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Willkommen in Ithilien, Wanderer!
Dies war ein Rollenspiel rund um die Bewohner von Gondor
drei Jahre vor dem Ringkrieg.

Die Geschichte wurde nach 10 Jahren beendet.
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Dieses Thema hat 118 Antworten
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 29. Nárie 3016 DZ Wald / Wiesen / Flüsse / Straßen
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Ellena Offline




Beiträge: 546

09.12.2009 10:17
#101 Straße zwischen Gurtanar und der Südstraße — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten

Ellena wusste gar nicht wie ihr geschah. Sie fuhren längst weiter, als Adlinn plötzlich den Wollknäuel auf Bardos warf und ihren Sohn damit fast zum weinen brachte. Nicht wegen Bardos, eher wegen des nun nicht mehr vorhandenen Spielzeugs. Die beiden führten sich auf wie kleine Kinder. Dabei waren sie doch um einige Jahre älter als Ellena, welche erst nur stumm dasaß.

Nur weil Bardos keine Hemd an hatte? Das ganze hier war ziemlich übertrieben und das Mädchen schaltete sich nun doch ein. „Aufhören! Hört auf, alle beide! Bitte!“ krächzte Ellena mit sehr heiserer Stimme und verschränkte die Arme vor der Brust. „Ihr braucht ... euch doch gegenseitig, nicht?“ fragte sie leise. Alleine hätte es keiner von beiden geschafft Ellena zu retten.

Ban hatte sich letztendlich wieder beruhigt, denn er hatte etwas neues in die Hände bekommen, was seine Aufmerksamkeit jetzt vollends in Anspruch nahm. Zumindest einer, der hier nicht schrie.

Adlinn Offline

Wollhändlerin


Beiträge: 365

09.12.2009 22:15
#102 Straße zwischen Gurtanar und der Südstraße — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten

Adlinn versuchte, ihre Handgelenke zu befreien, die Bardos mit starrem Griff festhielt, während er sie anfuhr.

Als er sich nach seiner Ansprache wieder entfernte, wollte sie seine Anschuldigungen aber nicht einfach auf sich sitzen lassen.

»Du hast mich schließlich eingeladen, mit zu reisen! Nur deshalb habe ich meinen eigenen Wagen zurückgelassen! Und was soll das überhaupt heißen, mit dir so herumzuspringen - du bist es doch, die mich wie den letzten Dreck behandelt! Willst mich ständig verkuppeln und verheiraten, obwohl dich das einen feuchten Kehrricht angeht, kritisierst mein Verhalten und meine Entscheidungen und du hälst mich für unfähig, einen Wagen zu lenken! Es war ja wohl meine Schuld, dass die Wagen sich verkeilt haben, was?«

Als Ellena sich von der Seite in den Streit einschaltete, beruhigte sich Adlinn ihr zuliebe etwas und drehte sich von Bardos weg. Ihr Herz pumpte, als sei sie kilometerweit gelaufen udn sie ärgerte sich maßlos.

»Nein, um ehrlich zu sein, wir brauchen uns nicht gegenseitig. Es war wohl eine unkluge Idee, zusammen zu reisen, die ich nun ausbaden muss, da ich keinen eigenen Wagen mehr habe. Aber es wird wohl besser sein, sich in Minas Tirith so bald wie möglich zu trennen, denke ich,« sagte sie zu Ellena.
»Aber das liegt nicht an Euch, es tut mir leid.«

Sie legte Ellena die Hand aufs Knie und drückte es leicht.
Dann schwieg sie und atmete konzentriert ein und aus, um sich zu beruhigen.

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Ellena Offline




Beiträge: 546

16.12.2009 11:33
#103 Straße zwischen Gurtanar und der Südstraße — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten

Tatsächlich wurden die beiden ruhiger, nachdem Ellena ihren Missmutig kund getan hatte. Die Worte Adlinns machten Ellena aber gleich wieder betrübter. Adlinn wollte, in Minas Tirith angekommen nichts mehr mit ihnen zu tun haben? Nie wieder? Ellena schluckte. So hatte sie das nicht gewollt. Irgendwie mochte sie diese junge Frau. Vielleicht hätte daraus eine Freundschaft entstehen können. Ellena könnte eine Freundin wahrlich gebrauchen. Sie hatte doch außer ihren Bruder niemanden.

Und Adlinn war auch so erfahren. Sie war eine junge Mutter, älter als Ellena und würde ihr vielleicht so viel beibringen können. Ellena hatte zum Beispiel so große Angst vor der Geburt. Und sie hatte gehofft, dass Adlinn ihr vielleicht damit irgendwie helfen könnte. Zu tief saßen die Erinnerungen an die erste Niederkunft und das Bild des kleinen, blau angelaufenen Körpers ihres Jungen würde sie nie vergessen.

"Es tut mir leid, wenn wir dir Kummer bereiten"
, meinte Ellena leise. "Du willst wirklich nichts mehr mit uns zu tun haben? Aber ... ich dachte ... ich schaff das alles nicht! Ich will das alles nicht!" flüstere Ellena nun und bemühte sich die Tränen zu unterdrücken. "Aber du hast recht. Ist schon in Ordnung. Ich kenne das nicht anders. Niemand will etwas mit mir zu tun haben. Ich bin es gewöhnt. Und die Leute haben ja recht. Ich bin geschändet und nichts mehr wert. War ich auch damals in Minas Tirith. Die Männer haben es mir oft genug gezeigt. Und dann auch die Frauen ... Nein, es ist in Ordnung. Schon in Ordnung ... Wir kennen uns ja auch gar nicht."

Ellena wischte sich mit dem Ärmel ihres alten Kleides über die Augen und drehte ihren Kopf dann weg, um in die andere Richtung zu blicken.

Bardos Offline




Beiträge: 711

17.12.2009 09:56
#104 Straße zwischen Gurtanar und der Südstraße — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten

Bardos stieß wütend die Luft aus, als er Adlinns Worte hörte. Als ob er daran interessiert sein, sie zu verheiraten. Es sei denn, um sie damit endlich los zu werden.

›So ein verdammtes, störrisches Weib!‹, dachte Bardos erbost. ›Warum habe ich sie überhaupt mitgenommen? Ich hätte es so gut mit meiner Schwester haben können. Dann hätte ich auch besser auf sie aufgepasst und sie hätte nicht versucht sich das Leben zu nehmen. Ach dieses Weib ist an allem Schuld! Wenn ich nicht so gut erzogen wäre, würde ich sie hier mit samt ihrem Webstuhl aussetzen!‹

Bardos hatte das Pferd inzwischen so gelenkt, dass er nun neben Ellena ritt.

»Oh ja«, meinte er zu Adlinn. »Kaum, dass wir in Minas Tirith sind, werden sich unsere Wege trennen. Und mögen die Valar den Weg verkürzen!«

Die Worte seiner Schwester konnte er nicht verstehen, weil sie sehr leise sprach und Bardos schon in Gedanken in Minas Tirith war, wo er endlich von Adlinn loskommen würde.

Dann wandte er sich an seine Schwester. »Gib mir bitte das Blech mit dem Apfelkuchen! Ich brauche jetzt etwas, was meine Stimmung hebt!«

Er nahm Ellena das Blech aus der Hand, das sie ihm reichte. Dabei streifte sein Blick den kleinen Ban, der ihn fröhlich anlächelte.

›Der Kleine ist der einzig Gescheite hier. Oder besser gesagt, das einzig Gescheite, was Adlinn zu bieten hat.‹ Trotzdem brachte er es nicht über sich, Ban ebenfalls anzulächeln. Stattdessen ritt er mit dem Kuchen ein Stück vorraus und begann ihn Stück für Stück zu essen. Tatsächlich verbesserte sich seine Laune dadurch merklich.


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Nur wer seine Rechnungen nicht bezahlt, darf hoffen, im Gedächtnis der Kaufleute weiterzuleben.
(Oscar Wilde)

Adlinn Offline

Wollhändlerin


Beiträge: 365

17.12.2009 10:33
#105 Straße zwischen Gurtanar und der Südstraße — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten

Adlinn griff spontan nach Ellenas Hand, als sie ihre leisen Worte hörte. Sie war bestürzt, wie persönlich Elllena den Streit zwischen ihr und Bardos nahm.

»Nicht doch, Kindchen«, flüsterte sie und streichelte die Hand, die sie festhielt mit ihrer anderen Hand beruhigend. »Mit dir hat das doch überhaupt nichts zu tun, rede dir doch nicht so einen Blödsinn ein! «

Sie lehnte sich nach vorne, so dass sie mit der Schulter gegen Ellenas Schulter stieß und flüsterte dann leise: »Natürlich liegt mir viel an dir, nur du hast einen schwierigen Bruder, mein Mädchen! Sicherlich sehen wir uns in Minas Tirith noch oft, Ban will dich doch auch oft sehen, denke ich. Und wer soll mir den sonst helfen, auf den Kleinen aufzupassen, mmh? Und sicherlich braucht dein Baby auch mal einen starken Beschützer, wenn die Kinder es vom Baum schubsen wollen - da wäre es doch recht praktisch, wenn Ban dann mal in der Nähe ist, nicht wahr? Nimm dir das alles nicht so zu Herzen, Männer müssen manchmal auch sehen, dass sie Grenzen haben....
«

Bardos unterbrach sie und verlangte den Apfelkuchen. Dass er Adlinn dabei unterbrach und Ellena sich die Augen wischte, schien er nicht mitzubekommen.
Dann ritt er nach vorne weg und verschlang ein Stück Apfelkuchen nach dem anderen.

»Nein, nein, Liebes - das ist alles nicht so ernst wie es scheint. Und wir wollen uns ja nicht so doll über ihn aufregen«, ergänzte sie, als ob Ellena sich auch über Bardos geärgert hatte.» Wahrscheinlich platzt er sowieso, bevor wir am Ziel sind, wenn er so weiterisst!«

Sie kicherte und klopfte Ellena nocheinmal aufmunternd die Hand. Nach einem Moment des Schweigens fragte sie dann: »Sag mal, ich bin ja doch neugierig, wie willst du dein Kleines hier denn nennen? Hast du dir schon mal Gedanken gemacht? Ich kann schon fast vor mir sehen, wie die zwei «- sie zeigte auf Ban und Ellenas schwangeren Bauch - »im Hof spielen und dein Kleines Ban schubst, während er versucht, sie oder ihn an den Haaren zu ziehen. Und wir werden dabeisitzen, ich habe dann vielleicht einen bequemen Schaukelstuhl, und du vielleicht auch - was meinst du? - und darüber lachen, wie die Kinder groß und stark werden. Und dann müssen wir da sein, um ihnen Käfer aus der Nase zu ziehen oder Brot aus den Haaren zu klauben... Meine Güte, was wird das noch werden?!«

Sie lachte und klopfte sich auf den Schenkel. Den Streit mit Bardos hatte sie mit Blick auf die Zukunft bereits verdrängt.

»Nun, was sagst du dazu, Liebes? Was wäre dir lieber, Käfer aus der Nase oder Sirupbrot aus den Haaren?«

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Ellena Offline




Beiträge: 546

19.12.2009 01:06
#106 Straße zwischen Gurtanar und der Südstraße — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten

Ellena schaute noch immer in die andere Richtung, als sie die herrischen Worte ihres Bruders vernahm. Schnell griff sie nach dem Kuchenblech und reichte es ihm. So schnell konnte sie gar nicht schauen, da hatte es Bardos ihr schon aus der Hand gezogen. Er war nun wirklich übel gelaunt. Vielleicht war es gut, wenn er eine Weile voraus ritt. Vielleicht war es gut, wenn er sich ein wenig mit dem Kuchen abreagierte und seinen Frust herunteraß.

Auf einmal spürte Ellena, wie Adlinn nach ihrer Hand griff und diese streichelte. Die Worte, welche nun folgen, ließen Ellena wieder aufblicken. Es tat so gut zu hören, dass Adlinn nicht vorhatte nie wieder etwas mit ihr zu tun haben zu wollen. Noch einmal wischte sich Ellena über die Augen und versuchte dann sogar zu lächeln. Denn über Adlinns Worte, dass Bardos sicher noch platzen würde, musste sie schmunzeln.

Dann fragte die junge Frau das Mädchen, ob sie denn schon Pläne für das Baby hätte. Ellena biss sich auf die Lippen und schüttelte leicht den Kopf. „Nein. Ich weiß doch gar nicht was es wird. Ich hatte einfach keine Zeit mir darüber Gedanken zu machen oder um mich darauf zu freuen. Aber jetzt wird es wohl Zeit, dass ich mich damit abfinde.“ Ellena wusste ja selbst, dass das Ungeborene nichts für seine Zeugung konnte.

Adlinns Worte erinnerten sie an ihre eigene Kindheit. Wie sie zusammen mit Bardos im großen Garten des Anwesens gespielt hatten, immer unter den wachsamen Augen ihrer Mutter oder einer Bediensteten. „Ich denke ich wähle die Käfer ... Sirup aus dem Haar zu bekommen nimmt sicherlich einige Zeit in Anspruch.“ Ellena ließ ihren Blick zu Ban gleiten, welcher in seinem Korb saß und sie mit großen Augen musterte. Sie rieb sich mit einer Hand den etwas steifen und schmerzenden Nacken, während sie mit sich selbst rang.

„Adlinn? ...“, setzte Ellena an und wusste nicht wie sie es sagen sollte oder ob überhaupt. „Ich hab so große Angst!“ Adlinn würde ihr doch irgendwie helfen können.

Adlinn Offline

Wollhändlerin


Beiträge: 365

19.12.2009 03:24
#107 Straße zwischen Gurtanar und der Südstraße — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten

Adlinn hatte Ellenas Hand nicht losgeslassen. Als diese sie ansprach, plötzlich Panik in der Stimme, drehte sich Adlinn rasch wieder zu ihr um.

»Wovor hast du Angst, Liebes - vor der Geburt? Es gibt sicher im ganzen Land keine so guten Hebammen wie in der Hauptstadt, sei dir da sicher. Es stimmt zwar, Geburten sind schmerzhaft, gerade die erste, aber das ist nichts, was man nicht wieder vergisst, wenn sie einem das Baby dann auch den Arm geben. Sie sind dann ja ganz klein, rot und schrumpelig... um ehrlich zu sein, denkt man schon zu Anfang: Huch, was ist denn das für ein zerknautschtes Menschlein? - aber wenn sie dann trinken und sich entwickeln, dann liebt man sie mit einer Innigkeit, von der man garnicht wusste, dass man zu ihr fähig ist.
Außerdem bist du jung und gesund, Herzchen, warum sollte es da Schwierigkeiten geben? Gut, du könntest noch ein, zwei Pfund mehr auf die Rippen kriegen, aber noch hast du ja ein wenig Zeit, da schaffen wir das noch... wenn noch ein wenig Apfelkuchen übrigbleibt!«


Sie schmunzelte und sah Ellena an. Sie wusste nicht genau, ob es die Geburt war, die Ellena Angst machte, aber so war es meistens bei den jungen Frauen. Ihr selbst war es ganz ähnlich gegangen.

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Ellena Offline




Beiträge: 546

19.12.2009 07:57
#108 Straße zwischen Gurtanar und der Südstraße — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten

Ellena atmete tief ein, während sie Adlinns Worten lauschte. Die junge Frau versuchte ihr Mut zu machen. Und sie hatte auch erraten wovor Ellena die meiste Angst hatte. Angst, welche die Furcht vor fremden Menschen und das Gespött, die ungewisse Zukunft, ausblendete, da sie alles übertraf.

Sollte sie es ihr erzählen? Ellena war sich so unschlüssig. Doch Adlinn könnte sie niemals wirklich verstehen, wenn sie es weiterhin verschwieg. Es waren nicht die Schmerzen, wovor Ellena Angst hatte. Auch wenn sie noch ein wenig dazu beitrugen.

„Ich ... es ist ... nicht meine erste Geburt“, sprach es Ellena schließlich aus und schwieg nun erstmal, hart schluckend. „Ich war siebzehn. Und ich ... war da auch jung und gesund.“ Nein, auch bei gesunden Menschen konnte etwas passieren. Man hatte nie eine Garantie. Und Ellena hatte sich geschworen nie wieder schwanger zu werden. Damit sie so etwas nicht noch einmal miterleben musste.

Adlinn Offline

Wollhändlerin


Beiträge: 365

20.12.2009 05:29
#109 Straße zwischen Gurtanar und der Südstraße — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten

»Oh Liebes, das ist ja furchtbar - dein Baby ist gestorben?«

Adlinn schloss Ellena fest in die Arme und drückte sie tröstend, über Bans Körbchen hinweg.

»Manchmal ist es wirklich ein Unglück, das einen innerlich zerstört zurücklässt. Es tut mir so leid«, ergänzte sie und ließ Ellena wieder los.

»Jetzt verstehe ich, dass du dich so fürchtest. Aber ich kann dir Mut machen, ich habe es in der Verwandtschaft oft erlebt, dass eine erneute Geburt viel besser verläuft als die vorherige. Es muss also nicht wieder so schrecklich werden, und diesmal wirst du sicher dein Baby schreiend und gesund im Arm halten. Da bin ich ganz sicher.«

Sie dachte an die vielen Geburten in Gurtanar, die sie miterlebt hatte. Die der Basen, die eigene, die von Freundinnen... Und obwohl die Geburten teilweise sehr schwer gewesen waren, hatte es nur einmal ein totgeborenes Kind gegeben, und dabei war auch gleich die Mutter mitgestorben. Adlinn hatte lange unter dem Verlust ihrer Freundin gelitten und hatte lange Angst gehabt, selbst ein Kind zu bekommen, doch die Natur hatte es dann anders entschieden und Adlinn hatte während der gesunden Schwangerschaft wieder Mut gefasst und die Strapazen der Geburt bald verdrängen können.

Sie wünschte auch Ellena von ganzem Herzen, dass auch sie Mut fassen konnte und die Vergangenheit hinter sich lassen konnte.

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Ellena Offline




Beiträge: 546

20.12.2009 07:17
#110 Straße zwischen Gurtanar und der Südstraße — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten

Adlinns Umarmung tat gut. So viel Fürsorge und Wärme wie in den letzten paar Stunden von Bardos und Adlinn, hatte Ellena die letzten fast zwei Jahre nicht erhalten. Es war irgendwie ungewohnt, tat aber doch gut.

Als Adlinn ihre Arme löste, hörte Ellena ganz genau ihren Worten zu. Natürlich wollte sie ihr Mut machen. Wer hätte dem Mädchen das Gegenteil gesagt. Sicher niemand. Man versuchte doch immer irgendwie positive Gefühle zu vermitteln. Ellena hoffte so sehr, dass Adlinns Worte wahr waren.

„Er ...“, begann Ellena zu erzählen. „Er hatte sich irgendwie komisch gedreht. Ich weiß es nicht genau. Sie haben es mir nicht genau gesagt. Es gab nur irgendwie große Aufregung und ich hatte unheimliche Schmerzen. ... Und dann war er da ... aber die Nabelschnur war um seinen Hals gewickelt und es war schon zu spät ...“

Irgendwie hatte Ellena bisher mit kaum jemanden darüber gesprochen. „Ich hab irgendwas falsch gemacht. Aber keiner war da, der mir irgendetwas erklärt hätte.“ Ellena biss sich auf die Lippen und streichelte Ban dann sanft über den Kopf. Der kleine Junge lächelte und Ellena lächelte zurück.

Adlinn Offline

Wollhändlerin


Beiträge: 365

20.12.2009 07:56
#111 Straße zwischen Gurtanar und der Südstraße — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten

Adlinn schüttelte vehement den Kopf.

»Du hast nichts falsch gemacht, Herzchen, lass dir das von niemandem einreden. Es gibt einen Punkt, an dem kann man nichts mehr falsch machen, da gibt es nur noch die natürlichen Vorgänge und sonst niemanden mehr. Vielleicht noch die eine oder andere fähige Hebamme, aber die Gebärende selbst kann garnichs mehr tun als das, was der Körper ihr sagt!«

Sie ärgerte sich über das Verhalten der Hebammen und Heiler, die der jungen Frau nichts erklärt hatten und sie mit ihren Sorgen, Zweifeln und tiefen Ängsten allein gelassen hatten.
Sie blickte zu Ban, der Ellena aus dem ganzen Gesicht anstrahlte und lächelte dann mit.

»Es muss furchtbar für dich gewesen sein«, sagte sie mitfühlend. »Aber dieses Mal wird es anders«, fuhr sie bestimmt fort. »Du wirst nicht alleine sein, und wenn dir jemand eine Erklärung verweigert, dann werde ich ihn eigenhändig mit einem Strang Wolle erdrosseln. Sieh nach vorne, die zweite Geburt ist mit großer Sicherheit viel einfacher als die erste. Das ist ja auch klar, nicht wahr? Alles ist schon...mmmh... geübter.«

Sie lachte über diese Formulierung, wusste aber nicht, wie sie es anders ausdrücken sollte.

»Aber ernsthaft«, setzte sie dann wieder an, »du musst dir positive Gedanken machen, ich habe gehört, dass schlechte Gedanken dem Baby schaden. Stell dir schöne Sachen vor, wie es aussehen wird, wie es spielt, wie es seinen Onkel ärgert - sie nickte in Bardos' Richtung - und wie es sich Käfer in die Nase steckt.«

Aufmunternd lächelte sie Ellena an, forderte sie auf, sich ein paar positive Zukunftsansichten auszumalen und mit ihr zu teilen.

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Ellena Offline




Beiträge: 546

21.12.2009 10:22
#112 Straße zwischen Gurtanar und der Südstraße — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten

Ellena hatte sich wirklich viele Gedanken gemacht. Ob sie während der Schwangerschaft Fehler gemacht hatte, ob sie während der Geburt falsch gelegen war oder nicht richtig geatmet hatte. Ob sie die falschen Dinge gegessen oder zu schwer gehoben hatte. All dies war ihr die ganze Zeit durch den Kopf gegangen. Aber das Baby hatte sich an der Nabelschnur erdrosselt und dies erst während der Geburt. Und Adlinn versuchte ihr begreiflich zu machen, dass sie nichts dagegen hätte tun können. Vielleicht war ich zu langsam, dachte sich Ellena. Sie konnte es nicht mehr ändern, auch wenn sie ihren Sohn so gerne jetzt bei sich gehabt hätte. Dann wäre er der Große gewesen und hätte den kleinen Ban geärgert.

Positive Gedanken. Das war gar nicht so einfach, nach solch einer schweren Zeit. „Ich versuch es mal ...“, meinte Ellena und holte tief Luft. Adlinn hatte sie aufgefordert sie mit ihr teilen und deshalb überlegte Ellena krampfhaft. „Der erste Zahn ... das erste Wort ... der erste Schritt ...“ Unsicher sah Ellena die Ältere von der Seite an. „Ein Bad im Zuber in der Sonne ... lachende Kinder, die planschen ...“ Es fiel Ellena verdammt schwer. Nicht nur das nachdenken strengte an, sondern auch das sprechen, da ihr Hals nicht nur beim Schlucken unheimlich weh tat. „Ich glaub ... ich kann für das Kind nicht die Liebe aufbringen, die es verdient“, sprach sie leise und schalte sich selbst leise, da sie schon wieder die guten Gedanken von schlechten verdrängen ließ.

Adlinn Offline

Wollhändlerin


Beiträge: 365

28.12.2009 04:49
#113 Straße zwischen Gurtanar und der Südstraße — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten

Offensichtlich fiel es Ellena sehr schwer, sich eine glückliche Zukunft mit ihrem Kind vorzustellen. Adlinn überlegte, was wohl alles die Ursachen sein könnten: Kein Ehemann, eine ungewisse Zukunft in Minas Tirith und am schwerwiegensten war wohl, dass das Kind nicht von einem Mann stammte, den Ellena liebte. Ganz im Gegenteil.

Während sie zuhörte, fiel Adlinn eine Geschichte ein, die sich vor einigen Jahren in ihrem Dorf ereignet hatte. Damals war Adlinn erst vierzehn oder fünfzehn gewesen und hatte zwar die Männer im Auge, aber war von Ehe und Kinderkriegen noch weit entfernt. Damals hatte ihre Mutter etwas zu der Frau gesagt, die dieser erzählte, dass sie das Kind hasse, weil sie den Vater hasse. Adlinn hatte es damals nicht verstanden, begriff aber heute den Sinn der Worte und teilte diese Weisheit mit Ellena.

»Weißt du, vor einigen Jahren hatte meine Mutter bei uns im Haus eine Base dritten oder vierten Grades zu Besuch. Die Base war damals kurz vor der Niederkunft und erzählte meiner Mutter, dass sie ihr Kind aus tiefstem Herzen hasse und alles dafür geben würde, dass es verschwinden würde. Ihr Mann hatte sie nämlich kurz nach Bekanntwerden der Schwangerschaft verlassen und sie war voller Bitterkeit.
Meine Mutter hat dann gesagt, sie solle den Mann ruhig so viel hassen wie sie wolle, mit dem Kind würde ihr das nicht auf Dauer gelingen. Sie sagte, wenn man das Kind erst im Arm hält und es sich genau ansieht, dann merkt man, dass das Kind nicht wie der Mann ist, den man hasst, sondern etwas ganz eigenes, das all die Liebe verdient, die man als Mutter geben kann. «


Sie streichelte Ellena nochmal die Hand und merkte, das sie beim Schlucken Schmerzen hatte. Sie griff nach hinten und holte eine Trinkflasche aus den Wirrwarr auf dem Wagen. Diese gab sie Ellena.

»Du wirst sehen, dein Kind ist nicht wie der Vater. Es ist zur Hälfte wie du und noch mehr etwas ganz eigenes. Du wirst es sicher, ganz sicher lieben lernen.«

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Ellena Offline




Beiträge: 546

28.12.2009 12:04
#114 Straße zwischen Gurtanar und der Südstraße — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten

Ellena schwieg, während ihr Adlinn eine Geschichte über eine ferne Verwandte und Adlinns Mutter erzählte. Es schien als habe diese Frau ähnliche Gefühle für ihr Kind entwickelt. Aber Ellena konnte nicht behaupten, dass sie das Baby hasste. Zwar hatte sie versucht sich zu töten und damit auch das Kind, doch galt das ihr und ihrem Leben. Für das Ungeborene selbst hatte sie momentan überhaupt keine Gefühle. Das musste sich erst entwickeln. Sie hatte ja auch keine Zeit gehabt sich irgendwie Gedanken darüber zu machen. Ständig hatte sie auf Undars Hof arbeiten müssen und hatte ohnehin keine Zukunft gesehen.

„Ich denke deine Mutter hat recht“, sagte Ellena irgendwann. „Ich weiß ja, dass das Kind nichts dafür kann. Niemand kann etwas für seine Eltern. Aber ich muss seinen Vater irgendwie vergessen, um ihm die Liebe geben zu können, welches es verdient. Aber das kann ich nicht von jetzt auf gleich!“ Ellena sah Adlinn nun direkt in die Augen und biss sich auf die Lippen. „Hilfst du mir dabei?“ fragte sie schließlich leise und ihre Worte klangen fast flehend.

Adlinn hatte dem Mädchen eine Flasche gereicht und Ellena verstand dies so, als dass sie trinken sollte. Und so schraubte Ellena den Lederschlauch auf und ließ sich das kühle Nass in den Mund träufeln. Sie schluckte das Wasser herunter und biss dabei die Zähne zusammen. Sie glaubte nicht, dass dies half. Aber vielleicht kühlte das kühle Wasser ja von Innen und ließ die Schmerzen irgendwann vergehen. Doch sie wusste, dass sie Nahrung heute wohl nicht herunter bekommen würde. Zumindest hatte sie momentan dieses Gefühl.

Adlinn Offline

Wollhändlerin


Beiträge: 365

07.01.2010 01:32
#115 Straße zwischen Gurtanar und der Südstraße — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten

Adlinn beobachtete, wie schmerzhaft Ellena schluckte und hoffte, dass sie bei Gelegenheit auf einen Heiler treffen würden. Zwar konnte Ellena sprechen und schlucken, aber gesund sah das alles nicht aus und es klang auch nicht so.

»Natürlich helfe ich dir dabei, Liebes«, sagte sie dann und schob dann das Thema beiseite. »Lass uns nun mal wieder an etwas anderes denken, lass uns zum Beispiel deinen Bruder ärgern! Hallo, Bardos!«, rief sie nach vorne, wo dieser immer noch vor ihnen her ritt.

»Wenn Ihr den Apfelkuchen dann alleine verputzt habt, habt Ihr dann denn noch genug Energie um uns armen Frauen ein gutes Abendessen zu erjagen?«

Dabei gedachte Adlinn überhaupt nicht, die Nacht unter freiem Himmel zu verbringen. Ein gutes Gasthaus schwebte ihr vor, mit üppigen Speisen, Bier und Gesellschaft. Und jemandem, an den sie ihren neuen Ziegenbock weiterverkaufen konnte.

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Bardos Offline




Beiträge: 711

09.01.2010 11:03
#116 Straße zwischen Gurtanar und der Südstraße — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten

Es gab nichts besseres, als ein leckeres Stück Kuchen. Alle Frauen der Welt konnten nicht so gut schmecken, wie dieser Kuchen. Vor allen Dingen gaben sie keine Widerworte. Als Bardos angefangen hatte zu essen, schwebte ihm vor, Adlinn an der nächstbesten Stelle samt ihrem Krempel vom Wagen zu scheuchen und sie ihrem Schicksal zu überlassen. Der junge Mann konnte es nicht ertragen, wenn man ihm nicht mit dem nötigen Respekt begegnete. Und diesen hatte er sich als Soldat sehr wohl verdient. Die Zeit danach war freilich nicht wirklich erwähnenswert gewesen, aber davon wusste Adlinn nichts.

»Ein heimtückisches Biest ist sie«, sagte sich Bardos leise und biss in den Kuchen. »Aber an mir wird sie sich die Zähne ausbeißen …«, fuhr er mit vollem Mund fort. »Ich lasse sie stehen, wenn sie mir noch einmal frech kommt … Und wahrscheinlich würde kein Mensch um sie weinen!«

Dann fiel ihm der kleine Ban ein. Den Jungen hatte er sehr lieb gewonnen. Mit seiner unkomplizierten Art hatte der Knirps Bardos Laune schon oft auf die Spitze zurück gebracht. Auch jetzt schien ihm der Gedanke an den Jungen deutlich friedlicher zu stimmen.

»Dich lasse ich natürlich nicht zurück, Kleiner«, sprach er weiter mit sich selbst. »Du bist nicht wie deine Mutter …« Doch Bardos musste sich eingestehen, dass der Junge wohl wegen seiner Mutter weinen würde und das Kind zu windeln, war auch nicht gerade das, was er um jeden Preis tun wollte.

Bei all seinen Überlegungen, rief plötzlich die Stimme seines Grams von hinten.

Bardos drehte sich halb um. Das Blech in seinen Händen hatte sich zu einem Drittel geleert. »Warum bratet ihr nicht dieses stinkende Vieh?«, fragte er und nickte zu dem Ziegenbock. »Ihr werdet das zähe Fleisch bestimmt essen können …« ›Bei euren bösen Worten, die aus deinem Mund herauskommen, zergeht selbst der Bock!‹

In der Ferne hatte der junge Mann schon ein Wirtshaus ausgemacht, das hoffentlich recht einladend war und auch noch freie Zimmer zu bieten hatte.

›Hoffentlich muss ich mit dem Weib nicht auch noch ein Zimmer teilen‹, dachte Bardos und stöhnte bei dem Gedanken leise. ›Wahrscheinlich ist sie nackt noch grantiger …‹ Diesmal musste er grinsen. ›Na ich habe nicht vor, es auszuprobieren …‹


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(Oscar Wilde)

Ellena Offline




Beiträge: 546

13.01.2010 09:54
#117 Straße zwischen Gurtanar und der Südstraße — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten

Ellena war sehr froh, dass Adlinn ihre Frage nicht einfach mit einem 'Nein' beantwortete. Eigentlich hätte sie ihr in diesem Fall auch gar nicht böse sein können. Schließlich kannten sie sich erst seit ein paar wenigen Stunden und Ellena hatte ihr wohl mit dem versuchten Selbstmord schon mehr Kummer bereitet, als sonst jemand in mehreren Wochen zustande gebracht hätte. Ellena versuchte zu lächeln und war dann ganz froh, dass die junge Frau neben ihr das Thema in eine andere Richtung lenkte.

Adlinn forderte Bardos nun mehr oder weniger zum Jagen auf. Doch als Ellena sah, dass ihr Bruder fast den ganzen Apfelkuchen gegessen hatte, glaubte sie nicht, dass er noch große Lust hatte mit einem Bogen durch den Wald zu laufen um auf Wild zu schießen. Hunger verspürte sie momentan ohnehin nicht und Apfelkuchen war zum Glück in kleinen Mengen auch noch da. Dass ihr Bruder ein Wirtshaus anpeilte konnte das Mädchen ja nicht wissen.

Als Bardos nun auf den Ziegenbock aufmerksam wurde, drehte sich Ellena um. Den hatte sie ja ganz vergessen. Der Bock trottete mehr widerwillig als freiwillig hinter dem Wagen her. „Bardos ... der arme Bock!“ sagte Ellena. Wie konnte er nur den Einfall haben ihn zu Essen. Da fiel ihr Blick auf die Katzenbabys. Vier von ihnen schliefen, zwei rauften miteinander und einer, der kleine Kater welcher vorhin noch auf Ellenas Arm die Wärme genossen hatte, versuchte gerade aus dem hohen Korb zu klettern.

„Na du Ausreißer?“ fragte Ellena den Kater und griff nach ihm, um den Welpen zu sich auf den Schoß zu holen. Als Ban den Kleinen sah, quietschte er und streckte die Hände nach dem Kater aus, welcher es ihm gleich tat. Dabei bedachte Ellena gar nicht, dass so keine Katzen ihre Krallen noch gar nicht einziehen konnten.

tbc: Gasthaus zum Gaulskopf

Adlinn Offline

Wollhändlerin


Beiträge: 365

13.01.2010 10:04
#118 Straße zwischen Gurtanar und der Südstraße — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten

Adlinn beobachtete, wie Ellena die kleine Katze aus dem Korb holte und Ban sich nach ihr streckte.

»Lieber nicht!«, bremste sie und griff vorsichtig nach der Pfote der Katze. Diese hielt sie hoch und zeigte Ellena die kleinen, aber scharfen Krallen. »Selbst, wenn das Kätzchen gut drauf ist, heißt das nicht, dass Ban es nicht ein wenig zu gut meint, nicht war? Und ich hätte ihn gerne auch in den nächsten Jahren mit zwei Augen...«

Sie schmunzelte, löste Ban aus seinem Korb und hob ihn in die Luft. Ban vergaß die Katze und krähte lustig. Dann ließ er Hampelmann mit sich spielen und war sogar bereit, friedlich auf Adlinns Schoß zu sitzen und Silben vor sich hin zu sagen.

Adlinn küsste seinen Scheitel und wandte sich dann wieder an Bardos, der schweigend weitergeritten war.

»Ich bin kein Freund von Ziegenfleisch, mein Guter!«, rief sie nach vorne. »So bärbeißig bin ich dann auch nicht!«
Sie stockte und blickte dann in die Ferne.

»Habt Ihr das Haus davorne schon gesehen? Vielleicht ist es ein Gasthaus - mir wäre es nach einem Bad und ein wenig Ruhe!«, rief sie dann weiter nach vorne.

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[URL=http://141220.homepagemodules.de/g3p30-Adlinn-Sig.html][IMG]http://files.homepagemodules.de/b141220/pictures_u30_62166f.jpg[/IMG][/URL] [/center]

Bardos Offline




Beiträge: 711

14.01.2010 11:14
#119 Straße zwischen Gurtanar und der Südstraße — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Bardos verdrehte die Augen. Jetzt hatte Adlinn das Wirtshaus auch entdeckt und dachte nun, es wäre ihre Idee, da ein zu kehren. Wahrscheinlich würde sie den ganzen Abend damit prahlen, dass sie so schlau war.

»Verwöhnt seid Ihr aber nicht«, rief Bardos nach hinten, »Ich hätte nicht gedacht, dass Ihr Leute vom Lande Euch jeden Tag ein Bad leisten könnt …«

Er wartete noch die Antwort ab, dann gab er dem Pferd die Sporen und ließ ihn etwas schneller laufen. Er hatte keine Lust mehr mit den Frauen zu reisen und sehnte sich nach einem guten Becher Wein.

tbc: Gasthof »Zum Gaulskopf«


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Nur wer seine Rechnungen nicht bezahlt, darf hoffen, im Gedächtnis der Kaufleute weiterzuleben.
(Oscar Wilde)

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