Bardos wusste nicht, was er sagen sollte. Kaum hatte er wieder die Küche betreten und auch nur aus dem Augenwinkel Miléndra gesehen, welche wie ein Häufchen Elend auf dem Stuhl saß, so war alle Vernunft, die er sich gerade noch eingeredet hatte, dahin. Deshalb schwieg er und er war erleichtert, dass Arvellon die Worte aussprach, die er eigentlich hatte sagen wollen - nun ja etwas netter und hoffnungsvoller wären sie schon gewesen.
Doch noch immer spukten Lorandes Worte in seinem Kopf: »Lass die Konsequenzen über dich ergehen … Und dann wird alles wieder gut.« Wie sollte etwas durch Schläge gut werden? Würde nun nicht genau das passieren, was Bardos befürchtete? Miléndra würde wieder geschlagen werden, selbst ihre Tante würde ihr nicht den kleinsten Schutz bieten.
Bardos sah in Miléndras schöne braune Augen, welche sich mit Tränen gefüllt hatten, als Arvellon ihre Abreise bekannt gab. Lorandes Worte hörte er nur am Rande, denn in seinem Kopf ging es drunter und drüber und er erwägte alles, um ihr doch zu helfen. Doch nichts schien ihm einzufallen. Erst als Miléndra sagte, dass sie lieber tot wäre, kam Leben in ihn. Das durfte sie nicht sagen!
Kurz entschlossen ging er zu Miléndra, sah sie kurz mit seinen graublauen Augen an, nahm ihre Hand und führte sie nach draußen. Er wollte mit ihr allein reden — ohne Arvellon und Lorande, welche beide doch nur wollten, dass er das Mädchen endlich in Frieden ließ. Das würde er auch tun, gäbe es für Miléndra tatsächlich ein friedliches Leben …
Vor dem Haus
Bardos führte Miléndra ein Stückchen weg vom Haus auf eine Wiese, die im warmen Sonnenschein lag. Er mochte nicht, dass Lorande und Arvellon seine Worte hörten, doch es schien ihm unmöglich einen Platz zu finden, wo sie ihn nicht beobachten konnten. Doch selbst wenn er so einen Platz gefunden hätte, wären sie ihm wohlmöglich noch gefolgt.
Der junge Mann deutete Miléndra an, sich zu setzen und dann kniete er sich auch ins Gras, so dass er Miléndra offen ins Gesicht schauen konnte.
»Miléndra«, begann Bardos und in seiner Stimme schwang Traurigkeit über die Auswegslosigkeit ihrer Situation mit. Trotzdem war seine tiefe Stimme beruhigend. »Du darfst so etwas nie wieder sagen!« Bardos ergriff ihre Oberarme und schaute ihr fest in die Augen: »Du darfst nie bereuen, dass ich dich gerettet habe! Schau dich um — die Welt ist so schön! Und sie verlöre so viel, wenn du nicht mehr da wärst. Du bist ein liebenswerter Mensch, vergiss das nie! Und das sage ich, der ich dich erst so kurz kenne. Wie viel könnten deine Mitmenschen Gutes von dir erzählen?«
Als Bardos merkte, dass seine Worte Wirkung bei ihr zeigten und sich ein leichtes Strahlen auf ihr Gesicht stahl, lächelte er sie an. Seine Hände wanderten hinab zu ihren, die den Mantel Arvellons auf ihren Schoß zusammen hielten. Sanft streichelte er ihre Hände und blickte auf sie und nicht in ihre Augen, als er weiter sprach.
»Ich will dir so gern helfen, Miléndra«, fuhr er leise fort. »Ich will dich gern von diesem Ort hier befreien, wo Menschen der Meinung sind, dass Schläge die gerechte Behandlung von dir ist. Denn das ist sie nicht.« Bardos hob wieder den Blick und schaute ihr in die Augen. »Dich muss man streicheln und zärtlich berühren, denn du bist wie eine zerbrechliche, wunderschöne Blüte.«
Bardos musste sich arg zusammenreißen, dass er nicht seinem Bedürfnis nachgab und Miléndras rote Lippen küsste. Deshalb senkte er wieder den Blick. »Mein Auftrag … Der Grund, warum ich weiter muss … Er ist nicht vorgeschoben, um mich davon zu stehlen und dich deinem Schicksal zu überlassen.«
Bardos seufzte tief. Er wusste nicht, ob es richtig war, dem Mädchen davon zu erzählen. Schließlich würde sie dann sehen, dass er gar kein strahlender Held war, sondern auch nicht viel besser als ihr Vater. Denn er hatte seine Schwester im Stich gelassen und sie in eine genauso schlimme Lage gebracht.
»Wir suchen meine Schwester … Sie ist vor Jahren weggelaufen … Weil ich nicht richtig auf sie aufgepasst habe … « Bardos Stimme wurde leiser. »Ich dachte lange, sie sei tot … Doch gestern erhielt ich von einem befreundeten Soldaten Nachricht, dass er sie gesehen hat — in einem Dorf im Süden. Sie wohnt dort scheinbar unter nicht besseren Gegebenheiten wie du.« Bardos schaute wieder auf. »Auch sie wird wohl misshandelt … Deshalb muss ich sie retten! Das verstehst du doch?«
Bardos ließ Miléndras Händen los und ballte sie auf seinen Oberschenkeln. »Aber ich will dich auch nicht hier zurück lassen, wenn ich weiß, dass dein Vater dir wieder weh tut. Ich weiß nicht, wie lange die Suche dauert und was mich im Süden aufhalten kann. Vielleicht sind es nur ein paar Tage oder aber auch Wochen, bis ich wieder hier sein könnte. Wie soll ich ruhig sein, wenn ich weiß, dass es dir schlecht geht?
Aber ich sehe keine Lösung, denn dich mitzunehmen — es ist zu gefährlich. Nach Minas Tirith kannst du nicht allein, denn du kannst weder reiten, noch sind die Wege sicher. Kurz vor eurem Dorf sind Arvellon und ich heute Morgen überfallen worden … Doch auch deine Familie, deine Tante, sie scheinen nichts tun zu können oder auch zu wollen, um dich vor deinem Vater zu schützen!
Weißt du denn wirklich keinen Ort oder Menschen, der dich beschützen kann bis ich wieder hier bin? Ich würde auch für deinen Schutz bezahlen … Miléndra, ich brauche deine Hilfe, damit ich dir helfen kann.«
Nun erfasste Bardos wieder die Hände des Mädchens und blickte sie unglücklich, doch hoffnungsvoll an.
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Nur wer seine Rechnungen nicht bezahlt, darf hoffen, im Gedächtnis der Kaufleute weiterzuleben. (Oscar Wilde)
Etwas überrascht war Miléndra, als Bardos plötzlich ihre Hand ergriff und sie nach draußen führte. Die junge Frau war barfuß, doch mittlerweile war es auch schon deutlich wärmer geworden und das Gras unter ihren nackten Füßen war sehr angenehm. Aber nicht lange empfand sie diese Wohltat, denn Bardos wies sie an sich zu setzen. Doch gerne kam das Mädchen dieser Bitte nach, denn es wirkte ihrer Müdigkeit entgegen.
Bardos Worte stimmen sie traurig. Seiner Schwester musste ein sehr schlimmes Schicksal widerfahren sein. Die Familie war für die meisten das wichtigste auf Erden und natürlich musste Bardos weiterziehen, um seine Schwester nach Hause zu holen und sie somit vor Leid zu bewahren.
Was für Miléndra war allerdings auch die Tatsache traurig, dass er sich so viele Gedanken um ihr Wohl machte. Das wollte sie doch gar nicht. Niemand außer sie selbst sollte wegen ihrem unschönen Dasein Gedanken verschwenden. Aber sie dachte womöglich auch nur so, weil sie es einfach nicht gewohnt war. Dass da jemand war, der sich um ihr Wohl sorgte ...
Endlich fand das Mädchen ihre Stimme wieder und sie sah Bardos tief in die Augen. „Es tut mir leid. Meine Worte gerade eben ... ich habe überreagiert. Diese Welt ist schön ... zumindest meist. Ich habe diese Stelle, an welcher wir gerade sitzen, noch nie für so schön erachtet wie gerade eben.“ Ein kleines Lächeln schlich sich auf das junge Gesicht. Das erste am heutigen Tag.
„Bardos, ich bin schon mein ganzes Leben lang mit meiner Situation zurecht gekommen. Ich kenn es doch nicht anders ... Mir reicht der Gedanke, dass Ihr vielleicht wiederkehrt, nachdem Ihr eure Schwester gefunden habt.“ Sachte strich sie dem jungen Mann mit einer Hand über sein markantes, männliches Gesicht. Noch vor wenigen Minuten hätte sie sich dies nicht getraut. „Bitte Bardos ... ich kenne niemanden der mich hier beschützen könnte. Geht einfach und rettet Eure Schwester! Ich bin stark!“ Ihre Worte waren nun geradezu flehend.
_________________________________________ Der Chara für alle Fälle …
Ihr benötigt den Nebencharakter (NPC)? Wendet euch bitte an einen Mod.
Arvellon verdrehte sichtbar die Augen, als Bardos wieder begann seine Meinung zu ändern. Langsam wurde er wirklich wütend. Sein jüngerer Freund schien schneller sein Gehirn gegen seine Gefühle aus, als er es gedacht hätte. Aber hatte sein Gefährte ihm nicht groß und breit erklärt, dass er nahezu nichts mit Frauen zu tun hatte? Dass er zu schüchtern war eine Frau anzusprechen? Dafür benahm er sich aber sehr selbstsicher. ZU selbstsicher! Warum hatte der Adlige ihn angelogen? So kurz nachdem sie sich kennengelernt hatten? Irgendwie passte dem Waldläufer dieser Umstand schon garnicht, doch hatte er keine Ahnung, ob sein Gedächtnis ihn täuschte, er etwas falsch verstanden hatte, oder ob Bardos einen anderen Grund gehabt hatte ihn zu belügen. Andererseits hatte er selbst ebenfalls nur eine halbe Wahrheit zu diesem Thema präsentiert. Er durfte sich also im Grunde genommen nicht beschweren.
Aber seine eigenen Gründe für die Lüge wusste er wenigstens.
Wo blieb sein Gefährte nur? Er hatte sich das Mädchen gecshnappt und sich mit diesem nach draussen verzogen. Warum auch immer. Das Mädchen war doch bereit hier zu bleiben, selbst wenn ihn selbst die Aussage, dass Bardos sie hätte ertrinken lassen sollen, geschockt hatte. Soetwas sollte die junge Frau wahrlich nicht denken, doch was um alles in der Welt wollte Bardos daran ändern? Und warum ließ ihn selbst das Schicksal des Mädchens im Grunde genommen so kalt? Zumeist war er es doch, der irgendwelche Fremden retten wollte, unbedingt, mit aller Gewalt? Vielleicht hatte er zu wenig gesehen, um sein Handeln zu fordern. Oder er kannste das Mädchen einfach zu wenig, wenn er überhaupt behaupten konnte sie zu "kennen". Er wusste ihren Namen und das, was Bardos über sie erzählt hatte. Kaum merklich zuckte er mit den Schultern. Wie dem auch sein mochte, er wollte jedenfalls nicht noch länger in diesem verfluchten Dorf bleiben. Unbegründet, vielleicht eine Vorahnung, dass es kein gutes Ende nehmen würde hier zu bleiben.
Sein Blick musste sich irgendwie verändert haben, denn Lorande beobachtete ihn mittlerweile ziemlich unverhalten, trotz dass das relativ unhöflich war. Der Waldläufer hob den Blick und seine grün-grauen Augen fixierten für den Bruchteil einer Sekunde die Tante des Mädchens, die sogleich wegschaute. Schön, sollte sie ihn nur misstrauisch sein, das war immernoch besser, als wenn sie sang- und klanglos mitansehen würde, wie ihre Nichte mit zwei fremden Männern fortzog. Auch wenn ihre Einwände bei Bardos auf taube Ohren stossen würden. Der Blick der Frau glitt an ihm vorbei aus der Tür, vermutlich hielt sie Ausschau, wo Bardos und Miléndra blieben, oder nach ihren Söhnen. Ob die wohl ihre Cousine verteidigen würden? Sie zwingen hier zu bleiben? Bardos und ihn vertrieben?
Ihre Situation verschlechterte sich jeden Augenblick, das schzlimmste, was jetzt noh passieren konnte, war dass Miléndra gesucht würde, von ihren Schwestern, ihrer Mutter oder ihrem Vater. Letzterer wäre wohl das schlimmste. Blieb ihnen nur zu hoffen, dass es zu einem solchen zusammentreffen nicht kommen würde.
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O Elbereth! Gilthoniel! We still remember, we who dwell In this far land beneath the trees, The starlight on the Western Seas
Das Mädchen machte es Bardos wahrlich nicht leicht. So sehr er auch darauf hoffte, dass sie ihm helfen würde, so sehr würde er enttäuscht. Sie schien gar nicht zu verstehen … Sie wollte ihr Leben einfach weiterhin so hinnehmen, wie es war: Ein Leben voller Schläge, die nach diesem Tag bestimmt nicht sanfter wurden, sondern wohlmöglich noch härter. Denn woher sollte ihr Vater denn wissen, dass Bardos sie tatsächlich nur gerettet und nicht berührt hatte?
Miléndras Hand auf seiner Wange brachte ihn mächtig durcheinander und er musste sich innerlich stark am Riemen reißen, dass er seinen Gefühlen nicht nachgab. So schön Miléndra auch war, es wäre für keinen von beiden gut, wenn er sich nun gehen ließe und dem Mädchen noch mehr Hoffnungen machte — Hoffnungen, die er vielleicht nie erfüllen könnte oder wollte.
So atmete der junge Mann nur langsam aus und wandte seinen Blick von den wunderschönen Augen des Mädchens ab. Er blickte über ihren Scheitel und sah nun einen großen, grobschlächtigen Mann, der wohl um die dreißig Jahre alt war. Er hatte eine Glatze und über seinen Kopf zog sich auf der linken Seite ein unschönes rotes Muttermahl. Sein Körperbau, welcher sich unter seinem grauen Hemd abzeichnete, schien aber ausgezeichnet dafür geeignet zu sein, sich Feinde vom Leib zu halten.
›Das ist es …‹, dachte Bardos und sprang rasch auf. Er blickte zu Miléndra hinunter und sagte: »Ich bin gleich wieder da.«
Auf dem Weg
Dann lief er mit langen Schritten zu dem Mann hinüber, welcher ihn unfreundlich musterte und dann einfach weiter ging.
»Entschuldigt bitte«, sprach Bardos ihn freundlich an.
»Ich nehme keine Aufträge an …«, sagte der Mann mit einer tiefen Bassstimme und hob abwehrend seine große Hand, welche mit einer dicken Hornschicht überzogen und mit einem feinen weißen Staub bedeckt war.
»Bitte«, sagte nun Bardos und hielt den Mann an seinen Oberarmen fest. Er spürte regelrecht die Muskeln unter seinen Fingern pulsieren. »Ich kenne hier niemanden und ich brauche Hilfe …«
»Ihr kennt doch das Mädchen«, antwortete der andere und wies mit seinem Kopf zu Miléndra.
»Ja«, meinte Bardos, »und eben für sie brauche ich Hilfe. Einen starken Mann wie Euch …«
Der andere verzog sein Gesicht, was sein Gesicht noch unansehnlicher machte. »Ihr habt den falschen angesprochen …«, sagte er nur und drückte Bardos von sich weg.
Bardos war verzweifelt. »Warum schaut denn hier jeder in diesem Dorf weg, wenn jemand misshandelt wird?«, rief er dem Mann hinterher.
Dieser hielt inne und blickte über seine Schulter zurück zu Bardos: »Hier mischt sich niemand in die Angelegenheiten anderer ein.«
Der junge Mann schüttelte wütend den Kopf über solche gewollte Blindheit, aber da niemand anderes in der Nähe war, wollte er nicht aufgeben. »Ich bin bereit für Eure Hilfe zu zahlen — gut zu zahlen!« Bardos blickte dem anderen in seine tiefliegenden Augen, die ein erstaunlich schönes Blau hatten.
»Ich habe Euch bereits gesagt, dass ich der falsche Mann für Euch bin.«
»Aber warum denn?«, rief Bardos.
»Ich bin Künstler«, antwortete der andere schlicht.
Darauf war Bardos nicht gefasst gewesen und er starrte den anderen an. »Wie sieht denn das aus, was er macht? Bestimmt gruselig …«
Hinter dem Haus des Mannes
Der andere Mann war jedoch schon wieder weitergegangen und nun in einen gepflegten Garten eines Hauses gegenüber Lorrandes Haus eingetreten. Bardos sah jedoch keine andere Möglichkeit: Hier war der Mann, den er brauchte und er wollte nicht aufgeben, nur weil dieser »Künstler« war. Er folgte dem anderen um das Haus herum und blieb dort vor stumm vor Erstaunen stehen.
Auf einer gemähten Wiese standen bestimmt um die zehn große und kleinere Marmorstatuen von einer durchdringenden Schönheit, wie sie Bardos bisher selten gesehen hatte. Vermutlich hatte Denethor im Palast des Königs Skulpturen ähnlicher Grazie stehen, doch sonst fand man in Minas Tirith wohl kaum solch eine hohe Kunstfertigkeit. Die Haut der jungen Frauen schien durchscheinend zu sein, während er bei einem alten Mann nicht an falten gegeizt hatte. Sie sahen aus, als lebten sie und würden jeden Moment ihre loslaufen und lachend ihr Tageswerk begehen.
»Ich sagte Euch schon, dass ich nicht der richtige Mann für Euch bin«, wiederholte der Mann leise.
Bardos wies sprachlos mit dem Arm auf die Marmorskulpturen und brachte dann nur ein leises »Wunderschön!« hervor.
»Ja. Sie sind gut geworden«, erwiderte der Mann.
»Warum? … Ihr solltet nach Minas Tirith kommen … Ihr seid ein wahrer Künstler!«, Bardos stammelte mehr, als dass er zusammenhängend sprach.
»Mir geht es hier gut. Ich brauche Minas Tirith nicht.«
»Aber … Ihr solltet die Menschen an Eurer Kunst teilhaben lassen! Sie sind einfach zu schön …« Bardos war zu einer Frau gegangen, welche ein zeitloses Gesicht zu haben schien: Weder jung noch alt. Sie trug in ihren Händen einen sorgsam ausgearbeiteten Korb, worin frisch getrocknete Wäsche lag. »Selbst ein Elb ist kaum schöner«, meinte Bardos, während er fasziniert jedes kleine Detail ihres Haarschmuckes studierte.
»Woher wollt ihr das wissen? Niemand hat einen Erstgeborenen in Gondor je gesehen«, sagte der Künstler abweisend.
Während er noch immer die Skulptur anstarrte, murmelte Bardos: »Doch. Erst am gestrigen Tag sah ich einen Elben — auf einem Markt in Minas Tirith. Glaubt mir«, fuhr er fort und sah nun den anderen an. »Es fehlt Euren Werken kaum an Schönheit, um einem Elben zu übertreffen.«
»Ein Elb in Minas Tirith«, staunte der andere.
»Ja. Ihr solltet unbedingt nach Minas Tirith kommen. Vielleicht erlaubt er Euch, ihr auf diese kunstvolle Art festzuhalten!«
»Dann reitet ihr nach Minas Tirith?«
»Ja! Das heißt nein. Ich komme gerade aus Minas Tirith und muss nach Süden zum Erui.« Nun fiel Bardos wieder ein, was er eigentlich von dem Mann wollte. »Wie heißt Ihr?«
»Ich bin Gnardas, Gerndas Sohn.«
»Nun Gnardas. Ihr wisst wohl bestimmt, dass Miléndras Vater nicht gerade sehr sanft mit ihr umgeht.«
»Ja«, sagte Gnardas ziemlich teilnahmslos.
»Ich brauche jemanden hier vor Ort, der sie beschützt, bis ich aus dem Süden wiederkomme, um das Mädchen nach Minas Tirith zu nehmen.«
»Ihr wollt wohl alle mit in die Hauptstadt nehmen«, grinste Gnardas Bardos schief an.
»Nein … Aber niemand kümmert sich um das Mädchen. Alle lassen es nur geschehen. Sie kennt selbst niemanden, zu dem sie gehen könnte und viel schlimmer: Sie nimmt alles so hin und meint, es müsse so sein. Bitte. Könnt Ihr mir nicht helfen?«
Der andere schüttelte den Kopf und sagte: »Ich bin Künstler und schlage mich nicht!« Dann hob er seine großen Hände und zeigte sie dem anderen. »Seht: Sie sind das wertvollste, was ich habe. Ohne sie kann ich nicht mehr Hammer und Meißel in die Hand nehmen und meine Kinder machen. Nie würde ich riskieren, dass ihnen etwas passiert.«
»Aber das braucht es ja auch nicht«, rief Bardos, »Glaubt mir. Ich bin mir sicher, dass Ihr nicht einmal zuschlagen müsstet. Euer Aussehen allein gebietet Respekt. Wenn man Euch sieht, so weiß man, dass jeder Schlag von Euch einem Mann das Kinn zerschmettern könnte. Glaubt mir. Niemand würde freiwillig eine Schlägerei mit Euch beginnen!«
Gnardas runzelte die Stirn, aber dann schüttelte er den Kopf. »Die Leute lassen mich in Ruhe, weil ich sie in Ruhe lasse. Ich will das nicht ändern.«
Bardos holte nun seinen Geldbeutel hervor und entnahm ihm fünf Goldstücke. Er drückte sie Gnardas in die Hand und sagte: »Bitte. Helft mir. Das ist nur eine Anzahlung.«
Gnardas blickte auf die Goldstücke. Sie bedeuteten, dass er sich einen großen Marmorblock leisten konnte, einen den er schon immer im Blick gehabt hatte, um eine überlebensgroße Skulptur zu fertigen.
»Gut. Ich werde auf das Mädchen achten, aber ich werde niemanden schlagen!«
Bardos seufzte erleichtert auf. Endlich schien er seinem Ziel einen Schritt näher gekommen zu sein. »Ich danke Euch, Gnardas. Ihr seid ein Mann, auf den man sich verlassen kann und nun kann ich beruhigt dieses Dorf hinter mir lassen.«
Ja, es eilte langsam wirklich und Arvellon würde schon ungeduldig sein. Deshalb verabschiedete er sich rasch und ging um die Ecke. Von da aus sah er Miléndra noch immer auf der Wiese sitzen: Schön und unglaublich zart. Bardos drehte noch einmal um und ging zu Gnardas: »Wie wäre es, wenn Ihr mir eine Büste mit dem Kopf Miléndras macht? Wäre Euch ein solcher Auftrag angenehm?«
»Ich denke darüber nach«, meinte der Bildhauer nur und ging ins Haus.
›Kein einfacher Mann‹, dachte Bardos und lief nun schnell zu Miléndra zurück.
Auf der Wiese mit Miléndra
Bardos hockte sich nun wieder zu dem Mädchen und lächelte sie an. »Ich habe jemanden gefunden, der auf dich aufpasst. Gnardas wird es tun.«
Der junge Mann schaute in ihre schönen braunen Augen, doch schienen sie nicht sehr erleichtert zu blicken.
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Nur wer seine Rechnungen nicht bezahlt, darf hoffen, im Gedächtnis der Kaufleute weiterzuleben. (Oscar Wilde)
Irgendwie war es ein wundervolles Gefühl, dass hier jemand war, der sich um Miléndra kümmerte. Ihr Atem ging nun ganz ruhig, auch wenn ihr das Schlucken sehr weh tat. Aber auch das würde wieder vergeben. Mann ertrank ja schließlich nicht täglich und setzte seinen Körper diese Strapazen aus. Und wenn ihr Vater sie in Ruhe ließ und sie nicht gleich wieder an die Arbeit schickte, konnte sie sich vielleicht auch noch ein wenig erholen.
Doch Bardos schien nicht aufgeben zu wollen. Er hatte nicht vor das Mädchen seinem selbst gewählten Schicksal zu überlassen. Und es war nicht selbst gewählt ... sie fügte sich nur. Schließlich hatte sie in ihrem Stand keine andere Möglichkeit. Plötzlich erklomm ein Licht in Bardos Augen, als er diese kurz von der jungen Frau abgewandt hatte. Er schien einen plötzlichen Einfall zu haben und sprang auf. Schließlich ließ er sie alleine auf der grünen, saftigen Wiese sitzen, ehe er vor das Haus eilte.
Was ihn plötzlich weggescheucht hatte, konnte sie nicht sagen. Auch war es ihr nicht ersichtlich, mit wem der junge Adlige dort sprach. Miléndra hoffte sehr, dass es nicht an der zaghaften Berührung lag, welche sie ihm hatte zukommen lassen. Sie hatte doch nur seine Wange berührt. Das Mädchen war vollkommen unerfahren was Männer betraf. Vielleicht hatte er seine Gefühle mit dieser Berührung verletzt? Es blieb ihr nichts anderes übrig, als zu warten bis er zurückkehrte. Und wenn er nicht mehr wiederkehrt sondern nun einfach davon reitet? Mit so etwas musste die junge Frau rechnen, auch wenn es sie traurig stimmte.
Das Mädchen zog ihre Beine nun dicht an den Körper und hielt diese mit ihren Armen umklammert. Scheu blickten ihre Augen durch die Gegend. Sie hatte große Angst, dass ihr Vater jeden Moment hier vor ihr stehen könnte und dann nicht nur sie, sondern vielleicht auch Bardos und Arvellon Ärger bekommen könnten. Auch wenn er dazu niemals das Recht hatte. Doch sie kannten ihren Vater nicht und seine Unausgeglichenheit, welche zu oft in blanker Wut und Gewaltakten endete.
Es dauerte eine ganze zeit lang, bis Bardos endlich wiederkehrte. Aber er kehrte wieder und dies war die Hauptsache. Nun erfuhr sie auch was er solange getrieben hatte. Gnardas sollte auf sie aufpassen? Aber sie kannte den Mann doch überhaupt nicht. Sicherlich würde er sie nicht schlechter behandeln als ihr Vater es tat. Aber ihre Schwestern und ihre Mutter alleine lassen? Sie mussten doch wissen wo sie war. Sonst machten sie sich große Sorgen.
"Danke ... Bardos. Ich kenne Gnardas nicht sonderlich gut. So wie ich keinen hier wirklich kenne außer meiner Familie." Zu viel Kontakt mit Fremden war ihr verboten worden. "Der Mann ist seltsam. Er sieht grimmig aus und nicht gerade nett. Und er hat kaum Freunde und auch keine Familie. Ich versteh das nicht ... warum will er mich denn beschützen?" Sie verstand es wirklich nicht. Dieser Mann scherte sich doch sonst nicht um ihr Wohl. "Er ist ganz schön hässlich, stimmt's?" So etwas wie ein verschmitztes, freches Lächeln erschien auf ihrem jungen Gesicht.
Doch nur kurze Zeit später wurde die Mimik Miléndras wieder ernst. "Soll ich jetzt bei ihm wohnen? Was ist mit meiner Familie? Meine Mutter wird sich Sorgen machen wenn ich nicht nach Hause komme. Sie werden das nicht verstehen ..." Da fiel ihr Arvellon und ihre Tante auf, welche nun in ebenfalls aus dem Haus traten. Miléndra konnte Arvellons Blicke nicht deuten. Aber irgendetwas stimmte mit diesem Mann nicht. Oder stimmte mit ihr etwas nicht? „Arvellon mag mich nicht“, meinte sie schließlich noch zu Bardos.
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›Wie schön Miléndra aussieht‹, dachte Bardos wieder und wieder. Zu gern wäre er mit seinen schlanken Fingern durch ihr Haar gefahren, welches nun fast trocken war. ›Es muss sich doch genauso seidig anfühlen, wie es aussieht. Und ihre Augen! Dieses goldschimmernde Braun. Wieviele Scattierungen es hat, wenn sich ihre Gemütslage ändert. Wie würden sie wohl leuchten, wenn ich meine Lippen auf die ihren presse?‹
Bardos Gedanken drehten sich gar nicht mehr um Gnardas und dem Auftrag, den Bardos ihm erteilt hatte. Stattdessen versuchte sich Bardos, so unauffällig wie möglich, jedes kleine Detail an Miléndra zu merken. Wie zum Beispiel den kleinen Leberfleck auf ihrer Stirn oder den Schwung ihrer Augenbrauen. Jede kleine Falte auf ihren Lippen — den Lippen, die so voll und weich aussahen und die so süß schmecken mussten …
›Arvellon‹, dachte Bardos geistesabwesend, während er schon im Begriff war sich diesen Lippen zu nähern. Plötzlich kam der Name doch in seinem Gehirn an und es machte »Pling«. Bardos erstarrte und war beruhigt, dass er doch noch einen halben Meter von Miléndra entfernt war und man seine langsame Annäherung auch als Veränderung einer umbequemen Sitzposition deuten konnte.
Nun drangen auch die anderen Worte Miléndras durch den Nebel der Gelüste und Bardos blickte das Mädchen erst erstaunt, aber schließlich lächelnd an.
»Es ist nicht wahr. Arvellon mag dich schon. Aber er möchte bald aufbrechen und glaubt, dass du unseren Aufenthalt hier notgedrungen in die Längen ziehen würdest. Dich zu beschützen ist schließlich nicht so einfach!«
Ohne darüber nachzudenken, strich er Miléndra eine Strähne aus dem Gesicht und plötzlich war seine Hand da, wo er sie vor ein paar Momenten noch haben wollte. Nun konnte sich Bardos nicht mehr zurückhalten und seine Finger suchten sich einen Weg durch die braunen Flechten, die tatsächlich wunderbar weich und seidig waren. Schließlich fanden seine Fingerspitzen das, wonach sie sich sehnten. Ein kleinbisschen Haut ihres Halses! Während seine Handfläche sich an ihre Kopfform anpasste, streichelte sein Daumen vorsichtig über die weiche Haut ihrer Wange.
Gedankenverloren blickte Bardos in Miléndras braune Augen und nahmen jede Veränderung wahr. Während sie zuerst ein wenig erschrocken blickten, wurden sie nun größer und strahlender, um sich dann wieder ein klein wenig zu schließen und ihn mit freudiger Erwartung ansahen.
›Küss sie‹, rief eine Stimme ihm fordernd zu. ›Jetzt ist der richtige Moment!‹
Bardos zögerte. Er hatte nicht vergessen, dass Arvellon bereits aus dem hause getreten war und er ihn mit Vorwürfen überschütten würde, falls er Miléndra nun küsste. Aber diese Lippen waren so verlockend …
»Du brauchst dein zu hause nicht verlassen«, Bardos Stimme war kaum mehr als ein Flüstern, »Wir müssen deinem Vater nur klar machen, dass du nun mit Gnardas einen Beschützer hast, der auf dich aufpasst …«
Bardos Taktik ging nicht auf. Miléndras Wesen hatte ihn so verzaubert, dass nun all sein Widerstand gebrochen war. Langsam kam er nun noch das letzte Stück näher, ohne seinen Blick von ihren Augen abzuwenden. Schließlich berührten seine Lippen die ihren ganz zart.
»Miléndra«, raunte Bardos, ehe er seinen Mund fester auf den ihren legte.
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Natürlich ... das war es. Arvellon hasste es hier aufgehalten zu werden und das war alles Miléndras Schuld. Aber es zwangt sie doch niemand so lange zu bleiben. Natürlich Bardos wollte sie beschützen, aber nun hatte sie schon wieder ein schlechtes Gewissen seinem Begleiter gegenüber. „Ich will Euch ganz bestimmt nicht aufhalten.“ Sie war schwierig zu beschützen? Weshalb und war das ihre Schuld? „Warum bin ich schwierig zu beschützen? Kann ich das ändern? Was muss ich tun?“ Viele Fragen mit welchen die Junge Frau den fremden Mann nun überschüttete.
Dass sie ihr Zuhause nicht verlassen brauchte erleichtere die junge Frau sehr. Denn sie liebte ihre Mutter und ihre Schwestern und wollte, dass sie sich keine Sorgen um Miléndra machten. Aber wie würde ihr Vater nur darauf reagieren, wenn er nun erfuhr, dass seine jüngste Tochter einen 'Aufpasser' hatte. Er würde das nie verstehen. Er würde Miléndra hassen. Noch mehr hassen als er es ohnehin schon tat.
Doch irgendwie schien Bardos mit seinen Gedanken gerade wo ganz anders zu sein. Er hatte einen verträumten Glanz in den Augen. Aber Miléndra konnte es nicht wirklich deuten, erst als sein Oberkörper und damit auch sein Kopf ihrem Gesicht immer näher kam, begriff sie langsam. Aber ... da war es auch schon zu spät.
Miléndra spürte Bardos Lippen auf den ihren und er raunte ihren Namen bevor er den Kuss intensiver werden ließ. Miléndra wusste gar nicht wie ihr geschah. Noch nie war sie jemandem so nahe gewesen. Noch nie hatte sie einen Jungen geschweige denn Mann geküsst. Sie kannte sich mit so etwas doch gar nicht aus. Machte sie es richtig? Sollte sie seinen Kuss überhaupt erwidern? Aber im Grunde hatte sie nicht wirklich etwas gegen diese Art von Berührung. Ihr Herz schlug nun deutlich höher und ihr Atem ging schnell.
Doch dann drückte sie den Mann vor ihr sanft zurück und schaute in seine wunderschönen Augen. „Bardos ... warum tut Ihr das?“ Die Frage meinte sie wirklich ernst, denn noch nie hatte sich irgendjemand für sie interessiert. Und sie war so unerfahren und ängstlich zugleich.
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›Wie süß ihre Lippen schmecken! Wie verführerisch ihre Haut duftet …‹
Bardos war in Gedanken ganz weit weg. Er konzentrierte sich allein auf die Gefühle, die diese sanfte Berührung in ihm auslöste und auf das Begehren, das der schöne Körper Miléndras unweigerlich in ihm auslöste. Viel zu lange war er Frauen aus dem Weg gegangen, als dass er nun diesen Moment nicht auskosten wollte und musste.
Miléndras Erwiderungen des Kusses waren unschuldig und etwas unbeholfen. Bardos spürte, dass sie bisher noch keinem Mann so nah gekommen war. Diese Unschuld machte das Mädchen noch interessanter und Bardos bemühte sich ihr mit seinen Lippen vorzumachen, was er gern von Miléndra zurück erhalten hätte.
Dann spürte er ihre kleine Hand auf seiner Brust und diese Stelle wurde unweigerlich warm und animierte Bardos Herz schneller zu schlagen. Jedoch drückte diese Hand Bardos zurück und holte ihn damit in die Wirklichkeit zurück.
›Warum tut Ihr das‹, wiederholte Bardos in Gedanken und er riss erschrocken die Augen auf, als er realisierte, was er getan hatte. Wie musste das aussehen … »Entschuldige Miléndra. Ich hätte das nicht tun sollen … Ganz unverantwortlich … Verzeih mir! … Es wird nie wieder vorkommen …«
Bardos stotterte, als er Miléndra um Entschuldigung bat. Er war ganz durcheinander. Bisher hatte er sich noch nie dermaßen unverantwortlich verhalten. Als ob die junge Frau nicht schon genug Probleme hätte …
›Was hast du dir nur dabei gedacht, Bardos‹, schimpfte er sich in Gedanken aus. ›Was, wenn das jemand gesehen hat? Sie dürften zu Recht von dir Rechenschaft fordern.‹
Bardos verträumter Blick war vergangen. Nun sah man ihm an, dass er seine Tat bereute und sie am liebsten rückgängig gemacht hätte.
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Nur wer seine Rechnungen nicht bezahlt, darf hoffen, im Gedächtnis der Kaufleute weiterzuleben. (Oscar Wilde)
Bardos schien nun mehr als verlegen zu sein und er stammelte immer wieder eine Entschuldigung und er hätte dies nicht tun dürfen und es würde sicher niemals wieder vorkommen. Miléndra wusste auch gar nicht was sie sagen sollte. Sie war mittlerweile knall rot im Gesicht, aber als ihr die Unsicherheit des großen, starken Bardos gewahr wurde, musste die junge Frau grinsen. Sofort biss sie sich auf die Unterlippe und strich Bardos kurz über die Brust, welche zum Glück noch mit Stoff bedeckt war. „Bardos ... ist nicht so schlimm. Es ... es war irgendwie ... schön.“ Miléndra lächelte den jungen Mann an. „Auch wenn ich es nicht verstehe. Aber ... ach egal.“
Plötzlich sah Miléndra erschrocken an Bardos kurz vorbei in Richtung des Hauses ihrer Tante. Diese kam gerade wie eine Furie auf die beiden zugerannt einen langen Besen mit Holzgriff in der Hand. Sie fluchte und schwang den Besen in Bardos Richtung, schlug aber nicht zu. „Wie könnt Ihr es wagen das Kind zu küssen? Wie könnt Ihr es wagen? Habt Ihr keinen Verstand?“ Lorande war außer sich. Sie befürchtete wohl, dass Bardos noch weiter gegangen wäre und womöglich sogar noch Miléndra ihrer Unschuld beraubt hätte.
„Tante Lorande, nicht! Es ist doch nichts passiert!“ versuchte Miléndra ihre Tante zu beruhigen, während sie sich vom Boden aufrappelte und Bardos Hemd, welches für sie natürlich viel zu groß war glatt strich, bevor sie wieder in Arvellons Mantel schlüpfte und diesen eng um ihren Körper schlang.
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Bardos war sich nicht sicher, ob es Miléndra gefallen hatte, von ihm geküsst zu werden. Ihre Worte klangen nicht gerade begeistert und das verletzte durchaus etwas Bardos Stolz als Mann. Doch er konnte gar nicht darauf reagieren, weil Lorrande plötzlich ankam und ihn anschrie.
Bardos war deutlich schneller auf den Beinen als Miléndra und schaute auf die Frau hinunter, die fast anderthalb Köpfe kleiner war als er. Jedoch ließ sie sich davon gar nicht abschrecken, sondern wetterte gleich weiter: »Nichts passiert?! Natürlich nicht. Und in neun Monaten sehen wir das Resultat. Was habt ihr nur mit dem Mädchen gemacht. Was seid Ihr nur für ein schlechter Mann.«
Diesmal hob Lorrande ihren Besen und überlegte tatsächlich zuzuschlagen, doch Bardos hatte ihr den Besen innerhalb eines Bruchteils einer Sekunde entwunden. Es tat ihm leid, dass Lorrande deshalb das Gesicht vor Schmerz verzog, denn für ihre Hände und Gelenke war das nicht schmerzfrei geblieben. Doch von einer Frau wegen eines Kusses geschlagen zu werden, sah der junge Mann nicht ein.
»In neun Monaten wird man gar nichts sehen!«, sagte er zu Lorrande und blickte sie wütend an. »Es sei denn in eurem Dorf kommen die Kinder schon wegen eines Kusses.«
Nun wandte er sich wieder an Miléndra und sagte: »Es tut mir - wie gesagt - leid, Miléndra … Es ist wohl besser, wenn Arvellon und ich nun weiterreisen.«
Nun knurrte Bardos Magen vernehmlich und erinnerte sich daran, dass sie eigentlich hierher gekommen waren, um unter anderem Brot zu bekommen. Aber darauf mussten sie wohl nun verzichten, denn Miléndras Mutter würde ihnen wohl kaum Brot geben wollen. Außerdem hatten sie ja in ihren Satteltaschen noch genügend Vorräte, um mehrere Tage gut zu leben.
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Nur wer seine Rechnungen nicht bezahlt, darf hoffen, im Gedächtnis der Kaufleute weiterzuleben. (Oscar Wilde)
Lorande war wirklich außer sich und irgendwie konnte Miléndra das ja auch verstehen. Bardos war schließlich ein Fremder und das Mädchen war noch so jung und unerfahren. Sie staunte zumindest nicht schlecht, als Bardos Lorande den Besen aus der Hand nahm und sich nach einer kurzen Erklärung wieder an Miléndra wandte. Neun Monate ... was soll in neun Monaten sein ...? Ich kann doch nicht ... nein das kann ich nicht ... Miléndra war vollkommen durcheinander und es tat ihr sehr leid, dass ihre Tante nun vorbei gekommen war. Doch wer wusste wie weit es gegangen wäre? Sie verstand es einfach nicht. Empfand dieser Mann etwas für sie? Warum hatte er sie sonst geküsst? Das taten doch nur Menschen, die sich liebten. Zumindest nahm sie dies an.
Lorande war nun neben das Mädchen getreten und legte dieser beschützend den Arm um die Schulter. Miléndra fühlte sich noch schwach, aber immerhin hatte das Zittern aufgehört. Als Bardos meinte es wäre nun besser wenn sie weiter zogen nickte sie nur, doch ihr Blick hatte einen traurigen Ausdruck bekommen. „Tante Lorande? Hast du vielleicht ein Kleid für mich? Dann kann ich Herrn Bardos und Herrn Arvellon das Hemd und den Mantel wieder geben ...“ Ihr Kleid war immer noch pitschnass und hatte ja auch einige Löcher. Von dem ganzen Dreck mal abgesehen.
Lorande selbst lachte kurz auf. „Oh Kind, ich hätte natürlich Kleider, aber keines in welchem du nicht vollkommen untergehen würdest.“ Lorande war eine sehr stattliche, mollige Frau und Miléndra stellte mit ihrer sehr zierlichen Figur nicht einmal die Hälfte von ihr dar. Das hatte das Mädchen gar nicht bedacht. Die Kleidung ihrer Tante passte ihr auf keinen Fall. Miléndra biss sich auf die Lippen und schaute Scheu von Bardos zu Arvellon und zurück.
_________________________________________ Der Chara für alle Fälle …
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Bardos blickte wenig freundlich zu Lorande, die nun an der Stelle stand, wo er selbst gern gestanden hätte und ihren Arm um Miléndras schlanke Schultern gelegt hatte, wo gern sein eigener Arm gelegen hätte.
Für einen Augenblick stellte sich Bardos Miléndra im Kleid Lorandes vor und musste unweigerlich grinsen. Sie hätte gewiss zweimal in das Kleid gepasst. Aber irgendetwas würde sich wohl in dem Haus zum Anziehen finden lassen. Es wäre ja auch nicht für immer, sondern nur für die kurze Zeit, bis Miléndra wieder bei ihrer Familie war.
Wieder knurrte Bardos Magen vernehmlich und Bardos rieb sich den Bauch, weil er hoffte, dass das Knurren dann aufhörte. Er brauchte dringend etwas zu essen, denn wie er seinen Körper kannte, würde er nicht so schnell mit diesen unliebsamen Lauten aufhören.
Er dachte daran, dass er eigentlich hier ins Dorf gekommen war, um frisches Brot zu kaufen — von Miléndras Mutter, wenn es ging. Doch nun war alles ganz anders gekommen und es bestand keine Aussicht mehr darauf, bei Miléndras Mutter um Brot zu bitten.
Bardos Blick wanderte zu Arvellon, der noch immer in einiger Entfernung beim Haus stand. Hinter ihm stand Thalion, in dessen Satteltaschen sich allerlei leckere Sachen befanden. Abermals gab Bardos Magen ein sehr lautes Knurren von sich.
»Ich glaube«, sagte Bardos und war leicht verlegen wegen der Laute seines Körpers, »wir sollten wirklich bald aufbrechen …«
Er hatte nicht vor hier zu essen, sondern irgendwo abseits vom Dorf — oder auch nur auf dem Pferd, falls Arvellon nun zügig vorwärts wollte. Aber sein Magen wollte und wollte nicht schweigen und entweder bekam er bald was in den Magen, oder ganz Gondor würde es hören müssen.
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Noch immer lag der Arm von Lorande schützend um Miléndras Schulter. Das Mädchen schmiegte sich regelrecht Wärme suchend an den Körper der stattlichen Frau. Zärtlichkeiten, auch wenn es nur eine Umarmung war, bekam sie nicht oft zu spüren. Ihr Vater war immer der Meinung die Kinder würden dadurch nur verweichlicht werden.
Plötzlich vernahm Miléndra ein Geräusch, welches weder von ihr noch von ihrer Tante stammte. Bardos Magen knurrte verdächtlich laut. Der Junge schien wohl wirklich Hunger zu haben. Miléndra hatte auch den ganzen Tag noch nichts gegessen. Aber nach der ganzen Aufregung hatte sie nun auch nicht wirklich Appetit. Zu dem hatte sie ja genug Seewasser geschluckt.
„Ihr ... ihr wolltet noch Brot haben ... zumindest vor dem kleinen Unfall“, meinte Miléndra ziemlich schüchtern. Sie wusste wirklich nicht ob Bardos das Angebot noch immer annehmen wollte. Auch wusste sie nicht wie es nun weitergehen sollte. Wie konnte sie denn ihren Vater klar machen, dass dieser Künstler sie nun beschützen würde? Sie kannte den Mann auch kaum und er würde sicher nicht einfach mit zu ihr nach Hause gehen. Miléndra hatte wirklich große Angst alleine dort hin zurück zu kehren. Ihr Vater würde mächtig böse sein. Wegen der Verspätung und des kaputten Kleides.
Aber die Männer mussten auch weiter ziehen, das verstand das Mädchen durchaus. Trotzdem wollte sie sich ungern von Bardos trennen, wo dieser doch so nett zu ihr gewesen war. Er hatte sie gerettet, er wollte, dass es ihr gut ging und ... er hatte sie geküsst. Das wurde Miléndra erst jetzt richtig bewusst.
„Ihr habt Hunger, hab ich recht?“ fragte sie nur noch.
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Kaum, dass Bardos wieder Miléndras Stimme hörte, wurde ihm wieder ganz anders. Er sehnte sich danach hier zu bleiben und das Mädchen näher kennenzulernen, ihr etwas Gutes zu tun und sie einfach nur lieb haben, da sie von ihrer Familie scheinbar nie geliebt wurde. Zwar hatte ihre Tante nun den Arm um sie gelegt, doch war das nach Bardos Meinung nicht, um sie zu trösten, sondern um Bardos von ihr fernzuhalten.
Der Gedanke daran machte Bardos plötzlich sehr wütend und es kam Leben in ihn. Er ging die wenigen Schritte auf die beiden Frauen zu und holte Miléndra aus den Armen ihrer Tante. Zwar war er nicht sanft, aber es so plötzlich, dass Lorande gar nicht wusste, wie ihr geschah.
»Komm«, sagte Bardos zu Miléndra, »Ich bringe dich zu deinem Vater.«
Ohne auf irgendwelche Einwände zu warten, ging Bardos auf Thalion zu und hob Miléndra auf das Pferd. Dann ging er kurz zu Arvellon und sagte ihm: »Ich bringe sie nur rasch zu ihrem Vater und sage ihm, dass Miléndra nun beschützt wird. Ich komme dann sofort wieder. Keine Angst. Wenn alles gut läuft, habe ich vielleicht sogar Brot dabei.«
Die letzten Worte rief er nur über die Schulter, denn er wollte so schnell wie möglich los, denn Lorande kam nun auf sie zugerannt. Rasch setzte sich Bardos auf sein Pferd, was sehr unbequem war, denn Miléndra saß bereits im Sattel und hinter dem Sattel war Bardos Gepäck festgemacht. Aber es musste so gehen und bevor Lorande noch etwas tun konnte, hatte Bardos schon seinen Braunen gewendet und ritt den Weg entlang, den Miléndra ihm wies.
Auf dem Weg zu Miléndras Vater
Der Weg führte zuerst durch wohl die einzige Straße des Dorfes und dann ein kurzes Stück durch heckengesäumtes Gebiet. Dort hielt Bardos an und war froh, dass niemand hier war. Rasch stieg er ab und hob auch Miléndra vom Pferd.
Er sah ihr in die schönen braunen Augen und sah sie vertrauensvoll an. Das, um was er Miléndra nun bitten wollte, sollte sie auf keinen Fall falsch verstehen.
»Miléndra«, sagte Bardos und nahm ihre kleine Hand in seine beiden großen Hände, »Ich habe eine Bitte an dich. Versteh es bitte nicht falsch … Würdest du mir bitte mein Hemd zurück geben?« Bardos sah den erschrockenen Ausdruck in dem Gesicht des Mädchens. »Keine Angst. Ich will dir nichts tun. Ich gebe dir ein anderes Hemd von mir … Du kannst dich hier in den Büschen umziehen … Ich möchte nur gern etwas haben, was mich an dich erinnert. Und mein Hemd hat nun bestimmt schon etwas von deinem süßen Duft aufgenommen.«
Bardos lächelte Miléndra schüchtern an. Er hoffte inständig, dass sie ihm nicht falsche Absichten unterstellte.
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Miléndra konnte gar nicht so schnell reagieren, da hatte der junge Mann vor ihr sie aus den Armen ihrer Tante gezogen. Lorande selbst war ebenso machtlos. Nur ihr Gesichtsausdruck verriet gar nichts Gutes. Natürlich wollte sie ihre Nichte vor diesem Fremden schützen, doch Miléndra machte es gerade nicht das geringste aus, dass Bardos sie mit zu ihrem Pferd schleppte, auf welches er sie schließlich hob, nur um im nächsten Augenblick hinter ihr Platz zu nehmen. Nach wenigen Worten an Arvellon gewandt, ritt Bardos auch schon los. Er bringt mich zu Vater? … Miléndra spürte Panik in sich aufsteigen. Was wenn dieser furchtbare und strenge Mann dem gutmütigen Bardos etwas antun würde? Schließlich war er der Grund für Miléndras Verspätung. Zumindest in gewisser Weise.
Aber das junge Mädchen nahm an, dass der Adlige genau wusste was er tat und irgendwie vertraute sie ihm immer mehr. Darum wies sie ihm nun den Weg, während sie durch das kleine Dorf und schließlich einen kleinen Hang zwischen Sträuchern hindurch in Richtung des väterlichen Hofes ritten.
Plötzlich zügelte Bardos sein Pferd, sprang ab und im nächsten Augenblick hatte er auch schon Miléndra ebenfalls herunter gehoben. Nun aber sagte er etwas, was erstmal einen ziemlich verblüfftes und erschrockenen Gesichtsausdruck bei Miléndra hervorrief. Ich soll mich ausziehen? Jetzt und hier? … Aber schon fuhr Bardos fort . Er würde ihr ein anderes Hemd geben. Na immerhin … Aber wieso … war dieses das sie trug zu wertvoll? Aber auch dieser Gedanke ließ nicht lange auf eine Antwort warten.
Bardos wollte etwas haben, das ihn auf seinem Weg an Miléndra erinnerte. Und er glaubte dass das Hemd, welches sie gerade trug bereits ihren Geruch angenommen hatte. Das Mädchen hörte sein Herz laut schlagen. Noch nie hatte jemand so etwas von ihr verlangt. Noch nie wollte sich jemand an sie erinnern. Oh Bardos … warum bist du in mein Leben getreten? … Und warum musst du es jetzt schon wieder verlassen?„Be ... bekomm ich dann das, welches ... welches Ihr tragt?“ Im nächsten Moment taten ihr diese Worte auch schon wieder leid. Denn sie kam sich gerade wirklich undankbar vor. Dieser Mann hatte in so kurzer Zeit so viel für sie getan ... ihr das Leben gerettet. Wie konnte sie jetzt noch etwas von ihm verlangen?
Sie wollte ihm all ihre Dankbarkeit zeigen. Und deshalb machte sich Miléndra nicht den Umstand hinter einen Busch zu treten. Das Mädchen öffnete den Gürtel, welches das Hemd zusammen hielt, ließ diesen zu Boden gleiten. Anschließend nahm sie die Arme nach oben und streifte sich das viel zu große Hemd des Mannes über den Kopf. Er hat mich bereits am See nackt gesehen … ging es ihr dabei durch den Kopf. Und es hatte ihr nicht das geringste ausgemacht.
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Bardos wusste gar nicht wie ihm geschah. Sein Herz schlug schneller, als Miléndra gern das Hemd wollte, was er auf dem Leibe trug. Er wollte es ihr gern geben, doch er kam gar nicht dazu ihr das zu sagen, weil sie plötzlich Mantel, Gürtel und Hemd von ihrem Körper streifte. Bardos konnte gar nicht anders, als seine Augen erstaunt, aber erfreut aufzureißen. Er ließ seine Augen über ihre weichen Rundungen streifen und versuchte die blauen Striemen und Blutergüsse von den Schlägen ihres Vaters zu übersehen.
Sein Herz schlug hart in der Brust und ein verlockendes Kribbeln durchzog seinen Körper. Er konzentrierte sich darauf, in Miléndras wunderschöne braune Augen zu schauen. Ihr Blick war so unschuldig. Sie blickte ihn offen und kein bisschen schüchtern an.
›Bardos‹, rief sich der junge Adlige zur Ordnung, ›Du darfst nicht … Es bringt nur Ärger! Dir und vor allem ihr …‹
Doch die Vernunft war die eine Seite und das Verlangen seines Körpers die andere.
Während er sich bemühte weiterhin in ihre Augen zu sehen und alle Regungen seines Körpers zurückdrängte, zog er sich ebenfalls das Hemd über den Kopf. Nun hielt er es in seiner linken Hand und überlegte, ob er es Miléndra gleich über den Kopf ziehen sollte. Doch er konnte nicht. Ohne, dass sein Verstand irgendetwas ausrichten konnte, ging er einen Schritt auf Miléndra zu, umfasste mit dem rechten Arm ihre Hüfte und zog sie langsam an sich heran, ohne ihre braunen Augen aus dem Blickfeld zu verlieren.
Er spürte ihre weiche, aber recht kühle Haut auf der seinen. ›Sie ist noch ganz unterkühlt‹, dachte Bardos und umschloss nun auch mit dem linken Arm ihren Körper und strich sanft über ihre Haut. Dann beugte er sich zu ihren Lippen herunter und küsste das Mädchen. Er versuchte mit seinem Kuss die Wärme wieder in Miléndras Körper zurückzubringen und gleichzeitig auch etwas von seinem eigenen Verlangen zu stillen. Sein Kuss wurde leidenschaftlicher, als seine Hände ihren Po umschlossen.
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Miléndra entging Bardos Blick nicht. Wie er ihren Körper mit den Augen erkundigte … Sie hatte ihm eine Freude gemacht. Sie war nicht in die Büsche gegangen … Dabei fand sich Miléndra selbst gar nicht schön und ihre Figur war viel zu mager. Männer wollten doch meist ein bisschen was zum Anfassen haben. Miléndra hatte natürlich weibliche Rundungen, aber sie war zierlich und wirkte auf dem ersten Blick wohl sehr zerbrechlich.
Im nächsten Moment zog der junge Mann auch schon sein Hemd aus und Miléndra wandte kurz ihre Augen von ihm ab. Als Bardos sie dann allerdings in seine Arme zog, ließ das Mädchen ihn gewähren. Ihr war kalt und eigentlich hätte sie wohl in ein warmes Bett gehört, aber stattdessen stand sie nackt hier draußen auf dem Weg.
Bardos Körper strahlte eine wohlige Wärme aus, als Miléndra sich an seinen nackten Oberkörper schmiegte. Er war so warm, fast wie eine Wärmflasche … Der junge Mann streichelte ihr über den Rücken, während sie ihren Kopf an seine Brust gelehnt hatte. Und sie konnte sein Herz schlagen hören. Schnell, aber gleichmäßig.
Miléndra hatte sich schon lange nicht mehr so geborgen gefühlt. Eigentlich hatte sie sich noch nie in ihrem Leben derart geborgen gefühlt als nun in den Armen dieses fremden Mannes. Sie machte sich gar keine Gedanken darüber, dass sie nackt war und jederzeit irgendein Dorfbewohner vorbei kommen könnte.
Als Bardos sie nun wieder küsste, schloss das Mädchen seine Augen und versuchte den Kuss zu erwidern soweit es ihr in ihrer Unerfahrenheit möglich war. Sie fühlte aber auch deutlich wie seine Hände über ihren Körper strichen und sein Kuss nun fordernder wurde. Was geschieht mit mir? … Schoss es ihr durch den Kopf. Doch wollte sie den Kuss auch nicht beenden lassen.
Bardos trennte sich kurz von ihr und Miléndra ergriff die Gelegenheit um ihn tief in die Augen zu blicken. „Bardos … es ist wunderbar. Aber mit was habe ich das verdient?“ fragte das Mädchen leise. Sie wünsche sich gerade, dass er nie aufhören würde sie zu halten. Sie vergaß sogar die Kälte, welche noch immer in ihrem Körper steckte. In den Armen dieses Mannes konnte man einfach alles vergessen.
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Bardos spürte, wie Miléndra seinen Kuss erwiderte und bemerkte ihre Unsicherheit dabei. Er nahm sich zurück und ließ seinen Kuss ruhiger werden. Schließlich trennten sich ihre Lippen und Bardos schaute auf Miléndra hinab, um zu sehen, ob ihr das ganze nicht unangenehm war. Ihre Worte belehrten ihn jedoch eines besseren. Behutsam strich er dem Mädchen mit dem Zeigefinger eine Haarsträhne aus dem Gesicht und streichelte mit dem Daumen ihre Wange.
»Du hast es verdient, weil dir bisher die Menschen, die dir am nächsten stehen, ihre Liebe versagt haben und dich stattdessen mit Schlägen bedachten!«
Noch einmal küsste er ihre Stirn und drückte sie dann sanft von sich. Auf seinem Gesicht war ein tröstendes Lächeln, als er ihren traurigen Gesichtsausdruck sah. Bardos enthedderte sein Hemd, bevor er es Miléndra vorsichtig über den Kopf zog. Noch einmal zog er sie an sich heran und streichelte ihren Rücken.
»Ich wünschte, ich müsste nicht fort … Ich wünschte, ich könnte auf dich aufpassen und dich beschützen … Dich in den Arm nehmen und dir alle Zärtlichkeiten geben, die du von mir verlangst.« Bardos hielt inne und nahm Miléndras Gesicht in seine großen, schlanken Hände. »Ich wünschte, ich könnte dich mitnehmen … Aber es geht alles nicht und der Abschied wird für mich nicht leichter, wenn ich ihn noch herauszögere …«
Wieder küsste er kurz ihren Mund, bevor er weitersprach: »Wenn wir erst bei deinen Eltern sind, werden wir nicht mehr in Ruhe reden können … Versprich mir, dass du auf dich aufpasst! Geh zu Gnardas, wenn dir jemand etwas Böses will. Auch wenn er nicht der Schönste ist, so hat er ein gutes Herz und wird dich beschützen. Hab also keine Angst vor ihm.«
Für einige Augenblicke verlor sich Bardos in Miléndras Augen. »Und wenn du magst, dann denk ab und zu an mich!«
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Zusammenfassung dessen was Arvellon so gemacht hat während Bardos und Miléndra weiter rumtechtelmechtelten ^^
Arvellon und Miléndras Tante hatten eine Weile sschweigend im Haus gestanden, Luftlöcher gestarrt und sich gegenseitig beharrlich angeschwiegen. ihm war nicht wohl dabei seinen Gefährten aus den Augen zu lassen, scheinbar hatte sein gehirn keine Chance gegen seine anderen körperregionen, sobald er ein Mädchen sah.
Dennoch, was trieb dieser Jungspund da draussen mit dem Mädchen? Lorande schien sich das selbe zu fragen, denn sie reckte ihren Hals immer und immer wieder, um einen Blick auf die beiden zu erhaschen. der Waldläufer machte einige Schritte, um die Tür weitesgehend zu verdecken, doch schien Miléndras Tante mit aller Gewalt wissen zu wollen, was Bardos mit ihrer nichte trieb und so versuchte sie sich schließlich doch an ihm vorbeizudrängen.
»Vielleicht sollten wir die beiden nicht unbedingt stören, wenn sie sich voneinander verabsch...«, doch weiter hatte er nicht gesprochen, da Lorande ohnehin schon draussen war und er in diesem Moment auch selbst sah, was Bardos gerade tat. Laut hörbar atmete er aus und beobachtete die darauf folgenden Szenen schweigend, bis Bardos mit Miléndra losritt, um sie nach Hause zu bringen. Zunächst schien die Tante des Mädchens so, als wollte sie hinter den beiden herlaufen, doch besann sie sich kurz darauf eines besseren. Sie war nichtmehr die jüngste und im Zweifelsfall würde Bardos den Braunen einfach antraben oder angaloppieren lassen, und dann würde sie so oder so nicht Schritt halten können.
Fluchend wandte sie sich wieder ihrem Haus zu, in dessen Tür der Waldläufer noch immer stand.
»Es tut mir leid, dass mein Gefährte Euch solche Kopfschmerzen bereitet, er ist jung und unerfahren, doch aufrichtigen Herzens. Ich denke nicht, dass er etwas tun wird, was Eurer Nichte mehr schadet als nützt.« Er war selbst nicht recht sicher, ob er recht behalten würde, doch hoffte er es inständig. Lorande sah ihn halb verärgert, halb belustigt an, ob seiner Beschwichtigungsversuche. Vermutlich war die Frau nicht wesentlich älter als er selbst, doch sah man ihr die Jahre weit mehr an als ihm. »Ich werde den beiden nachreiten, wenn es Euch recht ist und ihr mir den Weg beschreiben könntet, den ich einschlagen muss.« Die beiden wechselten noch ein-zwei Sätze miteinander, ehe Arvellon seinen Fuchs herbeipfiff und schonmal zu Fuß in die von der Gondorianerin gewiesene Richtung ging.
Er hatte kaum eine etwas breitere Straße erreicht, als ihm das vertraute Hufeklappern zu Ohren kam, kurz bevor er sein Pferd entdeckte. »Hallo, Beriolon!«, grüßte er das Pferd fröhlicher, als er eigentlich gerade war. In gewohnter Manier, ohne die Steigbügel zu benutzen sprang er auf den Rücken des Tieres und ließ es in einem zügigen Trab den weg entlanglaufen.
OT: Da simma wieder ^^ @Miléndra udn Bardos: Ihr habt noch Chancen euch wieder anzuziehen bevor ich auf euch treffe ^^
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Miléndra wirkte schon fast enttäuscht, als Bardos seine Lippen von den ihren löste. Irgendwie hatte er gehofft, dass diese Zweisamkeit mit dem jungen Mann niemals enden würde, dass sie hier auf immer und ewig verweilen könnten und ihren Weg in Richtung des elterlichen Hauses nicht fortsetzen müssten. Ja, sie hatte nie viel Liebe erfahren. Deshalb war es ihr auch ziemlich neu, dieses Gefühl von Geborgenheit. Und jetzt erst realisierte sie, was sie die letzten achtzehn Jahre vermisst hatte.
Als Bardos ihr das Hemd über den Kopf zog, ließ sie ihn gewähren. Dieses war auch nicht kleiner als das letzte. Aber es roch nach diesem fremden Mann und Miléndra zog diesen Duft tief in ihre Nase ein. Es war nicht verschwitzt, hatte Bardos es doch erst am See frisch angezogen. Trotzdem hatte es eine Note seines männlichen Geruches angenommen. Seine Worte machten sie traurig. Sie wollte kein Grund dafür sein, dass er sich nicht auf seine Aufgabe, seine Schwester zu retten, konzentrieren konnte. Natürlich wollte er bei ihr bleiben. Aber er konnte es nicht und Miléndra verstand das. Schweigend schmiegte sie sich an seinen noch immer nackten Oberkörper, während sie lose das zu große Hemd am Oberkörper trug.
Zu Gnardas gehen ... Ja, das würde sie tun. Wann immer ihr Vater ihr ein Leid zufügen wollte. Doch irgendwie bezweifelte Miléndra, dass sie überhaupt noch die Möglichkeit haben würde das Haus zu verlassen, sobald ihr Vater wütend wurde. Der Weg bis zu Gnardas war weit und sie würde es vielleicht gar nicht bis dorthin schaffen. „Ist das meinem Vater gegenüber nicht Unrecht?“ fragte Miléndra ganz leise. „Er ist schließlich mein Vater ...“
Das junge Mädchen würde ganz sicher ständig an Bardos denken müssen, da konnte er sich ganz sicher sein. Deshalb sah sie ihm nun auch mit traurigem Blick tief in seine schönen Augen. „Ich werde dich ... ich meine Ich werde Euch niemals vergessen! Niemals!“
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Bardos hielt noch immer Miléndras Gesicht in seinen Händen, als sie nun weitersprach. Seine Stirn zog sich in Falten und sein Griff wurde etwas fester, als er Miléndra antwortete: »Es ist kein Unrecht deinem Vater gegenüber, Miléndra! Du musst einsehen, dass er Unrecht an dir begeht! Bitte!«
Eindringlich sah er sie an, doch nun sagte sie etwas, was seine Züge wieder sanfter werden ließ. »Miléndra«, seine Stimme wurde weicher und er beugte sich zu ihr hinunter, während er wisperte: »Ich vergesse dich auch nicht!« Er küsste ihre Lippen, die sie ihm bereitwillig hinhielt.
Dann schreckte er auf, denn er hörte Hufgetrappel. Rasch machte er sich von Miléndra los, denn er wusste, dass es nur Ärger bringen würde, wenn man sie beide hier so finden würden. Geschwind hob er den Gürtel auf und wickelte ihn um Milendras Hüfte und drückte ihn den Mantel in die Hand. Dann zog er sich das Hemd, das Miléndra fallen gelassen hatte über den Kopf. Eigentlich hatte er es nicht tragen wollen, damit nicht sein Geruch den ihren überdecken könnte, aber nun blieb keine Zeit ein anderes Hemd zu suchen. Er steckte das Hemd unordentlich in die Hose und hob Miléndra, welche sich wieder in den Mantel gewickelt hatte auf das Pferd.
Geschickt sprang auch Bardos auf das Pferd. Kaum war er oben, blickte er über seine Schulter. Kaum ein paar Sekunden später kam Arvellon in das Blickfeld, der in raschem Trab auf sie zugeritten kam.
Bardos seufzte leise: »Was will der schon wieder?!«
Es war schon das zweite Mal, dass er Miléndra und ihn störte und den jungen Mann damit um einige angenehme Momente mehr brachte. Da es keinen Sinn hatte, nun weiterzureiten, blieb Bardos an der Stelle stehen. Während seine linke Hand die Zügel gefasst hatten, drückte sein rechter Arm Miléndra an sich. Der junge Mann wollte wenigstens noch die wenigen Augenblicke auskosten, die das Mädchen und er miteinander verbringen konnten.
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Rendan trat unruhig vor das Haus. Mittag war schon vorüber und seine jüngste Tochter war noch nicht zu Hause! Sie war morgens mit ihren Schwestern zum Brunnen gegangen und dann nicht wiedergekehrt. ' Zwei fremden Männern hatte sie den Weg zeigen wollen - na, die wird was erleben! Sich einfach wildfremden Männern an den Hals zu werfen! '
Zornig dachte er daran, dass er sich am Vormittag nicht deswegen hatte kümmern können und wie er immmer während des Essens auf Mílendras leeren Platz gestarrt hatte. Er kümmerte sich sonst selten um das Wohlergehen von Mílendra, doch nun würde er sie suchen gehen! `Wehe dir, wenn ich dich habe! Bestimmt hat sie den Fremden die Ohren vollgejammert, wie schlecht es ihr ergeht! Dieses nutzlose Gör!Sie hat hier im Haus zu sein und ihre Arbeit zu tun! ' Er packte die Gerte und steckte noch einen Dolch in seinen Stiefel.
Gerade als er losgehen wollte, kam seine Frau aus dem Inneren des Hauses und sprach ihn besorgt an " Rendan, bitte! Zügele deinen Zorn! Sie ist doch noch ein Kind!" Rendan verzog das Gesicht. ' Ein Kind ist sie bestimmt nicht mehr ... Ein nutzloses Weibsbild ist sie geworden statt ein ordentlicher Bursche! Und nun rennt sie fremden Männern hinterher! Aber ... Wer weiß, was diese Wildfremden mit ihr tun? Ein Weibsbild ist schließlich noch zu anderen zu gebrauchen ...' Er , Rendan, würde es herausfinden! Entschlossen trat er auf den Weg, ohne weiter auf seine Frau zu achten, die verzagt und besorgt hinter ihm herschaute.
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Arvellon holte rasch zu Bardos und Miléndra auf, froh, dass sein Gefährte wenigstens auf ihn wartete und nicht im gestreckten Galopp weiterritt, um das Mädchen dochnoch in einer hirnlosen Aktion zu schwängern.
»Ich möchte Euch ja nicht wieder und wieder stören, doch hatte ich das Gefühl, dass es Eurer Tante, Miléndra, besser behagen würde, wenn ich Euch hinterherreite.«›Und das auchnoch dummerweise zurecht!‹»Ausserdem war die Gesellschaft Eurer Tante alles andere als angenehmer, nachdem ihr weg wart.« Gut, das war vielleicht gelogen, aber Bardos konnte sich wenigstens mal Gedanken darum machen in was für dumme Situationen er auch andere brachte. Er sah ihn vollkommen offen an, sollte der Kerl ruhig wissen, dass er hier vollkommen falsch reagierte und vor allem handelte und damit einige Leute verärgerte. Es würde niemandem nutzen, wenn er das Mädchen verführte, ihr mal am wenigsten.
»Darf ich Euch nun BITTE begleiten, damit es nicht zu weiteren Problemen kommt?« Das Mädchen schaute ihn tatsächlich immernoch an, als wäre er ein Ork, der sich um eine Stelle als Heiler in den Häusern der Heilung bewirbt. Verstand sie denn wirklich garnicht, was Bardos da tat? Auf dem Weg zu welcher Tat sie sich selbst befand? Es versprach sich jedenfalls von sich gleich interessant zu werden, wenn Bardos auf Miléndras Vater treffen würde. Wie hatte ihre Tante den Mann noch gleich genannt? Rendan? Ja, Rendan war es gewesen.
Sein gefährte hatte ihn weder widersprochen, noch irgendetwas anderes gesagt, er hielt sich vielmehr verschlossen, sodass der Waldläufer die Gedanken des anderen nicht im geringsten erraten oder erahnen konnte. Gut, wenigstens würden sie so jett voran kommen.
Er ließ Beriolon antraben, setzte sich vor Thalion und schlug den von Lorande erklärten Weg zu Rendans Hof ein.
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Miléndra lächelte Bardos an. Es war ein aufrichtiges und ehrliches Lächeln. Nie hatte sie sich dermaßen glücklich und behütet gefühlt. Dieser Augenblick sollte niemals enden. Natürlich war sich das Mädchen bewusst, dass Zuhause Ärger wartete. Doch mit Bardos an ihrer Seite fühlte sie sich stärker und neuer Mut entfachte in ihr.
Gerade wollte Miléndra den Mann erneut küssen, als dieser sie plötzlich auf sein Pferd hob, ihr Arvellons Mantel reichte und im nächsten Augenblick hinter ihr Platz nahm. Noch nicht ... ging es ihr durch den Kopf. Doch da erkannte sie den Grund für Bardos Handlungen. Der Mantelbesitzer kam hinter ihnen her geritten und hatte sie nun erreicht.
Bardos sah alles andere als begeistert aus. Er fühlte sich wohl durch die Anwesenheit des anderen Mannes gestört. Zu Miléndras Erstaunen sprach Arvellon sie nun sogar direkt an. Das Mädchen fand Bardos Begleiter noch immer unheimlich. Doch als er meinte er hätte es mit Lorande nicht länger ausgehalten, schlich sich ein schalkhaftes Grinsen auf Miléndras junges Gesicht. Ja, ihre Tante konnte manchmal ganz schön schwierig sein. Trotzdem liebte Miléndra sie, weil sie dem Mädchen noch nie etwas böses wollte und Rendan sogar widersprach und dies sogar ohne Angst. Aber wirklich konnte die ältere Frau gegen ihren Schwager eben auch nichts ausrichten. „Probleme? ... Was für Probleme?“ fragte das Mädchen naiv und drehte ihren Blick kurz zu Bardos nach hinten. Dieser hatte einen Arm um ihre schlanke Taille geschlungen, um sie sicher auf dem Pferd reiten zu lassen. Doch keiner der Männer antwortete auf diese Frage und so nickte Miléndra nur. „Natürlich ...“, meinte sie nur. Bardos ließ das Pferd nun antraben und zu dritt näherten sie sich immer mehr dem kleinen Hof.
Als dieser schon fast in Sichtweite kam, trat ein Mann auf den Weg und kam mit strengem Schritt in ihre Richtung gelaufen. Oh nein ... dachte Miléndra und ihr zierlicher Körper verspannte sich sofort, was Bardos sicherlich spüren konnte. Sie hatte irgendwie gehofft, dass Rendan auf den Feldern war, wenn sie zurückkehrte. Aber vielleicht würde er ja noch abbiegen, ohne dass er sie gesehen hatte. Aber so ganz wollte Miléndra dies nicht glauben.
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Rendan hatte gerade seinen Garten verlassen, als er zwei berittene Männer auf sich zu kommen sah. Er wunderte sich: ' Fremde! Sind das die Männer, denen Miléndra den Weg zeigen wollte?'
Er blieb mit dunkler Vorahnung angespannt stehen und beobachtete, wie die Männer auf ihren Pferden näher kamen. Da entdeckte er , dass auf dem einen Pferd zwei Personen saßen : seine jüngste Tochter saß halbnackt und mit einem Männerhemd bekleidet vor einem Mann, der seinen Arm um ihre Taille geschlungen hat! Rendan kochte vor Wut! Was passiert war, konnte ja wohl der größte Dorfdepp sehen! Mit hochroten Kopf zwang er sich angestrengt zur Ruhe. Deshalb klang seine Stimme gequält: "Miléndra! Wo warst du gewesen?" Den fremden Mann hinter seiner Tochter herrschte er barsch an:" Lasst sofort meine Tochter los, wer immer ihr auch seid!"
Seine Hand hielt die Gerte so fest, dass die Knöchel weiß hervortraten. 'Ich werde dich mitsamt dem unseeligen Kind so verdreschen, dass dir Hören und Sagen vergeht! Dann soll das ganze Dorf über diesen Lüstling Gericht halten und das Urteil sprechen!
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