Schweigend stapfte Erchirion neben Arcuen dahin. Der Waldläufer hätte seinen Blick auf den Boden gerichtet. Er besah sich aber nicht nur die Schleifspuren, sondern auch die nahe Umgebung drum herum. Denn es waren auch Fußspuren zu erkennen. Freilich, irgendetwas musste diese Schleifspuren ja verursacht haben.
Die Stimmung der Männer war allgemein getrübt. Das lag aber wohl zu einem Großteil auch am Regen und der Kälte, welche immer mehr in ihre Glieder kroch. Auch, wenn Erchirion diesen Fall unbedingt aufklären wollte, sehnte er sich nach einem Feuer, trockener Kleidung und einem Becher mit heiß dampfendem Tee.
Plötzlich ließ Sarion die Truppe anhalten. Erchirion sah überrascht auf und erkannte den Stiefel, welchen Sarion entdeckt hatte. Handelte es dabei um einen Waldäufer-Stiefel? Erchirion runzelte die Stirn und strich sich nachdenklich mit der Hand über das Kinn. Der junge Prinz hatte aber beschlossen vorerst nichts mehr zu sagen und zu warten, bis er etwas gefragt wurde. Vielleicht beschwichtigte das Anborn ein wenig. Auch wenn Erchirion vielleicht sogar einige Vermutungen zu diesem Stiefel hätte anstellen können.
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Hinfallen, Aufstehen, Krone richten, weiter gehen ...
Nach einiger Zeit blieb Sarion stehen und gab das Zeichen zum Halten. Er hob etwas mit einer Pfeilspitze hoch. Anborn trat zu ihm und sah, dass es ein sehr schmutziger Schuh war.
"Das ist kein Waldläufer-Stiefel", sagte er, "könnte von einem Ork sein. Lass das Ding liegen, Sarion. Wir gehen weiter!"
Er blickte nach Südosten wohin die Spur führte. "Möglicherweise erreichen wir bald die alte Nord-Süd-Straße. Und was dann? Denn noch weiter nach Osten dürfen wir nicht."
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Anborn schenkte dem Stiefel wenig Interesse. Sarion ließ ihn wieder in den Schlamm fallen, gab dann jedoch zu bedenken. »Sie scheinen in sehr großer Eile zu sein, wenn ihnen nicht einmal die Zeit bleibt, den stecken gebliebenen Stiefel wieder anzuziehen!« Was trieb die Biester an? Es traten wirklich immer mehr Fragen auf. Wussten sie, dass sie verfolgt wurden? Oder ahnten sie es zumindest?
Sarion ging weiter voran und hatte den Blick die meiste Zeit auf die Spuren gerichtet. Gelegentlich sah er sich um, doch er hoffte, dass auch die anderen ein Auge auf die Umgebung haben würden. Zumindest im Augenblick war nichts zu hören außer dem Tropfen des Regens.
Und wenn es eine Falle war? Aber konnten die Orks so weit denken? Was, wenn sie die Leichen mitgenommen hatten um den Waldläufern ein Rätsel aufzugeben, dass sie ihnen in die Arme trieb? Was, wenn hier irgendwo eine Horde Orks lauerte?! Sie waren nicht viele. Mit mehr als einem Dutzend dieser Kreaturen würden sie es nicht aufnehmen können.
Sarion ließ sie anhalten und hob einen triefenden Stiefel in die Luft. Arcuen nahm dies zunächst einigermaßen teilnahmslos hin und war froh, dass auch Erchirion seinen Mund hielt. Er nutzte die Marschpause, um sie die Schuhe fester zu binden, wodurch ihm etwas auffiel, dass die Anderen wohl übersehen hatten: Die Sohlennaht an der Ferse des Orkstiefels hatte sich aufgewendet, wodurch er untragbar geworden war. Mochten sie auch geschickt in der Kriegsführung sein - besonders begabte Schuster waren diese Scheusale wohl nicht. Unterdessen hatte Sarion seinen Fund auf Anborns Befehl hin zurück in den Schlamm befördert, als Arcuen sein Vorhaben, zu schweigen, aufgab und ihm in seiner Überlegung widersprach.
»Ich möchte nicht vorlaut erscheinen«, sagte er vorsichtig in Richtung des Leutnants, »Aber ich glaube nicht, dass der Stiefel aufgrund von Eile zurückgelassen wurde. Vielmehr, weil er einfach kaputt war. Die Sohle hatte sich gelöst, das war aus eurer Perspektive nicht zu erkennen.«
Anborn schien den Stiefel, welchen Sarion im Schlamm gefunden hatte, ziemlich uninteressant zu finden. Es sei ja nur ein Orkschuh. Sarion sollte ihn einfach zurücklassen. Allerdings gab Arcuen noch an, dass er kaputt sei und somit für die Orks wahrscheinlich unbrauchbar geworden war. Erchirion machte sich seine ganz eigenen Gedanken. Und diese unterschieden sich nicht viel von Sarions. Was wenn es tatsächlich eine Falle war? Sie kamen immer näher an das Gebiet des Feindes. Und diese Spuren waren so offensichtlich.
„Wenn ich etwas sagen darf“, begann Erchirion und blickte Anborn an. „Das ganze hier gefällt mir nicht. Es riecht gerade zu nach einer Falle.“ Sie waren alle durchnässt und verfroren, etwas das bei einem Kampf auch nicht von Vorteil war. Zumal sie nicht gerade eine große Truppe waren.
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Der Schuh löste allerhand Spekulationen aus: Sarion vermutete, dass die Feinde in großer Eile waren. Arcuen wies darauf hin, dass der Schuh kaputt sei. Erchirion wiederum befürchtete eine Falle.
"Soviel Gewese um einen alten Schuh", dachte Anborn. Immerhin, der Regen ließ nach und der Himmel über ihnen wurde etwas heller.
"Eine Falle?" wiederholte er. "Und was sollten wir deshalb tun? Umkehren und uns wegen eines kaputten Schuhs zurückziehen? Der Hauptmann wird begeistert sein, wenn ich ihm das berichte.
Andererseits können wir der Spur ohnehin nicht mehr lange folgen, wenn sie weiter in diese Richtung verläuft. Wir sind in der Nähe der alten Nord-Süd-Straße und noch weiter nach Osten dürfen wir nicht gehen. Also meine Herren, was machen wir nun? Was meinst du, Sarion?"
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Auch die anderen äußerten Bedenken über den Schuh. Während Arcuen ihn wie Anborn für unwichtig hielt, äußerte Erchirion genau Sarions Befürchtungen. Überzeugen konnten sie Anborn damit nicht.
Aber warum musste dieser ständig Sarion fragen, was zu tun war?! Wer von ihnen beiden war denn der Leutnant? »Ich denke, wir sollten nicht umkehren. Doch wie Erchirion bin ich der Meinung, dass diese Spuren alle zu sinnlos sind, um harmlos zu sein. Wir sollten äußerste Vorsicht walten lassen!«, antwortete er. Sie hätten einfach keine Chance gegen eine Horde Orks! Und sie waren so nahe an der Nord-Süd Straße... da war der Feind nicht mehr weit!
Arcuen hätte gern noch etwas zu Sarions Theorie mit der Falle gesagt, aber Leutnant Anborn wandte sich nun direkt an Sarion und er hatte sich ja eigentlich vorgenommen, sich zurückzuhalten, also behielt er seine Meinung erstmal für sich. Stattdessen nutzte er die Gelegenheit, selbst noch einmal einen Blick auf die Spuren zu werfen.
Natürlich war Sarion ein weitaus erfahrener Spurenleser, aber häufig sahen vier Augen mehr als zwei - außerdem hatte sein älterer Kamerad wahrscheinlich vorallem darauf acht gegeben, die Spur zu verfolgen, anstatt sie zu untersuchen. Da er nicht schon wieder den Anschein erwecken wollte, etwas auf eigene Faust zu unternehmen, trat Arcuen nur wenige Schritte aus der Gruppe, die inzwischen in loser Formation stand. Tatsächlich meinte er die Spur derjenigen Kreatur erkennen zu können, die kurz darauf ihren Stiefel in der Pfütze zurückgelassen hatte, denn die Spuren waren ungleichmäßig und die Abdrücke des rechten Fußes zeigten, dass ihr Verursacher vowiegend auf den Zehen gegangen war. Da sich die Sohle an der Hacke gelöst hatte, war es sicher unangenehm gewesen, dort aufzutreten.
Ohnehin waren die Spuren ungleichmäßiger und weniger zielstriebig als zu Anfang. Den Verfolgten wurde ihre schwere Last offenbar lästig und sie des Marsches müde, denn (Arcuen ging ohnehin davon aus, dass es sich um Orks handelte) sie waren vereinzelt wieder dazu übergegangen, kleine Sträucher am Wegesrand im Vorbeilaufen umzuknicken. ›Mir wird immer noch nicht klar, warum sie die Leichen mitgenommen haben. Warum sollten sie sich damit belasten, sie hätten doch damit rechnen müssen, bals verfolgt zu werden!‹, dachte er, während er sich grübelnd wieder einreihte. Was in der Zwischenzeit besprochen worden war, hatte er nur auf halbem Ohr mitgehört, hatte sich jedoch inzwischen entschlossen, seine Vermutungen doch dem Leutnant mitzuteilen.
Trotz der durchweichten Kleidung und der potentiellen Gefahr, einer Übermacht gegenüber zu stehen, wurmte es ihn, jetzt vielleicht umdrehen zu müssen.
Erchirion kratzte sich am Kopf. Irgendwie kamen sie hier nicht weiter. Anborn wollte sich nicht von einem kaputten Schuh beeindrucken lassen. Und Erchirion hatte keine Lust auf eine Schlacht. Zumindest heute nicht mehr. Der Leutnant fragte dann auch Sarion, was dieser vorschlug. Er entschied sich dafür, nicht umzukehren. Erchirion verdrehte die Augen. Er scheute die Gefahr nicht. Aber er hatte sich schon gestern eine neue Narbe eingehandelt, die man immer sehen würde. Da war ein Tag ohne Kampf doch mal ganz angenehm. Aber wenn es hart auf hart käme, wäre Erchirion bereit. „Überlegt doch mal“, gab der Prinz an. „Gestern, als wir Costan zu den Höhlen zurück brachten, da hatten wir auch nicht sonderlich drauf geachtet keine Spuren zu hinterlassen. Es war einfach wichtig, dass wir ihn so schnell wie möglich ins Lazarett brachten.“ Aber bei den Orks war das wohl etwas anderes. Denn deren Kameraden waren doch allen Anschein nach Tod gewesen. Erchirion war sich ziemlich sicher, dass er den Ork getötet hatte, welcher ihm die Kopfwunde verpasst hatte.
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Sarion wollte nicht umkehren, aber riet zur äußersten Vorsicht. Erchirion schien nicht sonderlich darauf aus zu sein, weiter zu gehen. Gleichwohl beschloss Anborn, sich noch weiter gen Osten zu wagen. Allerdings sollten die Männer nicht länger hintereinander, sondern nebeneinander marschieren.
"Bildet eine Linie", befahl er. "Jeder sollte vier bis fünf Fuß Abstand zum Nebenmann halten. Nehmt Pfeil und Bogen zur Hand, denn es kann sein, dass wir bald auf Feinde treffen. Achtet auf meine Zeichen! Sarion, du gehst dort weiter, wo die Spur verläuft!"
Nachdem die Truppe eine Linie gebildet hatte, marschierte sie auf Anborns Zeichen weiter. Anborn ging zur Linken von Sarion und zur Rechten von Erchirion; Arcuen ging zur Rechten von Sarion.
Der Regen ließ nach und hörte schließlich ganz auf. Schließlich war in einiger Entfernung durch die Bäume ein Hang erkennbar, auf dem die alte Nord-Süd-Straße verlief. Die Spuren führten weiter in die Richtung der Straße, aber Anborn gab das Zeichen zum Anhalten. Alle Waldläufer blieben daraufhin stehen.
Den Pfeil im Anschlag beobachtete Anborn die Straße und versuchte, irgendwelche Feinde auszumachen, doch es war keine Bewegung erkennbar.
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Erchirion wollte scheinbar nicht weiter gehen. Doch sein Argument war ziemlich dämlich. »Erstens waren die Biester tot und zweitens kümmern sich Orks eher selten um ihre Verletzten!«, entgegnete Sarion ruhig. Lange war der Prinz noch nicht hier, vielleicht wusste er es einfach nicht besser.
Anborn ging nicht weiter darauf ein, sondern befahl ihnen, eine Linie zu bilden. Sie würden also weitergehen. Sarion sollte bei der Spur bleiben und so würde er die Richtung vorgeben. Arcuen ging zu seiner Rechten und so schlichen sie weiter. Die Pfeile am Anschlag, leise und lauschend. Doch scheinbar war außer ihnen nichts im Wald, denn es war nichts zu hören als das stetige Tröpfeln der Tropfen, die von den Bäumen fielen. Im Wald regnete es bekanntlich immer zweimal. Doch wenigstens bestand nun die Aussicht, dass es bald vorbei war.
Nach einigen Dutzend Schritten erreichten sie einen Hang, der zur Straße hinauf führte. Anborn ließ sie halten und sie standen gespannt dort und lauschten. Tropf, Tropf, Tropf. Ein Vogel setzte sich auf einen Ast. Tropf, Tropf. Sarion hörte Arcuen neben sich atmen. Plötzlich knackte ein Ast und der Vogel flog wieder auf. Vor ihnen war nichts zu erkennen, doch Sarion fühlte eine ungewöhnliche Beklemmung. Irgendetwas stimmte einfach nicht. Vielleicht war es, weil sie so dicht an feindlichem Gebiet waren, vielleicht auch, weil wirklich etwas im Busch war! Doch es gefiel Sarion ganz und gar nicht.
Ganz im Gegensatz zu Erchirion begrüßte Arcuen Anborns Entschluss, weiter zu gehen. Wie die anderen machte er seinen Bogen bereit und legte einen Pfeil auf die Sehne, dann reihte er sich neben Sarion ein. Eine seltsame Ruhe überkam ihn, was seltsam war, denn man konnte die Anspannung der anderen Rekruten geradezu in der Luft knistern hören. Der Feind konnte jetzt jeden Augenblick über sie herfallen - oder meilenweit voraus weiter Richtung Ephel Duath marschieren. ›Sollen sie doch kommen!‹, dachte der junge Waldläufer trotzig, ›Das hier ist immer noch Ithilien. Unser Land! Unser Wald! Wenn dieser Abschaum es wagt, uns hier zu stellen, dann wird er schon bekommen, was ihm zusteht.‹
Er wurde aus seine Gedanken gerissen, als es ganz nah bei ihnen im Unterholz raschelte. Sofort richtete sich ein Dutzend Pfeilspitzen auf die Stelle, von der das Geräusch gekommen war. ›Sicher nur ein erschrockenes Kleintier...‹, dachte Arcuen, der den Orks nicht zutraute, unbemerkt so nah an sie heran zu kommen. Trotzdem hielt er die Waffe weiter aufrecht und schritt mit den anderen Waldläufern langsam vorwärts, die nun einen Halbkreis um das Gebüsch zogen.
Erchirion reagierte nicht auf Sarions Worte, dass sich ja Orks eigentlich weniger um ihre Verletzten kümmerten. Eigentlich hatte der Prinz seine Worte anders gemeint. Nämlich, dass sie ja gestern selbst nicht darauf geachtet hatten, keine Spuren zu hinterlassen. Zumindest glaubte Erchirion das. Aber er war ja auch vorn gelaufen, vielleicht hatten Kameraden hinter ihnen ihre Spuren beseitigt.
Anborn beschloss noch weiter zu gehen und Erchirion blieb nichts anderes übrig, als zu folgen. Er reihte sich ein und nahm Pfeil und Bogen zu Hand. Den Pfeil legte er auf, bereit zu spannen und zu schießen, falls es erforderlich war. So gingen sie leise weiter, schlichen und lauschten. Keiner sprach ein Wort. Der Regen hatte aufgehört. Immerhin etwas.
Kurz vor dem Hang, welcher zur Straße hinauf führte, ließ Anborn sie anhalten. Ein spähte nach Bewegungen, lauschte auf Geräusche. Da plötzlich bewegte sich etwas in einem Busch, gab Geräusche von sich. Sofort waren die Waldläufer alarmiert. Es war groß, soviel stand fest. Ein Hase war es mit Sicherheit nicht. Auch Erchirions Pfeil hatte sich auf den Busch gerichtet.
Plötzlich rannte eine Gestalt aus dem Busch und es dauerte nur den Bruchteil einer Sekunde, da hatte Erchirions Pfeil den Bogen verlassen und sein Ziel getroffen. Der Pfeil steckte in der Kehle des ... Wildschweins. Der Keiler stieß einen ohrenbetäubenden, qualvollen Schrei aus, fiel zur Seite und verendete nach ein paar letzten Zuckungen. Hoffentlich hatte der Feind die Schreie des Wildtieres nicht gehört.
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Als aus einem Gebüsch ein verdächtiges Geräusch kam, richtete auch Anborn seinen Pfeil darauf. Plötzlich rannte ein Wildschwein aus dem Busch. Anborn wollte gerade erleichtert durchatmen, als das Schwein auf einmal tödlich getroffen zu Boden sank - getroffen von Erchirions Pfeil.
"Schon wieder dieser Dummkopf aus Dol Amroth!"
Doch der Leutnant schimpfte nicht, sondern gab das Zeichen, in Deckung zu gehen, da er Stimmen hörte - grobe, hässliche Stimmen, die nicht Menschen gehörten, aber sich dennoch in der Gemeinsamen Sprache unterhielten. Rasch gingen die Waldläufer hinter den Büschen und Bäumen in Deckung. Anborn verbarg sich hinter einem Baum und blickte in Richtung des Wildschweines.
Auf einmal kamen acht Orks in sein Blickfeld. Sie waren ebenfalls mit Pfeil und Bogen bewaffnet und blickten sich misstrauisch um. Einer von ihnen entdeckte das tote Schwein und meinte:
"Ha, das war mein Mittagessen, da so gequiekt hat! Wer von den Jungs hat denn geschossen?"
Doch ein zweiter Ork erstarrte und rief: "Das war keiner von uns! Das ist ein Tarkpfeil! Ich rieche Tarks! Sie sind hier! Schaut hin, dort hinter dem Gebüsch..."
Sobald Anborn gehört hatte, dass ihre Anwesenheit bemerkt worden war, zögerte er keinen Augenblick. Er stand auf, schoss auf den Ork und rief gleichzeitig: "Hado i philinn!" Als Dúnedain wussten die Waldläufer, was "Pfeile los!" auf Sindarin hieß, nicht aber die Orks.
Ehe die Orks sich versahen, schossen die Waldläufer mehrere Pfeile auf sie ab, die die Hälfte der Orks rasch töteten. Die Orks, die nicht gleich getötet worden waren, schossen zurück, doch ihre Pfeile waren hastig und schlecht gezielt - bis auf einen. Anborn versuchte noch auszuweichen, doch plötzlich spürte er einen heftigen und beißenden Schmerz im linken Oberarm. Mit einem Schmerzensschrei ließ er seinen Bogen fallen.
Er richtete seinen Blick auf seine Feinde, doch sie waren tot - bis auf einen, der mit dem Ruf: "Tarks! Viele Tarks! Flieht!" in den Bäumen verschwand. In einiger Entfernung waren weitere Orkstimmen zu hören, die sich aber rasch nach Osten entfernten.
"Lasst sie laufen!" rief Anborn mühsam. "Folgt ihnen nicht!" Er konnte sich kaum noch auf den Beinen halten und sah nun, dass in seinem Arm ein Orkpfeil steckte.
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Erst war alles still, doch plötzlich raschelte es im Busch, was Sarion herumfahren ließ. Sekunden später rannte ein Wildschwein mit einem Grunzen auf sie zu und Sarion wollte gerade aufatmen und sich dann in Sicherheit bringen, schließlich war mit einem Wildschwein nicht zu spaßen, da quiekte das Tier und brach mit einem Pfeil in der Kehle zusammen. Sarion sah sich um und sah, dass es Erchirion gewesen war, denn dieser hatte keinen Pfeil mehr auf der Sehne. Es war ein guter Schuss gewesen, doch sie waren gerade nicht auf der Jagd und viel zu nahe an feindlichem Gebiet!
Doch Sarion kam nicht mehr dazu, Erchirion viel Spaß zu wünschen, wenn er das Tier nach Hause tragen durfte, denn Anborn hieß sie in Deckung zu gehen. Leise trat Sarion zurück und kauerte sich neben Anborn, der hinter einem Baum stand, in einem Farn. Acht Orks kamen auf sie zu und unterhielten sich übers Mittagessen. Sarion hielt den Pfeil an der Sehne fest und wartete auf ein Zeichen, um ihnen den Gar ausmachen zu dürfen. Es dauerte auch nicht lange, bis sie entdeckt wurden und Anborn ihnen in Sindarin befahl, den Feinen einen Hagel Pfeile auf den Balg zu schießen. Sarion richtete sich auf, zielte kurz und ließ den Pfeil von der Sehne schnellen. Sofort, ohne zu verfolgen, wie das letzte Geschoss einen Ork durchbohrte, legte er den nächsten Pfeil nach und duckte sich, um den Pfeilen der Orks zu entgehen. Gerade, als er zurückschießen wollte, hörte er neben sich Anborns Schmerzschrei.
»Anborn?!«, rief Sarion seinen Kameraden besorgt an und vergaß dabei den Titel, der ihm im Augenblick des Kampfes unwichtig erschien. Rasch versuchte er den Leutnant von den Feinden abzuschirmen, doch diese flohen bereits. Sarion schoss den Pfeil hinter einem schreienden, fliehenden Ork her, doch dieser bohrte sich knapp daneben in einem Baum. Zwei Schritte später fiel der Ork trotzdem! Doch Sarion hatte sich bereits zu Anborn umgewandt. Dieser hatte einen Pfeil im Arm stecken und schwankte bedenklich.
»Gebt uns Deckung, Kameraden! Die Verwundeten hier rüber!«, übernahm plötzlich Falmir das Kommando und Sarion wandte sich an Anborn. Der junge Unteroffizier hatte bereits den Rucksack vom Rücken rutschen lassen und begann nach dem Verbandszeug zu suchen. »Setzt Euch, Leutnant!«, wies er Anborn an, bevor dieser noch von allein zusammen brach. Sie würden nicht viel Zeit haben, denn sie wusste nicht, ob die anderen Orks sich den Aufruf zur Flucht zu Herzen nahmen oder wiederkamen, doch mit dem Pfeil im Arm würde Anborn auch nicht gescheit fliehen können, falls es nötig wurde. Inzwischen war auch Caliondo mit einer Flasche Alkohol und einem Wasserschlauch herbei geeilt. Ein weiterer Kamerad gesellte sich mit einem Streifschuss zu ihnen, der aber nicht weiter schlimm sondern eher ein Kratzer war.
Nicht nur, dass Arcuen mit seiner Theorie mit dem erschrockenen Kleintier ziemlich daneben lag - während sie alle ein Wildschwein in einem Busch belauert hatten, war ein ganzer Trupp Orks in ihre Nähe gelangt. Sie konnten sich jedoch rechtzeitig in Deckung begeben und auf Anborns Befehl hin schoss auch er seinen Pfeil auf einen der Orks ab, das Scheusal war jedoch schon von einem anderen Pfeil tödlich getroffen worden, als er traf.
Das Blut pochte laut in den Ohren des jungen Dunadan. Hinter sich hörte er einen Schmerzensschrei, blickte sich jedoch nicht um, sondern legte einen weiteren Pfeil auf. Ein letzter Ork, der panisch davon rannte und dabei etwas in einer rohen Sprache rief, die wahrscheinlich Westron sein sollte, drohte zu entkommen. Arcuen hörte den Befehl seines getroffenen Leutnants nicht - dieser Abschaum würde nicht ungestraft davon kommen! Andererseits... Diese Orks hatten weder die Leichen der beiden vermissten Waldläufer, noch die ihrere eigenen Leute mitgehabt. Vielleicht konnten sie ja dieses einzelne Scheusal gefangen nehmen und endlich herausfinden, was es mit der ganzen Sache auf sich hatte.
Er zielte nur kurz, da verschwand der Ork für einen kurzen Moment zwischen den Bäumen, kam dann jedoch wieder in sein Sichtfeld. Der Pfeil verließ mit einem Zucken die Sehne und bohrte sich im gleichen Augenblick in den Unterschenkel des Orks, der ins Straucheln geriet, gestürzt und ihrer Gnade ausgeliefert gewesen wäre, hätte ihm nicht ein weiterer Pfeil den Hals durchbohrt.
Wutentbrannt fuhr Arcuen herum, um den Schützen ausfindig zu machen, nicht daran denkend, dass das Geschoss wohl dem Oberschenkel des Orks gegolten hatte und nur den Hals getroffen hatte, da dieser zu Boden gegangen war.
Erchirion kam nicht wirklich dazu sich das Wildschwein und den wirklich gelungenen Schuss näher zu betrachten, da Anborn sie alle in Deckung rief. Auch der Prinz hatte die Stimmen der Orks vernommen und folgte seinen Kameraden in die Büsche, wo er in die Hocke ging und in Richtung des toten Wildschweins spähte. Bald kamen acht ekelerregende Gestalten des Weges entlang. Wie sie stinken! Widerwärtig … dachte sich Erchirion.
Nun hatten auch die Orks die Waldläufer in den Büschen entdeckt. Anborn gab sofort den Befehl zum Angriff. Auch Erchirion erhob sich und ein, zwei, drei Pfeile schwirrten nacheinander in die Richtung der Orks. Viele brachen tot zusammen. Auch Erchirion vernahm Anborns Schrei, konnte sich aber momentan nicht kümmern. Ein letzter Ork flüchtete, kam aber dennoch nicht weit. Arcuen schien verärgert, dass der Ork tödlich getroffen worden war. Scheinbar hatte er ihn verhören wollen. Doch was bekam man aus diesem Ungeziefer schon heraus?
Sarion kümmerte sich nun sofort um Anborn. Erchirion legte erneut einen Pfeil auf, ging ein paar Schritte in die Richtung, in welche der Ork hatte rennen wollen und spähte durch die Bäume hindurch. Sie mussten es rechtzeitig mitbekommen, falls noch mehr kamen. „Sarion, sag bescheid, wenn du Hilfe brauchst!“ Ansonsten würde er mit ein paar anderen Kameraden hier erstmal den Rücken decken.
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Anborn hörte, wie Falmir den Befehl übernahm und war dafür dankbar. Sarion und Caliondo eilten herbei, um ihm zu helfen. Als Sarion ihn aufforderte, sich zu setzen, tat er dies auch.
Er ergriff den Pfeil.
"Helft mir, das verfluchte Ding herauszuziehen!"
Sie taten, wie er sie geheißen hatte und Anborn konnte diesmal einen Schmerzensschrei unterdrücken. Nachdem der Pfeil entfernt war reinigte Caliondo die Wunde, wobei Anborn erneut auf die Zähne beißen musste, um nicht zu schreien.
Anborn versuchte, sich auf andere Dinge als seine Wunde zu konzentrieren und lauschte, ob irgendwelche Orks in der Nähe waren. Aber er hörte nur Falmir, der Arcuen zurief, dass er zurückkommen solle.
"Sie sind geflohen. Aber für wie lange? Wir sollten auch rasch von hier weg!"
Mittlerweile begann Sarion, die Wunde zu verbinden.
"Gebt mir etwas Wasser!" bat Anborn, der merkte, wie durstig er nun war.
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Zum Glück sah Anborn ein, dass er nun für eine Weile das Kommando abgeben und Hilfe der anderen annehmen musste. Caliondo tränkte ein Stück Stoff mit Alkohol und nickte Sarion dann zu, als Anborn verlangte, dass sie den Pfeil herauszogen. Sarion hoffte nur, dass dieser keine schlimmen Widerhaken hatte! Doch sie mussten es wohl riskieren und so zog er mit Anborn zusammen, während Caliondo den Lappen auf die Wunde drückte. Anborn war ziemlich tapfer, doch Sarion wollte sich die Schmerzen gar nicht vorstellen. Zum Glück waren die Widerhaken nicht sehr groß.
Während Caliondo die Wunde reinigte, holte Sarion nun endlich einen Verband heraus. Da sie nicht viel Zeit hatten, legten sie den Verband einfach über die Kleidung an, und Caliondo schob lediglich ein gereinigtes Stück Stoff auf die Wunde, nachdem er den Riss im Ärmel ein wenig erweitert hatte. Genäht werden musste es so oder so. Alles weitere würden sie machen, wenn sie aus der Schusslinie waren!
Anborn bat um etwas Wasser und Caliondo reichte ihm einen Wasserschlauch in die unverletzte Hand. »Wollt Ihr den Pfeil als Andenken mitnehmen?«, fragte Sarion, während er einen Knoten um den Verband machte. Ein wenig Ablenkung von den eigenen Gedanken konnte Anborn wohl nicht schaden. »So, kommt, steht auf. Wir müssen von hier fort!«, sagte er dann und reichte Anborn die Hand, welche jedoch mit dessen Blut besudelt war. Aber so kleinlich durfte man nun nicht sein. Sicher würden sie bald einen Bach finden, um sich die Hände waschen zu können. Caiiondo hob indes Anborns Bogen auf.
Angespannt spähte Erchirion durch den Wald, den Bogen gespannt, den Pfeil auf der Sehne. Er war bereit anzugreifen, wenn der Feind zurückkehrte. Und nicht nur er, auch viele der Kameraden waren alarmiert. Währenddessen leisteten Sarion und ? bei Anborn erste Hilfe. Es war wirklich nur eine erste Hilfe, Pfeil entfernen und Wunde verbinden, denn für mehr hatte man im Moment keine Zeit. Sie sollten von hier verschwinden bevor die Orks in Massen zurückkehrten.
Erchirion blieb aber nicht bei der Wache sondern begab sich nun zu den getöteten Orks, welche mit mehreren tödlichen Pfeilwunden am Boden lagen. Er betrachtete sich diese widerlichen Kreaturen genauer. Vielleicht fand er einen Hinweis. Und in der Tat erkannte er plötzlich einen Dolch im Gürtel eines Orks und zog diesen heraus. Er war ein wenig mit Blut besudelt, welches Erchirion am feuchten Gras abwischte.
Schnell war er mit dem Dolch bei Anborn, welcher gerade einen Wasserschlauch erhalten hatte um zu trinken. „Seht! Dieser Dolch war bei einem der Orks! Das ist der Dolch eines Waldläufers.“ War das ein Hinweis auf die beiden vermissten und wahrscheinlich toten Kameraden? Erchirion zeigte den Dolch Anborn und auch Sarion.
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Erleichtert trank Anborn das Wasser, das ihm gereicht worden war. Sarion fragte, ob er den Pfeil als Andenken mitnehmen sollte.
"Nimm du den Pfeil mit, Sarion", sagte Anborn, "wenn wir ihn nicht hier lassen, kann ihn auch kein Ork noch einmal verwenden." Er nahm Sarions Hand und stand auf. Durch den Verband war die Blutung fürs Erste gestillt und der Schmerz nicht mehr ganz so brennend. Dennoch wusste Anborn, dass er sich lieber früher als später in die Obhut eines Heilers begeben sollte.
"Ja, trage meinen Bogen, Caliondo", sagte er, "ich werde ihn in nächster Zeit nicht benutzen können."
Erchirion, der sich die toten Orks angeschaut hatte, brachte einen Dolch mit, der offensichtlich einem Waldläufer gehört hatte.
"Vielleicht haben wir einen der getöteten Kameraden gerächt", mutmaßte Anborn, "aber wir können der Sache nicht weiter nachgehen. Fürs Erste haben wir die Orks verjagt, aber es ist damit zu rechnen, dass sie bald in größerer Zahl wiederkommen - bis dahin sollten wir sehr weit weg von hier sein.
Nimm den Dolch mit, Erchirion! Willst du vielleicht auch das von dir geschossene Wildschwein tragen? Es wäre ansonsten schade um das gute Fleisch, wenn es von Orks gefressen würde."
Zum ersten Mal seit seiner Verletzung lächelte Anborn ein wenig.
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Sarion sollte den Pfeil wirklich mitnehmen. Aber nicht, damit Anborn ihn stolz seiner Familie präsentieren konnte, sondern damit sie den Orks keine Waffen lieferten. »Gut! Arcuen, sammelst du bitte noch schnell die Pfeile ein«, rief er dann dem Jüngeren zu, der scheinbar etwas zu tun brauchte. Caliondo sollte Anborns Bogen tragen. Alles schien geregelt, doch da kam Erchirion und präsentierte ihnen einen Dolch, den er bei einem Ork gefunden hatte.
Sarion überlegte, ob er die Waffe kannte. Gesehen hatte er sie schon, doch zuordnen konnte er sie nicht. Na, vielleicht war das auch besser so. Anborn, der scheinbar nun wieder das Kommando übernahm, regelte die Sache mit dem Dolch und schlug dann noch vor, dass Erchirion das Wildschwein tragen sollte. »Allein?«, fragte Sarion überrascht. Na, eigentlich war es nur recht und billig, dass Erchirion für seine Dummheit mit dem Schuss allein aufkommen musste, doch niemals würde er es schaffen, das Tier allein den ganzen Weg zurück zu tragen. Scheinbar schien Anborn doch etwas unter der Verletzung zu leiden, wenn er solche wahnwitzigen Ideen hatte.
Doch Sarion hatte ebenfalls einmal wieder Lust auf einen schönen Braten! »Vielleicht schaffen wir es zu zweit! Such schon einmal einen dicken Ast, Erchirion!«, schlug er deshalb vor und musterte das Tier. Es war ein Keiler, jedoch ließen die kurzen Eckzähne darauf schließlich, dass er noch nicht sehr alt war. Dann war er vielleicht noch nicht allzu schwer!
Auch Arcuen bemerkte nun, dass Anborn verletzt war. Ganz im Gegenteil zu Erchirion hatte er nichts gegen den Leutnant, der auch jetzt noch besonnene und kluge Anweisungen gab. Obwohl dieser ihn noch eben getadelt hatte, begann der junge Waldläufer den Höhergestellten immer mehr zu bewundern.
Erst als Sarion ihn anrief, die herumliegenden Pfeile aufzusammeln, merkte er, wie blöd er herumgestanden und gegafft hatte, während er das dachte. Etwas beschämt begann er eifrig, die herumliegenden Geschosse aufzusammeln. Die Orks hatten in ihrer Hast noch schlechter geschossen als sonst, weshalb viele Pfeile im weichen Boden stecken geblieben und so noch brauchbar waren. Falls man bei Orkpfeilen überhaupt von brauchbar reden konnte, die taugten nicht wirklich etwas. Arcuen nahm sie trotzdem mit.
Die Waldläuferpfeile, die noch in den toten Scheusalen steckten, wagte er nicht wiederzuverwenden - so etwas wollte doch niemand in die Hand nehmen und wenn es auch zur Tötung von Orks diente. Stattdessen brach er sie knapp über der Spitze ab und ließ sie stecken.
Erchirion betrachtete noch immer den Dolch in seiner Hand. Ja, wahrscheinlich hatten sie einen Kameraden gerächt. Doch machte es das gerade besser? Und es erklärte immer noch nicht das Verschwinden der toten Orks und die Schleifspuren. Anborn meinte, der Prinz sollte den Dolch mitnehmen. Also verstaute er diesen am Gürtel. Weitere Hinweise würden sie auf diesem Gegenstand wohl ohnehin nicht finden.
Dann kam die Sprache auf das Wildschwein. Erchirion hatte auch gut Lust auf ein deftiges Stück gebratenes Schwein. Und seinen Kameraden ging es da sicher ähnlich. Zwar gingen sie immer wieder mal auf die Jagd, doch ein Wildschwein hatten sie schon länger nicht mehr. Aber alleine konnte es Erchirion mit Sicherheit nicht tragen. Das schien auch Sarion zu verstehen, welcher gleich seine Hilfe anbot. Der Prinz betrachtete das tote Tier. Es wog sicherlich mehr als er selbst, auch wenn es noch nicht sehr alt erschien. Umso besser, denn dann war das Fleisch noch zart. Und das Fell war auch noch zu gebrauchen. „Mach ich“, meinte Erchirion und ging auf die Suche nach einem dicken Ast. Er fand auch recht rasch einen dünnen, umgeknickten Baum. Er war in etwa einen Männer Arm breit und etwa zwei Meter lang. Der Prinz teste die Stabilität und trug ihn dann zum Wildschwein. Er nahm ein dickes Seil zur Hand und verband damals jeweils die Vorder- und Hinterläufe des Wildtieres, bevor er diese an den Ast band.
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Zwar war Anborns Bemerkung über das Tragen des Wildschweins nicht ganz ernst gemeint, aber Sarion fasste sie so auf und fragte, ob Erchirion das Tier alleine tragen sollte.
"Natürlich nicht alleine", lachte Anborn. Sarion schlug daraufhin vor, das Schwein zu zweit zu tragen und Erchirion holte einen geeigneten Ast, an das er das Wildschwein band.
Anborn blickte sich unterdessen um, um sich von seiner Verletzung abzulenken. Von den Orks war nichts zu hören oder zu sehen - abgesehen von den Kadavern. Das Wetter hatte sich so weit gebessert, dass sogar kurz die Sonne zwischen den Wolken hindurch lugte.
"Das ist gut", dachte Anborn, "Sonnenschein hält die Orks fern. Aber wahrscheinlich wird die Sonne bald wieder von Wolken verhüllt. Wir sollten sehen, dass wir hier wegkommen."
Mittlerweile hatte Erchirion das Schwein an den Ast gebunden.
"Also gut", sagte Anborn. "Erchirion und Sarion mögen das Wildschwein als erste tragen, aber natürlich werdet ihr es nicht als einzige bis nach Henneth Annûn bringen. Ihr lasst euch unterwegs von den Kameraden ablösen! Gehen wir!"
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