Ardamir schaute Thenar an und redete mit gedämpfter Stimme: »Glaubt mir Thenar, außer den Dienern des Feindes hatte er keine Feinde und zu dieser Zeit waren diese noch rarer. Ich glaube nicht, dass sein Tod gewollt ist und trotzdem, gibt es Zweifel. Leider konnte ich nicht viel herausfinden, weil meine Aufmerksamkeit der Truppe bedarf und nicht meinen eigenen Interessen.«
Ardamir hattte nun keine Probleme mehr, sein Pferd Adelor zu kontrollieren. Er versuchte die Spur zu halten und weiter mit Thenar sein Gespräch fortzusetzen.
Thenar behielt den grimmigen Ausdruck bei, während er Ardamirs Worten hörte. " Es ist tatsächlich ungewöhnlich, dass der Trupp deines Vaters von Menschen angegriffen wurde, offenbar ohne ersichtlichen Grund. Das ist wirklich schwer zu verstehen. Vier Jahre liegt das nun schon zurück, sagst du ... vielleicht sind es dieselben Männer, die jetzt im Lebenin ihr Unwesen treiben? Wir können nur Vermutungen anstellen!"
Der Waldläufer grübelte über den letzten Satz des Jüngeren nach. ' Ich weiß ja nicht, wer meine Eltern sind oder waren ... aber ich an seiner Stelle hätte anders reagiert: ich hätte mich auf einige Zeit beurlauben lassen und wäre der Sache nachgegangen!' Er warf einen prüfenden Seitenblick auf Ardamir. ' Aber vielleicht haben ihn ja persönliche Umstände zurück gehalten. Vielleicht hat er schon eine Familie ... Wie alt wird Ardamir wohl sein? Bestimmt 12 oder 15 Jahre jünger als ich ... Ich hatte in dem Alter auch schon einen Sohn, obwohl ich zu der Zeit nichts von seiner Existenz wusste! '
Unwillkürlich schaute er auf das Armband seines Sohnes Calmacil, das er um sein Handgelenk trug. Sein Gesicht wirkte nun gleichgültig, doch seine Augen blickten traurig. ' Im Gegensatz zu Ardamir weiß ich, wie Calmacil gestorben ist ... ' Doch Thenar erlaubte sich nur einen kurzen Moment der Erinnerung, ehe er sich wieder auf den groß gewachsenen jungen Reiter neben ihm konzentrierte.
Curon mit Owain und einigen anderen Waldläufern und Soldaten
Curon bemerkte wie die meisten Soldaten und Waldläufer hinüber zur weißen Stadt blickten, als sie auf die Südstraße einbogen. Und auch Curon überwältigte der Drang einen Blick seine Heimat zu werfen. Als er sich zurück drehte bemerkte er das auch Owain mit einem Nicken einen stillen Gruß zurück schickte, dann hatten sie sich wieder gefasst und alle schauten nach vorn.
Die Nordosttore, deren Wächter sie freundlich gegrüßt und hindurch gelassen hatte, lagen nun schon etwa eine halbe Stunde hinter ihnen, als sie um eine Kehre kamen die durch Gesträuch schlecht einsehbar war. So kam es das sie den wildgewordenen Gespann-Ochsen, der die Straße herauf gerannt kam, erst spät sahen.
Auch wenn Boromir und Faramir die Gefahr erkannt hatten, waren einige Soldaten schneller gewesen und hatten die beiden Hauptmänner auf ihren Pferden in das Gesträuch an der Straßenseite abgedrängt und sich mit ihren Pferden abschirmend vor sie gestellt. Viele der Gruppe taten es ihnen gleich, Andere wichen über das kleine Rinnsal auf der anderen Seite der Straße auf eine Lichtung aus. Der Ochse intressierte sich nicht für sie, verwirrt und wütend rannte er die Straße weiter.
Curon bemerkte das die Nachthut, die Ursache des Tumults noch nicht wirklich war genommen und das der Ochse direkt auf Thenar und den jungen Ardamir zuhielt. Er schrie aus vollem Leibe.