Bardos beobachtete, wie Arvellon kämpfte. Ihm fiel sofort auf, dass er geschickt und für sein Alter (für einen jungen Mann war jeder Mensch über 30 ein Greis) äußerst wendig war. Außerdem konnte er beidhändig mit dem Schwert umgehen. Als der Wurfdolch durch die Luft flog, zog Bardos skeptisch die Augenbraue hoch. Erst dachte Bardos, Arvellon hätte ihm das Handgelenk durchbohrt, doch der Räuber gab keinen Muks von sich, sondern erbleichte nur …
›Gar nicht übel, für einen Mann seines Alters‹, dachte Bardos. Doch er hielt es nicht für nötig, sich mit Arvellon über dessen Kampfstil zu unterhalten.
Während Bardos dem Straßenräuber, der vor ihm krumm da stand, andeutete, dass er sich zu seinem Freund am Baum gesellen sollte, antwortete er auch Arvellons Frage: »Mir geht es gut. Aber mein Dolch ist leider besudelt.« Mit gespielt angeekeltem Gesicht, hielt Bardos mit der linken Hand seinen Dolch hoch.
»Wer seid ihr«, fragte er schließlich, als beide Räuber zitternd am Baum standen. »Und was sollte das werden?«
»Wir …«, stotterte der Mann, den Arvellons Wurfdolch am Baum festhielt, »Wir … wollten Euch nichts böses tun …«
»Tötet uns nicht«, jammerte nun der andere, dessen Hände er blutverschmiert vor seinen Kopf hielt.
Bardos Mundwinkel zuckten, als er diese feigen Männer sah. Sein Blick wanderte zu Arvellon, um zu sehen, was er zu sagen hatte.
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Nur wer seine Rechnungen nicht bezahlt, darf hoffen, im Gedächtnis der Kaufleute weiterzuleben. (Oscar Wilde)
Arvellon stand mit leicht schräg gelegtem Kopf da, als Bardos ihm entgegnete, dass sein Dolch besudelt sei und diesen angewidert hochhielt, doch begann sein Begleiter sogleich die Fremden zu befragen, was das Ganze werden sollte. ›Natürlich ein Überfall um an Geld oder andere wertvolle Gegenstände zu kommen, was denn sonst? Bei Bardos Kleidung sollte es uns nicht wundern, wenn wir für einen Reichen Mann und dessen Diener gehalten werden.‹, dachte er bei sich, doch schwieg er abwartend.
Die vier Männer wirkten nun bei weitem nichtmehr so kräftig wie vor einigen Augenblicken noch. Sie sahen ziemlich heruntergekommen und hager aus, wie Männer, die viele Jahre hart gearbeitet und dann durch Schicksalsschläge alles verloren hatten. Etwas wie mitleid regte sich in Arvellon, doch hielt er sich zurück etwas dergleichen zu zeigen. Immerhin hatten die Fremden versucht ihnen ernstlich zu schaden, sonst wären sie nicht mit Waffen auf sie losgegangen. Es war bereits etwas wie Mitleid gewesen, was Arvellon davon abgehalten hatte den Arm seines ersten Angreifers mit dem messer für lange Zeit unfähig zu machen jedwege Arbeit zu verrichten.
Einer der Fremden begann nun zu jammern, ein erbärmliches Bild, es war ein Mann im arbeitsfähigen Alter, vielleicht Ende 20, ein Alter in dem es viele Männer dazu brachte eine Frau zu ehelichen und Nachkommen zu zeugen.
Er erwiederte Bardos Blick und zuckte leicht mit den Schultern, während er zu dem einen Mann ging und sein Wurfmesser aus dem Baum zog. Der Mann, dessen Hemd er durchbohrt hatte, sank in sich zusammen, als er daas Messer in die Luft warf, wieder auffing und es sicher verstaute.
»Gehen wir! Wir wollten ins Dorf!«, gab er knapp von sich, als wär der Zwischenfall mit den Angreifern nie gewesen. Er hatte kein Interesse daran die Männer zu strafen, das Leben hatte sie genug gestraft, dessen war er sich sicher. Im übrigen hatten sie keine Möglichkeit sie einer Stadtwache, geschweigedenn einer gerechten Strafe zuzuführen. Sie hatten nicht genügend Seil dabei um sie alle zu fesseln, noch hatten sie die Macht die Männer durch blosse Worte davon abzubringen die nächsten Reisenden ebenso zu überfallen.
Er merkte, dass Bardos zögerte und wandte sich um. »Es gibt hier keine Gerechtigkeit im Sinne der Gesetze Minas Tiriths... Wir könnten die Männer mit in das Dorf nehmen, doch würden sie dort vermutlich damit bestraft, des Dorfes verwiesen zu werden. Wir verlieren nur unnötig Zeit, die wir bereits damit verbringen müssen Euer Pferd zu suchen! Vielleicht haben wir Glück und es ist bei Beriolon geblieben.«
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O Elbereth! Gilthoniel! We still remember, we who dwell In this far land beneath the trees, The starlight on the Western Seas
Bardos beobachtete Arvellon und er schien die Männer ohne ein Wort stehen lassen zu wollen. Wieder bemerkte Bardos, dass er viel zu wenig von seinem Begleiter wusste und ihn nur schlecht einzuschätzen vermochte. Das sollte er unbedingt ändern, falls Arvellon ihm helfen wollte, seine Schwester zu finden.
Der junge Mann stand weiterhin still und vielleicht auch etwas bedrohlich vor den Männern, während Arvellon schon ein Stück gegangen war und seine Gründe darlegte, warum er die Männer, die sie gerade überfallen hatten, laufen lassen wollte. Sie überzeugten Bardos keineswegs. ›Gerechtigkeit im Sinne der Gesetze Minas Tiriths …‹, Bardos schüttelte leicht den Kopf.
»Ihr könnt ja vorgehen und Thalion suchen«, sagte er in einem leicht spöttischen Tonfall.
Er schaute auf den blutverschmierten Dolch in seiner linken Hand. ›Der ist unbrauchbar‹, dachte er bei sich und ließ ihn fallen. Dann holte er mit einer raschen Bewegung den Dolch heraus, der sich in einer versteckten Tasche auf der rechten Seite seiner Weste befand. Er musterte kurz den Mann, den er verletzt hatte, dessen Augen sich nun vor Furcht noch mehr weiteten. Der sah wohl, dass die Klinge sehr scharf war.
Bardos entledigte sich seiner Weste und zog dann ebenfalls sein Hemd aus. Trotzdem er keinerlei Schwertübungen mehr machte, war sein Körper noch immer trainiert. Das lag wohl an den vielen Prügeleien, die er des Nachts zu seinem Vergnügen mitmachte. Hier und da waren Blutergüsse auf seinem Rücken oder seinem Bauch zu sehen, doch alle bereits im Abklingen.
»Bitte nicht«, wimmerte der Mann. »Ich tu es auch nie wieder!«
»Das will ich aber auch hoffen«, sagte Bardos streng, bückte sich und packte die Hose des anderen. Scharf glitt die Klinge durch das Leder der Hose, bis zu dem Punkt, wo Bardos anderer Dolch in das Bein gefahren war. Einen Moment hielt Bardos inne, als der andere, der bis eben noch von Arvellons Wurfdolch festgehalten worden war, sich auf ihn stürzen wollte. Doch ein Blick Bardos ließ ihn erkennen, dass der junge Mann nichts Böses im Schilde führte.
Geschickt untersuchte Bardos die Wunde. Zum Glück war sein Dolch ziemlich seitlich in die Muskelpartie des Mannes gegangen und hatte keine wichtige Ader verletzt. Trotzdem blutete die Wunde nach wie vor.
»Leider ist Thalion nicht hier und so habe ich kein besseres Verbandszeug …«, sagte Bardos, während er aus dem Rückenteil seines Hemdes, was durch die Lederweste vor dem Schlamm der Straße geschützt gewesen war, zwei Streifen Stoff heraustrennte. Diese wickelte er dann um das verletzte Bein und zog es fest — aber nicht zu fest — an, damit der Blutfluss gestoppt würde.
»Der Stoff ist zu dünn und wird nicht lange halten … Du solltest nach hause oder ins Dorf gehen und dir einen ordentliche Verband machen lassen!«
Bardos wischte das Blut vom anderen Dolch soweit er es vermochte im nassen Gras ab. Dann fiel sein Blick auf das zerrissene Hemd, er zuckte mit den Schultern und säuberte nun seinen Dolch mit dem Stoff, bis alles Blut weg war. Mit einer fließenden Bewegung stand Bardos auf und sah dem Mann in die Augen, der ihn noch immer ängstlich anblickte.
Aus seinem Ledersack, der eng an seinem Gürtel baumelte, holte Bardos ein paar Kupfermünzen heraus. »Für die kaputte Hose …«, sagte Bardos und drückte dem verblüfften Mann die Münzen in die blutige Hand. »Du wirst verstehen, dass ich euch nicht mehr gebe … Unser Kennenlernen war nicht gerade von tiefer Freundlichkeit beprägt! … Und noch etwas: Du bist ein Mann Gondors! Wenn es für dich hier keine Arbeit gibt, mit der du dein Essen bezahlen kannst, dann geht ein richtiger Mann eben weg und sucht sich woanders Arbeit … Aber er überfällt gewiss keine Menschen, weil es so viel leichter ist, an Geld zu kommen, als seine Hände zu gebrauchen!«
Bei diesen Worten packte Bardos den anderen an den Handgelenken, nicht hart, aber der Mann war so verängstigt, dass er das Geld fallen ließ. Bardos ließ von dem Mann ab, nahm seine Weste und zog sie an. Auf dem Weg zu Arvellon, welcher noch immer da stand und nicht nach Thalion suchte, steckte er seine Dolche in die Weste.
»Gehen wir«, sagte Bardos und schritt an Arvellon vorbei, als er dort ankam.
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Nur wer seine Rechnungen nicht bezahlt, darf hoffen, im Gedächtnis der Kaufleute weiterzuleben. (Oscar Wilde)
Arvellon beobachtete Bardos schweigend. Es war definitiv eine große Tat, was sein Gefährte da tat, er selbst hätte nicht im Traum daran gedacht den Fremden auchnoch Geld dafür zu geben, dass sie sie angegriffen hatten, sei es nur dafür, dass der durch Bardos entstandende Schaden behoben werden sollte mit den Münzen.
Etwas abseits stehend betrachtete der Waldläufer intensiv den Boden. Durch den Regen in der vergangenen Nacht waren die Hufabdrücke der beiden Pferde gut auszumachen, dass seine würde ohnehin auf einen Pfiff hin kommen, nur Bardos konnte sein Pferd suchen. Sollte er ihm dabei helfen? Nachdem er ihn eben wie einen Diener hatte vorschicken wollen?
Überhaupt mussten die beiden wie Diener und Adeliger wirken, allein die achen die sie trugen sprachen davon, wenn Arvellon auch nicht einschätzen konnte, wer von ihnen wohl wohlhabender war. Es war ihm auch egal, da es nichts auszusagen vermochte. Immerhin hatte sein Gefährte schon häufiger die Freundlichkeit bewiesen, die es sonst eher in niederen Ständen gab, als manch anderer. Er dachte kurz an de Szene auf dem Marktplatz zurück, ehe er noch einmal zurückblickte um herauszufinden, ob Bardos nun langsam kam.
Mittlerweile war er sich sicher, dass sein begleiter ein Soldat war oder wenigstens einen teil der soldatischen Ausbildung genossen hatte. Ihm mangelte es weder an Geschick mit Schwert und Bogen, noch an den Grundkenntnissen im Behandeln von kleineren Verletzungen.
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Bardos und Arvellon gingen schweigend nebeneinander her. Bardos drehte sich nicht noch einmal zu den vier Männern um, die sie überfallen hatten. Er hatte seinen Teil geleistet und mehr war nicht zu tun. Ihnen in Minas Tirith Arbeit zu verschaffen, wäre selbst Bardos zu viel des Guten gewesen. Die paar Kupfermünzen, die er ihnen geschenkt hatten, würde kaum länger als drei, vier Tage reichen, um alle vier Männer satt zu machen. Er hoffte jedoch, dass die Männer endlich wieder ihren Kopf gebrauchen und einem ordentlichen Tagewerk nachgehen würden.
Bardos versuchte den Dreck von seiner Hose zu wischen, doch der Schlamm war noch zu feucht und die beschmutzten Teile wurden nur noch größer. Auch nur in einer Weste herumzulaufen, gefiel dem jungen Mann gar nicht. So zeigte sich ein Mann seines Ranges nicht. Als Soldat war das keine Schande, aber er war kein Soldat mehr, sondern Adliger — nur noch Adliger.
Arvellon musste sich ein Grinsen stark verkneifen, als r sah, wie Bardos versuchte die Flecken an seinem Gewand zu beseitigen, was ihm nicht wirklich gelingen wollte. Während sie noch auf das Dorf zu gingen entschloss sich der Waldläufer ebenfalls seine Kleidung zu wechseln, wenn sich eine Gelegenheit bot. Weniger, weil es ihm gerade von Nutzen schien, als vielmehr um sich mit Bardos auf eine Stufe stellen zu können. Ein wenig Trotz war in ihm doch aufgestiegen, während er über das Standesgefälle zwischen ihnen nachdachte.
In einem gehobenen Lauftempo schritt Eric vor den anderen Bergmenschen. Er legte einen schnellen Gang ein, da er die Stadt möglichst schnell hinter sich zu lassen. ›Nicht, dass sich die Wachen es sich noch anders überlegen und und zurückbeordern!‹
Doch des Bergmenschens Bedenken waren grundlos. Niemand hielt die Gruppe auf und bald lag schon eine anständige Strecke von der Stadt aus hinter ihnen. Eric bewunderte wie auch schon auf dem Hinweg die ebene Fläche der Pelennorfelder und die sorgfältig angelegten Straßen. Ein paar male blickte er auch staunend zurück und sah auf Minas Tirith. Von weitem sah die Stadt gigantisch und wunderschön aus. Dennoch war er froh nicht mehr dort verweilen zu müssen.
›Dieses Volk scheint wirklich mächtig zu sein ... Solche Bauwerke ... Davon kann unser Land nur träumen ... ‹
Eric legte ein schnelles Tempo ein. Stunde um Stunde liefen er und die anderen Bergmenschen nun schon, immer weiter die Südstraße entlang. Den Rammas Echor hatten sie bereits passiert, vor Ihnen lag nun eine zum Anduin hin abfallende Landschaft, einzig kleinere Dörfer ließen auf Zivilisation schließen.
Auf die Natur freilich, achtete der Bergmensch nicht besonders. Er war einzig darauf fixirt möglichst schnell voranzukommen und führte den Trupp gedankenvberloren aber stets wachsam an.
Thenar versuchte sich wieder auf Ardamir zu konzentrieren, nachdem er einen Augenblick voller trauriger Erinnerung zugelassen hatte. ' Ich sollte nach vorne schauen und nicht zurück! Erchirion hat wohl recht; aber es ist so schwer, wenn man den einzigen Menschen, den man so geliebt hat, verloren hat!'
Er schreckte aus seinen Gedanken, als er plötzlich ein sich nahendes donnerndes Geräusch hörte und jemand ihm eine Warnung zurief. Sofort lenkte er Centur von der Straße und sah, dass Ardamir dasselbe mit seinem Pferd tat.
Das Dröhnen näherte sich rasch und Thenars Pferd Centur wurde unruhig. Mit leisen Worten redete Thenar mit dem Tier, während er beide Hände voll zu tun hatte, Centur zu beruhigen. Nun erblickte er die Ursache des Geräusches : ein wild gewordener Ochse rannte blindlings die Straße zur hoch und zog eine Staubwolke hinter sich her.
Der Staub verflog aber rasch, nachdem das Tier weiter gestürmt war. Der Waldläufer erkannte Curon, der ihn offenbar gewarnt hatte und zu ihnen geritten kam. " Danke Curon! Ist bei den Heermeistern alles in Ordnung?" Dann blickte er sich suchend nach Ardamir um.
Ardamir antworte zu Thenar als er in Gedanken war, wie er bemerkte:»Nun ich....« zu mehr kam Ardamir nicht weil er von einer lauten Stimme unter brochen wurde und ein leichtes Beben der Erde wahr nahm.
Er lenkte sofort Adelor hinnunter vom Weg in die Nähe eines Strauches. Dannach überkam ihm eine große Staubwolke entgegen. Ardamir schaut durch die Staubwolke hindurch und nahm nur einige Schatten wahr.
Als das Bild klarer wurde musste er anfangs husten weil er vom Staub zu viel eingeatmet hatte. Er sah Thenar auf der anderen Wegseite der Curon ein Dank zugerufen hatte, Ardamir wurde klar das Curon ihn und Thenar gewarnt hat.
»Danke Curon!« rufte er nachdem Thenar geendet hatte zu Curon zurück.
Er winkte kurz zu Thenar, um ihn zu signalisieren das ihm und Adelor nichts passiert ist. »Thenar? Alles in Ordnung?« fragte Ardamir laut, eine gewisse Anspannung war ihm anzumerken.
------ Wer Frieden will, muss dafür kämpfen. ------
Auf dem Pelennor - gerade auf die Südstraße eingebogen - Auf den Weg in Richtung Süd-Tor
Zusammen mit seinem Bruder hatte Boromir also beschlossen erst einmal weiter zu reiten und keinen Abstecher zum Hafen zu unternehmen. Männer und Pferde waren noch frisch und voll Tatendrang. So kämen sie sicherlich noch einige Meilen weit, ehe sie die erste Rast einlegen mussten. Boromir wollte heute soviel Wegstrecke wie möglich hinter sich lassen, nachdem sie den Morgen schon ohne einen Aufbruch hatten verstreichen lassen. Es war einfach nicht geplant gewesen sich so lange wegen eines dummen Zwischenfalls im Lazarett, von dem er sowieso so gut wie nichts mitbekommen hatte, aufhalten zu lassen.
Gerade war Boromir in Gedanken versunken und hatte seine weiteren Pläne in seinem Kopf gesponnen, also der komplette Trupp plötzlich mucksmäuschenstill wurde. Von nicht all zu weit hörten sie ein Grollen, als würde etwas schweres über die Ebene rennen und alles nieder walzen, was ihm in den Weg kam. Und so geschah es dann auch. Ein wild gewordener Ochse samt Wagen rannte die Südstraße, auf welche die Soldaten ja eben eingebogen waren, dahin und hielt direkt auf sie zu. Das Tier tobte und hatte vor Angst und Panik weit aufgerissene Augen. Sofort reagierten die Soldaten und brachten sich links und rechts der Straße in Sicherheit. Doch noch ehe Boromir seinen Hengst herumreisen konnte, wurde er genauso wie Faramir von seiner Leibwache von der Straße abgedrängt. Es war eben der Job der Soldaten für das Wohl der Heermeister zu sorgen. Vor allem wenn sie zusammen unterwegs waren, bestand immer das Risiko, dass man gleich zwei Erben des Truchsess verlor. Aber soweit wollten sie es nicht kommen lassen.
Leicht verwirrt blickte Boromir nun dem davonrasenden Ochsen hinterher, welcher schon immer kleiner wurde. Thenar, der Waldläufer, welcher für seinen verletzten Kameraden eingesprungen war und einer seiner Gefährten waren gerade noch rechtzeitig, dank Curons Ruf, in den nächsten Graben geflüchtet. Sonst hätte das wild gewordene Tier sie wohl einfach überrollt. Zum Glück wurde aber niemand verletzte und so konnten sie zurück auf die Straße reiten.
In einiger Entfernung, es waren nicht mehr als dreihundert Meter, sah Boromir einen Mann, welcher völlig außer Atem die Straße entlang rannte. Er war ziemlich mollig und schwitzte bereits am ganzen Leib. Als er den Trupp Soldaten sah, schlug er die Hand über dem Kopf zusammen und rannte weiter. Er hatte wohl erkannt, dass sein Gespann gerade beinahe ein paar Männern Gondors das Leben hätte kosten können. Als er nun näher kam und sah wer sich unter den Männern befand schlug er wiederum die Hände über den Kopf zusammen. Diese Sache schien ihm durchaus unangenehm zu sein. „Verzeiht ... verzeiht meine Herren!“ stammelte er, total am Ende mit seinen Nerven. Nun deutete er eine leichte Verbeugung an, bevor er fort fuhr. „Dieses Tier habe ich erst eine Woche. Es wurde mir ...“ er musste eine Pause machen, da er nicht genügend Atem hatte, um in einem Schwall seine Geschichte zu erzählen. „ ... es wurde mir als ein ruhiges, ausgeglichenes und nicht schreckhaftes Tier verkauft. Und nun ... es war nur ein Reh, das aus dem Gebüsch gesprungen kam ... und der Ochse ist auf und davon. Herrjemine!“ Wieder sah der Mann verzweifelt in die Richtung, in welche das Tier mit all seiner Ware davon gelaufen war.
Auf dem Pelennor - gerade auf die Südstraße eingebogen - Auf den Weg in Richtung Süd-Tor
Als sie die Südstraße erreichten, blickte Faramir nochmal zur nähergerückten Weißen Stadt. Er sah, dass auf Ecthelions Turm kein Banner wehte, weil der Truchsess abwesend war.
Plötzlich hörte er einen Warnschrei von Damrod, der in seiner Nähe ritt: "Von der Straße runter!"
Ehe Faramir sich versah, hatte Mablung die Zügel seines Pferdes ergriffen und drängte den Heermeister neben die Straße. Die Krieger an Boromirs Seite taten das gleiche mit dem Ober-Heermeister. Faramir sah zu seinem Schrecken, dass ein völlig durchgedrehter Ochse die Straße herauf gerast kam. Weitere Warnschreie ertönten und die Soldaten wichen aus. Nachdem das Tier samt Gespann vorbei gerast war, wandte sich Faramir um und rief:
"Ist jemand verletzt?"
Zu seiner Erleichterung schüttelten die Reiter ihre Köpfe. Auch die Pferde waren allesamt heil. Doch dann bemerkte Faramir, dass in die erschrockenen Gesichter der Männer Ärger trat, weil der Besitzer des durchgegangenen Tieres heran gerannt kam. Er blieb vor Boromir stehen, um kurz Luft zu holen, stammelte einige Worte der Entschuldigung, klagte sein Leid und rannte dann weiter.
"Lasst den Mann durch!" rief Faramir. Seinem Wesen entsprechend verspürte er eher Mitleid denn Zorn mit dem armen Kerl, den einige der Krieger wütend anschauten, aber auf Faramirs Befehl hin nicht den Weg verstellten, als er an ihnen vorbei eilte. Manche der Männer hätten gewiss Lust gehabt, den Ochsen zu jagen und zu töten, doch dafür hatten sie keine Zeit.
Faramir wandte sich an seinen Bruder: "Heute bleibt uns kaum etwas erspart! Aber wir sind heil davon gekommen. Reiten wir weiter?"
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
Auf dem Pelennor - gerade auf die Südstraße eingebogen - Auf den Weg in Richtung Süd-Tor
Thenar bestätigte Ardamir mit einem Nicken, dass weder er noch sein Pferd Schaden genommen hatten, als der wildgwordene Ochse an ihnen vorbei stürmte. Der Waldläufer redete beruhigend auf Centur ein und strich ihm über die Mähne.
Die Reiter begaben sich wieder auf die Straße und Faramir rief ihnen zu, dass sie jemanden Platz machen sollten. Der Anblick des fülligen , schnaufenden Mannes, der mit hochroten Kopf vor sich hinschimpfte amüsierte Thenar. ' Das scheint der Besitzer des Ochsengespannes zu sein!'
Centur hatte sich nun einigermaßen beruhigt und Thenar lenkte sein Pferd wieder neben Ardamir. Während sie Aufstellung nahmen und auf den Befehl zum Weiterreiten warteten, meinte Thenar leicht grinsend zu Ardamir: "Eigentlich sollte der Besitzer seinem Arbeitstier dankbar sein, dass es ihm ein wenig Bewegung verschafft hat!"
Ardamir hatte wieder einmal Mühe gehabt Adelor auf den Weg zu weisen. Er nahm die Zügel etwas fester in die Hand um dem Ross zu signalisieren das er nun endlich wieder auf den Weg will.
Schließlich gelang ihm das und er nickte Thenar zu der weniger Schwierigkeiten mit dem seinigen hatte. Als Thenar sagte:»"Eigentlich sollte der Besitzer seinem Arbeitstier dankbar sein, dass es ihm ein wenig Bewegung verschafft hat!"«, lachte Ardamir und nickte ihm frohen Mutes zu.
Ardamir sagte zu Thenar:»"Thenar da habt ihr vollkommen Recht!« Mit einen leichtem Grinsen. Dannach dachte Ardamir an Gwaenas und sagte zu Thenar:»Ich glaube wenn Gwaenas hier gewesen wäre, dann hätte wir gesehen wie er auf den Rücken des Ochsen davon ritt. Denn Gwaenas hat bei solchen Dingen immer viel Glück« Ardamir meinte dies natürlich scherzhaft und machte Thenar mit einer Geste verständlich das er es auch nur so meinte.
------ Wer Frieden will, muss dafür kämpfen. ------
Curon atmete tief durch, das war verdammt knapp gewesen. Dann kam auch noch der Gespannführer an ihnen vorbeigerannt, brummelte etwas vor sich hin und war auch schon weg. In Curon prickelte plötzlich ein schallendes Lachen herauf. So brenzlig die Situation gewesen war, war doch der Anblick des kleinen stämmigen Mannes, der hinter seinem Lebensunterhalt herante, an Komik nicht zu übertreffen. Curon vergrub sein lachendes Geischt in der Mähne von Girion und versuchte sich zu beruhigen. Dann richtete er sich auf und nahm wahr das Adamir und Thenar sich bei ihm bedankten. Er hörte wie Owain hinter ihm auch ein Lachen unterdrückte. Curon wand sich wieder Thenar und Adamir zu.
»Ich konnt euch ja wohl schlecht über´n Haufen rennen lassen.«
Er musste immer noch ein Kichern unterdrücken, als er Girion umwandte, um zu sehen ob seinen Vettern nichts passiert wahr. Faramir und Boromir sowie ihre Leibgarde waren schon wieder auf der Strasse und drängten zum Aufbruch. Curon nickte und lies Girion zu den Soldaten in der Nähe der Hauptmänner aufschließen. Owain brummte etwas neben ihm.
»Dieses Abenteuer fängt ja gut, mal sehen was uns noch erwartet.«
Curon brauchte Owains Gesicht nicht zu sehen, um zu verstehen was er meinte.
Auf dem Pelennor - gerade auf die Südstraße eingebogen - Auf den Weg in Richtung Süd-Tor
Auch Boromirs Hengst hatte sich mittlerweile wieder vollkommen beruhigt, nachdem er kurze Zeit zuvor noch nervös getänzelt hatte. Doch er spürte es, wenn sein Herr auf seinem Rücken Ruhe ausstrahlte. Das gab auch dem Tier Sicherheit und es vertraute Boromir ganz und gar.
Als sie nun zurück auf die Straße ritten, war der stämmige Händler bereits an ihnen vorbei geeilt. Die Männer hatten ihn nach Faramirs Aufforderung basieren lassen. Der Mann musste nun schleunigst versuchen, dass er sein Tier wieder eingefangen und unter Kontrolle bekam. Denn sonst war vielleicht auch seine Ware verloren.
Sie ließen den Mann ohne ein weiteres Wort ziehen. Dies war das einig richtige, denn sie konnten ihm momentan auch nicht aus seiner misslichen Situation helfen. Vielleicht hatte er ja Glück und der Ochse verlor bald an Tempo und blieb schließlich vor Erschöpfung stehen.
Kurz musterte Boromir seinen Bruder, als dieser fragte, ob sie weiterreiten würde. „Selbstverständlich! Wenn wir uns von so etwas aufhalten lassen, werden wir nie an unser Ziel gelangen. Wir reiten weiter.“ Mit einem Wink gab er seinen Männer zu verstehen, dass es nun weiter ging und schon bald befand sich der Trupp wieder in Bewegung.
Auf dem Pelennor - gerade auf die Südstraße eingebogen - Auf den Weg in Richtung Süd-Tor
Mit Ardamir, Curon und Owain
Curon, den der Anblick des Besitzers ebenso amüsierte, lachte genauso wie sein Freund Owain. Thenar grinste noch breiter, als Ardamir sich Gwaenas auf dem wildgewordenen Ochsen vorstellte. Belegor, der langsam an ihnen vorbei ritt, lachte laut auf, als er die Worte Ardamirs hörte. " Du hast recht, Ardamir: Gwaenas hat wirklich das Geschick zu solchen Sachen!"
Nach diesem Zwischenfall formierte sich die Gruppe wieder und dann ritten sie weiter des Weges. Bald sahen sie das Südtor vor sich und die Wachen, die schon vor dem Eingang der Wachstube standen.
Pelennor - Südstraße, am Südausgang des Rammas Echor
Auf Boromirs Befehl hin setzten die Männer ihren Ritt auf der Straße nach Pelargir fort. Sie ließen die Weiße Stadt hinter sich und ritten zum Südtor der Außenmauer. Die Wachen machten ihnen Platz und grüßten voller Respekt, als sie sahen, dass die Schar von den Heermeistern angeführt wurde.
Hinter dem Tor führte links ein Weg nach Harlond, dem Südhafen, der nur eine Meile entfernt war. Als sie den Pelennor verlassen hatte, blickte Faramir kurz in die Richtung des nahen Hafens, zum Anduin und zu den grünen Hängen des Emyn Arnen, die sich im Osten erhoben.
"Wie schön könnte es doch sein, dort zu leben", dachte er für einen Augenblick und bedauerte wieder einmal, dass das schöne Land Ithilien wegen der ständigen Grenzkriege schon seit zwei Generationen nicht mehr bewohnt werden konnte. Beim Anblick des Berges erinnerte sich Faramir auch daran, dass seine Vorfahren selbst aus Ithilien stammten und sein Ahnherr Húrin von Emyn Arnen, Truchsess des Königs Minardil, das Haus der Truchsessen begründet hatte.
Doch im nächsten Augenblick verdrängte er diese Gedanken und richtete seine Blicke wieder nach vorne. Nachdem Boromir entschieden hatte, nicht in Harlond zu rasten, ritten sie auf der Straße in Richtung Lossarnach weiter.
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Die Sonne stand inzwischen hoch am Himmel, dementsprechen größer wurde die Hitze. Da Eric und seine Männer nun schon seit dem Morgen unterwegs waren, beklagten sich mehrere der Krieger über eintretende Erschöpfung. Auch Eric selbst schwitzte nicht schlecht, doch war er gewillt noch länger zu marschieren.
Zuerst überhörte er die Klagen der Männer und lief einfach weiter. Natürlich merkte er, wie die Anfangs noch zuversichtliche und fröhliche Stimmung kippte und Langeweile Einzug erhielt. Dies lag wohl auch an der kargen Vegetation und der öden Landschaft, abgesehen von wenigen Hügeln und einigen Bäumen war das Land lediglich von einer riesigen Grasebene, welche sich in alle Richtungen erstreckte bedeckt.
Eric erinnerte sich, wie Donar ihn und die anderen Monatelang immer weiter getrieben hatte. Die verschiedensten Landschaften hatten sie durchqueren müssen und nicht selten weigerten sich die Männer zum Weitermarsch. Doch immer konnte der Stammesführer seine Krieger motivieren. Schaffte dies auch Eric? Er hatte Zweifel ... Zwar konnte er gut und überlegt handeln doch fand er nicht, dass er ein guter Anführerer war.
Die Schritte der Bergmenschen wurden immer langsamer und kürzer, die Männer stolperten nu regerecht vor sich hin. Auch Eric hatte keine Kraft mehr, seine Beine schmerzten und würden nicht mehr lange weitermarschieren.
Der Trupp hatte gerade einen kleineren Hügel, auf dem einige Bäume standen erklommen als einer der Männer auf Eric zutrat und um Rast bat.
Verlassen des Südtores der Außenmauer in Richtung Lossarnach Mit Thenar, Curon und Owain
Als die Kolonne das Südtor der Außenmauer erreichten, grüßten die Wachen nach Respekt die Heermeister. Ardamir, der sein Hengst Adelor wieder unter Kontrolle hatte, durch die gute befestigte Straße ließ ihm zum Anlass, wieder über sein Vater mit Thenar zu reden. So sprach er ruhig, aber deutlich zu Thenar: »Thenar, ich glaube die Vorfälle haben uns von den unsrigen Thema abgebracht. Ihr wolltet ja mehr über die Geschehnisse meines Vaters bescheid wissen.« Ardamir dachte:›Thenar sah doch kurz sehr traurig aus - er war in Gedanken - er muss sicher etwas schreckliches erlebt haben.‹
Nach der kurzen Pause sprach Ardamir weiter: »Mir ist bisher bekannt Thenar, das es örtliche Räuber sein müssten. Da mein Vater erdolcht wurde und die Waffe nun in ihn steckte -...«
Ardamir musste sich kurz wieder ein wenig fassen und nickte wieder leicht.
»Es war ein Dolch aus Gondor also nach der Bauweise her. Ich hoffe wie ihr schon sagtet das es die jenen sind die ihr Unwesen am jenen Ort treiben. Ich hoffe meine Urteilskraft wird nicht von Rachegelüsten beherrscht werden.«
Ardamir schaute Thenar dannach vielversprechend ob er Rat wüsste.
------ Wer Frieden will, muss dafür kämpfen. ------
Nachdem die Gruppe das Südtor passiert hatte, gesellte sich Ardamir wieder zu Thenar.
Der ältere Waldläufer schaute zum Emyn Arnen, dass im Osten lag. ' Wie sehen die grünen Hängen dort doch friedlich aus! Die Gegend ist dort wirklich schön! Aber der Schein trügt, denn die Orkbande hatte mich damals genau dort schwer verletzt!'
Der Jüngere unterbrach Thenars Erinnerungen und nahm das Gespräch von vorhin wieder auf. Ardamir begann über die Tatwaffe zu sprechen, mit der sein Vater umgebracht worden war. " Ein Dolch aus Gondor ... ja, das lässt auf Gondorianer schließen! Trotzdem ist es wohl eher unwahrscheinlich, dass es dieselben Männer sind; die Tat liegt ja vier Jahre zurück." Er überlegte einen Augenblick und sprach dann weiter:" Du hoffst sicherlich, durch den Dolch den Täter erkennen zu können ... war denn ein besonderes Merkmal an der Waffe? Schließlich trägt jeder Soldat Gondors einen Dolch!"
Ardamir setzte nach Thenars Frage fort:»Der Dolch hatte keine bestimmten Merkmale gehabt nur er schien verschlissen aus, viele Kerben zierten den Griff. Ach ja ein "M" zierte den Knaufboden. Vermutlich steht das für -Minas Thirith- aber sicher ist es nicht.«
Ardamir versuchte nun angestrengt nach zudenken über den Dolch, doch mehr gab es nicht an Aufälligkeiten so sprach er fort:»Weitere Merkmale hatte er nicht gehabt.«
Ardamir war gespannt auf Thenars Rat, da er schon viel im Leben durchgemacht hatte. Das sah er ihm an sein Alter an.
------ Wer Frieden will, muss dafür kämpfen. ------
Thenar schüttelte nachdenklich den Kopf: " Ein 'M' auf dem Knaufboden? Das könnte für vieles stehen! Ich tippe eher auf einen Namen, der mit 'M' beginnt! So wie Maradir ... " Grübelnd strich er sich über sein bartloses Kinn. " Merkmale hatte dieser Dolch also doch! Aber mir scheint - " ...dabei sah er dem Jüngeren in die Augen, "... das wird eine aussichtslose Suche sein!" Zweifelnd zuckte er leicht mit den Schultern.
Eine Weile ritten sie schweigend nebeneinander. Thenar beobachtete interessiert die Landschaft: der Anduin war nicht weit; man konnte den breiten Fluss etwas entfernt auf der linken Seite erkennen; dazwischen lagen saftige grüne Wiesen, auf denen schwarz-weiß-gescheckte Rinder grasten. Auf der rechten Seite säumten Sträucher mit vereinzelten Bäumen die Südstraße ; doch zum Gebirge hin war dichter Wald zu erkennen.
Auf dem Anduin war ein Stück vor ihnen ein Handelsschiff zu sehen, dass flussabwärts fuhr. Die Gegend machte einen friedlichen Eindruck - was durch den blauen Himmel, der nur von leichten Wolken bedeckt war, noch bestärkt wurde. Angesichts des Auftrages, der vor ihnen lag, genoss Thenar diesen Anblick und fragte Ardamir dann : " Kennst du die Gegend gut, die unser Ziel ist?"
Als Thenar das darauf folgende Schweigen brach antwortete Ardamir wie folgt: »Ich bin bisher noch nicht so viel herrum gekommen im Lande, ich habe nur einen groben Überblick, dagegen weiß ich genau was unser Ziel ist, der Truchsess selbst unterhielt sich mit mir darrüber, in der Feldküche unglaublich aber wahr.«
Dannach sprach er weiter nach einer gewissen Redepause: »Aber vermutlich kennst du die Gegengenden viel besser als ich.«
Ardamir bekräftigte dies mich einen Nicken das durch das reiten unterstützt wurden ist.
------ Wer Frieden will, muss dafür kämpfen. ------
Nach dem Süd-Tor des Pelennors auf der Straße Richtung Süden mit circa 40 Soldaten
Zumindest hatten sich die Gemüter der Soldaten und Waldläufer nach dem kleinen Vorfall mit dem durchgehenden Ochsen wieder beruhigt. Es war niemand verletzt worden also brauchte sie diese Angelegenheit auch nicht weiter aufhalten. Und so ritt Boromir kurze Zeit schweigend neben seinem Bruder her bis sie das Süd-Tor des Pelennor erreichten. Dieses Tor, ebenfalls von einigen Soldaten bewacht, wurde sofort geöffnet, als die stationierten Männer die Heermeister erblickten. Und so verließen sie die schützenden Mauern und ritten hinaus auf das offene Feld von Gondor, während sich die Süd-Straße vor ihnen ihren Weg nach Süden bahnte.
Boromir fiel auf, wie einige Männer ihren Blick gen Osten wandten und etwas verträumt die grünen Hänge am anderen Ufer des Anduin betrachteten. Sie wussten alle wie schön dieser Landstrich war. Doch im Osten lauerte auch die Gefahr. Aus Osten kam das Unheil, welches sich immer stärker bemerkbar machte. Nach Osten mussten sie ihre ganze Aufmerksamkeit richten um in dieser Sache nicht irgendwann den kürzeren zu ziehen. Aber Gondor war stark. Gondor hatte einen starken Truchsess und zwei mutige und weise Heermeister. Gondor würde nicht Fallen ... nicht jetzt und nicht in hundert Jahren.
Der Heermeister wollte seinen Bruder nun ablenken, so dass dieser seine Gedanken wieder auf den bevorstehenden Auftrag lenken konnte. „Was denkst du wird uns dort unten erwarten?“ murmelte Boromir, während er seinen Hengst in einen leichten Trab fallen ließ. „Ich kann den Gedanken kaum ertragen, dass dieser Abschaum genau in diesem Augenblick ein weiteres Dorf überfallen, plündern und morden könnten.“ Boromir sah nun grimmig drein. Wenn es nach ihm ginge, würde er am liebsten kurzen Prozess mit diesen Männern machen. Aber er wusste, dass er als Heermeister auch eine Verantwortung zu tragen hatte und dass er den Befehlen Denethors folge zu leisten hatte.