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Willkommen in Ithilien, Wanderer!
Dies war ein Rollenspiel rund um die Bewohner von Gondor
drei Jahre vor dem Ringkrieg.

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Dieses Thema hat 264 Antworten
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 Archiv - Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ
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Minalcar Offline

Mensch / Geächteter aus Gondor


Beiträge: 1.388

23.11.2007 09:32
#76 RE: 23. Juni 3016 DZ morgens Zitat · Antworten

Minalcar wurde bewußt, dasss er gerade - ohne es eigentlich zu wollen - eine Schwäche von sich preisgegeben hatte. Warum hatte dieser vermaledeite Haradan auch das Talent, ihn plötzlich schwatzhaft werden zu lassen?

Ich darf nicht unvorsichtig werden, sonst wird er über kurz oder lang das Kommando dieser Truppe übernehmen, dachte Minalcar bei sich. Ich muß dringend ein Exempel statuieren und diesem Sauhaufen zeigen, dass hier nicht jeder das machen kann, was ihm beliebt.


Minalcar war jetzt in Zugzwang. Er musste dem Haradan so schnell wie möglich zeigen, dass man sich besser nicht mit ihm - Minalcar - anlegte. Als Irenor sich langsam ihnen näherte und Minalcar sah, dass der Mann auch nicht ganz nüchtern war, kam ihm ein teuflischer Plan in den Sinn.

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Minalcar
Das Emyn Arnen Forum

Anaaq Ben Sadeek Offline

Haradan


Beiträge: 309

24.11.2007 03:37
#77 RE: 23. Juni 3016 DZ morgens Zitat · Antworten

Es fiel ihm schwer aus Minalcars Zügen heraus zu lesen, was in diesem vorging als sich Irenor näherte.
Der Mann wirkte alles andere als nüchtern und Anaaq hoffte, dass er seinen Auftrag zu Minalcars Zufriedenheit ausgeführt hatte. Auch so schien ihr Anführer nicht gut auf den Mann zu sprechen zu sein, gehörte er doch zu der Gruppe von Trunkenbolden, die immer wieder auffielen.

Irgendetwas schien Irenor zögern zu lassen und doch hatte er sie irgendwann erreicht. Noch einmal wandte sich der Haradan an seinen Anführer. „Ich denke es ist sinnvoller, wenn Du Dir anhörst, was er zu sagen hat. Immerhin war es Dein Befehl, der mich ihn losschicken ließ. Auch wenn es Dir vermutlich lieber gewesen wäre, wenn ich selbst gegangen wäre...“
Wieder hatte er seine Stimme so weit gesenkt gehalten, dass nur Minalcar ihn hören konnte. Anaaq hatte ihm für heute schon wieder genug in die Hand gegeben, was den Anführer dazu bringen konnte sich gegen den ihn zu wenden.
Sein Blick wanderte noch einmal zu Irenor. Junge, jetzt mach nur keinen Mist. Es könnte das Letzte sein, was Du tust.

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Minalcar Offline

Mensch / Geächteter aus Gondor


Beiträge: 1.388

24.11.2007 04:16
#78 RE: 23. Juni 3016 DZ vormittags Zitat · Antworten
Minalcar ging langsam auf den schwankenden Mann zu. Anaaqs Worte hatte er kaum registriert. Sein Blick war auf Irenor fixiert.

"M-minalcar, das Lager war ....sch-schon leer und niemand mehr da", erklärte Irenor mit leicht verwaschener Stimme.

Der Anführer kam noch näher und konnte die Branntweinfahne des Mannes riechen. Er packte Irenor grob an seiner schmutzigen Tunika.

"Jetzt hört alle mal her!"schrie MInalcar erbost. Seine Stimme hallte durch den Wald.

Alle Männer blieben wie angewurzelt stehen und drehten sich um zu ihren Anführer.

"Wie oft soll ich euch Dreckskerlen noch sagen, dass ihr nicht schon am frühren Morgen saufen sollt?" brüllte er mit krebsrotem Gesicht. "Offensichtlich hat hier niemand mehr große Lust, meine Anweisungen zu befolgen. Wenn ich heute noch irgendjemanden beim Saufen erwische, dann wird es ihm so ergehen wie diesem da!"

Mit diesen Worten riß er blitzschnell seinen Dolch aus dem Gürtel und stieß ihn dem überraschten Irenor mitten ins Herz. Der Mann riß die Augen weit auf, blickte Minalcar ungläubig an und brach schließlich tot zusammen. Der Anführer spuckte verächtlich aus und wischte seinen Dolch an einem Farngewächs ab.

Jedenfalls hatte seine Tat Wirkung gezeigt: die Männer, die vorher noch mehr oder wenig aufgekratzt geredet hatten, waren verstummt. Die Jüngeren von ihnen wirkten plötzlich blaß. Minalcar blickte sich wutschnaubend um.

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Minalcar
Das Emyn Arnen Forum

Anaaq Ben Sadeek Offline

Haradan


Beiträge: 309

25.11.2007 00:54
#79 RE: 23. Juni 3016 DZ vormittags Zitat · Antworten

Irenor war schwankend auf sie zugekommen und gab mit undeutlicher Stimme eine mehr als kurze Erklärung über die Ausführung seines Auftrages ab.
Auch wenn er nicht direkt an ihn herankam, so konnte sogar Anaaq die eindeutige Alkoholfahne des Mannes riechen. Etwas, dass ihm schon als er ihn losgeschickt hatte aufgefallen war. Aber Irenor war von allen noch die beste Wahl gewesen. Die anderen hätten vermutlich nicht einmal mehr das Lager, geschweige denn zurück gefunden.

Für Minalcar schien das Verhalten des Mannes jedoch Anlass genug zu sein um das zuvor angesprochene Exempel zu statuieren.
Auf jeden Fall packte er den Mann an seiner Tunika, verkündete mit lauter und von Wut geprägter Stimme seinen Unmut über das Verhalten der Männer bevor er dem überraschten Irenor seinen Dolch ins Herz rammte.

Mit ungläubigem Gesicht brach der Andere zusammen. Als Minalcar verächtlich ausspuckte und sich, nachdem er seinen Dolch gereinigt hatte abwandte wurde es still unter den Männern. Diese Tat schien getroffen zu haben. Viele der Jüngeren wirkten gewaltig blass um die Nase.
Das von Wut gezeichnete Gesicht Minalcars zeigte Anaaq mehr als deutlich, dass dieser sich an diesem Tag wohl keine Verfehlungen mehr würde gefallen lassen.
Hoffentlich geht er dennoch auf meinen Vorschlag ein Feredir als Späher nach Anthara zu schicken und lässt sich auch so nicht nur von seiner Wut leiten, wenn es um den Angriff geht. Sobald ich einen einigermaßen Überblick über das Dorf und das was uns dort erwartet habe werde ich mich darum kümmern, dass es so wenig Verluste wie möglich gibt. Leider wird es mir auch dieses Mal nicht möglich sein die Brandschatzung zu vermeiden...Aber vielleicht gelingt wenigstens einigen der Dörfler die Flucht. Ich bin dieses sinnlosen Abschlachten so leid...Es wäre nicht nötig.

Stumm erwiderte er den wutschnaubenden Blick seines Anführers und wartete darauf, ob sich dieser wieder beruhigen würde. Immerhin würden sie noch einiges zu reden und zu entscheiden haben.

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Feredir Offline

Gefolgsmann Minalcars


Beiträge: 432

26.11.2007 04:22
#80 RE: 23. Juni 3016 DZ vormittags Zitat · Antworten
Angewidert wandte Feredir sein Gesicht ab. Er hatte die Kapuze abgenommen gehabt und den Umhang auf den Rücken zurück geschlagen, denn die Temperaturen wurden milder und selbst hier unter dem dichten Blätterdach des Waldes drangen gelegentlich blitzende Strahlen der Sonne hindurch, die die Luft erwärmten.

Jetzt jedoch setzte er die Kapuze abrupt wieder auf. Er wusste, es würde ihm auch so schon schwer genug fallen, seinen Missmut zu verbergen und noch mehr die Gedanken, die sich während des weiteren Weges auf seinem Gesicht abzeichnen würden.

´Minalcar ist gefährlich! Verdammt gefährlich! Du musst noch mehr als bisher in jedem Augenblick des Tages auf der Hut sein, Feredir!´

Er sah sich um und als er bemerkte, dass die ersten Kumpane zwar zögerlich, aber dennoch ihren Weg wieder aufnahmen, wandte auch er sich wieder dem Pfad zu und achtete darauf, den nun seltsamerweise flotter werdenden Schritt der Bande mit zu halten.
Die plötzlich einkehrende Stille wirkte jedoch nicht befreiend. …so sehr ihn auch die vorherige Grölerei gestört hatte, war die Stimmung jetzt bedrückend.

´Immerhin werden mögliche Verfolger ein leichtes Spiel mit uns haben. Selbst der dümmste Spürhund wittert Leichengeruch noch auf eine Meile Entfernung. Und unser Weg scheint allmählich von Toten gezeichnet zu werden.´

Auch wenn er jetzt, im Gegensatz zu vorhin, wohl eher verstehen konnte, was Minalcar und Anaaq miteinander besprechen würden, so zog er es nun doch vor, möglichst viel Abstand zwischen sich und diese beiden zu bringen.
Es war ihm bei weitem nicht mehr wohl in ihrer Nähe!

Doch noch bis zum Mittag fand er zu keiner schlüssigen Idee, wie er mit dem was vor ihm lag, fertig werden sollte. … ob es vielleicht eine Möglichkeit gab, das Unheil von Anthara abzuwenden. …oder wenigstens zu mindern. …den Menschen darin eine Chance zum Überleben ermöglichen…

Er bemerkte das angenehme Sommerwetter kaum. Es schien ihn vielmehr verhöhnen zu wollen. Es war wohl besser, es nicht zu beachten und sich damit zufrieden zu geben, dass wenigstens die Luft trocken blieb.


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Minalcar Offline

Mensch / Geächteter aus Gondor


Beiträge: 1.388

26.11.2007 04:57
#81 RE: 23. Juni 3016 DZ vormittags Zitat · Antworten

Minalcar hatte gemerkt, dass seine teuflische Tat genau das Richtige bewirkt hatte. Er beobachtete im Augenwinkel, wie einige von ihnen versuchten, ihre Schnapsflaschen unauffällig mit Laub zu bedecken. So schnell konnte man also vom Suff geheilt sein!

"Verscharrt ihn!"wies der Anführer zwei junge Männer grob an. "Man muß ja seine Leiche nicht gleich finden und dadurch auf unsere Spur kommen. Macht schnell, weil wir heute noch weiter wollen."

Er sah, dass die Männer immer noch zumeist verdattert herumstanden. Minalcar klatschte wütend in die Hände.

"Nun macht schon, dass ihr weiterkommt, ihr faulen Hunde, es geht langsam auf Mittag zu!"

Er sah, dass Feredir sich beeilte, von ihm wegzukommen, und sogar die Spitzengruppe überholte. Minalcar zuckte mit den Achseln. Spätestens, wenn sie während der Mittagszeit eine Rast einlegten, konnte er sich wieder mit dem schweigsamen Mann beschäftigen. Der Vorschlag Anaaqs, ihn als Späher zu benutzen, gefiel ihm immer besser. So ein zartes Gesicht würde nicht viel Argwohn bei den Bewohnern Antharas erregen, falls er entdeckt wurde.

Mit einem Grinsen wandte er sich wieder an Anaaq.

"Na, habe ich nun gezeigt, dass ich diesen Saufbolden gegenüber hart sein kann?"

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Minalcar
Das Emyn Arnen Forum

Anaaq Ben Sadeek Offline

Haradan


Beiträge: 309

26.11.2007 08:58
#82 RE: 23. Juni 3016 DZ vormittags Zitat · Antworten

Als Irenor fiel war Anaaqs Blick kurz zu Feredir hinüber gewandert als dieser sich seine Kapuze über den Kopf zog.
Offensichtlich war er nicht der einzige, dem diese Grobheit gegen den Strich ging.
Minalcars Anweisung den Leichnam zu verscharren hörte er kaum.
Wenn sie wegen Thalath Taur hinter uns her sein sollten, dann werden die Leiche des Mädchens und die hier sie ziemlich rasch auf unsere Spur bringen...auch wenn du Irenor jetzt verscharren lässt.

Die beiden Männer, die er angewiesen hatte sich um den Leichnam zu kümmern, legten eine unübersehbare Eile an den Tag. Offenbar war ihnen daran gelegen möglichst weit von Minalcar weg zu sein, falls dieser noch einmal Mordgelüste hegen sollte.
Auch die Aufforderung ihres Anführers wieder aufzubrechen zeigte unübersehbare Wirkung. Rasch waren alle wieder in Bewegung. Flotter als vorher.

Das Grinsen mit dem sich Minalcar wieder an ihn wandte ließ den Haradan innerlich frösteln, auch wenn der Tag inzwischen wärmer geworden war. Es würde wohl nie so warm werden, dass er es wirklich angenehm finden würde. Schon gar nicht in der Gegenwart dieses Schlächters.
Dennoch nickte Anaaq auf Minalcars Frage.
„Ja, das hast Du...Nun bleibt nur abzuwarten, ob es auch auf Dauer anhält. Es würde ja schon reichen, wenn sie bis Anthara und ein Stück darüber hinaus nüchtern bleiben würden...“ Wieder hatte er rein aus Gewohnheit zum Ende des Satzes seine Stimme gesenkt.

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Feredir Offline

Gefolgsmann Minalcars


Beiträge: 432

26.11.2007 09:27
#83 RE: 23. Juni 3016 DZ mittags Zitat · Antworten

Die Sonne hatte den Zenit nahezu überschritten, als sie eine Stelle erreichten, die sich für eine Rast durchaus eignen konnte.
Feredir blieb stehen. Der weitläufige unterholzfreie Baumbestand böte auch für ihn eine gute Gelegenheit, sich unauffällig etwas abseits zu halten.
Immer noch war er der Gruppe etwas voraus und lehnte sich nun an einen Baum, darauf wartend, dass der Rest zu ihm aufschloss.

Er sah hinauf über das Blätterdach und dachte an seinen Vater, der ihm seit dem Zwischenfall mit Irenor in seinen Gedanken Vorhaltungen über die Gesellschaft machte, in der er sich befand.
Ob er wohl noch lebte? ...oder bereits gemeinsam mit seinen Ahnen auf ihn herab sah? Ob es vielleicht wirklich besser war, wenn er niemals erfuhr, was sein Sohn gerade tat…?


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Minalcar Offline

Mensch / Geächteter aus Gondor


Beiträge: 1.388

27.11.2007 01:38
#84 RE: 23. Juni 3016 DZ mittags Zitat · Antworten

Minalcar sah, dass die Sonne, die zwischen den Bäumen schien, nun schon sehr hoch stand und er ließ seine Truppe anhalten. Die Männer wirkten immer noch ein wenig verstört und die Ruhe, die in der Truppe herrschte, war für jedermann ungewohnt.

"Ihr könnt es euch bequem machen und einen Happen zu euch nehmen", sagte Minalcar in seiner gewohnt barschen Art. "Aber ich will tagsüber keinen Alkohol mehr bei jemanden sehen. Ich hoffe, ich habe mich klar genug ausgedrückt."

Eigentlich hatte er vorgehabt, mit Anaaq seinen Schlachtplan zu besprechen, aber nun zog es vor, zu Feredir vorzugehen, der etwas entfernt an einen Baum gelehnt stand.
Der Schlachtplan konnte noch ein bisschen warten.

Während Minalcar zu dem schweigsamen Mann hinüberlief, kramte er in seinem Proviantbeutel und zog ein paar besondere Leckereien heraus, die er aus Thalath Taur mitgenommen hatte: ein Stück Käse und ein wenig Schinkenspeck - eine seltene Delikatesse.

"Na, hast du Lust, mit mir zusammen was zu essen, Feredir?" fragte Minalcar schief grinsend und hielt ihm den Käse und den Schinkenspeck unter die Nase. "So gute Sachen gibt es nur, wenn man mit mir zusammen speist."

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Minalcar
Das Emyn Arnen Forum

Anaaq Ben Sadeek Offline

Haradan


Beiträge: 309

27.11.2007 08:36
#85 RE: 23. Juni 3016 DZ mittags Zitat · Antworten

Als Minalcar zum Mittag hin anhalten ließ suchte sich Anaaq anfangs eine Stelle an der er sich in Ruhe um das wenige, was er zu sich nehmen würde kümmern konnte. Gemeinsam mit dem Brot und dem Trockenfleisch hatte er auch noch einen kleinen Beutel mit getrockneten Äpfeln, den er in einem der letzten Dörfer, die sie überfallen hatten, mitgenommen hatte. Sie ersetzten zwar nicht die Datteln, welche er immer noch schmerzlich vermisste, aber sie waren ein akzeptabler Ersatz.

Die Stimme des Anführers schien keinen Widerspruch zu dulden, als er die Männer aufforderte etwas zu essen, die Finger aber vom Alkohol zu lassen. Da offenbar die Wirkung von Irenors Tod noch nicht vollkommen nachgelassen hatte verlief die Rast in ungewohnt stiller Stimmung.

Der Haradan hatte eigentlich damit gerechnet, dass Minalcar bei dieser Rast endlich den Schlachtplan für Anthara mit ihm angehen würde. Stattdessen schien sich ihr Anführer aber wieder mehr für Feredir zu interessieren. Zumindest machte es auf Anaaq den Eindruck, als würde er den ´Neuen´ einladen sein Mahl mit ihm zu teilen.
Das was er aus seinem Proviant zog sah verdächtig nach einem Stück Schinkenspeck aus...Etwas um das sich Anaaq nicht wirklich riss...da hielt er sich lieber an das Trockenfleisch...oder wenn er dran kam ein Stück harter scharfer Käse...Der Haradan hatte sich auf seinen Wanderungen angewöhnt genügsam zu sein. Sieh an...unser Herr Anführer. Will er sich bei Feredir jetzt einschmeicheln indem er ihm was von dem Zeug abgibt, das er anderen, die es nicht mehr genießen können...Na vielleicht ist er dann ein klein wenig besserer Laune als vorhin bei der Sache mit Irenor. Irgendwann werden wir reden müssen...Warum also nicht gleich?

Anaaq beschloss das Risiko einzugehen und den Anführer auf die weiteren Pläne anzusprechen. Mehr als noch einmal verärgern konnte er ihn wohl kaum.
Er behielt das letzte Stück Trockenfleisch, welches er herausgezogen hatte, einfach in der Hand, ging langsam zu dem Platz den Minalcar für sein Gespräch mit Feredir gewählt hatte hinüber und biss bevor er den anderen ansprach noch einmal ein kleines Stück Fleisch von dem Riegel in seiner Hand ab.
„Ich störe Dich ja nur höchst ungern...aber vielleicht erinnerst Du Dich für einen Augenblick daran, dass Du auch mit mir noch etwas besprechen wolltest...Und es wäre besser, wenn wir das nicht machen müssten, wenn wir unterwegs sind. Außerdem könnte es von Nutzen sein, wenn Feredir gleich mit dabei ist...Ich hätte einen Einfall, der ihn betrifft...“
Abwartend ließ er seinen Blick von Minalcar zu Feredir und zurück wandern.

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Feredir Offline

Gefolgsmann Minalcars


Beiträge: 432

27.11.2007 09:09
#86 RE: 23. Juni 3016 DZ mittags Zitat · Antworten
Was blieb ihm anderes übrig, als Minalcars Aufforderung nachzukommen? Dies würde also tatsächlich ihr Rastplatz sein.
Feredir warf einen Blick auf den Käse und den Schinken, den der Anführer ihm anbot und blickte dann zunächst mit einem seltsam fragenden Blick zu dem Mann auf, während sie sich beide setzten.
Es kam ihm beinahe vor, wie der plumpe Versuch, ein scheues Pferd mit frischem Obst anzulocken. …nur um ihm dann ein Halfter über zu streifen und für harte Arbeit einzusetzen!

Doch welche Wahl hatte er? Etwas zögerlich, sich jedoch dann in sein Schicksal ergebend griff er nach dem Käse und schnitt sich mithilfe seines Dolches eine schmale Scheibe davon herunter. Aus seiner eigenen Tasche zog er eine Rinde altes Brot und biss dann von beidem gemeinsam ab.
Aufmerksam behielt er Minalcar dabei jedoch bei jeder Bewegung im Auge.

´Leckereien für den Bettler und Dieb, sicher. Wohl der Schlag Leute, mit denen du üblicherweise verkehrst, Kamerad.´ Doch der Käse war tatsächlich gut. Er schien ausgiebig gereift zu sein und schmeckte angenehm würzig. Und Feredir lag bei Weitem nichts daran, Minalcar zu widersprechen.

„Wie hast du dein Auge verloren, Minalcar?“ versuchte er jeder Frage zuvor zu kommen, die der andere womöglich an ihn stellen mochte. Der Anführer war ihm schon beinahe einen Moment zu lange ruhig geblieben und er hoffte, dass diese Frage möglichst unverfänglich sein würde. Die meisten Männer dieses Schlages scheuten sich nicht von ihren Narben zu sprechen. Sie waren sogar meist regelrecht stolz auf eine jede ihrer ´Heldentaten´.

Er sah nicht, wie Anaaq etwas zurück geblieben war und sie im Auge behielt. Noch achtete er auf irgendeinen der anderen. Sein Augenmerk war vollkommen auf den Anführer gerichtet. Im Augenblick war er derjenige, von dem er am ehesten eine Gefahr ausgehen sah.


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Minalcar Offline

Mensch / Geächteter aus Gondor


Beiträge: 1.388

27.11.2007 10:03
#87 RE: 23. Juni 3016 DZ mittags Zitat · Antworten

Minalcar grinste zufrieden vor sich hin, als Feredir tatsächlich den Käse probierte.

Mit Speck fängt man Mäuse! dachte er und beobachtete den jungen Mann, der gemütlich kaute.

Die Frage Feredirs nach seinem verlorenen Augen kam für Minalcar recht unerwartet. Bisher hatte keiner seiner Männer, nicht einmal der sonst so gesprächige Anaaq, dannach gefragt.

Aber gerade als MInalcar von jener verhängnisvollen Schlacht erzählen wollte, die er seinerzeit noch als Soldat in Gondors Heer bestritten hatte, kam Anaaq dazwischen. Seine Bitte war zwar höflich, aber trotzdem verärgerte er den Anführer wieder einmal mehr: irgendwie schien der Haradan ein Talent zu besitzen, ihn immer wieder bei irgendwelchen wichtigen Dingen zu stören. Allerdings war er andererseits auch neugierig, warum Anaaq unbedingt den schweigsamen Neuling dabeihaben wollte.

"So, da bin ich aber gespannt, was du für einen Vorschlag bezüglich Feredir hast", meinte Minalcar leicht ungehalten und schnitt sich mit dem Dolch, mit welchem er in den letzten Stunden zwei Mal gemordet hatte, ein Stück Schinkenspeck ab und steckte es in den Mund.

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Minalcar
Das Emyn Arnen Forum

Anaaq Ben Sadeek Offline

Haradan


Beiträge: 309

27.11.2007 11:54
#88 RE: 23. Juni 3016 DZ mittags Zitat · Antworten

Er hatte noch die Frage Feredirs nach dem Grund für den Verlust von Minalcars Auge mitbekommen bevor er selbst den Anführer angesprochen hatte...und hatte diesen prompt unterbrochen bevor er beginnen konnte etwas darüber zu erzählen.

Feredir schien Minalcars Angebot angenommen zu haben und hielt ein Stück Käse zwischen den Fingern während der andere sich selbst ein Stück von dem Speck abgeschnitten hatte. Beides lockte den Haradan im Augenblick nicht. Er hatte was er brauchte.
Ihm war die Planung wichtiger. Essen konnte er immer noch.
Mit einem letzten Schritt trat er genau so nah an Minalcar heran, dass er notfalls dessen Dolch noch würde abwehren können.
Bei dem Kerl kann man nie wissen, wann sich sein Dolch ein neues Ziel sucht und ich habe kein Bedürfnis sein nächstes Opfer zu sein. Das dürfen andere unter sich ausmachen.

Mit einem kurzen Neigen des Kopfes ging er auf die Worte Minalcars ein. „Nun...ich hatte es schon kurz erwähnt...Keiner von uns kennt sich in Anthara aus, oder war schon einmal dort...“ Der Blick des Haradan huschte zwischen den beiden anderen Männern hin und her bevor er weitersprach.
"...Wenn ich zu entscheiden hätte, dann würde ich einen Späher vorausschicken. Da ich allein durch mein Aussehen aber auffallen würde wie ein bunter Hund, selbst wenn ich andere Kleider tragen würde, wäre in diesem Fall jemand anderes gefragt.
Ich weiß nicht, wer von den anderen Kerlen klar genug im Kopf wäre...“

Noch einmal zögert er und sein Blick bleibt nun an Feredir hängen.
„Aber wäre das nicht eine Aufgabe für Feredir? Er ist soweit ich es beurteilen kann nüchtern oder zumindest soweit klar im Kopf, dass er sich nicht zwischen seinen eigenen Füßen verlaufen würde und er würde nicht auffallen, falls man ihn doch sehen sollte...“
Ein vorsichtiger und fragender Blick wanderte zu Minalcar hin und blieb dort hängen.
Die Entscheidung musste ihr Anführer treffen, aber vielleicht fand sich ja Feredir von sich aus schon einmal bereit auf den Vorschlag einzugehen...
Komm Junge...nimm den Auftrag an...dann hast Du erst mal Ruhe vor dem Kerl und läufst nicht Gefahr das nächste Opfer seine Klinge zu werden... Anaaq hoffte im Stillen, dass Minalcar nichts gegen seinen Vorschlag einzuwenden hätte.

„Wenn wir jemanden hätten, der uns sagen könnte wie es im Dorf aussieht und auf was wir gegebenenfalls achten müssen würde die weitere Planung um ein vielfaches einfacher und wir würden weniger Gefahr laufen, dass mehr Männer draufgehen würden als unbedingt nötig...“ Auch wenn es in meinen Augen um ein paar von den Trunkenbolden alles andere als schade wäre.

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Feredir Offline

Gefolgsmann Minalcars


Beiträge: 432

28.11.2007 00:05
#89 RE: 23. Juni 3016 DZ mittags Zitat · Antworten
Für einen Moment glaubte er Minalcar bei wirklich guter Laune zu sehen. Doch in dem Augenblick da Anaaq an sie heran trat, fühlte er wieder die Spannung aufkommen, die sich auch vorhin schon als so hoch gefährlich erwiesen hatte.

Sie wollten ihn in seine teuflischen Pläne aktiv mit einbinden? `Kundschafter´? … und ohne Zweifel unterschätzten sie ihn immer noch. …stellte er heimlich für sich fest.
Doch diese Aufgabe würde tatsächlich weit schwieriger für ihn werden, als die beiden sich das überhaupt vorzustellen vermochten!
Zumindest hoffte er, dass sein Eindruck der Richtige war, dass sie nichts ahnten.

Die Chance, vorab allein in dieses Dorf zu gehen gäbe ihm die Möglichkeit, die Menschen dort vor der Gefahr zu warnen, in der sie sich befanden. Doch er kannte diese Leute nicht. Wie würden sie reagieren? Würden sie sich stellen? Würden sie fliehen? In jedem Fall würde es sie wohl kaum interessieren, dass er selbst dem Tod geweiht war, wenn es für Minalcar auch nur den Hauch eines Verdachtes von Verrat für ihn gab.
Dennoch war es ihm unmöglich, diese Chance auszuschlagen.

„Wenn ich am frühen Abend dort eintreffe und um Unterkunft für die Nacht bitte, würde ich als Wanderer wohl keinen unnötigen Verdacht erregen.
Es bliebe mir noch genügend Zeit, mich unauffällig umzusehen bevor es dunkel wird. Und ein gemütliches Gespräch mit meinem Gastgeber könnte mir die Stärke der Verteidigung des Ortes verraten. Wenn ich dann am nächsten Morgen unauffällig weiter ziehe, wäre das keineswegs ungewöhnlich. Man spricht über allerhand, wenn man so als Fremder für eine Nacht aufgenommen wird. Ihr würdet staunen. Aber auch wenn ich dann einen größeren Bogen schlagen müsste, so könnte ich doch wohl am Vormittag schon wieder bei euch sein.“


Er spielte mit seinem Leben! …und zwar genau ab diesem Moment!
Doch er sah Minalcar ernst an und biss nun ungewollt ein wenig energischer von Brot und Käse ab.


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Minalcar Offline

Mensch / Geächteter aus Gondor


Beiträge: 1.388

28.11.2007 04:26
#90 RE: 23. Juni 3016 DZ mittags Zitat · Antworten

Minalcar blickte grinsend von Anaaq zu Feredir und wieder zurück. Der Vorschlag, den schweigsamen Feredir als Kundschafter zu nehmen, gefiel ihm sehr gut. Der junge Mann mit den feinen Gesichtszügen war - im Gegensatz zu den meisten anderen im Truppe - noch einigermaßen ordentlich gekleidet und wirkte keineswegs wie ein Landstreicher.

Leise vor sich hinlachend kaute er den Schinkenspeck und stopfte ein Stück Fladenbrot hinterher in den Mund. Als er hinuntergegessen hatte, wandte er sich an Feredir:

"Ich glaube, So viel auf einmal habe ich dich in wenigen Tagen, die du bei uns bist, noch nicht reden hören. Dir scheint diese Aufgabe zu gefallen. Das ist gut! Von mir aus kannst du gerne unseren Kundschafter machen und deinen Plan durchführen "- dann wurde seine Stimme jedoch gefährlich leise - "ich warne dich aber: solltest du diese Aufgabe dazu nutzen, um mir und meiner Bande eines auszuwischen, wird es dir schlecht bekommen. Du weißt, zuwas ich fähig bin. Solltest du uns an die Dorfbewohner verraten, werde ich dich unerbittlich jagen und töten. Sei also auf der Hut und befolge meine Befehle!"

Er merkte, dass Feredir ein klein wenig nervöser wurde und den Käse fast zerkrümelte. Minalcar grinste, denn er war der Meinung, dass seine Rede nun Eindruck hinterlassen hatte und er drehte sich nun vollends zu Anaaq um.

"Ich würde auch sagen, dass wir mit der weiteren Planung warten, bis Feredir aus Anthara zurück ist. Der Morgen ist klüger als der Abend."

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Minalcar
Das Emyn Arnen Forum

Anaaq Ben Sadeek Offline

Haradan


Beiträge: 309

28.11.2007 08:34
#91 RE: 23. Juni 3016 DZ mittags Zitat · Antworten

Nachdem offenbar sowohl Feredir als auch Minalcar nichts gegen seinen Vorschlag einzuwenden hatten nickte Anaaq noch einmal zufrieden.
Das ging ja leichter als ich gedacht hatte. Also lässt sich Minalcar doch noch etwas von mir einreden.
Seine Aufmerksamkeit galt sofort wieder beiden Männern.

„Was meinst Du Feredir... Kriegst Du es zustande mir, wenn Du wieder zurück bist eine Zeichnung von den wichtigen Punkten des Dorfes anzufertigen? Es würde helfen einen möglichst zielgerichteten Angriff zu planen.
Je mehr wir wissen, umso einfacher wird es sein dies alles auch für unsere Zwecke zu verwenden.“

Anaaq hoffte, dass er allein damit, dass er Feredir zuerst angesprochen hatte nicht Minalcar gleich wieder verärgern würde. Gleich anschließend wandte er sich seinem Anführer zu.

„Wenn Feredir den heutigen Tag nützen könnte um uns die Informationen zu verschaffen, die wir brauchen und wir ihn morgen wieder treffen können, um aus dem was er uns mitbringt einen endgültigen Plan zu schmieden, dann dürfte die Zukunft von Anthara ziemlich bald besiegelt sein."
Auch wenn es mir wirklich lieber wäre eine Möglichkeit zu finden die Dorfbewohner warnen zu können. Aber nach Minalcars Drohung sollte ich mir so etwas im Augenblick gewaltig aus dem Kopf schlagen.
Der Haradan behielt sowohl den Anführer des Haufens als auch den ´Neuen´ im Auge.
Eigentlich sprach in seinen Augen nichts mehr dagegen, dass Feredir baldmöglichst aufbrach, aber auch hier würde die letzte Entscheidung bei Minalcar liegen.




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Feredir Offline

Gefolgsmann Minalcars


Beiträge: 432

28.11.2007 23:24
#92 RE: 23. Juni 3016 DZ mittags Zitat · Antworten
Feredir glaubte eine Nuance blasser zu werden als er Minalcars scharfe Warnung zu hören bekam. Er musste sich fest vor Augen führen, dass der Anführer die Warnung aussprach, weil er, Feredir, fremd für ihn war. Nicht, weil er seine Gedanken lesen konnte!
Krampfhaft umklammerte er für einen Moment die Brotrinde mit dem Käse, bemerkte es jedoch und unterließ es unmittelbar. Doch Minalcar schien auch daraus keinen Verdacht zu schöpfen.

Stattdessen versuchte er nun seine eigene Aufmerksamkeit auf das zu lenken, was Anaaq weiter sagte und nickte dazu.
„Du meinst einen Lageplan? Ja.“ Er nutzte es nur selten, dennoch war er sowohl des Lesens als auch des Schreibens mächtig und das betraf nicht nur Buchstaben in Texten sondern durchaus auch Karten. Auch wenn man solche noch seltener zu Gesicht bekam als Schriftstücke selbst.

„Wann soll ich aufbrechen? Jetzt sofort?“


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Anaaq Ben Sadeek Offline

Haradan


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29.11.2007 05:46
#93 RE: 23. Juni 3016 DZ mittags Zitat · Antworten

Die Frage Feredirs lenkte den Blick des Haradan zu dem ´Neuen´.
Wenn Du mir einen Plan zeichnen kannst, dann wäre das hilfreich. Ansonsten reicht es schon, wenn Du so viele Informationen wie möglich mit zurückbringen kannst. Aufzeichnen kann ich es notfalls selbst. Aber alles was wir erfahren können, könnte wichtig sein.“ Anaaqs Blick huschte kurz zu Minalcar.

Hoffentlich nimmt er mir es nicht übel, wenn ich mich hier so vordränge, aber bis ich drauf warte, dass Feredir Anweisungen von ihm bekommt, dann krieg ich am Ende nur einen Bruchteil von dem was ich brauche um vernünftig zu planen.
Noch einmal wandte er sich an Feredir und ließ trotzdem Minalcar nicht aus den Augen.
„Achte auch auf so Dinge, wie mögliche Verstecke. Immerhin müssen wir immer damit rechnen, dass sich ein paar von den Dörflern verstecken und uns in den Rücken fallen...“
Wieder wanderte seine Aufmerksamkeit zu ihrem Anführer hinüber, aber im Augenblick war das, was er gesagt hatte so ziemlich alles, was ihm wichtig erschien.
Mit einem vernünftigen Plan des Dorfes und den anderen Informationen würde er irgendwie planen können.
Ob die anderen dann auch das taten, was sie tun sollten würde sich zeigen. Aber das würde dann Minalcars Problem sein, wenn es nicht so wäre.

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Minalcar Offline

Mensch / Geächteter aus Gondor


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29.11.2007 07:24
#94 RE: 23. Juni 3016 DZ mittags Zitat · Antworten

Minalcar hörte Anaaq mit einem überheblichen Grinsen zu. Natürlich wäre auf die Idee mit dem Lageplan nicht von selbst gekommen. Aber wieder einmal tat er so, als habe er den gleichen Gedanken wie Anaaq gehabt:


"An einen Lageplan habe ich auch schon gedacht", meinte er lächelnd zu Feredir und zu Anaaq. "Wenn du einigermaßen zeichnen kannst, dann ist das natürlich umso besser für uns. Ich bin schon sehr gespannt, was du in Erfahrung über Anthara bringen wirst. Auf diese Weise können wir unnötige Verluste vermeiden und den Kampf viel schneller zu unseren Gunsten entscheiden, wobei ich nicht glaube, dass es in Anthara irgendwelche Männer gibt, die Kampfkünste beherrschen. Wir haben ja in Thalath Taur gesehen, dass diese Bauern allenfalls mit Mistgabeln umgehen können, und das ziemlich stümperhaft."

MInalcar machte eine Pause und schnitt sich wieder etwas von dem Schinkenspeck ab. Er steckte das Stück genüßlich in den Mund und kaute zufrieden. Momentan lief alles wie am Schnürchen. Feredir schien nach seiner Pfeife zu tanzen.

"Ich würde sagen, du brichst so schnell wie möglich auf",wandte er sich nach einer Weile an Feredir. "Mit deinen langen Beinen kommst du sicher schnell vorwärts."

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Minalcar
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Feredir Offline

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29.11.2007 08:16
#95 RE: 23. Juni 3016 DZ mittags Zitat · Antworten


„Ich… werde versuchen, mir so viel wie möglich einzuprägen.
Gibt es etwas, worauf ich zwischen hier und dem Dorf noch zu achten hätte?
Und wo treffe ich euch dann morgen früh wieder?“


Während seinen Worten war Feredir aufgestanden und rückte die Riemen auf seinen Schultern sämtlich wieder an seinen Platz. Er würde jetzt sofort aufbrechen und zusehen, so viel Strecke wie möglich zwischen sich und die Gruppe zu bekommen um das Dorf spätestens am frühen Abend zu erreichen. Minalcar schien mit sich zufrieden und Feredir glaubte, tatsächlich so etwas wie eine ruhige Entspannung an ihm zu entdecken, während er weiter von seinen, wie er es nannte, ´Leckereien´ abbiss.
Ähnliches galt für Anaaq und es war fast erleichternd, die beiden einmal nicht im Zwiespalt zu erleben.

Feredir hoffte, dass die Auswahl an Dörfern in dieser Gegend nicht allzu groß sein möge, so dass er gleich auf Anhieb das richtige von ihnen erwischen würde.
Seine Verletzung erlaubte ihm eigentlich weder einen strammen Marsch, noch lange Umwege oder gar einen Ritt, wenn die Zeit zu knapp würde. Und so hoffte er, unterwegs wenigstens nicht auf allzu viele Hindernisse zu treffen.

Fragend blickte er vom einen zum anderen und wartete auf sein Zeichen zum Aufbruch.


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Minalcar Offline

Mensch / Geächteter aus Gondor


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29.11.2007 09:51
#96 RE: 23. Juni 3016 DZ mittags Zitat · Antworten
Minalcar grinste wieder, als er merkte, dass Feredir gar nicht erwarten konnte, aufzubrechen. Und plötzlich war der junge Mann auch gesprächiger denn je. Die Fragen sprudelten nur so aus seinem Mund.

"Du kannst Anthara gar nicht verfehlen", meinte Minalcar gelassen. "Ich war zwar selbst auch noch nicht dort, aber ich weiß, dass es an der Stelle liegt, wo der Erui in den Anduin mündet, und zwar auf der südlichen Seite der Mündung. Du wirst auch ein Boot brauchen, um den Erui zu überqueren. Ich habe ein wenig flußaufwärts einige Boote vor einiger Zeit versteckt, als ich dort mit einer anderen Bande unterwegs war und nicht mit solchen Saufköpfen wie diesen hier. Wenn du dem Verlauf des Erui ein wenig westwärts folgst, wirst du bald in ein kleines Felsental kommen. Dort habe ich die Boote in einer Höhle versteckt. Ich habe die Höhle als Grab getarnt. Es ist leicht zu finden. Ich habe den Namen 'Argolas' in den Stein geritzt."

Er erhob sich jetzt schwerfällig und steckte sein Messer wieder in den Gürtel.

"Du triffst uns dann morgen früh hoffentlich in diesem Felsental wieder. Aber keine Sorge, ich werde den Kerlen schon Beine machen, dass wir auch rechtzeitig dort sind."

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Minalcar
Das Emyn Arnen Forum

Feredir Offline

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29.11.2007 10:48
#97 RE: 23. Juni 3016 DZ mittags Zitat · Antworten


„Erui, flussaufwärts, Felsental, Argolas…“ wiederholte Feredir bestätigend und nickte. Die Beschreibung war einfach zu behalten und so würde er wohl auch das Dorf kaum verfehlen können.

Minalcar hatte also schon mehr auf dem Kerbholz. Was war mit seinem alten Trupp geschehen? Unbewusst begann es in Feredir wieder zu arbeiten und er suchte weiter nach dem Namen seines Anführers in seinem Gedächtnis. Wenn er kein unbeschriebenes Blatt war, dann musste er doch schon wenigstens irgendwo einmal von ihm gehört haben!?
Umso interessanter wäre es nun gewesen, mehr über das fehlende Auge zu wissen. Doch vorerst würde er sich mit dem begnügen müssen, was er wusste.
´Argolas´… auch das war ein Name, der ihm nicht vollkommen fremd in den Ohren klang, auch wenn er nicht einmal unbedingt etwas mit Minalcar zu tun haben musste.

„Das mit den Booten gefällt mir gut. Ich schwimme nicht gern.“ Dennoch würde es ihn eine enorme Anstrengung kosten, solch ein Teil sicher durch eine bestimmt nicht zu verachtende Strömung zu lenken. Doch das brauchte Minalcar nicht zu wissen.

Der Anführer stand nun aufrecht vor ihm und sah ihn direkt an. Feredir erwiderte den Blick ohne in seinen Gesichtszügen etwas von der Zwickmühle zu verraten, in die er sich gerade manövriert hatte.

„Dann sehen wir uns morgen Vormittag in dem Felsental. Ich werde gleich aufbrechen. Es bleibt nicht ewig Tag.“
Damit nickte er Minalcar zu. …und auch Anaaq neben ihm und wandte sich ab und auf den Weg zu, der ihn weiter zum Erui bringen würde.


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Anaaq Ben Sadeek Offline

Haradan


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03.12.2007 11:44
#98 RE: 23. Juni 3016 DZ mittags Zitat · Antworten

Der Haradan hatte sich das was Minalcar und Feredir zu sagen hatten angehört.
Das was ihr Anführer über die Flussüberquerung sagte klang sinnvoll. Anaaq war kein Freund von Flüssen, die sich nur umständlich überqueren ließen...und schon gar nicht ein besonders guter Schwimmer. Wenn es darauf ankam konnte er sich über Wasser halten, aber er legte keinen gesteigerten Wert darauf mit dem Wasser des Erui mehr Bekanntschaft als nötig zu machen.

Er war also schon mit einer anderen Bande hier in der Gegend unterwegs...Am Ende weiß er doch nicht so wenig über Anthara wie er uns glauben machen will. Nun, das wird sich zeigen.
„So, wie Du das beschreibst scheinst Du diesen Überfall schon länger im Sinn gehabt zu haben. Oder hast Du die Boote einfach mal so deponiert?“
Anaaq wusste sehr genau, dass er sich mit dieser Frage schon wieder sehr weit in gefährliche Gefilde wagte, aber die Frage hatte ihm einfach zu sehr auf der Zunge gebrannt.
Außerdem hatte er sich die Ortsbeschreibung Minalcars gut eingeprägt. Schließlich konnte man nie wissen, wozu es gut sein konnte.

Nachdem Feredir das, was ihm Minalcar gesagt hatte wiederholt hatte schien er sich mit den Auftrag durchaus anfreunden zu können.
Und auch der ´Neue´ schien keinen gesteigerten Wert darauf zu legen den Erui schwimmend zu überqueren. Gut, dann bin ich ja wenigstens mit dieser Ansicht nicht allein. Wird sich zeigen, wo das dann noch der Fall ist.
Während Minalcar Feredir nun direkt ansah warf ihm der Haradan nur einen Seitenblick zu.
„Wenn Du jetzt wirklich losziehst, dann denk dran: versuch Dir alles einzuprägen, was in irgendeiner Art und Weise wichtig sein könnte. Ob es nun für uns kritisch sein könnte, oder einfach einen Wert darstellt, den man nicht verachten darf...“
Fast hätte er noch weiter gesprochen als er sich wieder Minalcars erinnerte, der ja eigentlich derjenige war, der hier das Sagen hatte.
Anaaq, Du bist ein verblödeter Mûmak. Wenn Du hier weiter so das Maul aufreißt, dann wirst Du bald nichts mehr zum planen brauchen...Außer Du willst über Deine eigene Beisetzung nachdenken...
Vorsichtshalber trat er einen guten Schritt von Minalcar und Feredir fort.

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Minalcar Offline

Mensch / Geächteter aus Gondor


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04.12.2007 09:02
#99 RE: 23. Juni 3016 DZ mittags Zitat · Antworten

Minalcar warf dem Haradan einen weiteren haßerfüllten Blick zu. Natürlich wäre es seine eigene Pflicht gewesen, Feredir noch einmal einzutrichtern, worauf er zu achten hatte, aber dieser vorlaute Anaaq war ihm wieder einmal zuvorgekommen. Weiterhin ärgerte ihn die mißtrauische Frage vorher.

Deine dreisten Fragen und Bemerkungen amüsieren mich so langsam nicht mehr. Zum Glück weißt du nicht, was damals mit den Taugenichtsen geschehen ist, die mit mir die Boote versteckt haben, Herr aus Harad, dachte der Anführer wutschnaubend.

Doch er setzte ein überlegenes Lächeln auf und ging auf Anaaq zu, der einen Schritt zurück gemacht hatte. Minalcar schlug dem Haradan grinsend auf die Schultern.

"Ich habe mir fast schon gedacht, dass du über diese versteckten Boote erstaunt bist, Anaaq. Natürlich habe ich mir schon einmal vor mehr als einem Jahr darüber Gedanken gemacht, über den Erui zu setzen. Allerdings wußte ich da noch gar nichts von Anthara. Inzwischen weiß ich, dass es sich lohnt, dieses Dorf zu überfallen. Aber leider nicht mehr."

Minalcar verschwieg, dass er mit seiner damaligen Bande diese Boote einer Truppe gondorianischer Soldaten gestohlen hatte. Er verschwieg auch weiterhin, dass die Soldaten sie damals verfolgt hatten und nach dem Verstecken der Boote flußaufwärts erwischt hatten. Minalcar hatte sich todesmutig in den Erui geworfen und war als Einziger den Soldaten entkommen, während der Rest seiner Bande gefangengenommen beziehungsweise getötet wurde.

Er blickte ein wenig nachdenklich zu Feredir.

"Es wird Zeit zu gehen: wir haben fast Nachmittag",sagte er mit rauer Stimme.

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Minalcar
Das Emyn Arnen Forum

Feredir Offline

Gefolgsmann Minalcars


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05.12.2007 05:59
#100 RE: 23. Juni 3016 DZ mittags bis später Nachmittag/früher Abend Zitat · Antworten
Es war Feredir ganz und gar nicht wohl dabei, dass sich Anaaq und Minalcar schon wieder in seiner Gegenwart auseinander setzten. …und vor allem nicht, da er der Grund dafür sein sollte.
Er nahm seine Anweisungen noch gehorsam entgegen und machte sich endlich auf den Weg.

Erleichtert hörte er sich selbst seufzen, als er endlich außer Reichweite der anderen war. Jetzt bemerkte er, wie lange er sich eigentlich schon in der bedrückenden Gesellschaft dieser Gauner befand und wie sehr ihn sein ´Versteckspiel´ eigentlich forderte. Doch es würde wohl auch kaum leichter werden, wenn er jetzt die Bewohner von Anthara vor ihrem bevorstehenden Schicksal warnte.

´Feredir, verdammt! Hast du dir überhaupt gut überlegt, was du da jetzt tust? Es wird dich einiges kosten, dass die Dörfler dir überhaupt Glauben schenken. Und wenn, wer sagt dir, dass sie dich einfach ungeschoren wieder laufen lassen?
Selbst wenn sie deine Geschichten kennen und du dich mit ´Morben´ vorstellst…
Ein vernünftig denkender, erwachsener Mann erkennt hinter den Erzählungen, dass du nicht nur ein Wohltäter in dieser Welt bist!´


Schmerzlich folgten seine Gedanken ihm einen Weg zurück, den er so in diesem Moment nicht wollte und einmal mehr erschien ohne Vorwarnung das Bild einer jungen Frau vor ihm. Glücklich lächelte sie ihn an. Ihr Bauch zeugte von ihren weit fortgeschrittenen Umständen. …sie freute sich auf dieses Kind! …das nicht das Seine war!
Und sie hatte es nicht mehr erleben dürfen, dieses Kind in ihre Arme zu schließen.

Feredir verhielt einen Moment keuchend und stützte sich an einen Baum. Die Erinnerung hatte ihn überwältigt und plötzlich schmerzte jeder Atemzug.
Fest presste er die Augen zusammen und versuchte, die Bilder zu vertreiben. Er konnte sie nicht gebrauchen! Nicht jetzt! Er würde sonst bei dem was vor ihm lag keinen klaren Kopf behalten können. Aber den brauchte er unbedingt!

Egal wie diese Menschen reagieren würden. Ob sie ihre Familien in Sicherheit bringen würden und sich einem Kampf stellen, ob sie ihre Häuser und das Vieh sichern würden oder ob sie alle miteinander die Ortschaft einfach verließen und damit ihre Leben retteten… es war egal!
Minalcar würde wissen, dass er sie gewarnt hatte und er würde ihm wohl kaum lange irgendwelche Fragen dazu stellen!

Er musste sich sehr gut überlegen, wie er vorgehen sollte um aus dieser Sache selbst mit einigermaßen heiler Haut wieder heraus zu kommen. Und genau darum kreisten all seine Gedanken auf seinem weiteren Weg.
Es war später Nachmittag, als er den Fluss endlich erreichte. Er folgte ihm wie beschrieben stromaufwärts und fand alsbald das kleine Felsental. Dabei beobachtete er die Strömungen im Fluss und achtete auf das andere Ufer und auf eine Stelle, wo er mit dem Boot anlegen könnte.
Eine Kiesbank schien ihm geeignet und er merkte sich ihre Lage.
Die Höhle war gut verborgen, doch das Felsental nicht allzu groß, so dass er sie bald aufgespürt hatte. Mit etwas Lampenöl aus einer Phiole seiner Tasche und einem Fetzen Stoff wickelte er aus einem dürren Ast eine Fackel. Tatsächlich fand er in der Höhle eine gute Anzahl tauglicher Boote und er verwehrte sich die Frage, wie Minalcar zu solch wertvollen Stücken gelangt war. Auch wenn Spuren von Ratten und Fledermäusen auf ihnen zu finden waren. …und etwas weiter hinten in der Höhle der Hinweis darauf, dass dieser Unterschlupf im Winter einem größeren wilden Tier gedient haben musste. …es kam Feredir letztlich aber nicht so vor, als lagerten die Boote hier schon länger als ein oder zwei Jahre.

Die Anstrengung, das schwere Gefährt alleine bis ans Wasser zu ziehen, forderte beinahe mehr von Feredirs Kraft als er überhaupt aufbringen konnte. Er fühlte das Stechen seiner Rippen mit jeder Anspannung und es wurde schlimmer, je länger es dauerte.
Als er das Wasser endlich erreicht hatte, gönnte er sich eine kurze Pause. Doch er hatte das Gefühl, dass sein Vorsprung vor den anderen wohl nicht mehr sehr groß sein konnte und das Wissen, dass es wohl besser wäre nicht mehr hier zu sein, wenn Minalcar eintraf, ließ ihn schneller, als vielleicht gut gewesen wäre, das Boot vom Ufer abstoßen und hineinspringen.

Schon im nächsten Moment verfluchte er sein voreiliges Handeln. Die Strömung packte ihn und er hatte Schwierigkeiten, das Boot mit dem einen Paddel, das er führen konnte, unter Kontrolle zu bringen. Es ging viel zu schnell, als er in einiger Entfernung er bereits die Kiesbank entdeckte, die sein Ziel am anderen Ufer gewesen war und er nahm allen Willen und alle Kraft zusammen, das Boot durch die Strömung vorwärts und dort hinüber zu treiben!

´Du musst diese Menschen warnen, Feredir! Und wenn es das Letzte ist, was du tust! Verdammt! Das muss möglich sein!´
Der Stechen in seiner Brust war schon so heftig, dass er es kaum noch zu spüren vermochte. Das Verlangen, das andere Ufer zu erreichen, war dagegen groß! Er paddelte, als ginge es um sein Leben. …und wenn man es genau nahm, dann war es ja auch so.

Doch als er über die Hauptrinne kam, veränderte sich plötzlich das Verhalten des Gefährtes. Mit aller Anstrengung konnte Feredir nicht verhindern, das es sich für einen Moment quer zur Strömung stellte und plötzlich hatte es sich herum gedreht und fuhr mit dem Heck voraus. Panisch sah Feredir sich um. Nur noch wenige Längen trennten ihn von der Kiesbank. Wenn er jetzt das Boot herumdrehen konnte, würde er es aus der Strömung heraus bekommen und würde es geschafft haben! Mit einem Ruck war er auf der anderen Seite des Gefährts, doch in dem Moment als er das Paddel eintauchte und es träge damit begann zu wenden, ging ein Ruck, einhergehend mit einem dumpen Schlag durch das Boot!

Feredir erkannte den Baumstamm nicht mehr, der unkontrolliert in den Fluten des Erui treibend, sein Boot getroffen hatte. Er spürte nur noch, wie er in die kalten Fluten fiel und von der Strömung mitgerissen wurde. Er kämpfte gegen sie an, er schwamm, Zug um Zug, versuchte das Boot wieder zu entdecken, doch es blieb ihm verwehrt, dass dieses durch den Schub des Baumstammes auf der Kiesbank aufgelaufen war, die er eigentlich hatte erreichen wollen. …und die nun weit hinter ihm lag.

Er schwamm… inzwischen war es ihm gleichgültig, wohin. Er merkte, dass seine Kräfte nachließen.
´Gibt es hier denn nichts, woran man sich festhalten kann?´
Um Hilfe zu rufen, fiel ihm in seiner Verzweiflung nicht ein und Panik ergriff ihn abermals, als er merkte, dass seine Beine lahm wurden. Das Ufer war noch viel zu weit weg! Auf beiden Seiten!
Das Wasser schwappte über ihn und um ihn herum. Er prustete und spuckte, merkte, wie er hart mit dem Bein gegen einen verborgenen Felsen prallte. Doch der Schmerz darin wurde von seinen lahmen Gliedern gar nicht mehr wahrgenommen. Ein harter Schlag traf seinen Kopf.

Dass er schließlich in einer Flussbiegung ans Ufer gespült wurde, bekam er kaum noch mit. Den Untergrund fassend, klammerten sich seine Hände daran fest und zogen seinen Körper schleppend aus dem Wasser heraus. Doch genau so blieb er dann auch liegen. Sein Bewusstsein ergab sich schließlich in den Frieden einer erschöpften Ohnmacht.


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