Aeluin zog die Stirn in Falten, als sie sah, wie die Waldläufer Leyron aufhalfen. In den Gesichtern der beiden Männer war keine Freundlichkeit zu erkennen.
›Was sind das nur für Menschen‹, dachte Aeluin und ihre Abneigung gegen den Soldatenstand fand neue Nahrung. Sie hatte nicht vor, Leyron allein zu lassen. Doch da kam noch ein Waldläufer und sagte, dass es Lundor schlecht ging. Sofort machte sich Aeluin Sorgen um ihren Bruder. Herumor hatte etwas mit ihm gemacht, als sie ihn das letzte Mal sah … Doch noch immer verdrängte sie, dass sie gesehen hatte, wie man Lundor seinen Finger abschnitt.
Faramir schickte sie weg und Aeluin wurde sofort misstrauisch. Sie wollte Leyron nicht allein lassen, wenn ihm so viel Antipathie entgegengebracht wurde. Doch sie sorgte sich ebenfalls um Lundor und einem Heermeister durfte man nicht widersprechen, das spürte sie.
»Ich bin gleich wieder bei dir«, sagte Aeluin zu Leyron, strich ihm eine Haarsträhne aus dem Gesicht und schenkte ihm ein aufmunterndes Lächeln.
»Seine Wadenwickel muss ich dringend wieder wechseln!«, sagte sie entschieden zu Faramir. Dann folgte sie dem Waldläufer.
Ein paar Schritte weiter weg mit Diros
Kaum war sie drei, vier Schritte gegangen, als sie eine Hand festhielt. Überrascht schaute Aeluin erst auf die Hand und dann auf den Mann, der in einer Rüstung steckte.
»Goldmäuschen«, sagte Diros zärtlich und lächelte Aeluin an.
Erfreut erblickte Aeluin ihren Schwager. Sie folgte einer inneren Regung und versuchte Diros zu umarmen, doch bei einem Mann in Rüstung war das nicht so einfach. So streckte sie nur mehrfach die Arme aus, wusste aber nicht, wie sie Diros umarmen sollte. Um die Taille wollte sie ihn nicht fassen, schließlich war er mit ihrer Schwester verheiratet und nicht mit ihr.
Über diese verzwickte Situation musste Aeluin lachen und auch Diros stimmte in das Lachen ein.
»Ich wusste immer, dass diese Rüstungen unpraktisch sind«, lachte Aeluin.
»Ja, bei so schönen Frauen wie dir sind sie sehr hinderlich«, grinste Diros sie an. »Ich war nicht darauf gefasst dich hier zu sehen, Luin!«
»Ich dachte auch nicht, dass ich dich hier treffen würde, Diros«, lächelte Aeluin. »Ist das nicht ganz schön heiß unter dem Ding da?«
»Ja schon, aber allein komme ich hier nicht raus. Und bisher hatte ich noch keine Gelegenheit jemanden zu fragen, der mir hilft.«
»Na wenn du mich lieb bittest, helfe ich dir vielleicht«, zwinkerte Aeluin Diros an. »Aber ich muss erst einmal zu Lundor …«
Da kam der Waldläufer zurück und sagte, dass Daron, der Heiler bat, dass sie noch warten möge.
Unschlüssig blieb Aeluin stehen und blickte umher, um ihren Bruder wenigstens zu sehen. Sie entdeckte ihn ca. zehn Meter entfernt. Ein Heiler schien sich seiner anzunehmen.
»Daron ist ein guter Mann. Mach dir keine Sorgen«, sagte Diros und streichelte Aeluin über die Schulter und den Rücken. »Bist du nun so nett und hilfst mir beim Ausziehen?«
Aeluin wandte den Blick von ihrem Bruder ab und schaute zu Diros hoch. Sie lächelte und nickte. »Ich kann ja nicht zulassen, dass du da drin zerfließt!«
Mit einem Grinsen begann sie die Armschienen von Diros abzubinden.
Die beiden Waldläufer die Leyron halfen, wenn man ihre Art helfen nennen konnte, sich aufzusetzen waren dabei nicht gerade zimperlich. Leyron stöhnte auf, noch ehe Aeluin auf Faramirs Anweisungen seine Nähe verlassen hatte.
Für den Heermeister der sich ihm gegenüber niederließ, eingerahmt von seinen beiden Leibwächtern, welche jedoch standen und auf ihn herabsahen, hatte Leyron nur ein herablassendes Grinsen übrig. Allerdings bezweifelte er das dieses Grinsen noch so aussah wie er es meinte, da die Schmerzen und das Fieber auch seine Gesichtszüge beeinflussten.
Als er dann mit relativ freundlicher Stimme angesprochen wurde, musste Leyron lachen, doch kam statt einem Lachen ein Würgen dabei heraus. Dieser Mann glaubte doch wahrlich das er mit ihm sprechen konnte wie mit einem Kind das ihm bereitwillig alles erzählen würde, was ihn interessierte.
Für einen Moment dachte Leyron darüber nach, dass er dem Galgen vielleicht doch entgehen konnte wenn er diesem Mann Honig um den Bart schmierte. Doch das war unter seiner Würde. DAS ganz bestimmt.
Leyron fragte sich was Aeluin wohl über ihn erzählte hatte.
»Nun… vielleicht bin ich gerne ein Rätsel und genieße die Gastfreundschaft deiner Männer« antwortete Leyron sarkastisch. Er sprach langsam und leise, es war offensichtlich, dass ihm das Sprechen noch immer schwer fiel.
»Luin spricht die Wahrheit wenn sie sagt, dass ich nicht zu Minalcar und seiner Bande Trunkenbolde gehöre. Niemals bin ich einem dümmeren und unfähigeren Mann begegnet, einzig seiner Peitsche verdankt er meiner Meinung nach den Rückhalt seiner Männer.« Leyron atmete zwischen den einzelnen Sätzen immer wieder lange ein und nahm sich Zeit mit seiner Antwort.
»Mein letzter Wohnsitz war Anthara und auf dem Weg dorthin waren wir auch als wir auf den Einäugigen trafen. Wie ich heiße ist inzwischen anscheinen auch bekannt und wenn du wirklich wissen willst warum ich mich nicht unterwürfig auf die Knie habe fallen lassen, dann solltest du deine Männer fragen.«
Kaum das er den letzten Satz ausgesprochen hatte, musste er erneut husten. Sein Blick fiel auf die Schale mit Wasser in seiner Nähe. Aber darum bitten würde er nicht.
»Selbst du siehst in mir nicht den Bauern der ich vielleicht bin… nicht wahr? Für ihn«Leyron zeigte auf den Waldläufer mit dem er als letztes gekämpft hatte »war ich der Feind, alleine schon meines Aussehens wegen… er hat nicht gefragt ehe er mich angegriffen hat… ich habe nicht gefragt ob er gekommen ist um mich zu befreien als ich mich verteidigt habe.«
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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.
Elúrin war froh, dass Minalcar nun endlich versorgt wurde. Er hatte fast Mitleid mit dem Anführer, der trotz seiner Wunden ziemlich grob von den Soldaten angefasst wurde. Zum Glück war er selbst unverletzt. Er warf einen prüfenden Blick auf Ondil, der nun endlich seinen Knebel wegbekam.
"Mein Rücken...", stöhnte dieser mit totenbleichem Gesicht.
"He, ihr Heiler!", rief Elúrin besorgt. "Ihr müsst den da auch noch verarzten. Der hat irgendwas am Rücken!"
Sein Blick fiel jetzt auf Faramir, der sich mit Leyron unterhielt.
›Diese feige Ratte von einem Korsaren will sich jetzt bestimmt herausreden. So dumm können ja nicht mal diese Truchsess-Söhne sein, dass sie einen wie den einfach laufen lassen. Das Weib scheint diesem Korsaren eh hörig zu sein. Ich frage mich, was dieser häßliche Kerl hat, was ich nicht habe.‹
_________________________________________ Der Chara für alle Fälle …
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Faramir merkte genau, dass Leyron versuchte, seine Schwäche zu überspielen und stolz zu wirken. Als der Mann hustete und nach der Wasserschale blickte, wusste Faramir, dass Leyron durstig war.
Der Heermeister befahl Damrod, Leyron von dem Wasser zu trinken zu geben. Der Waldläufer hob die Schale hoch und setzte sie an Leyrons Lippen.
Nachdem Damrod Leyron das Wasser eingeflößt hatte, sagte Faramir:
"Fürwahr, du gehörst nicht zu der Bande, davon bin ich überzeugt. Aber du bist auch kein Bauer aus Gondor. Abgesehen davon, dass ein Bauer wohl kaum in der Lage wäre, einen erfahrenen Waldläufer halbtot zu schlagen, verrät dich dein stolzes Gehabe, das eher an einen Krieger erinnert - einen Krieger, der vielleicht aus Harad stammt? Und der vielleicht einen längeren Namen hat als nur 'Leyron'?"
Der Heermeister hielt einen Moment inne und blickte aufmerksam in Leyrons Augen, ehe er fortfuhr.
"Daher glaube ich nicht, dass der Kampf gegen Oromendil nur ein unglückliches Missverständnis war. Er ist manchmal etwas unbeherrscht und hitzköpfig, doch auch er würde keinen Mann töten, der sich bereits ergeben hat. Du hast nicht nur dich selbst verteidigt, sondern Seite an Seite mit einem Banditen gekämpft, der entkam. Du hast ihm geholfen, weil er ein Landsmann aus Harad war! Leugnest du das?"
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
Daron ärgerte sich noch immer über Madril, aber als Anborn sich erhob und ihn mit dem Jungen alleine zu lassen, verrauchte sein Ärger so langsam wieder. Wenigsten Anborn hat verstanden um was es ging, zumindest hoffte er das… nicht das er gleich mit Faramir zurückkam.
Wenn er Zugang zu dem Jungen finden wollte, dann brauchte er Ruhe. Daron hatte einen kurzen Blick auf die Brust des Jungen werfen können und dort eine Schnittverletzung entdeckt, die nach mutwilliger Zeichnung aussah. Am schlimmsten war ihm jedoch die blau gefärbte Rippengegend aufgefallen. Man hatte den Jungen übel misshandelt, kein Wunder das er sich vor jedem der ihm nun zu Nahe kam fürchtete. Wie hatten Madril und seine Männer den Jungen einfach fesseln können, hatten sie denn nicht gesehen wie es um ihn stand?
Bors kam mit den Dingen um die Daron gebeten hatte zurück und legte alles auf Anweisung neben den Heiler, ehe auch er den älteren Mann mit seinem Patienten alleine ließ.
»Ich werde dich Daevy nennen, bis du mir deinen Namen verrätst. Daevy ist der Sohn meiner älteren Schwester. Du erinnerst mich an ihn.. er hat sich auch immer so zusammen gerollt und mit seinen Armen die langen Beine umfasst.«
Während Daron beruhigend auf den Jungen einsprach griff er nach der notdürftig verbundenen Hand. Gerade wollte er sich noch einmal an den Verletzten wenden als Anborn kam um ihn von Faramirs Anweisung zu berichten. Daron gebrauchte nicht viele Worte um ihn wissen zu lassen das er jetzt nicht mehr gestört werden wollte. Er seufzte und löste dann den Verband um Lundors Finger.
»Daevy… ich werde deine Hilfe brauchen um deine Wunden zu versorgen. Es wäre für den Anfang bedeuten leichter, wenn du nicht weiter hin und her wippen würdest.«
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»Du hast mich doch bereist verurteilt. Warum sollte ich weiter mit dir über etwas sprechen das für dich schon geklärt ist? Namen sind Schall und Rauch Faramir, ist es nicht so? Du scheinst dich im Harad bestens auszukennen.. ich habe mich nicht nieder gekniet, weil es mich genauso an diese Stelle gebracht hätte. Schon oft hat mein Aussehen gegen mich gesprochen. Der Mann dem ich den Rücken gedeckt habe, hat geholfen Areros und Lundor zu retten, mehr als es einer deiner Männer getan hat. Er hat ebenso sein Leben aufs Spiel gesetzt, wie ich das meine um den beiden jungen Männern zu helfen.«
Erneut fuhr ein Zittern durch Leyrons Körper. Er fror noch immer, da Aeluin die Decke über seine Beine anstatt über seinen Oberkörper gelegt hatte.
»Sieh dir an was Minalcars Peitsche angerichtet hat, wie viel haben deine Männer davon in Kauf genommen um die Gefangenen zu befreien.. wie viel Faramir?«
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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.
Zum Glück ließ auch der andere Waldläufer Daron nun mit seinem Patienten allein. Für Lundor wäre dies auch alles zu viel gewesen. All die Geräusche und Schreie der Verletzten waren schon genug. Die Anwesenheit der Soldaten schürte nur seine Angst. Da hätte auch Minalcar oder Herumor neben ihm stehen können, es hätte kaum einen Unterschied gemacht.
Als Daron ihn mit ruhiger Stimme ansprach sah Lundor endlich wieder zu ihm. Er zitterte noch immer am ganzen leib, wirkte nun aber ruhiger und auch anwesender als noch zuvor. Dieser Mann will dir helfen ..., versuchte Lundor sich selbst Mut zu machen. Davon würde das was geschehen war nicht rückgängig machen können aber für das Hier und Jetzt sorgen können.
„Lun ... Lundor. Mein Name ... Lundor“, stotterte der Junge leise und mit bebender Stimme. Aber ihm war momentan eigentlich egal wie man ihn nannte. Er hörte nun auch endlich auf mit dem Körper zu wippen. Wenn Lundor ehrlich war, war ihm dies gar nicht aufgefallen. Es war sowohl eine Reaktion seines Körpers als auch seines Geistes gewesen.
Zuerst war der Junge gewillt gewesen dem Heiler seine Hand zu entziehen. Doch dann besann er sich. Es gab ja doch keinen Ausweg. Aber Lundor hatte Angst vor noch mehr Schmerzen. Zitternd ließ er Daron den Verband abnehmen und sah dabei auf den Boden .Er wollte nicht sehen wie entstellt sein Finger nun aussah.
Arcuen ließ sich auf die Decke sinken und versuchte sich etwas zu entspannen, um es dem Heiler leichter zu machen.
Als dieser vorsichtig den Pfeilschaft berührte, schoss ein stechender Schmerz durch die Schulter des Waldläufers, der die Zähne schmerzerfüllt zusammenbiss. Frindol nahm einige Schnitte vor und zog schließlich das Geschoss heraus. Es tat höllisch weh, doch zum Glück ließ der Schmerz rasch nach.
Arcuen nickte dem Heiler dankend, als dieser ihm die Wunde verband und ließ sich dann gegen einen Baum sinken. ›Verflucht soll der dieser Haradrim sein! Wenn mir der in die Finger kommt, soll er meine Rache spüren!‹, dachte er wütend, ›Ich sollte wohl den Heermeistern Beshceid geben, dass einer entkommen ist.‹.
Er wandte sich an einen der Heiler und bat ihn, das anzurichten.
Tatsächlich hörte jemand sein Rufen und dankbar schluckte Areros den Tee, den man ihm reichte. Auch wenn die Wunde noch mehr weh tat, während er sich leicht aufrichten musste. Er ließ sich wieder hinlegen und drückte die die Hände auf den Verband. Es würde eine Weile dauern, bis der Schmerz nachlassen würde, da war sich Areros sicher.
Der junge Mann blickte auf und sah, dass noch immer jemand bei ihm hockte. »Vater«, keuchte er und tastete nach Madrils Hand.
»Froh … dass du … hier … bist!«
Es strengte Areros immer noch an, wenn er sprach, aber dass sein geliebter Vater hier saß, machte ihm Mut.
»Verzeih … Konnte Luin … nicht … retten … Lundor auch … nicht!« Immer wieder musste Areros sich unterbrechen. »Verzeih mir … Vater!«
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Und er tötete ihn und wurde zum Verlierer. (Koran)
Fasziniert blickte Diros auf Aeluin, die ihn gerade von seiner Rüstung befreite. Oft hatte sich der junge Soldat eine Begegnung mit Aeluin ausgemalt, doch dass sie dann tatsächlich so ähnlich eintreten würde, hatte er nie geglaubt.
»Ein Soldat sollte immer eine Frau zum Entkleiden dabei haben«, sagte Diros leise, während er Aeluin mit einem intensiven Blick betrachtete.
Einen Moment hielt Aeluin inne und betrachtete ihn mit ihrem skeptischen Blick, den Diros an ihr sehr smüssant fand. Aeluin war immer eine Frau oder ein Mädchen gewesen, das ihren eigenen Kopf hatte. Niemand, den ein Mann leicht verführen konnte. Er selbst hatte es niemals vermocht, obwohl er lange Zeit um ihre Gunst geworben hatte und ihr alle Zeit der Welt geschenkt hatte.
›Aber das ändert sich jetzt‹, lächelte Diros. ›Ob sie noch immer unberührt ist? Oder hat dieser Leyron …‹
Dieser Leyron konnte es gewesen sein. Einen anderen Mann schloss er aus. Davon hätte er in den Briefen von Lugreda bestimmt etwas erfahren. Hatte Aeluin gerade den Namen ihrer Schwester erwähnt? Diros hatte nicht genau zugehört. Er blickte lieber in die wunderschönen grünen Augen Aeluins.
»… glaub ja nicht, dass mich das nichts angeht!«, sagte Aeluin gerade.
»Schimpf doch nicht mit mir, Goldmäuschen«, bat Diros sie daraufhin.
»Goldmäuschen«, sagte Aeluin und schüttelte den Kopf. »Seit wann nennst du mich wieder so?«
»Nun. Seit heute. Er passt noch immer zu dir, der Name!«
Während ihm Aeluin nun den Brust und Rückenpanzer abnahm, sagte sie: »Naja. Wenn du meinst … Wie haltet ihr Männer nur diese schwere Rüstung aus? Und dann noch das Kettenhemd!«
Diros grinste: »Das stählt unseren Körper! Glaub mir, die Frauen wollen gerade solche Körper haben!«
»Welche Frauen?«
»Solche wie du«, antwortete Diros und zog Aeluin nun an sich heran. »Weißt du nicht mehr, wie du meinen Körper bewundert hast? Damals am Erui?«
Diros legte in seine Worte genau den Unterton, mit dem er die eine oder andere Frau dazu verführte, mit ihm das Lager zu teilen. Er näherte sich Aeluins Lippen, bereit ihr den Kuss ihres Lebens zu schenken.
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Elúrin, dem nichts weiter geschehen war, langweilte sich bei den Gefangenen. Er hatte jetzt lange genug zugesehen, wie Minalcar und Ondil verarztet wurden. Sein Blick wanderte durch das Lager und blieb schließlich an Diros und Aeluin haften. Er beobachtete neugierig, wie sich der Leibwächter an das junge Mädchen heranmachte. Er gab Ondil einen leichten Rippenstoß - so gut es eben mit gefesselten Händen ging.
"Guck mal hin, Junge, was unser Peiniger da macht! Ich glaube, er ist scharf auf das geschwätzige Weib. Ich bin mal gespannt, wann das ihr Korsar mitbekommt. Ich glaube, wir kriegen gleich ein Eifersuchtsdrama zu sehen."
Er kicherte verngügt vor sich hin. Für kurze Zeit vergaß er, in welch prekärer Lage er selbst sich befand.
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»In Ordnung Lundor…. ich heiße Daron« antwortete der Heiler und löste den Verband um Lundors Fingerstumpf. Prüfend schaute er sich die Wunde an und legte dann den provisorischen Verband wieder darum. Ihm fiel auf das der Junge bewusst weg geschaut hatte. Er konnte es ihm nicht verdenken. Daron griff nach der Decke die Bors neben ihn gelegt hatte und faltete sie auseinander, ehe er sie Lundor um Rücken und Schulter legte.
»Lundor, bitte legt dich mit meiner Hilfe einmal hin. Ich möchte mir deine Rippen ansehen.« Lundor antwortete nicht, ließ sich aber von Daron helfen und lag nur einen Augenblick später rücklings auf dem Boden. Der Heiler tastete sanft Lundors Bauch ab und befühlte so vorsichtig es ihm möglich war auch die blauverfärbte rechte Seite. Eine der Rippen war angebrochen. Lundor hatte bisher großes Glück gehabt, das diese Rippe keine inneren Organe verletzt hatte. Der Junge schrie auf unter seine Berührung. Daron sprach beruhigen auf ihn ein und half ihm dann sich vorsichtig wieder hin zu setzten. Die Rippe musste schnellstens versorgt werden.
»Ich möchte ehrlich zu dir sein Lundor. Deine Rippe ist angebrochen, aber sie hängt am seidenen Faden.. jede unkontrollierte Bewegung könnte dazu führen, dass du nicht nur noch größere Schmerzen leiden musst, sondern auch, dass sich der Knochen in deine Lunge bohrt. Dein Finger sieht besser aus als ich es mir gedacht habe, aber auch hier müssen wir eine ordentliche Versorgung in Angriff nehmen. Bevor ich aber damit anfange, möchte ich zuerst die Platzwunde über deinem linken Auge nähen. Ich werde drei Stiche setzten müssen. Ist eine unangenehme Prozedur, gerade an dieser Stelle, aber auszuhalten.«
Noch während Daron sprach, hatte er aus seiner Tasche einen Tiegel mit Ringelblumensalbe hervor geholt und neben sich gestellt. Nun stellte er ein kleines dunkles Fläschchen daneben. Seine nächsten Handgriffe galten der der Schüssel mit frischem Wasser und einem Stück Leinen. Behutsam begann er Lundors Gesicht von Blut und Dreck der letzten Stunden zu säubern.
»Als mein Großvater das Lied zum ersten Mal für mich gesungen hat.. da lag ich mit schweren Blutergüssen an mein Bett gefesselt« begann er mit beruhigender Stimme zu erzählen. »Er und ich wir hatten einen Unfall.. und so waren wir beiden dazu gezwungen uns in der Stube aufzuhalten. Großvater hatte eine Augenbinde um seinen Kopf gewickelt. Damals wusste ich nicht dass er sein Augenlicht verlieren würde.. ich habe mich eingeigelt in meine Schmerzen und in meine Wut und gar nicht gesehen das es ihm eigentlich viel schlechter ging… und dann hat er angefangen zu singen..«
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Erod hatte Minalcars Armwunde fertig verbunden und nahm diesem nun die Decke von den Beinen. Kurz überlegte er, ob er sie ihm über den Oberkörper legen sollte, entschied sich dann aber doch dagegen. Der Einäugige war anscheinend von der knallharten Sorte, da sollte er das dann auch beweisen.
Die Soldaten hielten Minalcar immer noch fest, und so konnte sich Erod in Ruhe die Wunde am Bein besehen. Mehr als auswaschen war auch hier nicht zu tun. Vielleicht hätte er die Wunde ausbrennen können, um zu verhindern, dass Schmutz von außen in die Wunde kam, aber wenn er ehrlich war musste sich Erod eingestehen, dass er von einem sauberen Verband und einer Salbe mehr hielt als von glühendem Feuer. Mehr als einmal hatte er den Verdacht gehabt, dass Verwundete eher an den Folgen des Ausbrennens als an der Wunde selbst gestorben waren.
Also wusch er auch diese aus und erkannte dann, dass der Mann auch noch einen Stich im Fuß hatte. Vorsichtig untersuchte er den Fuß, streckte und beugte ihn und befühlte die Knochen. Es schien nichts gebrochen zu sein ›- schön, er kann nach Minas Tirith laufen, der Hund -‹ und außerdem blutete die Wunde nicht mehr. ›Gondors Klingen sind eben sauber und scharf‹, dachte Erod mit Genugtuung, und versorgte dann auch diese Wunde.
Als er sich schließlich die Hände abwusch und die Decke doch über Minalcars Schultern warf und sogar eine zweite herbeiorderte, um den Fiebernden zu betten und zuzudecken, trug der Einäugige drei Verbände und eine Schiene um den Fuß, damit er die Wunde nicht immer dehnte und drückte.
Erod griff nach der Wasserflasche und goß kalte Wickel auf, die er ihm um die Waden schlang. Aus den Augenwinkeln sah er, wie mehrere Gefangene in eine bestimmte Richtung blickten und erkannte Diros, der die junge Frau an sich gezogen hatte und zu küssen beabsichtigte.
»Diros, du Weiberheld!«, rief er laut und warf ein altes, geknäultes Tuch in seine Richtung. »Bist du sonst noch ganz gescheit? Hier gibt es Arbeit, spar dir das für dein Liebchen zu Hause auf!« Das Tuch, welches als Flugkörper denkbar ungeeignet war, stürzte weit vor Diros zu Boden und Erod war sich nicht sicher, ob Diros ihn überhaupt gehört hatte. Dann gab er Minalcar noch einmal zu trinken und erhob sich. Bevor er sich wieder an Leyrons Rücken machte, konnte er noch zwei oder drei von den Gefangenen verbinden, die bei den Pfeilsalven getroffen worden waren.
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Minalcar knirschte mit den Zähnen, als sich der Heiler nun auch um seine Beinwunden bemühte. Das Auswaschen der Wunden war eine entsetzlich schmerzhafte Tortur und er versuchte, sich möglichst wenig zu bewegen. Der eiserne Griff der Soldaten an seinen Armen und Schultern schmerzte zusätzlich. Zudem wütete immer noch das Fieber in seinem Körper. Ihm war immer noch furchtbar kalt und er musste sich zusammenreißen, um nicht mit den Zähnen zu klappern.
Nach einer gefühlten halben Ewigkeit waren die Beinwunden endlich verbunden und er wurde in mehrere Decken gehüllt. Besonders warm war ihm immer noch nicht, aber er fühlte sich dennoch ein wenig besser. Als er noch etwas zu trinken bekam, fühlte er eine wohltuende Müdigkeit und ermattet sank er in einen Genesungsschlaf. Was um ihn herum, insbesondere mit Diros und Aeluin, vorging, bekam er nicht mit.
Lundor hielt seinen Blick noch immer auf den durchweichten Boden gerichtete, während sich der Heiler seine Hand besah. Erst als dieser den Verband wieder lose dort befestigte, sah er wieder auf. Es hätte schlimmer kommen können. Lundor war erleichtert, dass bei seinem Finger wohl nicht mehr medizinische Kunst angewandt werden musste. Die zwei verlorenen Glieder würde er so allerdings auch nicht wieder bekommen. Schließlich wuchsen Körperteile nicht einfach nach.
Erst zuckte Lundor kurz zusammen, als Daron ihm eine Decke um die Schulter legte, doch dann merkte der Junge wie wohl ihm diese Tat. Nein, Daron wollte ihm nichts böses. Doch gänzlich hatte der Heiler trotz allem noch nicht das Vertrauen des Bauernsohns gewonnen. Es war auch nur verständlich nach allem was er durch gemacht hatte. Bedingungsloses Vertrauen war etwas, was Lundor so schnell keinem Menschen mehr schenken würde. Das Leben hatte ihn enttäuscht und seine Träume schienen wie Seifenblasen zerplatzt.
Als Daron ihn bat sich hinzulegen kam Lundor dieser Aufforderung nur zu gerne nach. Er war so unheimlich müde und erschöpft. Doch lange Ruhe hatte er auch in dieser Lage nicht, als Daron begann seinen Bauch und seinen Brustbereich ab zu tasten. Lundor schrie auf, als er die Stelle des Bruchs berührte, wo die Haut mittlerweile von Blutergüssen blaurot verfärbt war. Am liebsten hätte Lundor Darons Hände abgewehrt. Doch er hatte so fürchterliche Angst, dass man ihn dann wieder fesseln würde. Dann wäre er diesen Männern noch ausgelieferter.
Langsam setze sich Lundor wieder mit Darons Hilfe auf. Der Heiler wollte nun die Platzwunde über seinem Auge nähen. Der Junge nickte zaghaft. Er kannte so etwas in der Art schon. Als Halbwüchsiger hatte er sich bei einem Schwertkampf mit Lendil verletzt. Lendils Schwert hatte ihm ins Bein geschnitten und Arendor hatte die Wunde anschließend vernäht. Seinem kleinen Bruder hatte das ganze ziemlich leid getan, doch Lundor war damals, nachdem der Schmerz verflogen war, einfach stolz gewesen eine Kriegsverletzung zu haben. Aber nun sah das alles anders aus.
Daron begann ihm nun eine Geschichte über sich und seinen Großvater zu erzählen und wie dieser ihm das Lied vorsang. Wahrscheinlich tat er dies als Ablenkung oder um eben noch weiter Zugang zu dem Jungen zu finden, während er die Nadel ansetzte. Als Daron geendet hatte seufzte Lundor. „Ich ... war krank, ... sehr krank ... als ich noch ganz klein war“, sprach Lundor leise. „Mutter hat für mich ... für mich gesungen. Und Vater ... er hat geweint ... nicht vor mir. Aber ... ich hab gehört, dass er ... ich hab gewusst.“ Wieder rollten Tränen über Lundors Wangen, als er an seine Familie dachte. Er hatte sie so enttäuscht.
Boromir gab den Brief einem seiner Meldereiter. Wenn er schnell unterwegs war, würde er die Stadt binnen zwei Tagen erreicht haben und Denethor den Brief übergeben können. „Lass dir in Erui ein neues Pferd geben“, wies er den Mann an, nachdem dieser das Schreiben eingesteckt hatte. „Aber warte noch kurz.“ Boromir wollte erst noch seinen Bruder fragen, ob er auch noch ein Schreiben mitgeben wollte.
Gerade als sich Boromir zu Faramir begeben wollte, welcher gerade diesen Leyron verhörte, bekam er Erods Worte mit und ließ sofort seinen Blick zu seiner Leibwache schweifen. Diros stand bei der jungen Frau und war wirklich im Begriff dieser einen Kuss aufzudrücken, während seine Hände sie schon in einer innigen Umarmung hielten.
Mit wenigen Schritten war Boromir zu den beiden herangetreten. Da Diros sich mittlerweile von seiner Rüstung entledigt hatte, konnte ihn Boromir hinten am Kragen packen und von Aeluin wegziehen. Boromir schnaubte, als er seinen Soldaten ansah und so manch einer wäre bei diesem Blick wohl im Boden versunken.
„Was bildest du dir eigentlich ein?“ sprach er eine Leibwache bestimmt und mit Wut in Stimme an, während er noch einen Schritt auf ihn zutrat, so dass sein Gesicht fast das von Diros berührte. „Hier liegen Unmengen verletzter Kameraden und du ...“ Boromir tippte mit dem Finger auf Diros Brust. „DU hast nichts besseres zu tun als dich an die Schwester deiner Frau ran zu machen!“ Boromirs Stimme war sehr laut geworden, während er seinen Soldaten zur Schnecke machte.
„Hast du keine Ehre? Noch vorhin saßt du im Haus deines Schwiegervaters und nun betrügst du ihn und seine Familie in dessen Abwesenheit? Ist das der Grund warum du die letzten zwei Jahre trotz Urlaub nicht Zuhause warst?“ Dieses Verhalten machte Boromir wirklich rasend. Er wusste ja, dass es schwer für die Männer war, weitab von der Familie ihren Dienst zu verrichten und ständig dem körperlichen Entzug ausgesetzt zu sein. Doch sie mussten hier auch etwas wie Ehre beweisen, im Angesicht ihrer Feinde. „Trete mir aus den Augen und mach dich nützlich! SOFORT!“
Nachdenklich blickte Faramir auf Leyron und hörte, was der Südländer sagte. In dessen Stimme und dessen Augen nahm er Widerwillen und Abneigung wahr, aber keine Verschlagenheit oder Falschheit.
Schließlich sagte der Heermeister:
"Du irrst dich in zweierlei Hinsicht, Leyron. Zum einen habe ich dich nicht verurteilt. Wir in Gondor verurteilen Menschen wegen ihrer Taten, nicht wegen ihres Aussehens oder ihrer Herkunft. Zum anderen stünde es jetzt besser um dich, wenn du nicht gegen uns gekämpft hättest."
Als Faramir bemerkte, dass Leyron fror, stand er auf, ging (auch zum Erstaunen von Mablung und Damrod) zu dem Südländer und legte die Decke um dessen Schultern. Der Heermeister setzte sich wieder und fuhr fort:
"Du fragst, was wir taten, um Areros und Lundor zu retten? Nun, wenn du dich umsiehst, wirst du bemerken, dass auch unter den Verletzten und Gefallenen auch Soldaten sind. Wisse, Südländer, dem Herren Gondors ist es nicht gleich, wenn feige Banditen wehrlose Landbewohner quälen und töten. Denethor sorgt für sein Volk. Warum sonst entsendet er wohl seine Söhne und eine Truppe seiner besten Soldaten?
Deine Augen verraten mir, dass du in mir einen Feind siehst. Willst du mir nicht sagen, warum? Ich mag einiges über Harad wissen, doch mir ist nicht bekannt, welche Lügen und Gräuelgeschichten über Gondor dort von den Boten aus Mordor verbreitet werden, die den Hass der Haradrim auf Gondor schüren.
Zugegeben, auch unter meinen Männern gibt es einige, die alle Haradrim für grausame Knechte Mordors halten, die nicht besser sind als Orks. Doch ich weiß, dass dem nicht so ist und schon vor Minalcars Untaten wusste ich, dass auch manche Leute aus meinem eigenen Volk grausam wie Orks sein können. Du hingegen bist zwar voll von Wut, aber nicht von jener Boshaftigkeit, die zu den Dienern des namenlosen Feindes (auch denen aus Harad) passt.
Hättest du nicht gegen uns gekämpft, hätte ich keinen Grund gehabt, dich als Feind anzusehen. Willst du nicht offen reden, Leyron?"
Faramir hatte offen und ehrlich gesprochen, sich dabei aber durchaus gefragt, ob sein Vater und sein Bruder seine Ansichten billigen würden. Auf Mablung und Damrod wirkten die Worte ihres Heermeisters irritierend.
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
Nachdem Madril einen Gehilfen der Heiler herbeigerufen hatte, damit dieser sich um Areros kümmerte, blieb der Hauptmann hocken, um sich zu vergewissern, dass der Verletzte den schmerzlindernden Tee bekam. Als dies geschehen war, wollte er aufstehen, doch da merkte er, dass Areros nach seiner Hand tastete und ihn auch noch für seinen Vater hielt.
"Bei den Valar! Was mache ich jetzt nur?" fragte sich Madril.
Schließlich sagte er mit sanfter Stimme:
"Ruhig, mein Junge. Deine Geschwister sind gerettet, mache dir keine Sorgen. Und sprich lieber nicht, das strengt dich zu sehr an."
Fast bedauerte Madril, dass der junge Mann nicht sein Sohn war, während er dessen Hand hielt. Erleichtert bemerkte er, dass seine Worte beruhigend auf den jungen Mann wirkten, doch gleichzeitig fragte er sich, wie er ihm beibringen konnte, dass er nicht sein Vater war.
Da hörte er auf einmal, wie Boromir Diros auf hetigste maßregelte. Als Madril in die Richtung des Ober-Heermeisters blickte, sah er, dass auch Areros Schwester dort war. In der Hoffnung, dass sie ihn sehen würde, winkte er ihr zu und rief:
"Aeluin! Komm bitte hierher, zu Areros!"
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Daron hatte die Nadel gerade abgelegt als Lundor zu erzählen begann. Der Junge schaute ihn nicht an, so hatte Daron die Möglichkeit ihn zu beobachten. Es tat Lundor gut darüber zu reden.
Der Heiler wandte sich wieder der Nadel zu und säuberte sie. Er ließ einige Augenblicke vergehen, ehe er das Schweigen brach. »Du hast es damals geschafft Lundor und du schaffst es auch jetzt wieder. Narben, äußerlich wie innerlich werden bleiben, einige vielleicht blasser werden… aber man kann lernen damit zu leben.«
Daron legte die Nadel beiseite und hob Lundors Gesicht leicht an das er sich die Naht noch einmal ansehen konnte. Dann zog er seine Hand wieder zurück. „Ich werde einen anderen Heiler holen, der mir beim bandagieren hilft. Und dann ist da noch eine junge Frau, die gerne ihren Bruder sehen möchte.“ Der Heiler lächelte Lundor an, dessen Blick eine Mischung aus Schock und Erleichterung aufwies.
»Ich vertraue Dir Lundor. Du hast gehört was ich Madril gesagt habe. Bleibe hier sitzen und verhalte dich ruhig. Niemand wird dir zu nahe kommen, dafür solltest du aber auch nicht auffallen.«
Nach diesen Worten griff Daron noch einmal in seine Tasche, holte eine Tonflasche hervor und erhob sich. Prüfend ließ er seinen Blick über das Lager schweifen und entdeckte die junge Frau die gerade auf einen anderen Verletzten zuging. Einen Verletzten bei dem sich auch Madril aufhielt. ›Den nächsten dem er Fesseln anlegen will? ‹dachte Daron spöttisch und ging auf Lundors Schwester zu.
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Der Mann der ihn verhörte erhob sich doch tatsächlich um ihm die Decke um die Schultern zu legen. Leyron wusste im ersten Augenblick nicht was er davon halten sollte. Als Faramir jedoch von Denethor sprach und davon wie dieser für sein Volk sorgte, schnaubte Leyron leicht. Eine Truppe seiner besten Soldaten? Wenn das die besten waren fragte Leyron sich allen ernstes, warum überhaupt Männer gefallen waren.
Die Soldaten waren auf eine Gruppe zusammen gewürfelter Strauchdiebe getroffen, weitestgehend unfähig zu kämpfen und noch weniger organisiert, und doch hatten die Soldaten zu beklagen. Leyron dachte ein Kalin und die Männer mit denen er sich seinen Lebensunterhalt als Söldner verdient hatte. Als sie ihn damals aufgenommen hatte, war er schon ein besserer Kämpfer gewesen als ein Großteil von Minalcars Männern es zusammen gewesen waren. Nicht ohne Grund hatten die Soldaten so ein leichtes Spiel gehabt mit den Abtrünnigen. Was Leyron jedoch verwunderte war die Tatsache das Minalcar so lange freie Hand gewährt worden war.
Als Faramir von seinen Augen sprach wandte Leyron seinen Blick ab und sah wie Aeluin gerade einem der Soldaten aus der Rüstung half.
Ein unbekanntes Gefühl machte sich in seiner Magengegend breit. Anscheinend hatte sie doch nicht solche Probleme mit Soldaten, wie sie ihm immer hatte weiß machen wollen. Sein Kopf pochte… er wollte diese Bild aus seinem Kopf haben, es war so schon schwer genug Faramir zuzuhören und wenn er sich nun auch noch mit Aeluin und ihren Avancen anderen Männern gegenüber auseinandersetzen musste, dann würde ihm sicherlich ein entscheidender Fehler unterlaufen. Das letzte was er wollte war dem Feind auch noch in die Hände zu spielen.
Sollte Aeluin sich doch mit dem Gondorianer vergnügen, dann würde sie ihn schneller vergessen… das war es doch worüber er die ganze Zeit nachgedacht hatte. Nun nahm sie ihm die Bürde ab, sie von sich zu stoßen.
Bei diesen Gedanken zog es erneut in seiner Magengegend und ein stückweit darüber auch.
Leyrons Kopf fühlte sich an wie ein überreifer Pfirsich. Er hatte Mühe sich zu konzentrieren und stöhnte auf als Faramir seine Ausführung beendete. Dieser Mann war ihm suspekt. Er hatte eine einlullende Stimme und die Art wie er sich verhielt, passte so gar nicht zu dem Bild das er eigentlich abgeben müsste, als Sohn des Truchsess. Er musste wirklich aufpassen was er nun erwiderte.
»Wisse Gondorianer, es war schon lange an der Zeit das Minalcar und seiner Bande etwas entgegen gesetzt wird. Viel zu viele unschuldige Frauen und Kinder haben ihr Leben lassen müssen, ehe ihr es bis hier her geschafft habt. Wie du schon sagtest« Leyron holte noch einmal tief Luft und atmete sie nur langsam wieder aus »Grausamkeit gibt es unter allen Völkern«.
Ein Hustenreiz unterbrach ihn in seiner Antwort. Den Schleim der sich dabei angesammelt hatte, spuckte Leyron nicht sehr weit fort von dem schlafenden Oromendil auf die Erde.
Als Leyron sich wieder Faramir zuwandte, zitterten seine Augenlider. Der Krieger versuchte diesem Zittern Einhalt zu gebieten in dem er seine Augen für einige Atemzüge lang schloss und sie erst wieder öffnete als er erneut zu reden begann.
»Ich habe ob ihr es glaubt oder nicht… in Anthara wie ein Bauer Kartoffeln geerntet, ehe ein Angriff von Minalcars Bande befürchtet wurde. Erst als wir davon ausgehen konnten das keine allzu große Gefahr mehr für das Dorf zu erwarten war verließ ich Anthara mit Aeluin´s Bruder Areros. Nur wenig später machten wir uns gemeinsam mit Aeluin auf die Suche nach Lundor, ihrem anderen Bruder. Wenn du Aeluin danach gefragt hast, habe ich sie jetzt wohl mit meine Aussage bestätigt… ist es nicht so?«
Als er ihre Namen erwähnte, schwenkte sein Blick unbeabsichtigt automatisch in ihre Richtung, aus der nun zeitgleich lautstark die Stimme eines Offiziers ertönte. Zumindest ging Leyron davon aus, das ein Offizier sprach, anhand der Strenge in seiner Stimme. Das Bild das sich ihm bot ließ Leyrons Bauchgefühl explodieren. Ein tiefes Knurren entrang sich seiner Kehle und ohne über seine momentane Lage nachzudenken, reagierte er instinktiv mit dem Versuch sich abzustützen um sich erheben zu können.
Ihm wurde jedoch augenblicklich klar, dass es keine Chance für ihn gab. Ohne die Verletzungen hätte er es geschafft, aber so… Leyrons Wut war kaum mehr zu halten und aus purem Hass sich selber gegenüber riss er seine gefesselten, zu Fäusten geballten Hände auseinander. Er hatte Mühe ein halbes Dutzend haradrische Flüche zu unterdrücken.
Wenigstens hatte er Faramir nicht ganz vergessen. Das Pochen in seinem Kopf war zu einem ausgewachsenen Hämmern geworden, er konnte und wollte einfach nicht mehr… nur noch schlafen. Die Decke war inzwischen wieder hinunter gerutscht, doch auch das interessierte Leyron nicht mehr.
»Kaum das sie eine Frau sehen juckt es deinen Soldaten zwischen den Schenkeln. Und das ist die Elite dieses Landes? «Leyrons Augenlider flatterten erneut und das Zittern der Erschöpfung überzog auch wieder seinen unbedeckten Oberkörper. »Ich habe dir nichts mehr zu sagen Faramir, Truchsess Sohn« in einem letzten Anflug von klarem Gedanken vermied Leyron es, den Namen Denethor auszusprechen.
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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.
Während sie Diros aus der Rüstung schälte, grübelte Aeluin insgeheim, was Diros mit seiner Flirterei eigentlich bezweckte. Sie überlegte, ob Diros schon immer so war und sie musste zugeben, dass er zu anderen Frauen auch immer sehr nett war und ihnen zugezwinkert hatte. Doch seit er und sie sich von einander getrennt hatten, war Diros schließlich auch auf Distanz zu Aeluin gegangen. Dass er sich nun so benahm, war seltsam. Als sie ihn rügte, dass er so lange nicht da war und Lugreda und ihre Söhne allein gelassen hatte, hörte er scheinbar gar nicht zu.
Doch als er sie in die Arme zog und sie an die alten Zeiten erinnerte, wo Diros für sie die erste große Liebe war, sehnte sie sich ein stückweit danach zurück. Könnte sie nur die Zeit zurückdrehen, dann würde auch alles Böse ausgelöscht. Und Diros wäre wieder frei und würde sie heiraten, nicht ihre Schwester. Außerdem sehnte sie sich gerade so nach der Nähe eines lieben Menschen, der ihr Gutes wollte. Jemand, der sie beschützte vor der Welt, die plötzlich so grausam und hart war. Die kein Mitleid für Leyron zeigte.
›Leyron‹, dachte sie, als sie gerade versucht war, Diros Lippen zu küssen.
Doch sie selbst konnte nicht einmal reagieren, weil Boromir angestürmt kam und Diros eine Standpauke hielt, die sich gewaschen hatte. Aeluin wollte nicht, dass der Heermeister über ihr Leben richtete und bestimmte. Ihr Vater hatte ihr immer erlaubt, nach ihren eigenen Gefühlen zu handeln und, dass sie selbst das größte Mitspracherecht in Liebesdingen hatte.
Deshalb ging sie zu Diros und sagte leise und recht unfreundlich zu ihm: »Wie kannst du es wagen, mich … mich, Diros … dazu zu benutzen, deine Frau und meine Schwester zu betrügen? Die Mutter, der liebenswertesten Söhne, die Gondor zu bieten hat? … Mich, die du mich betrogen hast … Die, du fallen gelassen hast, um eine andere zu heiraten?«
Am liebsten hätte Aeluin Diros in den Magen geboxt oder auf andere Weise ihrer Wut Luft gemacht. Diros trug noch sein Kettenhemd und Aeluins Vernunft siegte, denn mit einer gebrochenen Hand würde sie Leyron und Lundor auch nicht helfen können.
»Lugreda zu liebe, sollten wir das unter uns lassen …«
Damit drehte sich Aeluin weg, um zu gehen.
»Immer alles unter den Teppich kehren, Luin … Ich will das nicht mehr!«, sagte Diros.
Aeluin drehte sich um und blickte Diros wütend an. Es war nicht fair, dass er ihr so etwas vorwarf. Und schon gar nicht hier und jetzt. Es gab viel zu sagen. Viel zu viel. Hier war aber nicht der Ort und die Zeit dafür.
Dankbarerweise rief sie jemand und Aeluin sah, dass es der Soldat war, der sie gefangen hatte. Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, ging Aeluin mit entschlossenen Schritten zu Madril hinüber. Als ihr Blick den jungen Mann erkannte, dessen Hand er hielt, rannte sie los und kniete sich alsbald an der Seite ihres Bruders nieder.
Bei Areros
»Areros«, rief sie erschrocken, als sie sein blasses Gesicht sah. »Was ist mit dir?«
Der Waldläufer erklärte ihr, dass ihr Bruder eine Stichwunde im Bauch hatte. Er verschwieg auch nicht, dass es eine ernste Verletzung war.
»Luin«, presste Areros heraus und hob schwach den Arm, um Aeluins Gesicht zu berühren. Aber er hatte nicht die Kraft dazu.
»Beweg dich nicht«, sagte Aeluin und legte die Hand wieder auf seinen Bauch zurück. Dann nahm sie sein Gesicht in die Hände und küsste seine Stirn. »Es wird alles wieder gut, Reros. Du musst durchhalten, ja? Versprich es mir!«
Mit Tränen in den Augen, blickte Aeluin auf ihren Bruder herab, während sie die Decke über seinem Körper zurecht rückte und ihn sanft streichelte.
»Versuch's«, flüsterte Areros. »Lundor? … Ley?«
»Mach dir keine Gedanken um die beiden. Lundor wird gerade dort drüben versorgt. Ich wollte eigentlich gerade zu ihm. Leyron … Ihm geht es auch gut …«
Jetzt war nicht der Zeitpunkt, sich über die ungerechtfertigte Behandlung von Leyron zu beklagen. Alles was wichtig war, war dass Areros nun kämpfte und überlebte. Immer wieder streichelte sie Areros Gesicht und spürte, wie heiß sie wegen des Fiebers war.
»Hat man dir schon Wadenwickel gemacht?«, fragte sie.
In diesem Moment sprach sie ein fremder Mann an, der ziemlich gutaussehend war.
Ondil hatte mit schlimmen Rückenschmerzen zu kämpfen. Er beneidete Elúrin, dem nichts weiter fehlte. Er hatte im Moment überhaupt keine Lust, diese Aeluin und ihre neueste Errungenschaft zu beobachten. Er warf einen Blick auf Minalcar, der entweder schlief oder ohnmächtig war. Er hatte mindestens 3 Verletzungen an Minalcars Körper gesehen und er fragte sich, ob der Anführer überhaupt einen Transport nach Minas Tirith überstehen würde. Dass die Wunden des Anführers halb so schlimm waren, wie sie aussahen, ahnte er nicht. Er verstand nicht viel von Verletzungen. Er wusste nur, wie man Verletzungen zufügen konnte.
Jemand hielt ihm einen Wasserschlauch an seinen ausgedörrten Mund. Dankbar schlürfte Ondil das Wasser. Es war gerade genug, um den schlimmsten Durst zu stillen.
_________________________________________ Der Chara für alle Fälle …
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Der Heiler hatte die Arbeit an Lundors Platzwunde beendet und Lundor atmete erleichtert auf. Nun konnte er immerhin wieder besser sehen, da ihm nicht ständig Blut in das Auge lief. Schließlich war das andere vollkommen zugeschwollen und kein einziger Lichtpunkt gelangte dadurch zu Lundors Sehnerv vor. Nun hatte er zumindest halbseitig wieder freie Sicht.
Schweigend hörte sich der Junge die Worte Darons an. Der Mann wollte ihn beruhigen und ihm Mut machen. Doch momentan sah Lundor keinen Sinn in all dem. Er hatte keine Perspektive für die Zukunft mehr. Tief in seinem Inneren wusste Lundor, dass er seinen Traum, seinen Lebenstraum Soldat zu werden, wohl nun nie erfüllen konnte. Nicht nachdem ihn die Heermeister von Gondor so gesehen hatten. Und Lundor wusste auch, dass er keine Kraft mehr dazu haben würde. Aber was dann? Die Zukunft lag im Ungewissen. War er nur dazu bestimmt Bauer zu werden und für seine Familie, welche er durch Linds Schwangerschaft nun wohl unweigerlich hatte, zu sorgen?
Plötzlich sprach Daron davon nun fort zu gehen. Lundor sah in unsicher an. Seitdem der Heiler bei ihm war und ihn ablenkte fühlte sich der Junge ein klein wenig wohler. Doch dann hielt Lundor die Luft an, als der Mann von seiner Schwester sprach. „L ... Luin?“ stammelte der Junge. Aber es konnte nicht sein. Leyron hatte sie umgebracht. Waren etwa Andirana oder Lugreda auch hier? Hielt sich seine ganze Familie hier in der Gegend auf? Lundor war vollkommen verwirrt und verstand das Lächeln des Heilers nicht ganz.
Lundor hatte keine Zeit mehr länger darüber nachzudenken, denn Daron fuhr bereits fort. Er würde Lundor vertrauen und nicht wieder fesseln oder bewachen lassen. Dafür verlangte er von Lundor sich still zu verhalten. Der Junge nickte schüchtern und sah dann dem Heiler nach, welcher sich rasch entfernte. Der Knabe zog die Beine wieder enger an seinen Körper und sah sich ängstlich um. Noch immer wurden die Verletzten versorgt und in der Nähe wurden leblose Körper zusammengetragen.
Lundor lies seinen Blick schweifen und dieser fand den nahen Waldrand. Sollte er einfach los laufen? Weg von all dem? Weg von diesem Schlachtfeld, welches ihn so sehr ängstigte? Weg von Minalcar, welchen er so sehr hasste? Doch Lundor erinnerte sich an Darons Worte. Wenn er jetzt los rennen würde, könnte er sich nicht lange auf den Beinen halten. Und eine unachtsame Bewegung könnte die Rippe in seine Lunge stoßen, so dass diese kollabierte. Der Junge war wirklich hin und her gerissen, während er seinen Blick immer wieder zum nahen Wald und zurück gleiten lies.
Es entging Faramir nicht, dass Leyron von etwas abgelenkt wurde. Auch der Heermeister bemerkte, wie Aeluin Diros aus der Rüstung half.
Leyron hatte offenbar Mühe, sich zu konzentrieren und auch sonst ging es ihm nicht gut. Seine Antworten waren zwar immer noch trotzig, doch gleichzeitig hörte Faramir auch eine gewisse Verunsicherung heraus.
"Sein festgefügtes Bild scheint erschüttert zu sein", dachte Faramir.
Als Leyron jedoch nochmal zu Aeluin und Diros blickte, wurde er sehr eifersüchtig und machte eine ziemlich beleidigende Bemerkung über die Soldaten. Faramirs Augen blitzten unwillig auf, doch angesichts von Diros' unverschämtem Verhalten verkniff er es sich zunächst, Leyron zurechtzuweisen. Da der Südländer nicht weiter reden wollte, stand Faramir auf.
"Wie du willst", sagte er, "du bist müde und brauchst Ruhe, darum beenden wir dies Gespräch. Es ist wohl besser, wenn du schläfst, denn solange du das tust, wirst du nicht von Eifersucht zerfressen, die dich zu irgendwelchen Beleidigungen hinreißt."
Er befahl seinen Leibwächtern, Leyron wieder hinzulegen und zuzudecken. Faramir wandte sich ab und ging los, um seinem Bruder von den Befragungen zu berichten. Ehe er jedoch Boromir erreichte, sah er Lundor, der in einiger Entfernung alleine da lag und immer wieder zum Waldrand blickte.
"Hoffentlich macht der Junge keine Dummheiten mehr!" dachte Faramir.
Er ging langsam weiter und vermied es, Lundor direkt anzuschauen oder in seine Nähe zu gehen, aber er beobachtete ihn aus aus seinen Augenwinkeln.
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
Frindol hatte sich gerade von einem weiteren Patienten gelöst, als ein Waldläufer zusammen mit einem Soldaten in Rüstung zu ihnen ins Kranken-Lager kamen. Der Waldläufer hinkte stark und der andere Mann hielt sich die Hand an den Kopf. Beiden wies Frindol an sich zu setzen und fragte dann was passiert sei. Knapp erzählte ihm Rodos, dass er den Auftrag gehabt hatte Aeluin zu beschützen, jedoch wohl von einem flüchtigen Abtrünnigen überrascht worden war, welcher ihn schließlich niederschlug.
„Thenar, zieh bitte deinen Stiefel aus. Ich komm gleich zu dir.“ Dann wandte er sich erst kurz an Frindol und ließ diesem mit den Augen seinem ausgestreckten Finger folgen. Der Mann gab an etwas verschwommen zu sehen und ihm war auch leicht schlecht. „Eine leichte Gehirnerschütterung. Kühle deinen Kopf mit ein paar feuchten Tüchern und ruh dich ein wenig aus. Es wird dich nicht umbringen. Wenn die Übelkeit schlimmer werde, komm zu mir und ich gebe dir was dagegen.“ Rodos nickte dankbar. Er wusste, dass er den Heermeistern noch von dem Überfall berichten musste. Doch erstmal sollte er sich wirklich etwas zum Kühlen suchen.
Schließlich wandte sich Frindol an Thenar, welcher mittlerweile den Stiefel ausgezogen hatte. Frindol nahm den festen Stützverband ab, welchen der Waldläufer seit ein paar Tagen trug. „Sei froh, dass es dieser Fuß ist, sonst hättest du zwei lädierte Hacksen“ Zwei von Thenars Zehen bluteten stark. Es sah aus, als hätte er einen Speer oder der gleichen abbekommen. Doch der Waldläufer schien Glück zu haben. Weder waren sie halb abgetrennt, noch waren die Knochen gebrochen. Es sah einfach nur unschön aus und tat sicher höllisch weh. Doch es würde wieder werden.
Frindol nach sich ein sauberes Tuch und säuberte die Wunde. Dies war schmerzhaft, doch da musste Thenar nun durch. Anschließend brachte er eine heilende Salbe an, denn nähen war an dieser Stelle nicht möglich. Zu guter letzt brachte er einen Verband um die beiden Zehen an, so dass diese aneinander fixiert wurden. Doch Frindol war noch nicht fertig. Er bewegte nun Thenars Fuß vor und zurück und kippte ihn seitwärts, um sich die alte Verletzung ebenfalls zu betrachten. Durch die Belastung konnte die Zerrung schließlich wieder schlimmer geworden sein.
_________________________________________ Der Chara für alle Fälle …
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