Thenar stand weiterhin still auf seinem Platz, wobei er sein Gewicht auf das unverletzte Bein lagerte und sich leicht auf den Holzstützen abstützte.
Der Truchsess sprach einige Worte zu seinem krankem Kameraden, als ein Soldat mit einer Mitteilung zu Denethor kam. 'Aha, die Besprechung beginnt also gleich.' Der Truchsess verabschiedete sich mit fürsorgenden Worten von Erchirion und folgte dem Soldaten hinaus. Erstaunt dachte Thenar: ' Das der Truchsess solche Worte zu seinem Neffen spricht, erstaunt mich doch etwas. Anscheinend sind ihre verwandschaftlichen Beziehungen doch tiefer ...'
Dass das amtierende Oberhaupt Gondors ihn nicht weiter beachtet hatte, störte den Waldläufer in keinster Weise; er war im Gegenteil sogar froh, dass er nicht angesprochen worden war. Vor Obrigkeiten fühlte Thenar sich stets unwohl. Deshalb atmete er nun etwas lauter aus und wollte einige Worte mit Erchirion wechseln, als er Larena bemerkte, die in der Zwischenzeit in den Raum getreten war. ' Ah, die Heilerin ist wieder da und will den Prinzen versorgen. Dann werde ich jetzt zur Feldküche gehen.'
Er humpelte mit seinen Krücken auf die junge Frau zu, die ihm im Gang zwischen den Betten entgegen kam. " Ich geh´ dann mal etwas essen ..." murmelte er, als er kurz vor ihr war.
(occ: Larena wird von mir mal mitgeschrieben, sonst geht das gar nicht weiter ...)
Erchirion wusste nicht ob er etwas falsches gesagt hatte, oder ob Denethor einfach nun wirklich bewusst war, dass es ihm nunmal momentan ziemlich schlecht ging. Der Truchsess verabschiedete sich, aber nicht ohne noch ein paar Worte an den Verletzten zu richten. Sehr nette Worte sogar. Und es tat Erchirions Seele gut. Bei weiten besser als die Worte, welche Faramir hier vorhin von sich gelassen hatte. "Danke ... Ich werde mich bemühen sobald wie möglich wieder meinen Dienst aufnehmen zu können." Doch der Truchsess war schon auf dem Weg nach draußen und Erchirion blieb mit Thenar und Larena allein zurück.
Die junge Frau hatte mittlerweile alles was sie brauchte auf einen kleinen Tisch gelegt und sich zu Erchirion gesellt. Thenar stattdessen ging nun auch in Richtung Tür und meinte, dass er nun die Feldküche aufsuchen wollte. Larena hielt ihn nun allerdings mit ihren Worten zurück. "Soweit ich mitbekommen habe, findet die Offiziers-Besprechung in der Feldküche statt. Ihr seit zu spät dran. Ich werde aber gerne beauftragen, dass man Euch etwas vom Abendmahl hierher bringt." Dies war nur ein Vorschlag von Seitens Larena an den älteren Waldläufer.
Sie wollte nun Erchirion die Schulter neu verbinden. Das war dem Mann mehr als recht, denn er fühlte sich nicht wohl, wenn alles so offensichtlich war. Er hätte sich eben beim Truchsess schon gerne die Decke bis über den Kopf gezogen. Zuvor nahm Larena allerdings einen Schwamm und wusch seinen Oberkörper notdürftig ab. Er strahlte zwar nun nicht vor Sauberkeit, aber bis er in Minas Tirith war musste dies wohl genügen. Nun aber erst hieß es nochmals die Zähen zusammen beißen, als die junge Frau die Wunden erneut reinigte. Aber zum Glück war auch das irgendwann überstanden und des Waldläufers Schulter mit Leinentüchern frisch umwickelt.
Dann trat Larena mit einem weiteren Leinentuch an ihn heran. "Das ist eine Armschlinge. Kennt Ihr sicherlich. Vielleicht fühlt Ihr euch damit wohler, als wenn ich den Arm vollständig mit fixiere. Sie schränkt trotzdem die Bewegung des Armes ein und entlastet die Schulter. Aber es ist vielleicht nicht mehr ganz so einengend für Euch." Erchirion nickte, als Larena ihm das Teil anlegte. Es war auch um einiges angenehmer. "Ich schau mal wo die Suppe bleibt." Mit diesen Worten war sie auch schon verschwunden. Erchirion, welcher sich zur Behandlung leicht aufgerichtet hatte, legte sich wieder unter einem kurzen Aufstöhnen hin. Er hatte sich wirklich noch nie so elend und erschöpft gefühlt. Und trotz der Tatsache, dass er seit Ewigkeiten nichts mehr gegessen hatte, verspürte er nicht den geringsten Drang etwas zu sich zu nehmen. Ganz im Gegenteil, ihm wurde beim bloßen Gedanken schlecht. In der Feldküche findet eine Offiziers-Besprechung statt ... ging ihm durch den Kopf. Es bedrückte Erchirion sehr, dass er nicht dabei sein konnte. Denn er hatte ein Anrecht darauf. Nachdenklich wanderten seine müden, glasigen Augen zu Thenar, welcher noch immer im Raum stand.
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Hinfallen, Aufstehen, Krone richten, weiter gehen ...
Die junge Frau teilte dem Waldläufer mit, dass die Besprechung in der Feldküche stattfand und Thenar murmelte: "Oh, das wusste ich nicht!"' dann werden dort die wichtigen Entscheidungen für den morgigen Auftrag besprochen. Nun ... es kann mir ja egal sein, wo ich ja laut Faramirs Befehl nach Minas Tirith soll ...'
Unsicher stand er nun in dem Gang und überlegte, ob er im Lazarett bleiben oder hinaus gehen sollte. So beobachtete er die Heilerin, die den Prinzen versorgte und dann hinaus ging, um sich um die Mahlzeit für den Kranken zu kümmern. ' Hoffentlich bringt sie auch etwas für mich mit!'
Erchirion legte sich wieder leise aufstöhnend hin; die Versorgung der Wunde hatte ihn doch angestrengt. Thenar humpelte zu seinem Gefährten und blieb an dessen Lager stehen. " Die Frau versteht ihr Handwerk! Ich habe sie beobachtet. Dennoch verstehe ich nicht, warum Rydon deine Versorgung nicht selber erledigen kann. So viele Verletzte oder Kranke gibt es hier doch gar nicht!" Aber Erchirion schien an etwas Anderes zu denken, denn seine glasigen und müden Augen blickten nachdenklich. Einen Augenblick überlegte Thenar, was den Prinzen bewegte und sprach dann: " Der Truchsess hält große Stücke von dir, wie mir scheint. Es überrascht mich, dass er so besorgt ist - habe ich doch von vielen Männern eher gegenteilige Meinungen über deinen Onkel gehört." Gespannt blickte Thenar seinen Gefährten an.
Auch wenn er es vielleicht nicht eingestehen würde, Erchirion war froh, dass Thenar vorerst dageblieben und nicht zur Feldküche gegangen war. So hatte der junge Mann zumindest Ablenkung und konnte sich daran hindern einzuschlafen. Schlaf ... sein ganzer Körper schrie danach. Er wollte sich dieser Wohltat nicht hingeben. Naja zumindest käme er so drum herum die Suppe zu sich zu nehmen. Oder was immer Larena bringen würde.
Erchirion lauschte Thenars Worte als dieser über den Truchsess sprach. Dann seufzte er und starrte gen Decke. "Ach ... ich weiß ehrlich gesagt nicht mehr was ich denken soll. Sein Sohn schwärzt mich grundlos an und ist momentan wohl nicht besonders gut auf mich zu sprechen. Und der Truchsess selbst lobt mich in hohem Maße. Nur, wer liegt richtig und wer falsch? Ich weiß wirklich nicht was ich davon halten soll." Dieser Familie war wirklich mehr als merkwürdig. Nun, er hatte immer zu Faramir eine engere Bindung als zum Truchsess selbst. War er mit dem Heermeister doch blutsverwandt, mit Denethor dagegen nur verschwägert. Wem sollte er trauen. Wer schätzte ihn richtig ein. Da galt es nur auf das eigene Herz zu hören und dieses gab dem Truchsess voll und ganz Recht.
Was die Sache mit Larena anging, da wusste Erchirion auch nicht so recht. Aber eigentlich war es ihm mittlerweile egal. Er hoffte nur so schnell wie möglich diese vier Wände verlassen zu können. Momentan fühlte er sich einfach so hilflos, zu schwach um sich im Fall der Fälle selbst verteidigen zu können. Und dieses Gefühl machte ihm Angst.
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Thenar schaute mitleidig auf seinen verwundeten Kameraden. Er konnte so vieles in dessen blassem Gesicht lesen: Zweifel, Angst, Sorge und Schmerzen. Wie konnte er ihn nur helfen? Nachdenklich setzte er sich auf die Bettkante des Prinzen.
" Ich weiß nicht, was Faramir dir gesagt hat und will es auch gar nicht wissen. Doch ich kann die Worte des Truchsess nur unterstützen: du bist ein tapferer Mann, Erchirion. Gestern hast du mir das Leben gerettet, als du mich mit deinem Körper - obwohl du selber schon so verwundet warst - vor den Pfeilen der Orks geschützt hast! Das hätte gewiss nicht jeder Mann getan, der schon so verletzt war wie du!" Thenar sah befriedigt, wie sich die Mine des jungen Mann etwas aufhellte.
" Du machst dir zu viele Gedanken. Anscheinend hat dir dieses Gebräu von eben noch nicht viel geholfen ... Du solltest schlafen, Erchirion! Ich muss sagen, dass ich mich nun auch langsam auf mein Bett freue ; der Tag war anstrengend genug gewesen . Hoffentlich kommt die Heilerin bald mit dem Essen!" Thenar gähnte nach diesen Worten.
Bei ihrem Weg durch die Gassen der Stadt hatte die Sorge um Erchirion ihren Weg auf das Gesicht des Waffenmeisters gefunden. Als sich Catron von ihm verabschiedete er sich von diesem mit einem etwas mühevollen Lächeln. »Habt Dank, Catron. Es wird sich zeigen, wie angenehm und von welcher Dauer der Aufenthalt hier in Osgiliath sein wird.«
Damit trat er durch die Tür des Gebäudes, welches ihm der Soldat gewiesen hatte und blieb erst einmal kurz stehen um sich an das Licht innerhalb des Gebäudes zu gewöhnen.
----------------------------------------------- "No one fights for kingdom, no one fights for gods. No one fights for heart and home, no one fights the odds. No one fights for power, or what the sword defends. You fight because you want to live; you fight to save your friends"
Larena bremste erschrocken aus, als sie beinahe in eine weitere Gestalt hinein gelaufen wäre, nachdem sie aus der Küche mit einem Tablett für den Prinzen und den Waldläufer zurück gekehrt war. Nur eine flinke, ausgleichende Bewegung rettete die Suppe vor dem Überschwappen. Doch wieder legte sich ihre Stirn in Falten und über der Nasenwurzel entstand ihre so typische doppelte Furche.
Allmählich wurde ihr das hier zu bunt! Das war doch kein öffentliches Freudenhaus hier, wo jeder einfach so ein- und ausmarschieren konnte, wie er wollte!? Sie hatte sich schwer zurück halten müssen, als sie festgestellt hatte, dass es tatsächlich der Truchsess gewesen war, der ihren Patienten in so peinlichem Moment vollkommen ungeniert überfallen hatte. Es hatte nicht viel gefehlt und sie hätte sich vergessen und selbst den Herrscher der weißen Stadt ohne viel Federlesens einfach hinaus geworfen. Wie jeder andere, hätte auch er sich anmelden und auf dem Gang zu warten gehabt, bis der Prinz angemessen versorgt und für Besuch vorbereitet war.
Ihr Ärger hatte ihr verwehrt, allzu viele Worte zu machen, während sie Erchirion schließlich versorgt hatte. Immerhin war ihr bewusst, dass Ärger unvermeidlich gewesen wäre, hätte sie etwas Falsches gesagt und ihr eigener Unmut flaute nur ganz allmählich ab. Der Gang in die Küche war befreiend gewesen, doch nun stand hier schon der nächste!
„Bitte lasst mich vorbei!“ forderte sie den Mann kurz angebunden auf, ohne darauf zu achten, was ihr dessen Kleidung augenblicklich hätte verraten müssen. Sie brachte noch die wenigen weiteren Schritte zwischen sich und ihn, drückte die Klinke mit dem Ellenbogen herunter und schob die Tür zum Zimmer mit dem Rücken auf. Wenn der Mann etwas wollte, dann würde er sich schon selbst bemühen müssen.
Wieder stellte sie ihre Last auf dem Tisch ab, stellte die Suppe vom Tablett herunter, nahm Löffel und Mundtuch an sich und schob den Rest dann in Richtung des Stuhles weiter, den sie dem Waldläufer anbot. „Ich habe Euch noch etwas vom Abendmahl mitgebracht. Das sollte Euch noch ein wenig stärken. Greift zu!“ forderte sie ihn auf.
Doch als sie sich Erchirion wieder zuwandte und ihn auf seine Suppe aufmerksam machen wollte, da erkannte sie, dass dessen Aufmerksamkeit längst nicht mehr ihr galt. Er starrte zur Tür und mit einem Seufzen erinnerte sich Larena des Mannes auf dem Gang. Dort stand er in voller Pracht. Und erst jetzt erkannte sie die Zeichen des Wappens, das er trug.
Mit einem weiteren Seufzen legte sie nun etwas ruppiger auch Löffel und Mundtuch auf dem Tisch ab, wandte sich der Tür und dem darin stehenden Offizier wieder zu und entgegnete ihm etwas ungehalten: „Hier scheint sich keiner darüber im Klaren zu sein, dass es sich hier um ein Lazarett handelt! Wenn Ihr schon ausgerechnet jetzt Euren Besuch abstatten müsst, dann sorgt wenigstens auch gleich dafür, dass die Suppe nicht kalt wird. Und damit meine ich nicht, dass Ihr sie selbst esst! Ich werde vor dem Haus warten.“…´und am besten gleich Rydon bitten, dass er eine Wache für dieses Haus besorgt. So kann das ja wohl nicht weiter gehen!´
Energisch drückte sie sich an dem Mann vorbei, ohne Rücksicht auf irgendwelche Höflichkeiten zu nehmen. Wofür hatte ihr Bruder sie eigentlich hier her bestellt, wenn es diesem Prinzen doch an Aufmerksamkeit keinen Augenblick zu mangeln schien? Doch einen Atemzug später war sie schon wieder dabei, ihr Temperament unter Kontrolle zu bringen. Sie hatte keinerlei Lust, Rydon gerade jetzt über den Weg zu laufen. Bestimmt würde er wieder nur milde lächeln und heimlich annehmen, dass ihr an ihrem Patienten vielleicht doch schon etwas mehr lag, als es sein sollte. Aber dahingehend hatte ihr Bruder einfach keine Ahnung! Sie tat was richtig war… und sie setzte sich ein! …was war denn daran verkehrt!?
Plötzlich stand sie wieder vor der Tür nach draußen. Aber auf einmal war sie sich unschlüssig, ob sie überhaupt öffnen wollte.
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Der junge Waldläufer folgte Thenar mit seinem Blick, als sich dieser zu Erchirions Bett begab und sich auf der Kante niederließ. Dabei entlastete er seinen verletzten Fuß so gut es möglich war. Seine Worte taten ihm gut, waren aber nicht nötig. „Thenar ... es war selbstverständlich. Schließlich hast du mich zuvor, nachdem ich angeschossen wurde, auch von dem Todesstoß dieses Uruk-Hai bewahrt. Mach dir keinen Kopf, ich war es dir schuldig.“ In einer kameradschaftlichen Beziehung wie der ihren bestand eben alles aus Geben und Nehmen. Und da gehörte eben auch das Beschützen des Lebens irgendwie dazu.
Die Tür wurde nun wieder von außen geöffnet und Larena kam voll beladen mit einem Tablett herein. Erchirion folgte ihren Bewegungen, wie das Tablett auf den Tisch abstellte, mit müdem Blick und schon stieg ihr der Geruch des Braten in die Nase. Sofort wurde ihm übel, auch wenn er sich unter normalen Umständen über so ein Essen auch gefreut hätte. Aber es war natürlich für Thenar bestimmt, welchem auch sofort ein Platz am Tisch zugewiesen wurde.
Da Larena mit der Suppe noch nicht auf ihn zugekommen war, ließ Erchirion seinen Blick wieder durch den Raum schweifen und verharrte schließlich an der offenen Tür. Sein Mund blieb leicht geöffnet stehen, aber kein Ton kam über seine trockenen Lippen. War dies ein Trugbild des Fiebers? Oder stand dort wirklich und leibhaftig Dergolad in der Tür. Sein alter Lehrmeister und guter Freund. Das konnte doch kaum sein. War er wirklich so geschwächt und krank, dass er nun schon Visionen oder dergleichen sah?
Aber scheinbar war es doch kein Irrtum, denn Larena trat nun an den Mann in der Tür heran und sprach mit ihm, bevor sie das Zimmer verließ. Erchirion bemühte sich leicht aufzurichten, was mit einem Arm gar nicht so leicht war. Es kostete ihm zumindest viel Kraft und trieb ihm erneut den Schweiß auf die Stirn. Dann starrte er, noch immer müde, zu Dergolad. Der junge Mann war total verwirrt. „Du ... was ...?“ Die Worte kamen stockend von ihm, da Erchirion einfach nicht recht wusste was los war, was Dergolad hier tat und ob es nicht doch alles nur Einbildung war. Doch es tat ihm so unheimlich gut den Waffenmeister zu sehen. Der Waldläufer hätte in Tränen ausbrechen können, doch diese Blöße wollte er sich nicht geben.
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Thenar hatte gerade sein Gähnen beendet, als plötzlich die Tür geöffnet wurde und Larena mit einem gefüllten Tablett herein kam. Sie sah ziemlich gereizt aus und da der Waldläufer sie erstaunt musterte und ihren erzürnten Worten lauschte, bekam er gar nicht mit, dass Erchirion sich aufrecht setzte und zur Tür starrte.
" Habt Dank!" antwortete er der Heilerin, während er seine Aufmerksamkeit auf die Speisen richtete, die sie ihm mitgebracht hatte. Thenar erhob sich, um sich auf den Stuhl zu setzen, den man ihm anbot. Plötzlich fiel sein Blick auf Erchirions gespannte Mine, der mit erstaunten Gesicht zur Tür starrte.
Dort stand ein eher kleiner stämmiger Mann in schmutziger Kleidung; offensichtlich hatte er eine weite Reise hinter sich. Mit einem Mal wusste Thenar, wer dieser neue Gast war und verstand Erchirions Haltung. Was Larena da schimpfte interessierte Thenar nicht mehr, denn nun blickte er auch gespannt auf den neuen Gast, der nur der einstige Lehrmeister des Prinzen sein konnte.
Da Thenar noch stand, machte er eine einladende Handbewegung und sagte: "Kommt doch herein!"
Anscheinend war Larena mit dem Besuch nicht einverstanden, denn sie verschwand erzürnt aus dem Raum. ' Frauen eben ... ' ging es ihm noch rasch durch den Kopf.
Gerade als er sich allmählich an das Licht gewöhnt hatte konnte er gerade noch einer jungen Frau mit einem Tablett ausweichen, die ihn ein wenig barsch bat sie vorbei zu lassen. Ohne die Tür hinter sich zu schließen trat sie in ein Zimmer um dort ihre Last auf einem Tisch abzustellen.
Dergolad hatte nur einen kurzen Blick an der Frau vorbei geworfen. Doch dieser Blick allein hatte genügt um ihn an die Tür des Zimmers herantreten zu lassen. Innerhalb eines kurzen Augenblicks hatte sich ein Blickkontakt zu Erchirion ergeben, bevor die Heilerin…oder zumindest vermutete der Waffenmeister, dass sie eine solche war, sich direkt an ihn wandte. Noch immer klang sie ungehalten. Und auch wenn Dergolad nicht wusste weshalb das so war, oder gerade weil er es nicht wusste wandte er sich mit ausgesuchter Höflichkeit an sie. »Verzeiht junge Dame, wenn ich einfach so hereingeplatzt bin. Aber ich bin gerade erst aus Dol Amroth eingetroffen und habe erfahren, dass der Sohn meines Fürsten verletzt hier untergebracht wurde. Da ich Nachrichten von seinem Vater für ihn habe und mich die Sorge um meine ehemaligen Schüler ein wenig beunruhigte vergas ich die Sitten der Höflichkeit einzuhalten…Wenn ich Euch damit behilflich sein kann, dass ich mich darum kümmere, dass er etwas zu sich nimmt, dann werde ich es zumindest versuchen.«
Bevor er noch weiter etwas sagen konnte, hatte sie sich an ihm vorbei gedrückt und war auf dem Weg nach draußen, während er ihr noch einen Blick hinterher warf. Irgendwer oder irgendetwas musste sie wohl heftig aufgebracht haben und nun war auch er noch einfach hier hereingeplatzt.
Nun wurde er von einem weiteren Mann, der sich mit Erchirion im Raum aufhielt, hereingebeten. »Habt Dank für Euere Freundlichkeit. Die junge Lady scheint ja nicht gerade begeistert zu sein über meinen Besuch. Gestattet, dass ich mich vorstelle. Ich bin Dergolad, der Waffenmeister des Fürsten von Dol Amroth und ehemaliger Lehrmeister Eueres Zimmergenossen.« Mit zwei weiteren Schritten trat Dergolad in den Raum und im nächsten Moment galt seine besorgt wirkende Aufmerksamkeit Erchirion. »Was machst Du nur für Sachen, Junge? Ich dachte immer, dass ich Dich besser ausgebildet hätte…Aber lassen wir das. Es macht keinen Sinn Dir irgendwelche Vorwürfe zu machen, ohne zu wissen, was vorgefallen ist. Ich bin in erster Linie froh, dass Du noch am Leben bist…« Seine Stimme war leise geworden während er sich einen Stuhl heranzog und sich neben Erchirions Bett niederließ um seinen Schüler aufmerksam zu mustern.
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´Verzeiht… Dame … aus Dol Amroth…´ Larena hörte gar nicht hin. Sie zog die Türe schließlich auf und ging hinaus. Es hatte abgekühlt und Regen lag in der Luft. Doch noch schien es nicht so weit zu sein. Die Bank vor dem Haus war unbesetzt und so hielt sie darauf zu und kauerte sich darauf zusammen. Ganz allmählich kühlte auch ihr eigenes Temperament wieder etwas ab.
Und dann sickerten die Worte allmählich zu ihr durch, die ihr der Soldat noch entgegnet hatte. ´Aus DolAmroth … sein Schüler … Nachrichten des Vaters …´ Mit einem Seufzen legte sie den Kopf auf die Arme nieder, die sie wiederum auf die Knie gestützt hatte. Sie hatte überreagiert. Doch nun war es zu spät, um wieder hinein zu gehen und sich zu entschuldigen. Aber es war kalt. Sie fröstelte. Sie hätte etwas zum Überziehen mit heraus nehmen sollen.
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Nachdem Thenar nun auch auf Dergolad aufmerksam geworden war und ihn herein bat, wusste Erchirion mit Sicherheit, dass es kein Trugbild war und dort wirklich sein alter Lehrmeister stand. Das änderte aber nichts daran, dass er noch immer verwirrt war. Was tat Dergolad hier in Osgiliath? Vielleicht würde er es bald erfahren. Er freute sich zumindest unheimlich ihn zu sehen. Auch wenn es ihm eigentlich lieber gewesen wäre man hätte sich zu einer besseren Zeit und unter besseren Umständen wieder getroffen.
Dergolad hatte mittlerweile auch Worte an ihn gewandt und sich einen Stuhl heran gezogen. Aus müden, aber doch erfreuten Augen sah Erchirion den älteren Mann an. "Dergolad ... es freut mich so dich zu sehen!" Erchirion versuchte zumindest nicht mit zitternder Stimme zu reden und Haltung zu wahren. Die Worte des Waffenmeisters liesen ihn kurz zu den Ereignissen des letzten Morgens zurückschweifen. Doch er wusste auch, dass Dergolad ihn keine Vorhalte machte. Wer ließ sich schon freiwillig verletzten. Auch bemerkte er den besorgten Gesichtsausdruck des Mannes. "Tut mir leid, dass wir uns so wieder sehen. Das war wirklich nicht beabsichtigt."
Ein kurzer Blick zu Thenar zeigte ihm, dass er dem Gespräch lauschte, aber sich dennoch auf sein Essen konzentrierte, welches sehr zu schmecken schien. Dann wandte sich der Fürstensohn wieder an Dergolad, welcher sicherlich eine Erklärung wollte. "Gestern Morgen hat Thenar und mich eine Gruppe Orks in den Wäldern beim Jagen überrascht. Eigentlich nur ein glatter Durchschuss. Anfangs ging's mir auch noch ganz gut." Erchirion zuckte niedergeschlagen mit den Schultern. "Am gestrigen Nachmittag verlor ich dann das Bewusstsein und seitdem fühle ich mich als hätte mich eine Herde Mumaks überrannt." Hätte es keine Entzündung gegeben und wäre das Fieber nicht eingetreten wäre er jetzt mit Sicherheit auf den Beinen und müsste sich nicht wie ein erbärmlicher Pflegefall hier versorgen lassen.
Auf Dergolads Kleidern konnte der junge Mann noch den Staub der Straße erkennen. Er musste erst gerade hier eingetroffen sein. "Was führt dich hierher?" Plötzlich bekam es Erchirion mit der Angst zu tun. War in Belfalas alles in Ordnung? Oder hatte es einen tragischen Vorfall gegeben und Dergolad war ausgesandt worden um ihm davon zu berichten. "Meiner ... meiner Familie geht es doch gut, oder?" Man konnte die Besorgnis in der Stimme des Waldläufers deutlich hören.
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Thenar nickte beifällig zu den höflichen Worten des neuen Gastes. ' Das dieser Mann dem Fürstenhaus Imrahil dient, merkt man! '
Er verfolgte, wie Dergolad, der einstige Lehrmeister des Prinzen, näher zu dem Kranken trat. Als er an ihm vorbeiging, stellte sich der Waldläufer vor:" Mein Name ist Thenar." Mehr wollte er nicht sagen, denn er wollte die Begrüßung der beiden Männer nicht stören.
So setzte er sich an den Tisch und begann hungrig seine Mahlzeit zu essen. Mit stiller Freude lauschte er dem Gespräch der Freunde und sah, wie sehr Erchirion sich über den Besuch freute. ' Es tut dem Prinzen richtig gut, einen alten Bekannten zu treffen! Na, ich bin gleich mit dem Essen fertig, da werde ich die Beiden mal alleine lassen.' Thenar aß seinen Teller leer ,erhob sich mit seinen Krücken und nickte den Beiden leicht grinsend zu: " Ihr habt Euch sicher viel zu erzählen. Ich komme später wieder!"
Humpelnd ging er zur Tür und auf den Gang hinaus. ' Ein wenig frische Luft wird mir vor dem schlafen gehen gut tun!' dachte er und trat vor die Eingangstür des Lazarettes. ' Nanu? Es regnet ja! Ach, die Heilerin sitzt hier auf der Bank!' bemerkte er überrascht. Damit hatte er nicht gerechnet, auf Larena zu treffen. Doch er konnte jetzt nicht wieder zurück gehen, deshalb räusperte er sich und fragte sie: " Darf ich mich zu Euch setzen?" Er fühlte sich - wie meistens, wenn er mit Frauen zusammen traf - etwas unbeholfen.
„Ähm… ja, natürlich“, antwortete Larena etwas überrascht. Doch dann fing sie sich recht schnell wieder und rückte etwas zur Seite, um dem Waldläufer Platz zu machen.
„Ist ganz schön was los, da bei Eurem Kameraden, was? Wie geht es Eurem Fuß? Hilft die Salbe, die ich Euch vorhin einmassiert habe? Es tut mir leid, dass ich dabei wohl nicht so recht bei der Sache war. Ich hatte mich ein wenig geärgert. Fast bin ich der Meinung, dass ich mir den Knöchel noch einmal ansehen sollte. Es wäre mir sehr unangenehm, wenn ich etwas übersehen hätte.“
Thenars Anwesenheit lenkte Larena tatsächlich augenblicklich ab. Ihr Pflichtgefühl errang wieder die Oberhand und die Tatsache, dass sie fror wurde in den Hintergrund gedrängt.
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Thenar setzte sich, nachdem die junge Frau ihm sogleich Platz gemacht hatte. " Danke." murmelte er, während er sie flüchtig ansah. ' Ich hätte besser drin bleiben sollen ... Na gut, ich kann ja einige Worte mit der Heilerin wechseln ...'
Während er noch überlegte, was er mit der jungen Frau reden könnte, kam sie ihm schon zuvor und tat ihre Meinung zu Erchirions Besucher kund. Er zog eine Augenbraue hoch und sagte verwundert:" Ich habe das Gefühl, dass diese Besuche dem Prinzen wohl tun, wenn er auch recht müde und erschöpft ist." Er dachte an die Freude, die er eben in Erchirions Mine gesehen hatte, als sein einstiger Lehrmeister und Freund in der Tür stand.
Larena erkundigte sich nun nach seinem Knöchel und bot an, sich diesen noch einmal anzusehen. Dabei entschuldigte sie sich, weil sie über etwas geärgert hatte und deshalb nicht bei der Sache gewesen war. Der Waldläufer schaute die Heilerin an, die offensichtlich darüber besorgt war. "Ihr habt Eure Sache gut getan, egal was Euch bewegt hat. Doch wäre es mir recht, wenn Ihr noch einmal nach dem Knöchel sehen wollt; damit Ihr auch unbesorgt zur Ruhe gehen könnt." Ein leichtes Lächeln zog über sein Gesicht. Als er Larena ansah, bemerkte er, wie die junge Frau fröstelte. " Es ist frisch geworden; vielleicht solltet Ihr wieder hineingehen."
Larena: „Nun, … ähm, … ja, natürlich“, willigte Larena ein und ließ die Beine von der Bank herunter und stellte sie wieder auf den Boden. „Es ist wirklich kühl geworden. Wir können in das Zimmer nebenan gehen. Dann stören wir den Besuch nicht. Vermutlich wird ohnhin alles erst einmal in Ordnung sein, mit Eurem Knöchel, aber es wäre mir wirklich lieber…“ Larena ließ den Satz offen und sah stattdessen auf und dem doch etwas reiferen Waldläufer in das vom Wetter gegerbte Gesicht.
Dann erinnerte sie sich: „Eure Haut ist etwas dunkler, als die der Meisten, auch wenn wir bislang einen recht gnädigen Sommer hatten. Gibt es einen besonderen Grund dafür? … ich meine, wenn Ihr mir die Frage nicht übel nehmt. Falls doch, dann braucht Ihr sie natürlich nicht zu beantworten. Aber interessieren würde es mich doch. Geht es mit dem Bein?“ fragte sie noch im Aufstehen und beobachtete weiter das ungewöhnliche Antlitz des Mannes. Der Schein der Laterne im Erkerbogen beleuchtete sein Gesicht und vertiefte die markanten Züge noch etwas mehr.
Sie wartete, dass Thenar ihr folgte und ging, mit Rücksicht auf seine Verletzung, langsam ins Haus voran. Sie öffnete die Tür und wenige Schritte weiter eine andere. Dabei nahm sie eine der Lampen vom Gang mit in das Zimmer, das dem anderen geradewegs gegenüber lag und entzündete mit ihrer Hilfe die Lampen, die in den kleinen Nischen in den Wänden geduldig darauf zu warten schienen, dass sich jemand ihren Dienst erbat.
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Larena bat ihn in ein Nebenzimmer des Lazarett, damit sie sich noch einmal Thenars Knöchel anschauen konnte. Der Waldläufer nickte zustimmend, doch geriet er ins Grübeln, als die junge Frau ihn auf seine Hautfarbe ansprach.
' Sie versteckt ihre Neugierde nicht, wie die meisten Anderen es tun und dann lieber hinter dem Rücken tuscheln ... Mh! Die junge Dame weiß, was sie will!'Unter meinen Vorfahren hat es wohl solche gegeben, deren Hautfarbe dunkel gewesen war ... antwortete er ihr scheinbar gleichgültig, doch hinter seiner Fassade arbeitete es in ihm: ' Wenn ich das doch nur selber wüsste! ' Innerlich schien er aufzuseufzen, doch ließ er sich nichts anmerken, als er der Heilerin in den Nebenraum folgte.
Dort entzündete sie die Lampen und bat ihn, sich in dem kleinen, fast kahlen Zimmer auf einen Stuhl zu setzen, der neben einem Feldbett stand. Anscheinend diente dieser Raum der Erstversorgung von Verletzungen, wie der Waldläufer anhand der Utensilien , die auf einem kleinem Tisch lagen, feststellte. An einer Wand stand ein schmales Regal, indem sich einige Tigel und kleine Flaschen befanden.
Thenar lehnte die Holzstützen neben sich und schaute die junge Frau gespannt an.
Erchirion wirkte müde, aber dennoch schien er sich über seinen Besuch zu freuen. Als sein ehemaliger Schüler sich bei ihm entschuldigte schüttelte der Waffenmeister energisch den Kopf. »Weshalb solltest Du Dich wegen eines Angriffs, um den Du sicher nicht gebeten hast, entschuldigen. Es ist nun einmal passiert und jetzt ist es nur wichtig, dass Du wieder gesund wirst.«
Die Erklärung, die Erchirion ihm gab quittierte Dergolad mit einem Nicken. Er wusste nur zu gut, dass auch ein glatter Durchschuss eines Pfeils mehr als gefährlich werden konnte. Aber man schien alles für den Jungen getan zu haben, was möglich war. Für einen kurzen Moment schweifte die Aufmerksamkeit des Waffenmeisters ab, als Thenar nach seinem Mahl sich verabschiedete und auf seine Krücken gestützt den Raum verließ. Auch wenn der Mann ein wenig ungewöhnlich wirkte hatte Dergolad doch das Gefühl, dass er sich trotz seiner eigenen Verletzung bisher gut um Erchirion gekümmert hatte. Zumindest soweit der Fürstensohn das zuließ. Er war noch nie ein besonders guter Patient gewesen und war nur selten zum stillhalten zu bewegen, selbst wenn er selbst spürte, dass seine Kräfte nicht ausreichten. Mehr als einmal hatte er mit dieser Dickköpfigkeit die Heiler in Dol Amroth an die Grenzen ihrer Geduld getrieben und daran schien sich in all den Jahren nichts geändert zu haben.
»Eine Herde Mumaks…nun hoffen wir doch nicht…Wo Mumaks sind, sind ihre Treiber nicht weit…und mit denen muss ich nicht unbedingt zu tun haben. « Ein feines Lächeln huschte nun über Dergolads Gesicht bevor ihn Erchirions Frage wegen seiner Anwesenheit wieder ernst werden ließ. »Mach Dir keine Sorgen, Junge…Deiner Familie geht es gut. Sie lassen Dich grüßen und ich habe einen Brief deines Vaters für Dich dabei. Vermutlich ist er der Meinung, dass es ganz allmählich Zeit wird, dass Du Dich wieder einmal zu Hause blicken lässt…Außerdem habe ich auch noch Botschaften Deines Vaters für den Truchsess bei mir. Man sagte mir zwar, dass Herr Denethor sich im Augenblick hier in Osgiliath aufhält, aber ich wollte die Besprechung nicht stören.«
Dergolad ließ seinen Blick prüfend über Erchirions Gesicht wandern. Die Heilerin hatte gemeint, er solle dafür Sorge tragen, dass dieser etwas zu sich nahm. Nun…vielleicht konnte er ihn ja dazu überreden. »Was hältst Du davon, wenn Du jetzt erst einmal versuchst etwas zu essen? Dein Körper wird die Kraft brauchen. Hinterher bekommst Du dann den Brief von mir…sozusagen als Belohnung für ordentliches Verhalten… « Seine letzten Worte waren von einem schelmischen Zwinkern begleitet gewesen und Dergolad musste sich bremsen um nicht zu lachen. Er wusste, dass er sich mit diesem Vorschlag an etwas heranwagte, was seinem ehemaligen Schüler vermutlich nicht passen würde. Aber einen Versuch war es immerhin wert.
----------------------------------------------- "No one fights for kingdom, no one fights for gods. No one fights for heart and home, no one fights the odds. No one fights for power, or what the sword defends. You fight because you want to live; you fight to save your friends"
Larena ( mit Thenar im Zimmer der Erstversorgung):
„Das ist für die Erstversorgung hier“, erläuterte Larena erklärend, „Ich weiß nicht, in wie weit Ihr Euch hier auskennt…?“ Sie zog einen Schemel heran und forderte den Waldläufer auf, sein Bein darauf abzulegen. So konnte sie leichter am Knöchel hantieren, dessen eigentlich noch frischen Verband sie nun erst einmal wieder ablöste. Sie wunderte sich dabei über Thenars Antwort und überlegte, ob sie weiter nachfragen sollte. …schließlich tat sie es:
„ … gab es wohl? Ihr seid Euch nicht sicher? Der Schluss liegt wohl nahe, denke ich, denn in Ithilien dürfte die Sonne wohl nicht so viel mehr oder heißer scheinen, als hier. … wobei ich zugebe, dass ich mich über die Mittagszeit nur allzu gerne in das kühle Innere der steinernen Fassaden in der weißen Stadt zurück ziehe. Zumindest an Tagen wie wir sie zuletzt hatten.“ Der Verband war nun herunter und Larena zog die Lampe, die sie mit herein gebracht und auf dem kleinen Tischchen neben sich abgestellt hatte, etwas näher heran. Sie sagte zunächst nichts. Doch sie befand für sich, dass die Schwellung sich heute Abend deutlich von der von heute Nachmittag unterschied. Der Knöchel hatte an unförmiger Dicke deutlich verloren und Konturen und Schatten waren wieder zu erkennen. Vorsichtig tastete sie sich daran entlang.
„Ihr habt meinen Rat beherzigt und die Schwellung gekühlt!? Man kann es sehen. Ich bin sehr zufrieden. Ganz allmählich lassen sich wieder Formen erkennen und wenn ich mich nicht sehr täusche, dann weiß ich auch, was damit nicht in Ordnung ist.“ Larena tastete inzwischen mit den Fingern beider Hände, bemühte sich, dabei nicht unnötig Schmerzen zu bereiten und nickte das ein um das andere Mal noch leicht vernehmlich und ein schmales Lächeln zog sich, von ihr selbst unbemerkt, durch ihr Gesicht. Thenar würde seine Krücken schon bald wieder zur Seite stellen können.
Sie hatte die Stelle durch vorsichtiges Tasten eingrenzen können, die den Schmerz bereitete. Thenar schien derweil über die Antworten auf ihre Fragen nachzudenken und das war optimal für das, was sie nun vorhatte. Unbemerkt brachte sie ihre Hände in die richtige Stellung, stützte sich mit den eigenen Beinen in der Hocke ab. Sie hörte nur mit einem Ohr, was Thenar sagte und während er noch mitten im Satz war, drehte sie ihre Hände mit einem plötzlichen, überraschend festen Griff ein. Ein kurzes, leises Geräusch, das dem glich, wenn man einen Stopfen aus einem vollen Zuber zog, war gerade noch zu hören, bevor das Bein sich ihr mit einem kräftgen Ruck entzog, dem sie nichts mehr entgegen zu setzen hatte. Allerdings war das nun auch erst einmal nicht mehr nötig. Der Schemel kippte dabei polternd um.
Doch Larena grinste nur zufrieden. Der kleine Knöchel an der Außenseite des Gelenks, der so große Schmerzen verursacht hatte, war wieder eingerenkt und an seinem Platz. Alles andere würde nun nur noch eine Frage der Zeit und guter Pflege sein.
_________________________________________ Der Chara für alle Fälle …
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" Ich kenne mich hier auch nicht allzu gut aus. Zwar bin ich hier auch ab und zu, doch war ich bisher - den Valar sei Dank - nur äußerst selten hier in dem Lazarett." Thenar verfolgte interessiert die Bewegungen der jungen Frau. Inzwischen hatte Larena seinen Verband entfernt und betastete mit kundigen Händen seinen Fuß. Es war durchaus angenehm, ihre Hände zu spüren, wie Thenar bemerkte. Ein leichtes Grinsen spielte um seine Mundwinkel, doch bemerkte die Heilerin es nicht. Geschickt tastete sie sich zur Schmerzstelle hervor, ohne dass er einen Schmerz verspürte. Anerkenned ruhte sein Blick kurz auf ihre gebeugte Gestalt und ihren dunkelhaarigen Kopf. ' Sie macht ihre Sache wirklich gut!' Er bemerkte , wie ein zufriedenes Lächeln über ihr Gesicht huschte und überließ sich bereitwillig ihrer Pflege.
Larena hatte ihn wieder nach seiner Herkunft gefragt und nun grübelte er über ihre Frage nach. ' Sie lässt nicht locker ...' Was sie über sich und dem Wetter erzählte, hörte er zwar, doch überlegte er, wie er ihr antworten könnte. Nachdenklich strich er sich mit einer Hand über sein Kinn. ' Vielleicht stimmte der Traum ja, den ich vor einigen Tagen hatte und meine Eltern hatten beide eine dunkele Hautfarbe... Sie können nur aus dem Süden kom ...'
Plötzlich , nach einem festen Griff drückte und drehte Larena seinen Fuß , wobei ein eigentümliches Geräusch entstand; ein heftiger Schmerz durchzuckte Thenar . Blitzschnell entzog er der Frau seinen Fuß und stieß dabei den Schemel um.
" Was macht Ihr da?" entfuhr es ihn, doch dann erkannte er, dass die junge Frau seinen Knöchel eingerenkt hatte. Verblüfft schaute er sie an, denn der Schmerz flaute rasch ab.
Ein Stein fiel Erchirion vom Herzen, als er hörte, dass es seiner Familie gut ging und dass dies nicht der Grund war, warum Dergolad hier in der Stadt war. Er vermisste sie wirklich. Es war schon eine ganze Weile her, dass er seinen Vater, seine Mutter und seine Geschwister das letzte mal gesehen hatte. Und da fiel es ihm wieder ein, das letzte mal war er zur Hochzeit von Elphir, seinem älteren Bruder, in Dol Amroth gewesen.
„Einen Brief?“ fragte Erchirion müde, aber dennoch erfreut. Nachrichten von geliebten Menschen taten wohl besonders in solchen Zeiten gut. Der junge Waldläufer freute sich darauf ihn zu lesen und so ein wenig von seinem Leiden abgelenkt zu werden. Doch Dergolad hatte noch keine Anstalten gemacht diesen aus seiner Tasche zu kramen. Stattdessen schlug ihm der ältere Mann nun vor, dass er erstmal Essen sollte und anschließend würde er das Schreiben erhalten. Warum wollte nur jeder, dass er isst, wobei ihm doch beim bloßen Gedanken schon schlecht wurde. Aber Erchirion wusste auch, dass es nötig war, um wieder zu Kräften zu kommen. Das letzte mal hatte er vor eineinhalb Tagen was richtig Nahrhaftes zu sich genommen. Sein Blick wanderte zur Suppenschüssel, welche noch immer auf dem Tisch stand, dort wo sie die Heilerin abgestellt hatte. „Das ist Erpressung! ... Du weißt, dass ich sowas nicht ausstehen kann!“
Mit finsterer Miene betrachtete er seinen Gegenüber wieder. „Du besitzt nicht das Recht mir einen für mich bestimmten Brief vor zu enthalten!“ Nein, er wollte nicht wütend auf Dergolad sein, nicht auf seinen alten Lehrmeister. Aber Schmerzen machten eben auch leicht reizbar. „Na schön ...“ lenkte der junge Mann ein. Er würde ja doch nicht drum herum kommen.
Doch zuvor schnitt er noch ein anderes Thema an. „Reist du gleich wieder nach Dol Amroth ab?“ Zu gerne würde Erchirion sofort mit ihm zur Hafenstadt zurück reisen. Doch wusste er auch, dass dies nicht ging. Erstmal würde er nach Minas Tirith müssen und dort würde man dann weiter sehen. „Faramir hat mir Heimaturlaub gewährt. ... Und wenn ich ehrlich bin, glaube ich dass ein bisschen Abstand zu meinem Vetter sowohl mir als auch ihm gut tun würde.“ Der junge Mann hatte eine nachdenkliche Miene aufgesetzt. Nein, mit Faramir wollte er im Moment wirklich nichts zu tun haben.
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Hinfallen, Aufstehen, Krone richten, weiter gehen ...
Erchirion wirkte müde, aber beruhigt als er ihm von dem Brief erzählte. Doch trotz aller Müdigkeit, welche wohl durch die Verletzung bedingt war, begehrte der Fürstensohn auf. Dergolad wusste, dass es nicht so ganz fair war ihm den Brief vorzuenthalten, aber er wusste auch, dass es seinem ehemaligen Schüler nicht schaden würde, sich noch ein wenig in Geduld zu üben. Die finstere Miene Erchirions und dessen Äußerung, dass er nicht das Recht besitzen würde ihm etwas vor zu enthalten konnte den Waffenmeister nicht wirklich beeindrucken. »Mag sein, dass ich nicht das Recht habe, Dir irgendetwas vor zu enthalten. Aber soll ich Dir etwas sagen…im Moment bist Du wohl kaum in der Verfassung, Deine Rechte besonders energisch einzufordern. Sei vernünftig Erchirion. Du weißt, dass Du die Kraft, die Dir das Essen geben wird brauchst.«
Es hätte die ruhigen Worte nicht gebraucht, denn Imrahils Sohn lenkte fast unmittelbar nach seinem kurzen Ausbruch ein. Offenbar hatte er sich seinem momentanen Schicksal ergeben und schon ging er auf ein anderes Thema ein. Dergolad schüttelte den Kopf. »Meine Rückreise hängt ein wenig davon ab, was es hier noch für mich zu erledigen gibt. Ich selbst habe noch ein paar persönliche Erledigungen zu machen, die aber nicht eilen. Und ansonsten ist meine Hauptaufgabe Herrn Denethor die Nachrichten Deines Vaters zu überbringen. Sollten die Heiler der Meinung sein, dass Du bald wieder reisefähig sein solltest, dann lässt es sich sicher so einrichten, dass Du mich auf dem Rückweg begleiten kannst. Vor allem, wenn Dir Faramir sowieso Heimaturlaub gewährt hat…«
Die Äußerung Erchirions bezüglich Faramirs ließ den Waffenmeister aufhorchen. Fast klang es so, als wären die beiden Männer aneinander geraten. Dergolad griff nach der Suppenschale und blickte dann seinem ehemaligen Schüler fest in die Augen. »Das klingt ja fast so, als hättest Du Ärger mit Faramir gehabt. So wie ich Dich kenne ist Dir wieder mal Dein Temperament durchgegangen…Oder was war es diesmal?...Und nein…keine Ausflüchte…irgendwie würde ich es doch erfahren.«
----------------------------------------------- "No one fights for kingdom, no one fights for gods. No one fights for heart and home, no one fights the odds. No one fights for power, or what the sword defends. You fight because you want to live; you fight to save your friends"
Das Erchirion wegen des Essens recht schnell einlenkte, lag wohl auch daran, dass er mit Dergolad ungern Streit anfangen wollte. Er schätze den Mann einfach viel zu sehr. Das sollte aber nicht heißen, dass Erchirion immer einer Meinung mit dem Waffenmeister war.
Nun versuchte sich der Waldläufer auf die Worte zu konzentrieren, welche Dergolad an ihn richtete. Er würde nicht gleich Morgen wieder aufbrechen. Das war gut so, befand Erchirion, denn dann hatte er vielleicht öfters die Gelegenheit ihn zu sehen. Dergolad war für ihn eben irgendwie sowas wie ein Stückchen Heimat, eine Erinnerung an seine Jugend. Auch wenn es albern klang. Erchirion hoffte nicht lange in den Häusern der Heilung bleiben zu müssen und somit möglichst bald die Hafenstadt wieder zu sehen. Die Schreie der Möwen, das Rauschen der Brandung ... all das vermisste er sehr. Gut, momentan sah er sich nicht in der Lage für so eine Reise. Zu schwach fühlte er sich, zu groß waren die Schmerzen und die Bewegungseinschränkung.
Als Dergolad den letzten Satz über seinen Auftrag hier beendet hatte, nickte Erchirion. „Gut, das ist gut ...“, meinte er leise. Doch die Vorfreude währte nicht lange, denn nun schnitt der ältere Mann ein weniger schönes Thema an. Faramir ... Erchirion seufzte kurz und verdrehte die Augen. Dann sah er Dergolad schon fast wütend an. „Warum suchst du die Schuld bei mir? Warum soll ich immer derjenige sein, dessen Temperament durchgeht?“ Erchirion rege sich viel zu sehr auf und das tat seinem Körper gar nicht gut. Seine Schulter pochte und kurzzeitig schüttelte ihn ein Hustenanfall. „Ist es nicht möglich, dass ein Faramir, ein Sohn des Truchsess, auch einen oder nein, sogar mehrere Fehler begeht?“ fügte er mit kratziger Stimme hinzu.
Dieses Thema hatte er wirklich so satt. Ständig war er der Sündenbock und wenn er mit jemandem im Zwiespalt war, traf natürlich auch ihn die Schuld. Weil er dickköpfig, verzogen und ein arroganter Schnösel war. Genauso dachten doch die anderen von ihm ... Natürlich gab es Ausnahmen, aber diese Menschen waren selten zu finden.
Erchirion spürte wie sich Tränen in seinen Augen bildeten und schnell wischte er sich mit der freien rechten Hand über das Gesicht. Erchirion war stark ... starke Männer weinten nicht. Männer weinten überhaupt nicht! Aber die letzten zwei Tage waren wohl einfach zu viel für den ihn gewesen. Seine Nerven lagen blank.
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Larena lächelte und war erleichtert. Sie war auf einiges gefasst gewesen, auch darauf, dass der Mann sie im Schrecken wütend angebrüllt hätte. Doch Thenar verblüffte sie. Vorsichtig ließ sie die Hände wieder sinken, die sie abwehrend vor sich gehalten hatte und blickte sanft und beruhigend in das Gesicht, indem sich der Schmerz jedoch trotz allem immer noch recht deutlich abzeichnete. „Das Gelenk, das Euch so schmerzte, besteht aus sehr vielen winzigen Knochen. Einer davon war nicht an seinem Platz. Ich habe ihn jetzt allerdings dorthin zurück gesetzt. Heute Mittag war es noch nicht zu sehen. Die Schwellung war noch zu dick. Jetzt jedoch konnte ich es erahnen und dann auch erfühlen. Weiteres Kühlen und die richtige Pflege werden Euch nun schneller wieder auf die Beine bringen, als Ihr es vielleicht zuvor glaubtet. Mit einem guten Verband werdet Ihr vielleicht morgen schon auf die Krücken wieder verzichten können. Ich hoffe doch sehr, damit in Eurem Sinne gehandelt zu haben?“
Ein wenig verschmitzt lächelte sie Thenar nun mitten in sein herbes Gesicht und fand Gefallen an dem Ausdruck, den sie darin fand.
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Fast meinte er die unterdrückte Wut in Erchirions Augen zu sehen, als dieser sich beschwerte, weshalb sein Lehrmeister die Schuld für die offenbar bestehenden Unstimmigkeiten zwischen Faramir und Erchirion zu suchen schien.
Als der Fürstensohn, wohl aufgrund der Aufregung zu husten begann sprang Dergolad unvermittelt auf um ihm notfalls helfen zu können, auch wenn er sich nicht so ganz sicher, was er wirklich für den Jungen tun konnte. Nachdem der Hustenanfall sich wieder gelegt hatte klang Erchirions Stimme belegt und kratzig und seine Worte strahlten eine gewisse Unsicherheit aus.
Dergolad schüttelte den Kopf. »Erchirion, kein Mensch ist unfehlbar. Und sicherlich auch Faramir nicht. Magst Du mir nicht erzählen was vorgefallen ist. Ohne zu wissen, was passiert ist kann ich Dir, selbst wenn ich es möchte keinen guten Rat geben. Das wirst Du doch sicherlich verstehen?«
Er hatte seinem ehemaligen Schüler die Hand auf die unverletzte Schulter gelegt und blickte ihm ernst in die Augen, die sich langsam mit Tränen zu füllen schienen. Es wunderte den Waffenmeister nicht, als Erchirion diese rasch wegwischte. »Du weißt selbst, dass Du hin und wieder nicht unbedingt ein begnadeter Diplomat bist. Aber Du bist kein schlechter Mensch. Wenn es zwischen Dir und Faramir zum Streit kam, dann werden sich die Gründe finden und hoffentlich auch beseitigen lassen. Dessen bin ich mir sicher. Und außerdem ist es jetzt erst einmal wichtig, dass du rasch wieder gesund wirst. Ich denke, ich kann es vor Deinem Vater verantworten, wenn ich solange bis Du wieder auf den Beinen bist, in Deiner Nähe bleibe. Vermutlich würde er so etwas sogar gut heißen.«
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