Als Rerlad Arendors Namen hörte, merkte er, dass er jemand aus Areros Familie vor sich hatte. Er überlegte, wer es sein könnte. Areros hatte ihm im Laufe der zwei Jahre einiges von seiner Familie erzählt. Dies schien kein Bruder von ihm zu sein, denn diese waren beide jünger als Areros. 'Vermutlich ist es sein Schwager', dachte Rerlad.
Er hörte aufmerksam zu, was Nirion ihm berichtete. Rerlad selbst war lang genug Soldat gewesen, um zu wissen, wen der junge Mann vor ihm gesehen hatte.
"Ich fürchte", antwortete Rerlad. "dieser Mann, den Ihr gesehen habt, war als Kundschafter unterwegs." Er hielt inne, als er das bestürzte Gesicht Nirions sah. "Ihr habt großes Glück gehabt, dass er Euch nicht entdeckt hat. Sonst hätte er kurzen Prozess mit euch gemacht. Aber es war noch ein anderes Glück. Nun habt Ihr Zeit im Dorf Alarm zu schlagen und Euer Dorf zu warnen."
Rerlad legte seine Hand auf Nirions Schulter. "Lauft so schnell, wie Ihr könnt zu Arendor und berichtet ihm von den beiden Männern. Grüßt ihn von mir und sagt ihm, dass sie sich wie Kundschafter benommen haben. Falls Arendor Euch bis dahin nicht geglaubt hat, so wird er meinem Wissen vertrauen." Rerlad holte Luft, wandte aber seinen Blick nicht von Nirions Augen ab.
"Sagt ihm, dass ich nach Undaria reiten werde und dort einen Reiter zum Stützpunkt an den Erui senden werde, um Alarm bei den Soldaten Denethors auszulösen. Ich fürchte aber, dass die Männer ..." Rerlad machte eine Kopfbewegung in die Richtung, in die die Männer verschwunden waren " ... nicht warten werden, sondern bald nach Anthara kommen.
Ich selbst hole meine Waffen und komme zu euch geritten, um euch beizustehen."
Rerlad ließ die Schulter Nirions los und sagte in drängendem Ton: "Macht schnell! Jede Sekunde ist kostbar!"
_________________________________________ Der Chara für alle Fälle …
Ihr benötigt den Nebencharakter (NPC)? Wendet euch bitte an einen Mod.
Vor dem Haus mit Lugerod, Lundor und dem Herrn Zwerg
Areros verdrehte die Augen, als er Lundors Worte hörte. Wusste dieser nicht, dass Zwerge leicht zu erzürnen waren?
„Nehmt meinen kleinen Bruder nicht so ernst, Bavagor Hammerfaust.“ sprach Areros den Zwerg mit einer kleinen Verbeugung höflich an. „Aber in einem hat er Recht. Bei uns leben die Tiere im Stall. Wenn Ihr mögt, werde ich mich um Euer Tier kümmern, während Ihr mit Großvater und meinem Bruder ins Haus geht. Seid versichert, dass ich gut mit Eurem Esel umgehen werde.“
Areros verstand tatsächlich viel von Tieren, vor allen Dingen aber von Pferden. Der Esel des Zwerges würde es gut haben, wenn ihn Areros in den Stall brachte und striegelte.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Und er tötete ihn und wurde zum Verlierer. (Koran)
Bavagor wollte Lundor gerade anschnauzen, das es sehr unhöflich sei über einen Gast zu lachen, und das dies bei einem Zwergen als Gast auch mal schnell böse enden kann. Doch da schaltete sich schon Areros ein der offensichtlich etwas mehr ahnung hatte, deswegen beließ es Bavagor bei einem leicht gereizten schnaufen.
Areros bot ihm auch noch an seinen Esel in den Stall zu führen, wodurch er in Bavagors achtung noch ein wenig weiter stieg.Doch bevor er seinen Esel in den Stall gehen lassen würde, müsste er all sein gepäck abnehmen.
Bavagor nahm als erstes Seinen Kriegshammer vom Esel, dieser ging ihm mit Stiel etwa bis zu den Schultern, der Kopf des Hammers bestand größtenteils aus Granit, das an den Schlagflächen mit Stahl verstärkt war. Überall auf dem Granit waren in Zwergischen Runen zwergische Flüche aufgetragen worden. Der Hammer wog gut 30 kg, Bavagor stellte ihn mit dem Kopf erstmal auf dem Boden ab.
Nun nahm er den Morgenstern, und steckte sich den Stiel in den Gürtel. Den Streitkolben hängte er ebenfalls an seinen Gürtel. Seine Streitaxt schnallte er sich auf den Rücken, und darüber legte er sich seinen Rucksack. Sein Schild band er jetzt noch über den Rucksack. Den Hammer hengte er sich mit einer Schlaufe um den Hals, so das der Hammerkopf auf seiner Brust ruhte, und der Stiel fast über den Boden krazte. Als letztes nahm er die beiden Säcke die er hierher bringen sollte vom Esel, und legte sich jeweils einen auf jede Schulter.
Nun da der Esel entladen war konnte er in den Stall. Bavagor sah Areros an
"Ich wäre euch dankbar wenn ihr euch nun um meinen Esel kümmern könntet"
Bavagor sah nun den jüngsten und den ältesten Mann an
Der ältere Mann vor Nirion schien mehr Erfahrung mit solchen Leuten zu haben, denn er erkannte sie sofort als Kundschafter. Nirion stockte kurz der Atem und er starrte Rerlad mit offenem Mund an. "Kundschafter?" Dieses eine Wort klang sowohl ungläubig als auch erschüttert. Rerlad gab ihm auch gleich zu verstehen, was zu tun sei und dass Nirion keine Zeit verlieren durfte, um auf den Hof nach Anthara zurück zu kehren.
"Wie könnt ihr Euch so sicher sein? Gondor ist friedlich zu diesen Zeiten. Wenn man Überfälle befürchten muss, dann nur von vereinzelten Orks. Aber das kam auch schon längere Zeit nicht mehr vor..." Es durfte einfach nicht sein. Anthara war ein friedliches Dorf. Sie waren Bauern, keine Krieger. Sicher hatten sie schon alle Erfahrungen im Umgang mit Waffen gesammelt, aber Kämpfer waren sie trotzdem nicht, oder einige nicht mehr. Sie hatten ihre Familien hier, die Frauen, die Kinder. Nicht auszumalen, wenn ihnen etwas passieren würde.
"Wie kann ich Euch nennen, wenn ich mit Arendor spreche?" Der Mann hatte sich noch nicht namentlich vorgestellt, ihn aber gebeten Grüße auszurichten.
"Ich danke Euch für eure Hilfe." Nirion schwirrten alle möglichen Gedanken im Kopf herum. Furcht, Angst um seine Frau, seine Kinder und den Rest der Familie, und Hass... Hass auf die Menschen, welche ihnen etwas antun wollten. Sollten sich Rerlads Worte als wahr erweisen.
Sie waren ein ganzes Stück von Anthara entfernt und er würde laufen müssen, laufen so schnell er konnte.
_________________________________________ Der Chara für alle Fälle …
Ihr benötigt den Nebencharakter (NPC)? Wendet euch bitte an einen Mod.
Rerlad bemerkte die Unruhe, die den jungen Mann vor ihm ergriffen hatte. Er überlegte, wie er ihn etwas beruhigen konnte.
"Entschuldigt, dass ich Euch meinen Namen nicht gesagt habe. Ich heiße Rerlad, Herlads Sohn", antwortete er auf Nirions Frage. "Ja, ich weiß, Gondor scheint ein friedliches Land innerhalb seiner Grenzen zu sein. Doch es gibt leider immer wieder Gruppen von Söldnern und anderem Gesindel, die unseren Frieden stören und Unruhe stiften. Gondors Truppen haben sie oft schnell wieder im Griff und können schlimmeres verhindern. Aber ich habe schon gehört, dass auf der anderen Seite des Erui Dörfer gebrannt haben. Ich zähle also nur eins und eins zusammen.
Macht Euch nicht zu große Sorgen! Arendor wird wissen, was zu tun ist und wie er am besten das Dorf verteidigt. Ihr habt einen großartigen Schwiegervater, der schon große Taten vollbracht hat!"
Rerlad bemerkte nicht das Stirnrunzeln Nirions, der über Arendors Vergangenheit nichts wusste. Rerlad hingegen hatte schon von Arendor gehört und dessen erfolgreichen Angriffe gegen die Corsaren von Umbar. Er hatte ihn jedoch nie darauf angesprochen, weil sich Arendor anscheinend komplett aus dem Soldatenleben zurückgezogen hatte und nie über seine Heldentaten sprach.
"Doch nun müsst Ihr los. Lauft so schnell Ihr könnt." Rerlad hielt einen Moment inne und dachte nach. Dann sagte er: "Bestellt Areros einen Gruß von mir und sagt ihm - am besten unter vier Augen - , dass seine seine Zeit gekommen ist und ich ihm seine Sachen mitbringe."
Diesmal bemerkte Rerlad Nirions überraschten und unverständigen Blick. "Er wird verstehen, was ich meine. Geht nun. Wir sehen uns bald wieder! Mögen die Valar auf unserer Seite sein!"
_________________________________________ Der Chara für alle Fälle …
Ihr benötigt den Nebencharakter (NPC)? Wendet euch bitte an einen Mod.
Lugerod schaute den Zwerg ungläubig an, als er sah, wie dieser seine ganzen Waffen und seine Säcke schulterte. Dann lachte er, wie es nun einmal seine Art war: "Ich habe gehört, dass Zwerge zäh und stark sind. Doch dieses Wunder mit eigenen Augen zu sehen ... Meinen Respekt, Herr Zwerg!" Er deutete eine Verbeugung an.
Dann wies er mit dem rechten Arm zur Haustür und sagte: "Folgt mir, Herr Zwerg. In der Küche werden wir es uns gemütlich machen und Ihr bekommt etwas gutes zu essen." Lugerod wandte sich an seinen Enkel Lundor und sagte: "Geh und hole Bier für unseren Gast!"
Dann ging er voran und zeigte dem Zwerg den Weg in die Küche. Da der Zwerg seine Waren nicht im Hausflur abstellen wollte, zeigte ihm Lugerod eine Ecke in der Küche, wo sie am wenigsten im Weg waren.
In der Küche trafen sie auf Aelandra, die Lugerod dem Zwerg als seine Tochter vorstellte. Sie blickte ihn verwundert an, lächelte jedoch dann und grüßte ihn höflich. Sie versprach auch sofort etwas zum Essen für den Zwerg zu suchen.
In der Küche war es warm, da Aelandra schon Brote vorbuk. Sie hatte Arendors Warnung Ernst genommen und wollte vorbereitet sein, falls sie unverhofft aufbrechen mussten.
Lugerod und der Zwerg hatten sich an den Tisch gesetzt und tauschten ein paar nichtssagende Worte über das Wetter aus.
Aelandra brachte neben zwei Kerzen, die die schon recht düstere Küche beleuchteten, einen halben Laib Brot, Wurst, Käse und Fett und stellte sie auf den Tisch. Danach brachte sie noch einen Teller und Besteck und legte alles vor den Zwerg.
_________________________________________ Der Chara für alle Fälle …
Ihr benötigt den Nebencharakter (NPC)? Wendet euch bitte an einen Mod.
Lundor hatte nicht vorgehabt den Zwerg zu erzürnen. Es war nunmal seine Art und er würde wohl noch lernen müssen diesen kleinen Mann ernst zu nehmen. Areros entschuldigte sich auch sofort in Lundors Namen.
Als der Herr Zwerg schließlich seinen Esel ablud, konnte Lundor nur mit offenem Mund und großen Augen zusehen. Es wunder mich, dass dem Esel der Rücken noch nicht bis auf dem Boden durchhängt...
"Wow! Das nenn ich mal ne Sammlung. Gehört das alles Euch? Oder habt ihr außerhalb des Dorfes noch eine Mannschaft versteckt?..." Diese ganzen Waffen waren doch viel zu viel für einen einzelnen Mann. Außerdem sah der Hammer ziemlich schwer aus und Bavagor war doch ziemlich klein.
"Für was braucht ihr das alles? Zieht ihr in den Krieg?" Das waren wirklich viele Fragen auf einmal, doch der Zwerg hatte den jungen Mann neugierig gemacht. Und das Waffen-Arsenal hatte das ganze noch verstärkt.
Sein Großvater trug ihm dann auf Bier für den Gast zu holen. Lundor nickte und verließ den alten Mann und den kleinwüchsigen Krieger in Richtung Vorratskammer. Areros kümmerte sich derweilen um das arme Lasstier, welches so viele schwere Waffen hatte tragen müssen.
Lundor hatte sich ein kleines Fass geschultert und ging damit zurück zum Haupthaus. Wer weiß wieviel Bier so ein Zwerg trinkt... Er selbst würde keinen Tropfen davon anrühren, schon allein bei dem Gedanken davon zu trinken wurde ihm von neuem schlecht.
Im Haupthaus - Küche
Im Haus war dann der Gast auch schon in der Küche angelangt und saß am Tisch, während Lundors Mutter dem Zwerg alle möglichen Reste vom Abendessen auftrug. Nachdem Lundor das Fass von seiner Schulter abgeladen hatte, setzte sich der junge Mann neugierig mit an den Tisch und sah dem Zwerg beim Essen zu. Er selbst hatte heute aufgrund des Alkoholkonsums des gestrigen Abends, kaum etwas gegessen. Aber wo er jetzt Bavagor so reinhauen sah, knurrte ihm doch ein klein wenig der Magen.
Areros hob staunend die Augenbrauen, als er sah, was der Zwerg alles auf dem armen Esel abgeladen hatte und nun selbst zu tragen beabsichtigte. 'Den möchte ich aber nicht als Feind haben. Wenn er den schweren Hammer auch noch schwingen kann... Na dann Prost Mahlzeit.'
Der Zwerg hatte ihm inzwischen die Zügel seines Esels in die Hand gedrückt und ging mit Lundor und ihrem Großvater ins Haus.
„Ich werde mich gut um Euer Tier kümmern“, rief er dem Zwerg hinterher. Dann begab er sich zum Stall, wo seine Lieblinge standen: sieben Pferde. Davon waren drei Reitpferde und vier zum Arbeiten auf dem Hof. Areros liebte jedes einzelne Tier, besonders aber seinen Fuchs Mithrandir. Er hatte es so genannt, weil seine Großmutter Aneria öfter spannende Geschichten über den Zauberer erzählt hatte. Zu gern wäre er dem Zauberer auch einmal begegnet, aber er war nur selten in Gondor und selbst dann hätte Areros keine Chance ihn zu treffen.
Jetzt stellte Areros den Esel in eine freie Box und nahm ihm das Zaumzeug ab. Er striegelte das arme Lasttier, welches ihn mit seinen Augen freundlich anschaute. „Na du. Du hattest wohl einen sehr schweren Weg. Ich bringe dir noch etwas Futter“, sprach Areros gutmütig auf das Tier ein. Aus der Ecke holte er eine große Garbe Heu und legte es vor den Esel. Dann holte er noch einen Eimer Wasser und stellte ihn daneben.
Bevor er ging, streichelte er noch seinen Mithrandir und versprach ihm, bald wieder mit ihm zu Rerlad zu reiten. Anschließend ging er in die Küche, wo der Zwerg schon fast alles verputzt hatte und sein zweites Maß Bier trank.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Und er tötete ihn und wurde zum Verlierer. (Koran)
Bavagor hatte die Säcke in der gezeigten Ecke in der Küche abgestellt, und bevor er sich zum essen gesetzt hatte, die Waffen vom Esel fein säuberlich neben den Stuhl gelegt.
Während des essens redete er nicht sondern brummte nur zustimmend wenn er meinte dies sein angebracht. Die Fragen die ihm gestellt wurden wollte er beantworten nachdem er satt war.
Endlich schob sich Bavagor das letzte Stück Brot in den Mund und spülte es mit dem rest des zweiten Maß Bier hinunter. Inzwischen waren die beiden jüngeren Männer auch da. Bavagor sah zuerst Lundor an.
"Erstmal, ja, das sind alles meine Waffen, und nein ich reise meist alleine. Jede Waffe ist für eine andere gelegenheit gut. Zum Beispiel:" Bavagor nahm den Hammer in beide Hände "Mit dem hier bekommt man alles und jeden zu Fall, der ist sehr nützlich bei Reitern oder den Langen aus dem Süden"
Bavagor bezog sich absichtlich auf die Haradrim da er wusste das die meisten Gondorianer diese verabscheuten.
"Und in den Krieg zieh ich nur gegen gute Bezahlung und defenetiv mit weniger Gepäck" Durch ein breites grinsen in Bavagors Gesicht schlugen zwei Zierringe in seinem Bart gegen einander und erzeugten ein harmonisches *ping*
Während Bavagor sein drittes Maß Bier leerte schaute er zu Areros
"habt Dank das ihr euch um meinen Esel gekümmert habt"
Schließlich sah Bavagor zu dem alten Lugerod.
"Um zu meiner Ursprünglichen Frage zurück zukommen, wisst ihr wem die Säcke gehören?"
Lugerod hörte mit Staunen, was der Zwerg über seine Kampftechniken sagte. Er selbst war nur ein Bauer und hielt nichts von Waffen. Dafür gab es andere Männer, denen das Freude bereitete.
Als der Zwerg von seiner Ware begann, die er hier im Dorf abliefern sollte, musste Lugerod abermals lachen.
"Ich fürchte, Herr Zwerg, dass Eure Beschreibung nicht sehr aufschlussreich war. Hier gibt es ziemlich viele lange Menschen", antwortete der alte Mann. "Vielleicht könnt Ihr mir sagen, was in Euren Säcken ist, dann kann ich es vielleicht einem unserer Nachbarn zuordnen."
_________________________________________ Der Chara für alle Fälle …
Ihr benötigt den Nebencharakter (NPC)? Wendet euch bitte an einen Mod.
Lundor hatte immer noch seine Augen auf dem Zwerg, welcher ihn mehr als faszinierte. Der kleine Mann hatte mittlerweile seine dritte Maß geleert. "Ihr scheint ja ganz schön was zu vertragen! Ist das bei allen Zwergen so?"
Gespannt lauschte der junge Mann, als der Zwerg von seinen Waffen erzählte. Wo ist Lendil, das würde ihn sicher auch interessieren... Aber seinen kleinen Bruder hatte er seit ihrer kleinen Übung vorhin hinter dem Haus nicht mehr gesehen.
"Was bedeuten die Zeichen auf Eurem Hammer? Haben die ne bestimmte Bedeutung?" Es waren irgendwelche Runen, das konnte Lundor erkennen. Doch selbst, wenn er lesen könnte, würde er diese sicher nicht entziffern können.
Das sitzen machte Lundor von neuem müde, aber sich jetzt schon zu verabschieden kam gar nicht in Frage, dafür war der Gast viel zu interessant. Areros hatte sich mittlerweile verabschiedet und hatte die Küche verlassen. Lundors Mutter werkelte wieder am Ofen herum, so dass nur noch Lugerod, Lundor und der Zwerg am Tisch saßen.
"Der Hammer... ähm... darf ich mal...?" Lundor sah Bavagor mit großen Augen an. Zu gern würde er den Hammer mal in den Händen halten.
Bavagor zuckte mit den Schultern als der alte Mann ihn nach dem Inhalt der Säcke fragte, dann sah er rüber zu den Säcken
"Ich weiß nicht wirklich was da drin ist. Aber es gibt einen weg das raus zu finden"
Bavagor sprang von seinem Stuhl, ging zu den Säcken und öffnete den ersten. Drin war ein hervorragendes Saatgut. Er sah nun wieder zum alten Mann
"Scheint Hühnerfutter zu sein"
Der junge Lundor schien ein größeres Interesse an seinen Waffen zu haben, dies freute Bavagor den meist traf er nur auf unverständliche Blicke wenn er mit seinen Waffen durch kleine Dörfer wie dieses zog.
"Auf den Hammer habe ich diverse zwergische Flüche gegen Orks und Elben eingraviert." meinte er dann auf Lundors erste Frage.
Als Lundor ihn dann fragte ob er den Hammer mal halten dürfte lachte Bavagor kurz auf.
"Du scheinst mir ein bisschen schmächtig dafür zu sein. Aber versuchen kannst du es ruhig."
Bavagor packte den Hammer mit der rechten knapp unter dem Kopf und stellte ihn dann vor Lundor, so das der Stiel steil in die Luft ragte und das Gewicht schwer auf dem Boden ruhte.
"Hühnerfutter", überlegte Lugerod. "Nun es gibt ziemlich viele Hühner in unserem Dorf - und damit meine ich nicht nur Frauen!"
Lugerod lachte.
"Aber es gibt nur einen Mann hier, der sein Hühnerfutter nicht von seinen Nachbarn kauft, sondern es in Junderia unserem Nachbardorf bestellt. Ich glaube, da gab es mal vor Jahren eine Liebesgeschichte ... und dann hat Nimrod beschlossen für immer sein Futter dort zu kaufen, weil er die Frau gern unterstützen will. Ihr Mann hatte einen schweren Unfall und hat ein Bein verloren. Nun geht die Arbeit nicht mehr so gut und die beiden Söhne sind beide Taugenichtse. Immerhin helfen die drei Töchter ihrer Mutter. Sonst wären sie schon lange verhungert ..."
Lugerod hielt inne. Er erzählte liebend gern Geschichten, doch er wusste nicht, ob Bavagor sich für so etwas überhaupt interessierte. "Wir können ja Nimrod fragen, ob die Säcke für ihn sind", meinte er nach einer Weile. Doch der Zwerg war gerade damit beschäftigt Lundor seinen schweren Hammer zu geben.
_________________________________________ Der Chara für alle Fälle …
Ihr benötigt den Nebencharakter (NPC)? Wendet euch bitte an einen Mod.
Areros hatte sich auf seinem Stuhl zurückgelehnt und den Zwerg beim Essen beobachtet. Ihm schienen die Zwerge schon eine besondere Spezies zu sein. Aber durchaus interessant. Es war spannend mal ein anderes Wesen, außer Menschen zu sehen. Gegen Elben schien er etwas zu haben. Doch gegen einen Elben in Anthara hätte Areros auch nichts gehabt.
„Das kann ich machen, Großvater“, meinte Areros, als es darum ging, dass jemand Nimrod fragen sollte, ob das Hühnerfutter für ihn ist. Zwar wollte sich Areros nur ungern von dem Zwerg trennen, der bestimmt noch viele interessante Dinge von sich geben würde. Jedoch wäre es eine nette Geste, wenn er gehen würde. Und Areros war nett. Vielleicht wäre es ja auch einmal gut, wenn sich Bavagor später einmal daran erinnern konnte, dass man ihn hier höflich und zuvorkommend bewirtet hatte.
„Ich bin bald wieder da. Lauft ja nicht weg, Herr Zwerg!“
Ohne eine Antwort abzuwarten, ging Areros aus dem Haus in Richtung Nimrods Haus.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Und er tötete ihn und wurde zum Verlierer. (Koran)
Während sein Großvater dem Zwerg berichtete, dass wahrscheinlich Nimrod der Mann sei, welchen Bavagor suchte, sah sich Lundor den Hammer von oben bis unten an, welcher jetzt direkt vor ihm auf dem Boden stand. Zu schmächtig? Pah... wenn so ein kleiner Zwerg damit umgehen kann, dann werd ich das doch wohl auch schaffen...
Natürlich war Lundor heute ein wenig angeschlagen, hatte nichts gegessen und war deswegen auch nicht im Begriff all seiner Kräfte. Doch so ein Hammerlein... okay so einen Hammer... würde er doch wohl noch hochbekommen.
Ich darf mich nur nicht blamieren... Lundor stand auf und legte seine Hände um den langen Griff des Hammers. Er merkte aber ziemlich schnell, dass er diesen wenn dann ziemlich nah am Kopf hochnehmen müsste, damit er die Hebelwirkung ausnutzen konnte. Oder so etwas in der Art...
Und so nahm der junge Mann all seine Kraft zusammen und hob den Hammer vom Boden auf. Er war doch schwerer als er dachte. "Boah, das Ding wiegt ja an die 30 Kilo... Ihr müsst wirklich ziemlich stark sein..."
Bavagor hörte der Geschichte des alten Mannes interessiert zu, zumindest schien es so, den er hatte in den Jahren seiner Reise gelernt interesse bestens vorzutäuschen.
"den Burschen sollte man mal mit einer gehörigen tracht Prügel, benehmen bei bringen"gab er als Komentar zu der Geschichte noch ab, ehe der Alte seinen Vorschlag zu dem Besitzer von den Säcken abgab.
Bavagor wollte schon aufspringen um dort vorbei zu gehen als Areros sich freiwillig meldete.
"Habt dank Areros" sagte Bavagor und benutzte bewusst den Namen des Langen "und keine Sorge, ich hau nich so schnell ab, bei einer solchen Gastfreundschaft"
Nun sah er wie der Junge den Hammer hob, man konnte sehen wie die Muskeln sich in seinen Armen spannten.
Als er dann noch seinen Kommentar zum Hammer und zu ihm abgab, klopfte sich Bavagor mit verkreuzten Armen auf den Bizeps
"Wir Zwerge sind alle Stark und Zäh und nicht so gebrächlich wie die Spitzohren. Wir würden sogar noch größere und schwere Waffen nehmen wenn die nicht so unhandlich wären."
Noch immer den Hammer in der Hand halten, aber schon Schweißperlen auf der Stirn, sah Lundor den Zwerg ungläubig an, als dieser über die Jungs aus dem Nachbardorf sprach. "Ist das die Art der Zwerge Kinder zu erziehen?" Er schüttelte den Kopf. "Ihr wisst doch gar nichts von diesen Menschen und was in ihren Köpfen vorgeht. Vielleicht haben sie gute Gründe."
Langsam wurde der Hammer unerträglich schwer. Es erinnerte Lundor ein wenig an Bierkrug - Stemmen. Darin war er eigentlich nie besonders gut gewesen. Was allerdings nicht hieß, dass der junge Mann ein Schwächling war. Und darum wollte er den Hammer auch noch ein klein wenig länger in den Händen halten und versuchte diesen nun auch ein wenig zu schwingen.
Als er ihm dann allerdings zu schwer wurde, ließ er ihn zu Boden sausen. Dabei hatte er allerdings nicht das Gewicht der Waffe bedacht, so dass der Holzfußboden an dieser Stelle knackste und schließlich splitterte. Man konnte nun ein kleines Loch an der Stelle begutachten, wo er den Hammer etwas zu hastig, wegen des Gewichts, abgestellt hatte.
Der junge Mann verzog das Gesicht und wechselte seinen Blick zwischen seiner Mutter und seinem Großvater. "Tschuldigung!... Ich bring das wieder in Ordnung... Morgen oder so..."
"Es sollte die Art von jedem sein, seine Kinder zu erziehen" Bavagor schüttelte den Kopf leicht "Was bringen einem Kinder wenn sie einen nicht helfen können. Bei manchen muss man zwar etwas feinfühliger umgehen, aber bei Taugenichtsen nützt nur noch eine ordentliche Tracht Prügel" Bavagor nickte sich selbst zustimmend, dabei stießen die Ringe in seinem Bart mehrfach gegeneinander und ergaben ein harmonisches metallisches klingen.
Bavagor sah wie Lundor es immer schwerer fiehl den Hammer zu halten, kurz überlegte er ob er ihm den Hammer abnehmen sollte, doch ihm gefiehl der gedanke daran des etwas zubruch gehen würde. Deswegen hielt er sich zurück Kurz darauf war es auch schon geschehen. Der mächtige Hammerkopf hatte ein Loch in die Holzdiele geschlagen. Bavagor lachte kurz auf, und zog dann den Hammer wieder aus dem Boden.
Der Junge entschuldigte sich schon und versprach es zu reparieren. Bavagor streckte den Hammer Lundor entgegen.
"Das Spielzeug ist nur was für große Jungs." Bavagor lachte erneut kurz auf. Nun packte er den Stiel am unteren Ende und schulterte den Hammer, als der Stiel auf das Leder prallte knatschte dieses und man konnte das klingen des darunter liegende Kettenhemdes hören. Einem Elb wäre dadurch vermutlich das Schlüsselbein gebrochen, aber nicht einem Zwerg.
"Aber mach dir nichts draus, keiner von euch Langen kann wirklich was mit so einem Prachtstück anfangen."
Bavagor nahm mit seiner freien Hand seinen Bierhumpen und trank diesen in einem Zug leer.
Der ältere Mann stellte sich mit dem Namen Rerlad vor. Ja, gehört hatte Nirion diesen schon des öfteren. Von diesem Mann musste er also nichts befürchten. Er würde ihnen helfen und das war erstmal das Wichtigste.
Fragend sah er ihn nun aber an, als Rerlad die großen Taten seines Schwiegervaters erwähnte. Davon war Nirion nichts bekannt. Er hatte angenommen Arendor war sein ganzes Leben lang Bauer gewesen. Zumindest hatte man ihm nichts gegenteiliges erzählt. Vielleicht sollte er Andirana mal fragen, was es damit auf sich hatte.
Rerlad zwang ihn zu Eile und so trennten sich die beiden Männer und sie machten sich auf den Weg in unterschiedliche Richtungen. Nirion zurück zum Hof von Arendor, welcher schon ein ganzes Stück entfernt lag, und Rerlad zurück zu seinem eigenen Grundstück. Dass seine Zeit gekommen ist und ich ihm seine Sachen mitbringe... ging es Nirion durch den Kopf. Was hatten diese Worte zu bedeuten? Warum tat dieser Mann so geheimnisvoll?
Nirion rannte nun los. Ohne Rücksicht auf Verluste, durch die einbrechende Dunkelheit. Der Familienvater lief so schnell er eben konnte und wählte hierbei den kürzesten Weg. Er sah sich nicht um, sondern konzentrierte sich voll und ganz auf den Weg, welcher vor ihm lag. Hier verlief keine Straße, nicht mal ein kleines Wegchen. Hier gab es nur Wiese, Hügel, Sträucher, Steine. Und so versuchte sich Nirion stark auf den Boden zu konzentrieren, als er, so schnell es ihm die Gegebenheiten zuließen, rannte.
Er hoffte wirklich, dass Arendor eine Idee hatte, wie man vorging. Wenn wirklich eine Gefahr drohte, mussten sie auf jeden Fall die Frauen, Kinder und Alten in Sicherheit bringen, solange dafür noch Zeit war. Anthara war doch immer so friedlich gewesen...
Nirion rannte weiter, seine Beine wurden schon schwerer und langsam fiel das Atmen auch nicht mehr so leicht. Er hatte kurz seine Augen nicht am Boden und blieb mit dem Fuß in einem Kaninchenbau hängen. Nirion verlor das Gleichgewicht und legte sich flach. Sein Gesicht rutschte über einen Stein, welcher eine blutige Schramme neben seinem rechten Augen hinterließ. Fluchend rappelte er sich wieder auf und rannte weiter. Das hatte natürlich Zeit gekostet.
Auf Arendors Hof
Als er endlich die ersten Gebäude von Anthara erkennen konnte, atmete er erleichtert auf, verlangsamte sein Tempo allerdings nicht. Schemenhaft konnte er zwei Gestalten auf Arendors Hof ausmachen. Beim Näherkommen erkannte er Arendor und den Krieger Leyron, welche wohl gerade ein ernstes Gespräch führten.
Nirion legte die letzten hundert Meter zurück und gelangte so in Schweiß gebadet auf den Hof. Noch im Rennen rief er den Namen des Hofbesitzers. "Arendor! ... Arendor!" Zwei Meter vor ihnen legte er eine Vollbremsung ein und blieb stehen. Die Hände auf die Knie gestützt versuchte der junge Mann wieder zu Atem zu kommen, sah dabei die beiden anderen Männer an, völlig außer Atem.
_________________________________________ Der Chara für alle Fälle …
Ihr benötigt den Nebencharakter (NPC)? Wendet euch bitte an einen Mod.
"Dann haben die Zwerge wirklich eine andere Ansicht, was die Erziehung betrifft..." Lundor hatte sich geschworen, sollte er jemals Vater werden, würde er nie die Hand gegen seine Kinder erheben. Aber nach Bavagors Erzählungen scheint dies ja bei den Zwergen an der Tagesordnung zu stehen.
Bavagor hatte sich wieder den Hammer genommen und diesen auf seine Schulter geschwungen. Eigentlich könnte er es reparieren, ist ja schließlich sein Hammer... Lundor sah sich das Loch im Boden an. Da würde er wohl die ganze Leiste herausnehmen und auswechseln müssen. Jetzt stellte er erstmal einen Hocker darüber, denn er wollte nicht, dass die Kinder beim Rennen darin hängen blieben.
"Mh..." meinte Lundor nur, als Bavagor meinte, dass der Hammer nur etwas für große Jungs war. Fang du nicht auch noch an... "Herr Zwerg, ich will Ihnen nicht zu nahe treten, aber sie kennen mich nicht. Ich weiß nicht wie das bei den Zwergen ist, aber bei den Menschen ist man in meinem Alter sowohl ausgewachsen als auch volljährig." Er war kein Kind mehr und jetzt fangen schon wildfremde an, ihn wie eines zu behandeln. Aber so ein Hammer schien wohl wirklich nicht die richtige Waffe für ihn zu sein.
Lundor setzte sich wieder und wollte das Thema wechseln. "Wo kommt Ihr eigentlich her?... Und was macht ihr hier?" Ja, war klar, der Futtersack, aber das war ja nur der Grund, warum er in das Dorf kam. "Ich meine, was macht ihr in Gondor? Hier leben doch normalerweise keine Zwerge. Hab ich zumindest angenommen."
"Deswegen sind wir auch hart wie Stein" murmelte Bavagor noch in seinen Bart, um beim Thema Erziehung das letzte Wort gehabt zu haben.
Bavagor sah sich das Loch im Boden an, der Hammer hatte ganze arbeit geleistet. Wenn es sich um einen Steinboden gehandelt hätte, hätte Bavagor seine Hilfe bei der Reperatur angeboten. Aber da es sich um Holz handelte, ließ er lieber die Finger davon.
Bavagor musterte Lundor etwas unglaubwürdig, als dieser ihm erzählte das er bei den Menschen schon als ausgewachsen galt.
'Und da wundern sich die Menschen das sie ständig von Orks sngegriffen werden, wenn sie so jemanden schon als Erwachsen ansehn', Bavagor schüttelte kurz den Kopf.
"Du siehst trotzdem etwas zart besaitet aus", murrte Bavagor. "Bei meinem Clan galt man erst als Erwachsen nachdem man sein erstes dutzend Orks getötet hatte."
Schon begann der Junge wieder mit neuen Fragen. "Nun ich komme aus den Blauen Bergen, und Gondor ist ein relativ reiches Land, zumindest im Vergleich zu den Harads und den Rohirim."
Bavagor langte wieder zu seinem Bier um einen kräftigen Schluck zu nehmen.
"Und da ich mir mein Geld auf meinen Reisen durch gelegentliche Arbeit verdiene, halte ich mich gerne in Gondor auf."
Gut, Lundor war wirklich nicht groß und besonders kräftig wirkte er auch nicht. Doch wachsen tat er in seinem Alter bestimmt nicht mehr, diese Hoffnung hatte er aufgegeben. "Nun, leider war es mir noch nicht möglich mich an Orks zu messen, von daher... ist das bei euch Zwergen wohl etwas anders."
Also er war also wegen des Geldes in Gondor. Waren alle Zwerge so besessen auf Besitz und Reichtum? "Ich dachte immer Zwerge leben in Rudeln..." Halt, man konnte Zwerge ja nicht mit Tieren vergleichen. Obwohl, wenn Lundor ihn so beim Essen und Trinken betrachtete... "Ich meine in Gruppen, Clans... was auch immer. Und ich dachte sie arbeiten hauptsächlich unter der Erde. Ihr aber streift allein durch die Gegend und das im Freien." Der junge Mann war wirklich neugierig, so ein Zwerg war schon eine interessante Sache. Und Bavagor lenkte ihn von seinem eigenen Unwohlsein ab.
Lundor strich sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, welche sich aus seinem nach hinten zusammengebundenen Zopf gelöst hatte, und nahm wieder am Tisch platz. "Also, seit Ihr irgendwie verbannt worden oder so? Da Ihr alleine unterwegs seit..."
Arendor setzte mit Leyron den Weg zu seinem Hof fort. Er war froh, dass er mit Leyron über einen eventuellen Angriff sprechen konnte und der Fremde die richtigen Fragen stellte. Er würde ihm in der Schlacht tatsächlich eine große Erleichterung sein. Zwar war er selbst Hauptmann in Gondors Truppen gewesen, doch lagen 30 Jahre zwischen seinem letzten Kampf und dem heute. Arendor hatte Angst, irgendetwas Wichtiges zu vergessen. Hier ging es schließlich um die Heimat seiner Familie und seiner Freunde.
„Hier in Anthara leben 57 Männer, das heißt alle männlichen Wesen von sechzehn bis siebenundneunzig Jahren. Davon werden wir die Alten und wahrscheinlich auch die ganz jungen abziehen müssen. Sie werden uns sowieso keine große Hilfe sein, sondern mehr Sorgen machen. Leider haben von unseren Männern nur acht in Denthors Truppen gedient und haben Kampferfahrung. Nicht, dass nicht mehr gewollt hätten, aber wir hatten in den letzten Jahren oft Überschwemmungen und brauchten jeden Mann, um die Dämme aufzubauen und zu halten. Immerhin haben wir den Erui besiegt und er verschont uns mittlerweile.
In Undaria, einem Nachbardorf haben die jungen Männer ein jährliches Fest ins Leben gerufen, wo die Männer ihre Kunst beim Schwertkampf und beim Bogenschießen zur Schau stellen können. Doch das ganze ist natürlich freundschaftlich und den Männern fehlt die Erfahrung eines echten Kampfes auf Leben und Tod. Ein paar unserer jungen Männer haben dort auch schon teilgenommen, doch leider haben sie keine eigenen Waffen. Daran wird es uns am meisten fehlen. Wenn wir Glück haben, dann können wir vielleicht zehn bis zwölf Schwerter vorweisen. Meine eigenen beiden haben ich seit meiner Hochzeit versteckt und ich weiß nicht, ob sie noch scharf sind.
Wenn wir nur wüssten, wie unsere Feinde bewaffnet sind, dann würde ich mir nicht so viele Sorgen machen. Mit Messern können unsere Männer gut umgehen, sowohl als Wurfgeschoss, als auch in der Hand. Nur ist ein Schwert länger und tötet unsere Männer eher als wir die anderen.
Ich werde unsere Männer fragen, womit sie am besten kämpfen können. Mistgabeln sind meiner Meinung wenig effektiv.“
Arendor seufzte. Wenn sie mit Mistgabeln kämpfen müssten, dann würde er nicht nur die Frauen, sondern auch die Männer aus dem Dorf evakuieren.
„Sofern uns noch Zeit bleibt, kann ich auch noch einige Männer aus den Nachbardörfern holen lassen. Dort gibt es auch einige gute ehemalige Soldaten oder Soldaten auf Urlaub. Doch wenn es zu einem Angriff kommt, werden sie uns nur wenige Männer entsenden können und lieber ihre eigenen Dörfer schützen.“
Zwischen Anthara und den umliegenden Dörfern bestand ein gutes Verhältnis. Es gab einen regen Warenaustausch und zu den verschiedenen Dorffesten waren auch immer die anderen Dörfer eingeladen und willkommen. Dieses gute Miteinander ging hauptsächlich auf Arendor zurück, der selbstlos oft den anderen Dörfern geholfen hatte, wenn Not am Mann war oder ein Unglück geschehen war.
Die beiden Männer kamen wieder am Marktplatz vorbei. Mittlerweile war es schon recht dunkel geworden und der Donner grollte immer lauter.
„Wenn wir zu hause sind, werde ich mich hinsetzen und einen Plan von unserem Dorf machen, um zu überlegen, wie wir es am besten verteidigen können. Es würde mich freuen, wenn du später noch hinzukommst und wir durchsprechen, ob meine Pläne gut sind.
Am liebsten würde ich jemanden losschicken, um auszukundschaften, ob unsere Furcht berechtigt ist. Doch dazu fehlt mir ein passender Mann. Areros wäre genau der Mann dafür, doch er nimmt kein Schwert in die Hand und wird – im Falle eines Angriffs – mit den Frauen ziehen.“
Areros trat aus dem Haus und spürte die wohlige Sommerabendluft. Diese Nacht war gemacht für Verliebte, die einen Spaziergang zum See machen wollten, um dort ungestört zu sein. Bei diesem Gedanken fiel ihm Aeluin ein, welcher diese Aussicht bestimmt gefallen würde. Ein romantischer Spaziergang mit Leyron – das würde sie wohl sofort von ihrer Abneigung gegen ihre Gefühle heilen.
‚Vielleicht sollte ich Leyron fragen, ob er nicht mit Luin spazieren gehen möchte’, überlegte er. Natürlich bestand die Gefahr, dass Leyron die Situation ausnutzte und Aeluin verführte. Doch scheinbar war Aeluin auch nicht abgeneigt.
Areros ging über den Marktplatz, um zu Nimrods Hof zu gelangen und ihn zu fragen, ob er das Hühnerfutter bestellt hatte.
In Gedanken war er aber noch immer bei Aeluin und Leyron. Es schien ihm so unglaublich, dass sich Aeluin Hals über Kopf in Leyron verliebt hatte. Er hätte sein Schwert verwettet, dass Aeluin Leyron niemals auch nur einen Blick zugeworfen hätte – einem Krieger. Aeluin hasste Soldaten. Das heißt, ihren Schwager Diros natürlich nicht. Aber als Mann wäre niemals einer in Frage gekommen. Und Leyron war nicht einmal ein Soldat. Er war Krieger, was bedeutete, dass er mal für die eine und mal für die andere Seite kämpfte.
‚Das findet doch Aeluin noch schlimmer.’ Areros war vollkommen überrascht. Je mehr er darüber nachdachte, umso ungewöhnlicher kam es ihm vor, dass Aeluin sich tatsächlich in Leyron verliebt hatte. Dass sie es getan hatte, stand außer Zweifel. Areros musste grinsen. Seine Schwester, die bisher an jedem Mann etwas auszusetzen hatte, hatte einem Krieger nicht widerstehen können.
Areros lachte laut auf. Das war aber auch zu komisch. Natürlich verstand er Aeluins Bedenken, aber sie war verliebt – das erste Mal … zumindest glaubte er es. Sie hatte seit Jahren keinen Mann mehr beachtet als einen anderen. Wenn dann nur, um sie zum Narren zu halten. Darin war sie sehr gut, doch wegen ihres lieben Wesens, war ihr kein Mann deshalb böse. Stattdessen fanden sie sich mit der Tatsache ab, dass sie nicht gut genug für die schöne Aeluin waren und vergaßen sie.
Doch nun hatte die Liebe seine Schwester erwischt und das bei einem Mann, an dem sie ohne lange zu suchen zig Dinge finden könnte, die ihr nicht gefielen.
‚Ich muss ihr helfen’ dachte Areros. ‚Oder Leyron. Je nachdem, wie man es sieht. Luin ist verliebt! Sie darf keinen Rückzieher machen und Leyron einfach links liegen lassen … Nun gut. Es ist wirklich sehr unwahrscheinlich, dass Leyron hier in Anthara bleibt und Aeluin heiratet. Aber sie muss es wenigstens versuchen und wenn Leyron ihrer Liebe und ihrem Wesen widerstehen kann und sie nur in ihrem Bett haben will, dann hat er sie tatsächlich nicht verdient. Dann werden Lundor tatsächlich ein Wörtchen mit ihm reden und dann hilft es ihm auch nicht, dass er ein Krieger ist. Denn das sind Lundor und ich auch.’
Areros war inzwischen bei Nimrods Hof angelangt und hatte angeklopft. Als er das erstaunte Gesicht von Nauranda, Nimrods dreizehnjähriger Tochter sah, fiel ihm auf, dass er bei seinen letzten Gedanken einen grimmigen Blick aufgesetzt hatte, den er sonst nie zur Schau trug. Er lächelte Nauranda an und bat sie, ihren Vater zu holen.
Nimrod kam und nach einem kurzen Gespräch war klar, dass er tatsächlich Hühnerfutter bestellt hatte. Er reparierte gerade einen Tisch und wollte diesen noch fertig machen, dann würde er zu Arendors Hof kommen und das Hühnerfutter holen. Areros war damit einverstanden und machte sich auf den Rückweg.
~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~
Und er tötete ihn und wurde zum Verlierer. (Koran)
Auf dem Weg vom Anduin zu Arendors Hof - mit Arendor
Leyron lauschte Arendors Ausführungen und überlegte, wie stark die Kampfkraft des Dorfes wirklich war, wenn es darauf ankam. Männer, die zielsicher ein Messer werfen konnten, waren durchaus nicht zu verachten. Doch waren sie verloren, wie Arendor schon sagte, wenn es zu einem Nahkampf kam. Doch Männer, die mit einer Mistgabel umgehen konnten, als wäre sie die Verlängerung ihres Armes, hatten durchaus Potenzial, um sich gegen Angreifer mit einem Schwert zur Wehr zu setzen.
Siebenundfünfzig Männer. Von denen sie wenigstens zwei Handvoll abziehen mussten. Und zwölf Schwerter – sein eigenes nicht mitgezählt. Mit etwas Glück noch den ein oder anderen Bogen. Leyron nickte bei Arendors weiteren Ausführungen und machte sich so seine eigenen Gedanken.
Als sie den Marktplatz erreichten, sprach Arendor davon dass er gerne Areros losschicken würde, doch dass dieser kein Schwert in die Hand nehmen würde. Leyron verstand nicht, warum die ganze Familie scheinbar ein Problem damit hatte, im Besitz von Waffen und in der Lage zu sein, für seine Rechte und seine Familie zu kämpfen. Selbst Arendor schien sich für seine Vergangenheit zu schämen, zumindest hatte er seiner Frau in all den Jahren nie reinen Wein darüber eingeschenkt.
Sicher auch er, Leyron, war nicht ehrlich, wenn es um seine Vergangenheit ging. Doch tat er dies einzig zum Selbstschutz. Nur ungern wollte er aufgrund von Vorurteilen seiner Person gegenüber am Galgen hängen.
Er war nicht stolz auf das Leben jenseits der letzten zehn Jahre und doch schämte er sich nicht dafür, in Umbar und als Corsar geborgen worden zu sein. Denn er hatte sich sein Leben damals nicht aussuchen können. Heute sah dies schon anders aus. Doch er konnte nicht mehr zurück.
„Gerne werde ich mir deine Pläne ansehen und mit dir mögliche Verteidigungsmöglichkeiten durchgehen. Auch kann ich im Morgengrauen ohne weiteres als Kundschafter aufbrechen, Arednor, wenn du mich dafür von der Feldarbeit freistellst“, antwortete er Arendor als sie bereits kurz vor dessen Hof waren.
Arendor hatte ihm noch nicht geantwortet, als ihnen Nirion entgegen gerannt kam. Völlig außer Atem und mit einer blutenden Schramme unter seinem rechten Auge.
__________
Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.