Owain hatte sich von der Ruhe des Dorfes sofort in den Bann schlagen lassen und von dem HÜbschen Anblick der sich hier und da am Rande des Marktplatzes zeigte. Er bemerkte das sich Thenar in die Nähe des Brunnens zurück zog, er allerdings hatte einen schöneren Platz für diese Rast endeckt. Er war abgestiegen, hatte Garulfs Bauchgurt gelockert und ihn dann zu Brunnen geführt. Danach hatte er sich so gut es ging vom Staub der Reise gesäubert und den Wasserschlauch gefüllt, er wollte es später nicht versäumen.
Das Objekt seiner Aufmerksamkeit war ein hübsches Ding mit braunen Locken, das den Gemüsestand am Rande des Marktplatzes betreute. Für eine wahre Eroberung war die Zeit die sie haben würden zu kurz, aber für einen Flirt reichte die Zeit vollends. Owain blickte ihr erst einmal lange in die Augen, erst als er bemerkte das sie langsam rot wurde und den Blick abwenden wollte, sprach er sie an.
»Ich bin mir sicher das euch noch nie ein Mann gesagt hat welch schöne Augen Ihr habt. Wie kommt es das so eine Schönheit wie Ihr hier Gemüse verkauft, anstatt den Haushalt eines liebenden Mannes zu zieren. «
Nun wurde richtig rot und Owain konnte sehen, das sie mehr als nur angetan von seinen Worten war und diese Gedanken im Widerstreit mit den Belehrungen ihrer Eltern stand. Owain schmunzelte kaum sichtbar.
»Nicht doch mein Herr, ich bin verlobt und mein Zukünftiger liebt mich sehr.«
»Wenn ich er wäre würde ich euch nicht allein mit diesem schweren Kisten und Körben hantieren lassen, er sollte euch verwöhnen und hoch achten. Er wird harte Hände und verbrannte Haut ernten, wenn er euch hier weiter in der heißen Sonne schuften lässt.«
»Ihr versteht nicht, dies ist der Stand meiner Eltern. Sie sind Bauern und ich verkaufe was sie auf den Äckern wachsen lassen.«
»Nun dann will ich dazu beitragen, das sich eure Eltern nach euerer Hochzeit jemanden leisten können, der diesen Stand betreut. Damit ihr euch voll eurer Aufgabe als Herrin eures Hauses widmen könnt. Packt mir doch etwas Gemüse und ein paar Früchte zusammen.«
Owain ging um seinen Geldbeutel aus der Satteltasche zu holen, als er Aufruf zum Aufbruch erfolgte. Also zurrte er Garulf Sattelgurt fest und führte ihn zum Gemüsestand, wo die braunhaarige Schöne mit einem Packet auf ihn wartete.
»Ich hoffe Euch gefällt, was ich für Euch zusammengepackt hab.«
Wieder wurde die junge Frau rot. Owain verpackte das Packet in seiner Satteltasche, dann entnahm seiner Börse ein paar mehr Münzen als das Gemüse kosten sollte und drückte sie sanft in die Hand der Schönheit, dann küsste er sie sanft und überraschend auf die Wange und schwang sich auf Garulfs Rücken. Er sah sie noch einmal an.
»Ich wünsche euch eine erfüllte und glückliche Ehe, Euer Verlobter kann sich glücklich schätzen euch zu haben.«
Dann hörte er Boromir das Horn Gondors blasen und schloß sich seinen Kameraden an.
Da Curon nur knapp auf seine Frage nickte, gingen sie gemeinsam zum Brunnen und füllten schweigend ihre Wasserschläuche auf. Rings um ihnen herum beendeten die Soldaten ebenfalls ihre Rast. A'Anscheinend bemerken auch andere diese Unruhe, die sich unser bemächtigt, je weiter wir gen Süden dringen!'
Thenar bemerkte, dass Arcuen nicht mehr so blass wie vorhin aussah. " Geht es dir nun besser?" fragte er seinen Kameraden, während sie zu ihren Pferden gingen.
Centur schnaubte leicht zur Begrüßung, als Thenar zu ihm ging und das Gepäck überprüfte. " Hat Owain dich gut versorgt? " fragte er das Tier leise und strich ihm über seine Mähne. Die braunen Augen des Tieres blickten dem Waldläufer ruhig an , was Thenar als Zustimmung interpretierte. Er suchte Owain unter den Soldaten als er sich auf Centurs Rücken schwang und entdeckte ihn, wie er sich gerade mit einem Kuss von einer hübschen jungen Frau verabschiedete. Grinsend dachte der Waldläufer ' Der Gute hat die Zeit anscheinend ausgiebig genossen.'
Der Oberheermeister gab mit seinem Horn das Signal zum Aufbruch und Thenar lenkte Centur an der Seite Arcuens im mittleren Teil der Truppe.
Als Ardamir gerade auf sein weg eine wirklich bezaubernde Frau sah ertönte das Horn Gondors. Mit einem Seufzen ging er schnellen Weges zu Adelor. Er tätschelte ihn und sattelte auf. Er dachte kurz an die Bewohner:›Die Menschen hier sind sehr nett, sie gaben mir Speis und Trank umsonst, sowas sollte wirklich belohnt werden.‹ Doch seine Überlegungen wurden unterbrochen als er Thenars Rücken wahrnahm, er beschleunigte das Tempo um sich wiede an die Nähe von Thenar zu bringen.
------ Wer Frieden will, muss dafür kämpfen. ------
Als die Männer aufgesessen waren, kam nochmal der Dorfvorsteher, um sich von ihnen zu verabschieden. Nachdem Protvar ihnen alles Gute gewünscht hatte, nahm Boromir sein Horn und blies zum Aufbruch.
Faramir winkte den Dorfbewohnern zum Abschied, dann ritte er neben seinem Bruder los. Die Truppe verließ das Dorf und ritt wieder durch den Wald zur Straße. Noch immer hatte Faramir eine dunkle Vorahnung, dass im Süden fürchterliche Untaten begangen wurden.
"Und wir können nichts dagegen tun, denn wir sind zu weit weg."
Schließlich kamen sie aus dem Wald heraus und erreichten wieder die Straße.
Frohen Mutes und in Aufbruchstimmung saß Arcuen auf und schloss sich dem Zug der Soldaten an. ›Das kleine Süppchen von Frindol hat seine Arbeit gut getan! Anscheinend versteht er sich gut auf diese Arbeit‹, dachte er, als Thenar sein Pferd neben ihn lenkte.
»Wie geht es deinem Knöchel? Schmerzt er noch sehr?«, fragte er ihn. Aber auch Thenar wirkte erfrischt von der kurzen Rast.
›Hoffentlich‹, fügte er noch in Gedanken hinzu und strich Hakku durch die schwarze Mähne, ›Solche Strolche mit denen wir es zu tun bekommen werden, werden darauf keine Rücksicht nehmen.‹
Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden
Offline
