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Willkommen in Ithilien, Wanderer!
Dies war ein Rollenspiel rund um die Bewohner von Gondor
drei Jahre vor dem Ringkrieg.

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Dieses Thema hat 879 Antworten
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 29. Nárie 3016 DZ Wald / Wiesen / Flüsse / Straßen
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Minalcar Offline

Mensch / Geächteter aus Gondor


Beiträge: 1.388

11.09.2009 08:29
#26 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Minalcar nahm Herumors Attacke auf Belecthor gelassen hin. Er fragte sich im Stillen, wann dieser Mann es endlich lernte, Herumor besser nicht in die Quere zu kommen. Wer nicht hören konnte, musste fühlen.

Belecthors Gejammere nervte ihn, und er wollte schon etwas sagen, als Aeluin sich plötzlich einschaltete und ihn anfuhr.

›Das Mädchen muss wirklich verrückt sein. Anscheinend erkennt sie immer noch nicht die Gefahr, in der sie sich befindet. Ich kann mir so langsam vorstellen, dass sie so tollkühn war, alleine loszuziehen.‹

Aeluins mutige Worte lösten neuerliches Gelächter unter den Männern aus. Auch Minalcar lachte laut auf.

"Du gefällst mir, Süße! Wirklich. Warum soll ich denn jemanden helfen, der aus Dummheit ständig sein Leben aufs Spiel setzt. Der Kleine da " - er deutete auf Lundor - "ist Herumors Spielzeug und nicht seines. Wer Herumor in die Quere kommt, kriegt Ärger. Und wer mir in die Quere kommt, kriegt noch mehr Ärger."

Er näherte sich Aeluin, bis er sie fast berühren konnte.

"Bis jetzt finde ich dich ganz amüsant", raunte er ihr ins Ohr. "Aber das kann sich ändern. Darum hüte deine Zunge besser, Weib. Ich traue dir zwar inzwischen durchaus die Verrücktheit zu, alleine durch die Gegend zu ziehen, aber soviel Mut kann leicht mit dem Tod enden."

Er machte wieder einen Schritt zurück und grinste Aeluin böse an.

"Fessle sie, Elúrin!"

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Minalcar
Das Emyn Arnen Forum

Belecthor Offline

Tagelöhner


Beiträge: 111

11.09.2009 08:37
#27 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Belecthor ahnte Schlimmes, als Herumor grimmig auf ihn zugestapft kam. Entsetzt ließ er Lundors Schulter los und wich unwillkürlich einen Schritt zurück. Doch zu spät. Belecthor packte ihn grob und stieß ihn an einen Baum. Belecthor taumelte und hatte Mühe, sich auf den Beinen zu halten.

Er hörte Belecthors wütende Worte kaum, als dieser seine verletzte Hand ergriff und grob zudrückte. Der Schmerz, der jetzt in die Wunde schoss, war so schlimm, dass Belecthor zu schreien begann.


"Aufhören, aufhören!",jammerte er laut.

Als Herumor aufhörte, pochte der Schmerz gleich weniger schlimm, aber es tat trotzdem noch höllisch weh. Belecthor sah, dass der Verband wieder blutig war.

Er jammerte weiter, während sein Blick Anaaq suchte. Vielleicht konnte der Haradan noch einmal seine Heilkünste bei ihm anwenden.

Um Lundor konnte er sich nun nicht mehr kümmern. Er hatte genug mit sich selbst zu tun.

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NPC Offline




Beiträge: 3.383

13.09.2009 08:55
#28 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten



NPC: Herumor

Herumor ließ von Belecthor ab und ging wieder hinüber zu Minalcar. Bösegrinsend schaute er zu, wie Minalcar der Frau noch mehr Angst machte. Als er ihr nah kam und ihr etwas ins Ohr flüsterte, sah er, ihren Ekel in den grünen Augen.

»Hauptmann«, grinste er und schlug ihm auf den Rücken. »Die Kleine mag dich. Sie wird deine Fesselspiele lieben!«

Dann wandte er sich an Aeluin. »Minalcar weiß, wie man mit Frauen umzugehen hat. Seine Stoßkraft ist außergewöhnlich … Manche meinen, dass er etwas brutal wäre … Aber das würde ich nicht so sagen. Es wird dir gefallen, Püppchen!«

Ein böses Lachen kam aus seinem Mund.

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Lundor Offline

Opfer misserabler Umstände


Beiträge: 963

13.09.2009 10:11
#29 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Aeluin schien tatsächlich Mitleid mit Belecthor zu haben. Ihre Worte ließen keinen Zweifel daran. Aber so war sie eben. Ein Mensch, welcher sich um andere sorgte, welche in Not waren oder verletzt wurden. So war Lundors Schwester immer gewesen und es zeigte sich nun auch wieder in dieser Situation. Doch natürlich erzeugten ihre Worte nur Gelächter bei den Umstehenden Männern, denn niemand außer Aeluin und Lundor bemitleideten den älteren Mann.

Als Minalcar Elúrin nach wenigen Worten nun dazu anhielt Aeluin zu fesseln, spannte sich Lundors Hand wieder zur Faust. Er stand nun aufrecht und wischte sich mit dem Ärmel die Tränen aus dem verschwollenen Gesicht. Der Junge musste etwas tun. Elúrin würde nicht besonders sanft zu ihr sein. Vielleicht konnte der Knabe etwas trumpfen, wenn er sich nun auf die Seite der Männer stellte.

„Minalcar!“ versuchte Lundor die Aufmerksamkeit auf sich zu lenken. Es viel ihm schwer seine Stimme dabei nicht Zittern zu lassen. „Ich ... ich habe schon viel gelernt. Ich möchte ... das Weib dort fesseln!“ Wenn Lundor es irgendwie schaffte, dass er sich mit Aeluin beschäftigen durfte, dann kamen sie schon einmal einen großen Schritt weiter. Etwas unsicher sah er von Minalcar zu Aeluin und zurück, in der Hoffnung, dass der Anführer auf sein Angebot einging.


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Lundor

Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


Beiträge: 2.654

13.09.2009 21:25
#30 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Diese Männer hatten kein Mitleid mit dem Mann, der blutete. ›Es ist wie damals …‹, schoss es Aeluin durch den Kopf. ›Wie damals …‹

Angst stieg in ihr hoch. Das schreckliche Erlebnis vor vielen Jahren hatte sie nie losgelassen und verfolgte sie noch immer in ihren Alpträumen. Doch damals war sie nur ein Zuschauer gewesen. Heute war sie mittendrin.

Der Einäugige lachte sie aus und kam ihr so nah, dass sie befürchtete, er könnte sie berühren. Sie ekelte sich vor seinem Geruch, vor allem was er darstellte. Langsam sank auch ihr Mut, denn seine Worte machten ihr klar, dass ihr Leben an einem seidenen Faden hing. Und nicht nur ihres. Auch Lundors.

›Lundor ist Heru…mors Spielzeug‹, wiederholte Aeluin in Gedanken und reimte sich nun das schlimme Aussehen ihres jüngeren Bruders zusammen. Sofort war ihr Herz mit Mitleid gefüllt. Wie gern hätte sie Lundor nun in die Arme geschlossen und ihn getröstet. Aber das war unmöglich. Sie konnten nicht zueinander finden. Nun sollte sie sogar gefesselt werden.

Bei Herumors Worten, erstarrte Aeluin. Voller Furcht starrte sie den Einäugigen an. Sie war überzeugt davon, dass Herumor nicht log. Dieser Mann würde sie grausam vergewaltigen! »Leyron«, flüsterte sie, während ihr Tränen über die Wangen liefen. Sie fühlte sich so hilflos und allein. Nichts schien sie noch vor diesem Mann retten zu können.

Dann hörte sie Lundors Stimme und blickte durch ihren Tränenschleier zu ihm. Er wollte sie fesseln! Einen Bruchteil einer Sekunde konnte Lundor sogar sie selbst täuschen und sie denken lassen, er ghöre zu ihnen. Doch dann sagte sich Aeluin: ›Das kann nicht sein … Jeder könnte so werden wie die hier. Jeder, aber nicht Lundor … Ich muss ihn unterstützen …‹

Deshalb beschloss sie so zu tun, als hätte sie vor Lundor Angst. Angst vorzutäuschen fiel ihr im Moment auch alles andere als schwer. Sie musste nur an den Einäugigen denken.

»Nein, nein!«, rief sie mit zitternder Stimme. »Nicht … Ich will nicht gefesselt werden …« Sie drängte Elúrin ein paar Schritte zurück, um mehr Abstand zwischen sich und Lundor zu bringen. »Nicht von Eurem Sohn …«

In ihren Augen stand noch immer Angst, als ihr Blick von Minalcar über Herumor zu Lundor wanderte. Dessen Anblick war gerade wirklich fürchterlich. Aeluin konzentrierte sich auf das zugeschwollene Auge, so dass kein liebevoller oder besorgter Schein in ihren Augen war.

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NPC Offline




Beiträge: 3.383

14.09.2009 05:41
#31 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

NPC: Elúrin




Elúrin grinste über Minalcars Befehl, das Mädchen zu fesseln. Nichts tat er lieber. Er liebte es, wenn Frauen sich wehrten. Dann durfte er auch ungefragt brutal werden und sie unsittlich berühren.

Er presste weiterhin mit einer Hand Aeluins Hände auf ihrem Rücken zusammen und hangelte mit der freien Hand nach einem Strick, der in seinem Gürtel hing. Doch gerade, als er Aeluin zu Boden stoßen wollte, um sie brutal zu fesseln, meldete sich der junge Lundor zu Wort.

›Warum will jetzt plötzlich dieses störrische Jüngelchen das Weibstück fesseln? Minalcar wird doch nicht etwa nachgeben? Er hat mir den Befehl erteilt.‹


Er räusperte sich und packte Aeluin, die wieder unruhig wurde, wieder fest mit beiden Händen.

"Minalcar, du weißt doch, dass ich im Fesseln Meister bin. Lass mich das tun. Der Knabe wird viel zu sanft mit dem aufmüpfigem Weib umgehen."

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Minalcar Offline

Mensch / Geächteter aus Gondor


Beiträge: 1.388

14.09.2009 05:48
#32 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Minalcar hasste es, wenn gleichzeitig mehrere Leute etwas von ihm wollten.

"Ruhe, verdammt noch mal!",brüllte er so ohrenbetäubend laut, dass alle in der Nähe bis auf Herumor erschrocken zusammenzuckten.


Gerade noch hatte er den Gedanken interessant gefunden, dass der junge Lundor einmal etwas brutales tat, und jetzt musste sich dieser nervige Elúrin zu Wort melden. Auch Herumor hatte irgendetwas gesabbelt, aber davon hatte Minalcar keine weitere Notiz genommen, denn er hatte keine Lust, seine Manneskraft an diesem Weib zu vergeuden. Er würde seine Kräfte noch in Pen Anaith brauchen.

"Du hast schon genug Dummheiten gemacht, Elúrin",fuhr Minalcar den Späher grimmig an. "Du hast einige Mal versagt. Du hast schon wieder ein Schwert übersehen. Ich befürchte, dass du gar nicht in der Lage bist, das Weib richtig zu fesseln. Bei dir muss man ja Angst haben, dass sie kurz darauf die Fesseln abstreift."

Alle Umstehenden bis auf Belecthor, Lundor und Aeluin lachten höhnisch, als sie das hörten. Elúrin aber ließ Aeluin wütend los und machte einige Schritte zurück.

"Gut, dann eben nicht", murmelte er beleidigt.

Minalcar warf ihm einen verächtlichen Blick zu und wandte sich an Lundor.

"Fessle du sie! Aber wehe, die Fesseln sitzen nicht fest genug. Dann wird Herumor sofort eingreifen und dir eine Lektion erteilen, die du nicht vergessen wirst."

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Minalcar
Das Emyn Arnen Forum

Belecthor Offline

Tagelöhner


Beiträge: 111

14.09.2009 05:54
#33 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Während Belecthors blutende Hand erneut von Anaaq untersucht und neu verbunden wurde, suchte sein Blick Lundor. Doch der schaute nicht zu ihm, sondern war jetzt ganz auf die junge Frau fixiert. Belecthor war sich jetzt ganz sicher, dass die beiden sich sehr nahe standen.

Das Mädchen schien zwar nicht begeistert zu sein, von Lundor gefesselt zu werden, aber vielleicht tat sie auch nur so.

Belecthor hoffte, dass Minalcar Lundor erlauben würde, seine Bekannte zu fesseln. Er hielt die Luft an und beobachtete mit zusammengepressten Lippen die Szenerie. Als er hörte, dass Minalcar Elúrin böse anfuhr und Lundor die Erlaubnis erteilte, die Gefangene zu fesseln, atmete er erleichtert auf.

Der Haradan hatte jetzt seine Hand neu verbunden. Er warnte Belecthor ausdrücklich davor, noch einmal Herumor ins Gehege zu kommen. Belecthor nickte traurig und blieb an dem Baum gelehnt sitzen. Alle Knochen im Leib schmerzten und seine Hand glühte wie Feuer. Noch hatte der Schmerz nicht nachgelassen.

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Lundor Offline

Opfer misserabler Umstände


Beiträge: 963

14.09.2009 08:24
#34 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Nervös und mit angehaltenem Atem sah Lundor von einem Mann zum anderen, während er auf die Zustimmung Seitens Minalcar wartete. Natürlich spielte sich Elúrin auf. Doch der Mann hatte nun den kürzeren Gezogen. Zu oft hatten seine Handlungen Minalcar missfallen. Das hatte schon bei Lundors Gefangennahme angefangen und dauerte an.

Lundor sah Elúrin in die Augen und versuchte ein wenig schadenfroh zu wirken, nachdem Minalcar ihm mitgeteilt hatte, dass er der jenige sei, welcher das Weib nun fesseln sollte. Das Lundor sich damit vielleicht einen Feind mehr machte, war momentan zweitrangig. Im Moment zählte allein Aeluin und dass diese Männer ihr nicht zu Nahe kamen.

Dann wird Herumor sofort eingreifen und dir eine Lektion erteilen, die du nicht vergessen wirst. ... Und was war das eben vorhin gewesen? Eine Lappalie? Minalcar wusste genau, dass Lundor nicht noch mehr vertragen würde, war er ohnehin schon ein Häufchen Elend und gezeichnet von den Misshandlungen. Nun, Lundor durfte einfach nicht enttäuschen. Aber er ob ihm diese gelang, wusste er selbst nicht.

Lundor trat zwei Schritte auf Aeluin zu und hob dann das Seil vom Boden auf. Er versuchte so böse wie möglich zu schauen. Aber sein momentanes Aussehen war ohnehin ein wenig abschreckend. Nun, durch ihre Worte, hatte seine Schwester verraten, dass sie mitspielte. Sie hatte ihn als Minalcars Sohn bezeichnet. Eine Ironie im wahrsten Sinne, stand Lundor momentan auch nur ein Auge zur Verfügung.

Grob packte er Luin am Arm, aber darauf bedacht ihr nicht wirklich weh zu tun. Es sollte nur so aussehen. Dann zog er die Schwester einige Meter von den anderen Männern weg. „Mach keine Dummheiten, Weib!“ sagte er sehr ernst und bestimmend. Er zog sie leicht an den Haaren und zwang ihren Kopf in den Nacken. Dann raunte er ihr ziemlich laut ins Ohr: „Du gehörst uns!“ Diese Spiel fiel Lundor so verdammt schwer.

Der Knabe gab ihr einen Stoß, so dass sie zu Boden ging und er folgte ihr, drehte sie auf den Bauch und zwang ihre Hände nach hinten. Als er sie so hielt, beugte er sich mit dem Gesicht zu ihrem Kopf und tat so, als würde er an ihren Haaren und ihrem Hals riechen. Aber stattdessen flüstere der Junge ihr einige Worte ins Ohr. „Hab keine Angst ... hab keine Angst! Greif den Bändel, den ich lose lasse, falls du die Fesseln lösen musst.“

Schließlich begann Lundor ihre Hände auf dem Rücken mit den Seilen zusammenzubinden, während sie noch immer mit dem Gesicht im Dreck lag. Er spannte das Seil zwar straff, aber so, dass sie es geschickt lösen könnte, wenn es von Nöten war. Sofort auffallen sollte dies den anderen Männern aber hoffentlich nicht.


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Lundor

Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


Beiträge: 2.654

14.09.2009 09:57
#35 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Lundors Plan schien aufzugehen. Der Anführer, Minalcar hieß er, erlaubte ihm, Aeluin zu fesseln. Es fiel Aeluin nicht schwer, Angst vorzutäuschen. Sie stellte sich einfach vor, der Einäugige würde selbst diese Arbeit verrichten.

»Nein … Nicht … Geh weg! Fass mich nicht an!«, sagte sie mit zittender Stimme, aber niemand half ihr. Was ihr diesmal sogar ganz recht war. Lundors Berührungen waren schmerzhaft, doch bestimmt bedeutend sanfter als es dieser Elúrin gewesen wäre.

Es erleichterte sie insgeheim, dass Lundor sie etwas von den anderen Männern wegzog. Deren Nähe machte ihr Angst. Als Lundor an Aeluins Haaren zog, schrie Aeluin, als zöge er tatsächlich mit voller Kraft daran. Ein Schrei, den gewiss auch Leyron und Areros hören mussten. ›Hoffentlich bringt es die beiden dazu, sich etwas mehr zu beeilen‹, dachte Aeluin.

»Ich gehöre niemanden«
, wagte Aeluin zu rufen. »Schon gar nicht dir, du Mistkerl!«

Doch sie war nicht in der Situation irgendetwas zu ändern oder zu fliehen. Aber Aeluin wehrte sich so gut es ging, doch so, dass Lundor sie doch besiegen konnte. Bei Elúrin wäre sie viel unerbittlicher gewesen, doch hätte er sie wahrscheinlich viel brutaler in ihre Schranken gewiesen.

Während Lundor sie auf den Bauch drehte und begann sie zu fesseln, schrie sie herzzerreißend und stieß wüste Verwünschungen gegen ihren Peiniger aus. Als Lundor jedoch näher kam, erstarrte sie. Seine Stimme, seine liebe Stimme. Gern hätte sie ihn in den Arm genommen oder einfach nur seine lieben Worten gelauscht. Doch sie zwang sich einen ängstlichen Blick aufzusetzen. Am liebsten hätte sie etwas Liebes geantwortet, gewispert. Stattdessen schrie sie: »Nein, das wirst du nicht tun. Du ekelst mich an. Nie lasse ich zu, dass mich so ein elender Wurm wie du berührt! Such dir doch einen Stall und nimm dir eine Ziege!«

Lundor ließ sich nicht beirren und begann sie zu fesseln. Ihr Gesicht lag im Dreck und die junge Frau überlegte, wie sie von hier wieder fliehen konnten. Aber vielleicht gelang es ihnen ja zusammen zu bleiben. Vielleicht ließ man ja Lundor sie bewachen. ›Oh wenn das nur so wäre‹, betete Aeluin.

»Das tut mir weh! Das ist zu fest!«, jammerte Aeluin und rieb mit den Handknöcheln am Seil. Das Seil war straff, aber durchaus nicht zu straff. Doch das durften die anderen nicht entdecken, deshalb versuchte sie ihre Handgelenke auf diese Weise aufzureiben. Da das Seil recht rauh war, war das gar nicht so schwer.

»Mögen die Soldaten dich in den tiefesten Kerker werden!«, verfluchte sie Lundor. »Ich hasse dich. Ich hasse dich.«

In Gedanken revidierte sie sofort ihre Worte: ›Ich liebe dich, Lundor. Ich liebe dich!‹

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Minalcar Offline

Mensch / Geächteter aus Gondor


Beiträge: 1.388

15.09.2009 03:22
#36 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

MInalcar verschränkte die Arme und beobachtete genau, was Lundor tat. Der Bauernjunge wirkte etwas nervös. Der Anführer hatte sogar ein wenig Verständnis dafür, schließlich war es nicht gerade angenehm, bei dieser "Heldentat" von so vielen Leuten angegafft zu werden.

Minalcar amüsierte sich im Stillen darüber, dass Aeluin ihn für Lundors Vater hielt. Ein Hauch von Wehmut war jedoch auch dabei, denn er hatte nie Kinder gehabt.

›Jetzt nur nicht rührselig werden‹, schalt er sich selbst im Stillen. ›Ich habe mich für dieses Leben in Freiheit entschieden und das lasse ich mir nicht nehmen.‹

Aeluin war in seinen Augen eine richtige Zimperliese. Sie jammerte herum und beschimpfte Lundor lauthals. Es war richtig nervend.

›Das ist der Grund, warum ich mir nie ein Weib nehmen werde. Sie machen nur Lärm und sind wehleidig wie kleine Kinder.‹

"Halt jetzt endlich die Klappe, Bauernweib!", fuhr er Aeluin ungehalten an. "Sonst wird Lundor dich auch gleich noch knebeln. Dein Geschrei ist ja meilenweit zu hören."

Immerhin konnte sich Minalcar jetzt sicher sein, dass Aeluin alleine unterwegs war. Hätte sie Begleiter gehabt, wären diese wohl längst aufgetaucht.

Lundor war schließlich fertig mit seiner Arbeit und Minalcar begutachtete die Fesseln.

"In Ordnung, Kleiner. Die Fesseln sitzen schön straff. Ich glaube, du hast schon etwas bei uns gelernt, oder, Herumor?"

Er lachte dröhnend und schlug Lundor auf die Schultern, dass dieser fast zusammenzuckte.

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Minalcar
Das Emyn Arnen Forum

Belecthor Offline

Tagelöhner


Beiträge: 111

15.09.2009 03:29
#37 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Belecthor beobachtete Elúrin, der sich mit grimmigen Gesicht abwandte.

›Oje, der arme Lundor hat sich nun einen neuen Feind gemacht. Ausgerechnet dieser verschlagene, feige Elúrin, der am liebsten Frauen und Kinder tötet.‹

Er sah zu, wie Lundor das Mädchen fesselte. Er wunderte sich fast ein wenig, wie schonungslos Lundor mit ihr umging. Entweder spielte Lundor allen nur etwas vor, oder Belecthor hatte sich grundlegend geirrt.

Belecthor war allerdings dann froh, dass Lundor seine Arbeit gut gemacht hatte und Minalcar mit ihm zufrieden war. Er schloss die Augen und ruhte sich ein wenig am Baumstamm aus. Wahrscheinlich würde es aber jeden Moment mit der Wanderung nach Pen Anaith weitergehen.

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NPC Offline




Beiträge: 3.383

15.09.2009 07:29
#38 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten



NPC: Herumor

Herumor etwas überrascht gewesen, dass Lundor sich freiwillig zum Fesseln meldete. Aber dann hatte er breit gegrinst. Scheinbar war der Junge wirklich gebrochen und bereit böse zu werden. Voller Genuss beobachtete er, wie er die junge Frau fesselte und wie sie dabei schrie. Auch, dass er ihr androhte sie zu missbrauchen, erfreute ihn.

Schließlich musste er Minalcar zustimmen: »Ja, der Knabe macht sich! Er hatte ja auch den besten Lehrmeister!«

Böse grinste er Lundor an. »Ich sehe schon! Du willst die Göre langsam und grausam töten! Keine schlechte Wahl, Kleiner. Ihr Blut schmeckt bestimmt süß! Und heulen kann sie auch sehr gut!«

Wieder lachte Hermuor und grinste die am bodenliegende Aeluin gemein an.

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Lundor Offline

Opfer misserabler Umstände


Beiträge: 963

15.09.2009 09:01
#39 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Und wie Aeluin mitspielte. Sie machte das sogar sehr gut. Lundor durfte ihre Worte einfach nur nicht persönlich nehmen. Ihr 'Ich hasse dich!' schluckte er tapfer runter, denn sie meinte es sicher nicht so. Das hier war nicht die Realität. Natürlich hatten sich die Geschwister auch früher gezankt und manchmal hatte sich Lundor auch mit seinen Brüdern raufend auf der Erde gekugelt. Aber da war es nicht so ernst gewesen. Und dies hier war todernst!

Lundor spürte Aeluins Puls, als er noch bei ihr auf dem Boden kniete. Er raste gerade zu. Aeluin hatte Angst. Doch Lundor ging es seit vier Tagen nicht anders. Sie durften nicht aufgeben. Doch wie sollte man gegen eine Überzahl an grausamen, kräftigen Männern ankommen? Da konnte man nicht wirklich Mut fassen.

Dem Jungen tat die Behandlung leid, welche er seiner Schwester zukommen ließ. Doch er war sich sicher, dass jeder andere brutaler mit ihr umgesprungen wäre. Er durfte auf keinen Fall zulassen, dass sie ihr zu Nahe kamen. Auch wenn Lundor selbst körperlich und geistig am Ende war.

Lundor erhob sich und sah nervös zu, wie Minalcar die Fesseln kontrollierte. Innerlich seufzte er, als der Anführer die Fesselung für gut befand. Den Zuspruch und das Klopfen auf die Schulter ließ er ohne Murren zu. Auch Herumors Worten schenkte er keine Beachtung. Wenn dieser Mistkerl dachte er würde sich an seiner eigenen Schwester vergehen, dann irrte er sich gewaltig. Lieber starb Lundor.

Belecthor saß noch immer an einem Baumstamm gelehnt. Er hatte sichtlich Schmerzen an der Hand. Lundor hatte kurz zuvor einen geschockten Blick in seinen Augen gesehen. Zu gerne würde er dem Mann sagen, dass dies alles nichts zu bedeuten hatte. Dass Lundor nicht so werden würde wie diese Männer. Denn so sah es gerade wirklich aus.

„Müssen wir nicht weiter?“ fragte Lundor mit einem Blick auf Aeluin. „Gibt es dort nicht ein Dorf, welches wir überfallen wollen? Gibt es dort nicht Menschen welche den Tod ersehnen?“ Er musste es verhindern, dass diese Männer lange Zeit mit Aeluin vergeudeten und ihr nun doch noch mehr weh taten.


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Lundor

Leyron Offline

Krieger


Beiträge: 1.022

16.09.2009 03:38
#40 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Leyron hatte sich bisher noch nicht wirklich Gedanken über Aeluins verbleib gemacht, doch nun da sie auf die Rufe ihres Bruders nicht antwortete wurde er stutzig. Er hatte sein Schwert inzwischen wieder zurück in die Scheide gesteckt und sich noch einen kräftigen Schluck Wasser aus dem Lederschlauch gegönnt.

Er kannte sie noch nicht gut genug um einschätzen zu können, ob sie ihnen nur einen Streich spielen wollte oder ob sie vielleicht einfach zu weit in den Wald hinein gegangen war und Areros nun nicht hören konnte.
Areros hatte erwähnt das sich der Wald in Richtung Dunthara befand, was durchaus bedeuten konnte das sich dort… er wollte lieber nicht darüber nachdenken was sich dort alles versteckt halten konnte.

„Aeluin“ rief er nun ebenfalls „antworte… das ist kein Spaß mehr.“ Als von ihrer Begleiterin immer noch keine Antwort kam, zögerte Leyron nicht mehr länger. Eilig schulterte er seine Habe und war schon im Begriff Aeluins Schreibzeug in ihrem Rucksack zu verstauen als Areros diese Aufgabe übernahm.

„Ich möchte keine Zeit mehr verlieren. Ich kenne deine Schwester zu wenig um mit Sicherheit sagen zu können dass sie mit so etwas keinen Scherz macht. Aber wenn ich ehrlich bin….“ In Leyrons Stimme sprach Besorgnis mit und kaum das Areros den Rucksack verschnürt hatte, ging Leyron schon mit großen Schritt in Richtung Wald voran.


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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.

Areros Offline

Bauernsohn


Beiträge: 348

16.09.2009 03:47
#41 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Bei Leyron, etwa eine halbe Meile von Minalcar entfernt

Areros grüne Augen, die so sehr denen seiner Schwester Aeluin glichen, spähten aufmerksam in den Wald. Aeluin gab keine Antwort, selbst als Leyron sie rief.

Einen Moment blieb Areros wie versteinert stehen: ›Du hast nicht auf sie aufgepasst! Verdammt Areros, du hättest bei ihr bleiben müssen! Was mache ich nur?‹

Ein Gefühl von Panik machte sich in ihm breit, doch dann hörte er, wie Leyron seine Sachen zusammen packte. Das gab ihm wieder Mut, denn er war nicht allein. Sie beide würden Aeluin finden …

Nachdem er seinen eigenen Rucksack geschultert hatte, an dem auch sein Bogen angebunden war und die Pfeile steckten, packte er vorsichtig, aber rasch Aeluins Schreibsachen zusammen.

»Luin würde damit keinen Scherz treiben«, antwortete Areros. »Sie weiß, dass die Sache zu ernst ist. Ihr …« Areros musste schlucken, denn immer wurde immer bewusster, dass etwas schlimmes passiert sein musste. »… ihr muss etwas zugestoßen sein!«

Areros folgte Leyron schweigend zum Waldstück hin. Seine Gedanken drehten sich nur um seine Schwester, die er so liebte. ›Bitte, komm raus Aeluin. Komm und lass es nur ein Scherz gewesen sein. Ich werde auch nicht schimpfen. Luin … Oh Vater … Was soll ich nur tun? Luin, wo bist du?‹

Seine linke Hand hatte sich um seinen Schwertknauf gelegt und drückte diesen fest. Mit der anderen Hand, trug er Aeluins Rucksack, bereit, ihn jederzeit wegzuwerfen, wenn es nötig sein sollte.

»Wenn sie nur ohnmächtig geworden ist?«, fragte Areros, als sie die ersten Bäume erreichten. »Sie sah vorhin blass aus, nicht wahr?«

Es war eine schwache Hoffnung, die Areros hatte. Aber das wäre wohl das Beste. Wenn sie nur nicht in die Hände der Brandstifter gefallen wäre …

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Und er tötete ihn und wurde zum Verlierer. (Koran)

Areros

Leyron Offline

Krieger


Beiträge: 1.022

16.09.2009 03:49
#42 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Mit jedem Schritt den sie machten bat Leyron im Stillen das sich seine und Areros Befürchtungen nicht bewahrheitete, doch als sie jene Stelle fanden, an der sich Aeluin erleichtert hatte, war jede noch so kleine Hoffnung im Keim erstickt.

Leyron fand frische Spuren von schwereren Männerstiefeln, die Seite an Seite verliefen wie jene die er Aeluin zugedachte. Ebenso fand er einen abgerissenen Faden im Gestrüpp und unachtsam nieder getretenen Pflanzen, die sich gerade erst wieder aufrichteten. Zu viele Zufälle und immer noch kein Lebenszeichen von Aeluin das darauf hingedeutet hätte, dass sie ihnen einen Streich spielen wollte.

Mit deutlichem Blick wandte Leyron sich an Arereos uns schüttelte den Kopf. „Wenn wir diesen Spuren folgen… werden wir deine Schwester finden.“


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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.

Areros Offline

Bauernsohn


Beiträge: 348

16.09.2009 03:50
#43 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Areros hoffte noch immer, als sie den Wald erreichten. Aber die Spuren, die sie fanden, ließen keinen Zweifel aufkommen, dass Aeluin keinen Scherz mit ihnen machte.

Areros ließ Aeluins Rucksack fallen und riss die Arme zu Himmel. Zu gern hätte er seine Verzweiflung herausgebrüllt, aber das ging nicht. Er atmete drei Mal tief durch, ballte dann die Hände zu Fäusten und ließ die Arme sinken.

»Auf geht es!«, rief er Leyron mit entschlossenem Blick zu. Sie würden Aeluin finden, ob tot oder lebendig. Auf jeden Fall würde Areros jedes gekrümmte Haar Aeluins rächen.

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16.09.2009 04:17
#44 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Zügig folgten sie der offensichtlichen Spur die Aeluin und ihr Entführer hinterlassen hatten, während sich Wut und sorgen gleichermaßen in Leyron formten. Er dachte mit Grauen daran das sie vielleicht schon zu spät kamen. Wie hatten sie Aeluin nur alleine lassen können? Warum nur konnte sie nicht einmal ihren Verstand einsetzten um auch mal an sich und ihrer Sicherheit zu denken?

Dann hörten sie Aeluins Schrei. Ein Schaudern lief durch Leyrons Körper. Dieser Schrei und die Gedanken die ihm sofort kamen, gingen ihm durch Mark und Bein. Sie mussten sich beeilen. Ohne auf Areros zu achten bahnte er sich weiterhin seinen Weg durch das Unterholz. Aeluin konnte nicht mehr weit sein.

Leyron blieb abrupt stehen als er Aeluin und die Männer sprechen hörte. Jetzt ging es darum sich einen Überblick zu verschaffen und nicht gesehen zu werden.


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16.09.2009 04:20
#45 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Aeluins Schrei ließ Areros für einen Moment erstarren. Sie lebte noch, aber wer wusste wie lange noch. Wie Leyron rannte er nun auf das Geräusch zu, auch wenn er die Vorsicht nicht außer Acht ließ und so leise wie möglich ging.

Aeluin beschimpfte einen der Männer und sie ließ sich scheinbar nicht einschüchtern. ›Luin‹, mahnte sie Areros in Gedanken. ›Reiz die Männer nicht!‹

Doch da hörte er schon eine gemeine Männerstimme, die ihr riet endlich still zu sein.

Areros ging die wenigen Meter zu Leyron hinüber. »Wir müssen sie da rausholen«, wisperte er. »Aeluin bringt sich mit ihrem Gerede noch in größere Gefahr! Was schlägst du vor?«

Er wusste genau, dass Leyron in so einer Situation besser abschätzen konnte, was sie tun konnten. Aufmerksam blickte er seinen Freund an.

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16.09.2009 04:26
#46 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Leyron hätte am liebsten die Hände vor sein Gesicht geschlagen als er Aeluin in Mitten der Waldstraße eingekreist von einer Horde bewaffnete Männer entdeckte. Besser hätte sie es ja wohl kaum treffen können.

Er zählte knapp vierzig Mann, einer davon in der traditionellen Kleidung des Harad. Noch einmal schüttelte er den Kopf. Sie hatten Aeluin bereits gefesselt. Die Frage war nur was sie weiterhin mit ihr anstellen wollten? Sie bei ihren Raubzügen mitschleifen hielt Leyron für unsinnig und ging davon aus das das auch der Anführer so sah. Jener entstellte Mann, dessen linkes Auge mit einem Tuch bedeckt war, schien der Anführer der Bande zu sein.

Von der Position aus, die sie eingenommen hatten um sich einen Überblick zu verschaffen, versuchte Leyron so gut wie möglich die Lage zu sondieren. Alle Männer waren mehr oder weniger offensichtlich bewaffnete. Eine Hand voll Bogenschützen waren unter ihnen und einige denen Leyron anhand der Haltung und Statur durchaus gute Nahkampfchancen zurechnete.

Was auch immer sie sich überlegten, gemeinsam mit Arereos konnte er nicht gegen vierzig Männer ankämpfen. Das war nicht nur reiner Selbstmord, das war auch völlig nutzlos um Aeluin zu helfen. Zeit genug um Hilfe zu holen, würden sie mit Sicherheit auch nicht haben.

Leyron wusste das sie die Situation in der sie sich befanden nicht unterschätzen durfte. Noch einmal lies er seinen Blick streifen, während er sich Gedanken machte was er Areros nun antworten sollte.

War das nicht Lundor? „Lundor“ rutschte ihm leise Fragen heraus. Worauf hin er zu Aeluin deutet und dem Mann der ihr am nächsten stand.


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16.09.2009 04:28
#47 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Als Leyron nicht antwortete, blickte auch Areros zu den Männern. Er war sich ganz sicher, dass das die Männer waren, die die Dörfer überfielen. Und insgeheim wünschte er, er wäre ein Held und könnte alle auf einem mit seinem Schwert töten. Allerdings war er zu vernünftig, um auch nur eine Sekunde ernsthaft zu erwägen, dass er so ein Held wäre.

Aber er war sehr entschlossen und bereit Aeluin zu retten — sollte es auch sein Leben kosten. Sein Herz krampfte sich einen Moment zusammen, als er sich ein Leben ohne seine Schwester vorstellte. ›Nicht jetzt, Reros‹, sagte er zu sich selbst. ›Luin ist noch nicht tot und du wirst verhindern, dass es dazu kommt.‹

Abermals wanderte sein Blick zu Leyron in der Hoffnung, dass er einen Plan hatte. Ihm schien, dass die Zeit verrann, die so kostbar war. Ein Überraschungsangriff wäre vielleicht das Beste …

Doch was Leyron flüsterte, verwirrte ihn. Was wollte er denn jetzt mit Lundor? Lundor würde ihnen nicht helfen können. In diesem Augenblick hörte er Lundors vertraute Stimme.

Unwillkürlich wanderte sein Blick zu der Person, die neben Aeluin stand, während sie noch auf dem Boden lag. Die Figur, die Kleidung, die Haare. Natürlich war das Lundor! Aber wie sah er aus? Sein Gesicht war ganz geschwollen. Hatten sie ihn auch gefangen genommen? Aber warum sprach er mit den Männern, als sei er ein Teil der Truppe!

Fassungslos starrte er Leyron an. »Ich habe keine Ahnung, was Lundor hier macht …«, flüsterte er. Mehr konnte er nicht sagen, da er viel zu perplex war.

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16.09.2009 04:30
#48 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

„Wie auch immer. Vielleicht könnte uns das einen kleinen Vorteil verschaffen, wenn ich auch eher glaube, dass euer Bruder nicht wirklich eine große Hilfe sein wird, so wie er gerade aussieht. Er wird Aeluin erkannt haben und wie ich hoffe noch nicht verraten. Zu zweit haben wir keine Chance gegen eine Gruppe dieser Größe.“

Leyron rieb sich gedankenvoll über das Kinn, dann zeigte er auf den Haradan. „Einen Mann wie ihn darfst Du niemals unterschätzen. Selbst dann nicht wenn er ohne Waffen vor Dir steht.“ Dann zeigte er auf den Mann der Lundor am nächsten stand. „Dieser da scheint auf Lundor aufzupassen. Er wirkt nicht nur sehr grobschlächtig, ihn schätze ich auch so ein. Könnte mir durchaus vorstellen das er nicht ganz unschuldig an Lundors Aussehen ist. Einige unter ihnen könnten einmal Soldaten gewesen sein, ihrer Haltung und ihres Standes nach zu urteilen. Vielleicht auch Söldner die ihr Handwerk verstehen.“ Ein letztes Mal zeigte Leyron auf vereinzelte Männer „diese hier schätze ich eher so ein, dass sie in der Hoffnung auf Macht und Geld sich der Gruppe angeschlossen haben, aber nicht wirklich großartig Kampferprobt sind. Aber wie gesagt…. man darf seinen Feind nie unterschätzen. Was ich hier anbringe sind nur Vermutungen die auf Erfahrungen basieren.“

Mit bedacht lies Leyron den Ast los, der ihnen zuvor die Sicht versperrt hätte und trat einen Schritt zurück um sich richtig mit Arerors zu beraten.

„Wir haben kaum Möglichkeiten hier viel zu bewegen. Wenn wir versuchen mit den Bögen aus dieser Position einzugreifen, sind wir nicht schnell genug bei deinen Geschwistern um zu verhindern das sie ihnen die Kehle durchschneiden. Wenn wir gemeinsam versuchen das Lager zu stürmen, werden wir ebenso wenig verhindern können das man deine Geschwister tötet, oder sie bestenfalls woanders hin verschleppt, ehe wir auch nur in ihre Nähe kommen.“ Leyron löste die Halterung seines Köchers und zog dann denn Ledergurt heraus, da er ihn zur erneuten Befestigung seiner Sachen benötigte.

„Ich glaube das unsere einzige Chance darin besteht, das wir es schaffen müssen Aeluin aus der Mitte der Gruppe heraus zu lösen um nicht allen Männern gleichzeitig gegenüber zu stehen. Ich werde hinunter gehen und zusehen dass ich in die Gruppe hineinkomme. Was auch immer geschieht, behalte immer Aeluin im Auge. Sollte ich es selber nicht schaffen mich mit ihr an den Rand der Gruppe zu schaffen, so bekomme ich es vielleicht hin dass sich jemand anderes mit ihr absetzt. Das ist dann deine Chance Areros. Nutze sie!“


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16.09.2009 04:32
#49 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Aufmerksam folgte Areros Leyrons Ausführungen. Dass Lundor ihnen keine große Hilfe sein würde, glaubte Aeros auch. Schließlich war Lundor sehr naiv und hatte das Talent lauter dumme Sachen zu machen. Trotzdem war er jemand, der auf ihrer Seite stand, dessen war sich Areros gewiss. Nie würde er zulassen, dass Aeluin etwas geschah.

Dass die Befreiung Aeluins schwierig sein würde, ahnte Areros, doch Leyrons Worte ließen seinen Mut sinken. Es schien so aussichtslos. Wenn er nur ein Pferd dabei hätte, dann könnte er mitten in die Gruppe reiten und so Aeluin retten. Doch Mithrandir war inzwischen schon wieder in Anthara.

»Wer soll sich mit Aeluin absetzen?«, fragte der junge Mann verwirrt. Leyrons Plan schien ihm sehr fragwürdig. »Glaubst du, dass du niemandem auffallen wirst? Und wie willst du danach wieder heraus kommen? Du schaffst es allein doch auch nicht gegen 40 Männer zu kämpfen!«

Areros packte Leyron an der Schulter und schüttelte ihn leicht. »Hier ist kein Ort, um einen Helden zu spielen! Die bringen dich auch um, Leyron!«

Auch wenn er Leyron erst so kurz kannte, so mochte er ihn sehr. Es hatte sich eine Freundschaft zwischen ihnen entwickelt, die zumindest von Areros Seite sehr ernst gemeint war.

»Wir brauchen einen Plan, wo wir alle lebend davon kommen!«

Ernst blickte Areros mit seinen grünen Augen an.

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Areros

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16.09.2009 04:35
#50 Straße zwischen Dunthara und Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Einen Moment lang hielt Leyron inne, als Areros ihn schüttelte. Er hatte also verstanden wie schwierig ihre Lage war. Leyron schluckte und blickte Areros in die Augen. Er wäre vielleicht wirklich ein guter Freund geworden. Die letzten Tage mit ihm hatten bereits ausgereicht um ein Band der Freundschaft zu knüpfen.

„Areros, sie werden Luin nicht lange mit sich herumschleppen. Sie ist unnötiger Ballast und alles was sie sich von ihr holen können, bekommen sie ebenso leicht wenn sie das nächste Dorf überfallen. Ich kann nicht in den Kopf ihres Anführers sehen, aber wenn ich er wäre würde ich sie auf kurz oder lang einem meiner Männer zur Verfügung stellen. Da das vermutlich nicht allen gefallen wird, wird dieser sich eventuell alleine und mit einigen anderen etwas von der Gruppe absetzen um ihren Spaß mit Luin zu haben, wenn du verstehst was ich meine… erst dann werden sie ihrem Leben ein Ende bereiten.“

Leyron legten nun jene Dinge seiner Habe, die er nicht wirklich benötigte, ab.

„Ich möchte nicht den Helden spielen Areros, wirklich nicht. Aber ich habe deinem Vater mein Wort gegeben und ich möchte nicht irgendwann vor ihm stehen und ihm erklären müssen warum er zwei Söhne und eine Tochter verloren hat. Ich erhoffe mir einen Vorteil daraus, dass ich eben nicht aussehe wie ein Bauer“ auch wenn Leyrons Grinsen diese Mal versagte, so versuchte er sich wenigstens an einem aufmunternden Augenzwinkern.

Mit geübten Handgriffen versteckte er seine überflüssige Habe im Unterholz und wandte sich wieder an Areros.

„Sollte alles nichts nützen, so werde ich alles in meiner Macht stehenden tun um deine Schwester zu befreien, aber du musst da sein um ihr zu Helfen! Hast du mich verstanden? Areros, ich zähle auf Dich.. behalte deine Schwester immer im Auge.“

Leyron erhob sich und kontrollierte noch einmal seine Waffen, auch jene die nicht offensichtlich zu sehen waren, dann öffnete er seinen Münzbeutel und warf einen Blick hinein.

„Was auch immer geschieht, ich möchte das du weist das ich euch beide wirklich gern habe. Die letzten Tage mit euch waren auch für mich etwas Besonderes. Sobald Aeluin frei ist, bringe sie zu deinem Vater.“

Leyron legte nun seinerseits seine Hände auf Arereos Schultern. „Und wenn es nötig wird das sie mich vergisst…. dann bitte ich dich darum das du da bist und ihr dabei hilfst…. Hast du mich verstanden mein Freund?“


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