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Willkommen in Ithilien, Wanderer!
Dies war ein Rollenspiel rund um die Bewohner von Gondor
drei Jahre vor dem Ringkrieg.

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Dieses Thema hat 459 Antworten
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 Archiv - Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ
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Areros Offline

Bauernsohn


Beiträge: 348

07.11.2007 05:57
#26 RE: 22. Juni 3016 DZ Vormittag Zitat · Antworten

Areros wusste, dass Leyron einerseits recht hatte. Leyron war nicht für den Krieg verantwortlich. Doch gäbe es keine Männer, die bereit wären für die Herrscher zu kämpfen, gäbe es auch keinen Krieg.

Deshalb antwortete er: „Ich weiß, du bist nicht verantwortlich. Aber nur wenn sich Männer in die Armee begeben, kann Krieg geführt werden.“

Sie schritten eine zeitlang schweigend weiter. Dann fasste sich Areros ein Herz und fragte, was ihn schon einige Zeit beschäftigte:

„Doch du siehst nicht wie ein Gondorianischer Krieger aus! Woher kommst du?“

„Ich bin ein Reisender. Mal hier, mal dort anzutreffen, wo es Arbeit gibt. Es gibt keine Heimat, der ich mich zugehörig fühle und noch weniger eine Armee, der ich mich anschließen würde.“

Während Leyron sprach, krempelte er die Ärmel des Hemdes hinauf. Das Feld kam bereits in Sichtweite.

„Meine Hände, meine Augen und meine Ohren arbeiten für den, der in der Lage ist, mich zu bezahlen. Und da ist es egal, ob ich Kartoffeln ernte, oder die Mitgift eines Händlers mit samt der Tochter sicher zu ihrem Angetrauten geleite.“

Areros musste grinsen. ‚Ich frage mich, wieviele Frauen noch Jungfrau waren, als er sie bei ihrem Bräutigam abgegeben hat. Oder wieviele ihn überhaupt noch nehmen wollten.’

„An deiner Stelle, hätte ich mir eine von den Frauen samt Mitgift behalten“, rief Areros als er über den Zaun sprang, der das Feld vom Weg trennte. Arendor hatte ihn aufstellen lassen, als immer mehr Leute den Weg um das Feld scheuten und lieber eine Abkürzung über das Feld machten.

„Mhm? Ich habe einen Ruf zu verlieren. Mal ganz davon abgesehen, dass mich keine von ihnen soviel interessiert hätte, dass ich länger als unsere gemeinsame Zeit mit ihnen zusammen bleiben wollte.

Aber was ist mit dir? Willst du dein Leben lang nur den Hof und das Feld sehen, das du Jahr um Jahr bestellst?“


Leyron folgte Areros und sprang ebenfalls über den Zaun.

Areros Gesicht überzog eine leichte Röte. Leyron hatte seinen Schwachpunkt gefunden. Er und die Frauen. Obwohl er wusste, dass er gut aussah, durchaus manchmal witzig sein konnte und er laut Aeluin ein Traummann schlechthin sei, war Areros sehr schüchtern. Seit fast zwei Jahren war er in Pantia, Aeluins beste Freundin verliebt. Doch er hatte es bisher nicht übers Herz gebracht es ihr zu gestehen. Eigentlich vermied er jedes Zusammentreffen mit ihr, weil er das Gefühl hatte nur Unsinn zu reden.

Areros räusperte sich. ‚Vielleicht kann mir ja Leyron ein paar Tipps geben.’ Seltsamerweise mochte Areros Leyron sofort, obwohl dieser ein Leben führter, das er selbst niemals führen wollte.

„Ja. Also ... “ begann er.

Leyron schauter ihn überrascht an. Er hätte nicht gedacht, dass seine Frage ihn irgendwie in Verlegenheit hätte bringen können.

„Ich werde hoffentlich einmal hier oder hier in der Nähe ebenfalls einen Gutshof haben. Ich liebe meine Arbeit, den Umgang mit Tieren. Und ich hoffe einmal eine ebenso große und großartige Familie zu haben, wie mein Vater“, fuhr Areros fort. „Also ... Das heißt, wenn ich die passende Frau finde.“

Areros verließ der Mut sich Leyron anzuvertrauen. Zwar wusste auch Aeluin von dem Problem, aber sie war nur eine Frau. Hier war ein Mann. Noch dazu ein Mann, der viel von Frauen verstand. Nur so einer konnte ihm noch helfen.

„Nun, das dürfte wohl nicht das Problem sein“, antwortete Leyron. „Timur, der Mann der mich bis nach Anthara mitgenommen hat, sagte mir hier gäbe es besonders schöne Frauen.“ Er zwinkerte Areros zu und fragte dann: „Wo soll ich anfangen?“ Dabei zeigte er auf das Feld.

Areros wusste, dass für Leyron damit das Thema beendet war und er sagte ihm, dass er am anderen Ende des Feldes mit dem Ernten der Frühkartoffeln beginnen sollte. Er selbst würde nebenan auf dem Feld Erdbeeren pflücken.

Die Zeit verging, während die Männer jeweils ihren Gedanken nachgingen. Als die Sonne schon im Zenit stand, kamen Areros Schwestern und brachten das Mittagessen für die Männer auf dem Feld.

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Und er tötete ihn und wurde zum Verlierer. (Koran)

Areros

Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


Beiträge: 2.654

07.11.2007 06:59
#27 RE: 22. Juni 3016 DZ Mittag Zitat · Antworten
Aeluin hatte eigentlich vermeiden wollen mit zum Feld zu gehen. Doch da sie jeden Tag das Mittagessen zum Feld brachte, um ein wenig mit ihrem Vater und Areros zu reden, konnte sie heute nicht nein sagen. Das wäre sonst zu auffällig.

So ging sie mit ihren Schwestern mit zwei großen Körben voller schmackhafter Leckerbissen und drei Flaschen Wein zum Feld. Von weitem sah sie, dass Leyron gemeinsam mit ihrem Vater, Lundor und Lendil auf dem Kartoffelfeld arbeitete, während Areros und Nirion Erdbeeren pflückten.

Da es ein heißer Frühsommertag war, hatten sich die meisten Männer ihre Hemden ausgezogen. Nur Leyron und Lundor hatten sie anbehalten.

‚Schade’, dachte Aeluin und ärgerte sich sogleich über diesen Gedanken. Leyron war schließlich kein Mann, der ihr Interesse wecken sollte.

„Schade, dass Leyron sein Hemd nicht ausgezogen hat“, bemerkte Andirana bedauernd.

Aeluin sah sie entsetzt an. „Der einzige, für dessen Körper du dich interessieren solltest, ist der von Nirion!“ meinte sie leicht erbost.

Ihre Schwestern sahen einander an und lachten los. „Da ist wohl jemand eifersüchtig“, neckten sie ihre kleine Schwester.

Aeluin verdrehte nur genervt die Augen. Mehr an Kommentar durfte sie sich nicht erlauben, weil es hundertprozentig falsch ausgelegt werden würde.

Sie ging die letzten paar Schritte schweigend neben ihren Schwestern her, die sie immer noch versuchten zu necken. Als sie dem Feld nahe kamen, wollte Aeluin sich gleich zu Areros begeben. Doch ihre Schwestern meinten: „Warum gehst du denn heute nicht zu Vater? Es stört dich doch nicht etwa, dass da ein gewisser gut aussehender Mann dabeisitzt?“

Aeluin bedachte die beiden mit einem bösen Blick und wandte sich in Richtung der Männer auf dem Kartoffelfeld. Alles andere wäre ein Eingeständnis gewesen.

So holte sie tief Luft und ging mit der selben Freundlichkeit wie immer zu ihrem Vatern und ihren Brüdern. Sie lächelte ihren Vater an, damit ihre Augen keinesfalls Leyrons Augen treffen konnten.

„Hier Vater, ich bringe euch das Essen mit den allerherzlichsten Grüßen von Mutter.“ Sie stellte den Korb ab, beugte sich zu ihren Vater hinab und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Dies soll ich dir auch bringen“, meinte Aeluin mit einem belustigten Glitzern in ihren smaragdgrünen Augen.

„Dann lass mich dir die Antwort darauf mitgeben“, lachte Arendor und versuchte Aeluin ebenfalls zu küssen. Sie hob jedoch die Hand und sagte: „Ich finde Vater, du bist alt genug ihr das selbst zu sagen.“ Sie grinste ihn schelmisch an: „Außerdem wird ihr ein Kuss von dir bedeutend besser gefallen, als von mir!“ Aeluin zwinkerte ihrem Vater zu und er antwortete ihr auf gleiche Weise.

„Aeluin. Ich möchte, dass du Leyron Gesellschaft leistet“, sagte Arendor zu seiner Tochter. Als sie Einspruch erheben wollte, fuhr er fort:„Er hat gut gearbeitet und sollte als Lohn auch die liebste Ablenkung haben, die ich ihm bieten kann.“

Als er Aeluins hochgezogene Augenbraue sah und die fehlende Begeisterung für diesen Auftrag, ergänzte er leise: „Die Gefahr ist groß, dass Lundor und Lendil versuchen ihn über seine Waffen auszufragen ...“

Mehr musste ihr Vater nicht sagen. Sie nahm ein Päckchen Essen und eine Flasche Wein in die Hand und ging schnurstracks zu Leyron. Dieser hatte sich etwas abseits gesetzt, doch die jüngsten Söhne Arendors hatten sich ebenfalls in seine Nähe gesetzt.

„Wo bleibt unser Essen?“ fragte Lendil hungrig.

„Dort vorn im Korb“, antwortete Aeluin. „Ich bin mir sicher, du wirst noch genügend Kraft haben, es dir selbst zu holen.“

Lendil bedachte seine Schwester mit einem bösen Blick. Auch Lundor folgte ihm, als er sah, dass Aeluin sich neben Leyron niederließ. Aeluin packte das Essen aus: lauwarme Salzkartoffeln, gekochte Erbsen und Möhren, gebratenes Fleisch dazu frisches Brot und saftige Kräuter.

„Sehe ich schon so schwach aus, dass ich mir das Essen nicht selbst holen kann?“ fragte Leyron mit seinem typischen Grinsen auf den Lippen.

Sofort fing Aeluins Herz wieder an zu rasen.

‚Du antwortest ihm jetzt so kühl, wie es geht!’ rief sich Aeluin selbst zur Ordnung.

„Soll ich dir ehrlich antworten oder lieber nicht?“ gab sie zurück.

„Ich glaube, besser nicht. Ich will mir lieber vorstellen, du wärst aus reiner Freundlichkeit hergekommen.“ Leyron nahm sich zu essen. Die Arbeit war zwar nicht schwer, aber trotzdem anstrengend gewesen. Aeluin und Leyron saßen eine Weile schweigend da.

„Meine Schwestern bedauern, dass du dein Hemd nicht ausgezogen hast“ sagte Aeluin plötzlich. Kaum waren die Worte aus ihrem Mund heraus, so bedauerte sie sie schon und wünschte sich, sie könne sie wieder zurücknehmen.

Leyron konnte nicht anders und musste laut lachen. „So so. Sind die beiden nicht verheiratet?“

Aeluin nickte nur stumm. Keinesfalls wollte sie wieder etwas sagen. Es würde bestimmt alles nur noch schlimmer machen.

„Und was ist mit dir? Hast du es auch bedauert, dass ich mein Hemd nicht ausgezogen habe? Du bist doch noch nicht verheiratet. Oder hat sich der kleine Damrod da geirrt?“ Leyron hatte seinen Spaß daran, das Spiel fortzusetzen, das Aeluin begonnen hatte.

„Nein, es hat mich kein bisschen gestört, dass du dein Hemd noch trägst“, antwortete Aeluin in einem gelangweilten Ton.
„Und ob ich verheiratet bin oder nicht, kann dir egal sein. Du kommst als Mann für mich sowieso nicht in Frage“, fuhr Aeluin schnippisch fort.

„Ach und warum nicht?“ wollte Leyron wissen.

„Du bist einfach nicht mein Typ“, behauptete Aeluin und ließ sich zurückfallen. Mit einem zufriedenen Lächeln und geschlossenen Augen lag sie neben unter dem Baum, unter dem Leyron sein Mittagessen verzehrte.

„Ich bin mir sicher, das lässt sich ändern“, bemerkte Leyron, der sein Mittag nun beendet hatte und sich ebenfalls in die Liegeposition begab.

„Ach?!“ schielte Aeluin zu Leyron.

Dieser ließ nur ein Grunzen hören und tat so, als wolle er einschlafen.

Aeluin wünschte sich, sie könnte die ganze Zeit so daliegen. Aber sie hatte nicht so viel Zeit. Nicht heute, da noch so viele Vorbereitungen für das Mitsommerfest zu machen waren.

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@ Leyron:
Ich hoffe deine Antworten gefallen dir. Ansonsten ändere ich das nachher.

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Leyron Offline

Krieger


Beiträge: 1.022

07.11.2007 11:34
#28 RE: 22. Juni 3016 DZ Mittag Zitat · Antworten
Nach dem Mittagessen breitete sich das Sättigungsgefühl in Leyron aus, so dass er die Erholung in Form des im Schatten liegen sichtlich genoss. Aeluin, die neben ihm lag, hatte sein Interesse geweckt. Wie bereits am Morgen, versuchte sie ihn erneut mit Worten in eine Ecke zu drängen, von der sie zu glauben schien, dass er dorthin gehörte.

Er hatte Gefallen gefunden, sich mit ihr mit Worten zu duellieren und da sie nun von sich aus damit begann, konnte dies nur noch interessanter werden. Sie rief ja förmlich danach, erobert zu werden.

Bei seinen Gedanken schmunzelte er ein weiteres Mal und als Aeluin mit einem leicht fragenden, leicht abwertenden “Ach?! antwortete, da verlagerte er sich darauf so zu tun, als wolle er gerade einschlafen. Er durfte es ihr nicht zu leicht machen.

Nachdem sie beide eine Weile geschwiegen hatten, nutzte Leyron die Gelegenheit Aeluin einige Augenblicke lang anzuschauen, ohne dass sie sich bewegte oder sich auf irgendeine andere Art dagegen sträubte. Sie war eine hübsche junge Frau, soviel war sicher.

Leyrons Gedanken wanderte zu den vergangen Stunden. Areros war ein angenehmer Zeitgenosse und auch sein Vater Arendor machte auf Leyron einen durchaus gerechten Eindruck. Bereits am Morgen hatten sie darüber gesprochen, wie der ältere Mann sich eine Zusammenarbeit vorstellte und Leyron konnte sich nicht darüber beschweren, wie Arendor ihr Arbeitsverhältnis vergüten wollte.

Auch die gemeinsame Arbeit auf dem Feld war nicht nur durchzogen von körperlicher Anstrengung, sondern auch von kleinen Anekdoten und Späßen die Arendor und sein Gefolge sich nicht nehmen ließen. Es bestand eine ausgeprägte Harmonie in dieser Familie, von der Leyron noch nicht wusste, was er davon zu halten hatte.

“Ich muss zurück an meine Arbeit und du auch“ brach Leyron das Schweigen während er sich wieder aufsetzte “zumindest glaube ich, dies in den Gesten deiner Schwester zu erkennen. Danke für das wohlschmeckende Essen.“ Leyron erhob sich mit einer fließenden Geste und strecke Aeluin seine Hand entgegen.

Aeluin zögerte einen Moment bevor sie Leyrons Hand ergriff. ‚Ich werde es bereuen. Der Mann wird mich noch um den Verstand bringen.’

Leyrons Hände waren von der Arbeit rau, doch er packte erstaunlich sanft zu und zog sie langsam nach oben und an sich heran.

Aeluins Herz schlug so laut, dass sie meinte, er müsse es auf jeden Fall hören. Sie wollte so schnell wie möglich von ihm weg, doch sie konnte ihre Augen nicht von seinen blauen Augen abwenden.


Leyron suchte bewusst Aeluins Blick, als er sie näher zu sich heran zog und seine Hände sich von den ihren lösten, um sie für einen Moment von ihrer Schulter bis zu den Handgelenken wandern zu lassen.

“Komm bald wieder Aeluin“ flüsterte er mehr, als das er sprach, nahe ihrem Ohr. Dann ließ er sie stehen, drehte sich ohne ein weiteres Mal zu ihr zu blicken um und ging zurück zu ihren Brüdern, mit denen er sich die Arbeit auf dem Feld teilte.


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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.

Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


Beiträge: 2.654

07.11.2007 22:03
#29 RE: 22. Juni 3016 DZ Mittag/Nachmittag Zitat · Antworten

„Komm bald wieder Aeluin!“

Diese Worte hallten in Aeluins Kopf wieder und wieder. Ihr Herz schlug noch genauso schnell, obwohl sich Leyron abgewandt hatte und wieder zu seiner Arbeit ging.

‚Zu meinem Glück. Denn wäre er eine Sekunde länger stehen geblieben, wäre ich ihm um den Hals gefallen und hätte gesagt: ‚Ich habe nicht die Absicht fortzugehen.’’ Aeluin konnte sich ein schelmisches Lächeln nicht verkneifen. ‚Wenn er das gewusst hätte, so hätte er die Sekunde bestimmt nicht verstreichen lassen. Nun muss er beim nächsten Mal wieder von vorn anfangen.’

Das Rufen ihrer Schwester Andirana drang zu ihr. Aeluin packte die wenigen Reste des Mittagessens ein und sagte ihrem Vater flüchtig auf Wiedersehen. Sie war sich sicher, dass er trotzdem mehr in ihren Augen entdeckte, als sie gewillt war überhaupt preis zu geben.

Vorn am Zaun traf sie wieder auf ihre beiden Schwestern. Auch Areros stand dort, aber Aeluin bemerkte ihn nicht. Sie war damit beschäftigt alle Gedanken an Leyron und sein „Komm bald wieder Aeluin!“ aus ihrem Kopf zu verbannen, um den Weg mit ihren Schwestern einigermaßen "leyronfrei" zu überstehen.

Sie ging deshalb schnell los und Areros, der gehofft hatte mit ihr über Leyron und sie zu sprechen, schaute ihr nur erstaunt hinterher.

Auch als Aeluin sich mit den Worten „Kommt schon! Wir haben noch viel zu tun für heute Abend.“ umdrehte, blickte sie nur ihre Schwestern an und Areros schien nicht für sie zu existieren.

Aeluin war froh, dass ihre Schwestern nicht zum schnellen Aufbruch bereit waren. So konnte sie ein gutes Stück zwischen sie bringen und ihren eigenen Gedanken nachhängen. Eigentlich waren es nur die Worte: „Komm bald wieder Aeluin!“. Ein Teil von ihr - zu ihrem Unbehagen ein sehr großer Teil - wäre am liebsten umgedreht und hätte gesagt: „Hier bin ich, Leyron.“

‚Ich habe ja gewusst, dass der Mann mich um den Verstand bringt’, seufzte Aeluin und beschleunigte aus Wut darüber ihre Schritte.

Ihre Schwestern hatten keine Lust sich abzuhetzen und folgten gemächlicher. Außerdem konnten sie so Aeluins Verhalten besser durchsprechen. Wäre ihre Schwester dabei gewesen, dann hätte sie sowieso nur alles abgestritten. Sie wussten auch aus eigener Erfahrung, dass es ein äußerst entwürdigendes Gefühl war, ständig auf seine Verliebtheit angesprochen zu werden. Aber, dass sie sich Hals über Kopf in den Fremden, den Krieger verliebt hatte, stand für die beiden Schwestern eindeutig fest.

Sie hatten nichts dagegen, denn sie gönnten ihrer Schwester ihr Glück von Herzen. Sie selbst hatten schon seit einigen Jahren ihr eigenes Glück gefunden und bedauerten jeden, dem es nicht ebenso ging.

Arendors Hof

Aeluin war inzwischen am Hof angekommen und fragte ihre Mutter, wo sie denn noch helfen sollte. Glücklicherweise waren fast alle Speisen schon fertig, denn Aeluin fürchtete, dass sie heute aus Unachtsamkeit die falschen Zutaten genommen hätte.

„Geh doch hinunter zum Dorfplatz“, antwortete Aleandra. „Der Marktplatz muss noch geschmückt werden und deine Freundinnen sind alle da.“

Aeluin hatte sich zuerst gefreut, dass sie vom Hof und den wissenden Blicken ihrer Schwestern wegkam, doch die Aussicht auf die vielen neugierigen Fragen nach dem Fremden, ließ ihre Begeisterung drastisch sinken. Doch ihre Schwestern kamen bereits in Rufweite und sie konnte ihr Kichern hören. Da lieber verschwand sie jetzt. Den Mädchen konnte sie ja nur die schlechten Seiten von Leyron aufzählen.

„Falls mir welche einfallen“, murmelte sie vor sich her.

„Bis später Mutter. Ach so. Vater lässt dich herzlich grüßen. Den Kuss will er dir lieber selber geben“, fügte Aeluin mit einem Zwinkern hinzu. Dann lief sie rasch los, ohne auf die Antwort ihre Mutter zu achten.

‚Du musst aufpassen, das du genau zuhörst, was man dir sagt’, ermahnte sie sich.

Auf dem Marktplatz

Bald war sie am Marktplatz angekommen, wo schon die Mädchen und jungen Frauen des Dorfes mit dem Schmücken begonnen hatten. Aeluin wurde freudig begrüßt und erwartungsvoll angesehen. Doch Aeluin missverstand die anderen absichtlich. Sie wollte so lange schweigen, wie sie es ihr erlaubten.

Sie ging zu dem Wagen, wo Pantia und ihre engsten Freundinnen schon Blumengirlanden flochten. Aeluin setzte sich hinzu, überlegte dann einen Augenblick und begann vom Wetter zu sprechen.

‚Das Wetter!’, stöhnte sie innerlich.

Doch nun hatte sie damit angefangen und sie redete und fragte wer denn alles heute kommen würde. Ob auch Menschen, besonders Männer aus den umliegenden Dörfern kommen würden. Sie erwähnte alles, was ihr einfiel.

Ihre Freundinnen antworteten ihr bereitwillig. Zwar waren sie diese Fragen schon die vergangenen Wochen täglich durchgegangen, aber das Thema war schier unerschöpflich. Vielleicht fanden sie Aeluins Benehmen ein wenig aufgeregter als sonst. Doch sie wussten, dass Aeluin sehr gerne tanzte. Ja sie war die beste Tänzerin im Dorf und das Mitsommerfest war eine sehr gute Gelegenheit mit allen Männern in der Umgebung zu tanzen. Und einen geeigneten Mann zu finden.

Die Stunden strichen dahin und Aeluin hatte schon die Hoffnung, dass keine nach Leyron fragen würde. Und gerade, da sie sich mit einem Schluck Wasser erfrischt hatte, fragte Pantia: „Nun erzähl schon von dem Fremden! ... Ein paar Mädchen haben ihn wohl schon gesehen und sagen, dass er ziemlich furchteinflösend aussieht.“

Aeluin war erstarrt, als ihre Gedanken, die sie halbwegs von Leyron abwenden gekonnt hatte, so schlagartig wieder zu ihm zurückgedrängt wurden.

„Furchteinflösend?! ... Nun. ... Ja. Durchaus etwas furchteinflösend“, bejahte Aeluin stockend. „Er ist eben ein Krieger!“

Schon wieder kamen aus Aeluins Mund Worte, die sie sofort bereute. Nun hatte sie ihre Freundinnen auch noch direkt darauf hingewiesen, dass er ein Krieger war.

‚Doch Leyron sieht man es sowieso an der Nasenspitze an, dass er ein Krieger ist’, beruhigte sie sich.

Glücklicherweise kam nun ein Wagen mit Geschirr und Besteck angefahren. Aeluin sprang vom Wagen und begab sich dahin, um zu helfen. Ihre Freundinnen blieben jedoch bei ihrer Arbeit.

Langsam ging der Nachmittag zu Ende und die Mädchen liefen nach und nach nach hause, um sich für das Fest zurecht zu machen. Auch Aeluin brach auf, denn heute wollte sie besonders schön aussehen.

Arendors Hof

Als sie wieder auf dem Hof ankam, sah sie gerade, wie Lugreda Leyrons Sachen von der Wäscheleine nahm.

„Areros hat Leyron versprochen, dass du seine Sachen wäscht“, rief Lugreda ihr zu. „Aber du hast ihn ja gar nicht beachtet und dann warst du so schnell weg. Ich hoffe, du bist mir nicht böse, dass ich es für dich gemacht habe. Doch Leyron soll doch heute saubere Sachen anhaben, wenn er mit dir tanzt.“ Lugreda zwinkerte ihrer Schwester zu.

Aeluin nickte nur und verschwand in ihrem Zimmer. Sie hätte Leyrons Wäsche gern gemacht, aber das war nun nicht mehr zu ändern.

„Komm bald wieder Aeluin!“ ging es ihr wieder durch den Kopf. Aeluin musste grinsen. Dann lief sie auf den Hof, um sich ordentlich zu waschen. Sie zog ihr rotes Tanzkleid an und ihre Schwester Andirana machte ihr eine wunderschöne Frisur, mit kleinen Zöpfen, die sie kunstvoll über dem offenen Haar zusammensteckte.

Nun konnte der Abend kommen.

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Lundor Offline

Opfer misserabler Umstände


Beiträge: 963

08.11.2007 09:34
#30 22. Juni 3016 DZ Vormittag /Mittag/Nachmittag Zitat · Antworten
Auf dem Feld

Lundor hatte nun schon den ganzen Vormittag mit seinen Brüdern, seinem Vater und seinem Schwager auf dem Feld verbracht. Und ja, auch der Fremde war dabei. Sein Vater ließ ihn wohl probearbeiten oder so etwas in der Art.
Lundor hasste die Feldarbeit, es war immer das Gleiche. Nie gab es Abwechslung. Ein Stückchen Wiese hier ein Fläckchen Erde dort... eine Kartoffel dazwischen.
Aber er war es gewöhnt, auch wenn es mehr als langweilig war.

Sehr schnell wurde es warm und die meisten Männer zogen ihre Hemden aus. Aber da Leyron seines auch anließ, tat Lundor es ihm gleich. Vielleicht tat man das ja als Krieger so...

Sehr oft hatte er schon mit seinem Vater darüber gesprochen. Wie oft hatte er ihn schon darum gebeten, endlich nach Minas Tirith reiten und sich melden zu dürfen? Und wie oft wurde seine Bitte abgelehnt? Es war zum verzweifeln... Nein, es war zum verrückt werden!

Der Mittag brach an und in der Ferne hörte er Kinderlachen. Seine Schwestern kamen, mit ihnen natürlich seine Neffen und Nichten. Sie hatten wie so oft reichlich zum Essen dabei und Lundor ließ sich mit Lendil nahe bei Leyron nieder. Heute Morgen hatte er kaum was zwischen die Zähne bekommen und so haute der junge Mann jetzt ordentlich rein. Wenn man Lundor so betrachtete, konnte man gar nicht glauben, wie viel in ihn hinein passte.

Natürlich viel ihm auf, wie seine Schwester den Fremden ansah. Er musst schmunzeln. Eigentlich war es schön. Ja, vielleicht verlor Aluin ja so ihre schlechte Meinung über Krieger. Und vielleicht würde das wiederum für ihn zu einem positiven Ergebnis führen. Sie könnte sich für ihn bei seiner Familie einsetzen, dass man ihn endlich gehen ließ. Endlich ein richtiger Krieger werden...
So oder so, lange würde es ihn hier in diesem Dorf nicht mehr halten. Man wurde ja nicht jünger.

Nach einer kurzen Pause gingen alle wieder an die Arbeit.
Die Frauen verschwanden mit den Kindern zurück zum Dorf. Für heute Abend war ein großes Fest geplant und Lundor freute sich schon die ganze Woche darauf.
Als sie gerade beim Ackern waren, sprach Lundor Lendil an und reichte ihm seine Hacke. "Halt mal, ich komme gleich wieder." Lendil schaute ihn entgeistert an. "Wo willst du hin? Wenn es was mit diesem Leyron zu tun hat, dann will ich mit." Davon ließ sich sein kleiner Bruder nicht abbringen.
Gemeinsam ließen sie sich auf der Wiese nieder, ziemlich nah an Leyron, welcher sich gerade um das Feld kümmerte.

Mit verschränkten Beinen saßen die jungen Männer da und betrachteten den Krieger.
"Sagt mal, was ist so los im Land?" Lundor sah ihn mit fragenden Augen an. Auch Lendil schaltete sich ein. "Ja, genau. Ist es friedlich? Oder gibt es Unruhen? Hier bekommt man ja so gar nichts mit."
Den Jungs war es egal, ob sie Leyron mit ihren Fragen nervten. Sie mussten es einfach wissen .
Lundor fuhr fort: "Wie seit Ihr ein Krieger geworden? Und wie alt wart Ihr damals?"
Sicherlich war Lundor schon über das Alter hinaus, wo normalerweise angefangen wurde Krieger in Minas Tirith auszubilden.


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Lundor

Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


Beiträge: 2.654

09.11.2007 05:23
#31 RE: 22. Juni 3016 DZ später Nachmittag Zitat · Antworten
Aeluins Zimmer

Aeluin drehte sich zu ihrer Schwester um. Plötzlich war ihre Stimmung umgeschwungen. Ihr Verstand hatte sich wieder durchgesetzt und mahnte sie an, dass Leyron kein Mann für sie war und dass sie ihn sich aus dem Kopf schlagen sollte, noch bevor er zuviel Platz darin eingenommen hatte.

Lugreda bemerkte den gequälten Blick ihrer Schwester und fragte besorgt: „Sind die Haarnadeln zu fest?“

„Nein“, antwortete Aeluin traurig und leise. „Mit denen ist alles in Ordnung.“

„Ja, aber was ist denn? Warum machst du plötzlich ein Gesicht wie zehn Tage Regenwetter?“ fragte Lugreda erstaunt.

„Weil …“, begann Aeluin und verstummte. Eigentlich war sie noch nicht bereit mit jemanden über ihre Gefühle für Leyron zu sprechen.

„Du solltest dein schönstes Lächeln aufsetzen. Heute Abend kannst du wieder tanzen – das liebst du doch so sehr“ sprach Lugreda. „Jeder junge und alte Mann wird dich um einen Tanz bitten und ich denke, dass es früher Morgen ist, bis du mit allen getanzt hast … Auch ein gewisser Fremder wird sich dir nicht entziehen können.“ Lugreda zwinkerte ihrer Schwester zu.

Aeluin errötete jäh, sah aber noch bekümmerter aus, als vorher.

„Was ist denn Aeluin?“ Lugreda kniete sich vor ihre Schwester und versuchte in ihrem verschlossenen Gesicht eine Antwort zu finden.

„Ich sollte hier bleiben und gar nicht erst zum Tanzen gehen“ antwortete Aeluin und wollte aufstehen. Doch Lugreda hielt sie an den Beinen fest und drückte sie wieder in den Stuhl.

„Auf dieses Fest freust du dich jedes Jahr besonders. Und heute siehst du auch besonders hübsch aus. Warum willst du denn nicht hingehen?“ Als Aeluin nicht antwortete bohrte Lugreda weiter. „Wegen Leyron?“

Aeluin sah ihrer Schwester in die Augen und nickte schließlich.

„Aber Schwesterchen, Leyron wird heute kein Auge von dir wenden können. Ich glaube, dass du in den wenigen Stunden, in denen ihr euch kennt, sein Interesse schon geweckt hast.“

„Ja, das ist es ja. Ich sollte sein Interesse gar nicht wecken“, argumentierte Aeluin. „Er ist ein Krieger und … das reicht schon.“

Lugreda lachte amüsiert. „Schwesterchen. Ich habe nie verstanden, warum du keinen Krieger heiraten willst. Doch bei alledem – Leyron ist hier auf einem Bauernhof und nicht in Denethors Truppen. Anscheinend will er gar kein Krieger mehr sein.“ Lugreda streichelte ihrer Schwester über das Haar. „Ich könnte wetten, dass du es auch schaffen würdest, ihn ganz vom Kämpfen abzubringen. Es sei denn mit dir!“

Aeluin seufzte. Eigentlich hatte ihre Schwester ja recht und sie freute sich über ihren Zuspruch.

„Na, was spricht denn noch gegen ihn?“

„Er…“ Aeluin sprach nun ganz leise. „Er ist ein Frauenheld.“ Sie blickte ihre Schwester an: „Das kannst du nicht abstreiten! Jede Frau verspürt gleich seinen Charme und verfällt ihm. Und Leyron genießt das.“

„Sei doch froh, dass er kein Langweiler ist!“ Lugreda lächelte.

„Aber was ist, wenn ich … wenn er …“ Aeluin wusste nicht, wie sie es sagen sollte. „Ich möchte nicht eine von vielen sein. Keine, die er zurückgelassen hat.“

Lugreda nahm Aeluin in die Arme. „Das wird nicht passieren, Schwesterchen. Du bist keine Frau, die man eine Nacht genießt und die man am Morgen verlässt. Wenn du einen Mann einmal verzaubert hast, dann will er gar nicht mehr weg von dir.

Lass alles auf dich zukommen und mach dir nicht so viele Gedanken! Du bist jung und ein toller Mann hat dein Interesse geweckt. Amüsiere dich!“


Aeluin schaute Lugreda immer noch mit einer kleinen Unsicherheit an.

„Und damit du Leyron nicht schon vor dem Tanz begegnest, gehen wir jetzt sofort zum Markt. Die Männer müssen sich sowieso noch waschen. Und Leyron wird sich fragen können, wie schön du heute Abend aussehen wirst.“

Lugreda nahm ihre Schwester an der Hand und eilte mit ihr aus dem Haus. Sie rief noch zurück: „Bringt ihr meine Söhne mit? Aeluin und ich müssen schnell zum Markt.“

Damit verschwanden die Frauen zum Markt, während die Männer sich auf den Weg nach hause machten.

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Leyron Offline

Krieger


Beiträge: 1.022

09.11.2007 11:21
#32 RE: 22. Juni 3016 DZ Vormittag /Mittag/Nachmittag Zitat · Antworten

Auf dem Feld

Der Tag schritt voran und die Sonne schickte ihre Wärme unbarmherzig hinab auf die Erde. Leyron kam mit seiner Arbeit gut voran, so das er es sich erlauben konnten den ein und anderen Gedanken an Aeluin zu verschenken. Er schwitzte und verfluchte innerlich die Geschehnisse vor lange Zeit die es ihm Momentan unmöglich machten, sich seines Hemdes zu entledigen. Er selber hatte kein Problem damit seine Narben zu zeigen, aber er wusste nur zu gut dass es oft Menschen in diesen kleinen Dorfgemeinschaften gab, die mit solch einem Anblick nicht umgehen konnte. Es wäre nicht das erste Mal das man ihm nachdem er tagelang beäugt und gemieden worden war die Arbeit aufgekündigt hatte. Leyron war dann einfach weiter gezogen, aber dieses Mal… irgendetwas riet ihm dazu sich vorerst bedeckt zu halten. Er wollte nicht gleich wieder aufbrechen müssen.

So krempelte Leyron seine Ärmel hoch und löste die Schnürung am Halsausschnitt um das Hemd so locker wie möglich zu machen. Nachdem er sich nach dem Mittagessen noch eine Weile mit Arendor unterhalten und so einiges über die umliegende Gegend und das bevorstehende Fest am Abend erfahren hatte, hatten sich ihre Wege getrennt. Leyron arbeitet nun am östlichen Ende des Feldes, Arendor hingegen am westlichen.

Gerade hatte er seine Arbeit wieder begonnen als er Gesellschaft bekam. Aeluins jüngere Brüder waren gekommen. Doch anstatt das sie, wie er zuvor gedacht hatte, nun ebenfalls an dieser Stelle ihre Arbeit wieder aufnahmen ließen sie sich ins warme Gras sinken und beobachteten ihn.

Es war der ältere der beiden Brüder, dem er höchstens 17 Sommer anrechnete, der zuerst das friedliche Schweigen brach. Lundor … wenn ich mich richtig erinnere

Leyron hatte noch nicht einmal aufgeblickt, da sprudelten weitere Fragen hervor, nun aus dem Mund des zweiten Jungen. Der Krieger hielt inne mit seiner Arbeit und stützte sich auf den Stiel seiner Schaufel. Er musterte die beiden, die ihn mit großen Augen anblickten. Nun konnte er Aeluins Verhalten am Morgen durchaus nachvollziehen. Mit ihrer Abneigung gegen Waffentragende Männern wollte sie natürlich am allerwenigsten das ihre Brüder ähnliche Interessen zeigten.

In Eurem Alter wusste ich kaum das es ein Leben ohne Blutvergießen gibt und ich habe mehr dafür bezahlt als ihr je begreifen würdet

“Nun.. es gibt Gerüchte hier und dort.. über kleinere Angriffe und Plünderungen. Übergriffe von Orks. Nicht ungewöhnlich in diesen Zeiten. Aber sicherlich weniger interessant als die Feste in dieser Gegend von denen mir heute berichtet wurde.“ Leyron grinste die Jungen kurz an und wandte sich dann wieder seinen Kartoffeln zu. Es war sicherlich nicht das was sie zu hören erhofft hatte.

Leyron bückte sich, hob zwei Kartoffeln hoch, doch anstatt sie in den Korb neben sich zu werfen hielt er sich einen Augenblick lang mit seinen Händen umfasst und warf sie dann wie aus dem Nichts zu den Jungen. Dem einen fiel sie in den Schoss, den zweiten traf sie an der Schulter.

Verwundert, vielleicht sogar eine Spur empört blickten sie ihn an doch Leyron lächelte ihnen zu. Ein Krieger ist man hier, er zeigte auf sein Herz “und hier“ fügte Leyron noch an während er gegen seine Stirn tippte. “Nicht die Waffen zeichnen Krieger aus, sondern Mut und Verstand. Wenn man aber überleben will, sollte man Disziplin kennen, einen starken Willen haben und vor allem schnell sein. Schaut Euch euren Vater an. Er ist ebenso ein Krieger wie ich, wenn ihr in mir denn einen Krieger zu erkennen glaubt, wenn auch auf eine andere Art. Lernt die Bewegungen eines anderen zu erkennen noch eher er sie zu Ende geführt hat, dann werdet ihr nicht von einer Kartoffel getroffen, scheut harte Arbeit nicht dann werden eure Muskeln wachsen, aber am wichtigsten seid ehrlich zu Euch selbst und glücklich darüber das ihr eine Familie wie die Eure habt.“ Leyron griff erneut zu seiner Schaufel. “Und nun geht wieder an eure Arbeit.. ich will hier fertig werden!“


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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.

Lundor Offline

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10.11.2007 01:02
#33 RE: 22. Juni 3016 DZ Vormittag /Mittag/Nachmittag Zitat · Antworten
Auf dem Feld

Endlich hielt Leyron mit seiner Arbeit inne und schenkte den beiden jungen Männern Beachtung. Schon allein das erfüllte sie ein wenig mit Stolz. Manch einer hätte sie wohl einfach ignoriert, wenn man gerade mitten in der Arbeit steckt.

Übergriffe von Orks... das hört sich spannend an.
"Ach, das Fest findet jedes Jahr statt. Es ist eine recht nette Abwechslung. Aber für uns ist es nichts Neues. Aber die Unruhen und Kriege im Land, die sind neu für uns." Lundor sah kurz seinen jüngeren Bruder an, welcher recht gebend nickte. "Zu gerne wäre ich dabei..." fügte er noch etwas leiser hinzu.

Der Krieger klaubte zwei Kartoffeln vom Boden auf und ehe sich die Jungs versahen wurden sie von diesen kleinen Geschossen getroffen. Lendil fiel sie in den Schoß und Lundor traf eine andere an der Schulter. "Hey!" Lendil wollte schon aufspringen, doch da sahen sie, dass Leyron schmunzelte und es wohl nicht böse gemeint hatte.

Nun folgte eine ausführliche Erklärung von Seiten Leyrons und die jungen Bauernsöhne hörten gespannt zu. Ja, Mut besaßen sie und auch jede Menge Verstand. Zumindest in ihren Augen.
"Ich glaube du verwechselt da was. Unser Vater ist kein Krieger... er ist Bauer. Er mag keinen Krieg. Unsere ganze Familie mag ihn nicht. Lundor und ich sehen das allerdings ein bisschen anders," schaltete sich Lendil wieder in das Gespräch ein. Er hatte anscheinend nicht so ganz verstanden, was Leyron damit sagen wollte.

Aber zu viel mehr kamen sie in ihrem Gespräch auch nicht mehr, denn der Fremde wollte weiterarbeiten und die Jungs taten gut daran das selbe zu tun. Darum standen sie auf um zurück auf ihren Feldabschnitt zu gehen. Heute Abend würde sich vielleicht noch einmal die Gelegenheit ergeben mit ihm über die Kriegskunst zu reden. Lundor hoffte das zumindest.

Leyron hatte sich mittlerweile abgewand und bearbeitete mit der Spitzhacke den Boden. Dabei stand er mit den Rücken zu Lundor und Lendil, so dass Lundor den Augenblick war nahm und die Kartoffel zurück schleuderte. Diese traf den Krieger am Gesäß. "Lernt die Bewegung eines anderen zu erkennen noch ehe er sie zu Ende geführt hat..." wiederholte der junge Mann Leyrons Worte mit einem Grinsen. Dann begab er sich mit seinem Bruder zurück an die Arbeit.


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Lundor

Leyron Offline

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10.11.2007 11:10
#34 RE: 22. Juni 3016 DZ Nachmittag/früher Abend Zitat · Antworten

Auf dem Feld

Leyron streckte sich und blickte den beiden Jungen nach, nachdem ihn die von Lundor geworfene Kartoffel getroffen hatte. Er lachte und rief Lundor “wir sehen uns noch Kleiner“ hinterher.

Als sie ihr Tagewerk beendet hatten, gingen die Männer gemeinsam zurück zu Arendors Hof. Leyron, Areros und ein weitere junger Mann dessen Name Leyron zuvor noch nicht gehört hatte holten nachdem sie den ersten Schwung an Körben abgeladen hatten die restlichen bis zum Rand gefüllten Körbe von Feld.


Arendors Hof

Es begann langsam zu dämmerte und die meisten Männer hatten den Hof inzwischen in Richtung Festplatz verlassen, als Leyron endlich unter der Dusche hinter der Scheune stand und sich den Schweiß und den Dreck der letzten Tage abwusch. Er freute sich auf das weiche Bett in dem er diese Nacht verbringen würde, doch zuvor würde er noch zu dem Fest auf dem Marktplatz gehen. Arendor selber hatte ihn eingeladen und auch Areros hatte auf dem Rückweg davon gesprochen.

Zurück in seiner Kammer hängte Leyron zuerst das feuchte Hemd zum trocknen auf, das er unter Dusche gewaschen hatte. Dann erst kämmte er sich die Haare so gut er es durch die kleinen Zöpfe vermochte und rasierte sich. Gemütlich schlüpfte er in seine dunkelbraune Wildlederhose und angelte nach dem Stiefel der unter das Bett gerutscht war. Der Geruch seiner frisch gewaschenen Wäsche hing noch im Raum. Aeluin hatte sie also wirklich gewaschen.

Dennoch wählte Leyron nicht das graue Hemd sondern das einzig weitere das er besaß. Ein braunes Hemd das farblich genau zu der Hose passte. Schnell war er auch noch in seine Stiefel geschlüpft als es auch schon an der Tür klopfte. “Ich bin gleich soweit Areros“ antwortete er auf das Zeichen des jungen Mannes. Als letzte Handgriffe lockerte Leyron die Schnürung am Halsausschnitt des Hemdes und umfasste mit geschlossenen Augen noch einmal den Anhänger der an dem Lederband um seinen Hals baumelte. Erst dann ging er zur Tür und folgte Areros zum Marktplatz.



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Areros Offline

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10.11.2007 11:27
#35 RE: 22. Juni 3016 DZ Nachmittag/früher Abend Zitat · Antworten
Areros hatte eine dunkle Hose und ein rotes Hemd angezogen. Aeluin hatte es ihm vor kurzem geschenkt, „damit er die Frauen noch verrückter machen könnte“. ‚ Als ob ich Frauen verrückt machen könnte’, hatte Areros gedacht.

Nun hatte er das Hemd doch angezogen. Es passte auch gut zu seinen dunklen Haaren und seinen grünen Augen. Aber er hoffte auch, dass wenigstens ein paar Mädchen auch ihn anschauen würden und nicht nur Leyron. Areros war sich der Wirkung Leyrons auf die Frauen bewusst. Schließlich hatte er scheinbar sogar Aeluin um den Finger gewickelt.

‚Wenn Aeluin sich heute um Leyron kümmert, dann werden die Mädchen vielleicht gar nicht so auf Leyron fixiert sein. … Was heißt Mädchen. Pantia… Der Gedanke an das seiner Meinung nach hübschesten Mädchen im Ort, wurde Areros raubte ihm fast den Verstand.

Er schaute sich prüfend im Spiegel an. Dann fasste er sich ein Herz und sagte zu seinem Spiegelbild: „Heute gestehst du ihr deine Gefühle ein!“ Er schaute sich fest in die Augen und sank dann in sich zusammen. „Feigling!“

Dann begab er sich nach unten und wartete bis Leyron aus dem Haus kam. Leyron hatte sich ebenfalls chic gemacht: Eine braune Wildlederhose und ein passendes Hemd dazu. Seine Haare waren einigermaßen gut gekämmt und seinen Bart hatte er abrasiert.

Die Männer grinsten sich an und gingen gemeinsam zum Marktplatz. Dort herrschte schon allerhand reges Treiben: Die Stände mit Met und Wein waren umlagert, genauso wie die Stände, an denen es lauter kulinarische Köstlichkeiten gab: Gebratene Wildschweine, Kartoffeln, Salate und anderes. Außerdem waren Musiker da, die auf Geigen, Lauten und Trommeln spielten. In der Mitte des Platzes tanzten einige junge Menschen. Darunter auch Aeluin in ihrem roten Kleid.

Sie bemerkte, dass Areros und Leyron angekommen waren. Sie strahlte Areros an und streifte für einen Augenblick auch Leyron. Dann wandte sie sich wieder ihrem Tanzpartner zu.

„Aeluin ist die beste Tänzerin hier im Dorf“, sagte Areros zu Leyron. „Du wirst mit ihr tanzen müssen. Sie tanzt immer mit jedem Mann.“

Sie hatten den Marktplatz erreicht. Hübsch zurecht gemachte Mädchen, darunter auch Aeluin, tanzten ausgiebig, während der Großteil der älteren Männer bereits dem Met und Bier zusprachen oder den köstlichen Gerüchen der verschieden Speisen erlagen.

Aeluins Blick streifte ihn flüchtig, als er sie in der Menge entdeckte. Bereits aus der Ferne empfand er ihr Aussehen reizvoll. Leyron wandte seinen Blick wieder von ihr ab, als Areros ihn ansprach.

„Na dann wird sie ja mit Sicherheit die halbe Nacht beschäftigt sein“ antworte er Areros mit eine Grinsen „und gar nicht daran denken, mit mir zu tanzen. Den einzigen Tanz den ich beherrsche, ist der mit den Klingen. Und ich bezweifle, dass deine Schwester daran interessiert ist.“


„Sie wird auf einem Tanz bestehen“, antwortete Areros. „Wenn nicht, dann ist das ein eindeutiges Zeichen, dass sie dich nicht leiden kann. Das willst du doch nicht, oder?“

Areros ließ seinen Blick über die Menschen schweifen. Dann entdeckte er sie: Pantia, welche ein dunkelblaues Kleid trug, wodurch sich ihre blonden Haare, welche offen waren, noch mehr abhoben.

Areros fand sie heute noch viel schöner als sonst. Doch heute musste es endlich sein. Länger würde er es nicht mehr aushalten. Oder sie würde sich einen anderen Mann suchen.

„Du Leyron“, sagte er ohne den Blick von Pantia abzuwenden. „Wie sage ich einem Mädchen am besten, dass sie für mich das wundervollste Geschöpf auf der Welt ist?

Leyron grinste, als er Areros Frage vernahm und dem Blick seines Begleiters folgte, bis er ihm eine schlanke junge Frau offenbarte. Ihr langes blondes Haar rahmte ihre fein geschnittenen Gesichtszüge ein.

‚Ein hübsches Mädel. Er hat Geschmack.’

Leyron tippte Areros auf die Schulter, so dass er sein Augenmerk ihm zuwandte.

„In dem du zu ihr gehst, ihre Hände nimmst und sie so nahe an dich heran ziehst, dass sie gar nicht anders kann als dir in die Augen zu schauen. Wenn deine Finger mit ihrem langen blonden Haar spielen, sage ihr, dass sie das bezauberndste Wesen ist, das dir je begegnet ist. Lass sie spüren, welches Feuer sie in dir entfacht hat. Und mach ihr bewusst, dass nur sie dieses Feuer noch bändigen kann!“

Leyron grinste Areros an.

„Wenn Du sie in deinen Armen hältst ... und sie sich in deinen Augen verliert, wirst du wissen, was sie hören möchte, um ganz dir zu gehören.

Und nun lass uns gehen, ehe der Met leer ist und ein anderer sein Glück bei ihr sucht!“


Areros blickte ihn erstaunt an. „Aus deinem Munde klingt das so leicht. Wenn ich bloß in ihre Nähe komme, werde ich linkisch und rede nur Unsinn.“ Areros seufzte. „Bei mir klappt das nie.“

Nun lachte Leyron kurz auf. Es war jedoch offensichtlich ein freundschaftliches und in nicht im geringsten ein hämisches Lachen.

„Dann gehst du dir jetzt mit mir etwas Mut antrinken. Den werde ich wohl auch brauchen, wenn sich deine Schwester doch in den Kopf gesetzt hat, mit mir tanzen zu wollen.“

Er zwinkerte Areros zu. „Es ist gar nicht so schwer, wie es sich anhört. Du musst nur dafür sorgen, dass sie sich in deinem Anblick verliert ... ehe du vor ihr stehst und kein Wort herausbringst.“


„Bei mir wird ein Fass Met nicht ausreichen!“ , lächelte Areros schüchtern. Er zeigte Leyron den Weg zum Metstand. „Um mit Aeluin zu tanzen, brauchst du dir keinen Mut antrinken. Da wird sie zu Wachs in den Händen jeden Mannes. Also bilde dir nichts darauf ein!“

Areros grinste Leyron frech an. ‚Ich mag ihn. Hoffentlich gibt ihm Aeluin wenigstens eine Chance.’

„Sag das nicht. Wenn Du dann keinen Erfolg hast, weil du kein vernünftiges Wort gesagt hast, dann kannst du es wenigstens auf die Wirkung des Honigweines schieben.“

Als sie den Stand erreichten griff Leyron nach zwei bereits gefüllten Bechern und reichte einen davon an Areros weiter.

„Seit wann gefällt sie dir denn schon, oder anders gefragt seit wann willst Du sie und traust dich nicht ihr das zu sagen?“


Areros erröte leicht. Es fiel ihm nicht leicht, über seine Schwäche zu sprechen. Leyron schienen die Begegnungen mit Frauen keine Angst zu machen – im Gegenteil er genoss sie regelrecht. Er lächelte und zwinkerte schon die ganze Zeit dem einen oder anderem Mädchen zu. Areros getraute sich nicht, die Wahrheit zu sagen. Denn er war sich sicher, dass Leyron ihn auslachen würde und für einen Schlappschwanz hielt.

„Schon ein Weilchen“, antwortete Areros ausweichend. „Ich bin einmal gespannt, wann Aeluin herkommt und mit dir tanzen will. Oder ob sie dich den ganzen Abend ignoriert ...“

Areros nahm einen Schluck Met und schaute Leyron über den Becherrand an.

„In ihren Augen bist du ja leider ein Krieger. Ehe sie etwas anderes in dir sieht, geht noch viel Zeit ins Land – jedenfalls so, wie ich meine Schwester kenne,“ sprach Areros weiter. „Aeluin hat viel Verstand und sie wirst du mit deiner „sie-an-dich-heranzieh“-Masche nicht herumkriegen! Das beruhigt mich, denn sonst müsste ich heute den ganzen Abend auf dich aufpassen, damit du nicht meine Schwester verführst.

Bei den letzten Worten, schaute Areros Leyron ernst an.

‚Wenn du wüsstest, mein Freund. Und doch ... ich will Aeluin nicht auf diese Art in Weise in mein Bett bekommen.’

Leyron nahm ebenfalls einen großen Schluck aus dem Becher und genoss den süßlich herben Geschmack, den der Met in seiner Kehle hinterließ. Areros wich seiner Frage eindeutig aus, doch beließ Leyron es dabei. Wenn sich die Gelegenheit ergab, würde dieses Gespräch sicherlich noch weiter geführt werden können.

„Ich bin ein Krieger. Daran wird sich auch nichts ändern können. Selbst, wenn ich nun das Leben eines Reisenden führe, so kann ich meine Vergangenheit, das Leben, in das ich hineingeboren wurde, nicht leugnen.

Aeluin ist das beste Beispiel dafür. Sie ignoriert alles, was gegen das geht, was sie in mir zu sehen glaubt. Sie sieht meine Waffen und glaubt zu wissen, was für ein Mensch ich bin.“


Leyron nahm noch einen weiteren Schluck Met.

„Ob Du es glaubst oder nicht, ich habe für heute niemanden ins Auge gefasst, der mein Bett wärmt. Am allerwenigsten deine Schwester. Was jedoch nicht heißt, dass sie mir nicht gefällt.“


Areros suchte Leyrons Blick. „Denk nicht zu schlecht über Aeluin. Es hat einen guten Grund, dass sie und auch ich den Krieg und dessen Männer verabscheuen. Areros blickte zur Tanzfläche, konnte aber Aeluin nicht entdecken. „Sobald Aeluin sieht, dass du den Krieg nicht verherrlichst, wie unsere kleinen Brüder, dann wird sie auch deine guten Seiten erkennen.

Mir wäre es lieber, sie schenkt ihr Herz bald einem Mann, als ihrem Traum nach einem friedlichen Mann aus dem Norden nachzuhängen.“
Areros zwinkerte Leyron zu.

Dann sah Areros, dass Pantia gerade ihren Tanz beendet hatte und zu ihren Freundinnen ging. Er nahm einen großen Schluck aus seinem Becher und murmelte Leyron zu „Du entschuldigst mich?“

Plötzlich kam Aeluin von der Seite auf ihn zu und umarmte ihn. „Na Lieblingsbruder, wie wäre es mit einem Tanz?“

Areros blickte seine Schwester in die Augen, atmete tief durch und sagte: „Später gern, Aeluin.“

Mit langen Schritten ging er zu Pantia hinüber.

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Und er tötete ihn und wurde zum Verlierer. (Koran)

Areros

Aeluin Offline

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10.11.2007 11:44
#36 RE: 22. Juni 3016 DZ Nachmittag/früher Abend Zitat · Antworten

Aeluin hatte den Abend bisher sehr genossen. Die jungen Männer bedachten sie mit bewundernden Blicken und forderten sie ohne Unterlass zum Tanzen auf. Sie war noch nicht einmal zum Essen oder Trinken gekommen. Doch das störte sie im Moment nicht, denn tanzen war ihr Leben.

Doch diesmal schaute sie immer wieder auf dem Weg, der zum Hof ihres Vaters führte. Erst kamen Andirana und ihre Großeltern samt den Kindern. Später folgten ihre Eltern und schließlich Lundor und Lendil mit einigen Knechten.

Doch der ersehnte Mann kam nicht. Ebenso Areros. ‚ Was machen die beiden nur so lange?’ überlegte Aeluin immer wieder.

Endlich kamen sie den Weg entlang, den sie heute Morgen erst mit Leyron in die andere Richtung gegangen war. Es kam ihr vor, als lägen Jahre dazwischen.

‚Ihn nun nur nicht mehr beachten, als nötig’ , nahm sie sich vor

Aeluin bemerkte aber nicht nur das schöne rote Hemd, das sie Areros genäht hatte, sondern auch die Kleidung Leyrons. Das braune Hemd, welches die gleiche Farbe hatte, wie seine Wildlederhose ließ ihn edler aussehen als sonst. Vielleicht lag es auch daran, dass Leyron sich seinen Bart abrasiert hatte und seine Haare gekämmt hatte. Er sah nicht mehr verwildert aus, wie der Mann, den sie heute Morgen getroffen hatte.

Als ihre Blicke sich kurz kreuzten, begann Aeluins Herz wieder zu rasen. Sie konzentrierte sich auf ihren Tanzpartner, einen jungen Mann mit blonden, schulterlangen Haare, der aus einem Nachbarort kam. Doch am Ende des Tanzes konnte sich an kein Wort mehr erinnern, dass er gesagt hatte.

Sie tanzte weiter – mit den Männern ihrer Familie und fremden. Doch Areros konnte und wollte sie nicht auffordern, weil er immer noch bei Leyron stand. Lundor tanzte ebensoviel und so hatte sie noch nicht das Vergnügen gehabt, mit ihm zu tanzen.

Schließlich konnte sie es nicht mehr aushalten und ging zu Areros. Zumindest einen Blick aus der Nähe konnte sie auf Leyron werfen und er konnte sie in ihrem schönen roten Kleid sehen.

„Komm bald wieder, Aeluin.“ diese Worte geisterten wieder durch ihren Kopf.

Areros hatte zu ihrem Unglück keine Zeit, um mit ihr zu tanzen und so stand sie plötzlich nur ein paar Schritte vor Leyron und konnte ihn nicht ignorieren, wie sie es eigentlich vor gehabt hatte.

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Leyron Offline

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10.11.2007 11:49
#37 RE: 22. Juni 3016 DZ Nachmittag/früher Abend Zitat · Antworten
Ehe Leyron sich versah, hielt er Areros Becher in der Hand und blickte ihm hinterher.

‚Ob er sich nun doch schon traut?’

Der Geruch einer bunten Sommerwiese ging von Aeluin aus. Leyron sog ihn in sich auf und schenkte ihr ein Lächeln. Das rote Leinenkleid umschmeichelte ihre zarte Figur und betonte ihre weichen Rundungen. Ihre Haare waren zum Teil kunstvoll aufgesteckt, während der Rest in lange Flechten ihren schlanken Hals liebkoste. Sie sah verführerisch aus und einen Moment lang überdachte Leyron die Worte, die er noch kurz zuvor an Areros gerichtet hatte.

Einen Moment länger als nötig blickte er ihr in die grünen Augen.

„Du siehst wunderschön aus Aeluin!“ sagte er „Und glücklich ...“

Er zwinkerte ihr zu und nahm noch einen Schluck aus seinem Becher.


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Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


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10.11.2007 11:57
#38 RE: 22. Juni 3016 DZ Nachmittag/früher Abend Zitat · Antworten

Aeluins Herz schlug ihr bis in den Hals, als sie Leyrons Kompliment hörte. Am liebsten hätte sie ihn angestrahlt und gesagt: Ich habe mich nur für dich so schön gemacht.

Stattdessen legte sie den Kopf schief und meinte: „Ja, ich bin glücklich. Hier - “, sie machte eine leichte Kopfbewegung in Richtung der Leute, „hier gibt es viele gutaussehende Männer, die mit mir tanzen und mir sagen, wie schön ich heute bin.“

Sie lächelte. „Sehr originell sind die Männer scheinbar nicht.“

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Lundor Offline

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10.11.2007 12:20
#39 RE: 22. Juni 3016 DZ Nachmittag/früher Abend Zitat · Antworten

Lange waren sie nicht mehr auf dem Feld gewesen. Die Männer traten zusammen den Heimweg an. Schließlich war heute Abend das große Fest, an welchem jeder von ihnen teilnehmen wollte.

Auf dem Hof

Am Hof angekommen wartete Lundor erst einmal, bis die Dusche hinter dem Haus frei war. Das kalte Wasser tat gut und erfrischte. Der Schmutz des Feldes floss in Massen von seinem Körper.

In seinem Zimmer stand er erst etwas gefrustet vor der kleinen Truhe, welche seine Kleidung beherbergte. Was sollte er nur anziehen? Es waren bestimmt ein paar junge Frauen da, welche er gerne zum Tanzen auffordern würde. Und Lundor konnte tanzen. Das war eine seiner großen Stärken. Kaum jemand würde ihm das zutrauen. Aber er besaß sehr viel Taktgefühl.
Er entschloss sich schließlich für eine dunkelbraune Wildlederhose und ein weißes Hemd. Nachdem er sich die Haare gekämmt und zu einem lockeren Zopf zusammen gebunden hatte, suchte er seinen jüngeren Bruder auf. Sie wollten zusammen zum Fest gehen.

Auch Lendil hatte sich einigermaßen herausgeputzt. Die beiden jungen Männer würde man kaum wieder erkennen, hatte man sie zuvor nur auf dem Feld gesehen.

"Fertig? Können wir los?"
Lendil nickte und so machten sich die beiden auf den Weg zum Festplatz.

Auf dem Fest

Es war schon allerhand los. Überall wurde getanzt, gesungen und gespielt. Essen gab es in Massen. Fast alles was das Herz begehrte. Auch die ganze Familie war schon anwesend. Sie sahen ihre Eltern, wie sie zusammen saßen und sich das Essen schmecken ließen.

Zusammen stellten sie sich etwas Abseits hin und beobachteten erstmal die Gäste. Auch ein paar schöne Mädchen waren dabei, was ihre Aufmerksamkeit sehr erregte. "Ich hol uns Wein." Schon war Lendil verschwunden und kam kurze Zeit später mit zwei Bechern Met zurück. Seinem Bruder reichte er einen davon. "Danke!" Langsam nippte Lundor an seinem Becher und ließ sich den Honigwein schmecken.

"Ich muss Tanzen, hab schon so lange nicht mehr..." Lundor sah sich alle Mädchen und jungen Frauen an, welche in der Nähe herum standen. Sein Blick fiel auf Alea. Sie wohnte auch seit ihrer Geburt im Dorf und war mittlerweile ungefähr 16 Jahre alt. Schon oft hatte Lundor mit ihr das Tanzbein geschwungen und deswegen ging er nun auf sie zu und bat um einen Tanz.

Es dauerte nicht lange und die beiden jungen Leute schwebten über den Platz, im Takt der Musik. Lendil stand immer noch an dem Ort, an welchem ihn Lundor zurück gelassen hatte. Er mochte das Tanzen nicht besonders.


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Lundor

Leyron Offline

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10.11.2007 12:55
#40 RE: 22. Juni 3016 DZ Nachmittag/früher Abend Zitat · Antworten
„Das freut mich für dich, Aeluin. Es ist schön, dich glücklich zu sehen.“

Leyron lächelte.

„Doch bist du nur gekommen, um mir zu sagen, wie begehrt du heute bist?“ fragte er und reichte Aeluin den Kelch ihres Bruders.


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Aeluin Offline

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10.11.2007 12:56
#41 RE: 22. Juni 3016 DZ Nachmittag/früher Abend Zitat · Antworten
Aeluin fühlte einen Stich im Herzen. ‚Nun denkt er, ich wollte nur angeben. Dabei wollte ich ihn nur als einen von vielen darstellen.’ Äußerlich ließ sie sich jedoch nichts anmerken.

„Nein. Wieso sollte ich?“

Aeluin nahm ihm den Becher nicht ab. Sie wollte nicht länger als nötig bei ihm stehen, wo er jetzt so schlecht von ihr dachte.

Sie blickte einen Augenblick nachdenklich auf seine Brust, weil sie ihm nicht ins Gesicht sehen wollte. Dann straffte sie sich und sagte fröhlich: „Wie mit scheint, ist es dir gerade unmöglich zu tanzen, da du dich ja an zwei Metbechern festhalten musst. Dann werde ich mir einen anderen Mann suchen müssen.“

Sie schaute ihm listig in die Augen und wollte sich wegdrehen, als sie Leyrons Stimme hörte:

„Komm bald wieder Aeluin!“

Aeluin blickte noch einmal zu Leyron und schaute ihm in die Augen. Dann lächelte sie keck und sagte: „Mal sehen.“

Sie drehte sich um und fand zu ihrem Glück Lundor, der gerade keine Tanzpartnerin hatte, sondern nur die Mädchen beobachtend bei Lendil stand.

„Lundor! Komm tanz bitte mit mir!“ sagte sie, als sie bei den beiden angekommen war.

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Lundor Offline

Opfer misserabler Umstände


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10.11.2007 13:30
#42 RE: 22. Juni 3016 DZ Nachmittag/früher Abend Zitat · Antworten
Lundor hatte eine ganze Weile mit Alea getanzt. Bis ihr Bruder dazwischen funkte, welcher selbst mit seiner kleinen Schwester einen Tanz wagen wollte. Lundor wollte da natürlich nicht dazwischen stehen und verabschiedete sich.

Zurück bei Lendil nahm er wieder seinen Met-Becher an sich. "Und wie war's?" wollte sein Bruder wissen. Lundor sah ihn mit einem verschmitzten Lächeln an. "Wenn du selbst nicht tanzt, Bruder, wirst du das nie herausfinden. Aber soviel kann ich schonmal sagen... das Mädchen ist wie Butter..."
Zusammen stießen sie an und verstauten den letzten Rest des Bechers in ihren Mägen.

Es dauerte nicht lange, da kam Aeluin zu ihnen. Sie wollte unbedingt mit Lundor tanzen und dieser hatte nichts dagegen einzuwenden. Er reichte ihr seinen Arm, so dass sie sich einhacken konnte. "Darf ich bitten?"


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Lundor

Areros Offline

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11.11.2007 06:33
#43 RE: 22. Juni 3016 DZ abends Zitat · Antworten
Als Areros Pantia erreichte, sprach sie gerade mit einigen Freundinnen über einen scheinbar für sie alle interessanten Mann. Areros Mut sank, doch nun war er hier und alle hatten ihn bereits bemerkt.

„Guten Abend, die Damen“, sagte er mit einer – wie er hoffte – halbwegs normalen Stimme. „Ihr habt den Marktplatz wieder einmal wunderschön hergerichtet“, sprach er weiter und atmete innerlich tief durch. „Wie euch natürlich auch.“ Bei diesem Satz ließ er seinen Blick über die Mädchen schweifen und hatte vor bei Pantia besonders lang zu verweilen. Doch das Gegenteil war der Fall.

Die Mädchen kicherten erfreut.

‚Wie sage ich es ihr nur? Ich kann sie doch nicht hier vor den Mädchen an mich heranziehen. Was für eine alberne Idee, überhaupt herüber gekommen zu sein.’

Areros verstummte. Doch das schien die Mädchen nicht dazu zu bringen ihn erwartungsvoll anzustarren.

‚Was wollen die nur von mir?’ dachte Areros verzweifelt.

„Areros“, wandte sich nun Pantia an ihn. „Hast du keine Lust heute zu tanzen?“

Er starrte sie an. „Doch … ja … natürlich“, stotterte er. „Wenn du gern tanzen möchtest …?“

Areros Gedanken stoben in alle Richtungen. Sein Körper schien vom heißen ins eiskalte und wieder ins heiße gesteckt zu werden. Sein Herz hämmerte an seine Brust und wenn sie nicht bald etwas sagen würde, dann würde er sterben.

In Wirklichkeit sagte Pantia nur einen Moment später: „Ja gerne.“ Und trat nah zu ihm heran.

Mit Gewalt wandte Areros seinen Blick von ihr, bot ihr die Hand an und führte sie zur Tanzfläche.

Areros war ein guter Tänzer. Zwar hatte er nicht das große Talent, wie sein Bruder Lundor, aber die Mädchen tanzen trotzdem gern mit ihm.

Was Areros befürchtet hatte geschah: Er brachte kein Wort heraus. Er ärgerte sich ungemein darüber, aber ihm fiel nichts Gescheites ein. Nicht einmal auf etwas Dummes besann er sich. Langsam stieg Verzweiflung in ihm hoch. Pantia musste ihn für einen Volltrottel halten.

„In dem du zu ihr gehst, ihre Hände nimmst und sie so nahe an dich heran ziehst, dass sie gar nicht anders kann als dir in die Augen zu schauen. Wenn deine Finger mit ihrem langen blonden Haar spielen, sage ihr, dass sie das bezauberndste Wesen ist, das dir je begegnet ist. Lass sie spüren, welches Feuer sie in dir entfacht hat. Und mach ihr bewusst, dass nur sie dieses Feuer noch bändigen kann!“

Leyrons Worte geisterten durch seinen Kopf.

‚Zieh sie an dich ran, spiele mit ihren Haaren, sprich mit ihr und lass sie dein Feuer spüren?! Wie soll ein Mann das alles gleichzeitig machen?’ fragte er sich verzweifelt.

Dann sah er Aeluin, die mit ihrem Bruder Lundor tanzte. Sie zwinkerte ihm aufmunternd zu.

Areros atmete tief durch und zog Pantia an sich heran.

Im selben Augenblick, begann Pantia zu sprechen: „Sag mal, tanzt der Fremde auch?“

Areros vergaß zu tanzen und starrte Pantia an. „Leyron?“ fragte er mit kratzender Stimme.

„Ja“, lächelte ihn Pantia an. „Er ist ja wohl der aufregenste und gutaussehenste Mann, den Anthara die letzten Jahre gesehen hat.“ Pantia sprach mit voller Begeisterung.

Areros hatte inzwischen wieder angefangen zu tanzen, doch seine Schritte waren ungewöhnlich steif und auch sein Gesichtsausdruck war versteinert.

„Ich würde ja zu gern mit ihm tanzen“
sagte Pantia sehnsüchtig, ohne Rücksicht auf Areros Gefühle zu nehmen.

„Ich weiß nicht, ob er tanzt“
, antwortete Areros mit tonloser Stimme.

„Kannst du ihn mir nicht vorstellen?“
Pantia war unbarmherzig. „Oh bitte Areros. Tu mir doch den Gefallen!“

Areros nickte nur. Er hatte versagt – auf der ganzen Linie. Und Leyron, der jede Frau in Mittelerde haben konnte, hatte das Herz von Pantia gewonnen, ohne auch nur ein Wort an sie gerichtet zu haben.

Der Tanz war zu Ende und Areros ging wie im Traum mit Pantia zu Leyron hinüber. Er bemerkte gar nicht, was Leyron tat, ob er sich mit jemanden unterhielt oder ob er weiterhin nur Met trank.

Areros stellte sich vor ihn hin, sah ihm mit einer Mischung aus Verzweiflung, Wut und grenzenloser Enttäuschung an und sagte mit tonloser Stimme: „Leyron, darf ich dir Pantia vorstellen?“

Areros bemerkte das typische Grinsen seines Gegenübers und Wut stieg in ihm auf. Doch er war nicht der Typ, der sich prügelte. Und es lohnte sich ja auch nicht mehr sich zu prügeln, denn Pantia hatte sich entschieden.

Ruckartig drehte er sich um, holte sich an einem anderen Stand eine Flasche Rotwein und setzte sich abseits auf einen umgelegten Stamm. Dann nahm er einen tiefen Schluck aus der Flasche.

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Und er tötete ihn und wurde zum Verlierer. (Koran)

Areros

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11.11.2007 07:24
#44 RE: 22. Juni 3016 DZ abends Zitat · Antworten

Aeluin lächelte ihren kleinen Bruder an. Er hatte sich wieder einmal schick gemacht. Er hatte eine – für einen Mann – große Auswahl an Kleidungsstücken. Heute also hatte er sich für die braune Wildlederhose und das weiße Hemd entschieden. Seine Haare hatte er zu einem Zopf zusammengebunden, was sein hübsches Gesicht noch besser zur Geltung brachte.

Aeluin fasste ihren Bruder bei beiden Händen und wartete auf seinen Einsatz.

„Ist das heute nicht ein schöner Abend?“ seufzte Aeluin glücklich.

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Lundor Offline

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11.11.2007 07:25
#45 RE: 22. Juni 3016 DZ abends Zitat · Antworten
Lundor hatte sich mit seiner Schwester auf die Tanzfläche begeben. Sie warteten nun das nächste angespielte Lied ab. Die meisten waren Partnertänze, aber ab und an kamen auch Tänze für eine ganze Gruppe hinzu. Diese machten Lundor am meisten Spaß.

Aeluin, welche sich für den heutigen Abend besonders herausgeputzt hatte, Lundor nahm an den Grund dafür zu kennen, nahm ihn bei den Händen und sie fingen an sich im Takt der Musik zu bewegen. Es war mehr ein Schweben als ein Tanzen und die ein oder anderen neidischen Blicke fielen auf die Tänzer.

"Wie recht du hast, Schwesterherz. Die schönste Zeit des heutigen Tages." Nach einem harten Arbeitstag auf dem Feld musste man sich schließlich was gönnen. Und dann war da noch der Rauswurf beim Frühstück gewesen, was er seinem Vater und seiner Schwester Andirana noch immer nicht verziehen hatte.


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Lundor

Aeluin Offline

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11.11.2007 07:27
#46 RE: 22. Juni 3016 DZ abends Zitat · Antworten

Aeluin liebte es, mit Lundor zu tanzen. Kein anderer Mann verstand es so, über den Boden zu schweben, quasi zu fliegen. Aeluin verspürte immer ein kleines Kribbeln im Bauch und dafür würde sie alles tun. Sie glaubte nicht, dass dieses Kribbeln auch anders hervorgerufen werden könnte.

„Sag mal Lundor“, sagte Aeluin. „Du weißt, ich liebe es mit dir zu tanzen. Aber warum suchst du dir nicht endlich eine Freundin?“ Aeluin verdrehte bei der nächsten Drehung lustvoll die Augen. „Ich sage dir, sie würde dir zu Füßen liegen.“

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Lundor Offline

Opfer misserabler Umstände


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11.11.2007 07:30
#47 RE: 22. Juni 3016 DZ abends Zitat · Antworten
Während des Tanzens kamen die Geschwister ins Gespräch. Selten unterhielten sie sich für längere Zeit über ein Thema. Sie hatten unterschiedliche Interessen und somit sich selten etwas zu sagen.

Als Aeluin eine mögliche Freundin ansprach musste Lundor grinsen. "Ich hoffe doch, dass sie mir nicht nur zu Füßen liegen wird, weil ich tanzen kann. Ich hab noch viel mehr als das drauf." Lundor hob einen Arm und ließ seine Schwester in einer schwungvollen Drehung darunter hindurch gleiten.

"Ein Mann wie ich braucht nicht unbedingt eine Frau." Ich würde ihr nur irgendwann das Herz brechen, wenn ich in den Krieg ziehe... "Obwohl ich an Alea ja schon Gefallen gefunden habe." Er sah kurz zu der jungen Dame hinüber, welche sich mittlerweile mit Lendil unterhielt. Es gab sicher viele die in seinem Alter schon verheiratet waren, doch Lundor hatte es nicht eilig.


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Lundor

Aeluin Offline

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11.11.2007 07:43
#48 RE: 22. Juni 3016 DZ abends Zitat · Antworten
Aeluin musste grinsen. Alea war ein hübsches und nettes Mädchen. Sie war fast zehn Jahre jünger als sie, deshalb kannte sie sie nicht besonders gut.

„Ich weiß, dass du auch andere Vorzüge hast. Aber kein Mann tanzt wie du!“ Aeluin lächelte ihren Bruder liebevoll an. „Ich wünschte, solche Feste gäbe es öfter. Sonst unterhalten wir uns ja so selten.“

Aeluin wusste, dass es hauptsächlich daran lag, weil sie immer wieder über den Wunsch Lundors Krieger zu werden, stritten.

„Wieso meinst du, dass ein Mann wie du keine Frau braucht?“ fragte Aeluin. „Ich könnte mir vorstellen, dass das, was sie mit dir machen würde, dir sehr gut gefallen würde.“

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Lundor Offline

Opfer misserabler Umstände


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11.11.2007 07:52
#49 RE: 22. Juni 3016 DZ abends Zitat · Antworten

"Danke für das Kompliment!" Lundor errötete leicht. Es war selten, dass er Lob für irgendetwas erhielt. Besonders da er zur Zeit seine Arbeiten eher schleifen ließ, war hier wenig des Lobes für ihn übrig.

"Aeluin! Was hast du für Gedanken?" fragte Lundor in einem überraschten Tonfall. Natürlich wusste er was man mit Frauen alles anstellen konnte und wie sie einen Mann beglücken konnten. Aber das gerade aus dem Munde seiner älteren Schwester zu hören war mehr als seltsam.

Warum ich keine Frau brauche...
"Mh, weißt du. Ich werde nicht mehr lange hier sein und mitnehmen könnte ich keine Frau und dann wäre sie alleine und das möchte ich nicht." Ja, er würde sicher bald nach Minas Tirith reisen um sich dort zu melden. Das war sein Traum und er glaubte an diesen.


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Lundor

Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


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11.11.2007 08:01
#50 RE: 22. Juni 3016 DZ abends Zitat · Antworten
„Wo willst du denn hin?“ lächelte Aeluin. Sie amüsierte sich immer noch königlich über den überraschten Ausdruck auf Lundors Gesicht, als sie über die Freuden eines Mannes gesprochen hatte. Zwar hatte sie selbst keinen Mann, doch wusste sie, wie man einen Mann ab besten liebt. Ihre beiden älteren Schwestern hatten nicht versäumt, sie in diese Geheimnisse einzuweihen.

Aluins blick schweifte umher und überrascht bemerkte sie, dass Areros mit Pantia tanzte.
‚Hoffentlich gesteht er ihr seine Liebe!’ Ihre Blicke trafen sich und sie zwinkerte ihm aufmunternd zu.

Dann wandte sie sich wieder an Lundor. Als sie jedoch Lundors Augen traf, änderte sich ihre gute Laune schlagartig. Sie wusste nun, warum er wegwollte und Wut stieg in ihr auf.

„Warum in aller Welt musst du gerade Krieger werden?“

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