Eigentlich nur um sich zu vergewissern, dass der Transport des Schwerverletzten reibungslos verlief, folgte der Kräutermeister den Heilern, wobei die Männer besprachen, wohin man Donar verlegen würde. Man entschied sich für eine Übergangslösung, für ein Zimmer in einem weiteren Gebäude, das allerdings bereits belegt war.
Handir entschied sich, den Krieger in einen Raum mit einem weiteren wichtigen Patienten zu bringen. Dieser andere war jener Mann, der zwei Tage zuvor mit einer starken Rauchvergiftung in die Häuser der Heilung eingeleifert worden war, Hùrin der Kühne. Der erfahrene Heiler hatte seine Wahl ganz bewusst getroffen. Húrin war wichtig, da er als Wächter der Schlüssel eine hohe Stellung genoss; Donar, weil er einfach zu geschwächt war und deshalb unter strenger Beobachtung stehen musste. So dachte Handir, könne er sich gut um beide Patienten kümmern.
Hùrin schlief anscheindend, weshalb die Heiler äußerst leise agierten. So vorsichtig es ihnen möglich war, verlagerten sie den Krieger auf das weiche Krankenbett. Zufrieden stellte der Kräutermeister fest, dass alles klappte.
_________________________________________ Der Chara für alle Fälle …
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Schläfrig und erschöpft wie er noch immer war, bekam Donar von dem Transport nicht viel mit. Seine Gedanken versuchte er zu ordnen, doch bald übermannte ihn die Müdigkeit und das letzte was er mitbekam war, dass man ihn in ein anderes Zimmer verlegt hatte. Er wurde auf ein Krankenbett gelegt, wo er auch sofort einschlief.
Sich müde über die Augen wischend, löste sich Adriana von der kühlen Wand. Kein Wunder, dass sie so schläfrig war, das kam sicher auch durch diese unerträgliche Hitze. Sie sehnte sich nach ihrer Mittagspause und dem kühlen Aufenthaltsraum. Ein Glück hatte sie am Samstag frei! Sie würde den ganzen Tag nur schlafen und einfach entspannen.
Doch noch war sie hier auf Arbeit. Mit einem Seuftzen öffnete sie die Tür zum Flur. Sie überlegte kurz. Wo mochte sich der Kräutermeister wohl im Moment befinden? Sicher war er im Büro, oder trank seinen unverzichtbaren Tee. So stand die junge Frau schon wenig später erneut vor dem Zimmer ihres Vorgesetzten. Dort allerdings war niemand anwesend. Wahrscheinlich, so vermutete sie, war er mit einer Operation beschäftigt ...
In der großen Halle mit den vielen Kesseln traf sie auf die Heilerin, die so eben einen roten Zusatz in einen der Kessel kippte. Auf Nachfrage erfuhr Adriana dann sogleich, dass Handir einen Patienen, einen verletzten Krieger auf dessen neues Zimmer gefolgt sei. Sich äusserlich nichts anmerken lassend, bedankte sie sich für diese Informationen und fragte nach der Lage des Krankenlagers des Verletzten. Ohne Frage musste es sich dabei um Donar handeln!
Nervös trat sie mit ungewohnt zaghafte Schritten in den Krankenflügel und klopfte an die Tür. Ihr Herz raste. Was würde der Kräutermeister zu der ganzen Sache sagen? Was würde geschehen, wenn alles heraus kam?
Noch immer mit diesem riesigen Glücksgefühl im Kopf, öffnete Tulkas das Tor zu den Häusern der Heilung, hinter dem sich der Hof mit dem Brunnen befand. Schon stellte er sich in Gedanken vor, wie er seiner Tochter die Begegnung mit dem Erstgeborenem erzählen würde. Er umrundete das Erste Gebäude und gelangte nach einigen Abzweigungen zum Speisesaal, von wo aus er sich orientieren wollte.
Der Geschäftsmann kam nicht allzu oft in die Krankenanstalt. Nur wenn er jemanden besuchen wollte, oder andersweitig erscheinen musste, kam er vorbei. Nun trat er auf einen kleineren Heiler, wahrscheinlich einen Auszubildenen, mit einem Besen zu, den er nach seines Freundes Zimmernummer fragte.
Der schüchtern wirkende Heiler fuhr sich mit der Hand durch seine Haare und zuckte mit den Schultern, bevor er verneinte. Tulkas überlegte, aber in diesem Moment meldete sich plötzlich eine Stimme aus dem Hintergrund, die sich anbot, ihn den Weg zu zeigen. Erleichtert sagte er zu und hinter einem langen Tresen tauchte eine korpulente Frau auf, die ihn ohne Umschweife ans gewünschte Ziel brachte.
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Elanya erwachte und blickte sich fragend um. 'Nanu? Wie lange habe ich geschlafen? Wie spät mag es sein?' Sie streckte sich ein wenig und stellte fest, dass ihr der Kopf augenblicklich nicht weh tat. Erleichtert zog sie sich zum sitzen hoch und trank ein wenig aus dem Becher, der auf ihrem Nachttisch stand. Das Mädchen überlegte, wie lange sie wohl geschlafen hatte und versuchte die Tageszeit anhand der einfallenden Sonnenstrahlen zu bestimmen. ' Ach, das kann ich doch nicht. Komisch, dass alle Erwachsenen immer wissen, wie spät es ist ... '
Da hörte sie ein Geräusch vom Flur her und rief : "Hallo?" Einen kurzen Augenblick später schaute die Heilerin durch die Tür, die Elanya schon einmal versorgt hatte. Auf ihre Nachfrage bekam sie zur Antwort, dass nun Mittagszeit sei. Die Heilerin lächelte über ihr Erstaunen und kümmerte sich sogleich um sie. Wenig später schob die Heilerin Elanya im Rollstuhl zum Essraum.
Adriana mit NPC Handir und Tulkas in Donars und Húrins Krankenzimmer
Tulkas klopfte an die Tür des Krankenzimmers, die auch zu seinem Erfreuen sofort geöffnet wurde. Nun sah er sich einem hochgewachsenem Mann mit schwarzem Haar und Bart gegenüber, den er aufgrund seiner Robe sogleich als Kräutermeister erkannte. Zwar war er überrascht diesen ausgerechnet hier anzutreffen, doch trug er höflich sein Anliegen vor.
Handir nickte freundlich, während er den Heilern, die Donars Liege nun endgülltig befestigt hatten, bedeutete, zu gehen. "Ja," bestätigte er mit gesenkter Stimme das Anliegen des anderen Mannes, "Húrin liegt hier, doch er schläft im Moment. Treter doch ein." Er ließ ihn vorbei und schloss die Tür. Der Kräutermeister hatte Tulkas sofort erkannt, zwar hatten sie nicht viel miteinander zu tun, doch wusste er, dass dieser Adrianas Vater war. Da klopfte es plötzlich ein zweites Mal und wieder öffnete Handir die Tür. Erstaunt bemerkte er, dass es eben die junge Heilerin war.
Nervös knete Adriana ihre Hände. "Ähm," stotterte sie, das sie nicht so recht wusste, wie sie beginnen sollte, "Ich wollte Euch sprechen." Angespannt wartete sie auf die Reaktion ihres Vorgesezten, doch der lächlete nur. "So ein Zufall!" rief er so laut aus, wie es eben ging. Dann zeigte er auf ihren Vater, der vor Húrins Bett stand. Überrascht fuhr die junge Frau zusammen. Was machte Tulkas denn hier? "Oh," stieß sie hervor, "Hallo Vater!"
Auch der Geschäftsmann zeigte sich ziemlich überrascht, seine Tochter hier zu sehen, doch freute er sich, sie zu sehen. Vielleicht konnte er sogar gleich mit ihr sprechen?
Aber jetzt sprach Handir: "Um was geht es denn? Ist es wichtig, dass wir unter vier Augen reden?" Fragend sah er von seiner Auszubildenen zu ihrem Vater.
Adriana überlegte keine Sekunde. "Nein, das ist schon in Ordung so." antwortete sie. Immerhin wusste Tulkas ohnehin alles ... Obwohl, durchzuckte es sie auf einem Mal, er von ihrer Abmachung mit Arvellon nichts wissen durfte! Hektisch suchte sie nach einer Ausrede, doch der Kräutermeister musterte sie so seltsam, dass ihr ganz schlecht wurde. "Es geht um gestern Abend ..." murmelte sie. Wie konnte sie diese Situation jetzt noch retten?
Handir horchte nachdenklich auf, während er Tulkas und dem Mädchen einen Stuhl anbot. "Ah, genau," bestätigte er, "Da gab es einen Zwischenfall in einer Schänke, nicht? Die Kollegen haben mir bereits einiges erzählt, diesem Krieger wurde ein Messer in den Rücken gerammt?"
"Genau ..." antwortete Adriana, die auf ihrem Hocker immer kleiner wurde. Sie begann zu schwitzen, kleine Schweißperlen bildeten sich auf ihrer Stirn. "Es tut mir Leid, Arvellon!" schoss es ihr durch den Kopf, "Doch ich kann unsere Abmachung nicht halten!" Verzweifeld klammerte sich die junge Frau am Holzrahmen des Stuhl fest, panisch eine Möglichkeit suchend. Aber die Ideen blieben ihr aus und mit einem Mal purzelten die Worte aus ihr heraus. Sie konnte es nicht verhindern und bemerkte gar nicht, dass der verletzte Krieger und Húrin aufgewacht waren. Unter Tränen schaffte sie es nicht einmal mehr Haltung zu bewahren.
Adriana mit NPC Handir und Tulkas in Donars und Húrins Krankenzimmer
Bemüht wenigstens Arvellon aus dem Gespräch zu lassen, versuchte Adriana möglichst um den heißen Brei herumzureden und erzählte nichts von ihrer Abmachung. Sie wusste zwar nicht, warum der Fremde nicht wollte, dass jemand von seinen erstaunlichen Fähigkeiten erfuhr, doch sie spielte auch Donars Behandlung hinunter, in der Hoffnung damit im Sinne des anderen zu handeln.
"Zufällig und zu meinem Glück kannte sich der Begleiter des Kriegers einigermaßen mit alternativen Heilmethoden aus und so konnten wir beide sofortige Hilfe leisten." kürzte sie das Geschehen, wobei sie ihrem Vater einen warnenden Blick zuwarf. Hoffentlich verriet er nichts! Immerhin hatte die junge Frau ihm alles wahrheitsgemäß erzählt.
Tulkas war der seltsame Blick seiner Tochter nicht entgegangen. Allerdings wusste er ganz und gar nicht, was er davon halten sollte. Er konnte es eigentlich gar nicht fassen; Da schützte sich das Mädchen selbst, anstatt ihren Fehler einzugestehen! Dabei hatte sie doch erzählt, selber nur die verletzten Pöbler verarztet zu haben! Irritiert starrte er sie an, denn er konnte sich an keine vergleichbare Situation, in der Adriana so gelogen hatte, errinern. Das sah ihr doch gar nicht ähnlich. Sein Glücksgefühl einen Elben gesehen zu haben, war mit einem Mal verschwunden. Er würde wohl ein ernstes Wörtchen mit ihr reden müssen ...
Derweil lauschte der Kräutermeister aufmerksam der Geschichte seiner jungen Auszubildenen, die nun aufgehört hatte zu sprechen und wie ein Häufchen Elend auf ihrem Stuhl hockte. Umständlich kramte er ein sauberes dunkelgrünes Taschentuch aus einer Tasche seines Talars. Er wusste nicht wirklich, was er von all dem zu halten hatte. "Hm." murmelte er deshalb nachdenklich, ohne wirklich zu wissen, was er sagen sollte.
"Ich kann mir das alles nicht erklären," schluchzte Adriana nun, womit sie die kurze Stille unterbrach, "Ich kann es wirklich nicht."
Handir nickte. Er musste ebenfalls zugeben, dass so ein Feler gerade für die junge Frau ungewöhnlich war. Und gerade in einem solchen Falle hätte sie anders reagieren müssen! "Nun..." setzte er gerade zum Sprechen an, als es auf einmal zum dritten Male an der Tür klopfte. Verwirrt erhob sich der Heiler, aber als er die Tür öffnete, sah er sich wieder Erwartens einem Jugendlichen gegenüber.
Dieser stellte sich als ein Bote, geschickt durch den Soldaten Hador, vor. Er überbrachte eine Einladung zu dessen Siegerehrung, die ausgerechnet an Adriana gerichtet war. Überrascht sah sie auf. Der Soldat sollte eine Medaille für seinen Einsatz beim Feuer bekommen, was sie freudig hinnahm. Unsicher sah sie zu ihrem Vorgesetzten. Gerne wollte sie hingehen, doch ohne Einstimmung war das wohl unmöglich.
Endlich kam Hador an. Er stand vor der großen braunen, hölzernen Tür und trat herein.
»Adriana? Wo seit Ihr?«, fragte er in den langen Flur hinein. Er ging in schnellem Schritt weiter in den endlos langen Gang hinein. Er hörte jemanden reden, eine leise Stimme. Geschwind ging er in die Richtung. Er atmete schwer und hoffte das der Bote noch nicht da war. Sonst war alles still.
›So Hador. Bleib ruhig. Du schaffst es!‹, dachte und trabte um die Ecke. Eine Tür stand offen. Er wollte gerade anklopfen, als ein Jugendlicher heraustrat. Und Hador erkannte ihn. ›DER BOTE‹, dachte er und war enttäuscht, das er zu spät war.
»Seid gegrüßt. Was macht Ihr de ... «, wollte er gerade fragen, aber Hador hielt ihm dem Mund zu. »Still!«, meinte er nur leise und klopfte an die Tür um dann einzutreten.
In Hurins Zimmer
»Adriana!« »Ich denke der Bote hat Euch schon die Nachricht überbracht! Wollt Ihr mitkommen?« Erst jetzt bemerkte er die anderen Männer im Raum.
»Entschuldigt das ich so hereinplatze, aber Denethor persönlich lud mich zu einer Verleihung ein, und ich möchte, das Adriana mic begleitet. Ihr habt doch sicher nichts dagegen einzuwenden, nicht wahr?«, fragte er und ließ keinen zu Wort kommen:
»Komm mit mir Adriana, du würdest mir einen großen Dienst erweisen!«
------------------------------------------------ Hier gelobe ich Lehnstreue und Dienst für Gondor und für den Herrn und Truchsess des Reiches, zu sprechen und zu schweigen, zu tun und geschehen zu lassen, zu kommen und zu gehen, in der Not und in guten Zeiten, im Frieden oder Krieg, im Leben oder Sterben, von dieser Stunde an, bis mein Herr mich freigibt oder der Tod mich nimmt oder die Welt endet. So sage ich, Hador, Húrins Sohn, aus Gondor.
Noch ehe Kräutermeister allerdings etwas sagen konnte, platzte ausgerechnet Hador in den Raum. Die junge Frau starte ein wenig perplex auf den Soldaten, der die Anwesenden ohne abzuwarten mit einem Redeschwall überschüttete. Ähnlich schien es ihrem Vorgesetzten zu gehen und auch ihr Vater betrachtete ihn kritisch.
"Nun," erhob Handir nun die Stimme, "Wie Ihr vielleicht sehen könnt, befinden wir uns hier gerade in einem privatem Gespräch. Ich würde Euch daher bitten, draussen zu warten, bis wir dieses beendet haben." Adriana hörte sogleich den leicht vorwurfsvollen Ton in seiner Stimme. Offensichtlich missbilligte er das Verhalten des Mannes.
Ein wenig beschämt senkte sie den Kopf. Zwar war sie natürlich nicht für sein Verhalten verantwortlich, doch trotzdem war sie irgentdwie der Meinung, dass Hador sein Anliegen auch taktvoller hervorbringen hätte können. So zuckte sie jetzt bloß mit den Schultern und wartete, bis der Kräutermeister die Tür hinter dem Soldaten geschlossen hatte, bevor er sich ihr zuwandte:
"Also gut. Schweigen wir einstweilen über das Gewesene. Ich werde ... den Sachverhalt jedoch noch einmal überdenken und dann auf dich zukommen. Du kannst gehen." "Danke." murmelte Adriana, bevor sie einen fragenden Blick auf ihren Vater warf, der aber jediglich mit den Schultern zuckte und ihr einen seltsamen Blick zu warf, von dem sie genau wusste, was er bedeutete: "Wir sprechen uns noch!"
Mit einem höflichen Knicks trat die junge Frau erleichtert aus dem Raum. Sie atmete tief aus. Was für ein Horror! Aber sie hatte es hinter sich gebracht und nur das zählte. Auch wenn viellicht noch eine Strafe folgen würde ... Etwas unbeholfen kramte Adriana nach einem Taschentuch, mit dem sie sich über die eben noch feuchten Augen fuhr. Dann wandte sie sich mit einem schwachen Lächeln an Hador: "Wann sagtest du beginnt die Veranstaltung?"
Nachdem Eric sich einen Augenblick lang (bevor er von den Unterkünften aufbrach) orientieren musste, erinnerte er sich wieder an den richtigen Weg. Er war schon einmal in den Häusern der Heilung gewesen (seines Armes wegen) und von daher hatte er nach einen kleinen Umweg keine Probleme mehr gehabt den Weg zum Gebäude zu finden. Nun aber, stand er in den Krankenstätten und fragte sich wo er wohl Donar finden würde.
Schon eine ganze Weile irrte der Bergmensch in den Häusern der Heilung herum, doch die Vielzahl der Zimmer und Räume verhinderten ein schnelles Finden seines Anführers.
›Verdammt wo ist Donar? War ja auch 'ne grandiose Idee von ihm sich jetzt zu verletzen! Hab ja nichts besseres zu tun als ihn zu suchen! An unseren Schlaf könnte er auch mal denken ... Oh ich habe Kopfschmerzen! Hab wohl zu viel gestern getrunken ... Dieser Met ist wirklich köstlich. Herrlich außerdem diese unzählbaren Kneipen und Schänken in dieser Stadt! Das Krankenhaus könnten sie dafür aber kleiner machen ... Dann könnte man auch mal jemanden finden hier! Hab noch nicht mal nen Heiler hier gesehen.‹
Obgleich es nun schon Nachmittags war, war Eric noch immer unglaublich müde. Er stand nun vor dem Zimmer in dem sein Arm behandelt worden war. ›Donar ist aber nicht hier!‹ stellte der Bergmensch fest, als er in das Zimmer schaute. Der Raum war abgesehen von der Einrichtung (Liege, Schränke, Stühle ...) vollkommen leer.
Plötzlich sah Eric eine Gestalt am Ende des Ganges. ›Vielleicht kann der mir ja weiter helfen!‹ dachte der Krieger hoffnungsvoll. Schnell lenkte er seine Schritte den breiten Flur entlang. Als er dort angekommen war, wo er die Gestalt gesehen hatte schaute er sich um. Nebenan war ein größeres Zimmer vor dem mehrere Leuute standen, darunter auch ein Soldat, welchen Eric als die Wache identifizieren konnte, welche die Bergmenschen bei deren Ankunft in Minas Tirith so interessiert beobachtet hatte. Wenn sich Eric richtig entsann, hatte Donar den Soldaten sogar angeschrien.
›Den hab' ich doch schoin mal gesehen ... War das nicht auf dem großen Platz, auf dem wir nach unser Ankunft warten sollten? Und die junge Frau dort - ist das nicht die Heilerin die meinen Arm behandelte? Die wird mir bestimmte Auskunft geben können ... Vielleicht behandelt sie Donar ja gerade. Endlich habe ich jemanden gefunden!‹ Eric hätte vor Freude am liebsten einen Luftsprung gemacht, schritt stattdessen (um sich nicht lächerlich zu machen) auf den Soldaten und die Heilerin zu. Die beiden schienen gerade im Begriff zu sein ein Gespräch anzufangen, doch dies ar dem Bergmenschen nun egal.
Er war wie Donar - er duldete keinen Wiederspruch und da die Ansicht vertrat, dass Donar im Moment wichtiger war als dieser Soldat sprach er die Frau an, noch ehe die Wache auf deren Frage antworten konnte.
»Ich suche Donar ... Ihr wisst sicher wen ich meine. Er ist mein Anführer und ich wollte mich nach seinem Befinden erkundigen. Man sagte mir, dass er ein Messer in den Rücken gerammt bekommen hätte und er nun stark blute. Außerdem verlangt es mir nach einem Gespräch mit ihm, denn es gilt noch einige Umstände zu klären.«
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Donar hatte schlecht geschlafen. Der Schmerz in seinem Rücken wurde kaum weniger und das Liegen war unangenehm. Häufig war der Stammesführer schweißgetränkt aufgewacht, feststellend dass seine Alpträume, welche von der Zerstörung seiner Heimat handelten, nicht der Wahrheit entsprachen und er sich in einem kleinen Zimmer befand, nicht im Kampf gegen Orks und andere Feinde. Ein eben solchen Traum hatte der Bergmensch wieder, als er aber aufwachte merkte er, dass er sich in einem anderen Zimmer als zuvor befand. Viele Leute standen in dem Raum, doch auch ein anderer Kranker lag in einer Liege neben ihm. Dieser Verletzte war ebenfalls soeben aufgewacht und musste sich scheinbar auch erst einmal orientieren. Seiner und Donars Blick begegneten sich. Die beiden Männer schauten sich ratlos an, Donar konnte den Blick des anderen nicht deuten, glaubte jedoch zu erkennen, dass dieser ebenfalls gerne wüßte wo er sich befand.
Die vielen Leute, drei um genau zu sein unterhielten sich angeregt und eine junge Frau, welche Donar bereits in der Schänke gesehen hatte machte einen niedergeschlagenen Eindruck. ›Was macht die denn hier? Die war doch in der Kneipe, wenn ich mich recht erinnere! Stimmt ... Zusammen mit diesen Soldaten. Was ist nur passiert? Warum bin ich hier? ... Also da waren diese betrunkenen Schläger die mich angegriffen haben ... Mich und den anderen ... Den Waldläufer. Aber was war dann? Man muss mich verletzt haben ... Ahh, ja richtig! Einer der Angreifer rammte mir ein Messer in den Rücken ... Daher auch der Schmerz. Aber was danch geschah weiß ich nicht mehr. Ich glaube der Waldläufer wollte mir helfen ... Mich in die Häuser der Heilung bringen ... Genau da bin ich gerade. Demzufolge müssen diese Leute dort Heiler sein. Doch was macht die Frau hier? Ach, ich erinnere mich, die hat doch Eric verarztet! Bin ich also an eine Heilerin geraten. Ist ja ein glücklicher Zufall ...‹
Nachdem Donar seine Gedanken geordnet hatte richtete er sich etwas auf. Nun bekam er einen besseren Überblick über das Zimmer und konnte sehen, dass es sich um einen größeren Raum handelte, in dem anscheinend ständig mehrere Patienten gleichzeitig behandelt wurden. Die sich noch immer unterhaltenden Leute nahmen scheinbar keine Notiz von den Kranken. Dann aber ging die Tür und ein junger Mann betrat den Raum. ›Noch einer? Langsam wird's voll hier ... Sollen ihren Tratsch doch woanders besprechen!‹
Nachdem der Soldat aus der Schänke in den Raum starrte verließen einige Personen den Raum. ›Na endlich!‹ dachte der Bergmensch. Er war nun endgültig wach und verspürte keine Müdigkeit mehr. Gerne wäre er nun aufgestanden und hätte einen Spaziergang gemacht. Die Luft im Raum wirkte verbraucht un Donar war des Liegens müde.
»Ist meine Verletzung schwer? Wie lang wird die Genesung dauern? Darf ich die Liege verlassen?« der Stammesführer sprach nun den Heiler an, er wollte Auskunft. Eine lange Genesungszeit käme ihn sehr ungelegen, schließlich galt es noch eine Abmachung mit dem Truchsess zu schließen. Eigentlich hatte Donar nur wenige Tage Aufenthalt in Minas Tirith eingeplant, er wollte schnell zurüch gen Norden, doch diese Pläne waren bereits unmöglich geworden. Zu viel war falsch gelaufen: Das nicht gerade von Erfolg gekrönte Gespräch mit Denethor, Erics Verletzung, das Verlaufen in der Stadt und nun auch noch eine schlimme Verletzung am Rücken des Anführers.
Hador war kaum drinnen, so musste er auch wieder den Raum verlassen.
›Ach, wieso jetzt. Die Versammlung hat schon angefangen!‹. Er wollte sich gerade auf eine Bank neben den Raum setzen, da kam Adriana heraus.
›Was ein Glück‹ Er sprang sofort auf.
»Sie hat schon angefangen, wir müssen uns sehr beeilen.« Und so gingen beide aus den Häusern der Heilung, die einzelnen Ränge hinunter. Er wollte nicht rennen, aber schnell gehen.
Straße, in welcher Hador wohnt
Hador ging auch an seinem Haus vorbei, und da kam ihm die Idee. »Könnt ihr reiten?«,fragte er sie.
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Kaum hatte Adriana ihren Satz beendet, als plötzlich einer der Kameraden des Kriegers auf sie zu maschiert kam und nach dem Befinden seines Anführers fragte. Es war derselbe, den sie einige Tage zuvor am Arm verartztet hatte.
"Ähm," murmelte sie leicht überrumpelt, "Bitte sprecht doch gleich mit dem Kräutermeister, er weiß besser um Donars Zustand. Bitte, er ist in diesem Raum hier." Nachdem sie kurz an die Tür geklopft hatte, schickte sie den wild aussehenden Mann in das Zimmer. Die junge Frau wusste zwar nicht genau, was ihr Vorgesetzter zu so einer Störung sagen würde, doch ihr war es in diesem Moment egal. Ihre Gedanken kreisten unablässlich um das Gespräch mit ihm eben zuvor.
Doch da eröffnete ihr Hador, dass seine Ehrung wohl schon angefangen hatte. Erstaunt blickte sie ihn an, aber er zog sie ohne Wiederrede aus dem Gebäude die Straßen hindurch.
In der Straße, in der Hador lebt
Endlich stoppte er apprupt vor einem länglichem Hof und ihr bot sich endlich die Gelegenheit zu sprechen, als sie auf seine Frage antwortete. "Ja, ich habe das Reiten gelernt. Doch ... Es wundert mich, dass eure Versammlung bereits begonnen hat! Das ist aber früh! Ich meine, es ist erst Mittag und, na ja ..." Adriana sah ein wenig beschämt an sich hinunter. Zwar hatte sie keine Ahnung, wie viel Zeit sie noch hatten, doch eigentlich hatte sie gehofft, sich noch ein wenig frisch machen zu können.
Die Heilerin war offensichtlich überrascht Eric zu sehen, wies den Bergmenschen dann aber weiter, in das Krankenzimmer. Donar läge in dem Raum meinte sie. »Habt Dank für die Auskunft.« murmelte der er ehe er die Tür öffnete. ›Na hoffentlich ist Donar hier. Den Heiler da drin werde ich wohl auch noch nach meinem Arm fragen müssen ... Er sollte ja noch einmal überprüft werden. Was für ein dämlicher Tag! Habe bisher nur geschlafen und den Anführer gesucht! Wenigstens habe ich ihn nun gefunden ...‹
Im Krankenzimmer Donars
Eric öffnete vorsichtig die Tür. Das Erste, was er sah war ein Mann, welcher sich über ein Krankenbett beugte. Dies musste der Heiler sein. In einer Ecke konnte der Bergmensch außerdem einen weiteren Mann erkennen, anscheinend ein wohlhabender Stadtbewohner. In einem zweiten Bett lag ein Patient, genauso wie Donar wach.
»Hallo? Störe ich? Ich wollte mich nach den Zustand Donars erkundigen ... Er befindet sich doch hier, oder?« Sofort drehten sich alle Anwesenden zu Eric, dessen Ankunft sie nicht bemerkt hatten um. Donar schien erleichtert ein bekanntes Gesicht zu erblicken.
Donar
Ehe einer der Männer im Raum auf Donars Fragen antworten konnten, öffnete sich die Tür erneut ››Schon wieder?‹ Das sind ja Zustände hier ... Man sollte sich beschweren!‹ Donar wurde wütend. Es konnte (für ihn) nicht sein, dass ständig Leute in das Zimmer eines Kranken kämen und diesen durch Gespräche seines Schlafes beraubten. Doch als der Stammesführer bemerkte wer der gerade eingetroffene 'Besucher' war besserte sich seine Laune schlagartig. »Eric!« Ungläubig aber gleichzeitig erfreut starrte er seinen Vertreter an.
›Woher weiß der denn, dass ich hier bin? Aber vielleicht kann er mir erklären was hier vorgeht.‹
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Elanya hatte beim Essen nicht so viel Appetit gehabt und wenig gegessen. Interessiert hatte sie die anwesenden Leute im Essraum beobachtet und sich ihre Gedanken gemacht. Da sie keinen Gesprächspartner hatte, nahm sie sich vor, die Heilerin zu fragen, die sich gewiss wieder um sie kümmern würde.
Aber dem war nicht so; ein ihr unbekannter junger Pfleger schob sie durch den Garten und dann wieder auf ihr Zimmer. Elanya wagte nicht, ihn anzusprechen, denn der Pfleger kam ihr nicht sympathisch vor. Schließlich saß sie in ihrem Rollstuhlallein im Zimmer und starrte traurig aus dem Fenster. 'Ob mich heute jemand besuchen kommt? Hoffentlich! Es ist so schrecklich langweilig hier allein im Zimmer! Warum ist Adriana denn nicht da?'
Elanor kam gerade von Saeldis zurück, die sich aufopfernd um sie gekümmert hatte. Die Bäckereiverkäuferin wohnte im selben Stadtring wie der Marktplatz und hatte sie resolut mit zu sich nach Hause genommen, nach den ganzen Geschehnissen, die passiert waren. 'Ich muss das Alles Elanya erzählen! Die wird bestimmt staunen!'
So schnell es ihr Zustand erlaubte, eilte die schwangere Frau zu den Häusern der Heilung und suchte das Zimmer ihrer Tochter. In den Gängen des Hauses war niemand zu sehen, den sie hätte fragen können. Verwirrt blieb sie stehen und konzentrierte sich.'Wo war der Raum nochmal, wo Elanya ist?' fragte sie sich und klopfte zögernd an eine Tür, von der sie meinte, dass sie die richtige sei. Erleichtert hörte sie Elanyas Stimme und trat ein.
" Kind, ich hätte deinen Raum fast gar nicht gefunden!" sagte sie zur Begrüßung und strich ihrer Tochter über den Oberarm. Sie setzte sich auf das Bett Elanyas, ihrer Tochter im Rollstuhl gegenüber und verschnaufte kurz. Dabei schaute sie das blasse Mädchen aufmerksam an. " Hast du geweint? Du siehst danach aus!"
Elanya lächelte erfreut, als sie ihre Mutter sah und wischte sich schnell die Tränen ab, während ihre Mutter sich setzte. Dann nickte sie bestätigend auf deren Frage. " Mir ist so langweilig hier ganz allein! Die nette Pflegerin - Adriana heißt sie - ist wohl nicht da und die Anderen haben keine Zeit für mich. Mutter, wann kann ich wieder nach Hause?"
" Oweh, ich fürchte, das wird noch dauern! Du siehst noch ganz krank aus und wie willst du laufen? Ich fürchte das geht noch nicht! Doch höre, was ich dir erzählen will! Eigentlich wollte ich dich heute gar nicht besuchen kommen, sondern erst morgen. Aber dann kam alles anders!"
Zuerst machte das Mädchen ein trauriges Gesicht; auch als sie hörte, dass ihre Mutter heute hatte gar nicht kommen wollen. Aber dann hörte sie doch zu, was ihr erzählt wurde.
Elanor ging auf die Einzelheiten des Streites zwischen dem edlen Herrn und ihrem Mann nicht ein, sondern erzählte nur, dass sie Adanion dort auch getroffen habe. "Saeldis war sehr nett zu mir, als mir kurz schwarz vor Augen wurde. Es war wirklich sehr warm auf dem Marktplatz gewesen. Saeldis wollte mich zu sich nach Hause bringen, um mir dort Wasser zu geben. Und stell´ dir vor: Auf dem Weg durch die Gänge des Marktplatzes sahen wir erst ein wunderschönes, silberfarbenes Pferd! Es hatte keinen Schmuck, keinen Sattel oder Zaumzeug. Es war wunderschön anzusehen groß und... und ... so als käme es aus einem wunderschönen unbekanntem Land." Elanor machte eine kurze Verschanufpause; die richtigen Worte für etwas unsagbar Schönes zu finden war nicht einfach!
Elanya war verwundert; soviel Zeit nahm sich ihre Mutter nie für sie! Also musste das, was sie erlebt hatte, wirklich wichtig sein! Gespannt setzte sie sich aufrecht hin und staunte über das, was Elanor ihr erzählte. " Meinst du, dass es dort solche Pferde geben könnte? Ach, hätte ich es doch auch gesehen!"seufzte sie.
Elanor nickte: " Das Pferd schien sich auf dem Marktplatz verlaufen zu haben und suchte wohl den Weg zurück. Die Leute haben vielleicht Augen gemacht! Ach, ich vergaß: So ein edler Mann hatte noch erwähnt, dass ein Elb in der Stadt, ja sogar auf dem Marktplatz wäre! "Sie machte eine kurze Atempause.
"So rede doch weiter, Mutter! Das Pferd gehört dann den Elben, ja? Erzähl doch!" Gespannt hielt Elanya den Atem an.
" Ja, du hast recht! Kaum das wir das schöne Pferd bewundert hatten, trat auch schon ein großer Mann zu dem Tier, streichelte es und redete mit ihm in einer fremden Sprache. Dann gingen sie fort. Wir standen noch wie gebannt und schauten ihm nach, bis sie verschwunden waren." Elanor musste wieder eine Atempause einlegen; sie hatte schnell und aufgeregt erzählt. Sie wusste schon, was ihre Tochter nun fragen würde und lächelte , als ihre Tochter mit großen erstaunten Augen sprach.
" Ein Elb, Mutter? Es war ein Elb? Ich dachte immer, die leben nicht hier! Wie sah er aus ,Mutter? Erzähl doch!"
Etwas nachdenklich erzählte Elanor: " Ein großer Mann mit langen, glatten Haaren, sehr elegant gekleidet ... vielleicht sogar größer wie die Edlen unserer Stadt! Ach Elanya, das Schönste aber war, dass es mir plötzlich so leicht ums Herz wurde und ich seitdem so froh bin!"Sie strahlte ihre Tochter an. "Saeldis ging es genauso und ich glaube jedem, der diesen Elben gesehen hat!"
Elanya staunte. Diese Begegnung musste ihre Mutter wahrhaft verändert haben, denn deren Gesicht sah nicht mehr so müde aus. Seufzend sagte sie neidisch:" Ach Mutter! Ich möchte ihn auch gerne sehen! Vielleicht werde ich dann schnell gesund und kann wieder bei euch sein! Kannst du ihn nicht bitten herzukommen, falls du ihn wieder siehst?"
Elanor lächelte bedauernd: " Ich glaube kaum, dass das der Fall sein wird ... aber wenn ich ihn nochmal sehe, werde ich versuchen, es ihm zu sagen."
Eine Weile schwiegen die Beiden und dann musste Elanor auch wieder aufbrechen. " Ich muss nun gehen; deine Geschwister warten schon auf mich. Ich wünschte, das ich ein wenig von dem wiedergeben könnte, was dieser Elb uns , die wir ihn gesehen haben, gegeben hat! Es ist zwar noch zu früh, aber schlaf gut und vielleicht träumst du ja von dem Elb mit seinem Pferd!" Damit erhob sie sich, küsste ihre Tochter unterhalb des Kopfverbandes auf die Stirn und verließ das Zimmer.
NPC Handir, Kräutermeister in den Häusern der Heilung
Im Krankenzimmer von Donar und Húrin mit Tulkas und Eric
Kaum dass Adriana und der aufdringliche Soldat den Raum verlassen hatten, erhob sich auch Tulkas, der eigentlich nur mit Húrin allein sprechen wollte. "Dringende Geschäfte zwingen mich zum Aufbruch. Es geht schon auf Nachmittag zu und meine Zeit ist knapp bemessen. Aber ich werde versuchen, eventuell heute Abend noch ein mal vorbei zu kommen." Mit einer höflichen Verbeugung verabschiedete sich der Geschäftsmann.
Nun war Handir mit den beiden Kranken allein und er nutzte die kurze Pause, um einmal tief durchzuatmen. Jetzt brauchte er einen schönen, heißen Tee! Doch dazu sollte es nicht kommen, denn erneut öffnete sich die Tür und ein wild aussehender Krieger betrat den Raum. Da er sich nach dem Befinden Donars erkundigte, folgerte der Kräutermeister, dass er wohl zu dessen Gefolge gehörte.
So deutete der Heiler auf den von Tulkas freigegebenen Stuhl und bat seinen Gast leise zu sprechen. Jedoch war das im Grunde gar nicht nötig, da beide Patienten schon aufgewacht waren. Während der Schlüsselverwahrer jedoch ruhig in seinem Bett lag, sprach Donar sofort los. Mit einem Lächeln wandte sich Handir deshalb an die zwei Krieger:
"Ihr habt eine schwere Wunde am Rücken. Gestern, bei der Schlägerei in der Schänke, in der Ihr Euch befandet, hat Euch jemand ein Messer zwischen die Schulterblätter geschoben," Er zögerte kurz, bevor er fortfuhr, ohne von Adrianas Fehler zu sprechen, "Dank der Anwesenheit einer Heilerin und Eures Fachkundigen Begleiters, konnte jedoch schon an Ort und Stelle Nothilfe geleistet werden."
Handir machte bewusst eine kurze Pause, bevor er weiter auf den GEsundheitszustand des Kriegers einging: "Hier in den Häusern der Heilung habe ich Euch dann operiert. Ihr habt großes Glück gehabt, Donar. Ich kann Euch soweit beruhigen, es sind keine inneren Organe verletzt, obwohl nur Zentimeter gereicht hätten, um die Wirbelsäule ernsthaft zu beschädigen."
"Jetzt ist es vor allem wichtig, den Rücken nicht zu sehr zu belasten, damit die Wunde gut verheilen kann. So leid es mir tut - Ich kann Euch nicht gestatten aufzustehen. Das könnte zu diesem Zeitpunkt zu schweren Folgen führen." Aufmerksam betrachtete Handir Donar. Es war offen sichtlich, dass der so schnell wie möglich die Krankenanstalt verlassen wolle, denn er machte einen ziemlich hibbeligen Eindruck.
Nach kurzem Überlegen fiel ihm jedoch eine Lösung ein: "Wir haben hier Rollstühle, ich denke, auf diesen könnt Ihr Euch unbeschadet fortbewegen. Natürlich dürft Ihr zwar nicht das Gelände verlassen, doch könnt Ihr Euch in den Anlagen und Gärten frei bewegen. Wenn Ihr gestattet, organisiere ich sofort einen freien"
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Nachdem der Heiler eine Weile geschwiegen hatte (was Donar sehr zu Wundern gab) antwortete er endlich auf Donars Frage. Anscheinend trug das Erscheinen zur Irritation des Krankenpflegers (oder was immer er auch war) bei. ›Verdammt! Jetzt muss ich hier auch noch eine schwere Verletzung auskurieren ... Wie lange das wohl dauern wird? Naja der Truchsess zumindest wird warten müssen ... Und mein Stamm und Familie auch!‹
»Hm ... Das heißt also, dass ich noch einige Zeit hier bleiben muss, oder wie? Es wäre aber eine große Erleichterung, wenn ich mich in einem Rollstuhl nach draußen begeben könnte ...
Ach ja, dieser Typ neben dem ich in der Schänke gesessen hab, wo hält er sich auf? Wisst Ihr näheres über ihn und seine Taten nach meiner Behandlung?« Donar wollte auf jeden Fall erfahren, wo der Waldläufer war und weshalb er den Bergmensch behandelte. ›Normalerweise liegen unsere Völker im Krieg oder zumindest Kampf ... Warum hat mir ausgerechnet dieser Typ geholfen?‹
Plötzlich wurden Donars Gedanken abrupt von einem Räuspern Erics beendet. Donar fragte sich, was sein Gefolgsmann hier tat und woher er den Aufenthaltsort seines Gefolgsmann wusste. »Eric, ich habe noch einiges mit dir zu besprechen ... Begleitest du mich nach draußen, sobald dieser Rollstuhl bereit steht?«
"Leider kenne ich weder Euren Begleiter, noch seinen Gegenwärtigen Aufenthaltsort genau. Ich fürchte, dass ich Euch in der Hinsicht nicht werde weiterhelfen können ... Doch werde ich sofort einen Rollstuhl für Euch organisieren. Bitte habt ein paar Minuten Geduld."
Würdevoll verließ der Kräutermeister das Zimmer in Richtung Aufenthaltsraum, wo er einen Heiler mit der Aufgabe btreute, das gewünschte Gerät zu organisieren. Zufällig erwischte er dabei einen Heilwart. "Bitte kümmert Euch um Donar. Er ist eine hochgestellte Persönlichkeit, ich glaube, ein Stammesfürst." erklärte er seinem Kollegen.
Und während dieser wenig später tatsächlich mit einem Rollstuhl in das Zimmer Donars einkehrte, genehmigte sich Handir seine wohlverdiente Tasse Tee.
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Nachdem ein anderer Heiler einen Rollstuhl für Donar brachte, setzte sich der Stammesfürst sogleich in diesen. Er bat Eric den Stuhl nach draußen zu schieben, wo sie ungestört reden konnten. Der Krieger tat wie ihm geheißen, auch wenn er einen skeptischen Blick auf den Rollstuhl warf um sicher zu gehen, dass dieser stabil genug war. ›Diese komischen Erfindungen hier ... Eigenartiges Volk! Aber von der Heilkunst verstehen sie anscheinend etwas ...‹
Als die beiden den Garten vor den Häusern der Heiluing erreicht hatten, stellte Eric den Rollstuhl ab und setzte sich auf eine Bank. ›Was Donar wohl von mir will? Scheit sich ja um etwas wichtiges zu handeln, wenn er es nicht vor dem Heiler aussprechen wollte.‹
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Sogleich als Donar nach dem Rollstuhl fragte, verschwand der Heiler um diesen zu holen. Zurück kam aber nicht er, sondern ein anderer Krankenpfleger welcher den Rollstuhl wortlos ins Zimmer gestellt hatte. ›Endlich ... Nicht mehr ans Bett gefesselt!‹ Mit Mühe gelang es Donar in den Stuhl zu klettern und dann ließ er sich von Eric in den Garten der Häuser der Heilung schieben. Wahrlich ein gut gepflegtes Fleckchen grün inmitten einer großen Stadt, doch der Bergmensch hatte keinen Sinn für so etwas und konzentrierte sich auf das Wesentliche.
»Eric, ich glaube es kann noch dauern bis ich in der Lage bin die Rückreise anzutreten. Meine Genesung wird lange dauern, du musst die Führung der anderen übernehmen. Erweise dich dieser Aufgabe würdig, dann werde ich dich belohnen. Abends und insbesondere Nachts will ich nicht, dass die Unseren die Stadt unsicher machen. Sonst haben wir überhaupt keine Chance mehr den Truchsess von unseren Plänen zu überzeugen. Am besten du gehst jetzt zu diesem und teilst ihm mit was vorgefallen ist. Ach sag einfach ich habe mich verletzt. Vielleicht missfällt es ihm zu hören, dass Betrunkene die Kneipen hier unsicher machen ... «
Als Eric gegangen war lehnte sich Donar zurück und genoss die Ruhe und frische Luft die ihm umgab. Sein Blick wanderte hinunter auf die großen Ebenen am Fuße der Stadt und dem Anduin. ›Beeindruckend ... Die scheinen hier gute Baumeister gehabt zu haben ... Ist das hoch! Solch eine Stadt wird Mordor doch standhalten können? Es wäre doch lachhaft wenn die Gondorianer Ihre Hauptstadt nicht zu verteidigen wüssten. Selbst die fruchtbaren Felder vor der Stadt sind geschützt durch eine Mauer ... Nein ein solches Bauwerk lässt sich nicht erstürmen!‹
Aufmerksam hatte Eric den Worten seines Anführers gelauscht. Sie stimmten ihn missmutig und traurig denn der Aufenthalt in Minas Tirith schien unendlich lang zu werden. Dabei wollte er doch unbedingt zurück in seine Heimat, zu seiner Frau und Familie. Wie ging es seinem Volk dort oben? Bei der Abreise sah es schlecht aus ... Ein strenger Winter und eine noch schlechtere Ernte im Frühjahr machten den Bergmenschen zu schaffen. Viele Leute waren schon gestorben und ihre Zahl hatte sich sicherlich noch erhöht. Erics Bruder starb zum Beispiel langsam an einer Grippe, ein Schicksal das viele ereilte. Und ständig griffen Orks und andere feindselig gestimmte Wesen die Orte seines Volkes an. Alle befestigten Dörfer in der Nähe des Gunabadberg, einer Festung der Orks mussten aufgegeben werden. Und untereinander bekriegen sich die vielen Stämme der Bergmenschen auch, so dass das Volk auf dem Weg ist sich selbst auszulöschen.
›Was wir bräuchten wäre ein starker Führer, der unsere Stämme einigen könnte ... Einer wie Donar! Doch auch wenn er die Herrschaft anstrebt, glaube ich nicht, dass er schon bereit für diese Bürde ist ... Er muss lernen sich selbst zu beherrschen und schwierigen Entscheidungen nicht immer aus dem Weg gehen oder andere (wie mich) dabei zu Rate ziehen ... Ach wäre sein Vater doch noch am Leben und könnte die Geschicke unseres Stammes lenken, er war ein perfekter Anführer ... Doch erst durch seine Ermordung wurde Donar so wie er ist ... Rachesüchtig, jähzornig, etwas verschlossen und leicht traurig. Er lebt nur noch für seine Schwester und für seinen Stamm ... Der Verlust seiner Eltern und Brüder hat er nie überwinden können! Doch er muss loslassen von den Erinnerungen und wieder Sinn für die Realität bekommen! Diese Reise zum Beispiel ist total unnötig! Ein gaschlagenes Jahr sind wir gelaufen, immer weiter nach Süden, nur weil unser Stammesführer glaubte irgendwo einen Verbündeten zu finden. Aber ich denke er hat selbst eingesehen, dass wir hier völlig fehl am Platze sind ... Unsere Heimat ist tausende von Meilen entfernt und die Leute hier wissen nicht einmal, dass es Bergmenschen gibt ... Aussichtslos hier etwas zu erreichen! Und unser Stamm steht ohne Führer da und verreckt vor Kälte, Hunger und in endlosen Kämpfen und Blutfehden. Doch das will Donar ja nicht sehen ... Er glaubt er tut das beste für seinen Stamm bewirkt letzendlich aber das Gegenteil! Er sieht immer nur eine Seite ...‹
Lange saß Eric neben seinem Führer und sagte nichts. Er war so tief in Gedanken und Erinnerungen an seine Heimat und Donars Familie versunken, dass er gar vergaß wo er gerade war. Erst als Donar ihn fragte ob er überhaupt zugehört hätte und ob er eventuell einmal antworten möchte besann sich der Bergmensch wieder auf die Realität.
»Verzeihung ... Aber ich war gerade woanders ... In Gedanken natürlich ... Ähm ich werde deinen Auftrag schnellstmöglich ausführen ... Kann ich sonst irgen dienen? «
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Verwirrt starrte Donar seinen Gefolgsmann an. Warum antwortete Eric nicht auf seine Fragen und Vorschläge? Immerhin waren es wichtige Angelegenheiten über die Donar zu sprechen angefangen hatte. Erst auf Nachfrage stammelte sein Untertan dem Stammesführer einige Worte entgegen, welche diesen nicht gerade überzeugten. Doch Eric war ein erfahrener Kämpfer und für Donar der Mann aus seinem Stamm, den er am ehesten als seinen Freund bezeichnen würde, daher begann er nicht seinen Stellvertreter und Ratgeber zu belehren oder seine Antwort in Frage zu stellen.
›Eric hat schon so viel für mich und meinen Stamm getan ... Auf ihn wird verlass sein! Er wird den Truchsess informieren und die Führung meiner Männer übernehmen. Ganz so wie er es immer tat als er mir oder meinen Vater dienen sollte, er hat noch keinen Auftrag unerfüllt gelassen ...‹
»Wie du mir dienen kannst? Ich bitte dich ein Auge auf unsere Männer zu werfen und dafür zu sorgen das keine weiteren Zwischenfälle passieren. Diese Reise war von Anfang an zum Scheitern verurteilt! Es läuft denkbar schlecht für uns ... « begann Donar zu fluchen, doch ehe er sich in eine Wutrede hineinsteigern konnte, merkte er, wie heftige Schmerzen an seinem Rücken aufkamen. Er hatte sich etwas nach vorne gebäugt und seiner Wunde so Anlass zum Weh tun gegeben.
Als er sich wieder gefangen hatte wandte er sich erneut an Eric: »Diese verdammte Stelle ... Und das alles nur wegen so einem betrunkenen Idioten ... Aber gut ... Lassen wir das. Also du kannst gehen Eric. Pass auf die anderen auf, unterrichte den Truchsess und komm am besten morgen wieder ...« sagte Donar dabei und grinste dabei ein wenig. Sein Blick wanderte auf den Arm seines Gefolgsmann. ›Acgh richtig ... Er ist ja auch verletzt ...‹»Lass deinen Arm besser auch noch einmal untersuchen!« rief Donar Eric hinterher, welcher sich bereits zum Gehen gewendet hatte.
Ohne Zeit zu verschwenden öffnete Adriana wenige Minuten später die Tür zu einem großem Saal, indem mehrere Betten standen. Hier lagen gleich fünf verletzte Kinder, von denen sie einige immer mal zwischendurch betreute. Nun ließ sie sich auf einem Schemel in der Mitte des Raumes nieder und unterhielt sich eine Weile mit den Patienten.
Fast eine ganze Stunde später war von der einen Tüte Makronen nichts mehr über und sie machte sich auf, die Andere ebenfalls noch zu verteilen. Nach kurzem Überlegen wechselte sie in das Zimmer von Elanya über. Dort fand sie das Nädchen schlafend vor und legte daher die Süßigkeiten auf den kleinen Tisch. Nach einem prüfenden Blick durch das Zimmer öffnete sie das Fenster einen Spalt.
Nachdem sie den Raum wieder verlassen hatte, machte sie sich zum Aufenthaltsraum auf, wo sie hoffte einen Heilwart anzutreffen, der ihr eine feste Aufgabe zuteilen konnte.
Nachdem Donar mit einem Rollstuhl versorgt war, sprach Handir kurz mit Hurin, der von dem ständigen Kommen und Gehen im Zimmer aufgewacht war. Der alte Mann sah ihn stirnrunzelnd an. Der Kräutermeister beruhigte ihn mit ein paar freundlichen Worten, bevor er sich verabschiedete und den Raum verließ.
Voller stiller Vorfreude dachte er an eine schöne heiße Tasse Tee. Die hatte er sich nach diesem Stress aber auch wirklich redlich verdient! So steuerte er den Aufenthaltsraum mit seinem angrenzenden Büro an.
Doch anstatt einer Tasse seine Lieblingsgetränks erwartete ihn dort ein aufgelöster Heiler, der seinem Chef ohne eine Pause zu gönnen, gleich drauf los redete: "Gerade sind zwei verletzte Patienten eingetroffen, zwei schwerverletzte junge Männer ... Anscheinend hat es einen Unfall gegeben, einer von ihnen stürzte von einem Gerüst im vierten Ring. Beide befinden sich in Lebensgefahr. Wir müssen schnell handeln, mein Herr!"
Handir kratzte sich am Hinterkopf. "Dann veranlassen sie sofort alles Nötige!" befahl er ein wenig verwirrt. Warum hatten sich seine Kollegen nicht schon längst um alles gekümmert? Der Heiler wirkte ein bisschen hilflos, als er anmerkte: "Ja, mein Herr. Das haben wir bereits getan. Es ist nur ... Das Gerüst ist eingestürzt und hat bei dessem Fall insgesamt fünfzehn weitere Menschen verletzt!"
Diese Neuigkeit brachte den sonst so gefassten Handir tatsächlich ein wenig aus der Fassung. "Fünfzehn?!" echote er. Das war ja eine Neuigkeit! So einen "Ansturm" auf die Häuser der Heilung hatte es nun, während friedlicher Zeiten schon lange nicht mehr gegeben.
"Aber dann ... Dann brauchen wir jeden Mann, im Moment sind ohnehin sehr viele Betten belegt ... Eigentlich ziemlich ungewöhnich ..." Schnell trat er an seinen riesigen Schreibtisch und suchte die Pläne für diese Woche heraus, in denen stand, welche Heiler wann für diese Woche im Dienst waren. Sein Blick fiel auf zwei Namen, Heilern denen er schon für den nächsten Tag freigegeben hatte. Nachdenklich sah er auf.
In diesem Moment bewegte sich plötzlich eine Person an der offen stehenden Tür seines Büros vorbei. Der Kräutemeister sprang auf. "Heda, Adriana!," wies er das Mädchen an, "Leider muss ich dir mitteilen, dass ich dir morgen nun doch nicht freigeben kann. Es tut mir Leid, aber die aktuelle Lage lässt das nicht zu."
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