Aryan war erleichtert, als er Leyrons wohlwollenden Blick sah. Auch die Worte seines Mitgefangenen waren genau das, was er gebraucht hatte. Denn GANZ spurlos waren Faramirs Ratschläge doch nicht an ihm vorbeigegangen... und er machte sich langsam so seine Gedanken, in WAS ZUM NAMENLOSEN er sich hier 'reingeritten hatte!
Er sah, dass Leyron wieder hin- und herrutschte, um sich ein bisschen Bewegung zu verschaffen, und auch wenn er selbst es inzwischen aufgegeben hatte, an seinen Fesseln herumzuzerren, ging ihm dieser Zustand langsam auf die Nerven.
Dann musste er jedoch lachen, als Leyron ihm den Posten des Leibwächters in Aussicht stellte. »Ich bin mir ziemlich sicher, dass Boromir genauso froh ist, wenn er MICH nicht sieht, wie ich auf SEINEN Anblick verzichten kann...
... und was den Umgang mit Pfeil und Bogen angeht, macht mir wirklich so schnell niemand was vor.« Aryan wusste, dass das durchaus der Wahrheit entsprach und gestattete sich einen schnellen, gedanklichen Jagdausritt. »Du solltest mich und Haglund mal in Aktion sehen.....«
Als Leyron auf Faramirs Verhör und den in seinen Augen etwas übertriebenen 'Personenschutz' zu sprechen kam, bemerkte Aryan nur trocken »Ja... ich bin gemeingefährlich, wusstest du das noch nicht? Sonst hätten sie meine Fesseln bestimmt schon gelockert.« Der Schmerz in seinen Handgelenken hatte zwar etwas nachgelassen, aber... ›Wahrscheinlich, weil ich inzwischen GAR kein Gefühl mehr in meinen Armen habe!‹ dachte er und bewegte nun seinerseits abwechselnd die Schultern, um dieses verdammte Gefühl der Taubheit loszuwerden.
»Und nach meinem Pferd wollte ich auch mal sehen.
Nicht, weil ich fliehen will« fügte er schnell hinzu, »sondern weil ich sichergehen möchte, dass es ihm gut geht.« Er hoffte inständig, dass Leyron ihm die Sorge um sein Pferd nicht als Schwäche auslegen würde, aber Haglund war nun mal ein treuer – und seit der Flucht aus Lamedon auch sein EINZIGER - Freund und Wegbegleiter gewesen. »Aber das kann ich wohl vergessen, wenn ich nicht sofort wieder eine Horde wildgewordener Soldaten im Nacken haben will...«
Arendor holte immer wieder Luft, um den Heermeister zu unterbrechen, aber er war noch immer Soldat genug um zu wissen, dass man dies nicht tat. Erst als der Heermeister geendet hatte meldete er sich zu Wort.
»Herr Boromir«, sagte der Familienvater, »Ich weiß, dass meine Bitte ungewöhnlich ist. Ja auch mein Sohn Areros und meine Tochter brauchen mich. Ich weiß das und Ihr könnt Euch nicht vorstellen, wie es mich bedrückt, dass ich nicht allen gleichzeitig beistehen kann. Doch Areros wird - so die Valar es ihm vergönnen - leben, aber noch tagelang krank sein. Mir bleibt nur die Möglichkeit an seinem Bette zu sitzen und ihm Mut zu machen. Dabei würde ich jedoch immer an meinen Lundor denken, den ich die letzten Tage immer wieder im Stich gelassen habe, weil ich die Verantwortung für die Dorfbewohner nicht abgegeben habe. Ich hätte ihn wohlmöglich retten können und es ist meine Pflicht, dass ich nun für ihn tue, was ich kann!«
Arendor sah, dass Faramir hinzu kam und wohl mit seinem Bruder sprechen wollte. »Ich bitte Euch. Denkt noch einmal darüber nach. Meine Tochter Aeluin kann Areros nach hause fahren, wenn sie einen der Wagen hier bekommt. Und ich habe in der Armee Eures Vaters als Hauptmann gedient. Glaubt nicht, dass ich mich fürchte vor irgendwelchen Übergriffen, die auf dem Weg nach Minas Tirith passieren könnten! Genauso wenig, wie ich vor diesem Mann da Angst habe!«
Damit nickte zu Minalcar und verbeugte sich dann leicht vor den beiden Heermeistern und ging hinüber zu dem Einäuigen zu dessen Füßen sein Erbrochenes lag.
Bei Minalcar
Zu anderen wäre Arendor vielleicht noch hilfsbereit gewesen, doch dieser Mann verdiente sein Mitleid nicht. Zu viele Fragen brannten ihm auf den Nägeln, besonders was seinen Sohn Lundor betraf.
»Nenne mir den Grund, warum du hier die Dörfer niederbrennst und hilflose und unschuldige Menschen niedermetzelst. Was haben wir dir getan, dass du zu so einer Grausamkeit gegen uns fähig bist?«, fragte Arendor den Einäugigen, der sich auf die Schaufel stützte.
Minalcar war schwindelig und sein Schädel dröhnte wie verrückt. Ausgerechnet jetzt, wo ihm so hundeelend war, kam dieser Bauer auf ihn zu und wollte mit ihm reden.
›Einen besseren Moment hätte sich dieser Bauernschädel gar nicht aussuchen können‹, dachte Minalcar grimmig und starrte Arendor böse an.
Er hörte sich die Fragen des Bauern an und grinste frech.
"Das werde ich gerade dir aufs Maul binden, Alter. Du kommst hier ins Lager stolziert wie der Truchsess von Gondor persönlich und bildest dir ein, dass alle vor dir kuschen. Dabei bist du nur ein einfacher Bauernkopf. Anscheinend haben wir dein Dorf nicht erwischt, sonst würdest du nicht hierstehen und große Töne spucken. Warum ich die Dörfer gebrandschatzt habe, ist meine Sache. Das versteht einer wie du sowieso nicht."
Minalcar blickte Arendor stolz an, verdrängte seine Übelkeit und richtete sich voll auf. Die Schaufel nahm er wie eine Waffe in die Hände.
Arendor hatte keineswegs erwartet, dass der Einäugige höflich zu ihm war, doch dass der vielleicht zwanzig Jahre Jüngere Mann ihm in seinem Zustand mit der Schaufel drohen wollte, brachte Arendor fast dazu laut aufzulachen. Doch die Situation war zu traurig, denn viele seiner Bekannten und Freunde waren nicht mehr - wegen dieses Mannes.
»Nicht ich bin es, der große Töne spuckt«, erwiderte Arendor ruhig und ließ sich von dem Mann nicht provozieren. »Gern wäre ich dir im Kampf begegnet und hätte dir mit meinem schwieligen Bauernhänden dein verbliebenes Auge aus deinem Schädel gequetscht! Jede Strafe, die der Truchsess dir auferlegen wird, wird noch zu milde sein!«
Arendor hatte seine starken Hände vorgezeigt, die schon wohl nie mehr ganz sauber gehen würden, selbst wenn er ab dem heutigen Tage nicht mehr in der Erde wühlen würde. Diese Hände waren es gewohnt hart zu zu packen, von den frühen Morgenstunden bis in den späten Abend. Bauer sein, war eine Knochenarbeit, die nie zum Stillstand kam. Soldat sein war gefahrvoller, aber bei weitem nicht so kraftfördernd. Nein, Arendor hatte vor Minalcar keine Angst. Jeder Bauer hätte es im Ringen mit dem Einäugigen aufnehmen können, da war der Bauer sich sicher. Bloß weil Bauern nicht lesen konnten, hieß das nicht, dass sie auch auf anderem Gebiet weniger taugten. Selbst Lundor hätte es mit manchem hier aufnehmen können, hätte er öfter und gewissenhafter auf dem Feld gearbeitet.
Der Gedanke an Lundor machte Arendor wütend und seine Oberlippe verzog sich für einen Moment, als wollte er wie ein Hund die Zähne fletschen.
»Was hast du mit meinem Sohn Lundor gemacht?! Warum hast du ihn zu all dem gezwungen?«
Minalcar betrachtete den Bauern und seine starken, schmutzigen Hände amüsiert. Der ältere Mann war ungefähr genauso groß wie er. Wegen seiner kräftigen Hände dachte der Kerl wohl, er könnte mit einem Schurken wie ihm leicht fertig werden. Aber Arendor wusste ja nicht, dass Minalcar stark und durchtrainiert war, was man durch die Kleidung nicht sah. Obwohl der Anführer der Schurken schon lange nicht mehr im Heer Gondors diente, hatte er versucht, seinen Körper in all den Jahren gestählt zu halten.
"Du würdest eine böse Überraschung erleben in einem Zweikampf gegen mich, Meister",spottete Minalcar. "Ich habe früher in Gondors Heer gedient und habe mir stets meine Kampfkraft erhalten. Leider bin ich jetzt nicht ganz auf der Höhe und mir sind die Hände gebunden, sonst würde ich dir schon zeigen, wer von uns beiden der Stärkere ist, alter Mann. Was deinen Sohn Lundor betrifft: er ist aus freien Stücken zu uns gekommen. Er hat auch brav bei den Überfällen auf die Dörfer mitgeholfen und so manchen Bauern wie dich getötet. Gezwungen habe ich ihn nicht. Ich glaube, Lundor hat es bei uns sogar ganz gut gefallen. Allerdings hat er sich mit einem - inzwischen gefallenen - Mitglied meiner Bande angelegt, das etwas stärker als er war. Der gute Herumor hat deshalb den armen Lundor etwas gequält. Mag sein, dass er deswegen in so einem miserablen Zustand ist. Nicht meine Schuld."
Er hatte jetzt keine Lust auf ein weiteres Gespräch mit diesem Bauern und rief den Wachen zu, dass er wieder zurück zu den anderen Gefangenen wollte.
Als Faramir zu seinem Bruder kam, hörte er noch die letzten Worte, die Arendor sprach, ehe er zu Minalcar ging.
"Arendor will nach Minas Tirith?" fragte Faramir. "Höchst befremdlich, wo er doch Areros und Aeluin nach Hause bringen sollte. Der junge Mann ist schwer verletzt und seine Schwester ist auch noch reichlich verstört. Ich denke, wir sollten morgen früh nochmal mit Arendor sprechen."
Er blickte kurz zu dem alten Mann, der sich gerade mit dem Anführer der Banditen stritt, ehe er sich wieder an Boromir wandte.
"Aber ich bin jetzt aus einem anderen Grund hier", sagte er. "Ich habe gerade den Burschen befragt, der dich vorhin attackiert hat. Er heißt Aryan und stammt aus Lamedon. Er ist kein Späher oder Attentäter aus Harad, sondern ein junger Mann aus einer vornehmen Familie, mit der er sich allerdings zerstritten hat, weswegen er seine Heimat verließ. Nur zufällig stieß er auf unser Lager, und dass es dabei zu Handgreiflichkeiten kam, war seiner jugendlichen Dummheit und seinem Mangel an Besonnenheit und Selbstbeherrschung geschuldet, doch er hegte keine bösen Absichten.
Im Gespräch hat er sich zwar noch stolz und stur gebärdet, doch er hat auch eingesehen, dass er einen schweren Fehler begangen hat, für den er sich vor Denethor verantworten muss. So wie ich ihn einschätze, wird er sich bei dir entschuldigen."
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
Daron bei Erod mit Lundor und danach bei Aryan und Leyron
»Na ich habe auch nicht das Bauernweib gemeint« begann Daron seine Antwort und genehmigte sich einen kräftigen Schluck aus seinem Becher und dachte über die ehemalige Freundin seines Freundes nach. Diese Frau hatte Erod nur ausgenommen. Zumindest sahen Daron und Niowyn das so und nach langem hin und her, hatte es dann auch Erod vor einem halben Jahr endlich eingesehen. Niowyn, Darons baldige Frau, hatte sich wirklich Mühe gegeben Annthiel eine gute Freundin zu werden, doch die Falschheit der wunderhübschen Frau, war ihr dabei immer im Weg gewesen. Erod war es in der ersten Zeit gar nicht gut gegangen und Daron hatte mit seinem Freund einige Nächte bei Wein und Bier und dem ein und anderen Gebrannten verbracht.
In den letzten Wochen hatte er beinahe geglaubt das Erod endlich über Annthiel hinweggekommen war, doch der heutige Abend hatte gezeigt, das dem jedoch noch nicht so war.
»Du hast was besseres verdient mein Freund« sagte Daron und hob seinen Becher um mit Erod anzustoßen »wenn dieser Feldzug zu Ende ist… werden wir auf die Suche gehen« fügte er mit einem Zwinkern an. Eigentlich hatte er an diesem Abend seinen Freund in sein neues Vorhaben einweihen wollen, doch war diese nun ein denkbar ungünstiger Zeitpunkt um Erod davon in Kenntnis zu setzen, das er vorhatte Niowyn einen Antrag zu machen.
Gerade als Erod ihr Abkommen mit Wein und einem Spruch besiegeln wollte, bemerkten sie wie der Bauernjunge den sie zuvor behandelt hatten auf sie zu geschlichen kam. Er begann auch sofort nachdem er sie erreicht hatte vor sich hinzustottert. Es dauerte einen Moment bis Daron begriffen hatte was der Junge von ihm wollte und er atmete etwas genervt aus. Er hatte jetzt eigentlich Feierabend. Die Verletzten waren versorgt und für die herannahende Nacht waren Vorkehrungen getroffen worden. »Geh und frag einen der Soldaten Lundor. Wir sind Heiler, keine Wachsoldaten« antwortete er so dem zitternden jungen Mann und schwenkte noch einmal seinen Becher ehe er ihn dann leerte. Daron konnte nicht anders und musste Lundor mustern, auch wenn er sich bemühte den Jungen zu ignorieren, wie er da unschlüssig an ihrer Seite stand. Bereits bei dem Wort Soldat war er zusammengezuckt und nun stand er da als hätte er sich bereits vor Angst in die Hose gemacht.
›Daron… der ältere Bauernspross wird vielleicht nicht mehr lange genug leben um noch viele Möglichkeiten zu bekommen, Leyron noch einmal zu sehen und der Kleine hier würde sich vermutlich eher einnässen, als einen der anderen Soldaten um Hilfe zu bitten.‹
Noch genervter, dieses Mal jedoch auf sich, erhob sich Daron. Er streckte Erod seine Hand entgegen, der noch nichts dazu gesagt hatte, aber die ganze Zeit mit seinen Blicken zwischen Lundor und ihm hin und her geschwankt war.
»Auf geht´s. Ich kann dich doch hier nicht mit dem guten Wein alleine lassen. Wir erledigen das jetzt und dann werden wird nichts mehr zwischen uns und dem Roten stehen« wandte er sich an Erod und zog den Freund in die Höhe. »Geh zurück zu deinem Bruder. Du kannst dich kaum auf den Beinen halten. Ich werde Leyron zu ihm bringen, aber das ist das letzten was wir für eure Familie tun werden, abgesehen davon das wir uns um die Verletzungen kümmern.«
Ohne ein weiters Wort drehte Daron sich um und machte sich von Eord begleitet zu dem Südländer auf. Auf dem Weg dorthin erinnerte er sich daran das auch Leyron ihn gefragt hatte ob er ihn zu Areros bringen könnte. Da hatte der Bauernsohn jedoch noch geschlafen und der Vater war bei ihm gewesen. Jetzt im letzten Licht des Tages schien Areros aufgewacht zu sein und weder sein Vater noch die Schwester waren bei ihm. Es gab sicherlich keinen besseren Zeitpunkt wie jetzt, wenn man ihnen diese Zusammenkunft ermöglichen wollte.
»Sollte die Frau kommen, halte sie bitte von uns fern. Ich kann diese Zusammenkunft für eine Weile verantworten, aber ich möchte keinen Ärger bekommen weil sie sich nicht zurückhalten kann.«
Gemeinsam erreichten die beiden Heiler Aryan und Leyron, die leise in ein Gespräch verwickelt waren, welches sie jedoch beendeten sobald sie auf die beiden Männer aufmerksam geworden waren.
_________________________________________ Der Chara für alle Fälle …
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Missmutig hörte Erod dem Gestammel des Bauernjungen zu. Als Daron sich dann erhob, leerte auch er seinen Becher und folgte ihm zu dem Südländer. Er war froh, nach dieser Sache wieder Ruhe zu haben, einen guten Roten mit Daron zu leeren und sich danach hinlegen zu können. Er würde schlafen wie ein Stein, nach so einem Tag.
Es schien Leyron besser zu gehen, er unterhielt sich mit einem jungen Mann, der neben ihm saß. Diesen kannte Erod noch nicht, er hatte nur vorhin mitbekommen, dass er hierhergeführt worden war, nachdem er Boromir niedergeschlagen hatte. Da er aber nicht verletzt war, war für ihn noch kein Heiler gebraucht worden.
Daron bat ihn, die Frau fernzuhalten, und Erod blickte sich um, konnte sie aber im Augenblick nicht erspähen. Er zuckte mit den Schultern und blickte dann auf den jungen Mann, der die beiden Heiler ebenfalls ansah. Immer wieder zuckte er mit den Schultern und lenkte so Erods Blick auf seine auf dem Rücken gefesselten Handgelenke.
»Wer auch immer dich gefesselt hat, Junge, hat es zu gut gemeint«, sprach der den jungen Mann dann an. »Deine Hände werden schon ganz blau. Ich werde dir die Fesseln neu binden, denn wir haben alle nichts davon, wenn die Blutzgefäße absterben und du durch Wundbrand beide Hände verlierst.«
Dabei griff er nach einem Strick, der ein Stück entfernt an einem Baumast bereithing und kniete sich dann neben den jungen Mann. Sorgfältig fesselte er ihm die Füße zusammen, damit er beim Losbinden der Hände keine eiligen Schritte machen konnte.
Dann umrundete er ihn und schnitt mit einem Messer die Handfesseln los. Er ließ dem jungen Mann einen Moment, um sich die Handgelenke zu reiben und die Blutzirkulation wieder in Gang zu bringen. Dann hob er wieder den Strick und griff erneut nach den Händen, hielt dann inne und entschied sich, sie diesmal auf der Vorderseite zuzubinden.
»So kannst du wenigstens mal pissen gehen, wenn es sein muss«, sagte er brummelnd zu dem jungen Mann. »Aber dafür habe ich was gut bei dir, klar?«
Als der junge Mann wieder gefesselt war, stand Erod ächzend auf und ging wieder ein paar Schritte fort, immer nach Aeluin Ausschau haltend. Er wusste nicht genau, wie Daron Leyron und Areros unauffällig zusammenbringen wollte, aber dass man sie dabei nicht beobachten musste, war ihm auch klar.
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Faramir äußerte die Vermutung, dass der neue Gefangene nicht Arcuens Angreifer sein könnte, da die Beschreibung bei diesem nicht zuträfe. Der junge Heermeister wollte sich aber sogleich ein Bild von dem neuen Gefangenen machen und entließ Thenar aus dem Dienst.
Grüßend nickte der Waldläufer und blieb einen Augenblick unschlüssig stehen. ' Arcuen schläft und ich sollte mich auch ausruhen, so wie Frindol mir geraten hat. Dennoch will ich nach Centur sehen. ' Humpelnd begab er sich daraufhin zur Wiese, die ein wenig entfernt ihres Lagers lag.
Als er an der Wiese ankam, wandte er sich an die zuständigen Wachen. Die Männer saßen bei den Resten ihrer Mahlzteit, die man ihnen gebracht hatte. Freundlich luden sie Thenar ein, sich zu ihnen zu setzen und mit ihnen zu plaudern. Der Waldläufer tat ihnen den Gefallen, da sein Bein nun wirklich weh tat. Bei einem Becher Wein tauschten sie sich über den Kampf und die Beerdigung der gefallenen Kameraden aus. Zufrieden hörte er, dass Centur genau wie die anderen Pferde gut versorgt waren. Die Wachen berichteten von einem Pferd, dass sich in der Nähe der Weide aufhielt, doch nicht einzufangen war. Als Thenar von dem neuen Gefangenen berichtete, war ihnen klar, dass die Beiden zusammen gehören mussten. ' Da der "Neue" sich bei seiner Gefangennahme so aufgeführt hat, verwundert es mich nicht, dass sein Reittier sich genauso verhält. dachte er innerlich schmunzelnd.
Als sein Becher geleert war, humpelte der Waldläufer zu Centur und überzeugte sich selber, dass es dem Tier gut ging. Das Pferd schnaubte leise zur Begrüßung und Thenar strich ihm anerkennend den Hals. Leise redete er mit ihm und Centur nickte wie zur Antwort. Bald verabschiedete er sich von seinem Reittier und humpelte zu den Wachen zurück. Nach einem kurzem Wortwechsel und dem Dank für den Wein setzte Thenar seinen Weg fort, um sich einen Ruheplatz im Lager zu suchen.
Boromir seufzte. Er konnte nicht klein bei geben. Er konnte Arendor nicht mitnehmen, sowie er keinen Zivilisten mitnehmen konnte. Ob er nun mal Soldat war oder nicht, das spielte hier keine Rolle.
„Arendor, es ist nicht so, dass ich Euch nicht verstehe. Ich weiß wie schwer diese Situation für Euch sein muss. Zumindest denke ich, es zu wissen. Aber Ihr habt auch eine Verantwortung für Areros und Aeluin. Bringt sie nach Anthara und dort kann auch jemand aus Eurer Familie an Areros Bett sitzen. ... Wir haben nur drei Wagen hier und viele Verletzte. Die Männer können teilweise nicht laufen oder reiten. Wir können Euch deshalb leider keinen zur Verfügung stellen. Aber wie ich schon sagte, werdet Ihr Morgen, vor unserem Aufbruch, in das nächst gelegene, unversehrte Dorf gebracht. Von dort aus, könnt Ihr Euch darum kümmern, dass Areros nach Anthara gebracht wird.“
Das war momentan Boromirs letztes Wort. Es war möglich, dass er am Morgen anders darüber dachte. Aber im Moment sah es nicht danach aus. Und während sich der Bauer nun Minalcar, welcher gar nicht gut aussah, zuwandte, trat Faramir auf seinen Bruder zu, um ihn über den neuen Gefangenen zu berichten.
„Ja, er möchte mit uns kommen. Und ich bin von dieser Idee anscheinend genauso wenig begeistert wie du.“ Aber nun wollten sie sich bis zum nächsten Morgen keine Gedanken mehr darüber machen.
Schweigend hörte der Heermeister nun die Worte Faramirs. Was trieb einen jungen Mann aus einer adligen Familie dazu, sein Heim zu verlassen und durch die Welt zu ziehen? Hatte er zu Hause nicht alles, was er sich wünschte. Oder war er einer jener jungen Männer, welcher sich wie in einem goldenen Käfig gefangen fühlte und auszubrechen versuchte? Nun, sie würden sicherlich noch erfahren welcher Herkunft der junge Mann genau war. „Er will sich entschuldigen?“ fragte Boromir mit viel Spott in der Stimme, während er kurz auflachte. „Gib es zu Faramir, das war deine Idee ...“ Boromir sah seinen Bruder an, so als hätte er ihn schon längst durchschaut. Schließlich kannte er seinen Bruder ganz gut und nach dem frühen Tod ihrer Mutter, hatte der damals fünfjährige sich mehr an seinen großen Bruder als an irgendjemanden sonst geklammert.
Lundor musste nicht wirklich zusammenreißen. Am liebsten wäre er einfach vor den Heilern weggelaufen, nachdem er seine Bitte losgeworden war. Doch seine Füße wollten ich keinen Zentimeter von der Stelle bewegen. Und der Junge hatte auch das Gefühl, dass er es seinem Bruder schuldig war. Deshalb stand er nun unsicher vor den beiden Männern und zitterte wie Espenlaub.
Als Daron ihn schließlich aufforderte einen der anderen Soldaten zu fragen, zuckte Lundor wirklich zusammen. Alles, nur das nicht! Irgendwie sah es wirklich so aus, als würden die Heiler schon Feierabend machen. Dabei hatte Lundor geglaubt, dass vor allem bei Heilern in einer solchen Situation niemals Ruhe einkehrte. Sah man sich mal um und erkannte, wieviele Verletzte es gab, kam es Lundor schon merkwürdig vor, dass die beiden hier einfach so saßen.
Doch zum Glück schien Daron doch ein einsehen zu haben und stand auf, Erod mit sich ziehend. Lundor schenkte ihm einen dankbaren Blick. Er wollte seinen Bruder nicht enttäuschen. Nicht schon wieder ... Als der Heiler meinte, er solle zurück zu Areros gehen, nickte Lundor. Wenn er die Gedanken des Heilers gehört hätte, hätte er dem Mann wohl recht geben müssen. Der Junge hatte sich wirklich fast vor Angst eingenässt. Aber jetzt wollte er einfach nur schnell wieder zu Areros.
Und so kehrte Lundor zu seinem Bruder zurück, während er wieder einen Bogen um die einzelnen Soldaten schlug. Areros war noch wach und Lundor ließ sich leicht stöhnend neben ihm nieder und verschränkte seine Beine zum Schneidersitz. „Areros, er kommt ... hoffe ich!“ sagte Lundor und griff nach der Hand seines Bruders. Er wusste nicht wieso, er tat es einfach. „Du ... hast mir noch nicht auf meine Frage geantwortet."
Anborn hatte mit einigen Soldaten Wache gehalten, während Minalcar die Gräber zugeschaufelt hatte. Dass der Bandit sich übergeben musste, erfüllte Anborn zwar nicht mit Mitleid, doch er dachte daran, dass der Truchsess diesen Mann lebend haben wollte. Daher wollte er den Banditen wieder wegführen lassen, doch da tauchte Arendor auf und fing an, Minalcar Fragen zu stellen und sich mit ihm zu streiten.
"Was für ein sinnloses Gespräch", dachte Anborn.
Als Minalcar rief, dass er wieder zu den anderen Gefangenen wollte, sagte Anborn zu zwei Wachen:
"Erfüllt ihm den Wunsch! Fesseln und abführen!"
Während die beiden Männer Minalcar unsanft packten und Anborns Befehl ausführten, wandte sich der Waldläufer an Arendor.
"Hört nicht auf die Lügen dieses Banditen", sagte Anborn, "er ist genauso bösartig und grausam wie ein Ork. Es ist besser, wenn Ihr wieder zu Euren Kindern geht."
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Areros sah Lundor fortschleichen und er wunderte sich darüber, dass Lundor so über die Maßen ängstlich aussah. Gewiss war Lundor nie der Mutigste gewesen, sondern hatte sich bei Gefahr immer im Hintergrund gehalten, aber jetzt sah Lundor aus, als würde er vor Angst sterben.
Ungeduldig wartete Areros, dass Leyron zu ihm kam, doch die Zeit schien sich unendlich auszudehnen. Eine Minute schien ihm so lang wie mehrere Stunden. Immer unruhiger wurder Areros. Er machte sich Sorgen um Aeluin und er brauchte jetzt Leyron. Aber vielleicht hatte Lundor ihn ihm Stich gelassen und hatte sich nicht getraut Leyron zu holen. Es konnte sein, dass Lundor sich selbst vor Leyron fürchtete.
Areros wälzte sich hin und her, unschlüssig, ob er nicht selbst aufstehen sollte. Warum kam denn Lundor nicht wieder? Es regte den jungen Mann so auf, dass er wieder Fieber bekam.
Als Lundor endlich wieder da war, standen Areros Schweißperlen auf der Stirn.
»Er muss … kommen … Luin …«, stammelte Areros und beruhigte sich immer noch nicht. »Leyron«, versuchte er zu rufen, aber es war wohl nur Lundor, der ihn hören konnte.
»Frage … Welche Frage«, sagte Areros abwesend und spürte, wie das Fieber ihn wieder schwächte.
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Und er tötete ihn und wurde zum Verlierer. (Koran)
Minalcar war diesem Waldläufer fast dankbar, dass er ihn endlich von diesem naseweisen Bauern wegbrachte. Er bekam noch mit, dass sich Boromir und Faramir offensichtlich über Arendors Bitte berieten, mit nach Minas Tirith kommen zu dürfen.
›Was für ein Schwachsinn! Diese beiden Heermeister sind richtige Weicheier geworden. Früher gab es das nicht bei Boromir, dass bei einem Feldzug unnötigerweise Zivilisten mitgenommen wurden. Ich erkenne ihn nicht wieder. Früher kamen klare Ansagen von Boromir. Jetzt wirkt er unsicher und jähzornig. Und dieser Bauernkopf soll sich mit seiner Brut zum Teufel scheren! Hat der nichts zu Hause zu tun? Ich wette, er hat noch mehr Bälger und auch eine Alte herumhocken in dem Kaff, die sehnsüchtig auf seine Rückkehr warten. ‹
Minalcars Handfesseln wurden wieder festgezogen, aber das war ihm gleich. Er war hundemüde und sein Kopf dröhnte. Das Fieber war gestiegen und die Wunden schmerzten. Im Stillen verfluchte er noch einmal Boromir, der ihn zu dieser demütigenden Arbeit gezwungen hatte.
›Mögen die getöteten Soldaten im namenlosen Nichts für immer dahinrotten!‹
MInalcar ließ sich mit einem leisen Seufzen vorsichtig auf den Boden nieder in der Nähe von Clawis und Elúrin. Er wollte jetzt nur noch schlafen.
Lundor sah in das Gesicht seines Bruders, welches von kaltem Schweiß bedeckt war. Der Junge nahm einen der Lappen und tauchte ihn in die Wasserschüssel, welche neben Areros stand. Damit wischte er dem Verletzten über das Gesicht. Dabei spürte er auch, dass das Fieber scheinbar wieder gestiegen war.
Areros war noch immer ganz außer sich, auch wenn er nicht die Kraft hatte laut zu rufen oder gar aufzustehen. „Scht ... er kommt schon. Ganz sicher ...“, sprach Lundor, auch wenn er sich selbst eigentlich gar nicht so sicher war. Aber er hatte alles versucht, was in seiner Macht stand. Jetzt lag es an Daron und Erod, ob sie es schafften Leyron zu Areros zu bringen.
Wenn Lundor ehrlich war, wollte er nicht, dass Leyron hierher kam. Er sollte seine Familie in Ruhe lassen und dort hingehen wo er herkam, oder eben in die Kerker nach Minas Tirith. Was Areros nur von ihm will ... warum kann ich ihm nicht helfen? ging es Lundor durch den Kopf.
„Ich hab dich gefragt, ob ... ob du böse mit mir bist“, Lundor legte den Lappen wieder auf die Seite und sah dann seinen Bruder abwartend an.
Mit wachsender Ungeduld wartete Areros auf Leyron. Lundor wischte ihm den Schweiß von der Stirn und versicherte ihm, dass sein Freund kommen würde. »Es … ist wichtig«, sagte Areros gepresst.
Seine Augen rutschten unruhig durch die dunkler werdende Welt, während er versuchte seinen Freund zu sehen. Er verstand gar nicht, was diesen aufhielt. Wollte er Areros vielleicht nicht sehen, weil dieser ihm nicht geholfen hatte?
»Warum … soll ich … dir … denn böse … sein, … Lundor«, fragte Areros ungeduldig. Dann befiel ihn Furcht. »Oder … hast du … Leyron … nicht … Bescheid … gesagt? … Kommt … er … deshalb nicht?«
Das Sprechen strengte Areros nun wieder mehr an. Und er verstand gar nicht, was Lundor mit seiner Frage eigentlich gemeint hatte.
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Und er tötete ihn und wurde zum Verlierer. (Koran)
Boromirs spöttische Frage zeigte, dass er seinen Bruder durchschaut hatte.
"Nun gut", antwortete Faramir, "ich gebe zu, dass ich ihn darauf hingewiesen habe, dass eine Entschuldigung sich strafmildernd auswirken kann. Immerhin hat er von selbst eingesehen, dass er dich nicht hätte schlagen dürfen. Und das ist nicht wenig bei einem jungen Mann, der sehr stolz, eigensinnig und hitzköpfig ist"
"... fast so, wie du es in dem Alter warst, großer Bruder", dachte Faramir und fuhr fort:
"Ich schätze mal, wir werden spätestens in Minas Tirith erfahren, aus welcher vornehmen Familie in Lamedon er weggelaufen ist. Solche Vorfälle sprechen sich im Land herum! Und das, was er heute gemacht hat, ebenfalls! Gewiss wird es für sein Elternhaus recht beschämend sein, wenn bekannt wird, was der Bursche angestellt hat."
Faramir fragte sich, ob Aryan wirklich gute Gründe hatte, seine Familie zu verlassen.
"Aber ich denke, damit brauchen wir uns heute nicht mehr befassen. Gibt es heute noch etwas zu regeln, bevor wir uns zur Nachtruhe begeben, Ober-Heermeister?"
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
Lundor fand es sehr schlimm, dass sich Areros gar nicht beruhigen wollte und sich dadurch immer mehr schadete. Er konnte doch auch nichts anderes tun als hier mit ihm darauf warten, dass man Leyron zu im brachte. Der Junge hatte es einfach nicht in der Hand. Und er hatte momentan wirklich genug eigene Probleme, als dass er sich um diesen fremden Mann kümmern wollte, welcher unbedingt zu seinem Bruder sollte.
„Nein ... das mein ich nicht. Ich hab Daron ... dem einen Heiler, Bescheid gegeben. Ich ... hab mich nicht ge ... ich wollte nicht ... also Daron weiß Bescheid“, stammelte Lundor und sah seinem Bruder in die grünen Augen, aus welchen das Fieber sprach.
„Nicht böse? Gar nicht? Wirklich? Wegen all naja wegen all dem ...“ Lundor seufzte. Er war froh, dass Areros nicht böse mit ihm war. Es reichte, wenn der Vater die schon preisgab und Lundors schlechtes Gewissen damit wuchs und wuchs.
Bei Aryans schnippischer Bemerkung über die Soldaten grinste Leyron, da er sich die Situation bildlich vorstellte. »Sie werden dich nicht mal in die Nähe deines Pferdes lassen. Zumindest würde ich es nicht an ihrer Stelle, aber ich halte mich auch für durchaus durchtriebener als diese Herdenläufer.« Leyron gab einen verächtlichen Ton von sich.
»Sie haben nicht viel gegen dich in der Hand was sie dir vorwerfen, zumindest bis jetzt noch nicht. Vielleicht lassen sie dich sogar in die Hauptstadt reiten wenn du jetzt nicht unüberlegt handelst.«
Kaum das er ausgesprochen hatte, traten die beiden Heiler, Daron und Erod zu ihnen.
Es wurde inzwischen dunkel und die flackernden Lichter der Feuer hoben die Silhouetten einzelner Männer hervor. Leyron musterte Daron´s Gesicht, der schweigend neben ihm in die Hocke ging und seine Stirn fühlte. »Noch nicht genug für heute?« fragte er stichelnd, besann sich jedoch sofort und suchten den Blick des Heilers. »Oder ist etwas mit Areros? Geht es ihm gut, lebt er noch?«
Nur nebenbei bekam Leyron mit, das sich der andere Heiler zu Aryan begeben hatte. Für diesen Augenblick überwog die Sorge um Areros alle anderen Gedanken.
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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.
Boromir wirkte fast ein wenig belustigt über Faramirs Worte, auch wenn er hoffte, dass sein Bruder ihm dies nicht übel nahm. Aber so war er eben: ein Streitschlichter. Auch wenn man das zwischen Aryan und Boromir als keinen Streit bezeichnen konnte.
„Und wie hat dieser Aryan deinen Vorschlag aufgefasst? ... Ach, ich werde es ja sehen.“ Ja, das würde er. Denn ob sich der Junge wirklich bei ihm entschuldigen würde, wo er doch angeblich so stolz war, das stand noch in den Sternen.
„Man kann sich seine Familie eben nicht aussuchen“, meinte Boromir auf Faramirs weitere Worte hin. Das war in keinster weise gegen seine eigene Familie gerichtet. Boromir liebte seinen Vater und seinen Bruder. Auch wenn Denethors Ansichten manchmal befremdend waren.
„Doch, ich werde noch kurz bei Aryan vorbei schauen. ... Nicht für lange. Und habe keine Angst. Ich habe mich unter Kontrolle“, versicherte Boromir seinem Bruder. „Ansonsten denke ich, können auch wir den Tag langsam ausklingen lassen. Ich habe mit Arendor gesprochen. Er hat heute Nacht die Verantwortung für Lundor übernommen, so dass er ohne Fesseln bleibt.“ Boromir nickte noch kurz und wandte sich dann ab, um zusammen mit Diros zu den Gefangenen zu gehen.
Bei Aryan, Leyron, Daron und Erod
Als Boromir bei den Gefangenen, speziell bei Aryan und Leyron, ankam, sah er dort die jungen Heiler Daron und Erod. Der Heermeister glaubte kaum, dass Aryan die Hilfe eines Heilers benötigte. Aber vielleicht wollten sie nach Leyron sehen.
„Gibt es hier Probleme?“ fragte der Heermeister deshalb direkt Daron, welcher sich gerade mit Leyron unterhalten hatte.
Mit Leyron Aryan und Erod, später noch mit Boromir
Daron registrierte wie Erod sich um Aryan kümmerte und bei dem jungen Mann nach den geschundenen Handgelenken sah. Erod war ein wirklich Freund, noch dazu einer mit dem Herzen am richtigen Fleck. Es war kein Wunder das sie sich all die Jahre so gut verstanden hatten und es auch weiterhin tun würden. Was Erod nun noch fehlte war eine Frau die ihn glücklich machen würde, so wie Niowyn ihn glücklich machte.
Die Worte des Südländers holten Daron aus seinen Gedanken zurück in die er gefallen war, kaum das er seine Hand an Leyrons Stirn gedrückt hatte. Er hatte nur mehr noch leichtes Fieber.
Der Heiler erwiderte Leyrons Blick und nickte, als dieser ihn danach fragte ob Areros noch leben würde. »Areros ist wach und er hat nach dir gefragt. Ich werde dich zu ihm bringen, aber wir haben nur wenig Zeit und du wirst dich genau an das halten was ich dir sage« sagte Daron ernst, fügte dann aber mit einem Grinsen auf dem Gesicht »erinnere dich daran das man die Brust die einen nährt nicht beißt« an.
Gerade hatte er im letzten Licht des Abends Leyrons Fesseln kontrolliert. Die Fußfesseln würden ihm erlauben kleine Schritte zu machen und die Handfesseln waren so fest wie nötig, das sie ihren Zweck erfüllten, aber nicht unnötig einschnürten. Daron überlegte ob er Leyron klar machen sollte, das er nicht nur Heiler war… und man ihn besser nicht unterschätzte… ließ es dann jedoch bleiben. Er glaubte an Leyron… daran das der Mann die Geste als nicht selbstverständlich hinnahm. »Ich werde euch ein paar Augenblicke verschaffen. Aber nur mit ihm, nicht mit seinem Vater und auch nicht mit der Frau…«
Daron hatte seinen letzten Satz noch nicht ganz beendet da vernahm er Schritte. Wenigen Augenblicke später blickte er in das Gesicht des obersten Heermeisters. Boromir war gekommen. Einen ungünstigeren Zeitpunkt hätte er sich nicht aussuchen können. Daron seufzte innerlich. Nun würde er sehen wie viel Boromir auf seine Meinung als Heiler gab. Es gab kein zurück mehr. Er würde zu seinem Wort stehen, es wenigstens versuchen.
Daron erhob sich mit einer fließenden Bewegung und stand dann Boromir direkt gegenüber. Diros stand neben dem Heerführer, während Erod sich nicht ganz so nahe bei ihm befand.
»Nein keine Probleme« antwortete Daron mit fester Stimme »die Wunden des Südländers sind versorgt und auch die stümperhaft angebrachten Fessel bei dem letzten Neuzugang sind nun so angelegt, das er nicht zwangsläufig seine Hände verliert bevor der Truchsess ein Urteil über ihn gefällt hat.«
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Bei Leyron, dann mit Erod, Daron, Boromir und Diros
Leyron stimmte grinsend zu, als Aryan die Vermutung äußerte, dass ihn die Soldaten wahrscheinlich nicht bis zu seinem Pferd lassen würden und Aryan musste lachen, als er in einem verbalen Seitenhieb auch noch deren Fähigkeiten in Frage stellte. Er gab ihm zwar auch zu bedenken, dass er bis jetzt wohl mit einem blauen Auge davonkommen könnte, wenn er sich keine weiteren Fehltritte leisten würde... aber dass diplomatisches und überlegtes Vorausdenken nicht unbedingt Aryans Stärke war, hatte er wohl vergessen.
Das Gespräch wurde abrupt gestört, als die beiden Heiler auf sie zusteuerten und während Daron sich sofort um Leyron kümmerte, kam Erod auf Aryan zu und kündigte an, dass er Aryans Fesseln neu binden würde, um einen bleibenden Schaden an seinen Händen zu verhindern... und da Aryans inzwischen fast kein Gefühl mehr in den Armen hatte, war er sehr erleichtert, dass sich jemand seiner annehmen wollte.
Anstatt seine Fesseln zu lösen, fing der Heiler jedoch an, Aryan die Füße zusammenzubinden, und gerade als er protestieren wollte, löste Erod endlich die Fesseln an seinen Handgelenken und Aryan erkannte, dass es sich lediglich um eine Vorsichtsmaßnahme handelte, um einem Fluchtversuch vorzubeugen.
Erod ließ ihm nicht viel Zeit, seine 'Freiheit' zu genießen, aber er konnte wenigstens die Arme ausschütteln und seine Handgelenke reiben, bevor der Heiler erneut nach seinen Händen griff. Er seufzte innerlich, war dann aber positiv überrascht, als Erod sich entschloss, Aryans Hände VOR dem Körper zu fesseln. ›Du hast WIRKLICH was gut bei mir!‹
Erod stand wieder auf und entfernte sich ein paar Schritte, als sich Boromir in Begleitung eines jungen Soldaten ebenfalls in ihre Richtung begab. Aryan sah argwöhnisch auf den grimmig aussehenden Mann an der Seite des Ober-Heermeisters und konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. ›Ob das wohl seine Leibwache ist, die bis jetzt ‘geschlafen’ hat?‹
Er warf Leyron einen bedeutsamen Blick zu und das Gespräch mit Faramir war in weite Ferne gerückt, als er die Stimme des Ober-Heermeister hörte...
Großspurig wie immer fragte Boromir, ob es Probleme gäbe, was Daron schnell verneinte und erklärte, dass er seine Pflicht getan und nach Leyron gesehen hatte – und dass auch Aryans ‘stümperhaft angebrachte’ Fesseln nun vernünftig angelegt waren.
Aryan wand sich innerlich und blickte finster an Boromir vorbei zu den Pferden. ›Lass diesen Kelch einfach an mir vorübergehen.....‹
Bei Boromir, Aryan und Leyron und den Heilern Daron und Erod
Während der ganzen Zeit war Diros bei Boromir geblieben. Agros war freigestellt und ruhte sich hoffentlich aus, damit er am nächsten Tag wieder einsatzfähig war. Es machte allein eben weniger Freude die Leibwache Boromirs zu sein. Zumal das Verhältnis zwischen ihm und seinem Oberheermeister gerade gespannt war.
Suchend blickte sich Diros nach möglichen Feinden in der Nähe um, aber er konnte niemanden erspähen. Nur zwei Soldaten, die in der Nähe saßen und scheinbar auf diesen Leyron aufpassten und dann noch einmal einer, der auf den anderen aufpasste, der Boromir niedergeschlagen hatte.
›Zu viele Soldaten müssen hier Wache schieben, nur weil Boromir die Gefangenen nicht zusammenlegen will.‹, dachte Diros ärgerlich und ließ seinen Blick über Leyron streifen. Dieser war nun sein Nachfolger. Er schüttelte unmerklich den Kopf. Was fand Aeluin nur an diesem Mann? Wild sah er aus und nicht gerade freundlich. Er würde Aeluin kaum die Wünsche von den Augen ablesen. Eher würde er Aeluin wie eine Sklavin benutzen. Am besten würde Diros noch einmal mit Aeluin reden und sie vor diesem Leyron warnen.
Allerdings war es eher unwahrscheinlich, dass Diros die Gelegenheit dazu bekam. Boromir würde es ihm gewiss nicht erlauben.
»Wo ist Luin eigentlich?«, fragte sich Diros und war sich im ersten Moment gar nicht bewusst, dass er laut gesprochen hatte.
Sofort verstummte er und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf das Geschehen und starrte den jungen Mann an, der die Frechheit gehabt hatte, den Oberheermeister umzuhauen.
›Der ist ja noch ein Halbwüchsiger‹, dachte Diros. Diesen Gedanken würde er jedoch nie aussprechen, weil es dann noch peinlicher für Boromir wäre, sich von einem halben Kind niederschlagen zu lassen. ›Und der ist von zu hause ausgebüchst? Bestimmt ein zweiter Lundor!‹
Und in Gedanken dachte er an die arme geplagte Familie, die bestimmt vor Sorge verging, während sich der Sohn ein schönes Leben zu machen gedachte - und prompt von einem Unglück ins nächste stapfte.
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Thenar setzte seinen Weg ins Lager fort und sah sich dort suchend nach einem Schlafplatz im Krankenlager um. ' Nun reicht es mir auch mit dem Gehumpel. Mein Rücken schmerzt ebenso wie der Fuß - Zeit sich lang zu machen! Bei Arcuen ist genug Platz .' Er nickte Madril zu, der ihm entgegen kam.
Der Waldläufer humpelte an dem Anführer der Schurken vorüber, der schon zu schlafen schien. ' Was hast du für ein Glück, dass du unter der Obhut der Heermeister stehst - die Gelegenheit dich zu töten - wie du es bei so vielen Unschuldigen gemacht hast - ist wirklich verlockend! ' dachte er grimmig , als er auf den am Boden Liegenden schaute. Automatisch war seine Hand zu seinem Dolch gewandert. Sein Blick glitt über die anderen Gefangenen , die bei dem Einäugigen saßen oder lagen. ' Sie werden alle ihre gerechte Strafe bekommen!' sagte er sich und nahm dann wieder die Hand vom Dolch.
Arcuen schlief tief und fest, wie Thenar beim Näherkommen feststellte. In seiner Nähe setzte er sich in ausreichender Entfernung zum Feuer ungelenk auf den Boden und schaute einen Augenblick geistesabwesend in die Flammen. ' So hat mich Mandos doch noch nicht in seine Hallen geholt! Es scheinen noch einige Aufgaben vor mir zu liegen, ehe ich Calmacil wiedersehen kann!' Ohne es zu merken, hatte er das Armband seines verstorbenen Sohnes in den Händen und ließ es durch seine Finger gleiten.
Beorn blickte seinem Freund Oromendil hinterher wie er hinter Madril daherhumpelte.
»Naja« murmelte Beorn vor sich hin und fasste den Entschluss Thenar aufzusuchen und ihn nach dem Befinden von Arcuen zu fragen. Nach einigem Suchen fand er ihn dann an einem Feuer sitzend, offenbar nachdenklich. Er bemerkte dass in der Nähe Arcuen schlief, und hoffte Neuigkeiten von ihm zu erfahren.
»Na, Thenar wie gehts dir so, hast du dich schon ein bisschen erholt? Und wo wir gerade dabei sind weißt du wie es Arcuen geht?«