Curon stand hinter Frindol und Dorgil die sich gemeinsam um Erchirion kümmerten. Dorgil wand sich plötzlich zu ihm um.
"Schau nach den anderen Beiden, wir kümmern uns um Erchirion. Emeldirs Verband muss gewechselt werden. Und dann ruh dich aus Junge, du kippst ja gleich um."
Curon blickte zu den beiden Meldereitern, welche abgestiegen waren. Er drehte sich zu Dorgil um nickte kurz und ging dann zu ihnen.
Curon war gerade fertig mit Emeldirs Verband, als ihm jemand auf die Schulter klopfte. Erdrehte sich um und brauchte einige Augenblicke, um sein Gegenüber zu erkennen. Dann lagen sich Owain und Curon in den Armen. Owain schob Curon eine Armeslänge von sich, um sich zu überzeugen das er unverletz war.
"Scheint so als ob ihr Ärger hattet. Wir sind leider etwas spät dran." - "Boromir hat, dich alten Gauner, scheinbar noch nicht aus seiner Truppe geworfen. Du wirst doch nicht etwa ruhiger."
Der fremde Soldat sprach ihn an und Erchirion versuchte ihm so gut wie möglich zu folgen. Irgendwie konnte er nicht klar sehen, aber das lag vermutlich an seinem momentanen Zustand. Nur verstand Erchirion immer noch nicht ganz, wer der Kerl eigentlich war und woher er so plötzlich kam? Wie lange war ich denn weggetreten? … Das Wasser das der Mann ihm anbot nahm Erchirion allerdings gerne dankbar an. Das kühle Nass tat ihm gut.
Nun stellte sich der Soldat doch endlich vor. Erchirion sagte der Name nichts, wahrscheinlich musste er das auch nicht. "Erchirion … mein Name ist Erchirion." Zumindest wusste er jetzt auch seinen Namen, wenn er ihn nicht schon vorher durch irgendwen anders erfahren hat. " … wo kommt Ihr her? … sind … sind wir schon in Osgiliath?" Aber wenn er sich umsah, konnte der junge Ranger auch durch seinen verschleierten Blick erkennen, dass sie sich noch irgendwo mitten im Wald aufhalten mussten.
Frindol und Davan hatten mittlerweile an seiner Kleidung zu schaffen gemacht. Er fühlte sich so kraftlos und die Schulter schmerzte immer mehr. Am Vormittag hatte er sich eigentlich noch ganz gut gefühlt, das Unwohlsein und die Kraftlosigkeit waren erst im Laufe des Nachmittags gekommen. Bis zum dem Zeitpunkt, an dem er sich an nichts mehr erinnern konnte.
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Hinfallen, Aufstehen, Krone richten, weiter gehen ...
Im allgemeinen Wiedersehenstrubel spürte Thenar mehr als deutlich seine Müdigkeit. Die beiden Soldaten Boromirs waren von einem anderen Waldläufer abgelenkt worden, der die Zwei freudig begrüßt hatte. Thenar suchte mit seinem Blick nach Erchirion und sah, dass dieser mit Curon und Dorgil bestens versorgt wurde; auch Frindol, der ihm schon einmal bei einer Verletzung geholfen hat, war bei ihm. ‚Gut, Erchirion wird endlich richtig versorgt. Ob er schon aufgewacht ist? Ich kann es nicht erkennen … Seltsam, dass dieser Orkpfeil vergiftet war und nicht auch der, der Emeldir getroffen hat …’
Thenar strich sich über sein Kinn, das nun von einem Bart bewachsen war. Diesen Bartwuchs mochte er nicht besonders, aber damit musste man eben als Waldläufer leben. Doch er war zu müde, für weitere Gedanken dazu; morgen war auch noch ein Tag. Ein müder Schauer überkam ihn und er gähnte herzhaft. Sein Blick ging zu Meowés und Gwaenas, die ebenfalls recht müde aussahen. Er nickte ihnen kurz zu und suchte dann nach einen Ruheplatz.
Etwas abseits stand ein Baum und ein niedriges Gebüsch,was dem Ranger recht passend für einen Schlafplatz aussah. So ging er mit langen Schritten zu diesen trockenen und geschützten Platz und legte sich ohne viel Aufhebens an dem Baumstamm dicht bei dem Gebüsch hin. Zwar waren die Waldläufer noch am hin und her laufen, doch es kümmerte ihn herzlich wenig. Er legte seinen Bogen und den Köcher neben sich, rückte seine übrigen Waffen zurecht, damit sie ihn nicht weiter behinderten und wickelte sich in seinen Mantel. Kaum das er die Augen zugemacht hatte, schlief sofort ein.
Faramir sah angespannt zu, wie Frindol Erchirion untersuchte und mit ihm sprach.
Immerhin ist Erchirion wieder bei Bewusstsein. Den Valar sei Dank!
Gleichzeitig hörte er, wie sein Bruder Befehle erteilte und sich dann an ihn wandte und fragte, ob nicht noch einige Männer auf die Jagd gehen sollten.
"Ich bezweifle, dass von den Waldläufern noch jemand auf die Jagd gehen möchte", antwortete er. "Schau, sie sind alle sehr erschöpft. Übrigens wurde Erchirion heute morgen verletzt, als er mit Thenar auf der Jagd war. Ich habe sie noch gar nicht gefragt, ob sie etwas erlegt haben. Wir könnten Thenar fragen..."
Doch dann sah der Heermeister, dass der alte Waldläufer eingeschlafen war.
"Nein, er schläft schon, dann sollten wir ihn nicht stören."
Während er noch sprach, traten Mablung und Damrod an ihn heran.
"Verzeiht, Heermeister", sagte Mablung, "aber Damrod und ich sind noch nicht zu müde für die Jagd. Wir würden gerne gehen - jetzt, wenn Ihr es gestattet."
"Ihr beide?" fragte Faramir. "Nun gut, ihr dürft gehen. Aber kehrt zurück, wenn es zu dunkel wird!"
Die zwei Waldläufer eilten davon und verschwanden im Wald.
"So, nun sind meine Leibwächter fort", sagte Faramir zu seinem Bruder. "Aber wer braucht schon Leibwächter, wenn er den Heermeister des Weißen Turms an seiner Seite hat." Er lachte, wurde aber rasch wieder ernst.
"Boromir, wir sollten die Gelegenheit nutzen, einige vertrauliche Worte zu wechseln", sagte er leise. "Gehen wir doch etwas weg von den anderen."
Die beiden Heermeister entfernten sich ein wenig vom Lager - so weit, dass die Soldaten sie nicht hören konnten, aber noch in Sichtweite.
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
Einstiegspost - Auf dem Weg nach Osgiliath (nicht in Faramirs Gruppe)
Thorin eilte durch das dichte Unterholz. Unter ihm knackten Äste und Blätter raschelten durch seine schnellen Schritte. Vor Tagen hatte er eine kleine Botschaft von einem Falken überbracht bekommen. Sie besagte, dass er sich im Auftrage seines Heermeisters Faramir nach Osgiliath begeben solle. Die Nachricht war recht kurz gehalten und Thorin wusste nicht, warum er seinen Auftrag die Grenzen des Landes Rûhn zu überwachen so plötzlich abbrechen sollte. Aber Thorin stellte keine Befehle in Frage. Uns so folgte er dem Rufe seines Heermeisters. Selbst wenn dies einen tagelangen Eilmarsch bedeutete.
Er wusste jedoch, dass er Osgiliath bald erreicht haben würde. Er schätzt, dass noch zirka ein bis zwei Tage vor ihm lagen bis er die in Ruinen liegende Stadt erreichen würde.
Osgiliath... wie sehnt mein Herz nach dieser Stadt. Ist es doch die einzige Stadt Gondors die mir etwas bedeutet - mit der ich etwas Besonderes verbinde... Durin... Drár... wo ihr wohl im Moment weilet?
Osgiliath. Dort hatte Thorin einst seine zwergischen Ziehväter Murin und Drár verlassen und hatte sich in "Menschenhand" begeben. Hasste er doch die kalten, steinernen Gebäude der Städte die er bisher gesehen hatte, so fühlte er sich in Osgiliath irgendwie geborgen. Ein Gefühl, dass er nur aus den Höhlen der Eisenberge kannte. Dem einsten Habiat seiner beiden Ziehväter. Er wusste nicht warum er einen solchen Groll gegen die Städte hegte. Er wusste nur, dass er sich in der Natur weitaus wohler fühlte.
Thorin erspäte vor sich eine Lichtung. Er schob seine Gedanken beiseite und verlangsamte seinen Schritt. Lichtungen bei Dämmerung oder Nacht konnten gefährlich sein, wenn man unachtsam war.
Es gab also doch noch zwei Waldläufer die nicht zu müde waren um sich um ein wenig Fleisch für den Abend zu kümmern. Natürlich hätten sich die Männer auch mit Trockenfleisch und Brot begnügt, aber wenn man Besseres haben konnte, warum dies nicht ausnutzen?
Mit Faramir etwas im Abseits
Boromir nickte, als sein Bruder vorschlug den Augenblick zu nutzen um im Vertrauen mit einander zu sprechen. Und so entfernten sie sich ein Stück von den anderen Männer. Eine Lagebesprechung war auch genau das, was der Hauptmann als nächstes Vorgesehen hatte. Es dauerte nicht lange da ließen sich die beiden Männer auf zwei Baumstämmen nieder.
"Wie viel hat dir Vater in seinem Brief mitgeteilt?" fragte Boromir nun den Jüngeren. Natürlich hatte er ihn nicht gelesen und deshalb auch keine Ahnung, was der Truchsess seinem Jüngsten schrieb.
"Diese Angelegenheit scheint ihm sehr wichtig zu sein, wenn er uns beide schickt. In meinen Augen eigentlich unnötig, aber es steht wohl der Ruf Gondors auf dem Spiel." Boromir schüttelte kurz den Kopf.
"Ich kann das auch nicht begreifen. Was treibt diese Männer dazu zu rauben, zu brandschatzen, zu morden? Und Faramir, es sind wirklich Männer aus Gondor! Das ist nicht irgendein Abschaum aus Mordor. Zu Anfang wollte ich den Worten des Boten keinen Glauben schenken, doch es scheint wirklich die Wahrheit zu sein." Boromir strich sich mit seiner Hand über das Kinn und versuchte aus dem Gesichtsausdruck Faramirs herauszulesen, was dieser von der Sache hielt.
"Ist Gondors Volk wirklich so unglücklich, dass es sich gegen sein eigenes Land wendet? Es kam immer wieder vor, dass vereinzelte Personen auf die schiefe Bahn gerieten. Aber hier handelt es sich gleich um mehrere Dutzend Männer! Wir müssen dem so schnell wie möglich Einhalt gebieten. … Wir müssen an diesen Männern ein Exempel statuieren."
Mittlerweile wurde es immer dunkler. Das Lagerfeuer, welches die Männer entfacht hatten, war bereits gut geschürt worden und viele unterhielten sich über die vergangen Tage. Viele Freunde hatten sich an diesem Abend wiedergefunden.
Von neuem richtete Boromir Worte an seinem Bruder. "Das Volk muss sehen, dass es ihm an nichts mangelt, solange es patriotisch zu Gondor steht. Sollte dies allerdings nicht der Fall sein, müssen sie mit den Konsequenzen leben."
Bei Erchirion Der Verletzte hatte das Wasser dankbar angenommen und es schien ihm gut zu tun. Zumindest erfuhr er jetzt den Namen seines Patienten, nachdem er sich selbst vorgestellt hatte.
Ernst blickte er Erchirion an, als dieser weiter Fragen stellte und schüttelte dann den Kopf. "Nein, wir sind nicht in Osgiliath. Aber wir, meine Kameraden und ich, kommen von dort. Wir sind Euch und Heermeister Faramir entgegen geritten. Im Augenblick befinden wir uns noch auf einer Lichtung, die wohl auch unser Nachtlager darstellen wird."
Auch wenn er den jüngeren Mann nicht aus den Augen ließ galt seine Aufmerksamkeit hauptsächlich dessen Verletzung. Es war nicht die erste Vergiftung, die er behandelte und doch war jede wieder ein wenig anders. Zuerst einmal musste er mehr über sie herausfinden bevor er entschied, wie er sie behandelte, auch wenn er bereits in Gedanken die Kräuter zusammenstellte, die vermutlich helfen würden. "Sagt Erchirion, wie fühlt sich die Wunde an. Schmerzt sie? Fühlt sie sich taub an oder nimmt Sie Euch nur die Kraft? Denkt nicht, dass ich nicht wüsste, wie ich Euch helfen kann, aber es ist wichtig, dass ich das Gift, das Euch wohl erwischt hat, einschätzen kann."
Nun hatte sich, nachdem er mit Davans Hilfe die Kleiderschicht entfernt hatte und er zum ersten Mal einen genaueren Blick auf die Verletzung werfen konnte, sein Blick wieder vollends auf diese geheftet. Reden würde er auch können, wenn er dem anderen nicht in die Augen sah, auch wenn er das nicht vernachlässigen durfte. Vorsichtig näherten sich seine Finger, welche er zuvor mit einer scharf riechenden Flüssigkeit aus einer kleinen Flasche abgewischt hatte, der Wunde um zu fühlen, ob sie wirklich, wie er vermutete bereits entzündet war. "Bitte sagt mir sofort, wenn Ihr mehr Schmerzen haben solltet, wenn ich die Wunde berühre. Es hilft keinem von uns, wenn Ihr hier versucht den Helden zu spielen. Nur wenn Ihr ehrlich zu mir seid werde ich Euch helfen können."
_________________________________________ Der Chara für alle Fälle …
Ihr benötigt den Nebencharakter (NPC)? Wendet euch bitte an einen Mod.
Davan hatte sich, nachdem er Frindol geholfen hatte die verletzte Schulter Erchririons frei zu legen ein klein wenig zurück gezogen. Aber nur so weit, dass er jederzeit helfen konnte, wenn seine Hilfe benötigt würde. Einer der Waldläufer war losgelaufen um sich um das heiße Wasser zu kümmern, nach dem der Heiler verlangt hatte.
Abwartend hörte er dem Gespräch zwischen Frindol und dem Prinzen von Dol Amroth zu. Auch wenn er selbst noch keine solche Verletzung erlitten hatte, kannte er Frindols Vorgehen von einigen Kameraden, die er wegen ähnlicher Verletzungen behandelt hatte. Sollte sein Kamerad seine Hilfe brauchen, würde er es ihn wissen lassen. Und im Augenblick gab es nicht all zu viel für ihn zu tun. Ihre Pferde wusste er gut von den anderen Kameraden mit versorgt und er konnte später selbst noch einmal nach ihnen sehen.
Die Männer waren ihnen entgegen geritten? Wie viele es wohl sein mochten und wie viele Pferde sie mit sich führten? Erchirion wäre es ja eigentlich egal gewesen, aber im Moment wollte er nichts lieber als die steinernen Mauern von Osgiliath so schnell wie möglich zu erreichen. Aber laut dem Heiler oder Frindol, wie er sich vorgestellt hatte, würde es wohl noch eine zeitlang dauern bis sie dort ankamen. Schließlich befanden sie sich auf irgendeiner Lichtung mitten im Wald.
Frindol stellte ihn nun ein paar Fragen und versuchte seine ganze Aufmerksamkeit auf den Mann zu richten. "Gift? … Was für Gift?" Davon hörte Erchirion zum ersten mal. Natürlich, er fühlte sich überhaupt nicht gut und hatte vorhin auch das Bewusstsein verloren. Aber an Gift hatte er gar nicht gedacht. Diese Erkenntnis schockte ihn nun umso mehr.
Trotzdem versuchte er die Frage des Heilers zu beantworten. "Es … es brennt irgendwie. Und taub fühlt sich eigentlich nur meine Hand ein wenig an." Das konnte aber auch daran liegen, dass er den fixierten Arm die letzten Stunden nicht bewegen konnte. Dadurch war vielleicht auch die Hand eingeschlafen.
Erchirion nickte, als Frindol ihm Auftrug was er als nächstes zu tun hatte. Er würde sich schon rühren, wenn es ihm zu unangenehm wurde. Auch wenn er im Moment einfach am liebsten nur geschlafen hätte. "Kann ich nicht einfach … schlafen?" Doch da berührte ihn Frindol bereits an der Schulter und Erchirion hätte fast aufgeschrien. Aber stattdessen packte er im Reflex mit der rechten Hand den Arm des Heilers und zog diesen zurück, so dass sich seine Hand von Erchirions Schulter entfernte. Er handelte rein instinktiv, aus dem Schmerz heraus. "Entschuldigt!" meinte der junge Mann und entspannte sich wieder ein wenig.
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Hinfallen, Aufstehen, Krone richten, weiter gehen ...
"Ihr seht alle ganzschön erledigt aus. Komm mit ich mach dich mit deinem neuen Transpotmittel bekannt."
Owain grinste breit,während sie zu den Pferden gingen. Sein Rappe begrüßte ihn mit einem heftigen Knuff gegen die Schulter und einem Blick den man als vorwurfsvoll interpretieren konnte. Der Braune, das Handpferd, das mitgebracht hatte war zurückhaltender und schaute die beiden Männer mit klugen Blick an.
"Schon gut, du Rüppel, ich sattel dich schon ab. Der Braune taxiert dich ganz schön, aber er ist nicht bösartig. Schade das ich den Stallmeister nicht nach seinem Namen gefragt hab. Ich werd es in Osgiliath nachholen. Wenn du nicht zu müde bist, Curon, könntest du ihn absatteln."
Owain war bereits damit beschäftigt seinen ungeduldigen, viebeinigen Freund, Garulf, vom Sattel zu befreien. Wie Curon bemerkte hatten beide Pferde eine Zäumung ohne Gebiss trugen, aber er wusste auch das Owain es bis auf Gefechte vermied, seinem Pferd ein Gebiss anzutun. Er würde also vorsichtig mit den Zügeln umgehen müssen. Es bedeutete aber auch das sie den Pferden die Zäumung zum Fressen nicht abhnemen brauchten.
Curon näherte sich langsam dem Braunen der ihn immer noch neugierig und ruhig betrachtete, er stand auch noch wie ein Standbild als Curon ihm den Sattel abnahm. Curon machte die Zügel vom Zaumzeug los und steckte sie weg, als der Braune seine Nase senkte und an Curons Gürteltasche roch.
"Das Ergaunern von Dingen, scheint er sich von dir abgeschaut zu haben, Owain. Ich hoffe du hast etwas Proviant für mich übrig."
Curon griff in die Gürteltasche und nahm ein Stück trockenes Brot heraus, das zusammen mit dem restlichen Trockenfleisch noch bis Osgiliath hätte reichen sollen, was nun nicht mehr notwendig war. Der Braune nahm ihm das Brot aus der Hand. Curon nah sein Seil und band das Pferd damit an einen niedrig hängenden Ast eines nahestehenden Baumes, so das es noch gut weiden konnte. Owain hatte es ihm gleich getan und schob in jetzt in Richtung Feuer. Die Sättel hatten sie in der Nähe der Pferdewachen aufgereiht, welche darauf achten würden. Owain hatte sein Bündel vom Sattel genommen.
Meowés war sehr erschöpft. Er wollte nicht mehr weitergehen, doch dann sah er das Boromir dazu kam. Er freute sich. 'Endlich sind wir bald da!' Er wollte umbedingt nach Osgiliath, doch er und alle anderen Waldläufer waren zu müde um weiterzugehen.
Meowés setzte sich an einen Baum. Er sah das Thenar eingeschlafen war. Er wollte auch kurz schlafen, aber irgendetwas brachte ihn davon ab. Doch dann schlief er doch ein. Er träumte das er mit Erchirion woanders hinmüsse. Doch dann war er doch wieder mit anderen Waldläufern und Faramir und Boromir weg. Dann sah er Minas Tirith. Doch er wusste nicht was das bedeuten sollte.
nach einer Viertelstunde wachte er wieder auf. 'Wie lange habe ich geschlafen?', fragte er sich, aber dann lehnte er sich zurück und blieb dort sitzen.
Owain hatte ihn gefragt, warum sie in einer so großen Gruppe und schon vor Erhalt der Befehle losgezogen waren, als sie sich zu den anderen an Lagerfeuer gesellt hatten. Curon konnte es einfach nicht beanworten, das so viele Waldläufer ine ungutes Gefühl hatten, war einfach kein Grund,also schob er den Mangel an Vorräten vor.
"Und wie ist es dir ergangen, seit wir uns das letzte Mal getroffen haben. Bist du immer noch mit der hübschen Braunhaarigen zusammen? Oder ist deinem Charme schon eine Andere erlegen? Los erzähl mal. Und wie gehts meiner Familie?"
Owain reicht Curon etwas zu essen und überlegte wo er anfangen sollte, Nachrichten über die Familie würden seinem Freund jetzt gut tun.
"Deiner Mutter und deinem Vater geht es gut, Eradan macht sich gut, er wird deinem Vater immer ähnlicher und Erendis verdreht jeden der jungen Soldaten in Minas Tirith den Kopf." Er drehte sich kurz zu Curon um und grinste ihn unverschämt an. Owain machte eine kurze Pause. "Was die Braunhaarige angeht, nun ja, ..."
Er drehte sich wieder zu Curon um und lächelte als er sah das sein Freund von einem Moment auf den anderen eingeschlafen war.
Die Gegenfrage Erchirions wunderte ihn nicht. Es kam immer wieder vor, dass Menschen an Vergiftungen umkamen, weil sie diese nicht erkannten. Aber hier musste er erst einmal herausfinden, was überhaupt mit der Wunde los war. "Ich kann nicht ausschließen, dass sich an dem Pfeil, der Euch traf Gift befand. Orks neigen zu solch schlechten Scherzen und mehr als einmal hatte ich schon mit so etwas zu tun. Ich möchte auf jeden Fall ausschließen, dass ich eine falsche Behandlung wähle, nur weil ich etwas übersehen habe."
Bei der Beschreibung, die der Verletzte ihm gab nickte Frindol. "Es brennt also...Hm...Was die Taubheit in Euerer Hand angeht, so nehme ich an, dass der Arm verhältnismäßig lange ruhig gestellt war. Demnach könnte diese Sache auch daher rühren. Und was das Brennen angeht, werde ich wohl dahinter kommen müssen, woher es kommt." Frindols Blick war nachdenklich geworden, als er die Dinge durchging, die im Rahmen des Möglichen liegen konnten.
Er hatte nicht all zu viel von der Wunde spüren können, als er versucht hatte diese vorsichtig zu berühren. Erchirion hatte seine Hand sofort abgefangen und festgehalten. Also versuchte dieser nicht den Helden zu spielen...Und die Wunde war äußerst schmerzempfindlich. "Es tut mir leid, wenn ich Euch noch zusätzliche Schmerzen bereitet habe. Aber auch die Temperatur um die Wunde herum kann mir etwas darüber aussagen, womit ich es gegebenenfalls zu tun habe. Meint Ihr, Ihr könntet noch einmal für einen Moment die Zähne zusammenbeißen? Ich werde so vorsichtig wie möglich sein."
Die Frage, ob er nicht einfach schlafen dürfe tat Frindol mit einem Kopfschütteln ab. "Für den Moment brauche ich Euch noch ein klein wenig wach. Aber sobald ich die Wunde versorgt habe werde ich Euch die Ruhe gönnen, die Euer Körper verlangt. Aber erst möchte ich mir Euere Verletzung auch von der anderen Seite her ansehen." Er warf einen Blick zu Davan hinüber und signalisierte diesem, dass er ihm helfen solle, den Prinzen soweit aufzurichten, dass er sich auch die Austrittwunde des Pfeiles einmal näher besehen konnte.
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Nachdem sich die Brüder hingesetzt hatten, hörte Faramir geduldig Boromir geduldig zu, während sein älterer Bruder davon sprach, dass man an den Gesetzlosen ein Exempel statuieren müsse.
"Ich verstehe nur allzu gut, warum Vater mich mitschickt", dachte Faramir, als er das hörte. "Ich muss Boromir davon abhalten, zu weit zu gehen."
"Vater hat mir vieles mitgeteilt", begann Faramir, "unter anderem, dass wir mit vierzig Mann nach Lossarnach reiten müssen, um Hauptmann Rinard zu treffen, der uns alles Wichtige über die Banditen sagen wird. Überdies hat er befohlen, dass der Anführer der Bande lebendig gefangen zu nehmen ist. Vater möchte unbedingt wissen, warum diese Männer Dörfer überfallen. Ich würde sogar versuchen, möglichst viele Banditen lebendig gefangen zu nehmen."
Boromirs Miene verfinsterte sich ein wenig, aber Faramir sprach ruhig weiter.
"Ich weiß, das ist nicht nach deinem Geschmack, aber ich gebe folgendes zu bedenken: Wir müssen erfahren, ob diese Verräter auf eigene Rechnung handeln oder im Dienst des Feindes stehen. Und dazu brauchen wir vielleicht mehr als einen Gefangenen. Vater ist diese Angelegenheit sehr wichtig, deswegen schickt er uns beide, statt die Bande durch Forlong oder Falastur erledigen zu lassen. Überdies sind die Banditen trotz allem Menschen und keine Orks, die man einfach abschlachten kann."
Nun schien Boromir den Sanftmut seines Bruders zu belächeln, doch Faramir fuhr fort.
"Aber wenn ich gerade von Orks spreche: Dass einige Spitzel aus Minas Morgul sich in Ithilien herumtreiben, ist leider alltäglich und kaum der Rede wert. Doch dass einer unserer Meldereiter getötet wurde, lag auch daran, dass die drei Männer zu leichtsinnig waren: Sie haben die alte Nord-Süd-Straße benutzt. Dort ist es viel zu gefährlich! Vielleicht sollten wir in Zukunft nur noch Waldläufer als Boten durch Ithilien senden."
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
Davan war dem wortlosen Wink Frindols gefolgt und war langsam hinter Erchirion getreten um diesen vorsichtig so stützen zu können, dass der Heiler seine Arbeit machen konnte. Auch wenn er selbst nichts von Heilkunde verstand war selbst ihm beim Anblick der Wunde klar, dass bald etwas damit geschehen konnte.
Der Verletzte schien verhältnismäßig viel Blut verloren zu haben und Davan vermutete, dass das auch mit ein Grund für dessen Schwäche war. Aufmerksam wartete er ab, was nun weiter passieren würde.
Erchirion nickte, als Frindol ihn fragte, ob er es noch aushalten würde. Für ihn war der Schmerz gerade nur etwas überraschend gekommen und deshalb hatte er auch so reagiert. Es war nicht seine Absicht gewesen. Aber nun konnte er sich darauf einstellen. Er hoffte wirklich, dass Frindol wusste was er tat. Aber so wie sich Erchirion im Moment fühlte, konnte es in seinen Augen gar nicht mehr schlimmer werden. Er würde wohl im Moment jeden an sich ran lassen, nur damit er sich besser fühlte.
"Ihr müsst euch nicht entschuldigen." Schließlich wollte der Mann ja nur helfen und fügte Erchirion nicht absichtlich Schmerzen zu. Zusammen mit Davan brachte er den jungen Waldläufer in eine sitzende Position. Haltungsnoten hätte man Erchirion wohl im Moment nicht geben dürfen. "Wie schaut es aus?" Er musste irgendetwas sagen um sich abzulenken. Die Müdigkeit wollte ihn übermannen und er war wohl nah dran wieder abzutriften.
Hiril, ein junger Waldläufer, mit welchem Erchirion eigentlich nicht viel Kontakt hatte, kam heran und hatte einen kleinen Topf bei sich. "Das heiße Wasser, nach welchem Ihr verlangt habt", meinte er zu Frindol, stellte den Topf neben ihn ab und entfernte sich wieder.
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Hinfallen, Aufstehen, Krone richten, weiter gehen ...
Lenor sah nach links und nach rechts, nach vorn und nach hinten. Und irgendwie hatte er das Gefühl, dass er nicht länger in seinem Sattel sitzen zu bleiben brauchte. Seine Aufgabe schien erfüllt und abgeschlossen. Die Gruppe der Waldläufer und der Soldaten vermischte sich. Den Älteren, den er für einen Moment neugierig betrachtet hatte, hatte er aus den Augen verloren.
Er saß ab und entschied, dass es Zeit war, sich nun ebenfalls einen Lagerplatz zu suchen. Aber es war trotz der allgemeinen Begrüßung, die stattfand dennoch nicht leicht, sich mehr oder weniger ungesehen irgendwo hin zu schleichen. Schon gar nicht mit einem Pferd an der Hand, das ja ebenfalls versorgt werden wollte.
Kameraden hatten bereits damit begonnen, Seile zwischen den Bäumen zu spannen, an denen die Pferde für die Nacht angebunden werden konnten und so näherte sich Lenor mit seinem ´Cadeyrn´, wie das stattliche Pferd hieß, eben jener Stelle. In der Hoffnung, dass es vielleicht etwas half, dass sein Tier nicht allzu viel vom Dreck und dem Geruch der anderen Tiere abbekam und belästigt wurde, wählte er einen Platz am Rande.
Allerdings fand er sich alsbald vor seinem nächsten Problem wieder. Keineswegs wollte er den guten und teuren Sattel einfach so auf den Waldboden legen. Einen Ständer über den man ihn hängen konnte, gab es jedoch auch nicht. Seine Gedanken arbeiteten ... und fanden eine Lösung. Zwar war sie nicht unbedingt zufriedenstellend, doch in Anbetracht der Umstände würde sie wohl genügen müssen.
Er band das Pferd also zunächst an, löste das Kandarenteil mit den Zügeln aus dem Zaum heraus, säuberte es mit Wasser aus seinem Trinkschlauch und band es am Sattel fest. Ebenso verfuhr er mit dem Stirnpanzer. Dann löste er seine Schlafdecke vom Sattel, suchte sich seinen Lagerplatz, breitete sie dort aus und kehrte dann wieder zu seinem Pferd zurück. Dann nahm er ihm den Sattel ab, brachte diesen mitsamt der Satteldecke zu seinem Lagerplatz, legte ihn auf der Decke ab und legte dann die Satteldecke aus, um den Sattel von seiner eigenen Decke auf die Pferdedecke umzulagern.
Zufrieden mit sich, legte er sein Schwert und den Helm daneben ab und griff nach den Utensilien, die er für die Pferdepflege und für die Nachtvorbereitungen noch benötigen würde. Cadeyrn wurde noch ausführlich und sauber gebürstet um die Verklebungen des Rittes zu entfernen, die Mähne und der Schweif wurden geordnet, die Beine und Hufe kontrolliert und gesäubert. ...ebenso wie die Bereiche, die man mit einem feuchten Tuch auswischte. Für diesen Zweck hatte er verschiedenerlei sauber gearbeitete Stofftücher dabei. Selbstverständlich die weichsten, die man finden konnte. Und so reinigte er auch Augen, Nüstern, Genitalien und After mit jeweils eigenen Tüchern. Zum Abschluss gab er ein paar Tropfen Rosenöl auf ein sauberes Tuch, mit dem er weitläufig und ausführlich über das Fell des Tieres strich. Dann nickte er und war zufrieden!
Jetzt kam der Teil, der ihm weniger Zufriedenheit bescheren würde. Cadeyrn hatte eine wunderschöne, strahlend weiße Befesselung und eine elegante schmale Blesse. Beides, so war ihm eingeschärft worden, müsse in der Nacht getarnt werden. So griff er seufzend nach den Lappen, die er speziell dafür hatte anfertigen lassen. Sie verfügten über Lederriemen und Schnallen und bestanden aus dunklem, feinem Leder. Damit tarnte er die Beine. Für das Gesicht hatte er den Sattler vor eine Herausforderung gestellt und dieser hatte ihn mit seinen Ansprüchen letztendlich zum Schneider geschickt. Also streifte er nun den weichen Stoff, der teuer aus einer in Süd-Gondor vorkommenden Pflanze gefertigt wurde, über Nase und Stirn des Tieres. Es sah albern aus! seufzte Lenor für sich. Doch er tröstete sich mit dem Gedanken, dass es bald Nacht werden würde und im Morgengrauen, sobald er etwas erkennen würde, würde er Cadeyrn wieder von der entstellenden Tarnung befreien! Für den Augenblick schien das Pferd das alles mit Fassung zu ertragen. ...nun gut. Er konnte sich ja auch selbst nicht sehen und vielleicht war das auch besser so!
Er hängte ihm noch seinen Fressbeutel mit einer guten Portion Hafer um und während das Tier sich dem begehrten Futter hingab, kümmerte er sich für sich selbst um das Notwendigste. Verstohlen sah er sich gelegentlich um. … und hatte pausenlos das Gefühl, beobachtet zu werden. Schließlich war es ihm zu dumm und er ging, nun nur noch einfach bekleidet, wieder zu Cadeyrn zurück, nahm ihm den leeren Futtersack ab und führte ihn zu einer etwas lichteren Stelle, an der er grasen konnte. Das Laub des Waldbodens bot schließlich keinerlei vernünftige Nährwerte für das Tier und es lag Lenor am Herzen, dass auch der Wallach so wenig wie möglich unter den Strapazen ihres Rittes in die Wildnis leiden sollte.
Zufriedenstellend war dies jedoch alles irgendwie nicht. Er würde noch einiges an den Möglichkeiten, die ihm hier gegeben waren, feilen müssen. ... eine Herausforderung, derer sich Lenor mit Ehrgeiz stellen würde!
Mittlerweile war es gänzlich dunkel geworden. Soweit Boromir es sehen konnte, waren Damrod und Mablung wirklich mit Wild zurück gekehrt und die Waldläufer machten sich schon daran es auseinander zu nehmen.
Noch immer saßen Faramir und Boromir abseits der anderen. Der Ältere hörte sich an, was sein Bruder zu sagen hatte. Die Worte waren zwar klug gewählt, doch hätte Boromir keinen Skrupel gehabt mit den Abtrünnigen so zu verfahren, wie sie es mit den armen Dorfbewohnern taten. Aber er verstand auch, dass Denethor mehr über sie und ihre Pläne herausfinden wollte. Von toten Männern erfuhr man meist doch recht wenig.
"Vater wird sein Verhör schon bekommen. Aber ich denke erstmal sollten wir diese Bande überhaupt einmal finden, dann sehen wir weiter. Auch sollten wir den Fischer, welcher wohl einiges beobachtet hat, befragen. Aber soviel ich bis jetzt erfahren habe, kennen diese Männer wohl keinen Skrupel. Sie denken nur an sich und es ist ihnen egal ob sie Schaden anrichten oder Familien zerstören."
Leicht zog Boromir nun die Augenbrauen hoch, als sein Bruder vorschlug nur noch Waldläufer durch Ithilien zu schicken. "Mir ist durchaus bewusst, dass die Nord-Süd-Straße gefährlich ist. Ich gab ihnen auch nicht den Befehl diese zu reiten. Doch finde ich es ein wenig Übertrieben solche Angelegenheiten nur den Waldläufern zu übertragen. Die Soldaten Gondors sind allesamt gut ausgebildet. Der Fehler, welchen die drei Männer begangen haben, sollte eine Ausnahme gewesen sein." Boromir war noch gar nicht dazu gekommen mit Emeldir und Grindor zu sprechen. Er würde dies später nachholen.
"Wir sollten Morgen baldigst aufbrechen, damit wir so schnell wie möglich Osgiliath erreichen. Ich habe vor spätestens am darauf folgenden Morgen bei Sonnenaufgang nach Lossarnach aufzubrechen. Bis dahin solltest du dir überlegt haben, wen von deinen Männern du mitnimmst."
Gwaenas war heilfroh, dass sie hier ihren Lagerplatz behielten. Er wäre keine zehn Schritte mehr weiter gegangen!
Waldläufer und Soldaten begrüßten sich und lachten froh. ' Ich kenne keinen der Männer so richtig; vielleicht auch ganz gut so. Einige Soldaten habe ich schon mal gesehen, aber ich bin ja auch die meiste Zeit beim Heermeister Faramir.' Gwaenas hielt sich abseits und suchte Meowés, der in dem allgemeinen Wiedersehenstrubel von ihm getrennt worden war.
Er entdeckte seinen Gefährten sitzend an einem Baum gelehnt, der Kopf war ihm auf die Brust gesunken, weil er eingeschlafen war. Gwaenas setzte sich leise neben ihn und trank aus seinem Wasserschlauch. Das kühle Wasser erfrischte ihn wieder und interessiert beobachtete er seine Kameraden.
Mablung und Damrod machten sich mit ihren Waffen auf, um Wild zu jagen. ' Mh ... Ein Stück saftiger Braten, das wär´genau das richtige!' Gwaenas knurrte der Magen, als er nur daran dachte. 'Aber das wird sicher erst in der späten Nacht etwas mit dem Braten werden ...' dachte er bedauernd.
Da fiel sein Blick auf den Soldaten, der Faramir entgegen gekommen war. Er schien im selben Alter wie er zu sein. Erstaunt beobachtete Gwaenas, was dieser Soldat alles mit seinem Pferd machte und wie er sich für die Nachtruhe einrichtete.
Da schreckte Meowés auf und Gwaenas machte ihn auf den peniblen Soldaten aufmerksam, der ein Stück weiter seinen Platz aufgeschlagen hatte.
Thorin schlich über die Lichtung. Leise setzte er Fuß vor Fuß. Er hatte gelernt sich geräuschlos zu bewegen. Die Lichtung war jedoch mit hüfthohem Gras bewachsen, so dass Thorin in der Dunkelheit den Boden nicht sehen konnte. So kam es gelegentlich vor, dass ein Zweig unter seinen Füßen knackte.
Thorin hielt jedes mal inne und schwang seinen gespanten Pfeil in alle Richtungen. Er musste diese Lichtung überqueren. Da es eine sehr große Lichtung war, hätte es einen Umweg bedeutet im Schatten der Bäume zu bleiben und die Lichtung zu umqueren. So hatte er sich für den direkten Weg durch das hohe Gras gewählt.
Er wusste, dass in dieser Gegend gelegentlich Orkspäher patroulierten. Ein Ast, nur ein kleines Ästchen, welches unter seinen Stiefeln laut zerbarst konnte seinen Tod bedeuten. Orks konnten in der Dunkelheit immerhin weitaus besser sehen als er.
Doch es passierte nichts.
Kaum hatte er die Hälfte der Lichtung passiert, hielt er inne.
War da etwas? Thorin lauschte.
Tatsächlich! Da war es wieder! Ein leises Rascheln, das aus der tiefen Nacht im Wald vor ihm drang. Er stützte sich auf seinem Knie aus und duckte sich ins Gras hinein, den Bogen gespannt - auf die Stelle zielend aus der die Geräusche kamen.
Faramir hörte seinem Bruder zu, während dieser sagte, dass alle Soldaten Gondors gut ausgebildet seien und es übertrieben wäre, nur noch Waldläufer nach Ithilien zu senden.
"Wie du meinst", sagte Faramir, "aber bei manchen Soldaten reichte die bisherige Ausbildung allein nicht aus. Dieser Lenor, den du vorausgeschickt hast, hielt die Waldläufer zunächst für Banditen. Meine Güte, was macht er jetzt mit seinem Pferd? Er putzt es heraus, als wäre es für einen König."
Die Brüder sahen aus der Entfernung, wie der junge Soldat sein Ross auf penible Weise bürstete und mit Tüchern abwischte.
"Was für ein komischer Bursche", lachte Faramir und wandte sich dann wieder ernsteren Themen zu. "Ich stimme völlig mit dir überein, dass wir schleunigst nach Lossarnach müssen. Ich denke, ich weiß auch schon, wer von den Waldläufern mitkommen wird. Doch zunächst müssen sie alle erstmal nach Osgiliath. Wie viele Handpferde habt ihr denn mitgebracht?"
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
Boromir folgte dem Blick seines Bruders, welcher sich auf den jungen Soldaten Namens Lenor geheftet hatte. "Er hat euch für was gehalten?" Boromir musste sich zusammenreißen um nicht laut loszulachen. Vielleicht hatte er ihn zu früh für die Erfüllung seiner Aufgaben gelobt. "Das war mir noch nicht bewusst." Boromir schmunzelte noch immer, als er weiter sah, wie Lenor nun sein Pferd auf übertriebene Weise versorgte.
"Er ist noch jung, zählt noch nicht mal zwanzig Winter. Lass ihm Zeit. Er muss Erfahrungen sammeln und die sammelt er am besten mit Aufgaben, die ihn vielleicht zu Anfangs überfordern." Es war ja nicht jeder Soldat in seiner Gruppe wie Lenor. Dieser war schon ein recht komischer Kauz und Boromir hat sich schon einige male über sein Verhalten gewundert. Er fragte sich auch, wie dieser Mann zu dem geworden war, was er nun darstellte. "Ich glaube mal so zwei Wochen bei euch in Ithilien würden ihm ganz gut tun. Was denkst du? … Vielleicht verliert er dann ein bisschen seine momentanen Angewohnheiten." Aber über so etwas konnte man sich auch noch nach ihrer momentan bevorstehenden Aufgabe Gedanken machen.
Schließlich kamen sie wieder auf das ernstere Thema zu sprechen. "Wir haben etwa 50 zusätzliche Handpferde bei uns. Mir war nicht klar, dass du mit so vielen deiner Männer von Henneth Annûn aus aufbrechen würdest. Es müssen wohl ein paar weiter laufen. Diese sollten aber nicht zu den Männern gehören, welche uns später nach Lossarnach begleiten. Denn die Waldläufer, welche uns begleiten, sollten möglichst ausgeruht sein."
Faramir war ein wenig verwundert, als Boromir vorschlug, Lenor für zwei Wochen nach Ithilien zu senden.
"Ich finde, Lenor sollte sich erst anderweitig bewähren", sagte Faramir, "zum Beispiel bei dem Auftrag in Lossarnach. Danach sehen wir weiter."
"Und dann bist vielleicht du wieder an der Reihe, in Ithilien zu befehlen, großer Bruder", dachte Faramir noch und sagte weiter:
"50 Pferde sind fast ausreichend für meine Schar. Lediglich zehn Mann werden laufen müssen und einige Stunden später in Osgiliath ankommen. Keiner dieser zehn wird unter den Männern sein, die mit uns nach Süden reiten.
Ich denke, wir können uns wieder zu den Anderen gesellen und etwas speisen. Oder habt Ihr noch etwas zu besprechen, verehrter Ober-Heermeister?"
Die letzten Worte sprach er lächelnd und in einem leicht neckischen Tonfall.
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
Owain saß noch ein paar Minuten neben dem schlafenden Curon und schaute ins Feuer, bevor ihn die Natur drängte einen weniger beobachteten Ort aufzusuchen. Er verharrte einen Moment und überlegte ob er das Schwert am Feuer zurücklassen sollte, entschied sich aber dagegen. Die Geschehnisse, in die die Waldläufer heute morgen verwickelt waren, rieten ihm zu etwas mehr Sicherheit. Owain ging an einem Wachposten vorbei, dem er zu nickte, und trat in das Dunkel des Waldes. Er würde nicht sehr weit gehen grade außerhalb des Feuerscheins.
Owain hatte sich gerade erleichtert und wieder angezogen, als er sehr leises aber nicht natürliches Rascheln hörte. Einer der Waldläufer? Die waren alle im Lager und ruhten, oder nicht? Hauptmann Boromir hatte sie nicht für die Wachen eingeteilt. Owain zog sein Schwert und ging vorsichtig auf das Geräusch zu.
Plötzlich stob ein Rudel Rehe aus dem Wald und lief über die Lichtung. Sie schienen vor etwas wegzulaufen. Thorin wartete noch einen Augenblick, doch als sich nichts rührte verließ er schützende Gras und setzte seinen Weg mit vorsichtiger Gewissheit fort.
Immer wieder verharrte er, wenn er hier und da mal einen Zweig knacken hörte. Sicher war diese Vorsicht mehr als übertrieben, aber die meisten Orks sahen weitaus besser im Dunkeln als er es tat... und das könnte im schlimmsten Fall seinen Tod bedeuten.
Nach kurzer Zeit meinte er in der Entfernung zwischen den Bäumen einen Lichtschein zu erkennen. Als er sich dem Licht näherte, erkannte er, dass es sich um ein Feuer handeln musste. Feuer, mitten im Wald, mitten in der Nacht - das konnte nur bedeuten, dass sich vor ihm ein Lager befand. Aber von wem? Orks?
Er verlangsamte seine Schritte und achtete darauf sich so lautlos wie möglich zu bewegen. Er näherte sich dem Lager...
In einiger Entfernung konnte er sehen, wie sich ein dunkler Schatten von dem Lager aus auf ihn zu bewegte. Er kniete erneut und zog einen Pfeil, der er in die gepannte Sehe legte. Schussbereit beobachtete er, wie sich der Schatten näherte. Thorin befürchtete schon fast entdeckt worden zu sein, als der Schatten ungefähr hundert Ellen entfernt von ihm entfernt stehen blieb und offenbar an sich zu schaffen machte.
Eine Wache, die sich inneren Angelegenheiten widmet!Thorin grinste und lauschte dem Plätschern und Rascheln der schweren Tropfen, die auf die alten Blätter fielen.
Es konnte schon mal kein Ork sein. Die entledigten sich nicht auf solch zivilisierte Weise! Es hätten aber noch immer Wegelagerer, Räuber oder Haradrim sein können, die sich gelegentlich in diese Breiten verirrten.
Die Wache schien fertig zu sein und sich gerade wieder zu richten wollen, passierte Thorin ein Fehler, den er sich lange nicht verzeihen würde. Er hatte sich auf einem Ast gestützt um sein Ziel auch in dieser dunklen Umgebung mit einem einzigen Pfeil gegebenenfalls gezielt töten zu können. Der Ast war jedoch morsch. Laut knackend brach der Ast unter Thorins Gewicht entzwei. Er verlor das Gleichgewicht und strauchelte. Er fing sich zwar sofort wieder, doch durch lautes Rascheln seiner unkontrollierten Schritte, machte er auf sich aufmerksam.
Er blickte auf und sah, wie der Schatten langsam auf ihn zukam. Trotz der schwarzen Nacht konnte Thorin ein Schwert in der Hand der Wache blitzen sehen.