Der Heiler saß eine ganze Weile still neben Costan und dachte nach, überlegte an welchen Stellen man ihn am besten anhob. Als Erchirion ihn nach der Sache mit dem Blut fragte ging antwortete Amdir nur knapp „Ich weiß es nicht sicher“ und wandte sich dann Costan zu, der unruhig zu werden schien. Der Heiler fixierte seinen Blick ernst und versuchte dann ihn zu beruhigen, er wollte ihn aber trotzdem nicht belügen und so beließ er es dabei, dass er auf die Sache nicht richtig antwortete „Mach dir darüber jetzt keine Gedanken, Kamerad.“. Der Verletzte wollte sich bei Anborn entschuldigen, dieser griff jedoch ein und befahl Costan, sich zu schonen. Amdir war froh darüber, es war einfacher wenn sich der Mann auf eine Person konzentrieren konnte und nicht von fünf Seiten gleichzeitig auf ihn eingeredet wurde.
Die Männer die ihn auf die Trage hieven sollten, stellten sich neben Costan bereit. Amdir ging noch einmal die größten Wunden durch und verteilte die Männer dementsprechend. „Wir werden ihn nur leicht anheben, während einer die Trage unter Costan schiebt. Wenn jetzt die Rippen verrutschen könnte das sehr gefährlich werden! Einer nimmt vorsichtig den Oberkörper, achte dabei auf die Schnittverletzung an der Seite von ihm. Zwei weitere nehmen Unterkörper und Beine während der Vierte die Trage unter Costan legt. Sarion, übernimm du mal den Oberkörper, ich helfe dir dabei.“ Als er die Anweisungen gab, stellte sich der Heiler an die Seite des Verletzten und zeigte nochmals auf die Stellen, von denen sich die Männer fernhalten sollten. Dann schaute er jeden von ihnen noch einmal an. „Okay, auf drei. Eins…. zwei…. drei!“ Vorsichtig wurde Costan emporgehoben und die Trage unter ihn gelegt.
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Erchirion nickte zufrieden, als Anborn meinte, dass sie es alle gut gemacht hätten. Der 23-Jährige hörte ein Lob natürlich immer gerne, wie wohl jeder andere Soldat auch. Sowas brachte ihn vielleicht einer Beförderung zum Leutnant schon wieder ein Stück näher. Auch wenn es wohl noch eine Zeitlang dauern würde.
„Warum weißt du das nicht sicher?“ fragte Erchirion dann den Heiler und sah in etwas ungläubig an. Vielleicht würde dieses Wissen über Leben oder Tod entscheiden. Fehldiagnosen konnten sie bei Costans Zustand wirklich nicht gebrauchen. Und Erchirion erkannte die Angst in den Augen des jungen Mannes. Costan schien wirklich Angst zu haben und wer konnte es ihm denn verübeln. Allerdings wurde er von Anborn angehalten still zu sein, damit er seine Kräfte schonen konnte.
Anborn verstand Erchirions Ankündigung mit der Rache nicht und so versuchte es der junge Waldläufer zu erklären, während er sich mit der Hand durch das Haar, beziehungsweise über den Kopfverband fuhr. „Ja aber ob das die selben waren, die Serepin und Septus getötet haben? Ich glaube es nicht. Denn wir konnten ihre Leichname nicht finden. Ich bin mir sicher, dass die sie mitgenommen haben! Auch wenn sie schon tot waren. Es waren sicher mehr Orks, als diese zwei, die wir vorhin getötet haben!“ meinte Erchirion voller Tatendrang.
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Auch wenn es sicherlich kein Vergleich zu den Schmerzen Costans war, war die Behandlung für Arcuen eine Qual. Nicht, dass er nicht schon zuvor Blut, offene Wunden und auch Tote gesehen hatte - aber die Hand des Verletzten, die sich zunächst wie ein Schraubstock um sein Handgelenk gelegt hatte und mit einem Mal so kraftlos wurde, ließ ihn auf eine ganz andere Weise am Leiden seines Kameraden teilhaben. Immerhin schien es tatsächlich etwas zu helfen, was er sagte und Costan brachte sogar einige Worte heraus.
»Nur noch ein bisschen durchhalten!«, redete Arcuen auf ihn ein, als dem Anderen wieder die Augen zu fielen, »Wir haben es gleich geschafft. Du hast es gleich geschafft!« Sein Kopf schien völlig leergefegt von jedem klaren Gedanken und kein Satz, der Sinn gemacht hätte, wollte ihm mehr über die Zunge kommen. Auch wenn das Adrenalin ihn auf Trab hielt, war der Waldläufer selbst nervlich und körperlich erschöpft. Glücklicherweise wurde er von Amdirs Befehl, den Verletzten auf die Trage zu heben, erlöst.
Costan auf die Trage heben. Ein letztes Mal konzentrieren, keinen Fehler machen. Mit den verschwitzten Händen nicht locker lassen. Geschafft. »War's das?«, nuschelte er und ließ sich erschöpft auf den Waldboden fallen.
Anborn wollte nicht mit ihm sprechen. Er wies den Waldläufer an sich zu schonen. Würden sie später wirklich über alles reden können? Und würde man Costan dafür verantwortlich machen, was mit seinen Kameraden passiert war. Er war nunmal der einzige Überlebende. Bis jetzt.
›Wenn jetzt die Rippen verrutschen könnte das sehr gefährlich werden! …‹ Das hätte Amdir jetzt nicht unbedingt vor dem eh schon furchtsamen Verletzten sagen müssen. Costan war weiß wie eine Wand geworden, als die Waldläufer an ihn herantraten, um ihn auf die Trage zu hieven. Amyntas fragte nach, was ihr Auftrag gewesen war. Wieso fragte er das ausgerechnet jetzt. Costan konnte kaum darüber nachdenken. Es strengte so sehr an. „Wegscheide … auskundschaften ...“, presste er nur hervor.
Du hast es gleich geschafft! … Was meinte Arcuen damit? Hatte Costan es gleich geschafft, weil sein Herz bald aufhören würde zu schlagen und dann würde er sterben, wie seine Kameraden? Er war noch so jung und wollte diese Welt noch nicht verlassen. Doch schließlich wurde er von mehreren starken Armen gepackt und kurz angehoben. Costan wurde ganz schlecht, als die Schmerzen wieder wie Hämmer trafen und eine Übelkeit auslösten. Er hatte das Gefühl, als würde er sich jeden Augenblick übergeben müssen und das obwohl er vollkommen nüchtern war. Schließlich war er schon eine zeitlang da unten auf dem Felsvorsprung gelegen.
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Es missfiel Anborn, wie Erchirion den Heiler mit seinen Fragen behelligte. Doch nach allem, was der junge Mann durchgemacht hatte, ermahnte er ihn in einem nicht allzu strengen Tonfall.
"Erchirion", sagte er, "lasse bitte den Heiler in Ruhe seine Arbeit machen und höre mir zu: Die Toten zu rächen ist weitaus unwichtiger als die Lebenden zu retten. Unsere vordringlichste Aufgabe ist es, Costan nach Henneth Annûn zu bringen.
Zu den Gefallenen und den Feinden habe ich noch Fragen an dich: Woher weißt du, dass die beiden Kameraden tot sind? Und wenn du meinst, dass da noch mehr Orks waren - gibt es irgendwelche frischen Spuren?"
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Sarion war nicht wohl dabei, dass er den Oberkörper übernehmen sollte. Vor allem weil der Heiler vorher noch von der gebrochenen Rippe sprach, die irgendwo hinein gedrückt werden könnte. ›Na danke...‹ Nachher war Sarion noch Schuld, wenn Costan innerlich verblutete. Lieber hätte er das unverletzte Bein genommen, doch er bescherte sich nicht und nahm mit zusammen gebissenen Zähnen seine Position ein. Sehr vorsichtig legte er mit Amdirs Anweisungen die Hände um Costans Brust. Auch vorhin hatte er ihn so hoch gehoben, doch da war er noch nicht von einer gebrochenen Rippe ausgegangen! ›Einfach nicht denken!‹
Auf das Kommando hin hoben sie Costan an und ließen ihn schließlich auf die Trage sinken. Costan war erst kreideweiß geworden und nahm nun, als er wieder lag eine leicht grüne Farbe an. Sarion blieb vorsichtshalber neben ihm hocken, um ihn zur Not stützen zu können, wenn er sich übergeben musste.
Der Heiler kniff die Lippen zusammen, als Erchirion ihn nochmals fragte, er wollte Costan nicht weiter beunruhigen, immerhin war er so schon verängstigt. Anborn wies ihn dann glücklicherweise in ruhigem Tonfall zurecht. Endlich hatten sie den Verletzten auf die Trage gelegt, der Arme war kreidebleich. Doch auch Arcuen schien völlig ausgelaugt zu sein. „Gut Kameraden. Jetzt können wir ihn vorsichtig in die Höhlen bringen.“ Der Heiler ging zu dem am Boden sitzenden Waldläufer hin. „Arcuen? Ich habe hier ein paar Kräuter. Die wirken gegen Müdigkeit und Erschöpfung. Wenn du möchtest kannst du dir davon ein paar in dein Wasser tun…“ Amdir ließ dem Waldläufer ein paar erfrischende Pflanzen da und trat dann zu Anborn und Erchirion herüber. „Leutnant Anborn.“, sagte er mit einem höflichen Nicken, dann wandte er sich dem jüngeren Kameraden zu. „Erchirion, ich würde mir gerne deine Kopfverletzung anschauen, wenn es dir nichts ausmacht.“
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Erchirion verstummte, als Anborn angab, er solle dem Heiler doch jetzt einfach seine Arbeit machen lassen. Der Prinz konnte ja verstehen, dass gerade nicht der richtige Augenblick war, aber er wollte eben auch verhindern, dass Costan falsch behandelt wurde. Aber nun gut, er kannte sich ohnehin überhaupt nicht mit sowas aus.
Scheinbar war gerade nicht die richtige Zeit für Racheglüste. Anborn meinte, dass es am wichtigsten war Costan in die Höhlen zu bringen. So wie dieser aussah gehörte er in die Häuser der Heilung. Aber der Prinz wusste ja, dass Minas Tirith viel zu weit entfernt war und Costan einen Transport dorthin nicht würde überleben.
Woher weißt du, dass die beiden Kameraden tot sind? Und wenn du meinst, dass da noch mehr Orks waren - gibt es irgendwelche frischen Spuren? … „Costan hat vorhin gesagt, dass die anderen beiden Tod wären. Sie waren schon gefallen, bevor er vom Abhang gestürzt war. Und nun, die Leichen sind hier nirgendwo. Die Orks müssen sie mitgenommen haben. Warum auch immer. Und nein, frische Spuren haben wir nicht gesehen. Die warne schon zwei Tage alt. Aber dann wurden wir ja trotzdem von diesen Kreaturen noch angegriffen!“ gab Erchirion zu bedenken.
Dann kam Amdir zu ihnen. Er schien nicht böse auf Erchirion zu sein, da dieser seine Behandlung in Frage gestellt hatte. Stattdessen wollte er sich seine Stirn ansehen. „Natürlich. Soll ich mich setzen?“ fragte der Prinz und zog sich den blutigen Verband vom Kopf. Dann kniff er die Augen zusammen, da ihm ein wenig Blut hinein lief. „Es ist nur eine Fleischwunde von einem Orkschwert. Aber es will nicht richtig aufhören zu bluten. … Ich wäre euch auch sehr dankbar, wenn ihr macht, dass es keine eklige, fette Narbe wird. Sowas möchte ich im Gesicht nicht haben. Könnt ihr dagegen was tun?“ Ja, Erchirion war eitel, aber das kannte man von ihm.
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Anborn nickte Amdir kurz zu und überlegte, welche Schlüsse er aus Erchirions Worten ziehen sollte. Er sprach nicht weiter mit Erchirion, da dieser nun von Amdir behandelt wurde.
"Wenn diese Orks heute angegriffen haben, lagen sie wohl zwei Tage auf der Lauer - und haben nicht bemerkt, dass Costan noch lebt? Ein seltsames Verhalten! Haben sie damit gerechnet, dass noch mehr von uns kommen? Oder sind sie zufällig zurückgekommen? Bevor wir gehen, sollten wir doch noch feststellen, ob nicht noch mehr von ihnen in der Nähe sind. Außerdem hat Madril befohlen, die Gegend auszukundschaften!" So schickte er zwei Waldläufer, Falmir und Caliondo, in verschiedene Richtungen zur Erkundung fort, befahl ihnen aber, in Hörweite zu bleiben.
Dann wandte er sich an Sarion und Arcuen, die beide sehr erschöpft aussahen.
"Ihr beiden habt bereits mehr als genug geleistet! Überlasst das Tragen des Verletzten euren Kameraden und ruht euch aus, solange es geht. Sobald Amdir sich um Erchirions Verletzung gekümmert hat und Falmir und Caliondo zurück sind, brechen wir nach Henneth Annûn auf. Wir sollten vor Einbruch der Dunkelheit zurück sein!"
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Dankbar nahm Arcuen die Kräuter von Amdir entgegen. Er zerrieb sie in den den etwas zittrigen Händen und füllte sie dann in seinen bedenklich leeren Trinkbeutel. Während die Kräuter noch zogen, befahl Anborn bereits ihren baldigen Aufbruch. Einen müden Seufzer konnte sich der junge Rekrut nicht verkneifen, war aber froh, dass das Tragen des Verletzten anderen überlassen wurde.
Immerhin hatten sie noch einen Moment Zeit, sich auszuruhen. Das Feuer wärmte ein bisschen, trotzdem klapperten ihm die Zähnen, nun wo die Anstrengung vorüber und der Schweiß getrocknet war. »Hat jemand noch eine Decke oder so etwas?«, fragte Arcuen, »Ich habe nämlich keinen Umhang mehr.« Die Schnürung seine Rüstungskragens hatte sich geöffnet und er mühte sich, aufgrund der eiskalten Finger, erfolglos ab, sie wieder zu schließen. Schließlich gab er frustriert auf und hielt die Handflächen ans Feuer.
Nach erzählen war dem Waldläufer gar nicht zu Mute, er dachte nur noch an das wärmende Feuer in den Höhlen, außerdem hatte Erchirion wohl schon das Meiste berichtet.
Gemeinsam legten sie Costan auf die Trage, was trotz aller Vorsicht ziemlich rasch ging. Sarion war dankbar, als es vorbei war. Auch er setzte sich auf den feuchten Waldboden und blieb damit an Costans Seite. Arcuen schien das Ganze ziemlich mitzunehmen. ›Aber noch Orks jagen wollen, jaja‹, dachte Sarion mit einem Seitenblick auf seinen Kameraden leicht belustigt.
Nachdem der Heiler Arcuen einige Kräuter gegeben hatte, wandte er sich Erchirion zu, um sich die notdürftig versorgte Kopfverletzung anzusehen. Der Prinz gab sich einmal wieder eitel und wollte keine Narbe zurückbehalten. »Das macht verwegen, Erchirion«, witzelte Sarion. Er selbst konnte zwar ebenfalls Narben vorweisen, jedoch zum Glück an Stellen, die man leicht mit Kleidung verbergen konnte.
Während der Heiler nun sein möglichstes tat, um das makellose Antlitz des Prinzen zu bewahren, trat der Leutnant zu Arcuen und ihm, lobte noch einmal indirekt ihre Leistung und wies sie an, sich auszuruhen und von nun an die Arbeit anderen zu überlassen. Sarion nickte. »Sehr wohl, Leutnant«, stimmte er zu und wandte sich dann wieder aller gewünschten Zurückhaltung an Costan. »Möchtest du noch etwas trinken?«, fragte er diesen.
Erchirion hatte nichts gegen eine Behandlung seiner Wunde, und so wies der Heiler ihn an sich zu setzen. Die Wunde blutete und so nahm der Heiler ein paar blutstillende Pflanzen, hauptsächlich Hirtentäscheln, aus seiner Tasche heraus, als der Waldläufer sagte, er möchte keine Narbe davontragen, und Sarion darauf antwortete grinste der Heiler. "Ich tue mein Bestes, aber versprechen kann ich es natürlich nicht. Das hängt davon ab wie die Wunde jetzt verheilt." Er machte eine kurze Pause und lächelte dann wieder. "Frauen stehen doch auf Kämpfer.", dabei zwinkerte er dem Prinzen zu, es war natürlich nicht sehr ernst gemeint und Amdir bereitete einen Pflanzenbrei für die Wunde vor, während er witzelte. Nach kurzer Zeit verstrich er diesen auf die Stirn des Prinzen. "So, das wird reichen. In den Höhlen werde ich dir noch mehr von dem Brei geben, zweimal am Tag auf die Wunde schmieren und den Verband wechseln. Einmal davon würde ich mir die Wunde dann gerne ansehen, damit ich weiß ob daran noch mehr getan werden muss." Während er sprach verband er den Waldläufer neu, als er fertig war sah er ihn zufrieden an.
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Costan hatte in den Himmel gesehen, wo sich die Äste der Bäume langsam im Wind bewegten. Die Laubbäume hatten schon lange begonnen ihre Blätter abzuwerfen und waren größtenteils kahl. Man gönnte ihm nun gerade eine Pause, während die Kundschafter noch unterwegs waren. Jemand hatte ihm eine Wolldecke übergelegt, welche den unterkühlten und fiebernden Körper wärmen sollte.
Gerade wäre Costan wieder eingeschlafen, als ihn Sarion ansprach und fragte, ob er noch etwas trinken wollte. Mit glasigen Augen sah er seinen Kameraden an und nickte sachte. „Bitte ja“, flüsterte er. Dann griff er schwach nach Sarions Arm. „Sar … Sarion? Tust … tust du mir einen Gefallen? … Wenn, wenn ich … kannst du meinen Eltern, sie wohnen … in Minas Tirith … kannst du ihnen sagen … dass ich … für ihre Zukunft … dass ich das alles für ihre sichere Zukunft … das hier in Ithilien … und … liebe.“
Costan hielt schwer atmend inne. Ihm war nicht bewusst, dass er die Sätze wirr und ohne viel Zusammenhang an Sarion richtete. Nachdem er nun gesprochen hatte, bekam er schwerer Luft und atmete schwer, langsam und deutlich hörbar aus und ein.
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Amdir versprach sein Bestes zu tun, was eine zu verhindernde Nabe betraf. Ist sein Bestes genug? … fragte sich Erchirion. Narben waren ihm im Grunde egal, aber doch nicht auf der Stirn! Doch sowohl Sarion als auch Amdir meinten, dass eine Narbe doch erst einen Mann ausmachte. Vorallem einen Kämpfer. Erchirion verzog das Gesicht. Er wusste nicht, ob er sich mit so etwas anfreunden können würde.
Amdir trug eine Paste auf und verband dann seine Stirn neu. Sah wahrscheinlich jetzt besser aus als das amateurhafte Verbinden der Gefährten vorhin. Aber Erchirion war auch erleichtert, dass Amdir hier draußen in der Wildnis nicht ans Nähen dachte. Denn darauf hätte Erchirion jetzt doch keine Lust mehr gehabt.
„Danke, Amdir!“ meinte Erchirion. „Und ja, ich melde mich dann in den Höhlen bei dir wegen dem … Zeug da.“ Erchirion rümpfte die Nase in Richtung der Paste. Erchirion setzte diese Verletzung nicht außer gefecht, auch wenn sein Kopf leicht pochte. Aber vielleicht wurd er ja trotzdem ein, zwei Tage vom Dienst befreit. Dagegn hätte er gerade wirklich nichts einzuwenden.
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Nachdem Arcuen fror und nach einer Decke fragte, sagte Anborn: "Handir, gib Arcuen eine der Decken." Sie hatten aus Henneth Annûn mehrere Decken mitgebracht.
Ein wenig belächelte der Leutnant auch das eitle Gebaren von Erchirion, der auf seiner adeligen Stirn keine Narbe haben wollte. Doch er sagte nichts dazu und kurz darauf kamen auch Falmir und Caliondo zurück. Sie berichteten, dass es frische Spuren nur von den Orks gebe, die heute getötet worden war. Ansonsten gebe es noch ein Spur einer Truppe von mehreren Orks, die zwei Tage alt sei und nach Osten führe.
"Dann sind gewiss keine weiteren Orks in der Nähe", folgerte Anborn, "denn ihre Spuren wären leicht zu finden, da diese Monster gar nicht erst versuchen ihre Fährten zu verwischen - ganz im Gegenteil: Es macht ihnen wohl auch noch Spaß, Pflanzen, die ihnen nicht einmal im Wege sind, zu zerstören. Aber das soll uns im Moment nicht weiter kümmern, denn wir kehren nach Henneth Annûn zurück."
Er wandte sich an Amdir, der mittlerweile Erchirions Behandlung beendet hatte.
"Bleibe bitte in Costans Nähe. Mir scheint, der junge Mann sollte nicht soviel reden - es strengt ihn an."
Dann sagte er zur ganzen Truppe:
"Abmarsch!"
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Es waren tatsächlich ein paar Decken aus Henneth Annun mitgebracht worden. Erleichtert nahm Arcuen eine davon entgegen und hüllte sich mit dem wärmenden, und vorallem trockenen, Stoff ein. Deshalb bekam er den Anfang von dem, was Costan sagte, nicht mit. Als er jedoch hörte, was ihr Kamerad da sprach, warf er Sarion einen betroffenen Blick zu, um Worte verlegen.
In diesem Moment jedoch befahl Anborn den Aufbruch. Müde erhob sich Arcuen, um den anderen zu folgen, die es offenbar genau so eilig hatten, zurück zu den Höhlen zu kommen. Er ging stillschweigend und rieb die, trotz der Handschuhe, die er unterdessen wieder angezogen hatte, eiskalten Hände aneinander.
›Nur wenige Stunden zuvor, sind wir dieselbe Straße singend gekommen, jetzt kehren wir erschöpft und mit einem möglicherweise tödlich verletzten Kameraden zurück.‹, dachte er und plötzlich kochte seine Wut wieder hoch. Er sagte jedoch weiter nichts und stapfte finster zu Boden blickend weiter.
Arcuen fragte nach einer Decke und Sarion fand, dass dies eine durchaus gute Idee war. »Handir, ich hätte auch gerne eine«, meldete er sich zu Wort. Obwohl das Feuer etwas wärmte, kroch die Kälte doch langsam in alle Glieder. Die feuchte Luft machte es nicht besser.
Costan wollte etwas zu trinken haben und so griff Sarion nach dem Wasserschlauch, in dem noch die Kräuter waren, die Amdir Arcuen für den Verletzten gegeben hatte. Costan hielt ihn jedoch plötzlich am Arm zurück und so sah Sarion ihn wieder an. Mühsam stotterte der Verletzte wirre Worte, doch den Rest konnte Sarion sich dazu denken. Was genau er den Eltern des Verletzten sagen oder womöglich geben sollte, konnte er zwar nicht erschließen, doch es war auch nicht so wichtig. Behutsam legte er eine Hand auf Costans. »Das sagst du ihnen schön selbst, wenn wir zurück in Minas Tirith sind«, schlug er vor und lächelte den Verletzten aufmunternd an. Sollte Costan sterben, würde er seinem Wunsch natürlich nachkommen. Dann half er Costan, einige Schlucke zu trinken.
Falmir und Caliondo kamen von ihrem Kundschaftergang zurück und berichteten, dass sie keine frischen Spuren außer derer der getöteten Orks gefunden hatten. Sarion wusste nicht ganz, wie er darüber denken sollte. Einerseits war er erleichtert, dass keine Gefahr drohte, andererseits hätte er gerne noch dem ein oder anderem Ork sein Schwert in den Leib gerammt.
Kurz darauf befahl Anborn den Abmarsch und Sarion musste sich sputen, dass er all seine Sachen zusammen bekam. Dann trat er an Arxuens Seite und folgte der Gruppe ebenso schweigsam wie sein Kamerad.
Erchirion schien von der Paste nicht besonders angetan zu sein, der Heiler belächelte dies, immerhin roch sie nicht besonders gut und sah auch nicht sehr appetitlich aus. Nachdem er mit dem Prinzen fertig war, sprach Anborn ihn bereits wieder auf Costan an, auch Amdir hatte bemerkt dass dieser schwerer atmete und wollte so oder so nach ihm sehen. "Natürlich", antwortete er also nur und begab sich neben den Verletzten und betrachtete ihn kurz. Er sah wirklich gar nicht gut aus und dem Heiler missfiel dieser Zustand. Kurz maß er noch einmal den Puls, um dann den Arm des Waldläufers mit Sorgenfalten auf der Stirn zurück zu legen. Der Heiler seufzte, der Puls war immernoch unregelmäßig und dem jungen Mann schien es eher schlechter als besser zu gehen, aber nach so kurzer Zeit konnte man das auch nicht erwarten.
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Die Behandlung war zum Glück zu Ende und kurz darauf kamen auch die Kundschafter zurück. Sie hatten keine frischen Spuren mehr gefunden und Anborn rief nun zum Aufbruch. Schnell hatte sich Erchirion erhoben und seine wenigen Habseligkeiten aufgesammelt. Auch er hatte keinen Umhang mehr, aber zumindest war ihm sein Bogen, sein Schwert und seine sonstige Ausrüstung geblieben.
Vier Waldläufer nahmen die Barre hoch, auf welcher Costan lag und ziemlich bleich im Gesicht war. Es ist trotzdem gut, dass ich ihn gefunden habe … dachte sich Erchirion. Wie schlimm muss es sein allein zu sterben, ohne dass irgendjemand etwas davon mitbekam. Und dieses Ende hätte Costan geblüht, wenn ihn Erchirion nicht durch Zufall entdeckt hätte.
Auf dem Rückweg nach Henneth Annun
Erchirion fröstelte ebenfalls. Doch er versuchte sich durch einen schnellen Schritt auf Temperatur zu bringen. Der junge Mann lief hinter Leutnant Anborn, welchen er kurz darauf ansprach. „War's das dann? Diese Orks haben doch zwei unserer Männer getötet. Damit können wir sie doch nicht davon kommen lassen.“ Erchirion war noch nicht lange in Ithilien und er kannte sich mit manchen Gegebenheiten hier noch nicht recht aus. „Was wenn Costan sich geirrt hat? Was wenn sie noch leben und die Orks sie verschleppt haben?“
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Während sie wieder nach Westen marschierten, sprach Erchirion Anborn an und fragte, was wäre, wenn Costans Kameraden noch lebten. Der Leutnant antwortete:
"Ob und wie wir es den Orks heimzahlen, habe nicht ich zu entscheiden, sondern der Hauptmann. Und selbst er hat nur begrenzten Spielraum - wir dürfen nicht weiter östlich als bis zur alten Nord-Süd-Straße gehen, aber diese Orks sind womöglich schon irgendwo im Schattengebirge. Ihnen dorthin zu folgen, wäre selbstmörderisch und ist daher verboten."
Anborn hielt kurz inne, den der Gedanke, dass zwei Männer möglicherweise von Orks gefangen genommen waren, bedrückte ihn.
"Es mag für dich hart klingen", fuhr er fort, "aber es wäre besser, wenn Costan sich nicht geirrt hat. Der Tod im Kampf ist ein geringeres Übel als in die Gefangenschaft von Orks zu geraten. Orks machen nur in sehr seltenen Fällen Gefangene, aber was sie diesen antun ist von unvorstellbarer Grausamkeit. Madril hat mir einmal erzählt, dass... ach nein, ich möchte nicht davon sprechen."
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Sarion gab natürlich an, dass Costan das ganze seinen Eltern schön selbst ausrichten sollte. Costan hatte schon mit diesen Worten gerechnet und versuchte Sarion ein Lächeln zu schenken. Doch der junge Mann wusste, dass Sarion das nur zur Beruhigung von sich gab. Aber Costan wollte nicht mehr darauf eingehen, da er momentan ohnehin so schlecht Luft bekam.
Amdir war wieder an seiner Seite, überprüfte am Handgelenk den Puls des Verletzten und machte einen besorgen Eindruck. Dieser Blick von Amdir gefiel Costan nicht und die Angst trieb ihm die Tränen in die Augen, während er weiter nach genug Luft rang. Warum gab ihm denn niemand Gewissheit?
Während sich die Truppe nun in Bewegung setzte, versuchten die vier Männer, welche ihn trugen, so vorsichtig wie möglich zu sein. Amdir ging schweigend neben ihm und Costan griff schwach mit seiner Hand nach dessen Arm. „Bitte … ich … will leben!“ flüsterte er heißer. Amdir war im Moment seine einzige Hoffnung.
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Costan rang immernoch nach Luft und Amdir war wenig erfreut über seinen Zustand. Hoffentlich hielt er bis zu den Höhlen durch! Der Heiler sah aus den Augenwinkeln heraus, dass sich Tränen in den Augen des Waldläufers sammelten und schluckte merklich. Er konnte ihn verstehen, immerhin war er noch so jung.
Der ältere Waldläufer zuckte zusammen, als Costan seinen Arm ergriff und blickte ihn an. "Ganz ruhig, Costan. Du wirst das schaffen, du musst das schaffen. Vertrau' auf dich." Er wollte ihm nicht sagen, wie schlecht seine Chancen standen, er würde wahrscheinlich nur unruhiger werden und sein Zustand wäre dann bedeutend schlechter. Trotzdem, wenn er danach verlangte, würde er ihm es sagen, das war seine Pflicht.
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Anborn gab an, dass er keine Entscheidungsmacht besäße, was nun mit den Orks passierte. Das müsste auf höherer Stufe geklärt werden. Der macht es sich einfach …, dachte Erchirion bei sich. Der Prinz erwartete, dass man ihn bald, spätestens im nächsten Jahr, sicher auch zum Leutnant befördern würde. Doch er würde sich dann nicht auf seinen Vorgesetzten ausruhen. Das zumindest nahm sich der junge Waldläufer vor.
Erchirion hatte sich die Arme um den Oberkörper geschlugen, um sich selbst ein wenig Wärme zu spenden, nachdem sein Umhang nicht mehr wahr. In den Höhlen hatten sie aber zick dieser wertvollen Kleidungsstücke auf Vorrat und Erchirion würde sich dort einen neuen nehmen können.
Nun berichtete Anborn, während sie liefen, dass es für die beiden Vermissten wirklich am besten sei, wenn sie den Tod gefunden hatten. Denn als Gefangene von Orks, was wirklich selten passierte, würde es ihnen sehr schlimm ergehen. Anborn war sogar etwas blass geworden, als er an das dachte, was man ihm erzählt hatte und er wollte jetzt nicht mehr darüber reden. „Dann mögen die Valar ihnen gnädig sein!“ meinte Erchirion.
„Was ist denn jetzt mit unserem Auftrag?“ wechselte er das Thema. „Wir konnten den ja gar nicht zu Ende führen. Was passiert jetzt?“ Erchirion war erst wenige Monate hier und hoffte, dass Anborn ihm die Frage nicht übel nahm. „Sollten wir nicht nochmal los ziehen?“
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Costan wollte nun von Amdir wissen, wie es wirklich um ihn stand. Sarion hielt es nicht länger aus! Ein Schauer lief ihm über den Rücken und er hatte Mühe, die Tränen zu unterdrücken. Costan war doch noch so jung! Und alles, was sie versucht hatten, konnte doch nicht umsonst gewesen sein! Das mussten die Valar doch einsehen!!!
Mit raschen Schritten entfernte er sich ein Stück und schloss gleichzeitig zu Anborn und Erchirion auf. Diese sprachen gerade über den Auftrag, mit dem die drei Waldläufer eigentlich hier her gekommen war. Sarion musste kurz überlegen, was der eigentliche Inhalt gewesen war. Wenn er ehrlich war, war Sarion im Augenblick nicht wirklich erpicht darauf, noch einmal loszuziehen und den Auftrag zu vollenden. Aber vielleicht lag das auch an seiner trüben Stimmung und der Kälte, die ihm allmählich in die Glieder kroch. Er zog die Decke enger um sich und schloss noch ein wenig weiter auf.
Zu Anborns Erleichterung fragte Erchirion nicht nach, was Männern in der Gefangenschaft von Orks passieren könnte, sondern wollte wissen, was mit seinem Auftrag sei.
"Auch dass muss Madril entscheiden", antwortete Anborn. "Indes würde ich euch an seiner Stelle nicht so schnell wieder fortschicken - nach allem, was euch heute zugestoßen ist. Du bist verletzt und auch Sarion und Arcuen täte etwas Ruhe in Henneth Annûn gut - nicht wahr, Sarion?"
Er blickte zu dem Unteroffizier, der zu ihm und Erchirion aufgeschlossen hatte.
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