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Willkommen in Ithilien, Wanderer!
Dies war ein Rollenspiel rund um die Bewohner von Gondor
drei Jahre vor dem Ringkrieg.

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Dieses Thema hat 459 Antworten
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 Archiv - Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ
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Denethor Offline

Truchsess von Gondor


Beiträge: 2.312

28.10.2007 11:51
Anthara (Mündung des Erui in den Anduin) Zitat · Antworten
Anthara ist ein kleines Dorf an der Mündung des Erui in den Anduin. Es liegt südlich des Erui. Die nächste Möglichkeit zu Fuß oder Pferd über den Erui zu gelangen, ist die Furt, wo die Südstraße nach Pelargir hindurchführt. Sie ist fast 50 Meilen entfernt. Da die Strömung an der Mündung sehr stark ist, kann der Erui auch nicht mit Booten überquert werden.

Im Dorf selbst leben ca. zehn Großfamilien. Von den Groß- oder gar Urgroßeltern bis zu den Enkel- bzw. Urenkelindern leben alle in einem Haus. Jedes Familienmitglied hat seine eigene Aufgabe zu erfüllen. Es gibt einen großen Zusammenhalt zwischen den Familien. Wichtige Entscheidungen werden von den Familienoberhäuptern (meist die Männer der 2. Generation) gemeinsam gefällt.

Es kommen selten Fremde ins Dorf, da es keinen Anlegeplatz besitzt. Dieser ist an der nördlichen Seite des Erui in Elosian. In Anthara wurde der Anlegeplatz schon vor langen Jahren abgebrochen, als die Bedrohung durch die Kosaren in Palagir noch groß war. Durch den Abbruch war es den Kosaren nicht möglich an Land zu gehen. Bzw. bot Elosian einen besseren Angriffspunkt. Die Dorfbewohner wollten den Anlegeplatz nicht wieder aufbauen. Sie legten die Fischerberufe nieder und wurden Landwirte.

Die meiste Arbeit können die Familienmitglieder übernehmen. Deshalb haben die meisten Bauern auch keine Knechte und Mägde. Kommt jedoch ein Mann oder eine Frau (was seltener passiert) ins Dorf, werden sie herzlich aufgenommen und es wird ihnen Arbeit angeboten.

In der näheren Umgebung (10 Meilen im Umkreis) gibt es noch vier weitere Dörfer.

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Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


Beiträge: 2.654

29.10.2007 00:47
#2 22. Juni 3016 DZ — Arendors Hof/Dorfplatz — Früher Morgen Zitat · Antworten
Aeluin ging rasch den Weg zum Brunnen entlang, während sie geschickt ihre Haare zu einer einfachen, jedoch kunstvoll aussehenden Frisur zusammen band. Am Brunnen waren schon die anderen jungen Frauen des Dorfes versammelt und zogen Wasser hinauf.

»Aeluin, wo hast du die Eimer gelassen?«, rief Pantia, ein junges hübsches Mädchen mit goldenem Haar.

Aeluin schloß die Augen und zog heftig die Luft ein, um einen Fluch zu vermeiden. »Ich habe sie mal wieder vergessen«, seufzte sie und machte sich auf den Rückweg.

Im Hause waren mittlerweile alle dabei aufzustehen und sich anzuziehen. Aeleandra, Aeluins Mutter kam heraus und wollte Aeluin mit den Wassereimern helfen. Als sie die leeren Hände ihrer Tochter sah, zog sie nur die Augenbrauen hoch und schüttelte leicht den Kopf. Doch ihre Augen lachten Aeluin an und auch sie konnte sich ein Lächeln nicht verkneifen.

Damrod, der vierjährige Sohn ihrer Schwester Lugreda, hatte sich hinter den Wassereimern versteckt und erschreckte seine Lieblingstante. Aeluin übertrieb ihren Schrecken gern, denn dann fing Damrod an zu lachen und das war das Schönste, was man am frühen Morgen sehen konnte.

»Ich komme mit Tante Luin!«, meinte Damrod und stampfte mit kleinen Schritten vor Aeluin her. Sie packte die beiden Eimer in eine Hand und mit der anderen hielt sie den kleinen Mann fest.

»Nein, das tust du nicht! Ich bin sowieso schon spät dran und wenn ich dich mitnehme, brauche ich eine Stunde länger. Du gehst in die Küche und setzt dich an den Tisch. Und wenn du das geschafft hast, bin ich schon lange wieder da!«

Damrod sah seine Tante ganz enttäuscht an. »Das ist gemein!« Damrod stampfte mit dem Fuß auf. Aeluin streichelte ihm über den Kopf und ganz ihm einen Kuss auf die Stirn und lief dann schnell zum Brunnen.

Die letzten Frauen waren schon auf dem Heimweg und Aeluin hatte nun niemanden mehr, um ein nettes Pläuschchen zu halten. Eilig ließ sie den Eimer hinab und kurbelte ihn wieder nach oben. In ihre Eimer passte je der Inhalt von zwei Brunneneimern. Sie hatte die alten kleinen Eimer gegen die großen ausgetauscht. Denn das Wasser hatte nie gereicht und nach den Frühstück musste sie abermals zum Brunnen laufen. Diese Arbeit hatte Aeluin sich sparen wollen und von ihrem Vater Arendor zwei große Eimer verlangt. Das Tragen war zwar verhältnismäßig schwerer, aber sie musste nur einmal gehen.

Gerade als Aeluin die zwei Eimer zum Tragen hochgehoben hatte, vernahm sie Pferdehufe, die in einem leichten Galopp immer näher kamen. Zwar hatten hier im Dorf einige Pferde, doch würde noch niemand um diese Zeit mit dem Pferd unterwegs sein. Es musste also jemand aus den umliegenden Dörfern sein.

Aeluin schaute in die Richtung der Geräusche, die nun ganz nah waren.

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Leyron Offline

Krieger


Beiträge: 1.022

29.10.2007 12:07
#3 22. Juni 3016 DZ — Nahe Anthara/Dorfplatz — Früher Morgen Zitat · Antworten
»Wenn der Sommer vorüber ist, werde ich…« Timur erzählte und erzählte.

Leyron atmete langsam ein und wieder aus. Er mochte den alten Mann, aber den dritten Tag in Folge mit ihm zu verbringen war dieses Mal einfach zu viel. Leyron fragte sich, wie Timur es nur schaffte nicht regelmäßig einzuschlafen, wenn er nicht gerade jemanden wie ihn auf seinem Wagen mitfahren ließ. Er konnte doch nicht ständig Selbstgespräche führen.

Schmunzelnd schüttelte Leyron seinen Kopf. Zuzutrauen wäre es Timur allemal. Seit vier Jahren kreuzten sich ihre Wege ein bis zwei Mal im Jahr und Leyron nahm die Möglichkeit war mit dem alten Mann ein Stück seines Weges zurück zulegen um sich dann für eine Weile wieder in einem neuen Dorf niederzulassen.

»… es war auch mal einfacher. Leyron … Leyron?« Timur blickte hinter sich und sah das Leyron nicht mehr auf der Ladefläche neben der abgedeckten Ware saß. Sofort zügelte er seinen Braunen und brachte den Wagen zum stehen.

»Nichts für ungut Timur« antwortete Leyron mit einem Grinsen und griff nach seinem Lederbeutel den er neben sich auf den Boden fallen ließ. »Ich werde mich in diesem Dorf umsehen. Vielleicht kann ich hier für ein paar Tage Arbeit finden.«

Nach einer weiteren geschmeidigen Bewegung hielt Leyron auch Köcher und Bogen in seinen Händen.

»Möge dein Weg auch weiterhin von den Strahlen der Sonne begleiten werden und der Winter mit seinen Tücken lang genug auf sich warten lassen Timur.«

»Du verlässt mich also schon wieder junger Freund«, auch im Gesicht des Älteren zeigte sich ein Schmunzeln. »Du weißt wo sich unsere Wege kreuzen müssen, wenn du den Winter ebenso gemütlich verbringen willst, wie ich. Pass auf dich auf Leyron. In Anthara gibt es viele hübsche Mädchen«, fügte er noch lachend an. Dann trieb er sein Pferd an.

Leyron blickte dem fahrenden Händler noch einen Augenblick nach und schulterte währenddessen Köcher und Bogen. »Viele hübsche Mädchen«, schäkerte Timur noch immer in seinem Kopf weiter und mit »Na dann mach Dich auf den Weg, Leyron!« trieb er sich selber lachend an.

Gemütlich näherte Leyron sich dem Dorf. Gänse schnatterten in seiner Nähe und ebenso wenig weit von ihm entfernt vernahm er die Stimme einer zeternden Frau. Er musste nur ein Stück weiter in das Dorf hinein gehen, um einer Frau zu begegnen die mit einem kleinen Jungen schimpfte. Für seine Verhältnisse sehr höflich fragte Leyron sie ein wenig über das Dorf, in dem er sich befand, aus. Es gelang ihm scheinbar nicht nur, dem Jungen eine Tracht Prügel zu ersparen, sondern er bekam auch die Auskunft, auf welchem Hof er sich am ehesten vorstellen sollte.

Er drehte sich nicht mehr um, doch als Leyron die Frau hinter sich zurück ließ, hatte sich der Junge aus dem Griff seiner Mutter gelöst und war hinter der nächsten Hausecke verschwunden. Leyron aber folgte dem geraden Weg und erreichte schon wenigen Momente später den Marktplatz auf dem sich auch der Dorfbrunnen befand.

Sofort fiel sein Blick auf einen hübsche junge Frau, die nachdem sie ihn erblickt hatte, stehen blieb. Ihr im Morgenlicht schimmerndes dunkelbraunes Haar war ordentlich zusammengesteckt, aber noch anziehender wirkten ihre strahlenden Augen, welche ihn jetzt jedoch eher abschätzend musterten.

Mit schnellen Schritten war er an ihrer Seite und griff nach einem gefüllten Eimer. »Bevor ich mir von euch Hilfe für mich erbete, lasst mich euch zur Hand gehen« sprach er sie freundlich an.


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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.

Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


Beiträge: 2.654

29.10.2007 12:22
#4 22. Juni 3016 DZ — Dorfplatz — Früher Morgen Zitat · Antworten
Aeluin sah den jungen Mann abschätzend an. Er war ohne Frage sehr gut aussehend mit seinen strahlenden blauen Augen, die durch die gebräunte Haut besonders auffielen. Seine Statur war wie die eines Königs aus alten Tagen. Aber aus seinem Gebaren war sofort zu erkennen, dass er ein Krieger war.

»Ich brauche Eure Hilfe nicht!«, sagte Aeluin kühl und versuchte ihm die Eimer aus der Hand zu nehmen, was ihr aber nicht gelang. »Diese Arbeit verrichten die Frauen hier jeden Morgen und noch nie ist ein Mann auf die Idee gekommen, dass eine Frau dabei Hilfe gebrauchen könnte. Also gebt mir meine Eimer! Ich bin in Eile.«

Aeluin versuchte abermals die Eimer an sich zu reißen, aber der junge Mann hatte sie fest im Griff.

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Leyron Offline

Krieger


Beiträge: 1.022

29.10.2007 13:26
#5 22. Juni 3016 DZ — Dorfplatz — Früher Morgen Zitat · Antworten
»Deshalb lehnt ihr meine Hilfe ab?« Leyron trat lächelnd einen Schritt zurück und musterte die junge Frau.

Mit ihrem Angriff hatte er nicht gerechnet. Selten reagieren Frauen so auf ihn. Aber gerade das hatte seinen Reiz. Jetzt wollte er aber erst einmal den Hof aufsuchen, den die ältere Frau ihm genannt hatte. Wenn er hier Arbeit fand würde er ihr sicher wieder begegnen.

»Ich suche den Hof von Arendor«, sagte Leyron und stellte die beiden Eimer vor Aeluin ab. »Vielleicht könnt Ihr mich ein Stück des Weges begleiten.«


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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.

Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


Beiträge: 2.654

29.10.2007 19:38
#6 22. Juni 3016 DZ — Dorfplatz — Früher Morgen Zitat · Antworten
Aeluin konnte ein Stöhnen nicht vermeiden. Heute schien sich alles gegen sie verschworen zu haben. Erst vergaß sie die Eimer, womit sie um ein nettes Gespräch mit ihren Freundinnen gekommen war und dann kam dieser Fremde und wollte ausgerechnet auf den Hof ihres Vaters.

›Ich muss unter allen Umständen vermeiden, dass er unseren Hof auch nur betritt. Meine kleinen Brüder Lundor und Lendil werden ganz aus dem Häuschen sein, einen echten Kriegsmann zu sehen und noch verrückter auf‹s kämpfen werden. Und Vater wird ihn bestimmt nicht abweisen. Was soll ich nur tun?‹

»Arendor ist der Besitzer des größten Gutshofes hier in Anthara. Er ist ein guter und weiser Mann. So weise, dass er sich nie auf das Kriegshandwerk eingelassen hat. Was also will ein Krieger«, Aeluin spie das Wort verächtlich aus. »Was also will ein Krieger, wie du, von einem Mann des Friedens?«

Aeluin blickte dem Fremden herausfordernd in die blauen Augen, welche aber im Moment gar nicht kriegerisch aussahen.

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Leyron Offline

Krieger


Beiträge: 1.022

30.10.2007 01:07
#7 22. Juni 3016 DZ — Dorfplatz — Früher Morgen Zitat · Antworten
Leyron konnte nicht anders und lachte. Allein das Aufstöhnen der jungen Frau hatte es ihm bereits schwer gemacht ernst zu bleiben. Sie schien ein massives Problem mit ihm zu haben – und alles nur weil er offensichtlich weder Bauer noch Fischer war? Deswegen also der verstohlene Blick auf seine Waffen.

»Ihr glaubt also dass ein Krieger nicht ebenso ein kluger und weiser Mann sein kann? Wenn dem jedoch so ist, dann könnt Ihr mir sicher sagen, warum ich den Hof von Arendor suche, anstatt meine Münzen mit Blutvergießen zu verdienen.«

Leyron blickte sie weiterhin freundlich an. Er fand langsam Gefallen an ihrem Wortwechsel.
»Auch wenn Ihr ungern Hilfe annehmt, wie Ihr mir bereits gezeigt habt, lasst mich Euch doch noch einmal bei der Beantwortung helfen. Ich suche Arbeit für eine warme Mahlzeit am Tag, ein weiches Bett und ein paar Kupfermünzen für meine spätere Weiterreise. Ist euch das Antwort genug von einem Reisenden?«


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Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


Beiträge: 2.654

30.10.2007 03:26
#8 22. Juni 3016 DZ — Dorfplatz — Früher Morgen Zitat · Antworten
»Kriegsmänner sind selten weise«, ließ Aeluin vernehmen. »Ausgenommen vielleicht unser Truchsess Denethor in Minas Tirith. Doch jeder Mann, der seinen Lebensunterhalt mit einer Waffe verdient, ist ein Dummkopf.«

Aeluin biss sich auf die Lippen. Gerade hatte ihr der Fremde gesagt, dass er gerade hier hergekommen war, um sein Geld nicht mit seinen Waffen zu verdienen. Trotzdem sah man es ihm an, dass er ein Krieger war und zwar ein erfolgreicher.

»Wenn Ihr jedoch endlich zur Vernunft gekommen seid, will ich Euch zu meinem Vater bringen.« Aeluin bückte sich, um die Eimer hochzunehmen. Doch sie hielt inne, richtete sich wieder auf und tippte mit ihrem Zeigefinger auf die Brust des Fremden.

»Damit wir uns klar verstehen: Ihr werdet zu keinem Zeitpunkt Eure ›ehemalige Arbeit‹ erwähnen oder gar von ihr prahlen. Meine beiden jüngeren Brüder haben sowieso schon genug Flausen im Kopf und brauchen keinen, der sie darin noch unterstützt!« Aeluin blickte ihn finster an. In Gedanken sah sie ihre Brüder schon bei dem Fremden Kampfunterricht nehmen. Das musste sie auf jeden Fall verhindern.

»Also. Was sagt Ihr? Werdet Ihr meinen Brüdern keine Beachtung schenken? Wenn nicht, dann geht die Straße weiter geradeaus, biegt links ab und folgt dem Weg. Nimrod wird euch auch Arbeit geben können und sein Hof ist so weit wie nur möglich von unserem Hof entfernt.«

Aeluin hatte ihre Hände in die Hüften gestemmt. Es war deutlich, dass sie keinen Widerspruch erlauben würde.

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off topic: Liebster Leyron. Kannst du ein paar Absätze in deinen Text machen? Dann kann ich es besser lesen!

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Leyron Offline

Krieger


Beiträge: 1.022

30.10.2007 09:35
#9 22. Juni 3016 DZ — Dorfplatz — Früher Morgen Zitat · Antworten
Ihre weiteren Worten und die Gesten, mit denen sie ihre Aussagen untermalte, ließen Leyron auch weiterhin schmunzeln. Sie war also die Tochter des Gutsbesitzers. Ein Umstand der ihm durchaus gefiel. Überhaupt schien sie wirklich zu wissen, was sie wollte und vor allem, was nicht. In ihm sah sie offenbar eine Gefahr für den weiteren Lebensweg ihrer Brüder.

›Als wenn ich mich für ihre Brüder interessieren würde!‹ Dieser Gedanke ließ sein Grinsen geradewegs noch etwas belustigter wirken.

Leyron blickte der jungen Frau geradewegs in die Augen, die mit ihren in die Hüften gestemmten Händen durchaus klar zeigte, dass sie keinen Widerspruch dulden würde. Doch es war nicht ihre Haltung, die seine Gesichtszüge ernster werden ließ, als er zu seiner Antwort ansetzte.

»Ich kenne Eure Brüder nicht, aber wenn Ihr sie ebenso im Griff habt, wie unser Zusammentreffen hier, so sollte ihnen wohl kaum Gefahr durch mich drohen. Wenn es Euch jedoch beruhigt, werde ich ihnen, sollten sie mich danach fragen schon etwas zu erzählen wissen weshalb ich Schwert und Bogen bei mir trage, ohne ihnen Angst zu machen.«

Leyron zeigte noch einmal auf die Eimer vor ihren Füßen. »Soll ich Euch nicht vielleicht doch einen der Eimer abnehmen? Oder tragt Ihr Sorge, dass ich damit ebenso prahlen könnte, wie mit meiner ›ehemaligen Arbeit‹ wie ihr es nennt und von der ihr so überzeugt seid?«

Er legte den Kopf leicht schief, grinste erneut und ließ sie noch immer nicht aus den Augen.

»Bevor Ihr aber gleich wieder mit mir schimpft. Nun da wir nicht nur ein Stück des Weges gemeinsam gehen, sondern auch noch ein Abkommen haben, halte ich es für angebracht, das wir einander unsere Namen nennen. Oder wollt Ihr vor euren Brüdern nach dem »Krieger« rufen?«


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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.

Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


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30.10.2007 14:00
#10 RE: 22. Juni 3016 DZ früher Morgen Zitat · Antworten

Aeluin bemerkte, dass sie sein ständiges Grinsen verwirrte. Sie wusste genau, was für eine Art Mann sie vor sich hatte. Einer, dem keine Frau widerstehen kann und der das auch ganz genau weiß. Solche eingebildeten Männer gab es überall und Aeluin hatte für sie kaum mehr als ein müdes Lächeln übrig. Sie fühlte sich viel zu gescheit, um auf so einen Mann hereinzufallen.

'Er ist ein Krieger! ... Er ist ein Krieger,' sagte sich Aeluin und schluckte alle aufkeimende Sympathie für den Fremden hinunter. 'Außerdem wird er hier bald ein Rudel williger, dummer Mädchen um sich haben. Da kann er auf mich gut verzichten.' Das müde Lächeln überzog für einen Moment ihr Gesicht.

„Nun. Ich hoffe, dass Ihr zu Eurem Wort steht!“ bemerkte Aeluin so kühl, wie nur möglich. Doch dann streckte sie ihm die Hand entgegen und sagte: „Ich heiße Aeluin.“

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Leyron Offline

Krieger


Beiträge: 1.022

02.11.2007 09:13
#11 RE: 22. Juni 3016 DZ früher Morgen Zitat · Antworten

Leyron ergriff die schlanke Hand der jungen Frau und hielt sie einen längeren Moment mit der seinen umfangen. Aeluin mit den lockenden grünen Augen. “Aeluin.“ sagte er mit weichen Klang in seiner Stimme “ihr wisst eure Zunge ebenso gut einzusetzen wie ein Krieger sein Schwert.“ Sanft strich sein Daumen über ihren Handrücken während er sprach.

Als er seinen Satz beendet hatte schwieg Leyron einen Augenblick, blickte ihr tief in die Augen ehe er dann ihre Hand losließ um nach einem Eimer zugreifen. “Ich werde Leyron genannt. Und nun sorgt euch nicht länger Aeluin, lasst uns auf den Hof eures Vaters gehen und sehen welche Arbeit sich dort für mich finden lässt.“


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Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


Beiträge: 2.654

02.11.2007 09:44
#12 RE: 22. Juni 3016 DZ früher Morgen Zitat · Antworten

'Leyron ...', dachte Aeluin. Zu mehr Gedanken war sie gerade nicht in der Lage, weil ihr Herz plötzlich so in ihrer Brust hämmerte.

Als Leyron sich bückte, um den Wassereimer zu nehmen, schloss sie für einen Moment die Augen, atmete unhörbar durch und sagte sich: 'Er ist ein Krieger und ein Frauenheld. Also vergiss ihn!'

„Gebt mir den Eimer!“ sagte Aeluin zu Leyron, der sie überrascht anschaute. „Ich danke Euch für Eurer Angebot, aber zwei Eimer sind nun einmal leichter zu tragen, als nur einer. Habt Ihr noch nie etwas vom Gleichgewicht gehört?“ Mit diesen Worten nahm sie Leyron den Eimer ab und ging in zügigen Schritten voran. Sie trug ihren Kopf hoch erhoben, denn sie war sehr stolz auf sich.

'Gut gemacht Aeluin. Lass ihn ja nicht erst allzu freundlich zu dir sein ... Außerdem hattest du so noch einmal die Gelegenheit seine Hand zu berühren.' Aeluin konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Sie merkte, dass Leyron sie inzwischen eingeholt hatte und überlegte, wie sie dieses Grinsen am besten überspielten könnte. Sie blickte hilfesuchend zum Horizont und da kam er: Der Retter in der Not.

„Tante Luin“, rief Damrod laut, als er auf sie zugelaufen kam. „Tante Luin! Wir warten schon alle auf das Wasser. Ich saß schon ganz lange am Tisch und du bist nicht gekommen.“ Damrod, der vierjährige Sohn von Aeluins Schwester Lugreda sah seine Tante vorwurfsvoll an. „Wo bleibst du denn?“

Aeluin strahlte Damrod an. „Ich komme ja schon, mein Schatz. Ich habe mich schon sehr beeilt... “

„Wer bist du?“ Damrod hatte seine Aufmerksamkeit in der Zwischenzeit dem Fremden zugewandt.

Aeluin sagte rasch: „Das ist Leyron. Er kommt auch mit. Aber nun lauf schnell zurück zum Haus, sonst müssen die anderen noch ewig auf das Wasser warten.“

Damrod schien von seiner Lieblingstante keinerlei Notiz mehr zu nehmen. Er überschaute auch geflissentlich die schönen grünen Augen, die Aeluin verdrehte. Hier war schließlich ein Mann mit Schwert und Pfeil und Bogen. Wen kümmerte da das bevorstehende Frühstück?

„Damrod, komm bitte!“ sagte Aeluin in einem drängendem Ton. Sie wusste nur zu gut, wie lange es dauern konnte, um den Kleinen wieder auf die richtige Strecke zu bekommen.

„Kommst du mit auf Opas Hof?“ fragte Damrod Leyron. „Willst du Tante Luin heiraten?“

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Leyron Offline

Krieger


Beiträge: 1.022

02.11.2007 10:24
#13 RE: 22. Juni 3016 DZ früher Morgen Zitat · Antworten

Mit einer hochgezogenen Braue blickte Leyron Aeluin nach. Entschlossenheit war ihr schon mal nicht fremd. Selten hatte er eine Frau getroffen die ihn mit Worten so hatte stehen lassen. Lächelnd, aber anerkennend nickte er und machte sich dann daran ihr hinterher zu kommen.

Die kommenden Tage versprechen interessant zu werden
Leyron erreichte Aeluin und wollte gerade auf ein Neues, ein Gespräch mit ihr anfangen als ein kleiner Junge auf sie beide zu gerannt kam. Im ersten Moment dachte er an einen ihrer Brüder, doch dann sprach der Kleine sie als seine Tante an.

Leyron entging nicht, das die großen Augen des Jungen förmlich an ihm klebten, während Aeluin versuchte ihn zurück zum Hof zu schicken. Kurz blickte Leyron von Damrod zu Aeluin und dann wieder zu Damrod. Und schon waren die Worte gesprochen die direkt an ihn gerichtet waren.

“Nun Damrod, es ist ganz wichtig das ich auf den Hof von deinem Opa komme. Ich kann doch deine hübsche Tante nicht einfach so auf dem Weg hier heiraten“ antwortete er zwinkernd und legte dem Kleinen seine Hand auf die Schulter. “Meinst du, du kannst mir den Weg zeigen in dem du schon mal ein Stück voraus gehst?“


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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.

Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


Beiträge: 2.654

02.11.2007 10:44
#14 RE: 22. Juni 3016 DZ früher Morgen Zitat · Antworten

Aeluin wünschte sich nichts sehnlicher, als dass sich ein Loch zu ihren Füßen öffnete. Sie fürchtete, dass sie knallrot angelaufen war und dass sich Leyron seinen Teil dabei denken würde.

Aber hatte er sie gerade hübsch genannt? Aeluin, sei vernünftig!, beschwor sie sich.

„Damrod“ sagte sie in einem warnendem Ton. „Wie oft soll ich dir noch sagen, dass du nicht jeden Mann, den du triffst bitten musst, mich zu heiraten? Du weißt ganz genau, dass ich mir meinen Mann selbst aussuche. Dazu brauche ich nicht die Hilfe von so einem kleinen Naseweis.“

Damrod sah mit einem frechen Grinsen zu seiner Tante. Er wusste, dass sie es nicht mochte, wenn man sie mit einem Mann aufzog. Aber er verstand nicht warum. Irgendwann in naher Zukunft musste Aeluin doch heiraten. Jede Frau musste heiraten. Tante Andirana war verheiratet und seine Mutter auch. Damrod zweifelte einen Moment lang, ob es auch ein Mann heiraten musste. Seine drei Onkel hatten alle noch keine Frau. Doch nun sprach wieder seine Tante zu ihm und riss ihn aus seinen Überlegungen.

Aeluin konnte nicht anders, als ebenfalls zu lachen. Sie liebte ihren Neffen, auch wenn er sie ab und zu in solch peinliche Lagen brachte. „Und wenn ich jemals einen Mann heirate, dann nur einen so süßen wie dich!“ Aeluin beugte sich zu ihrem Neffen hinunter und gab ihm einen Kuß auf den Mund.

„Bekomme ich auch einen?“, fragte eine Stimme neben ihr.

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Areros Offline

Bauernsohn


Beiträge: 348

02.11.2007 11:01
#15 RE: 22. Juni 3016 DZ früher Morgen Zitat · Antworten

Areros blickte seine Schwester mit einem Augenzwinkern an.

„Du immer.“ antwortete Aeluin in liebevollem Ton und gab Areros den gewünschten Kuss. „Was tust du hier?“

„Ich war schon auf Nimrods Hof.“ sagte Areros und gähnte dabei. „Sein Pferd hatte sich einen Dorn eingefangen und Nimrod hat es nicht schafft an das Pferd heranzukommen.“

„Aber mein strahlender Held hat es natürlich geschafft und das Pferd war so zahm wie ein Baby.“ bemerkte Aeluin mit einem Hauch von Ironie in der Stimme und strahlte ihren Bruder an.

„Natürlich. Aber wie ich sehe, bist du heute viel zu spät dran. Müsstest du nicht schon lang zu hause sein und das Frühstück vorbereiten?“ gab Areros zurück.

Aeluin hatte den Anstand zu erröten, aber antwortete: „Ich bummelte nur, weil ich dich treffen wollte.“ Areros musste lachen und seine Schwester stimmte mit ein.

„Komm nun. Jetzt hast du mich getroffen und wir können endlich das Wasser nach hause bringen.“

Areros nahm Aeluin die Wassereimer aus der Hand, welche sie wiederstandlos abgab, und wollte losgehen. Da fiel ihm der Fremde wieder ein, den er für die Kürze des Gesprächs ganz vergessen hatte. Er stellte die Wassereimer neben sich ab, reichte dem Fremden die Hand und sagte:

„Guten Morgen. Entschuldigt bitte, dass ich Euch nicht sofort begrüßt habe. Willkommen in Anthara. Mein Name ist Areros.“, sprach er mit seiner freundlichen Stimme und mit einem offenen Gesicht.

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Und er tötete ihn und wurde zum Verlierer. (Koran)

Areros

Leyron Offline

Krieger


Beiträge: 1.022

04.11.2007 09:26
#16 RE: 22. Juni 3016 DZ früher Morgen Zitat · Antworten
Leyron verfolgte innerlich amüsiert wie Aeluin versuchte ihrem kleinen Bruder, nein ihrem Neffen verbesserte er sich, den Wind aus den Segeln zu nehmen. Dabei entging ihm jedoch nicht wie ein junger Mann an ihrer Seite trat. Ebenso vertraut wie der der kleine Damrod zuvor, sprach er auch sogleich Aeluin an. Ein Kurzer Wortwechsel entstand währenddessen Aeluin sich bereitwillig ihre Eimer aus der Hand nehmen ließ.

Leyron schwieg. Das Gespräch ging ihn nichts an und wenn ihn der Fremde nicht beachten wollte, so war ihm dies gleich. Als der junge Mann sich daran machte den gemeinsamen Weg fortzusetzen, da strich Leyron sich die Haare aus Stirn und wollte es ihm gleichtun. Der Fremde aber reichte ihm daraufhin die Hand zu Gruß.

Musternd blickte Leyron sein Gegenüber an, dann aber ergriff er Areros Hand ebenfalls zum Gruß. Es lag jedoch nicht unbedingt daran das Areros zweifelsohne die gleichen Augen hatte wie Aeluin.

“Leyron“ sagte er in freundlichem Ton, schwieg dann aber einige Atemzüge lang. Schweigen das auch kein anderer brach. “Auch Euch einen guten Morgen“ fügte er darauf hin noch an. Irgendwie schien diese Art von Höflichkeit hier erwartet zu werden.


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Off-Topic: Schaaaaaaaatzi ich seh ja jetzt erst deine Sig


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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.

Lundor Offline

Opfer misserabler Umstände


Beiträge: 963

04.11.2007 10:23
#17 22. Juni 3016 DZ früher Morgen Zitat · Antworten
In Arendors Gutshaus

Lundor, der zweitjüngste Sohn Arendors, war gerade dabei seine Stiefel einzufetten, als ein Ruf aus dem Hauptzimmer des Hauses zu ihm drang. Rasch stand er auf um diesem Ruf zu folgen.

In der Küche stand seine Mutter und war gerade dabei das Essen für das Frühstück zubereitete. "Wir können auch gleich Mittagessen. So spät wie wir heute dran sind." Lundor sah seine Mutter fragend an. Aleandra ignorierte den Kommentar ihres Sohnes. "Deck bitte den Tisch." Der junge Mann setzte einen missmutigen Blick auf.

"Ich bin nicht dran. Aeluin ist dran. Oder zumindest Lendil." meinte er stur und lehnte sich mit verschränkten Armen gegen den Türrahmen.
"Dein Bruder ist mit deinem Vater im Stall. Und deine Schwester ist noch nicht vom Wasserholen zurück. Also tu du es bitte und steh mir hier nicht im Weg rum!" meinte Aleandra und zwängte sich mit einer Schüssel Mais an ihm vorbei.

Leicht genervt nahm Lundor schließlich die Holzschüsseln aus dem Regal stellte sie auf den großen Tisch ab und zählte diese noch mal durch. Zwölf Stück mussten reichen, wenn alle zum Essen zusammenkamen. Die Jüngsten der Familie, Lereda und Diranion, brauchten noch keinen extra Teller für sich.

Das ist nicht die Aufgabe von einem Mann... Ein Mann zieht in den Krieg und kämpft für sein Land... ein Mann deckt nicht den Tisch... ging es Lundor durch den Kopf. Lugreda, Andirana oder Aeluin sollten das machen... nicht die Männer...


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Lundor

Areros Offline

Bauernsohn


Beiträge: 348

05.11.2007 01:19
#18 RE: 22. Juni 3016 DZ früher Morgen Zitat · Antworten
Auf der Straße

Areros musterte den Fremden ausgiebig. Er hatte sich schon gewundert, dass Aeluin mit einem so eindeutigen Krieger überhaupt nur sprach. Scheinbar begleitete er sie sogar zum Hof ihres Vaters.

‚Wir müssen so schnell wie möglich nach hause. Die Familie wartet bestimmt schon sehnsüchtig auf das Wasser’, überlegte Areros, hob die Eimer hoch und ging zügig voran. Aeluin hatte den kleinen Damrod auf die Arme genommen und liebkoste ihn.

‚Aeluin sollte dringend ihr Herz an einen Mann verschenken’, lächelte er. ‚Sie sollte Kinder bekommen und nicht immer nur die Kinder ihrer Schwester hüten. Und die Kinder könnten sich glücklich schätzen: Sie würden die beste Mutter der Welt bekommen. Hmm... Aber der Fremde... wie hieß er noch? ... Leyron, glaube ich. Der Fremde scheint nicht gerade der perfekte Mann für sie zu sein. Ein Krieger! Sie würde ihn lieber umbringen.’

Areros musste bei diesem Gedanken laut loslachen. Er bemerkte die erstaunten Blicke der anderen auf sich und riss sich zusammen. Eine Frage nach seinen Gedanken wollte er unbedingt vermeiden. Aber er wollte näheres über Leyron erfahren.

Areros flüsterte Aeluin zu: „Wer ist er?“ Er machte eine leichte Kopfbewegung zu Leyron.

„Ein Krieg ... Ähm ... Ein Mann, der Arbeit sucht. Man hat ihn Vater empfohlen. Da konnte ich doch nicht ‚Nein’ sagen.“, flüsterte Aeluin zurück.

„Und warum hat er nicht gleich mit der Arbeit angefangen und dir die Wassereimer abgenommen?“

Areros bemerkte ein Erröten bei seiner Schwester.

„Naja ... Er hat es mir schon angeboten. Aber ... Ich konnte doch seine Hilfe nicht annehmen ... Er ist ein Krieger!“ Aeluin versuchte sich zu verteidigen.

„Leyrooon“, bemerkte Damrod, der sich - nicht den Ton senkend - auch am Gespräch beteiligen wollte. „Leyrooon wird Tante Luin heiraten.“

Areros zog eine Augenbraue hoch. Was sein Neffe da sagte, widersprach seinem gesunden Menschenverstand. Er kannte Aeluin doch. Niemals würde sie einen Krieger zum Mann nehmen. Sein Blick schweifte zu Aeluin, deren Wangen tatsächlich eine rötliche Färbung angenommen hatte.

„Aeluin?“ Areros war so überrascht, dass er vergaß leise zu sprechen. Als er den vorwurfsvollen Blick seiner Schwester bemerkte, wiederholte er flüsternd: „Aeluin?“

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Und er tötete ihn und wurde zum Verlierer. (Koran)

Areros

Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


Beiträge: 2.654

05.11.2007 01:40
#19 RE: 22. Juni 3016 DZ früher Morgen Zitat · Antworten
Auf der Straße

Aeluin starrte ihren Bruder böse an. Wenn ihr Neffe schon nicht mit diesem Thema aufhören konnte, so hatte sie doch mehr Fingerspitzengefühl von ihrem Bruder erwartet. ‚Wie kann er mir das nur antun. Er weiß doch, dass ich niemals einen Krieger heiraten würde. ... Ich kenne Leyron ja nicht einmal.’

„Natürlich nicht“, zischte Aeluin ihren Bruder an.

Sie beschleunigte ihre Schritte, denn sie wollte nicht noch einmal Leyrons Grinsen, über die Erfolglosigkeit ihre Farmilie in den Griff zu bekommen, sehen.

Glücklicherweise kam nun der Hof ihres Vaters in Sicht. Ein Terrain in dem sie zu hause war und wo ihr kein Mann irgendetwas anhaben konnte. ‚Zumindest war es bisher so gewesen’, dachte Aeluin mit plötzlich aufkeimenden Zweifeln.

‚Es ist doch unglaublich, wie dieser ... Krieger ... mein ganzes Leben durcheinanderbringt.’ Aeluin fand es leichter die ganze Schuld auf den Fremden zu schieben, als sich einzugestehen, dass es ihre Gefühle für ihn waren, die sie so verwirrten.

Als sie nur noch wenige Meter vom Haus entfernt waren, ließ Aeluin Damrod runter und wisperte ihm streng zu: „Dass du nicht noch einmal erwähnst, dass er mich heiraten will. Das stimmt nicht! ... Und außerdem heißt er Leyron.“

Damrod schien sich dafür gar nicht zu interessieren, denn seine Mutter Lugreda war aus dem Haus gekommen und nahm ihn auf den Arm. Sie sah die Ankömmlinge interessiert an. Als Aeluin an ihr ins Haus vorbeirauschte, flüsterte sie: „Du hast einen sehr guten Geschmack, Schwesterherz!“

Aeluin hielt inne und schaute ihre Schwester erstaunt an. Diese machte eine leichte Kopfbewegung zu Leyron und sah ihre Schwester mit einem vielsagenden Blick an.

Aeluin verdrehte nur die Augen und dachte: ‚Das kann ja heiter werden.’ Dann ging sie weiter ins Haus.

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Leyron Offline

Krieger


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05.11.2007 10:45
#20 RE: 22. Juni 3016 DZ früher Morgen Zitat · Antworten
Arendors Hof

Areros und Aeluin legten den weiteren Weg auf gemeinsamer Höhe zurück. Ihre Körperhaltung ließ Leyron wissen das sie sich unterhielten. Doch sprachen sie leise genug so dass er auf die Entfernung zwischen ihnen nichts davon verstand. Inzwischen war sich Leyron relativ sicher, das Areros ebenfalls zu Aeluins Familie gehörte. Ob er aber ihr Bruder war oder doch ein anderer Verwandter, darüber war Leyron sich nicht schlüssig. Anhand ihrer Sorge er könnte ihren Geschwistern Flausen in den Kopf setzen, vermutete er fast das Areros nicht ihr Bruder war.

Aeluin hatte den kleinen Damrod auf den Arm genommen der ihn nun unentwegt anblickte. Ja, er musterte ihn gerade zu mit seinen großen neugierigen Augen. Leyron versuchte sich unbewusst daran, den kleinen nicht allzu grimmig anzuschauen.

Damrod war es dann auch der das erste laut gesprochene Wort von sich gab und damit dann doch Leyrons Interesse auf das Gespräch lenkte. Unwillkürlich zog sich erneut ein breites Grinsen über das Gesicht des Corsaren. Areros fragender Unterton mit dem er Aeluins Namen aussprach förderte dies noch zusätzlich. Gerade als Leyron dazu ansetzte Areros und Aeluin einzuholen, beschleunigten sie ihre Schritte und ihr junger Begleiter tat es ihr gleich. Schweigend folgte Leyron ihnen also weiterhin mit etwas Abstand.

Erst als sie sich dem Hof bis auf wenige Schritte genähert hatten war mit einem mal Areros wieder auf seiner Höhe, während Aeluin gefolgt von einer weiteren Frau und dem kleinen Damrod das Haus betraten. “Aeluin hat Euch sicher gesagt das ich bei Arendor um Arbeit anfragen will. Werdet ihr mich zu ihm bringen nun da Aeluin im Haus ist? Oder hat sie darüber kein Wort verloren auf dem Weg hierher?“


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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.

Areros Offline

Bauernsohn


Beiträge: 348

05.11.2007 11:12
#21 RE: 22. Juni 3016 DZ früher Morgen Zitat · Antworten

Areros drehte sich zu Leyron um, als dieser ihn ansprach. Er war noch immer etwas verwirrt. Aeluin sagte ihm nicht die volle Wahrheit. ‚Warum ist sie nur errötet?’ ging es ihm durch den Kopf. Er lenkte seine Gedanken auf den Fremden.

„Doch Aeluin hat mir gesagt, dass Ihr Arbeit sucht. Und da unser jüngerer Bruder Lundor in letzter Zeit seine Pflichten allzu sehr vernachlässigt, können wir einen arbeitstüchtigen Helfer auch gebrauchen.

Doch tretet ein! Vater wird mit Euch erst nach einem guten Frühstück sprechen wollen.“


Da Areros beide Hände voll hatte, nickte er mit dem Kopf in Richtung der Tür und ging mit den Wassereimern voran. Leyron folgte ihm ins Haus.

Sie kamen in einen breiten Flur. Unzählige Gegenstände standen hier herum: Eine Garderobe mit Jacken, ein Hocker mit Schuhauszieher, Eimer, Regale mit Schuhen, Besen, eine Kiste mit frischen Erbsen und und und. Es war auf den ersten Blick eine Unordnung, doch wusste jeder, der in dieses Haus trat: Hier wird gelebt.

Areros führte Leyron in die Küche, aus der schon die schönsten Düfte lockten.

„Guten Morgen Mutter“, sagte Areros und gab seiner Mutter einen Kuss. Dann stellte er die Eimer an die Wand. „Wir haben heute einen Gast. Das ist Leyron. Er sucht Arbeit.“

Aleandra gab Leyron mit einem freundlichen Lächeln die Hand.

Areros sprach weiter: „Ich habe ihn zum Frühstück eingeladen.“

„Aber natürlich, Areros.“ Aleandra lächelte Leyron an. „Kommt. Ich führe euch zum Tisch.“

Areros bemerkte, dass Leyron nur mit einem Nicken antwortete. ‚Na, der freundlichste und wortgewandteste ist er ja nicht. Ob Aeluin an ihm Freude hätte?’ Areros musste bei dem Gedankten wieder grinsen.

Mittlerweile füllte sich der Raum mit den einzelnen Familienmitgliedern und der Raum war ein einziges Stimmengewirr.

Als letzte erschien Aeluin. Sie hatte Diranion, den einjährigen Sohn ihrer Schwester Lugreda auf dem Arm.

Areros schüttelte leicht den Kopf: ‚Sie hat sich die beste Ablenkung mitgebracht, um den Fremden nicht zu beachten. Ob sie ihm damit auch zeigen will, dass sie eine gute Mutter wäre? ... Ich muss nach dem Frühstück unbedingt mehr von ihr erfahren.’

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Und er tötete ihn und wurde zum Verlierer. (Koran)

Areros

Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


Beiträge: 2.654

05.11.2007 11:49
#22 RE: 22. Juni 3016 DZ früher Morgen Zitat · Antworten
Als Aeluin die Küche betrat, wollte sie unbedingt vermeiden Leyron anzusehen. Doch scheinbar schien er ihre Augen magisch anzuziehen. Sie drückte Diranion näher an sich heran und küsste ihn geistesabwesend auf die Stirn. Ihre Augen waren auf Leyron gerichtet, der neben ihrem Vater Arendor saß.

Sie beobachtete, wie die beiden sich unterhielten. ‚Was Vater wohl von ihm hält? Er ist ein großer Menschenkenner und sieht sofort, ob man ein guter oder schlechter Mensch ist ... Hoffentlich ist Leyron gut.’ Um diesen Wunsch zu bekräftigen, schloss sie für einen Moment fest die Augen.

Sie bemerkte Areros Blick und nahm auf seinem Stuhl Platz. Normalerweise saß sie an der Seite ihres Vaters, weil sie beide sich so gut verstanden und meistens gemeinsam lachten. Doch diesmal wollte sie so weit wie nur möglich von ihrem Vater entfernt sitzen. Also setzte sie sich auf Areros Platz, welcher am anderen Tischende neben Lugreda saß.

„Der Kleine will heute lieber in der Nähe seiner Mutter bleiben“, gab sie Areros als Erklärung und dieser gab nach. Doch nicht ohne sie mit einem vielsagenden Blick zu streifen.

Nach einigen Dankworten für die Gaben, die die Erde ihnen geschenkt hatte, begann das Frühstück.

Aeluin bemerkte, dass sich ihre Familie wie immer benahm. Es kam schließlich öfter vor, dass Männer Arendor um Arbeit baten. Für sie war er nicht mehr, als ein weiterer von ihnen.

Aeluin kümmerte sich ihrer Meinung nach rührend um Diranion. Ein aufmerksamer Beobachter hätte jedoch bemerkt, dass ihr Blick öfter zum anderen Tischende wanderte und in Leyrons Gesicht seine Gefühle abzulesen versuchte.

Als ihr Vater sich kurz mit Areros unterhielt, sah Aeluin, wie Leyrons Blick über die Familie schweifte. Es lagen Überraschung und eine gewisse Distanzierung auf seinem Gesicht. ‚Er ist wohl nicht oft in Gesellschaft. Und wenn, dann wohl nur in Gesellschaft von Männern. So eine große Familie mit Kindern, die lärmen, scheint ihm fremd zu sein.’

Aeluin wusste nicht, ob ihr das gefiel. Plötzlich erstarrte sie und ihr Herz fing heftig an zu schlagen. Schnell senkte sie ihren Blick. Leyrons Blick hatte sie erreicht und er hatte sie mit einem Grinsen und Augenzwinkern bedacht.

Für die nächsten Minuten getraute sich Aeluin nicht mehr aufzublicken. Erst als sie Lundors Stimme hörte, die Leyron nach seinen Waffen fragte, blickte sie entsetzt auf.

Wieder begenete ihr Leyrons Blick, doch diesmal war er nicht flirtend, sondern fragend. Aeluin nickte leicht und versuchte mit ihren Augen zu antworten. Leyron schien verstanden zu haben, lächelte leicht und wandte sich dann Lundor zu. Aleluin verfolgte gespannt das Gespräch bis Diranion sie ablenkte, als er sein Becher mit Milch umstieß.

Als Aeluin das Unglück beseitigt hatte, hefte sie ihren Blick wieder auf Leyron. Doch dieser hatte sich wieder Arendor zugewandt und Lundor sah in sich gekehrt aus.

Bald war das Frühstück zu ende und Aeluin und ihre Geschwister mussten ihren täglichen Aufgaben nachkommen. Das letzte was sie von Leyron sah, war, wie er mit Arendor ins Wohnzimmer ging.

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Lundor Offline

Opfer misserabler Umstände


Beiträge: 963

06.11.2007 05:14
#23 RE: 22. Juni 3016 DZ früher Morgen Zitat · Antworten

In Arendors Gutshaus

Mittlerweile hatten alle Familienmitglieder, außer Aeluin und Areros, am großen Tisch Platz genommen. Es war Tradition, dass die ganze Familie am Morgen zusammen saß. Es war auch ein guter Zeitpunkt um die Arbeiten des Tages zu planen.

Es dauerte nicht lange, da kam auch Aeluin und Areros durch die Tür. Lundor hätte schwören können, dass seine Schwester leicht rote Wangen hatte. Ob dies von der Arbeit kam oder irgendwelche Gefühle dahinter steckten, konnte er nicht sagen.

Kaum waren seine beiden Geschwister am Tisch, kam ein weiterer hochgewachsener Mann herein. Lundor staunte nicht schlecht. Dieser Mann sah ganz nach einem Krieger aus. Lundors Herz schlug einen Tick höher und seine Augen häfteten sich jetzt an den Mann, welcher nun mit seinem Vater sprach. Er bemerkte aber auch, dass Aluin dem Blick des Fremden wissentlich auswich. Was dies zu bedeuten hatte, konnte er nur raten.

Arendor lud den Fremden ersteinmal zum Frühstück ein, was der Mann gerne annahm. Zuvor wurde er noch als Leyron vorgestellt. Er suchte wohl nach einer Arbeit. Lundor sah den Mann fasziniert an, während sich dieser an dne Tisch niederließ.

Nach einer kurzen Danksagung begann das Verzehren der Speisen. Aleandra hatte wieder großartige Arbeit geleistet.
Eine kurze Zeit verging, dann konnte sich Lundor nicht mehr zurückhalten und er sprach den Fremden an. "Was ist das für ein Schwert an Eurer Seite? Habt Ihr schon viele Männer damit getötet?" Von seinen älteren Geschwistern fing er für diese Frage einen tadelnden Blick ein.
Sein kleiner Neffe stieß ein Milchglas um und lenkte so die Aufmerksamkeit auf sich.
Nach den Blicken der anderen schwieg Lundor in sich gekehrt. Nur Lendil schien ihn zu verstehen und sah ihn aufmunternd an.

Plötzlich drang die Stimme seiner Schwester Andirana an sein Ohr. "Verzeiht meinem Bruder. Er denkt er sei ein großer Krieger und nichts ist ihm lieber als mit Waffen zu spielen." Zwei Gefühle auf einmal übermannten Lundor. Zum einem Scharm, welche sein Gesicht rötete, zum anderen Wut auf seine Schwester. Er spielte nicht mit Waffen, er trainierte wirklich hart. Und er war ein Krieger, oder würde es zumindest in naher Zukunft sein.

Reflexartig schnellte sein Fuß nach vorn und traf seine Schwester am Schienbein, welche direkt gegenüber von ihm saß. Ein kurzes "Au!" erfüllte den Raum, ehe sie sich das Bein mit ihrer Hand rieb. Lundor hatte eigentlich nicht vorgehabt Andirana weh zu tun und er biss sich auf die Lippe. Nun schaltete sich Arendor ein. "Lundor, verlass den Tisch!" Der junge Mann sah seinen Vater fragend an.

"Aber ich..." Ihm wurde das Wort abgeschnitten. "Sofort! Geh!" ...hab doch noch gar nicht aufgegessen.
Schweigend stand der junge Mann auf und verließ, alles stehen und liegen lassend, das Zimmer. Die Tür flog mit einem lauten Knall hinter ihm in das Schloss, als Lundor das Haus verließ. Den Rest des Frühstücks bekam er nicht mehr mit.


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Lundor

Leyron Offline

Krieger


Beiträge: 1.022

06.11.2007 11:55
#24 RE: 22. Juni 3016 DZ früher Morgen Zitat · Antworten

Leyron verfolgte die Geschehnisse während des Frühstücks ohne viel darüber nachzudenken. Es war nicht das erste Mal das er mit den Gutsbesitzern an einem Tisch saß und das Essen einnahm. Diese Familie allerdings erschien ihm ein klein wenig anders als die letzten bei denen er überwiegend kurz verweilt hatte. Etwas sehr inniges verband die Menschen in diesem Haus. Etwas das Leyron so noch nie kennen gelernt hatte.

Arendor, Aeluins Vater, erwies sich als durchaus freundlich. Seine Fragen verhielten sich weitestgehend oberflächlich so das Leyron keine Schwierigkeiten hatte sie zu beantworten. Immer mal wieder warf er einen Blick zu Aeluin, doch nur selten kreuzten sich ihre Blicke. Sie wich ihm offensichtlich aus, was Leyron sofort wieder dazu animierte ein Grinsen sein Gesicht zieren zu lassen.
Aber es waren nicht nur flüchtige Blicke von Aeluin die er auf sich ruhen spürte, auch die restlichen Mitglieder der Familie musterten ihn mal mehr, mal weniger intensiv.

Nach einem ausgiebigen Frühstück, das Leyron gerne angenommen hatte, begleitet er den Hausherren in das Wohnzimmer der Familie. Dorthin zogen sich die beiden Männer alleine zurück und Leyron erfuhr wo er mit anpacken sollte.

Etwas später zeigte ihm Areros die Räumlichkeiten der Dienstboden, die im Gebäude gegenüber dem Haupthaus untergebracht waren. Leyron blieb etwas Zeit alleine in seinem Zimmer, legte seine Lederrüstung und die Waffen ab und schlüpfte dann etwas später in die ihm von Areros überlassene Arbeitskleidung, bestehend aus einem hellen Hemd und einer dunkelbraunen Hose. Seine Waffen verschloss er in der einzigen abschließbaren Kommode die sich in dem Zimmer befand. Neben ihr zierte noch ein Bett, ein kleiner Tisch und ein Stuhl die Kammer in der er untergebracht war.

Areros wartete bereits vor dem kleinern Gebäude als Leyron wieder vor die Türe trat.


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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.

Leyron Offline

Krieger


Beiträge: 1.022

06.11.2007 12:11
#25 RE: 22. Juni 3016 DZ früher Morgen Zitat · Antworten
Areros grinste Leyron an: "Steht dir!" Areros sprach weiter, als er keine Reaktion von Leyron bekam: "Soll Aeluin deine Sachen waschen? Macht sie bestimmt gern!"

Leyron schmunzelte. Seiner Kleidung konnte es nicht schaden mal wieder von der Hand einer Frau gewaschen zu werden. „Deine Hose hätte etwas länger sein können“ antwortete er ebenso locker wie Areros zuvor gesprochen hatte „das Angebot meine Wäsche waschen zu lassen, nehme ich natürlich gerne an. Aber sollten wir nicht erstmal der Arbeit entgegen gehen? Ich bezweifle das Euer Vater mich dafür bezahlen wird wenn ich nur herumstehe und mir Gedanken um Sauberkeit machen.“

"Macht euch um Vater keine Gedanken!", antwortete Areros und ging mit Leyron los. "Er ist ein wirklich guter Mann. Er kann Menschen gut einschätzen ... Du bist also auch ein guter Mann, denn sonst hätte dich Vater nicht eingestellt. Obwohl ich wahrscheinlich meine Zweifel gehabt hätte.", fügte Areros ehrlicherweise hinzu.


Mit gleichmäßigen, zügigen Schritten liefen die beiden Männer nebeneinander her. “Mir scheint das Du deiner Schwester darin ähnlich bist. Ich kenne Euren Vater nicht, aber er macht mir einen sehr vernünftigen, umgänglichen Eindruck. Und er hat nicht von Natur aus eine Abneigung gegen Männer die Waffen bei sich tragen.“ Zuvor hatte Leyron vor sich geschaut während er gesprochen hatte, jetzt blickte er seitlich zu Areros “Ich hätte Dich jedoch nicht so eingeschätzt, das du dir nur aufgrund von äußerlichen Erscheinungen eine Meinung bildest.“

Areros blickte Leyron etwas verlegen an. Er hatte schon Recht damit, dass Areros sich nicht leichtfertig seine Meinung bilden würde. "Nun ... Aeluin und ich schätzen den Krieg nicht. Wer Waffen mit sich trägt, der kann auch den Krieg zu uns bringen." Areros verstummte. "Ähm... Nicht, dass ich das von dir denke." Areros blickte Leyron verlegen von der Seite an.

Leyron blieb stehen nachdem er Areros Antwort gehört hatte. Sein Blick war freundlich und ebenso freundlich wählte er auch seine Worte. Es gab bisher keinen Grund einem Mitglied dieser Familie anders gegenüber zu treten. “Krieg kommt und geht wie es jenen gefällt die nach mehr Macht streben. Nicht Männer wie ich bringen den Krieg, wir wissen nur mit ihm umzugehen.“


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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.

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