Als Ardamir die Befehle von Heermeister Faramir, an den Oberheermeister überbracht hat, verbeugte er sich und ging wieder zu der Bank die noch frei war.
Er setzte sich schwungvoll und betrachtete weiter das Treiben, in der Hoffnung das es nun bald los gehen sollte. Er dachte:›Vielleicht wird Heermeister Faramir am Hauptplatz erscheinen das es bald los geht.‹
Dannach kam ihn nocheinmal die Szene mit den Truchsess vor.. und er konnte einen großen Unterschied an der Feldküche und am Hauptplatz feststellen. Ardamir dachte:›Der Truchsess wirkt auf einmal anders, als ich ihn kennengelernt habe. Vor ein großen Ereignis zu kämpfen ist unvernüftigt, aber er wollte vielleicht den Soldaten zeigen, dass er immer noch stark und kampfmutig ist.‹
Dannach schaute er wieder dem Treiben zu und hoffte bald einen Gesprächspartner zufinden, er sah auch Thenar der in der Nähe des Oberheermeisters stand.
›Vielleicht sollte ich mich mit Thenar näher bekannt machen, ich kenne ihn ja nur flüchtig.‹ Aber dannach besann sich Ardamir wieder und schaute ruhig den Treiben zu.
------ Wer Frieden will, muss dafür kämpfen. ------
Thenar verfolgte still das Treiben auf dem Hauptplatz. Der jüngere Waldläufer machte bei Boromir seine meldung und zog sich wieder zurück, während Vater und Sohn noch vertraulich weiter plauderten. Endlich schien ihr Gespräch beendet zu sein, denn der Truchsess sah sich suchend um. Anscheinend wartete er genauso auf seinen jüngsten Sohn wie alle Männer hier. Thenar nutze die Gelegenheit und ging zu den Beiden, wo er sich knapp verbeugte." Nachdem die Heiler mich entlassen haben, möchte ich mich für den Auftrag in Süd Gondor melden. Zwar werde ich meinen Fuß noch schonen müssen, doch fühle ich mich bereit mit Euch zu ziehen." Abwartend schaute er den Oberheermeister an, ohne sich etwas von seiner inneren Anspannung anmerken zu lassen.
Faramir hörte Dergolads Erwiderung an und sagte darauf:
"Neben dem Unerfreulichen kannst du dem Fürsten auch berichten, dass sein Sohn sich als hervorragender Kämpfer bewährt und einem Kameraden das Leben gerettet hat. Ich wäre dir sehr dankbar, wenn du in Minas Tirith in seiner Nähe bliebst - auch deshalb, weil Erchirion mit sich selbst zu ungeduldig ist und sich dabei zuweilen sehr unvernünftig verhält. Gestern wäre er beinahe zusammengebrochen, weil er entgegen der Anweisung des Heilers sein Krankenlager zu früh verlassen hat.
Und wie gesagt, nach seiner Genesung erhält er ohnehin Heimaturlaub und ich wäre sehr dafür, dass du ihn nach Dol Amroth begleitest. Aber jetzt müssen wir uns beim Truchsess melden."
Mit Denethor und Dergolad
Während sie weitergingen, bemerkte Faramir, dass die Soldaten, die ihm Platz machten, aufgeregt tuschelten. Es schien um den Truchsess zu gehen, aber der Heermeister hatte keine Muße, nachzufragen, sondern schritt mit Dergolad rasch zu Denethor und Boromir. Nachdem Boromir gerade von Thenar angesprochen wurde, wandte sich Faramir an den Truchsess:
"Vater, wie von dir befohlen habe ich nur kurz mit Erchirion gesprochen. Er ist auf dem Wege der Besserung. Glücklicherweise ist eben Dergolad, Fürst Imrahils Waffenmeister und Erchirions früherer Lehrer eingetroffen. Er möchte sich um den Sohn seines Herren kümmern."
Faramir hielt inne, als er Denethors verletzte Hand bemerkte.
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
Boromir konnte seinem Vater gerade nicht wirklich folgen, als dieser eine Rechtfertigung wegen seines Verhaltens hervorbrachte. Wer hatte ihn so maßlos verärgert und seine Autorität missachtet? Doch nicht etwa sein eigener Neffe. Boromir konnte sich jedoch nicht vorstellen, dass Erchirion so dumm war und sich nun auch noch gegen den Truchsess stellte, nachdem es sich Faramir gestern schon mit ihm verscherzt hatte. Aber wer konnte den Zorn dieses Mannes so geschürt haben? Boromir beschloss lieber nicht näher nachzufragen. Vielleicht wusste Faramir mehr darüber und konnte ihm auf ihrem Ritt darüber unterrichten. Genug Zeit sich zu unterhalten würden sie auf jeden Fall haben.
„Vater, mir ist klar, dass noch immer ein großer Kampfgeist in dir steckt und dass du so manchen Soldaten hier in der Kunst des Kampfes übertriffst. Doch diese Zeiten sind vorbei. Du musst an dein Land denken und deswegen ist dein Platz bei deinem Volk. Und es schätzt dich dafür. Auch wenn es das nicht immer offen zeigt.“ Boromir sah seinem Vater tief in die Augen und klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter.
Nachdem Boromir geendet hatte, trat der Waldläufer Thenar, welcher gerade eben den Hauptplatz betreten hatte heran und meldete sich zum Dienst. Er würde an Stelle des verletzten Waldläufers mit ihnen ziehen. Boromir kannte den Mann nicht sonderlich gut, aber von Faramir wusste er, dass er wohl viel Erfahrung hatte sammeln können. Das lag wohl vor allem daran, da er zu den älteren Männern in Faramirs Reihen gehörte. „Gut, Thenar, wenn du denkst du bist bereits wieder so fit um uns zu begleiten, so soll es mir recht sein. Aber solltest du nach einigen Meilen unterwegs merken, dass es eben noch nicht hundertprozentig geht, werde ich dich zurückschicken. Einverstanden?“ Wenn Thenar damit nicht zufrieden war, würde er von vorn herein hier bleiben. Boromir konnte nur einsatzfähige Männer bei sich brauchen.
Gerade, als Boromir zu seinem Pferd gehen wollte, kam endlich Faramir, welcher sich sofort an seinen Vater wandte. Er war noch bei Erchirion gewesen und nun aber bereit für den Aufbruch. Na endlich ... ging es Boromir knapp durch den Kopf. Aber Faramir war nicht alleine angekommen. Dergolad, der Waffenmeister von Dol Amroth, begleitete ihn. Boromir kannte diesen ebenfalls nur flüchtig. Doch er wusste wen er dort vor sich hatte. Einen von Imrahils besten Männern. Gestern Abend war ihm die Ehre ihm zu begegnen nicht mehr zu Teil geworden. Aber was genau der Mann hier wollte wusste er nicht. Wahrscheinlich hatte er Nachricht für Denethor aus dem weit entfernten Belfalas.
Gerade als Thenar sich fragend an Boromir gewandt hatte, kamen Faramir und der Waffenmeister von Dol Amroth hinzu. Er grüßte die Beiden und antwortete auf die Frage Boromirs: "Ja, Heermeister. Ich werde mich nun nach einem Pferd umsehen." Er nickte den Männern zu und suchte mit den Augen nach einer zuständigen Person, die sich um die Pferde kümmerte. ' Mh... ob sich Davan um die Pferde kümmert?' Sein Blick erfasste noch einmal Dergolad. der neben Faramir stand. ' Ich hätte mich noch gerne mit dem einstigen Lehrherrn Erchirions unterhalten ... Er wird wohl kaum mitkommen, wo er gestern doch erst aus seiner Heimat angekommen ist. Wahrscheinlich wird er bei dem Prinzen bleiben, bis dieser wieder gesund ist. '
In der Nähe entdeckte er den jüngeren Waldläufer, der vorhin Boromir eine Meldung gebracht hatte. Da er auf den Aufbruch zu warten schien, ging er zu dem Mann und fragte ihn: " Weißt du, wer hier für die Pferde zuständig ist? "
Das was Faramir über Erchirions Kämpferqualitäten zu berichten hatte gefiel Dergolad schon wesentlich besser, als das was er über das Verhalten des Prinzen zuvor gehört hatte. Nun, immerhin hatte er über die Jahre hinweg dafür gearbeitet, dass die Söhne Imrahils mit den Waffen, die ihnen zur Verfügung standen, umzugehen wussten. »Mir ist Erchirions Ungeduld nicht unbekannt. Schon zu häufig habe ich sie selbst miterlebt. Und ich werde auf jeden Fall versuchen ihn solange einigermaßen ruhig zu halten, wie die Heiler es für notwendig halten. Die Reise nach Dol Amroth wird ihm helfen wieder zu sich selbst zu finden, egal was das seltsame Verhalten gegenüber Eueren jüngeren Waldläufern hervorgerufen hat.«
Mit Denethor, Faramir,Boromir und Thenar
Als sie die Gruppe um den Truchsess erreichten hielt sich Dergolad solange zurück bis Faramir gegenüber seinem Vater auf ihn zu sprechen kam. Anschließend trat er vor, nur um dann noch einmal abzuwarten bis das Gespräch, welches zwischen Boromir und Denethor stattfand, beendet war.
Erst als sich Boromir Thenar zuwandte wandte sich der Waffenmeister offen dem Truchsess zu. »Ich wünsche einen guten Morgen Herr Truchsess. Euer Sohn hat Recht, nachdem ich mich gestern Abend bereits über Erchirions Zustand informieren konnte ist mir daran gelegen mich bis zu seiner Genesung in seiner Nähe zu bleiben. Es sei denn es würde etwas dagegensprechen. Auch habe ich Botschaft für Euch aus Dol Amroth…«
Damit hielt er inne und zog das versiegelte Schreiben des Fürsten aus seiner Gürteltasche um es dem Herrn über Gondor zu überreichen. Nun, nachdem auch diese Botschaft überreicht war blieb ihm nur noch abzuwarten wie es mit Erchirion weitergehen würde. Insgeheim hoffte er, dass der Prinz bereits wirklich an diesem Tag schon nach Minas Tirith gebracht werden konnte um dort in den Häusern der Heilung versorgt zu werden. »Faramir hat mich auch darüber informiert, dass Ihr geplant habt, Erchirion hinauf in die Stadt zu bringen um ihn dort weiterbehandeln zu lassen. Wenn Ihr nichts dagegen habt, dann würde ich Euch sobald Ihr aufbrecht und ihn mit Euch nehmen solltet, gern begleiten. Vielleicht kann ich seine Ungeduld, die sich sicherlich früher oder später Bahn brechen wird, ein wenig zügeln.«
Dergolad konnte nicht vermeiden, dass ein feines Lächeln über seine Züge huschte, wenn er an die Reaktion dachte, die diese Worte wohl bei Erchirion hervorgerufen hätten. Für einen kurzen Moment wandert sein Blick noch zu Thenar, dem Kameraden Erchirions, der sich kurz danach entfernte. ›Nun, vielleicht würde Erchirion ein wenig ruhiger, wenn er mehr mit diesem Mann zusammen wäre. Thenar wirkt auf mich besonnen und scheint ein ruhiger Mann zu sein. Vielleicht ergibt sich eines Tages noch die Möglichkeit einmal in Ruhe mit ihm zu reden. Aber nun wird auch er sich seinen Aufgaben widmen müssen, die auf ihn warten. ‹
----------------------------------------------- "No one fights for kingdom, no one fights for gods. No one fights for heart and home, no one fights the odds. No one fights for power, or what the sword defends. You fight because you want to live; you fight to save your friends"
Der Truchsess war zuerst froh, dass Faramir nun endlich da war, doch erinnerte ihn das sogleich wieder an die Heilerin, die ihn dermaßen erzürnt hatte. Als er jedoch den Worten seines Sohnes lauschte, erwähnte er einen Mann, den Denethor schon einige Male gesehen und von welchem er schon viel gutes gehört hatte: Dergolad, einen guten Freund seines Schwagers Imrahil.
Froh leuchteten seine Augen deshalb, als dieser ihn höflich begrüßte und anschließend auch einen Brief Imrahils für ihn aus der Tasche zog. Glücklich nahm er die Nachricht entgegen und lauschte weiter den Wünschen Dergolads.
»Seid willkommen in Osgiliath, Dergolad. Lange ist es her, seit wir uns gesehen haben. Mir wäre es sehr gelegen, wenn Ihr Euch uns anschließen würdet, falls mein Neffe heute schon nach Minas Tirith verlegt werden kann. Wenn es Rydon nicht zulässt, so muss ich – wegen dringender Staatsgeschäfte – Erchirion hier zurücklassen und kann ihm nur eine Eskorte hervoragender Männer dalassen, die ihn nach Minas Tirith begleiten würden. Doch vielleicht würdet auch Ihr bis dahin in Osgiliath bleiben und Euch etwas um meinen Neffen kümmern …
In Minas Tirith sollt Ihr mein Gast sein und wenn Ihr es nicht für vergebliche Mühe haltet, so würde ich gern versuchen, Erchirions Temperament etwas zu zügeln und ihn seinem Stand angemessen zu formen. Auch mein Sohn Boromir hat einen starken Kampfgeist in sich, doch hat er gelernt, ihn in den richtigen Bahnen und Situationen auszuleben!«
Denethor lächelte und schlug Boromir herzlich auf die Schulter. Stolz war in seinem Gesicht zu lesen, denn er liebte seinen Erstgeborenen sehr.
»Meine Söhne müssen nun nach Südgondor aufbrechen und ich will sie noch verabschieden und ihnen meinen Segen zusprechen. Doch lasst mich vorher noch eins wissen, Dergolad«, wandte sich der Truchsess abermals Dergolad zu. »Die Nachrichten aus Dol Amroth sind doch gute? Mein Schwager Imrahil ist doch wohlauf?«
Ehrliche Sorge konnte man Denthors Stimme entnehmen, denn Imrahil war der Bruder seiner verstorbenen Frau Finduilas und einer der wenigen Vertrauten des Truchsess, der um die tiefe Leere wusste, die der Tod seiner Gattin in Denethor zurückgelassen hatte.
Die Begrüßung durch den Truchsess war herzlicher als Dergolad es erwartet hatte. Offenbar war Denethor daran gelegen Erchirion so rasch wie möglich hinauf in die weiße Stadt bringen zu lassen. Was in Anbetracht dessen, was der Waffenmeister während seines kurzen Aufenthalts hier in Osgiliath, gehört und gesehen hatte, durchaus verstehen konnte.
»Sollte es nicht möglich sein Erchirion bereits heute in die Weiße Stadt zu verlegen, so werde ich mit Euerer Erlaubnis an seiner Seite bleiben. Ansonsten werde ich gern Euerer Einladung folgen und Euere Gastfreundschaft annehmen. Was das Temperament des Prinzen angeht, so fürchte ich, dass selbst mir Grenzen darin gesetzt sind dieses zu zügeln. Aber ich kenne zumindest den einen oder anderen Weg ihn ein wenig in seine Schranken zu weisen. Auch wenn ihm das sicher nicht behagen wird.«
Ein kurzes Lächeln huschte über Dergolads Gesicht. Es würde sicher nicht einfach werden Erchirion zu bremsen sobald es diesem ein klein wenig besser ging. Dennoch war sich der Waffenmeister sicher, dass er Mittel und Wege finden würde dafür zu sorgen, dass sich sein ehemaliger Schüler an die Weisungen der Heiler halten würde. »Was ein angemessenes Verhalten meines ehemaligen Schülers angeht…nun, eigentlich hatte ich, zumindest von meiner Seite her alles getan um ihm beizubringen, wie man sich gebührlich verhält. Nur leider scheint er das hin und wieder gern zu vergessen. Dennoch meint er es selten wirklich böse, wenn er sich einen Fehltritt erlaubt. Er wird irgendwann begreifen, dass man mit Sturheit nicht weiterkommt. Und bis dahin wird ihm wohl nicht all zu viel übrig bleiben die Konsequenzen, die sein Tun nach sich zieht zu tragen.«
Der Stolz des Truchsessen, als dieser auf seinen Sohn, den obersten Heermeister Boromir zu sprechen gekommen war, war offensichtlich. Denethor schien große Stücke auf Boromir zu halten. Und alles was Dergolad über die beiden Söhne des Truchess wusste, war dass wohl der Ältere der beiden höher in der Gunst des Vaters stand, auch wenn Faramir sicher seine Pflichten ebenso gewissenhaft erfüllte wie sein Bruder.
Die ehrliche Sorge, die aus der letzten Frage Denethors sprach konnte ihm der Waffenmeister nicht verübeln. Dennoch konnte er zumindest die Sorge um die Fürstenfamilie zerstreuen. »Ich kann Euch, wenn es um das Wohl der fürstlichen Familie geht, beruhigen. Fürst Imrahil und seine Familie sind wohlauf. Dennnoch gibt es einiges in Dol Amroth, das Euere Aufmerksam fordern dürfte. Genaueres werdet Ihr dem Schreiben des Fürsten entnehmen können. Ich weiß nichts Genaues über dessen Inhalt, aber ich weiß, was ich selbst gesehen habe. Und es könnte besser stehen…Aber das sollte nicht hier und jetzt besprochen werden, wo Euere Söhne so kurz vor dem Aufbruch stehen. Sie haben eine Aufgabe zu erledigen, welche sicher dringlich ist. Lasst Euch durch mich nicht länger aufhalten als nötig. Ich kann warten…«
----------------------------------------------- "No one fights for kingdom, no one fights for gods. No one fights for heart and home, no one fights the odds. No one fights for power, or what the sword defends. You fight because you want to live; you fight to save your friends"
Faramir fragte sich, wie Denethor sich verletzt hatte und ob das aufgeregte Getuschel der Krieger etwas damit zu tun hatte. Da der Truchsess sich nun mit Dergolad besprach und Faramir dieses Gespräch nicht stören wollte, beschloss er, Boromir zu fragen.
Doch ehe Faramir seinen Bruder ansprechen konnte, wurde er selbst von Madril, der ein Pferd heranführte, angesprochen.
"Heermeister, Euer Ross!" sagte der grauhaarige Waldläufer und reichte ihm die Zügel. "Wie befohlen habe ich Eure Sachen eingepackt."
"Vielen Dank, Madril!" sagte Faramir und nahm die Zügel entgegen.
Faramir wandte sich nun an den Heermeister des Weißen Turms und fragte:
"Was ist denn hier passiert, Boromir? Warum ist Vaters Hand verletzt?"
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
Boromir hörte mit sich mit einem Ohr das Gespräch zwischen seinem Vater und Dergolad, dem Waffenmeister von Dol Amroth, an, während er selbst schon mit seinem Pferd beschäftigt war und dessen Sattelgurt fester zog. Es würde nun nicht mehr lange dauern und sie konnten endlich aufbrechen. Dies hatte er schon vor mehreren Stunden geplant gehabt. Natürlich hörte er wie Denethor über ihn schwärmte. Es tat immer gut, wenn man seinen Vater stolz machte. Doch wusste Boromir auch, dass Denthor nie solche Worte über Faramir übrig hatte. Ein Umstand, welcher ihn selbst wütend machte. Denn auch Faramir war ein stolzer, tapferer Heermeister.
Boromirs Pferd tänzelte bereits unruhig auf der Stelle. Der Hengst wusste genau, dass eine große Aufgabe auf sie wartete und bisher hatte er Boromir noch nie enttäuscht. Stolz tätschelte er dem Grauschimmel den Hals, um ihn zu beruhigen, als Faramir an ihn heran trat und auf die Verletzung des Truchsess ansprach.
„Irgendetwas oder Irgendjemand muss ihn maßlos erzürnt haben. Er nahm einen der Soldaten beiseite und führte mit diesem einen Schwertkampf aus. Ich habe bereits versucht mit ihm darüber zu reden. Aber du weißt ja wie er ist.“ Boromir seufzte und zuckte kurz mit den Schultern. Wenn der Truchsess diesen Kampf gebraucht haben, so war es sein Recht diesen auszuführen. Auch wenn Boromir es noch immer nicht verstehen können. „Bist du nun bereit, Bruder? Ich warte hier schon eine ganze Weile.“ Man konnte in Boromirs Stimme deutlich hören, dass er sich über Faramirs Verspätung ärgerte. So etwas konnte den ganzen Ablauf durcheinander bringen.
Thenar musterte den jungen Waldläufer, der aufgrund seiner Frage ebenfalls suchend über den Hauptplatz spähte. Anscheinend konnte der Mann ihm auch nicht helfen und so blickte er sich ebenfalls um. In diesem Augenblick wurde Faramirs Pferd herbei geführt und gleich darauf einige andere Pferde. Sie waren bereits fertig gesattelt und bepackt. Ohne weiter auf den noch schweigenden Waldläufer zu achten, ging er zu den Männern, die die Reittiere mit sich führten. ' Ob da ein passender Gaul für mich dabei ist?"
Da erkannte Thenar Aldor, den Stallmeister von Osgiliath, der neben zwei Tieren auf seinem steifen Bein hinkte. Der Waldläufer ging auf ihn zu und fragte ihn: " Mein Bein ist zwar nicht steif, aber doch in Leidenschaft gezogen. Habt ihr einen ruhigen Gesellen für mich?"
" Ah, ich seh´ schon! Nehmt Centur hier; der wird euch sicher tragen und ist im Kampf erprobt!" Aldor hielt ihm die Zügel eines Braunen hin, der ruhig neben ihnen stand. Thenar nickte Aldor dankend zu und betrachtete das Reittier. ' Scheint ein passables Pferd zu sein. Keine Schönheit, aber kräftig.'Centur blickte ihn aufmerksam an und schnupperte dann an ihm. Thenar redete ihm leise zu und strich über dessen Hals und Mähne. " Na? Wir werden uns wohl einig werden, was?" raunte er Centur zu. Das Pferd schnaubte leise zur Antwort.
Denethor blickte sehr ernst in Dergolads Gesicht. Seine Worte beunruhigten ihn keineswegs, doch er spürte, dass sich in Belfalas schlechte Dinge zutrugen und die Lage nicht so gut war, wie er bisher angenommen hatte. Es waren auch schon lange keine Nachrichten mehr aus Belfalas gekommen ... Doch darum würde er sich kümmern, wenn er wieder in Minas Tirith war. Er gab Tirion wortlos Imrahils Brief und sagte dann zu Dergolad: »Ich danke Euch, für Eure Rücksicht. Wir werden in den kommenden Tagen wohl noch genügend Zeit zum sprechen haben.«
Dann nickte er ihm leicht zu und beendete so das Gespräch vorerst. Nun drehte er sich zu seinen Söhnen um, die scheibar endlich bereit für den Aufbruch waren.
»Meine lieben Söhne.« Erstaunlicherweise schaffte er es, dass er beim Wort "lieben" nur Boromir anschaute und erst bei "Söhne" seinen Zweitgeborenen ansah. »Zu eurem Auftrag muss ich nichts weiter sagen, denn ich weiß, dass ich meine besten Männer in die Schlacht schicke. Seid besonnen und beendet das Treiben in Lebennin. Gebt Nachricht, sobald sich etwas wichtiges ergibt.«
Dann trat er noch näher und umarmte erst sehr herzlich Boromir, legte ihm dann die Hände auf die Schultern und küsste ihn auf die Stirn. Mit liebevoller Stimme sagte er: »Mein Segen begleite dich, mein Sohn.«
Danach ging er auch zu Faramir, doch wie immer machte sich eine seltsame Abbneigung gegen seinen Zweitgeborenen in ihm breit und es missfiel ihm, Faramir umarmen zu müssen. Allerdings in der Anwesenheit so vieler Soldaten, durfte er Faramir nicht dermaßen vor den Kopf stoßen. So umarmte er auch Faramir, doch die Umarmung war sehr steif und auf Distanz bemüht. Streng, als würde er zu einem gewöhnlichen Untergebenen sprechen, gab er auch Faramir seinen Segen: »Mein Segen begleite auch dich, Faramir.«
Ardamir der das Treiben weiter beobachtet, steht nun auch auf. Er schaut in die Richtung der Ställe und denkt:›Ich sollte mir besser jetzt auch ein Pferd holen. Sonst muss ich noch hinterher laufen und das würde Heermeister Faramir nicht gefallen.‹ Ardamir suchte sich sein Weg duch die Soldaten, Waldläufern und Pferden in Richtung des Stalles. Die Stallungen
------ Wer Frieden will, muss dafür kämpfen. ------
"Denethor hat gekämpft?" dachte sich Faramir verwundert, als er Boromirs Antwort hörte. "Wie ungewöhnlich! Wahrscheinlich hat er zum ersten Mal seit Jahren ein Schwert geschwungen."
Faramir merkte, dass sein Bruder ungeduldig wurde und sich über die Verzögerung des Aufbruchs ärgerte.
"Ja, ich bin jetzt bereit!" sagte er. "Entschuldige meine Verspätung, aber der Grund dafür ist der gleiche wie für Denethors Zorn: Larena, die Schwester des Heilers Rydon, hat uns am Lazarett unnötig aufgehalten. Sie mag ja in der Heilkunst bewandert sein, aber ansonsten ist sie ein dummes und unverschämtes Weib. Erst schlägt sie uns die Tür vor der Nase zu, dann wagt sie es, dem Truchsess zu widersprechen und mit ihm zu streiten! Ein derart aufsässiges Verhalten habe ich ja noch nicht erlebt. Ich war dann auch nur kurz bei Erchirion, der mich ohnehin nicht sehen wollte..."
Er sprach nicht weiter, denn der Truchsess hatte sein Gespräch mit Dergolad beendet und wandte sich seinen Söhnen zu. Dass er dabei zu Boromir herzlicher sprach und ihn inniger umarmte als ihn, entging Faramir nicht und es verwunderte ihn auch nicht, denn er hatte sich längst daran gewöhnt, dass Denethors Liebe seinem Erstgeborenen galt.
"Danke, Vater!" sagte er und ließ sich dabei nichts anmerken.
Faramir schaute sich um, um zu überprüfen, ob alle vierzig Soldaten, die nach Lebennin reiten sollten, anwesend waren. Zunächst zählte er unter ihnen nur vierzehn Waldläufer, doch dann sah er, dass Ardamir, der noch ein Pferd holen musste, von den Stallungen zurückkam.
"Wie es scheint, ist die Truppe vollzählig", dachte Faramir. "Ich hoffe, der junge Meowés taucht noch auf. Ich wollte ihm ja seine Versetzung in die Stadt noch persönlich mitteilen."
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
Stallungen Ardamir war nun wieder am Hauptplatz angekommen und dachte:›Wie eh und je herrsches Treiben....‹ Doch beim genaueren Hinsehen sah er die beiden Heermeister und den Truchsess. Ardamir sah auch wie der Heermeister Faramir zu ihn schaute, daraufhin verbeugte Ardamir sich kurz als Entschuldigung, denn der Heermeister wusste wohl das er noch kein Ross hatte. Dannach suchte Ardamir seines Gleichen auf und tummelte sich unter ihnen.
------ Wer Frieden will, muss dafür kämpfen. ------
Boromir hörte sich nun die Erklärung seines Bruders an, während er noch die letzten Schnallen an seiner Rüstung und dem Pferdegeschirr richtete. Wirklich böse konnte der Heermeister seinem Bruder nicht sein. Er war aufgehalten worden und eben so schnell es ihm möglich war hier zum Abritt erschienen. Anschließend zählte Faramir die Männer durch und bestätigte ihm, dass sie vollständig waren.
Nun trat der Truchsess an sie heran und verabschiedete seine Söhne. Es war klar, dass diese bei Boromir ein klein wenig anders als bei Faramir ausfiel, doch zumindest umarmte der Truchsess seinen Zweitgeborenen ebenso. „Danke für deinen Segen, Vater. Wir werden erfolgreich von dieser Mission zurückgeben und Gondor zumindest ein Stück Frieden wiederbringen.“ Dies nahm sich der Heermeister vor und meist konnte er seine Pläne auch verwirklichen. Denn zu Verlieren lag Boromir nicht. Aber das traf wohl auf jeden Soldaten zu.
Anschließend klopfte Boromir seinen Hengst noch einmal den Hals, bevor er sich auf dessen Rücken schwang. Trotz der Rüstung hatte er Übung darin aufzusteigen und manch anderem Soldaten machte er dabei etwas vor. Natürlich hatten es die Waldläufer um einiges einfacher, das deren Rüstung weniger schwer war.
Nun war es für den Heermeister an der Zeit das Wort an die Männer zu rüsten, eben wie es vor einer solchen Mission üblich war. Er hatte ja schon fast angenommen, dass der Truchsess diesmal selbst das Wort ergreifen würde, aber er überließ es wohl seinem Erstgeborenen, worüber dieser mehr als froh war. Es reichte, dass der Truchsess schon hier anwesend war und es aussah als würde er sicher gehen wollen, dass alles nach seinen Plänen verlief.
Boromir wandte sein Pferd, so dass er freie Sicht auf seine Soldat hatte. Dann nahm er sein Horn, das Horn Gondors, zur Hand und richtete seine Worte an die ganze versammelte Mannschaft. „Soldaten Gondors! Wie ihr alle wisst treib eine Gruppe abtrünniger Männern im Süden Gondors sein Unwesen! Sie rauben, sie brandschatzen und sie morden! Doch nicht mehr lange und wir werden ihnen Einhalt gebieten. Und früher oder später werden sie ihre gerechte Strafe erhalten! Reiten wir! Reiten wir für die Menschen dort! Reiten wir für Gondor!“
Nach diesen sehr emotional gesprochenen Worten stieß Boromir in sein Horn so dass man dieses wohl in ganz Osgiliath vernehmen konnte. Dann trieb er seinem Hengst die Fersen in die Seite, so dass er sich sofort im Galopp an die Spitze des Trupps setzte und, von den Bannerträgern flankiert, in Richtung des Stadttors ritt. Das momentane Tempo war natürlich nur Show und sobald sie die Stadtmauern hinter sich gelassen haben, würden sie dieses drosseln und langsamer weiter reiten. Aber so hatte dies seine Worte noch verstärkt.
Ardamir sattelte nun auch auf Adelor der kurz vieherte. Dannach sah er sich um und versuchte seinen Heermeister Faramir zu folgen in der Schar von Pferden. Er ließ sein Hengst traben und versuchte sich in der Nähe des Heermeisters beizureiten.
------ Wer Frieden will, muss dafür kämpfen. ------
Gwaenas kam mit seinen beiden Begleitern gerade auf den Hauptplatz, als Denethor sich von seinen Söhnen verabschiedete. " Da ist Faramir doch!"sagte er zu seinem Freund und deutete in die Richtung vor ihnen. " Geh´ du mal, wir warten hier; nicht wahr, Astaldo?" fragend schaute er zu den Älteren.
Einige Männer, die für die Mission ausgewählt waren, saßen zum Teil schon auf ihren Pferden, andere vergewisserten sich, ob ihr Gepäck richtig festgezurrt war und es gab auch Männer, die noch einige Worte mit ihren Kameraden wechselten. Doch ihre Gesichter waren ernst und angespannt.
Gwaenas wurde klar, wie ernst dieser Auftrag war; er erinnerte sich an Astaldos gestrige Worte. ' Jetzt, wo ich die Gruppe so sehe, bin ich doch froh, dass ich nicht mit dabei bin! Ich würde es nur vermasseln, bei meinem Geschick!'
Nun wurde er ruhig unter den Männern, als Oberheermeister Boromir sich an die Männer wandte, die nun auf ihren Pferden saßen und auf seine kurze Ansprache warteten.
Thenar begutachtete das Gepäck, was bereits auf Centur festgeschnallt war, während Aldor das andere Pferd einen der Männer zuführte, die ebenfalls mitkommen sollten. Der Waldläufer befestigte nun ebenfalls seinen Rucksack, den Langbogen und den Köcher auf Centurs Rücken.
Der Truchsess hatte sich indes von seinen Söhnen verabschiedet und Thenar saß nun auf, genau wie die anderen Männer, die für diese Mission ausgewählt worden waren. Die meisten der Waldläufer kannte er mehr oder weniger gut, doch unter Boromirs Soldaten waren ihm die meisten Männer unbekannt.' Wir werden Zeit genug haben, uns kennen zu lernen.'
Während Thenars Anspannung wuchs und er wieder das Kribbeln im Nacken spürte, sah er sich kurz auf dem Hauptplatz um. Er entdeckte seine Kameraden aus Faramirs Truppe wieder; Astaldo, Meowés und Gwaenas waren auch hinzu gekommen. ' Astaldo wird gewiss ein Auge auf die beiden Jungen haben!' Er nickte ihnen unmerklich zu und konzentrierte sich auf Boromir, der sein Pferd vor die versammelten Reiter lenkte. 'Wir werden diesen Banditen den Garaus machen!' Ein grimmiger Zug trat in Thenars Gesicht, als er den Worten des Oberheermeisters lauschte.
Kaum hatte dieser geendet, riefen die Männer " Für Gondor!" und ritten Boromir hinterher.
Dergolad hatte auf die Worte Denethors nur durch ein kurzes Neigen seines Kopfes seine Zustimmung bekundet und dem Truchsess dann die Zeit gelassen, sich von seinen Söhnen zu verabschieden.
Er konnte verstehen, weshalb Erchirion nur mehr als ungern zurücklag, würde doch die Aufgabe, die die beiden Heermeister und ihre Männer erwartete keine einfache sein. Umso mehr würde es nötig sein den Prinzen bis zu seiner Genesung und damit auch dem Aufbruch nach Dol Amroth einigermaßen bei Laune zu halten. Das Verhalten Erchirions gegenüber Faramirs gefiel dem Waffemeister nach wie vor nicht und er fragte sich, wie es soweit kommen konnte, dass der Fürstensohn so sehr das vergessen hatte, was er ihm bereits vor Jahren so gut es ihm möglich war zu vermitteln versucht hatte.
Mit ernstem Blick sah der den Boromir und den Soldaten Gondors hinterher, als diese nun endlich aufbrachen. Vermutlich würde es nun nur noch davon abhängen, was der Heiler sagte. Sollte dieser keine Einwände haben, dann wäre dem Weg nach Minas Tirith nichts mehr entgegen zu setzen. Immerhin schien der Truchsess bereits dafür gesorgt zu haben, dass Erchirion so gut wie möglich transportiert werden konnte.
Dergolad beschloss so rasch wie möglich seine Begleiter darüber zu informieren, dass sie alles für einen raschen Aufbruch bereithalten sollten. Er wusste, dass er sich auf die Männer dahingehend verlassen konnte und alles bereit sein würde, wenn es dann soweit sein sollte. Aus dem Augenwinkel heraus sah er einen seiner Reisegefährten und winkte ihn zu sich heran um ihm leise die entsprechenden Anweisungen zu geben.
----------------------------------------------- "No one fights for kingdom, no one fights for gods. No one fights for heart and home, no one fights the odds. No one fights for power, or what the sword defends. You fight because you want to live; you fight to save your friends"
„Hmmhmmm…“, machte Astaldo und sah sich um. „Da drüben ist der Heermeister, Meowés. Beeil dich!“ Astaldo gab dem Jungen einen Schubs in die entsprechende Richtung, damit er sich in Bewegung setzte.
Dann ging sein Blick die Reihen ab, während er die Worte Boromirs hörte, wie alle anderen. Ein kalter Schauer rann ihm über den Rücken und er wurde sich klar bewusst, dass er möglicherweise den ein oder anderen dieser Kameraden nicht lebend wiedersehen würde. Doch er sagte nichts.
Er erwiderte den nickenden Gruß Thenars auf dieselbe Weise und blickte ihm einen Augenblick später noch erstaunt nach. ´War Thenar doch noch mit auf die Liste der Mitreitenden gekommen?´ Er zählte, doch die Zahl der Waldläufer hatte sich nicht verändert. Es musste also einen Austausch gegeben haben. Noch einmal ging er die Reihen seiner Kameraden ab und erkannte, wen er vermisste: Gundor! Nun, dann würde er den Kameraden wohl zu finden haben, wenn dieser nun statt Thenar unter seinem Kommando hier blieb. Weder die Worte Boromirs, noch den sonstigen Ablauf des Aufbruchs wollte er deshalb stören.
Wenig später brachen die Reiter mit großen Aufsehen auf und Astaldo sah ihnen hinterher, bis auch der letzte verschwunden war. Dann wandte er sich wieder an Gwaenas: „Bitte entschuldige mich jetzt. Ich habe zu tun.“ Und damit ließ er den Jungen stehen, um sich mit dem nun diensthabenden Anführer der zurück gebliebenen Soldaten Osgiliaths zu treffen. Mit ihm hatte er die Wachpläne und Einteilung seiner Männer abzustimmen. Damit würde er eine Weile beschäftigt sein.
_______________
Wenn du wissen willst, wie groß du wirklich bist, dann darfst du dich nicht mit einer Messlatte messen, die kleiner ist als du!
Meowés rannte los. r rannte zwischen den Männern umher, und Boromir Sprach seine Gedanken aus. Er kam von hinten an den Heermeister heran.
»Heermeister Faramir, Gwaenas sagte Ihr wolltet mich sprechen? Um was geht es?« Meowés war sehr gespannt was jetzt kommen würde. Die Zeit war knapp. Er hörte garnicht auf die Worte Boromirs sondern konzentrierte sich nur auf Faramir.
Faramir stieg auf sein Pferd und wartete darauf, dass Boromir das Zeichen zum Aufbruch gab. Der Ober-Heermeister hielt noch eine kurze Ansprache. Während Boromir noch sprach, hörte Faramir hinter sich Meowés' Stimme. Der Heermeister wandte sich um und sagte:
"Meowés! Schön, dass ich dich noch sehe. Ich wollte dir sagen, dass du morgen zusammen mit Gwaenas nach Minas Tirith verlegt wirst, damit dort deine Ausbildung unter Hauptmann Falborns Befehl fortgesetzt wird. Ithilien ist mittlerweile zu gefährlich, um dich dort auszubilden. Da du sehr begabt bist, bin ich sicher, dass du in zwei bis drei Jahren wieder in Ithilien eingesetzt werden kannst. Das war alles. Lebe wohl!"
Boromir stieß nun in sein Horn und gab damit das Zeichen zum Aufbruch. Faramir gab seinem Pferd die Sporen und folgte mit der Truppe seinem Bruder, der wie ein Sturmwind in südwestlicher Richtung aus der Ruinenstadt ritt.
Während Meowés mit Heermeister Faramir sprach, ertönte schon das Horn Gondors und die Reiter sprengten auf ihren Pferden davon. ' Da stehen wir Übriggebliebenen nun hier und hoffen, dass sie alle wieder kommen!' Gwaenas blickte in die nachdenklichen Gesichter der umstehenden Männer. Ihm war flau im Magen.
Meowés kam nun auch langsam wieder zu ihnen und Astaldo verabschiedete sich rasch. " Schon recht!" murmelte Gwaenas. Da er aus einer ländlichen Gegend stammte, hatte er große Bedenken, wenn er an die Zukunft in Minas Trirth dachte. ' Wie wird es nun weitergehen? Morgen sollen wir nun also nach Minas Tirith. Hoffentlich kommt Meowés mit, damit er mir in dieser riesigen Stadt helfen kann!'
Als sein Freund nahe genug war, fragte er ihn: " Na, was hast du erfahren? Ich soll gleich zu den Stallungen und mich bei Aldor melden. Kommst du mit, oder hast du andere Befehle bekommen?"
Owain mit Curon in der Gruppe der Soldaten und Waldläufer
Owain gesellte sich jetzt, nach Boromirs Rede, den restlichen Soldaten zu und merkte wie sich Curon etwas absonderte. Er wollte sich noch einmal von seinem Vater verabschieden, der Aufbruch würde schon so lange dauern das Curon sich schnell genug anschließen würde, Owain nickte seinem Freund zu.
Curon
Curon strebte auf den Truchsessen und seinen Vater zu und war überrascht Dergolad bei ihnen zu sehen, der sich der Gruppe hinzugesellt hatte. Curon stieg ab und trat auf die Gruppe zu. ›Wann ist Dergolad eingetroffen?‹
»Mein Truchsess, wenn ihr bitte entschuldigt.«
Curon trat zu Tirion schaute ihn einen Moment an und umarmte ihn dann.
»Ich werd mich vorsehen und auf Owain aufpassen.«
Er grinste seinen Vater ins Gesicht, dann sah er kurz zu Dergolad und nickte ihm zu, er konnte sich vorstellen, das er jetzt bei Erchirion bleiben würde bis es ihm besser gehen würde.
»Gut Euch zu sehen, Lehrmeister, ab jetzt sollte Erchirion in guten und starken Händen sein. Ich muss mich jetzt beeilen. Vater, Dergolad, Mein Truchsess.«
Curon verneigte sich noch einmal kruz und förmlich vor den drei Männern und stieg dann aufs Pferd um zügig zu den anderen aufzuschließen.
Owain
Owain sah wie sich Curon zügig näherte und nickte leicht in sich hinein. Er wand sich nach vorn und wartete ab bis Curon an seiner Seite ritt.
»Du bist immer der letzte.«
Er grinste als er spielerisch Curons Knuff auswisch.