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Willkommen in Ithilien, Wanderer!
Dies war ein Rollenspiel rund um die Bewohner von Gondor
drei Jahre vor dem Ringkrieg.

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Dieses Thema hat 879 Antworten
und wurde 19.775 mal aufgerufen
 29. Nárie 3016 DZ Wald / Wiesen / Flüsse / Straßen
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Lundor Offline

Opfer misserabler Umstände


Beiträge: 963

07.02.2010 08:43
#851 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Bei Areros, Arendor und Erod

Nachdem Lundor mit Leyron gerungen hatte, damit dieser seinen Bruder in Ruhe ließ und jar nicht anrührte, war alles schwarz geworden. Dass man ihn zur Seite legte und später auch mit einer Decke zudeckte, hatte Lundor gar nicht mitbekommen. Doch nun regte sich wieder etwas in dem Jungen. Zuerst war es nur ein leichtes Zucken der Augenlider, dann blinzelte er.

Es war bereits dunkel und Lundor verstand nicht was geschehen war. Das letzte an was er sich erinnern konnte war Areros Gesicht. Und dann setzten die Kopfschmerzen ein. Lundor griff sich instinktiv an den Kopf, wo er eine Beule am Haaransatz spürte. Doch woher diese kam, verstand er nicht.

Lundor hörte Stimmen. Es war die Stimme seines Vaters und die Stimme des Heilers. Hatte man ihn niedergeschlagen, weil er ein Gefangener war? In Lundors Rippengegend pochte es, als er sich mit einem gequälten Stöhnen die alte Decke über den Kopf zog und nur noch ein leises Wimmern zu vernehmen war.


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Lundor

Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


Beiträge: 2.654

07.02.2010 08:48
#852 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Aeluin ließ den Kopf hängen, als Boromir ihr den Wunsch nicht erfüllte. ›Wie hätte ich auch diesmal Glück haben können?‹, dachte Aeluin betrübt. Die Worte des Heermeisters trösteten sie nicht. Das waren nur leere Worte für sie. Worte, die sich selbst oft sagte, dir ihr aber ihren Druck nicht von der Seele nahmen.

Nun würde sie also weiter gefangen sein, hier im Lager. Mit unsichtbaren Fesseln festgehalten. Plötzlich schlug Aeluins Herz wieder schneller. Es war, als bräche ein Lichtstrahl durch einen regenverhangenen Himmel. Sie durfte zu Leyron. ›Leyron‹, dachte Aeluin und es war ihr, als würde etwas in ihr die Kälte vertreiben.

»Ich darf … Ihr erlaubt mir … zu Leyron … Wirklich?«, fragte sie schüchtern und ihre Augen waren weit aufgerissen. Diesen Mann hatte sie vor ein paar Stunden gebeten Leyron zu retten, doch er hatte ihn gefangen genommen und ihr verboten, mit ihm zu reden oder ihn gar anzusehen. Vielleicht machte er nur einen Scherz und würde gleich loslachen.

Doch in den Augen des Heermeisters stand keine Lüge und Aeluin schöpfte Hoffnung. Da verdunkelte sich der Himmel wieder: »Er … Leyron will mich bestimmt nicht sehen«, sagte Aeluin leise und wieder liefen Tränen über ihre Wangen, den Hals hinab und rollten in ihren Ausschnitt. »Ich bin doch schuld … An allem … Dass … Das man ihn ausgep… peitscht hat. Er hasst mich! … Und ich liebe ihn doch … so.«

Aeluin schluchzte leise auf. Sie zeigte ihre Schwäche nicht gern vor anderen Menschen, aber ihr tat die Vorstellung so weh, Leyrons Zuneigung zu verlieren.

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Arendor Offline

Gutshofbesitzer in Anthara


Beiträge: 369

07.02.2010 09:03
#853 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Bei Lundor und Areros

Der junge Mann war sehr freundlich und informierte Arendor über den Zustand seiner Söhne. Er war bei beiden noch immer kritisch, wie der besorgte Vater feststellte. Nun, der Vater würde auf seine Söhne aufpassen. Wo war nur Aeluin? Arendor verstand nicht, dass sie nicht hier an Areros Seite war. Die beiden waren sonst sehr oft zusammen und standen sich als Geschwister am nähsten.

Zu Leyron durfte sie also nicht. Der junge Mann hatte sich bereits wieder hingelegt, so dass Arendor ihn nicht fragen konnte, warum Aeluin nicht zu Leyron durfte. Bloß, weil Leyron gefangen war oder war noch mehr vorgefallen? Suchend blickte sich Arendor um und versuchte durch die Dunkelheit seine Tochter zu erspähen. Gerade, als er losgehen wollte, um Aeluin zu suchen, sah er, dass Lundor sich regte und sich wimmernd die Decke über den Kopf zog.

Arendor ging die wenigen Schritte und hockte sich neben seinen Sohn hin. »Lundor«, sagte Arendor leise und zog ihm vorsichtig die Decke vom Kopf. »Mein Kleiner! Ich bin ja wieder hier! Weißt du wo Aeluin ist?«


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Boromir Offline

Oberheermeister von Gondor


Beiträge: 1.699

08.02.2010 09:01
#854 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Bei Aeluin

Anfangs schien Aeluin den Worten des Heermeister gar nicht Glauben schenken zu wollen. Doch ihr Gemüt hellte sich sichtlich auf bei dieser frohen Kunde. Doch dann zog sich wieder ein Schatten über das Gesicht der jungen Frau, als sie erzählte, dass Leyron sie sicher nicht bei sich haben wollte.

„Aeluin“, meinte Boromir und nahm seine Hände nun von ihren Oberarmen. „Leyron hat mich darum gebeten dich zu ihm zu bringen. Er meinte es ginge dir sehr schlecht. Leyron und kein anderer hat den Mut aufgebracht mich um diesen Gefallen zu bitten. Denkst du wirklich er würde dich dann nicht sehen wollen?“ Boromir musterte die Gesichtszüge des Mädchen, dessen Wagen auf Grund der vergossenen Tränen im Licht des Lagerfeuers glänzten.

„Nun liegt es an dir, ob du die Gelegenheit nutzen möchtest um Lebewohl zu sagen oder ob du die Zeit bei deiner Familie verbringen möchtest.“ Boromir kannte bereits den Ausgang dieser Entscheidung. Auch wenn der Heermeister stets nur in das Kriegshandwerk verliebt gewesen war, von ein paar Liebeleien in seiner Jugend abgesehen, so dachte er doch zu wissen, was in Aeluin gerade vor sich ging.

Boromir bot dem Mädchen seinen Arm an und gemeinsam gingen sie zu Leyron. Dort überließ er Aeluin der Aufsicht der Wachen und entfernte sich, nach einem kurzen Kopfnicken, in Richtung des Lagerfeuers.

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Lundor Offline

Opfer misserabler Umstände


Beiträge: 963

08.02.2010 09:13
#855 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Bei Arendor

Lundor presste sich die Lippen aufeinander und versuchte keinen Laut über jene zu bringen. Aber die Schmerzen in der Brust und die Kopfschmerzen ließen es nicht zu. So dauerte es nicht lange, bis Arendor gewahr wurde, dass sein Sohn wach war. Und obwohl ihn Areros und Aeluin sicher nötiger brauchten, was Lundor wusste, ließ er sich neben ihm nieder und sprach beruhigend auf Lundor ein, während er die Decke vom Kopf des Jungen zog.

Lundor sah Arendor mit glasigem Auge an. War er nicht mehr wütend mit ihm? Hatte er ihm seine Worte vorhin verziehen? Oder wollte er wirklich einfach nur wissen wo Aeluin war? „Weiß es nicht“, murmelte Lundor. „Sie hat gesungen ... Leyron wollte ... er wollte Areros weh tun!“ Der junge Mann versucht sich halb aufzurichten um näher an seinen Vater heran zu kommen. Schließlich klammerte er sich an dessen Arm, halb liegend, halb sitzend, von Schmerzen und Angst geplagt.

„Tut mir leid! Es tut mir so leid!“ flüsterte er tränen erstickt. „Ich will für ... alles Verantwortung tragen ... es tut mir so leid, meine Worte. Aber ...“ Lundor sah seinem Vater flehend in die Augen. „Lass mich nicht allein! Bitte lass mich nicht allein! ... Ich tue alle was du willst! ... Ich arbeite Tag ... und Nacht auf deinem Feld. Ich tue alles! Bitte ... lass mich nicht allein!“


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Lundor

Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


Beiträge: 2.654

08.02.2010 09:28
#856 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Bei Boromir

Mit wachsendem Staunen und größer werdender Freude, blickte Aeluin den Heermeister an. »Er sagte, es ginge mir sehr schlecht?«, fragte Aeluin leise und wunderte sich. Spürte Leyron denn ihren großen Schmerz? Dachte er wirklich an sie, wo er doch selbst so viele Sorgen hatte?

Aeluin nickte leicht, obwohl Boromir ihr keine Frage gestellt hatte. Sie wollte so gern zu Leyron. Wäre er auch in einem feuerspeiendem Vulkan, so wollte sie trotzdem an seiner Seite sein, sein Gesicht sehen, in seine Augen blicken und seine Hand berühren.

Mit unsicheren Schritten folgte Aeluin mit pochendem Herzen dem Heermeister. Bald wurden sie Leyron gewahr und Aeluin nahm die anderen Männer, Soldaten und den am Baum gefesselten Aryan gar nicht wahr. Sie sah nur Leyron, der mit ausgestreckten Beinen dasaß und auf dessem Schoß seine gefesselten Hände lagen. Sein Blick war auf sie gerichtet und Aeluin musste schlucken, um nicht vor Freude zu weinen.

Ohne ein Wort zu sagen, ging sie soweit, dass sie vor Leyron stand und setzte sich dann auf ihre Fersen. Sie wagte es nicht ihn zu berühren. Schüchtern blickte sie in Leyrons Augen und fragte leise: »Willst du mich wirklich sehen?«

Ihre Hände lagen ineinander verschlungen auf ihrem Schoß, obwohl sie gern Leyrons Gesicht gestreichelt hätten.

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Arendor Offline

Gutshofbesitzer in Anthara


Beiträge: 369

08.02.2010 09:46
#857 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Bei Lundor

»Schhh«, machte Arendor beruhigend und strich seinem geliebten Lundor über den Kopf. Das Leyron Areros weh tun wollte, tat er als Hirngespinst ab, aber er spürte regelrecht die Angst, die sein Sohn hatte.

»Lundor«, fuhr Arendor fort, »Beruhige dich! Ich lasse dich nicht allein. Du bist doch mein lieber Lundor!« Damit neigte er sich herab und küsste Lundors Stirn. »Ich schaue nur kurz, wo Aeluin ist und bringe sie hier her. Es ist zu gefährlich, wenn sie unter so viele Soldaten allein ist. Dann bin ich wieder bei dir. Versprochen.«

So recht wusste Arendor nicht, wie er es Lundor beibringen sollte, dass er wahrscheinlich nicht mit ihm nach Minas Tirith reisen durfte. ›Es ist besser, wenn er es erst morgen früh erfährt‹, sagte sich der Vater. ›Dann schläft er heute nacht ruhiger.‹

Arendor stand auf und verließ seinen Sohn. Seine Augen suchten das Lager ab und gerade als er einen Soldaten gefragt hatte, erblickte Arendor seine Tochter, die bei Leyron saß. Er legte den Kopf schief und sah, dass da etwas besonderes zwischen Leyron und seiner Tochter war. Es war nicht greifbar, aber trotz allem zu sehen und zu spüren. Leyron sagte etwas zu Aeluin und sie lächelte. Das und die Worte des Soldaten, dass Aeluin bei Leyron bleiben durfte, ließen Arendor nicken und sich ohne ein Wort an die beiden zu richten, wieder entfernen.

Lundor wartete auf ihn und Arendor lächelte ihn aufmunternd an. »Nun mein Sohn, da bin ich wieder. Schau, was ich hier habe!« Mit diesen Worten hielt er Lundor eine Stola seiner Mutter entgegen, die er aus Anthara mitgebracht hatte. Es hatte schließlich die Möglichkeit bestanden, dass er zu Tode kommen würde und da wollte er etwas von seiner geliebten Aelandra bei sich haben. Er hielt die Stola an seine Nase und sagte: »Sie duftet noch nach deiner Mutter!«

Er setzte sich wieder zu Lundor und gab seinem Sohn die Stola. Er hatte sei eigentlich Aeluin geben wollen, damit sie nicht fror, aber sie war nun bei einem anderen Mann. »Sie wird wohl erwachsen«, murmelte Arendor und wusste nicht, ob ihm diese Aussicht gefiel.


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Leyron Offline

Krieger


Beiträge: 1.022

08.02.2010 11:44
#858 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Leyron blinzelte in die Dunkelheit. Er konnte es noch gar nicht fassen, dass dieser Heerführer ihm tatsächlich diesen Wunsch gewährte. Das Luin kommen würde, daran hatte er keinen Zweifel. Er wusste nicht ob er sich freuen sollte, er sehnte sich nach ihr, nach ihrem Duft, nach ihrer Nähe. Aber er wusste auch, dass es nur ein Aufschub war, ein winzig kleiner Aufschub, der sie nicht vor dem unvermeidlichen bewahren würde. Weder Sie, noch ihn. Fieberhaft dachte er darüber nach, wie er ihr in der kurzen Zeit die ihnen blieb, helfen konnte.
Noch einmal ließ er sich Areros Worte durch den Kopf gehen, während er darauf wartete, dass man sie endlich zu ihm brachte.

Es war Boromir selber der sein Wort hielt und Aeluin zu ihm brachte. Leyron rang sich zu einem Dankausdrückenden Nicken durch und schenkte Aeluin ein Lächeln.

Auch dieses viel ihm nicht leicht, was jedoch mehr an seiner Erschöpfung als an ihr lag. Als sie dann vor ihm in die Hocke ging und ihn fragte ob er sie wirklich sehen wollte, da musste Leyron schlucken. Wie konnte sie so etwas fragen?

Er war sich der Blicke der Soldaten die ihn bewachten bewusst, aber er wusste auch, dass sie sich nach einer Weile nicht mehr intensiv mit ihr und ihm beschäftigen würden. Wie gerne hätte er sie jetzt in seine Arme genommen, wäre mit ihr aufgestanden und hätte all das was sie nun um sich hatte, einfach zurück gelassen.

»Hätte ich denn sonst darum gebeten, dass man dich zu mir lässt? «Leyron streckte seine gefesselten Hände nach ihrer Hand aus und als er sie endlich zu fassen bekam, zog er sie von den Füßen so gut es ging auf seinen Schoß. »Sternchen…. Glaubst du wirklich ich würde dich nicht mehr sehen wollen?« fragte er leise und küsste sie auf die Wange.


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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.

Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


Beiträge: 2.654

08.02.2010 12:07
#859 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Auf Aeluins Gesicht breitete sich ein Lächeln aus, das ihr Vater sah. Leyrons Worte bestätigten nur die Argumente des Heermeisters, aber aus Leyrons Mund waren sie viel mehr wert - nicht mit Gold aufzuwiegen. Es war so schön, als seine Finger die ihren berührten und es kam ihr vor, als würde etwas von dem Schmerz, der sie die ganze Zeit im Inneren bedrückte von ihr abfallen.

Als er sie dann noch auf seinen Schoß zog und seine Arme über ihren Kopf zu ihrer Hüfte gleiten ließ, traten Aeluin wieder Tränen in die Augen. Das war es, was Aeluin die ganze Zeit gefehlt hatte: Jemand, der sie einfach in den Arm nahm und sie nicht allein ließ. Der zu ihr hielt, jetzt wo alles so traurig war. Zu gerne hätte Aeluin nun auch ihre Arme um Leyron geschlungen, aber sie dachte an seinen zerschundenen Rücken. So lehnte sie sich nur mit der Seite gegen seine Brust und atmete ein paar Mal tief durch.

»Ich dachte …«, begann sie leise. »Ley … Ich bin doch an all dem hier schuld … An deinen Verletzungen! Dass man dich ausgep…peitscht hat … Dass du gefangen bist … Dass du mit deinen Wunden hier auf dem harten Boden liegen musst, anstatt in einem Bett … Leyron, wenn ich doch nur alles ungeschehen machen könnte … Wenn ich alles ertragen dürfte … Für dich. Ich würde keinen Moment zögern.«

Mit Tränen in den Augen, aber dennoch entschlossen, blickte sie Leyron an und strich vorsichtig, über die leichte Schwellung auf Leyrons Lippe. »Wie kann ich das nur alles wieder gut machen?«

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Lundor Offline

Opfer misserabler Umstände


Beiträge: 963

09.02.2010 09:34
#860 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Bei Arendor

Lundor wollte, nein er brauchte diese Wärme und Nähe zu seinem Vater. Und Arendors Worte waren tröstlich. Er würde ihn nicht alleine lassen. Doch musste er nun erst nach Aeluin suchen und Lundor verstand dies. Doch trotzdem löste er sich nur widerwillig von Arendor. Während sein Vater auf der Suche war, schlang Lundor die Decke um seinen Oberkörper und versuchte sich zu entspannen. Doch in der momentanen Situation war dies ein aussichtsloses Unterfangen.

Sein Auge folgte Arendor, welcher sich entfernte, bis der Junge in der Dunkelheit nur noch einen Schemen wahrnehmen konnte. Bei Arendors Rückkehr hatte dieser nicht Aeluin, sondern eine Stola bei sich, welche er seinem Sohn reichte. Lundor kannte dieses Kleidungsstück und an ihm haftete wirklich noch der Geruch seiner Mutter.

Der Junge rutschte näher an seinen Vater heran und legte sich dann hin, die Decke bis zum Hals hoch gezogen und die Stola umklammert. Ich werde dich nicht alleine lassen ... diese Worte hallten Lundor noch immer in den Ohren und gaben ihm Hoffnung. Alleine mit diesen Soldaten und Minalcars Männern, würde der Weg nach Minas Tirith zum Alptraum werden. Aber sein Vater würde mitkommen, ihn nicht alleine lassen ...

Lundor streckte seine verbundene Hand nach Arendors Hand aus, welcher neben ihm saß. Tränen standen ihm in den Augen. „Bin so müde. Aber ... ich muss dir noch was, ich ... hab das ganze Geld verloren ... und Varda.“ Lundor schluckte hart und kuschelte sich an die Stola seiner Mutter, während seine Hand seinen Vater kraftlos festhielt.


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Lundor

Leyron Offline

Krieger


Beiträge: 1.022

09.02.2010 09:50
#861 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

»Sssh Sternchen« flüsterte er leise und küsste mit seinen Lippen ihren Scheitel, während sie sich Vorwürfe machte. Er wollte sie halten einfach nur festhalten, doch da nahm sie ihren Kopf bereits wieder von seiner Brust und blickte ihn an. Ihre Worte klangen entschlossen, doch ihre Gesten, ihre Mimik und das Wissen was Arereos weitergegeben hatte, machte deutlich das sie das Ausmaß dessen was bevorstand nicht wirklich verinnerlicht hatte.

Ihre warmen Finger strichen sanft über seine Lippe. Er nutze eine der wenigen Möglichkeiten die ihm blieb überhaupt etwas Zärtlichkeit mit ihr auszutauschen und küsste ihre Fingerkuppen.

»Luin… ich möchte das du mir zuhörst. Genau zuhörst, denn es ist mir sehr wichtig« Er machte eine kurze Pause, vergewisserte sich mehr oder weniger mit den Augen ob es so aussah als würde sie ihm wirklich folgen. Da er sich bei ihrer letzten Verabschiedung dessen nicht so sicher gewesen war.

»Niemand trifft Schuld Sternchen, dich am allerwenigsten. Der Schicksalsweber lenkt unsere Schritte, doch gehen müssen wir sie immer noch alleine. Ich habe Entscheidungen getroffen für die ich einstehen muss und will. Wenn überhaupt jemand etwas an Schuld in dieser Sache zu tragen hat, dann ist es dein geistesschwacher Bruder. Hätte ich vielleicht die letzten Tage besser zugehört, nein… mehr versucht euren Worte Glauben zu schenken was Lundor anbetraf, dann hätte ich ihn vielleicht wirklich seinem Schicksal in der Bande überlassen.
Ich bitte dich… höre auf dir Vorwürfe zu machen, denn du kannst damit an all dem was geschehen ist und wird nichts mehr ändern.«


Leyron küsste ihre Stirn. »Mach dir keine Sorgen um mich« setzte er leise an und wusste schon während die Worte noch nicht ganz ausgesprochen waren, das sie sich daran wohl kaum halten würde. Daher verzog er auch flüchtig seine Mundwinkel zu einem schiefen grinsen. »Ich möchte dir etwas erzählen. Komm leg deinen Kopf doch wieder an meine Brust.«

Nachdem sie seinem Wunsch nachgekommen war, schmiegte er seine Wange an ihren Kopf. »Ich habe dir glaube ich schon gesagt, dass ich nicht so wohlbehütet aufgewachsen bin wie du und deine Brüder. Ich habe meine Mutter nur sehr selten gesehen, mein Vater hat dafür gesorgt. Ich habe von Kindesbeinen an gelernt, dass man im Leben nichts geschenkt bekommt und dass man nicht schwach sein darf. Das Vertrauen nicht einfach zu erwerben ist und das man es niemals leicht verschenken darf. Ich habe gelernt das Freiheit das höchste Gut auf Arda ist. Meine Lektionen waren hart und ich habe oft dafür bluten müssen, bis ich es verstanden habe und umsetzen konnte. Was ich dir damit sagen will, mein Sternchen ist… ich spüre die Schmerzen, ja das kann ich nicht abstreiten, aber ich kann mit ihnen umgehen. Ich habe schon schlimmeres aushalten müssen. Es schmerzt mehr zu sehen wie du dich quälst, zu wissen, dass es dir nicht gut geht. Zu wissen das das was du gesehen hast und nicht hättest miterleben dürfen, dir deine Träume verdunkelt. «

Noch einmal machte er eine Pause. Das hier war nichts für ihn. Er konnte einfach Gedanken und Gefühle nicht in schöne Worte kleiden. Er wusste nicht wie man einer Frau Trost spendete auf diese Art und Weise. Davon einmal abgesehen wusste er nicht wie man mit einer so zartbesaiteten Frau umgehen musste um ihr verständlich zu machen, das sie ihr Leben leben musste um nicht an den Folgen des Erlebten zu zerbrechen.


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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.

Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


Beiträge: 2.654

09.02.2010 10:37
#862 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Auf Leyrons Schoß

Bisher hatte Aeluin Leyron nicht als großen Redner erlebt, deshalb war sie auch jetzt etwas überrascht, dass er so viel redete. Vielleicht lag es aber auch nur daran, dass sie nicht wagte ihn zu unterbrechen. Gerne hätte sie zu dem einen oder anderen etwas gesagt, aber Leyron hatte sie gebeten, ihm genau zuzuhören. Während Aeluin Leyrons Ausführungen lauschte, hörte sie sein Herz in der Brust schlagen. Sie wunderte sich über Leyrons Worte und sie machten sie traurig. Leyron hatte die Worte am Morgen voller Überzeugung gesagt, dass er nicht lieben könne. Scheinbar hatte man ihm das von Kindesbeinen an eingeredet.

Sie war damit so in Gedanken beschäftigt, dass sie ganz überhörte, dass Leyron von ihren Alpträumen sprach. Einen kurzen Moment lauschte Aeluin noch Leyrons Herzschlag und versuchte die richtigen Worte zu finden. Dann aber war ihr Herz so voll, dass sie einfach sprechen musste.

Aeluin richtete sich wieder auf und blickte Leyron an, der nur schwach vom Feuer erleuchtete wurde. Sie nahm sein Gesicht in ihren Händen und strich mit den Daumen über seine Wangen. »Leyron«, sagte sie sanft, »Aber es ist falsch … Ganz falsch! Es stimmt nicht, dass man im Leben nichts geschenkt bekommt. Denk doch nur daran: Vater hat dir Arbeit gegeben, ein Dach über dem Kopf! Areros er hat dir seine Freundschaft geschenkt. Oder die Menschen im Dorf haben dich freundlich am Tanzabend in ihre Runde aufgenommen … Dir begegnet überall Güte, wenn du bereit bist, sie zu empfangen.«

Sie bedachte Leyron mit einem zarten Kuss und sprach dann weiter: »Auch du schenkst, ohne einen Preis dafür zu verlangen! Ein Lächeln, einen Kuss, dein Leben!« Nach einer kurzen Pause, die sie Leyron gab, um ihre Worte an sich heranzulassen, sagte sie: »Leyron, auch wenn du glaubst, du hättest deine harten Lektionen verstanden, so muss ich dir sagen, dass du dich nicht daran hälst! Zum Glück! Dein Herz«, nun legte sie ihre Hand auf Leyrons Herz, »Dein Herz lenkt dich und das ist nichts, was dich schwach macht. Im Gegenteil!«

Aeluin lächelte Leyron an und legte ihre Arme um seinen Hals und schmiegte sich an ihn. Sie drückte ihre Wange an die seine und sagte dann: »Leyron … Vielleicht hast du recht, dass der Schicksalsweber unsere Schritte lenkt, aber wir müssen sie nicht allein gehen«, sagte sie leise in Leyrons Ohr. »Lass uns ein Stück unseres Weges zusammen gehen, Krieger. Ich glaube, gerade jetzt können wir beide jemand an unserer Seite gut gebrauchen, der einfach da ist … Auch wenn er nicht viel für den anderen tun kann.«

Aeluin schloss die Augen und atmete tief Leyrons Duft ein. Vielleicht würde ihr gemeinsamer Weg nicht lange währen, aber sie brauchte Leyron und er brauchte auch jemand an seiner Seite. Auch wenn er meinte, er könne alles allein ertragen.

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Arendor Offline

Gutshofbesitzer in Anthara


Beiträge: 369

09.02.2010 11:00
#863 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Bei Lundor

Arendor setzte sich neben seinen Sohn und hielt dessen verletzte Hand. Das mit dem Geld war natürlich eine schlimme Sache, aber es war am Ende doch wichtiger, dass Lundor lebte.

»Mach dir jetzt keine Gedanken darüber, Lundor«, sagte Arendor und strich Lundor über das Haar. »Und Varda ist zu hause und lässt sich bestimmt von den Kindern wieder aufpeppeln. Ihr geht es gut. Und nun schlaf, mein Kleiner! Lass dich nicht von bösen Träumen ärgern. Ich bin hier und passe auf dich auf!«

Während er weiter über Lundors Kopf streichelte, begann Arendor das Lied zu summen, welches Aeluin vorhin gesungen hatte. Das hatte er auch damals immer leise gesungen, als er an Lundors Bett saß und fürchten musste, ihn schon als Knaben zu verlieren.

»Ich liebe dich, mein Sohn«, sagte Arendor. »Vergiss das nie!«


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Boromir Offline

Oberheermeister von Gondor


Beiträge: 1.699

10.02.2010 10:31
#864 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Am Lagerfeuer mit einigen Soldaten, darunter Faramir und Diros

Boromir hatte sich auf den Weg zum Feuer gemacht, wo einige Männer saßen und gemeinsam Wein tranken. Auch Faramir und Diros waren anwesend und der Heermeister ließ sich bei seinem Bruder nieder. Frag nicht wegen Leyron ..., dachte sich Boromir nur. Es konnte gut möglich sein, dass Faramir mitbekommen hatte, wie er das Mädchen zu ihm brachte.

Man reichte Boromir einen gute gefüllten Becher und der Heermeister prostete seinen Männer zu, bevor er den Wein langsam auf der Zunge zergehen ließ. Es war ein guter Jahrgang und sie hatten ihn extra für Siegesfeierlichkeiten mitgenommen. Doch Boromir hätte sich gewünscht, dass sie keine ihrer eigenen Männer zu beklagen hätten. Nun, sie konnten es nicht ändern. Alles hatte seinen Preis.

„Wir machen uns vor dem Sonnenaufgang bereit für den Weg, beim ersten Licht des Tages. Deshalb werde ich mich auch bald zurückziehen, um zumindest ein paar Stunden Schlaf zu finden. Ich denke die nächsten Tage werden wieder anstrengend genug“
, sprach der Heermeister zu seinem Bruder, während die Schatten des Lagerfeuers auf dessen Gesicht tanzten.

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Faramir Offline

Heermeister von Gondor


Beiträge: 2.081

11.02.2010 04:32
#865 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Später Abend Zitat · Antworten

Am Lagerfeuer

Während Faramir vom Wein trank, merkte er, dass er schläfrig wurde. Es war mittlerweile sehr spät und der Tag war anstrengend gewesen. Schließlich kam Boromir hinzu und ließ sich auch einen Becher Wein reichen.

Er prostete seinen Männern zu und trank ebenfalls von dem Wein. Als er ankündigte, sich bald zurückzuziehen, antwortete Faramir:

"Fürwahr, die nächsten Tage werden wieder anstrengend, aber hoffentlich nicht so blutig werden wie der heutige. Ich werde mich jetzt zurückziehen, den die heutigen Anstrengungen fordern ihren Tribut. Gute Nacht, Bruder!"

Er erhob sich, wünschte den anderen Männern auch eine gute Nacht und legte sich in sein Zelt, das Mablung und Damrod für ihn aufgebaut hatten. Kurz darauf war er eingeschlafen.

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"Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."

NPC Offline




Beiträge: 3.383

11.02.2010 09:08
#866 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Später Abend Zitat · Antworten



Mit den Soldaten am Lagerfeuer

Das war genau das, wofür sich die ganze Gefahr lohnte: Mit seinen Kameraden am Feuer sitzen und auf den Sieg trinken. Diros lachte und trank, während die Soldaten um ihn herum die besten Geschichten aus ihrer Soldatenzeit erzählten. Ob es nun Erlebnisse aus vergangenen Schlachten waren oder auch Geschichten aus den Siegesgelagen danach. Es hab viel zu erzählen und zu lachen. Jetzt vergaß man die traurige Tatsache, dass man Freunde verloren hatten. Darüber würde man noch in den nächsten Wochen zu hauf denken und auch daran, dass man selbst der nächste sein könnte.

Auch Diros gab nun eine der Geschichten zum besten, die er Seite an Seite mit dem Oberheermeister erlebt hatte. Diros hatte Talent zum Geschichten erzählen, denn er verstand es die Geschichte hier und da etwas aufzubauschen. Dabei strich er die herausragende Kampfeskunst Boromirs hervor, den er verehrte.

»Für keinen anderen, würde ich lieber mein Leben geben!«, rief Diros, stand auf, hob seinen Becher und tostete Boromir zu. »Auf Boromir, Denethors Sohn. Oberheermeister Gondors und nächster Truchsess, dem wir alle folgen in jede Schlacht und zu jedem Sieg!«

Mit seinem charmanten Lächeln nickte er Boromir zu, während sich auch die anderen Männer erhoben und ihre Lobsprüche auf Boromir ausprachen. Hier und da riefen auch die Waldläufer ein Hoch auf Faramir. Alle blickten gespannt zum Oberheermeister, der noch da saß. Sie erwarteten eine kleine, aber feine Rede und ein anschließendes Anstoßen. Boromir verstand es mit seinen Männern zu feiern, während Faramir dabei meist verhaltener blieb.

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Der Chara für alle Fälle …

Ihr benötigt den Nebencharakter (NPC)? Wendet euch bitte an einen Mod.

Liste aller NPCs

Leyron Offline

Krieger


Beiträge: 1.022

11.02.2010 11:42
#867 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Leyron lauschte ihren Worten, prägte sich noch einmal jede Nuance ihrer Stimme ein. Er konnte mit ihrer Aussage nicht ganz übereinstimmen. Sicherlich hatte er nicht nur die Lektionen von Mahir behalten, er hatte auch von Haletha und Keldron das ein oder andere gelernt. Sie hatte ihm gezeigt, dass der Weg des Schmerzes und des Kriegers nicht das einzige war, zudem er taugte. Er war einige Jahre unter ihrer Zuneigung aufgewachsen und auch diese Zeit hatte ihn geprägt. Und doch…wenn er sein Leben Revue passieren ließ, dann war er mit dem Weg des Schwertes meistens gut gefahren und konnte sich seiner Sache recht sicher sein.

Als sie davon sprach das sein Herz ihn lenkte und das es dies war das ihn stärkte, musste er sich zusammenreißen um nicht doch noch dagegen zu argumentieren. Wenn er sich darauf einließ, dass er hier sein Herz seine Handlungen hatte beeinflussen lassen, dann hatte ihn das durchaus schwach gemacht und würde ihm nun vermutlich das Leben kosten. Er konnte beinahe das hämische Lachen seines Vaters hören. ›Und du hast sie dir noch nicht einmal genommen. Was bist du nur für ein Schwächling LEYRON‹

Leyron schüttelte leicht den Kopf um die Stimme und die dazugehörigen Gedanken loszuwerden. Ihre letzten Worte wären ihm durch seine Gedanken beinahe entgangen. Zum Glück hat Aeluin die Augen geschlossen, stellte er nüchtern fest.

Er vergrub noch einmal seine Nase in ihrem Haar, gönnte sich noch zwei drei Atemzügen in den er endgültig beschloss die wenige Zeit die ihnen noch blieb, nicht mit Diskussionen zu verbringen.

»Vielleicht hast du Recht Luin. Die Zeit in Anthara, und war sie auch noch so kurz, war wirklich schön. Ich habe mich akzeptiert und freundlich aufgenommen gefühlt. Vielleicht hat das auch den Ausschlag gegeben Sternchen, das ich beschlossen habe auch deinem Bruder zu helfen. Das Areros jedoch nicht auf mich gehört hat und du somit jetzt auch hier bist, all das sehen und miterleben musstest…. das war nicht so geplant und hätte durchaus vermieden werden können. Manchmal ist es besser… alleine zu sein, seine Weg selber bestimmen zu können ohne Rücksicht nehmen zu müssen… auf andere.
«

Leyron schenkte ihr ein Lächeln, doch tief in ihm drinnen war ihm nicht zum Lächeln. Er hoffte sehr das Arendor sich nicht nur auf seinen schwerverletzten Sohn konzentrieren würde, das er darüber nicht vergaß sich auch um Aeluin zu kümmern. Schon das erlebte der letzten Stunden hatte an ihrer Psyche gekratzt, ihn am Galgen baumeln zu sehen würde sie vermutlich gänzlich zerbrechen. Eigentlich, so riet ihm seine innere Stimme, wäre es viel besser gewesen er hätte ihr hier und jetzt den Laufpass gegeben. Ihr gesagt, dass sie ihn nicht mehr länger interessierte, das er sie nicht mehr gebrauchen konnte, damit sie verstand das sie sich ein gutes, ruhiges, wohlbehütetes Leben aufbauen sollte und einen Mann finden musste, der es gut und ehrlich mit ihr meinte. Ihr die Sicherheit die sie kannte und brauchte auch gewähren konnte. Aber das hatte er auf die leichte Annäherung schon versucht und gesehen wie sie es verdrängte und sich nur in sich zurückzog. Scheinbar war sie einfach in der Lage ungeliebte Aspekte und Wahrnehmungen zu verdrängen.

Statt ihr also all dies zu sagen, schluckte er noch einmal seine Gedanken hinunter und antwortete leise »Aber darüber sollten wir heute nicht mehr sprechen. Meine Kräfte neigen sich dem Ende. Ich möchte mit dir einschlafen. Sei heute da… einfach nur da an meiner Seite.«


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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.

Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


Beiträge: 2.654

11.02.2010 12:47
#868 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Als Leyron seine schwindenden Kräfte ansprach, verwandelte sich die junge Frau wieder in die alte Aeluin, die ihre eigenen Nöte und Sorgen hinter das Wohl ihrer Mitmenschen stellte. Sie bekam ein schlechtes Gewissen, weil sie sich diesmal in den Vordergrund gedrängt hatte, obwohl sie ganz genau wusste, dass Leyron schwer verletzt war und Schmerzen haben musste.

»Es tut mir leid, Leyron«, sagte Aeluin bedrückt. »Ich habe mich schändlich benommen. Du hast Schmerzen und bist verständlicherweise müde und ich belästige dich mit meinen Sorgen. Entschuldige!«

›Es war nur so schön, endlich mal wahrgenommen zu werden. Getröstet zu werden und nicht nur immer Trost zu spenden‹, fügte sie in Gedanken hinzu, während sie sich innerlich wieder einsam fühlte.

Doch so war ihr Leben: Sie hörte zu und war für andere da, wenn sie von ihrem Leben erzählten – ob es ihnen gerade gut oder schlecht ging. Es fragte sie aber selten einmal jemand, wie es ihr ging. Und wenn doch, hatte sie nicht das Gefühl, dass man ihr die selbe Aufmerksamkeit schenkte, die sie anderen gab. So kam es, dass sie anderen nur wenig von sich preis gab. Von seinen Sorgen zu erzählen, erforderte eben Zeit und die musste ihr erst einmal geschenkt werden.

›Leyron ist wirklich schwer verletzt‹, mahnte sie sich selbst. ›Sei ihm gegenüber nicht ungerecht! Was soll er dir auch sagen? Er ist ein Krieger und kein Tröster. Und nach allem, was du gehört hast, hat er es auch nie gelernt, liebevoll zu sein. Er braucht eher deine Hilfe … Noch dazu muss er grässliche Schmerzen haben, die er dir oder der Unfähigkeit deiner Familie zu verdanken hat … Du solltest froh sein, wenn er dich nicht wegschickt, sondern dich in deiner Nähe haben will!‹

Innerlich war Aeluin hin und her gerissen, zwischen dem eigenen Verletztsein und der Gewissheit, dass sie nun doch wieder alles allein ertragen musste und dem Wissen, dass es Leyron sehr schlecht ging und sein Körper Ruhe und Schlaf benötigte. Sie wusste, dass sie dem letzteren Drängen nachgeben musste und sie Leyron nun nicht mit dem Trotz begegnen durfte, der sie manchmal überkam, wenn sie sich vollkommen vom Rest der Welt ausgeschlossen und allein gelassen fühlte.

So schluckte Aeluin den Ärger hinunter und lächelte Leyron an. Sie wollte sich unter seinen Armen hervorzwängen, um ihm zu helfen, sich hinzulegen, doch Leyron zog sie wieder an sich.

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Boromir Offline

Oberheermeister von Gondor


Beiträge: 1.699

12.02.2010 09:34
#869 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Bei den anderen Männern am Feuer

Boromir nickte seinem Bruder zu, als sich dieser erhob, um sich für die Nacht schlafen zu legen. „Gute Nacht“, warf er ihm noch hinterher, dann konzentrierte sich der Heermeister wieder auf die Gespräche, welche am Lagerfeuer gesprochen wurden. Auch Geschichten wurden erzählt und dann und wann kam ein ungezwungenes Lachen aus den Kehlen der Männer. Es waren noch etwa acht Mann hier am Feuer anwesend. Die anderen hielten entweder Wache oder hatten sich bereits zur Ruhe gegeben. Lange würde Boromir auch nicht mehr bleiben.

„Oh Diros! Du untertreibst gewaltig!“ meinte Boromir mit einem Lachen, als Diros von ihm prahlte. Er klopfte seiner Leibwache auf die Schulter. Diros hatte sich heute zwar einige male nicht so verhalten, wie es sich Boromir gewünscht hatte, doch für den Abend wollte er diese Themen ruhen lassen.

„Und ... man darf nie vergessen“, sprach er zu den Anwesenden. „Ein Mann allein schafft solche Siege nicht. Ein Mann allein kann so etwas nicht ausrichten ... Nein, er braucht ... noch sein Schwert!“ Er klopfte mit der Hand auf die Schwertscheide. Die Männer lachten, da sie angenommen hatten, Boromir würde nun sein treues Heer ansprechen. Die Stimmung war gut. Das musste sie sein, damit sie Morgen ihre Aufgabe fortsetzen konnten. Boromir trank einen tiefen Schluck von seinem Wein und prostete den anderen Anwesenden noch einmal zu.

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Lundor Offline

Opfer misserabler Umstände


Beiträge: 963

12.02.2010 10:07
#870 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Bei Arendor

Varda ist in Sicherheit ... Varda ist zu Hause! ... Ein beruhigender Gedanke. Sie hatte den Weg zurück allein gefunden. Sie war aus der Gruppe verschwunden, bevor sie Herumors Opfer werden konnte. Und Lundor hatte gedacht, dass die junge Hündin nun für immer verloren wäre. Doch sie war allein nach Haus zurück gekehrt. In die Sicherheit der Familie.

Lundor seufzte und schmiegte sich in die Decke und das Kleidungsstück er Mutter, während er noch immer Arendors Hand gefasst hielt. Wenn die Schmerzen endlich ein wenig nachließen, würde er auch schlafen können. Denn Schlaf brauchte er dringend, so erschöpft wie der Junge war. Nun schloss er die Augen, beziehungsweise das eine, welches er auch noch öffnen konnte, und lauschte dem Summen des Vaters, welches ihm zu verstehen gab, dass er noch an seiner Seite war. Er brauchte keine Angst haben. Nicht heute Nacht. Aber für Lundor war diese Einsicht gar nicht so einfach.

Noch während er Arendors Worte hörte, war der Junge schon weggedämmert. Auch wenn er Angst vor Alpträumen hatte, so forderten die anstrengenden Tage doch ihren Tribut.


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Lundor

Leyron Offline

Krieger


Beiträge: 1.022

13.02.2010 07:15
#871 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Leyron glaubte seinen Ohren nicht zu trauen als er ihre Entschuldigung hörte. Er spürte wie der Unmut der sich aus vielerlei Gründen in ihm angesammelt hatte, nun einen weiteren Tropfen abbekam und der das Fass beinahe zu überlaufen brachte. Er konnte einfach nicht verstehen wie wenig Selbstbewusstsein Aeluin hatte.

Für ihn war es beinahe als hätte die Aeluin die er kennengelernt hatte, mit einer anderen… ihm unbekannte Aeluin getauscht. Von der jungen Frau die keck versuchte hatte ihn nicht an sich heranzulassen, die ihn angeflirtet und gleichzeitig von sich gestoßen hatte nur um ihn mehr anzulocken, von der schien gerade nicht mehr viel übrig zu sein.

Konnte es sein das er sich so getäuscht hatte, oder war es wirklich nur die Situation des Schlachtfeldes, des Erlebten, der Angst … die sie so beeinflusste?

Er wollte sie schütteln, doch ihre Lage und seinen gefesselten Hände machten es ihm unmöglich. So zog er sie nur wieder an sich, atmete tief durch und ergriff das Wort.

»Luin« sagte er mit festem, beinahe strengem Ton. »Es reicht! Wie lange willst du dich noch entschuldigen und deine Bedürfnisse hinten anstellen? Glaubst du mir fällt nicht auf das all das hier deine Sinne vernebelt? Das du das was du heute gesehen und erlebt hast nicht verarbeiten kannst? Es gibt Männer, Soldaten denen es nach den ersten Kämpfen schwerfällt wieder zurück in die Normalität zu wechseln. Und diese Männer werden dafür ausgebildet. Du aber bist eine Frau, wohlbehütet und umsorgt aufgewachsen. Für dich ist all das hier mehr als nur ein Schock.
«

Er hielt noch einmal inne um seine innere Wut zu zügeln. Gleichzeitig suchte er den Blick der Soldaten in seiner Nähe. Sie durften nicht unangenehm auffallen, sonst würde man sie endgültig trennen. Als er weiter sprach war von seinem Unmut in der Stimme nichts mehr zu hören. »Ich werde nicht mehr lange an deiner Seite sein können. Wenn es also etwas gibt das du mir anvertrauen willst, wenn ich dir irgendwie helfen kann dann mach endlich den Mund auf Sternchen!«


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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.

NPC Offline




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13.02.2010 10:08
#872 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten



Bei Boromir

Lachend trank auch Diros einen Schluck Wein aus seinem Becher. Das waren die Momente, wo er seinem Heermeister sehr nah war und er sich wünschte, Boromir wäre sein Bruder. Doch er hatte auch nicht vergessen, dass es in den letzten Tagen immer wieder Unstimmigkeiten gegeben hatte. Zu gern würde er sie aus der Welt schaffen, aber es war nicht an ihm, dem Heermeister ein solches Angebot zu machen.

Bald darauf meinte Boromir, dass er sich nun zurückziehen müsse und Diros drückte daraufhin seinen Becher einem Kameraden in die Hand und wünschte eine Gute Nacht. Er folgte Boromir zu dessen Zelt. Als sie ein paar Schritte gegangen waren und allein waren, sagte Diros: »Es war eine gute Schlacht, Heermeister«, sagte er. »Zwar haben wir gute Freunde verloren, aber es sind zum Glück nur wenige …«

Ein paar Schritte schwieg er, dann sprach Diros weiter: »Ihr werdet Eure Meinung nicht ändern, nicht? Dass Arendor uns begleiten kann, meine ich.« Fragend blickte Diros seinen Heermeister an. »Lundor ist vollkommen verwirrt … Er hat sogar mich umgeworfen, um zu fliehen! Könnt Ihr nicht eine Ausnahme machen? Ich weiß, worum ich Euch bitte und das es nicht geht, dass wir Familienangehörige mitnehmen … Aber dann lasst wenigstens mich mitreiten und schickt mich nicht nach Anthara! Mich kennt Lundor auch!«

Wieder schwieg Diros für einige Momente und fügte dann hinzu: »Wenn es Euer Wunsch ist, so werde ich, nach der Verhandlung auch nach Anthara gehen und dort meinen Urlaub verbringen!«

Für Diros war das ein Zugeständnis, denn eigentlich stand es dem Heermeister nicht an, zu entscheiden, wo ein Soldat seinen Urlaub verbrachte.

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Der Chara für alle Fälle …

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Boromir Offline

Oberheermeister von Gondor


Beiträge: 1.699

14.02.2010 00:22
#873 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Mit Diros

Der Heermeister hatte sich erhoben. Es war Zeit sich zurück zu ziehen, auch wenn die Stimmung unter den Männern gerade sehr gut war. Aber es hatte keinen Sinn, wenn sie alle Morgen total übermüdet waren. Boromir nickte den noch Anwesenden kurz zu und wünschte eine gute Nacht, bevor er in Richtung des kleinen Zeltes lief, welches man für ihn aufgestellt hatte.

Kurz bevor er dieses erreicht hatte, sprach Diros ihn an. Boromir seufzte und blieb stehen. Diros schien diese ganze Sache wirklich Kopfzerbrechen zu bereiten. Aber der Heermeister hatte nun einmal eine Entscheidung getroffen.

„Diros, ich möchte, dass du mir eine Frage beantwortest. Und diese ehrlich!“ Boromir sah dem jungen Mann tief in die Augen. „Geht es hier wirklich um Lundor? ... Oder geht es hier um dich? Benutzt du den Jungen nicht nur als Vorwand dafür, uns doch zurück nach Minas Tirith begleiten zu dürfen?“ Der Junge würde das schon irgendwie schaffen. Die Soldaten wollten ihm nichts böses. Er war ein Gefangener und wenn er sich kooperativ verhielt, würde er die Reise gut überstehen. So sah das zumindest Boromir.

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Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


Beiträge: 2.654

14.02.2010 07:26
#874 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Bei Leyron

Aeluin war hin und her gerissen. Der Ton, mit dem Leyron sprach, tat ihr weh und ließ ihr Innerstes zuklappen, wie eine Auster. In einer anderen Situation, wäre sie wütend davon gegangen und hätte Leyron auf den Mond gewünscht. Aber als sie in Leyrons Gesicht blickte, das nur leicht durch ein entferntes Feuer erhellt wurde, wusste sie, dass er sie nicht verletzen wollte, sondern dass er einfach Aeluin noch nicht genug kannte, um bei ihr den richtigen Ton zu treffen.

»Wie willst du mir helfen, Leyron?«, fragte Aeluin, doch erwartete sie keine Antwort darauf. »Ich weiß, dass ich heute allerhand erlebt habe … Dass Dinge geschehen sind, die ich nicht so leicht vergessen werde … Sie werden nur mit der Zeit heilen und Zeit haben wir nicht, Leyron! Wenn die Nacht vorbei ist, werden sie mich von dir trennen und ich habe wenig Hoffnung, nein gar keine Hoffnung, dass sie mich noch einmal zu dir lassen in Minas Tirith.«

Aeluin wandte den Blick ab und blickte ins Dunkel hinein. Der Gedanke daran, Leyron nicht wieder sehen zu dürfen, schmerzte und sie verdrängte ihn mit einem Seufzer. Sie schaute wieder in Leyrons Gesicht, um zu sehen, ob er ihr noch zuhörte. Dann blickte sie auf seine Brust, während sie leise weiter sprach. »Ich werde schon damit klar kommen, Leyron. Ich bin widerstandsfähiger, als du annimmst. Ich habe schon schlimmeres erlebt …« Ihre Stimme wurde noch leiser. Für ein paar Momente schwieg sie und erwog in Sekundenschnelle tausende Fragen in ihrem Kopf, um die richtige Lösung zu finden. Schließlich lächelte sie leicht, als sie sich entschlossen hatte.

»Es sind Dinge passiert Leyron … Nun für dich … « Immer wieder verstummte Aeluin. Dann blickte sie Leyron an. »Vielleicht hätte ich dir eines Tages davon erzählt … Vielleicht wärst du der Mensch gewesen, der … Aber ich kann nicht, Leyron!« Sie schüttelte den Kopf. »Es würde zu große Wunden aufreißen und du würdest eine Aeluin kennenlernen, die nichts für dich wäre …« Wieder lächelte ihr Mund, doch ihre Augen blickten traurig.

Sie hob ihren Finger und fuhr gedankenverloren über Leyrons Lippen. »Ich bin keine Kriegerin und werde es nie sein.« Sie seufzte. ›Ich bin …‹»… nicht für dich geschaffen …« Aeluin ließ ihre Hand sinken und drückte ihre Wange an die Leyrons, um seine Nähe zu spüren. »Ich wäre so gern mehr für dich gewesen …« Sie spürte mehr, als dass sie es wusste, dass Leyron etwas sagen wollte und deshalb legte sie ihre Finger wieder auf seine Lippen. »Nicht …« Noch einmal sog sie Leyrons Duft in sich auf, dann nahm sie wieder Abstand.

»In mir«, sie legte ihre Hand zwischen ihre Brüste, »ist eine Tür, die sich leider nicht verschließen lässt … Die ich aber mit allerhand verbarrikadiert habe … Ich kann dieses Monster unmöglich jetzt frei lassen. Es hat zuviel Kraft gekostet, es da einzusperren.« Wieder schüttelte sie leicht den Kopf. »Vielleicht hat dieser Rerlad recht, dass ich davon sprechen sollte. Aber du bist in ein paar Stunden weg und ich bin dann wieder allein! Ich schaffe das nicht allein!«

Ihre Stimme flüsterte den letzten Satz. Sie drängte die Einsamkeit wieder zurück und blickte Leyron an. »Es wäre so, als würdest du dir deine Wunden auf dem Rücken tief aufreißen und würdest dann ohne Hilfe zurück bleiben, ohne dass du selbst das Blut stoppen kannst … Es ist zu spät!«

Für ein paar Momente saßen sie schweigend da, dann streckte sich Aeluin. »Mach dir keine Gedanken darüber, Krieger!«, sagte sie nun mit festerer Stimme. »Ich lebe seit Jahren damit und werde auch noch weiter damit leben … Sicher, es gibt oft Stunden, da wünschte ich, mein Leben würde vorbei sein.« Sie schmunzelte. »Vorhin habe ich Boromir gebeten, mich zu töten«, sagte sie mit einer Stimme, als erzählte sie, dass Boromir ihr eine Decke bringen sollte. »Er hat's nicht getan und es wird wohl auch niemand anderes machen. Und ich bin erst recht zu feige dazu … Irgendwie geht es doch immer weiter … Ehrlich gesagt, habe ich immer noch die Hoffnung, dass da draußen ein Mann ist, der gern an meiner Seite leben würde. Der diese Tür irgendwie verschließen kann. Mit dem ich glücklich sein kann, als wäre das alles nicht geschehen oder zumindest vergessen.«

Wieder lächelte Aeluin in die Dunkelheit und wandte sich dann wieder Leyron zu. »Ich hätte gern mehr über dich gewusst, Krieger! Ich weiß fast nichts über dich und das was ich erfahren habe, wirft nur neue Fragen auf … Ich verstehe immernoch nicht, warum wir uns so nah gekommen sind. Du bist ein Krieger und ein Frauenheld …« Sie lachte leise auf. »Nie hätte ich das für möglich gehalten. Und doch … Ich habe mich seit Jahren nicht mehr so … so besonders gefühlt. Du hast mich diese Tür in mir vergessen lassen und plötzlich war es nur noch wichtig, dich nach mir verrückt zu machen …« Ihre Finger strichen über seinen Wangenknochen. »Es hat Spaß gemacht und ich habe mich noch nie im Leben so weiblich gefühlt. Oder … Es war einfach ausreichend, dass ich eine Frau war. Ich musste nicht nachdenken, den richtigen Weg finden. Bei dir war ich sicher! Du würdest mir nicht weh tun!«

Aeluin suchte Leyrons Blick und sagte dann ernst: »Leyron. Erkläre es mir bitte: Warum glaubst du, dass du in Minas Tirith gehängt wirst. Ich war vorhin nicht darauf vorbereitet und habe es nicht verstanden. Was ist der Grund? Was meintest du mit ›Mann des Südens‹? Bist du aus Harondor? Aus dem Harad?«

Ihre Stimme war leise und keine Furcht schwang in ihr. Sie wollte es wissen, um vielleicht doch einen Ausweg für Leyron vom Galgen zu finden. Auch wenn sie selbst oft voller Hoffnungslosigkeit war, so wurde sie doch bei anderen zu einer Kämpferin. Gerade für Leyron wollte sie kämpfen, als Dank für alles, was er für sie getan hatte.

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NPC Offline




Beiträge: 3.383

15.02.2010 10:05
#875 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten



Bei Boromir


Diros legte den Kopf etwas schief und blickte Boromir prüfend an. »Heermeister!«, sagte er leise, aber bestimmt. »Ihr kennt mich doch! Ich bin Soldat mit Leib und Seele. Meine Liebe gilt in erster Linie Gondor, Eurem Vater und Euch Boromir. Natürlich auch Eurem Bruder Faramir. Es ist für mich eine große Ehre in Eurer Truppe zu kämpfen, und so gar mein Leben für Euch opfern zu dürfen. Ich habe mir ehrlich Sorgen um meine Söhne gemacht! Aber sie sind in Sicherheit und ihnen ist nichts passiert.«

Er verlagerte sein Gewicht auf das andere Bein. »Ja, ich will gern in Minas Tirith dabei sein, wenn Euer Vater, der Truchsess diese Männer bestraft. Schließlich sind die das Letzte und sie haben meinen Onkel und dessen Familie nieder gemetzelt. Aber ich sorge mich auch um Lundor. So ist es nicht. Ich kenne ihn als guten, aber ein wenig naiven Jungen, der immer Soldat werden wollte. Er ist in seinem Herzen grundanständig und ich fürchte, dass ihm die Bande sehr schlimm mitgespielt hat. Er ist einfach nicht dazu geschaffen, zu morden. Eher um faul auf der Wiese zu liegen und davon zu träumen Helentaten zu begehen.«

Diros grinste, dann wurde er wieder ernst. »Heermeister. In Arendors Familie ist der Zusammenhalt untereinander sehr stark. Sie gehen alle durch dick und dünn! Lundor braucht nun jemanden, den er kennt. Sonst wird er noch wahnsinnig vor Angst. Ich habe ihn vorhin erlebt.« Diros seufzte. »Soldat wird er jedenfalls nie.«

Der junge Mann schaute Boromir an: »Nehmt mich mit nach Minas Tirith. Weist mich nicht von Eurer Seite, jetzt wo Agros verletzt ist. Ich will Euch dienen und an Eurer Seite reiten! Mein Schwert gegen jeden Eurer Feinde führen und auch für Euch in den Tod gehen, wenn die Valar es so wollen!«

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