Minalcar hatte mit einem Pfeilhagel gerechnet, doch viele seiner Leute nicht. Wütend stellte er fest, dass sich seine Männer nicht besonders gut an seine Anweisungen gehalten hatten. Jetzt lagen zwei von ihnen tot da und ein halbes Dutzend war von Pfeilen verwundet.
"Geht in Deckung, ihr Esel!", brüllte Minalcar seinen Leuten zu. "Macht schnell, sonst seid ihr alle tot, bevor der Kampf richtig begonnen hat."
Er selbst nahm einem toten Bogenschützen von seinen Leuten den Bogen ab und schoß wütend ein paar Pfeile in die Richtung, aus welcher der Pfeilhagel gekommen war. Als er einen gedämpften Schrei hörte, grinste er zufrieden. Doch die wenigen Pfeile im Köcher des Toten waren schnell verbraucht und so rannte Minalcar rasch wieder auf einen Baum zu, um Schutz dahinter zu suchen, während seine Männer völlig chaotisch auf der Waldlichtung herumrannten.
Leyron nickte Anaaq dankbar zu. Das Angebot war mehr als er zu hoffen gewagt hatte. Noch einmal erinnerte Leyron sich daran das er gerne mehr über den Mann an seiner Seite erfahren hätte. Der Krieger lockerte seine Muskeln und verfluchte die Wunden an seinem Körper, und den Regen der unaufhörlich auf sie hinabprasselte. Dann hörte er Areros kurzatmige, gepresste Stimme. . »Soldaten … Du brauchst … nicht … kämpfen … Setz … dich … zu mir!«
Der Krieger schloss einen Augenblick seine Augen. Jetzt war der Moment gekommen, dass er Areros sagen musste, das seine Loyalität nicht auf Seiten der Soldaten stand. Leyron blickte zu Anaaq, der sich scheinbar auch für die Antwort des Corsaren interessierte. »Nein Areros… ich kann mich nicht zu dir setzten. Die Soldaten sie… sie sind nicht meine Hilfe. Wenn ich niederkniee und mich ergebe… dann werde ich neben Minalcar und seinen Männern am Galgen hängen… ehe ein neuer Mond in das Land zieht. Ich mag nicht einer seiner Handlanger gewesen sein… aber in den Augen der Führer eures Landes… bin ich weit schlimmeres.« Leyrons Blick spiegelte ein Stückweit Traurigkeit darüber wieder das sich ihre Wege so nun trennen würden, ohne das er mehr Zeit gehabt hatte sich von seinem Freund zu verabschieden. »Eine Weisheit meines Volkes besagt: Das schönste , was ein Mensch hinterlassen kann, ist ein Lächeln im Gesicht derjenigen, die an ihn denken!... Lächel’ für mich Areros« bat Leyron seinen Freund.
Er hatte sich gerade wieder umgedreht als die ersten Pfeile durch die Luft surrten.
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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.
Areros starrte Leyron an, aber er verstand nicht, was ihm sein Freund sagen wollte. Leyron sollte am Galgen hängen? Niemals. Leyron war sein Freund, dem Mann, dem er vorbehaltlos vertraute. Dem er sein eigenes Leben bei der Verteidigung Antharas anvertraut hätte und der sein Leben für seine Schwester und seinen Bruder aufs Spiel gesetzt hatte. Und dieser Mann, dieser Freund sollte etwas Schlimmeres sein als dieser Minalcar?
»Leyron«, rief Areros, der sich wieder umgedreht hatte. »Du … bist mein … Freund … Du … wirst nicht … bestraft … Ich … wir … stehen zu … dir!«
Trotz seiner Verletzung und obwohl er Schmerzen hatte, hatte sich Areros leicht aufgerichtet und sich auf einen Unterarm abgestützt, während seine andere Hand seine Bauchwunde hielt. »Leyron!«, rief Areros noch einmal verzweifelt.
Er glaubte nicht eine Sekunde daran, dass sein Freund ein schlechter Mensch sei und die Soldaten ihm etwas antun könnten.
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Und er tötete ihn und wurde zum Verlierer. (Koran)
Leyron stand im Zwiespalt, er musste seine Sinne beisammen halten, sich auf den bevorstehenden Kampf konzentrieren, aber die Veränderung in Arereos Stimme war ihm nicht entgangen. Vermutlich hatte er seine Lage verändert, klang seine Stimme doch nun etwas schmerzgeladener. Also drehte sich der Krieger noch einmal um. »Areros… du verlierst zu viel Blut wenn du dich anstrengst. Hör auf damit!« gebot Leyron Arereos energisch, während die ersten gequälten Stimme, verletzter Männer erklangen.
»Du kannst es nicht verstehen… weil du noch immer an den Leyron glaubst, denn du in den letzten Tagen kennen gelernt hast. Aber dieser Mann, hat auch andere Seiten. Gib auf mir helfen zu wollen, Areros. Noch einmal überlebst du es vielleicht nicht. Und das wäre das letzte was mir hilft. Bitte… Areros… sei mein Freund und höre auf mich.«
Der Kampf hatte begonnen. Leyron hatte auch nicht erwartet das Minalcar oder irgendeiner der Männer bereit waren sich den Soldaten kampflos zu ergeben um sich dann in der weißen Stadt hängen zu lassen. Hatte dieser Heerführer denn tatsächlich geglaubt dass seine Worte Früchte tragen würden, außer bei Lundor?
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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.
Das Auflehnen kostete Areros Kraft. Er glaubte nicht, dass die Wunde nun wieder stärker blutete, zumindest spürte er keine Feuchtigkeit. Trotzdem legte er sich hin, weniger um Leyron den Gefallen zu tun, sondern weil es ihn zu sehr anstrengte.
Die Worte seines Freundes geisterten noch in seinem Kopf herum, als er sich langsam wieder auf den Boden legte und versuchte die Decke wieder gerade zu richten, die ihm natürlich herunter gerutscht war. Areros brauchte eine Weile, um Kraft zu sammeln, damit er Leyron noch einmal antworten konnte.
»Jeder … hat … andere … Seiten!«, brachte er mühsam hervor. »Ich … glaube … an … dich … Vertraue … dir … … immer!«
Stöhnend hörte Areros auf zu sprechen. Es zerrte so an seinen Kräften, doch konnte und wollte er seinen Freund nicht aufgeben. Warum mussten sie dieses Gespräch auch hier und jetzt führen? War dafür nicht in den vergangenen Nächten am Feuer genug Zeit gewesen?
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Und er tötete ihn und wurde zum Verlierer. (Koran)
Angespannt beobachtete Boromir was die Männer nun taten, während er sich selbst schon einmal seinen Helm zurecht rückte. Er bezweifelte stark, dass sie sich ergeben würden. Doch niemand konnte danach sagen, sie hätten sie nicht gewarnt. Minalcars Worte drangen an des Heermeisters Ohr. Pah ... Diese Worte waren nur Schall und Rauch. Was sollten diese Männer schon an diesem Land rächen?
Minalcar ... Boromir kannte diesen Namen. Boromir kannte diesen Mann. Einst war er ein Soldat des Heeres von Gondor gewesen. Er war in Boromirs Alter und sie hatten einen Teil ihrer Ausbildung zusammen absolviert. Dann hatte er an Denethors Seite als Leibwache gedient, bis er sich aus der Staatskasse bedient hatte. Denethor hatte ihn verbannt. Seitdem hatte Boromir nie wieder etwas von Minalcar gehört.
Auch wenn Boromir diese Männer am liebsten alle tot sehen wollte, so verfluchte er doch ihre Sturheit. Es war um einiges einfacher Personen am Leben zu lassen, welche sich ergaben. Aber so würden sie Kämpfe austragen, bei welchen die Soldaten aufpassen mussten, dass diese Männer nicht tödlich verletzt wurden. Die Abtrünnigen allerdings würden davor nicht halt machen.
„Dann soll es so sein!“ murmelte Boromir und hob sein Schwert. Mit einer flüssigen und schnellen Handbewegung ließ er es vorschnellen. „ANGRIFF!“ brüllte er und trieb gleichzeitig seinem Pferd die Sporen in die Flanke, so dass sich dieses kurz aufbäumte und dann nach vorn schnellte.
Im schnellen Galopp hatten sie sogleich die ersten Abtrünnigen erreicht und Boromir sah, wie auch Faramir den Angriff eingeleitet hatte. Kämpfe begonnen nun um ihn herum. Teilweise waren es Zweikämpfe, hier und dort ganze Gruppen. Boromir ritt einen von Minalcars Männern einfach um den Haufen, als sich dieser ihm in den Weg stellen wollte.
Erst direkt bei Areros, dann in der Nähe von Areros
Bei den Worten die Areros noch an ihn richtete, schloss Leyron für einen Moment die Augen. Es waren die Worte eines Freundes, unüberlegt und von Herzen kommend. Leyron glaube Areros jedes einzelne Wort. Ja er glaubte dem verletzten jungen Mann, dass er ihm vertraute, dass er die gesprochenen Worte auch wirklich so meinte. Und genau das machte es noch schwerer, ihn nun ungeschützt alleine zu lassen.
Leyron registrierte erleichtert das Areros sich wieder hinlegte. Was er jetzt nicht brauchen konnte war, das er sich zusätzlich noch darum Gedanken machen musste, das Areros keinen Blödsinn machte. Sein Freund musste diesen Kampf durchstehen, darauf warten, dass die Männer des Truchsess ihre Arbeit erledigt hatten und sich dann um seine Verletzungen kümmern konnten. Das war alles was Areros tun musste und sollte. Hoffentlich hatte er das auch wirklich verstanden. Gerne hätte Leyron sich noch einmal neben Areros niedergekniet, doch er wusste nur zu gut, dass er dann kaum mehr hochkommen würde. Es fehlte ihm so schon an Kraft für die bevorstehenden Kämpfe…
So wandte sich Leyron nur mehr ein letztes Mal mit Worten an seinen Freund. »Danke Areros… Ich weis deine Worte zu schätzen und auch deine Freundschaft. Was auch immer kommen wird mein Freund… du wirst dein…« Er wurde unterbrochen als die ersten Zweikämpfe begannen und so wandte sich Leyron von Areros ab. Das wichtigste was er sagen konnte, hatte er gesagt.
Als die ersten Reiter kamen, hatte Leyron noch gehofft mit Anaaq einen Weg zu finden um doch noch fliehen zu können, doch die Männer des Truchsesses hatten ihren Angriff gut durchgeplant. Waldläufer in ihren in Grün und Brauntönen gehaltenen Gewandungen waren nach und nach hinter den Bäumen hervor getreten und mit ihrem Pfeilhagel war die Hoffnung geschwunden, weitestgehend kampflos verschwinden zu können.
Leyron hatte festgestellt das nicht ein Pfeil in ihrer Richtung geschossen worden war, scheinbar hatte sie die Verletzten auch als Verletzte angesehen und Anweisungen bekommen nicht auf sie zu zielen. Dann aber waren die Reiter vorangeprescht. Leyron verachtete diese Art zu kämpfen. Es war ein leichtes vom Pferd aus gegen Männer zu kämpfen die nur halb bis gar nicht ausgebildet waren und noch dazu nicht auf gleicher Höhe kämpften.
Eigentlich hatte Leyron mit Anaaq Rücken an Rücken stehen wollen, doch die Taktik der Soldaten hatte ihnen diesen Gedanken zunichte gemacht. Anaaq hatte gerade noch so einem Pfeil ausweichen können und war somit von Leyron getrennt worden. Während dieser noch versuchte Anaaq auszumachen stürzte in seiner Nähe ein Pferd und wirbelte den aufgeweichten Waldboden auf.
Die ersten Soldaten waren nun von ihren Pferden herunter gekommen und Leyron fand sich Mitten im Kampf wieder. Schlag auf Schlag folgte er den Mustern die seit beinahe zwei Jahrzehnten tief in seinem Innersten eingeprägt waren. Er hatte in all den Jahren verschieden Kampftechniken gelernt und gegen die unterschiedlichsten Gegner gekämpft. Doch Soldaten waren immer noch die Gegner, die am schwierigsten zu bekämpfen waren. Erst Recht wenn sie Rüstungen trugen, gab es doch nur wenige Stellen an denen sie so wirklich verwundbar waren.
Dank der unzähligen Peitschenhiebe hatte er seine Wendigkeit verloren, was ihn in diesem Kampfgewühl durchaus beeinträchtigte. Leyron atmete schwer, der Kampf mit dem Soldaten hatte ihn bereits sehr angestrengt und die Wunde an seinem Hals pochte unaufhörlich. Das Schwert das ihm so vertraut war, lag schwer in seiner rechten Hand, während er mit der linken instinktiv nach dem Dolch an seinem Gürtel griff. Er wusste dass ihm nicht mehr viele Möglichkeiten blieben gegen den körperlich unversehrten, kampferprobten Gegner zu bestehen und wenn er nicht selber tot oder gefangen daraus hervor gehen wollte, dann musste er schnell handeln.
So beugte er sich nach vorne, täuschte seine Niederlage an ehe sie ihn wirklich einholen konnte und rammte seinem Gegenüber den Dolch rechts unter die Achsel als der Mann seinen Arm hob um zum finalen Schlag auszuholen. Als der Soldat sich durch den unverhofften Angriff krümmte, nutze Leyron die Möglichkeit ihm seinen Ellebogen in das Gesicht zu schlagen und ihm mit zwei weiteren gezielten Schlägen auf das Kinn und auf die Schläfe zu Fall zu bringen, dankbar das der Soldat zuvor bereits seinen Helm verloren hatte.
Der Krieger schwankte jedoch auch während er versuchte sich einen Überblick zu verschaffen.
Sein Blick schweifte über Minalcars Männer, die tapfer aber weitestgehend ohne große Gewinnaussichten gegen die Männer von Denethors Söhnen ankämpften. Diese Männer verdiente Strafe, da stimmte er mit den Vollstreckern Gondors überein und dennoch spürte er den alten Hass wieder in sich aufkeimen. Gondor war der Feind…. nein Leyron.. nicht Gondor. Denethor und mit ihm die Truchsessen vor seiner Zeit, erinnerte ihn seine innere Stimme.
Das einzig Gute was er den Soldaten abgewinnen konnte, war die Möglichkeit die sie nach diesem Kampf Areros bieten konnten. Sie würden seine Wunde ordentlich versorgen können und ihm damit vielleicht das Leben retten. Wenn er sich in diesem Moment nur eines wünschen konnte, dann das sein Freund seine Verletzung überlebte.
Leyron suchte Anaaq und fand ihn am Rande des Kampfgeschehens. Er hatte es also fast geschafft… Leyron versuchte sich an einem Schmunzeln, doch es misslang ihm. Er schmeckte Blut auf seinen Lippen und als er mit seiner Hand über seine Wange streifte, spürt er dort die warme Feuchtigkeit die bereits schon ihren Weg zu seinen Lippen gefunden hatte.
Gerade noch hatte er Anaaq mit einem Soldaten kämpfen sehen, doch nun musste er beobachten wie sich scheinbar aus dem nichts noch einer der Waldläufer an ihn heranpirschte.
›Ich muss ihm helfen‹ war sein erster Gedanke und diesem Impuls folgend, beugte Leyron erneut seinen Oberkörper nach vorne um an das Messer in seinem Stiefel zu gelangen. Ein schmerzvolles Stöhnen bahnte sich seinen Weg hinaus, und vermischte sich mit dem gequälten Wimmern des Soldaten zu seinen Füßen.
Nachdem er sich wieder aufgerichtete hatte, blinzelte Leyron einige Male ehe er seinen Blick wieder unter Kontrolle hatte. Der Waldläufer hatte seine Richtung nicht geändert und war nun beinahe auf Schwertlänge an den Südländer herangekommen, der mit seinem Säbel und dem Soldaten gegen den er kämpfte, einen regelrechten Tanz vollführte.
Leyron visierte den vermummten Mann an der eine unmittelbare Gefahr für Anaaq darstellte und in dem Moment da er sein Ziel ausgelotet hatte, flog auch bereits sein Messer durch die Luft. Einen nicht enden wollenden Augenblick lang bangte er durch den Regenvorhang sein Ziel verfehlt zu haben.
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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.
Ondil gehorchte mürrisch Minalcars Befehl und begab sich erneut auf Kundschaft. Er ärgerte sich, dass der Handel mit Serek nicht zustandegekommen war. Ondil selbst war scharf auf Sereks Gold. Vielleicht konnte er ja persönlich noch etwas mit Serek aushandeln. Für Gold tat Ondil alles.
Mit grimmigen Lächeln kämpfte er sich durch die Büsche. Plötzlich hörte er Hufgetrappel und blieb stehen. In der Ferne sah er zwischen den Bäumen blitzende Rüstungen und Helme, sowie Speere.
›Das Heer Gondors!‹
Ondil überlegte kurz, ob er die Flucht ergreifen sollte, andererseits wusste er nicht, wie er in der Wildnis alleine zurechtkommen sollte. Alle umliegenden Dörfer waren gebrandschatzt und Pen Anaith war noch weit weg. Er sah, dass es offensichtlich nicht allzu viele Reiter waren.
Wenn er Minalcar nun rechtzeitig warnte, waren diese Soldaten gut zu besiegen. So dachte Serek jedenfalls.
Daher eilte er hastig zu Minalcar zurück. Äste und Zweige zerschrammten sein Gesicht und seine Arme, während er durch das Unterholz rannte.
Als er auf die Lichtung zurückhastete, war der Kampf bereits im vollen Gang und er hatte Glück, dass er von keinem der Pfeile getroffen wurde.
"Du Esel, warum hast du uns nicht rechtzeitig gewarnt?", brüllte Minalcar ihn wütend an. "Zieh dein Schwert und wehr dich gegen die Soldaten!"
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Minalcar wehrte weitere Pfeile wütend mit seinem Schwert ab. Wie durch ein Wunder war er noch nicht getroffen worden. Jetzt nahten die Reiter in den Rüstungen heran und Minalcar sah zornig, wie einer seiner Männer einfach über den Haufen geritten wurde.
"Passt auf die Pferde auf!" schrie er seine Männer an.
Belecthor, der verzagt mit seinem Schwert herumstand, wurde von Minalcar aus dem Weg geschubst, bevor er ebenfalls von einem Pferdehuf getroffen werden konnte. Belecthor taumelte und fiel hin. Er hatte aufgrund seiner Wunden leichtes Fieber und fühte sich nicht kampftüchtig. Doch Minalcar zerrte ihn wieder hoch.
"Verteidige dich gefälligst! Am besten, du bleibst in meiner Nähe", rief er Belecthor barsch zu.
Minalcar sah, dass einer der Reiter auf ihn zuhielt. Der Anführer warf sein Schwert zur Seite und packte blitzschnell eine Lanze, die in seiner Nähe im Boden steckte und stieß den Mann in Rüstung damit vom Pferd. Triumphierend sah Minalcar, dass der Mann benommen am Boden liegen blieb. Er griff nach seinem Schwert und trieb dieses dem Soldaten in den ungeschützten Hals.
Nochmals schwirrten Pfeile durch die Luft - ein weiterer Bandit wurde getötet, sieben verletzt. Doch Faramirs Pfeil wurde vom Anführer mit dessen Schwert abgewehrt. Nun erinnerte er sich auch, wer dieser Mann war - ein ehemaliger Soldat, der wegen Unterschlagung verbannt worden war. Minalcar hatte nun selbst geschossen und dabei Mablung erwischt, der einen Schrei unterdrückte.
"Nur ein Streifschuss", sagte der Waldläufer, dessen linker Arm blutete. Damrod eilte herbei und half seinem Kameraden. Unterdessen gab Faramir den Befehl, dass nun auch die Reiter angreifen sollten. Einige der Bogenschützen ließen nun ihre Bögen fallen und zogen ihre Schwerter. Da mittlerweile vom Süden her auch Boromir in den Kampf eingegriffen hatte, war es nur noch begrenzt möglich, auf die Banditen zu schießen, ohne die eigenen Kameraden zu gefährden. Die meisten Banditen liefen unterdessen kopflos umher. Gegen Soldaten zu kämpfen war eben etwas anderes als unbewaffnete Bauern und wehrlose Frauen und Kinder niederzumetzeln.
Ein berittener Soldat griff Minalcar an, wurde von dem Anführer jedoch vom Pferd gestoßen und getötet. Faramir legte wieder einen weiteren Pfeil und schoss. Der Pfeil streifte eines von Minalcars Beinen.
Der Heermeister wollte nochmals auf Minalcar schießen, doch gleichzeitig zielte ein anderer Bandit auf ihn und schoss. Der Pfeil verfehlte Faramir, der dabei aber seinen Bogen fallen ließ, während sein Pfeil nach oben in eine Baumkrone flog. Ehe der Bandit ein zweites Mal auf den Heermeister zielen konnte, wurde er von Anborn erschossen.
Faramir nahm hob seinen Bogen nicht auf, da er sich Minalcar gegenübersah. Der Heermeister zog sein Schwert.
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
Minalcar fühlte den Schmerz kaum, als der Pfeil sein Bein streifte. Das Adrenalin, das in seinem Körper freigesetzt worden war, betäubte jeglichen Schmerz.
Ein hochgewachsener, dunkelhaariger Mann kam auf den Anführer der Banditen zu. Er trug eine Waldläuferrüstung mit dem weißen Baum Gondors auf der Brust. Sofort wusste Minalcar, dass es sich dabei um keinen gewöhnlicher Waldläufer handelte, sondern um einen Hauptmann. Die edlen Gesichtszüge des Mannes kamen dem Anführer auch irgendwie bekannt vor.
›Das muss Boromirs Bruder sein! Faramir!‹
Mit einem Wutschrei ging Minalcar auf Faramir los und legte in seinem ersten Schwerthieb viel Kraft. Doch Faramir konnte diesen kraftvollen Hieb gut abwehren zu Minalcars Erstaunen.
Insgeheim bezweifelte Diros, dass Boromirs Versuch einer friedlichen Lösung Früchte tragen würde. Die Überreste der Dörfer hatten ihre eigene Sprache gesprochen. Doch das würde er Boromir nicht sagen. Er hatte seine Lektion gelernt, dass man einem Sohn des Truchsess die Wahrheit nicht ins Gesicht sagen durfte.
Seine Gedanken wanderten auch immer zu Aeluin zurück. Sie war zerschunden gewesen und ihre Augen hatten Tränen vergossen. Dass sie Boromir geküsst hatte, hatte ihm einen Stich ins Herz versetzt. Aber wer war eigentlich dieser Leyron? Ein Bauer aus dem Dorf?
Diros zwang sich wieder, sich auf das Schlachtgeschehen zu konzentrieren. Der Regen prasselte laut auf die Rüstung, so dass es für die Ohren recht unangenehm wurde. Diros ärgerte sich, dass er den Helm nicht mit einer doppelten Schicht an Stoff ausgelegt hatte. Doch im Sommer schwitzte man so sehr damit.
Der Anführer der Bösen verhöhnte Boromir nur und dieser rief zum Angriff. Die Lanze in der rechten Hand, ritt auch Diros los und schrie laut: »Für Gondor!«
Bald waren sie mitten im Schlachtgetümmel. Zielsicher traf Diros Lanze einen der Abtrünnigen im Fuß, so dass dieser vor Schmerz in die Knie ging. Diros zog im Ritt die Lanze wieder heraus und war bereit für einen neuen Stoß. Da passierte etwas unerwartetes. Agros Stute rutschte auf dem mittlerweile durchweichtem Waldboden aus. Agros, der durch die Rüstung viel schwerer war, konnte sich nicht auf dem Sattel halten, da ihn das Gewicht der Rüstung unweigerlich nach hinten zog. Leider verhedderten sich die Zügel um Agros Hand, so dass er das Pferd ebenfalls nach hinten zog und es auf seinem linken Bein landete.
Erschrocken hielten sowohl der Heermeister, als auch Diros inne. Diros rammte seine Lanze in den Boden und stieg so schnell es mit der Rüstung möglich war vom Pferd ab. Agros war sein Freund und er brauchte nun seine Hilfe. Diros war sich darüber im Klaren, dass er eigentlich Boromir schützen musste. Aber dieser war ebenfalls abgestiegen.
Bevor Diros irgendetwas für Agros tun konnte, sah er, wie ein Feind auf Boromir zugestürmt kam. Rasch zog Diros sein Schwert und stellte sich vor seinen Heermeister. Mit vielgeübten Schlägen lenkte er die Schwertschläge des anderen ab. Dieser konnte nicht gut mit dem Schwert umgehen, kämpfte aber mit einer großen Verbissenheit.
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Belecthor zog zitternd sein Schwert aus dem Gürtel und beobachtete wie Minalcar kaltblütig einen Reiter umbrachte und anschließend einem der Waldläufer, welcher offenbar ein Hauptmann war, in den Weg trat. Belecthor sank der Mut, aber als er die Toten sah, die bereits auf dem Kampfplatz herumlagen, packte ihn der Mut der Verzweiflung. Er wollte es wie Minalcar tun, und einen der Reiter fällen.
Ohne es zu wissen, hatte er sich dabei Boromir ausgesucht. Er achtete nicht darauf, dass dieser Mann die Abzeichen eines Hauptmannes und ein gewaltiges Horn am Gürtel trug. Brüllend rannte Belecthor auf ihn zu und wurde dann doch von einem anderen Gegner aufgehalten.
Offensichtlich wollte dieser Gegner den Reiter schützen, den Belecthor angegriffen hatte. Belecthor wehrte sich verzweifelt. Er spürte, wie die Muskeln in seinem Schwertarm rasch zu schmerzen begannen. Er war das Kämpfen nicht gewohnt. Sein Gegner jedoch schon und dieser trieb ihn immer weiter zurück.
Der Soldat, der auf Anaaq zuritt, war gut gepanzert und Anaaq wich so weit wie möglich an die Bäume zurück. Er hob den Säbel mit beiden Händen und wartete in Angriffsposition. Obwohl er bei dem Soldaten selbst keine Lücke in der Rüstung erkennen konnte und sein Herz in seinen Ohren laut schlug, summte sein Blut durch die Atmosphäre des Kampfes. Die Situation, dass ein Angreifer auf dem Pferd ihn auf dem Boden stehend angriff, kannte er bereits aus dem Harad, dort wurde auch zu Pferd gekämpft. Er musste nur unter dem Angriff durchtauchen, sich drehen und dem Pferd die Muskulatur der Hinterbeine durchtrennen. Im Geiste ging er die Finte durch, dann war der Moment nah und er ließ sich auf die Knie fallen, und beugte den Rücken, als das Schwert des Soldaten über ihm hinweg fuhr.
Dann fuhr er in einer Aufwärtsbewegung nach rechts und hieb aufwärts. Der Soldat hatte das Pferd bereits gebremst, um zu wenden, deshalb war das Pferd langsam genug, so dass er es an den hinteren Schenkeln traf. Das Pferd brüllte und stieg, und schoss dann nach vorne weg, während es hinten gleichzeitig einknickte. Der Soldat wurde heruntergerissen und landete nur wenige Meter vom Anaaq im zertrampelten Gras, das bereits matschig wurde.
Anaaq wartete nicht, bis der Soldat auf die Beine kam, sondern nutzte seinen Vorteil und fiel über den liegenden Mann her. Diesem kam jetzt seine gute Ausbildung zugute, er parierte flüssig und stand bald wieder auf den Füßen. Anaaq fühlte sich zurückgedrängt und versuchte, Stand zu halten, um nicht seinen Kampfraum wegen der Bäume einzubüßen. Er schwitzte und fühlte sich zunehmend in eine passive, sich verteidigende Situation gedrängt. Zunehmend musste er sich bemühen, gegen den Soldaten zu bestehen. Dann fiel ihm auf, dass der Soldat nicht so kämpfte, als ob er ihn töten wollte. Mehrmals schon hatte er zwar auf Anaaqs Arme und Beine gezielt, hatte aber Anaaqs Mitte verschont, als er ihn hätte erwischen können.
Sie wollen Gefangene machen!, schoss es ihm durch den Kopf. Und dann hängen sie dich auf, als Volksbelustigung! Wütend schoss er brüllend nach vorne und parierte mit kurzen Schlägen den Angriff des Soldaten.
Dieser wich zurück, anscheinend von der neuartigen Kampfweise Anaaqs überrumpelt. Dann rutschte er beim Ausholen eines Schlages unglücklich im Schlamm aus und stolperte rückwärts. Anaaq schloss dicht auf und schlug mit dem Säbel den Arm an der Schulter weg, mit dem der Mann sich abstützte, und dieser fiel auf die Knie. Mit der linken Hand griff er sich an die rechte Schulter, und starrte dann ungläubig auf sein Schwert, das im Matsch lag und auf seine Hand, zwischen deren Fingern das Blut hervorquoll. Dann traf sein Blick den von Anaaq.
In den dunklen Augen des sonst vermummten Gesichtes erkannte er, dass Anaaq keine Gefangenen machen würde. Ein letztes Mal versuchte er sich aufzurichten, konnte aber das Gleichgewicht nicht halten, weil ihm der eine Arm nun fehlte. Mit einem Stöhnen fiel er zurück auf die Knie und schloss die Augen.
Anaaq, der nicht gewartet hatte, ob der Soldat sich noch mal aufrappeln konnte, hatte den Säbel bereits in großem Bogen geschwungen und fuhr nun mit einem gezielten Schlag in den Hals des Soldaten und drehte sich bereits wieder zum Schlachtfeld um, während der Kopf des Toten auf den Boden stürzte und der Körper umkippte.
Sein Blick suchte Leyron und die Verwundeten.
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Gerade noch rechtzeitig konnte Faramir sein Schwert zur Abwehr hoch reißen, als Minalcar zuschlug. Als der Anführer der Bande ihn als "Truchsess-Brut" beschimpfte, wusste Faramir, dass nun auch er erkannt worden war.
Minalcar versuchte, ihn erneut zu treffen und zielte mit seinem Schwert auf Faramirs linken Arm. Faramir trug keinen Schild, also trat er einen Schritt zurück und riss mit seinem Arm seinen Umhang hoch. Das Schwert des Banditen schnitt einen klaffenden Riss in den Umhang, traf den Heermeister aber nicht.
Faramirs Kniff schien Minalcar zu überraschen und diesen Augenblick der Überraschung nutze der Heermeister aus und schlug mit seinem Schwert nach Minalcars linkem Bein. Er verletzte den Banditen am Oberschenkel, so dass dieser aufschrie.
"Ergib dich!" rief Faramir. "Jeder Widerstand ist zwecklos!"
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
Lundors Angst konnte gewissermaßen gar nicht noch mehr ansteigen. Trotzdem fühlte er sich ziemlich unsicher, als plötzlich überall um ihn herum die Kämpfe ausgetragen wurden. Der Junge musste sich wirklich beherrschen um ruhig zu bleiben. Er hatte sich ergeben. Doch trotzdem war da die Angst in den Kampf verwickelt zu werden. Vielleicht nahmen sie keine Rücksicht auf ihn. Vielleicht würde er einfach von einem Pferd übertrampelt werden. Oder was war mit Areros? Er lag auch einfach ungeschützt auf dem Boden, zugedeckt mit einer Wolldecke.
Der Blick des Jungen fiel auf die beiden Dolche, welche neben Areros auf den Boden lagen. Einer gehörte Areros und der stumpfe Herumor. Doch Lundor getraute sich nicht hinzugehen, um diese aufzuheben. Die Soldaten könnten dies falsch verstehen und ihn angreifen. Und dabei ergab sich der Bauernsohn doch.
Leyron und Anaaq waren nun ebenfalls in Kämpfe verwickelt und Lundor musste wegsehen, als ein Soldat erst den Arm und anschließend den Kopf verlor. Nein, so etwas wollte er nicht sehen. So etwas konnte er nicht sehen. Jetzt nicht mehr ... für so etwas hatte der Junge keine Kraft mehr.
Doch als Lundor den Blick schweifen ließ, sah er Herumor, welcher mit bedächtigen Schritten in ihre Richtung kam. Sofort begann Lundors Herz zu rasen und er verschluckte sich fast an seinem schnellen Atem. Lundor konnte sich nun nicht mehr beherrschend. Ohne nachzudenken stand er schwankend auf, wankte kurz zur Seite und lief dann auf die schützenden Bäume zu. Er wollte, konnte nicht, länger als Herumors Prügelknabe herhalten, nur weil dieser vielleicht zu feige war es gegen die Soldaten auf zu nehmen.
Minalcar war erstaunt, wie gut Faramir parierte. Er hatte den jüngeren Truchsess-Sohn als nicht so stark wie seinen Bruder eingeschätzt. Umso wütender wurde er, als Faramir ihn am Oberschenkel verletzte. Dies war nun schon die zweite Wunde, die der Anführer der Banditen in diesem Kampf einstecken musste.
"Du Mistkerl!", brüllte Minalcar auf, als er getroffen wurde.
Wütend wollte er wieder auf Faramir losgehen, als plötzlich ein jüngerer beherzter Waldläufer den Zweikampf störte und Minalcar von Faramir ablenkte. Offensichtlich wollte der junge Mann seinen Hauptmann schützen. Minalcar beobachtete, dass Faramir dies nicht so ganz passte, doch im gleichen Moment eilte ein Schurke mit einem grunzenden Laut herbei und ging erhobener Waffe auf Faramir los.
Minalcar merkte, dass er mit dem vorwitzigen, jungen Waldläufer leichtes Spiel haben würde und er schlug dem Gegner geschickt das Schwert aus der Hand.
Doch bevor er dem jungen Mann den Garaus machen konnte, nahte ein anderer Angreifer.
Der Kampf war nun im vollen Gange. Einige Soldaten hatten bereits freiwillig oder unfreiwillig ihre Pferde verlassen und kämpften am Boden gegen die abtrünnigen Männer. Gerade als Boromir das Zentrum der Schlacht erreicht hatte, rutschten Agros Pferd neben sich die Hinterfüße weg. Agros konnte sich nicht rechtzeitig genug abrollen und sein Bein blieb unter dem Pferd eingeklemmt.
Boromir brauchte diesen Mann und genauso wie Diros sprang er vom Pferd. Mit einem Schlag auf die Kuppe scheuchte er seinen Hengst vom Ort des Geschehens. Das Pferd wieherte auf und trabte schließlich in Richtung der Bäume davon. Gerade wollte Diros zu Agros, als ein Angreifer auf Boromir zueilte und sich Diros ihn in den Weg warf.
Der Heermeister selbst jedoch zögerte nicht lange, sondern griff in die Zügel von Agros Stute. Energisch zog er das verwirrte Tier auf die Beine, wobei er auch energisch seine Stimme einsetzte. Als das Pferd endlich stand konnte Agros darunter hervor kriechen. Dieser stand zum Glück auch auf, humpelte aber leicht, als er auf das Bein auftrat. „Kannst du kämpfen?“ fragte ihn Boromir schnell und war froh ein Nicken von seinem Mann zu erhalten.
Sie hatten auch gar nicht lange Zeit, denn während Diros den Angreifer abwehrte, eilten schon wieder zwei Männer auf den Heermeister und seine Leibwache zu. Schon bald prallten die Schwerter aufeinander. Derweilen versuchte Boromir den Angreifer mit dem Schild zurück zu drängen und um diesen zu verunsichern. Lange würde sich der Mann nicht gegen den Heermeister von Gondor verteidigen können. Da hatte er sich den falschen Kämpfer ausgesucht.
Auf Faramirs Befehl hin, legte Arcuen einen Pfeil auf die Sehne und schoss. Der Regen erschwerte das Zielen, trotzdem traf er einen der Abtrünnigen in den Unterschenkel, der schreiend zu Boden ging. Er schickte einen weiteren Pfeil auf die Reise, verfehlte sein Ziel jedoch knapp.
Etwas verschwommen sah er, wie Boromirs Truppen angriffen und die Banditen zurückdrängten. Im Augenwinkel nahm er wahr, dass Mablung von einem Pfeil getroffen wurde, jedoch wurde seine Aufmerksamkeit von den Feinden abgelenkt, die jetzt Faramirs Leute angriffen. Mit wildem Schrei stürzte sich ein Einäugiger auf den Heerführer, der ihn jedoch abwehren konnte.
»Das muss der Anführer sein - Minalcar!«, schoss es ihm durch den Kopf und erzückte sein Schwert um seinen Kameraden beizustehen, ein erfolgreicher Schuss war ohnehin aufgrund des Getümmels kaum noch möglich.
gegen Ondil
Er griff einen recht großen Kerl an, der, wie sich bald herausstellte, mit dem Schwert umzugehen vermochte. Arcuen ging in die Offensive, es gelang ihm jedoch nicht, die oberhnd zu gewinnen. Sein Gegenüber parierte die Schläge meist ohne Probleme und ging schließlich selbst zum Angriff über.
›Ich muss mir etwas einfallen lassen!‹, dachte de junge Waldläufer und versuchte einen kühlen Kopf zu bewahren. Er tauchte unter einem Schlag des Gegners weg und stach blitzschnell zu, fügte senem Gegner allerdings nur einen kleinen Schnitt am Arm zu.
Zum Glück wurde Serek von einem Pfeilangriff verschont, doch sein Plan, sich zunächst aus den Nahkämpfen heraus zu halten wurde schnell revidiert, als er von hinten angegriffen wurde. Schnell warf er den Bogen über eine Baumgabel und konnte gerade noch sein Schwert zücken, um den ersten Angriff eines der Soldaten abzuwehren.
Sein Gegner war ihm eindeutig im Schwertkampf überlegen, doch die Rüstung machte ihn langsamer. Der Assasine tauchte unter dessen Schlägen weg und stach dann zu, konnte jedoch kaum einen nennenswerte Treffer landen.
›Das hat keinen Zweck, ich muss den Kerl irgendwie loswerden!‹, dachte er, als ein weiterer Soldat auf ihn zukam. Er wich einem Angriff aus, versetzte dem Heranstürmenden einen Tritt und verschwand in die Menge.
Gegen Thenar
Sofort wurde wieder in einen Kampf mit einem Waldläufer verstrickt, der ihn rasch zurückdrängte. Serek blutete bald aus mehreren Wunden am Arm, die seine Reaktionsfähig einschränkten. Er duckte sich und zo eine Wurfmesser hervor, dass er mit einer blitzschnellen Bewegung um Fuß des Anderen plazierte.
›Ich muss mich irgendwie ansetzen, mit denen kann ich es nicht aufnehmen!‹, dachte er verzweifelt und hatte Glück. Einer der Abtrünnigen sprang hervor und attackierte den Waldläufer, der von Serek ablassen musste.
Der Assasine duckte sich unter einem Hieb weg und hechtete zurück zu seinem Ausgangspunkt, vor er Bogen und Köcher ergriff und hinter einer Baumgruppe verschwand.
Er atmete tief durch und richtete seine Aufmerksamkeit wieder auf den Kampf. Die Banditen veloren immer mehr an Boden und überall lagen Leichen. Wütend zückte er einen Pfeil und schoss ihn auf einen der Soldaten ab, der sofort tot war, als sich das Geschoss in seinen Hals bohrte.
Oromedil war mit einem lauten Brüllen auf das Schlachtfeld gestürmt, hatte einen der Gauner umgeritten und war dann entgegen aller Befehle abgesessen. Nach mehreren kleinen Gefechten hatte er sich an den Haradrim herangearbeitet, den er bereits vorher von seiner Beobachtung aus gesehen hatte. Er hielt ihn für besonders gefährlich, da Kämpfer aus anderen Kulturkreisen häufig mit Techniken kämpften, die ihnen hier unbekannt waren. Deshalb hatte er ihn sich zum Gegner auserkoren.
Der Südländer kämpfte gerade mit einem anderen Soldaten, den Oromedil nicht persönlich kannte, und dieser sah aus, als könnte er Hilfe gebrauchen. Oromendil war schon auf zehn lange Schritte herangekommen und hatte schon das Schwert gehoben, um den ersten Schlag auszuführen, als ihn ein explodierender Schmerz im linken Oberschenkel stürzen ließ. Im vollen Lauf fiel er zu Boden und konnte sich gerade rechtzeitig noch so drehen, dass er nicht auf den Dolch fiel, der in ins Bein getroffen hatte.
Der Schmerz glühte in seinem Bein, und er hatte Probleme, sich aufzurichten. Nach mehreren Versuchen stand er wieder, nur war er jetzt nicht mehr so beweglich wie vorher. Den Dolch zog er mit einem Ruck heraus, um nicht durch ihn behindert zu werden. Dass ihm dabei ein weiterer Schmerzstoß das Bein herauffuhr, konnte er nicht verhindern und ein Brüllen entfuhr ihm. Weil ihm das Blut nun großflächig das Bein hinablief, riss er sich einen Streifen seines Waffenrocks ab und band es über der Wunde ab. Als er sich umdrehte, sah er sich unverhofft statt den Südländer einen anderen dunkelhaarigen Mann gegenüber, wohl dem, der den Dolch geworfen hatte. Oromendil erkannte den Mann mit den Zöpfen, der ausgepeitscht worden war, und der sich wohl auch deshalb noch recht kantig bewegte.
›Ich hatte also recht,‹ schoss ihm der Gedanke durch den Kopf. ›Der Kerl greift unsere Truppen an, er gehört zu der Bande!‹
Dann parierte er den kommenden Schlag und versuchte, sein mangelndes Gleichgewicht auf dem linken Bein auszugleichen.
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Enttäuscht schüttelte Herumor den Kopf, als er sah, dass Lundor sich auf die Knie hatte fallen lassen und genau das tat, was Denethors Sohn verlangte. Er war der einzige unter Minalcars Männern, der so handelte.
›Dir werde ich noch zeigen, wie sich ein Mann verhält!‹, murmelte Herumor grimmig vor sich hin.
Bisher hatte ihn noch kein Soldat oder Waldläufer direkt zum Kampf gefordert. Die Pfeile der Waldläufer waren an ihm vorbeigeschossen. Es schien ihm eine glückliche Fügung zu sein, dass er wohl tatsächlich fliehen könnte. Dieser Kampf hier war nicht nach seinem Geschmack. Hier kam es auf Effektivität an und er konnte sich keine Zeit nehmen jemanden grausam zu töten.
Mit bedächtigen Schritten ging Herumor in Richtung Lundor. Durch eben diese ruhige Art fiel er seinen Gegnern nicht gleich ins Auge. Einige von Minalcars Leuten, flehten ihn um seine Mithilfe an und riefen: »Herumor!« Doch das kümmerte Herumor nicht im Geringsten. Wenn er ehrlich war, hätte er wohl auch Ulfast nicht geholfen. Lundor würde er im Notfall auch als Schutzschild nehmen, wenn er dadurch überleben würde.
Plötzlich stellte sich ihm einer der Soldaten in den Weg, jedoch eher unfreiwillig, weil er gerade ein paar Schritte rückwärts ging. Mit dem Schwert wehrte er die verweifelten Schläge eines Bösewichts ab und schlug dann überraschend mit seiner linken Faust zu, dass dieser blutend zu Boden ging. Normalerweise wäre das Herumor egal gewesen, aber nun stand der Soldat ihm im Weg und wenn er sich umdrehte, würde er sich um ihn kümmern.
Kurzerhand zog Herumor mit der Linken einen seiner Dolche und stach mit ihm in die Kniekehle des Soldaten und zertrennte die Sehnen. Der Soldat ging brüllend in die Knie. Herumor zog ihm grob den Helm ab und sagte mit seiner eisigen Stimme: »Sag leb wohl, Welt!«
Dann holte er mit Areros Schwert aus und hieb dem Soldaten den Kopf ab. Mit einem befriedigten Lächeln ließ Herumor den dahinsinkenden Körper hinter sich und suchte mit dem Blick Lundor. Zu seinem Unbehagen kniete er nicht mehr, sondern versuchte durch den Wald zu fliehen. Das machte Herumor rasend und er rannte mit seinen langen Beinen hinter her. Kam ihm einer in die Quere, so wehrte er sie nur mit brutalen Schlägen ab. Bald schon war Lundor zum Greifen nah.
»Bleib stehen, du blödsinniger Knabe«, rief Herumor leise, aber giftig. »Wenn du es nicht tust, dann wirst du gleich die Spitze dieses Schwertes aus deinem Körper heraus kommen sehen!«
Das schien den Jungen zu überzeugen. Zitternd blieb er stehen und drehte sich um.
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Ondil gehorchte Minalcar widerstrebend und zog sein Schwert. Als er sah, dass die Soldaten zu Fuß und zu Pferd angriffen, wusste er, dass es jetzt um sein nacktes Leben ging. Er wollte nicht sterben. Er geriet an einen jungen Waldläufer. Schon bald merkte, dass er mit dem jungen Mann gut zurechtkam und er lächelte grimmig. Während das Schwertgefecht hin und her ging, wurde Ondil langsam zurückgedrängt Richtung Wald. Im Augenwinkel sah er, dass Serek in den nahen Wald flüchtete.
›Ich werde auch fliehen. Wir werden hier sowieso verlieren. Minalcar hat die Lage falsch eingeschätzt.‹
Abgelenkt von seinen Gedanken parierte er einen Schwerthieb schlecht, der Gegner tauchte kurz unter und verwundete Ondil dann leicht am Arm.
Ondil schrie erschrocken auf und kämpfte umso wütender weiter. Als der Gegner schwächer wurde, verpasste Ondil ihm einen Hieb mit dem Schwerknauf an die Schläfe. Der Waldläufer taumelte zur Seite und Ondil nutzte dies aus, um zu fliehen.
Er hastete in den nahen Wald und rief nach Serek.
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Leider kam Lundor nicht wirklich schnell forwärts. Die rechte Hand vor den Bauch gepresst schleppte er sich vom Schlachfeld auf die schützenden Bäume zu. Jeder Schritt, jeder Atemzug schmerzte. Er musste aufpassen, dass sich die Bruchstücke der Rippe nicht in seine Organe bohrten.
Lundor drehte sich kein einziges mal um. Er ließ Areros im Stich, um sein eigenes Leben zu retten. Nur wenn er am Leben blieb, konnte er auch etwas für seinen Bruder tun. Vielleicht mehr oder weniger. Doch Lundor wusste auch, dass er es diesmal womöglich nicht überleben würde, wenn Herumor ihn einholte.
Der Junge weinte und schüttelte immer wieder den Kopf. Schon wieder hatte er sich in Leyron geirrt. Der Krieger hatte die Soldaten, ihre einzige Hoffnung, angegriffen. Warum? Er war eben doch einer von diesen bösen Menschen. Und er hatte Aeluin nicht gerettet. Ganz im Gegenteil ... Er war ein Mörder. Er war nicht auf ihrer Seite, sondern stellte sich gegen sie. Er spielte ein grausames Spiel mit Areros und Lundor.
Lundor war noch gar nicht weit gekommen und schon bald hörte der Junge energische Schritte hinter sich. Lundor beschleunigte völlig außer Atem seinen Schritt. Doch er hatte nicht die Kraft mehr um zu Rennen.
Herumors Stimme war zwar leise, doch bohrte sie sich wie ein Schwert in Lundors Seele. Zu geschockt um anders zu reagieren und vor lauter Angst blieb Lundor zitternd stehen und drehte sich zu Herumor um. Er musste zu dem großen Mann aufblicken, um ihm ins Gesicht blicken zu können. „Nicht ...“, murmelte Lundor.
Erleichtert atmete Leyron auf und sammelte seine Kräfte als er sah wie der Soldat zu Boden ging. Sein Messer hatte doch trotz des Regens sein Ziel nicht ganz verfehlt. Lieber wäre ihm der Bauch gewesen.. doch wenigstens hatte sein neuer Gegner jetzt ebenfalls eine Schwachstelle und war nicht mehr ganz so im Vorteil ihm gegenüber. Leyron blickte ein letztes Mal zu Areros und rief laut genug das Areros ihn verstand. „Du wirst es schaffen mein Freund. Sie werden deine Wunde besser versorgen können. Pass auf Luin auf … Ich glaube sie wird deine Hilfe brauchen. Hilf ihr zu vergessen was hier geschehen ist.“
Er hatte die Worte kaum zu Ende gesprochen da drehte der Krieger sich um und ging die letzten Schritte auf den hinkenden Waldläufer zu. Leyron war sich seiner eigenen Schwächen bewusst, aber er würde kämpfen bis zum letzten Atemzug, Areros würde geholfen werden und er konnte Aeluin helfen und auch Lundor würde zurück nach Hause kommen. Sicherlich kuriert davon ein Soldat werden zu wollen. Erst einen Augenblick später realisierte er das Lundor nicht mehr bei seinem Bruder kniete.
Seine linke Seite schmerze und machte ihm das aufrechte stehen schwer und doch positionierte er das Schwert in seiner Hand. Leyrons Blick fixierte den Mann der ihm nun auf Kampfeslänge gegenüber stand und das Messer bereits aus seinem Oberschenkel herausgezogen hatte.
So sah er nun aus, der Mann der die Entscheidung liefern würde. Dunkelbraunes, welliges Haar klebte an seinen regenassen Wangen und die Entschlossenheit diesen Kampf zu gewinnen strahlte in seinen Augen.
Leyron machte nicht den Fehler ihn zu unterschätzen und doch erlaubte er sich ein letztes Grinsen, wenn dies sein letzter Schlagabtausch werden würde, dann wollte er stolz kämpfen.
Mit diesem Gedanken setzte Leyron zu seinem ersten Schlag an. Angriff war der beste Weg eine Entscheidung herbeizurufen. Hier und jetzt …
Dem ersten Hieb folgte ein weiterer Schlagabtausch, dann der Versuch seinem Gegenüber das Gleichgewicht zu nehmen um sich seinen unsicheren Stand zu Nutze zu machen. Leyron wusste das er einem schnelllebigen Kampf nicht lange standhalten würde.
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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.