Astaldo war sofort Feuer und Flamme, als er hörte, dass er einen Spähtrupp anführen durfte. Faramir vertraute also seinen Fähigkeiten! Trotzdem mußte er erst einmal noch Erkundigungen über diese Aufgabe einholen.
"Heermeister, wie lange soll dieser Einsatz denn dauern? Ich möchte gerne wissen, wann wir wieder zum Haupt-Trupp stoßen sollen."
Astaldo hatte schon einige Leute im Sinn, die er mitnehmen wollte: er dachte zum Beispiel an Thenar und Curon. Diese Leute hatten große Erfahrung als Kundschafter, und außerdem hielt Faramir auch große Stücke auf sie.
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Wenn du wissen willst, wie groß du wirklich bist, dann darfst du dich nicht mit einer Messlatte messen, die kleiner ist als du!
Der Ranger hatte angenommen, sie würden einfach den kürzesten Weg nach Osgiliath einschlagen. Aber wo sie sowieso schon mal in dieser Gegend waren, machte es wohl durchaus Sinn die Straßen nach Feinden auszuspähen.
Erchirion nickte nur, als Faramir seinen Plan darlegte und anschließend die Karte wieder verstaute. Nun gut, so würde er nun den Nachmittag an der Seite seines Vetters verbringen. Ob er irgendetwas mit ihm zu bereden hatte oder ihn nur davon abhalten wollte, den Frischlingen auf die Nerven zu gehen, würde sich zeigen. Auf jeden Fall war es sicher eine gute Wahl gewesen Curon für die Überwachung der Jüngsten auszuwählen.
Sie gingen weiter, nun in die Richtung der Straße, von welcher Faramir gesprochen hatte. Astaldo löste sich langsam mit den von ihm ausgewählten Männern aus der Gruppe, um des Heermeisters Auftrag nachzukommen.
Erchirion hatte seinen Bogen geschultert und lief mit großen Schritten neben seinem Vetter. "Was gedenkst du zu tun, wenn wir Osgiliath erreicht haben? Nur Vorräte beschaffen oder möchtest du Minas Tirith auch einen Besuch abstatten?" fragte er ihn dann.
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Hinfallen, Aufstehen, Krone richten, weiter gehen ...
Curons Stimmung hatte sich wieder merklich abgekühlt, nicht das es ihm etwas ausmachte auf die beiden jungen Waldläufer zu achten, aber wenn Faramir seine Gruppe so teilte, gab es auch einen Grund dafür. Er begab sich zu Gwaenas und Meowes.
" Los Jungs, macht eure Waffen bereit. Ihr zwei haltet euch bei mir. Das ist ein Befehl."
"Wir werden nicht mehr als drei Stunden gen Südosten marschieren", antwortete Faramir auf Astaldos Frage. "Haltet euch zu meiner Linken und bleibt in Sicht- und Rufweite. Auf mein Zeichen hin kommt ihr zurück."
Nachdem niemand sonst noch eine Frage hatte, beendete Faramir die Beratung. Dabei entging ihm nicht, dass Curon die ihm zugeteilte Aufgabe nicht gerade begeistert aufgenommen hatte.
Na sowas, dabei war er doch so besorgt um die jungen Männer.
Wenige Minuten nach der Beratung gab Faramir das Zeichen zum Weitergehen in südöstlicher Richtung. Astaldo und sein Spähtrupp marschierten zunächst direkt neben dem Heermeister und seinen Begleitern. Nach einiger Zeit wurde im Osten der Waldrand sichtbar. Der Spähtrupp ging Faramirs Befehl entsprechend weiter nach Osten bis zum Waldrand, während der größte Teil der Waldläuferschar unter den Bäumen verborgen blieb. Faramir blickte gelegentlich nach links, um zu sehen, ob von Astaldo ein Zeichen oder ein Ruf kam, doch der Spähtrupp ging ruhig und unauffällig voran.
Nach einiger Zeit fragte Erchirion nach Faramirs Plänen in Osgiliath.
"Nun, ich habe vor, erstmal in Osgiliath zu bleiben", antwortete Faramir. "Vielleicht erfahren wir dort, ob es neue Befehle von Denethor oder von Boromir gibt. Ansonsten werde ich vielleicht jemanden nach Minas Tirith senden, um nachzufragen. Aber warten wir erstmal ab. Wer weiß schon, was noch passieren wird, bis wir dort sind?"
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
Gwaenas nickte und stand auf. Er merkte irgendwie, dass Curon diese Aufgabe nur widerwillig übernahm, und beschloss daher, dem erfahrenen Waldläufer besser Gehorsam zu schenken.
Kurz zog er das Schwert aus der Scheide und betrachtete es. Es war wie immer perfekt geschärft. Auch eine Sache, die er von seinem Vater nicht vergessen hatte. Er schob es zurück in die Scheide, schloss noch einmal kurz die Augen, um den Duft der Wälder aufzunehmen, die ihm Kraft für den weiteren Marsch geben sollten.
Astaldo hatte erfahren, dass Faramir Curon selbst brauchte. Also war er gezwungen, andere Leute auszuwählen. Er nahm daher außer dem erfahrenen Thenar noch den älteren Madril, den Haudegen Maradir und einige andere mit.
Eifrig führte er seine Truppe in die von Faramir vorgeschlagene Richtung, er achtete aber immer darauf, in Sicht- und Rufweite zu bleiben. Es war ein sehr anstrengendes Unternehmen, denn Astaldo musste gleichzeitig auf viele Dinge achten.
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Wenn du wissen willst, wie groß du wirklich bist, dann darfst du dich nicht mit einer Messlatte messen, die kleiner ist als du!
Thenar blickte überrascht auf, als er neben Anborn, Damrod , Madril, Maradir und fünf anderen Waldläufern zum Spähtrupp ausgesucht wurde.
Er steckte die Reste seiner Mahlzeit in seine Tasche , nahm seine Waffen und trat zu Astaldo, der wegen der Führung der Gruppe arrogant aus den Augen blickte. Doch Thenar kannte Astaldo schon länger und wusste, dass der kräftige Ranger mit den langen blonden Haaren und dem Stoppelbart sehr kampferfahren und Faramir treu ergeben war. Da er selbst ebenfalls für den Heermeister sterben würde, schätzte er Astaldo und sah ihm seine gelegentlichen Prahlereien und Arroganz nach.
Zügig folgte er mit den anderen Astaldo, der umsichtig nach Osten in Richtung Waldrand lief. Die Hauptgruppe der Waldläufer marschierte rechts von ihnen im Wald und war durch die Bäume und Sträucher kaum zu erkennen. Thenar achtete auf Spuren, die eventuell zwischen ihrer Gruppe und dem Wald liegen könnten. Sein geübtes Auge suchte auch in den Wipfeln der Bäume und den Sträuchern nach feindlichen Anzeichen. Seine Hand ruhte auf dem Dolchgriff, um jederzeit bereit zu sein, falls es zu einem Angriff kommen sollte. Neben ihm ging Maradir und spähte die Vegetation zu ihrer rechten Seite aus.
Fast unhörbar , vorsichtig und kampfbereit ging der Spähtrupp zügig voran.
Was sollte groß passieren, bis sie nach Osgiliath kamen? Es hatte seit Tagen, nein Wochen, kein großes Orkaufkommen oder andere feindliche Übergriffe in Ithilien gegeben. Aber Vorsicht war nun einmal die Mutter der Porzelanschüssel.
Etwas in Gedanken versunken lief Erchirion neben seinem Heermeister her. Er hatte also vor länger in Osgiliath zu bleiben. Wie lang war länger? Wochen? Wenn dem so sei, dann hätte Erchirion vielleicht die Chance sich für kurze Zeit abzuseilen und seine Familie in Dol Amroth zu besuchen. Sicher wäre es ein weiter Weg, doch er war schon seit langer Zeit nicht mehr in seiner Heimat gewesen und er vermisste sein Volk. Leicht bedrückte ihn auch die Gewissheit, dass er sich viel zu lange nicht mehr durch einen Brief bei seinem Vater gemeldet hatte. Das war normalerweise nicht seine Art, doch hatte er schlicht weg andere Dinge im Kopf gehabt.
Durch die Bäume konnten die Waldläufer nun den Waldsaum erkenne, wo die Straße entlang führte. Doch die Ranger hielten sich weiterhin im Schutz der Bäume auf. Nur Astaldo wagte sich mit seinen Männern weiter zur Straße vor.
Erchirion überlegt, ob er Faramir fragen sollte, wie lange er vor hat in Osgiliath zu bleiben. Er entschloss sich dazu, da es ihn aus seinen Grübeleien heraus brachte. "Und wie lange genau gedenkst du zu bleiben? Also in Osgiliath... ein paar Tage? Wochen?" Für Waldläufer gab es bei einem so großen Zeitraum nicht wirklich viel zu tun in dieser Stadt. "Ich meine... also... wenn es länger sein wird, kannst du mich dann vielleicht für eine kurze Zeit vom Dienst freistellen?"
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Hinfallen, Aufstehen, Krone richten, weiter gehen ...
Es war ein schöner, warmer Sommertag und nichts schien den Frieden der Wälder Ithiliens zu stören, durch die die Waldläufer leise marschierten. Sie hörten das Singen der Vögel und das Rascheln der Blätter im sanften Wind, aber sonst kaum etwas.
Habe ich mich getäuscht? Ist doch alles in Ordnung?
Faramir schaute wieder nach links zum Spähtrupp, doch auch dort war nichts ungewöhnliches zu bemerken. So gingen sie weiter, als Erchirion fragte, ob er sich für einige Zeit vom Dienst freistellen lassen könne.
Mein Vetter will wohl Heimaturlaub.
"Wie lange wir in Osgiliath bleiben werden, hängt davon ab, ob es aus Minas Tirith neue Befehle vom Truchsess oder vom Ober-Heermeister gibt", antwortete Faramir. "Bevor ich darüber nicht bescheid weiß, werde ich mich nicht festlegen. Sollte es aber keine besonderen Vorkommnisse geben, kannst du wohl Urlaub bekommen. Aber, wie gesagt, das kann ich erst entscheiden, wenn ich auf dem neuesten Stand bin."
Mittlerweile waren sie seit der Mittagspause schon weit über zwei Stunden marschiert.
Wir sollten und wieder nach Südwesten wenden. Machen wir erstmal eine kurze Rast.
Der Heermeister gab das Zeichen zum Anhalten. Dann wandte er sich nach Osten, pfiff laut und machte das Zeichen zum Sammeln. Der Spähtrupp unter Astaldos Führung kam darauf zu Faramir zurück.
"Habt ihr irgend etwas ungewöhnliches bemerkt, Astaldo?" fragte der Heermeister.
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
Nach einigen Stunden vernahm Astaldo den bekannten Pfiff und er wußte nun, dass Faramir den Spähtrupp zurückbeorderte. Rasch sammelte er seine Leute um sich und gab ihnen bekannt, dass man zum Hauptverband der Waldläufer zurückkehrte. Darüber waren alle froh, denn auf Kundschaft zu gehen, war keine einfache Aufgabe.
Alle liefen erleichtert in die Richtung, wo sich Faramirs Leute aufhielten. Astaldo ging sofort zu Faramir, um Bericht zu erstatten.
Wir konnten nichts Verdächtiges entdecken, Heermeister",erklärte Astaldo eifrig. "Es ist alles ruhig. Allerdings habe ich weiterhin ein ungutes Gefühl, auch wenn ich es nicht deuten kann."
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Wenn du wissen willst, wie groß du wirklich bist, dann darfst du dich nicht mit einer Messlatte messen, die kleiner ist als du!
Curon hatte mit seinen Schützlingen die Zeit genutzt und das geräuschlose Schleichen und das Spuren verwischen trainiert. Es war für Curon einfacher gewesen, den beiden ein paar Lektionen zu vermitteln, als einfach nur auf sie aufzupassen und die Beiden hatten sich ganz gut geschlagen. Auch wenn Gwaenas oft ein ziemlicher Tollpatsch war, schien er ein natürliches Gespür für die Natur um sich zu haben. Curon fühlte sich mit seiner Meinung bestätigt, das es Gwaenas nur an Selbstvertrauen und Übung fehlte. Es würde sich zeigen was sich machen ließ sobald sie in Osgilath waren.
Faramir hatte halten lassen und Curon gesellte sich, mit seine Schützlingen, zu den anderen Waldläufern.
Als das verabredete Zeichen ertönte, sammelte sich der Spähtrupp kurz zu Astaldo und ging dann zum Hauptheer zurück. Nicht nur Astaldo wirkte erleichtert, auch die anderen Waldläufer waren es, denn so ein diese Aufgabe hatte all ihre Aufmerksamkeit gekostet. Es waren wirklich keinerlei ungewöhnliche Spuren zu sehen gewesen.
Thenar war froh über die kurze Rast, trank einen Schluck und entspannte sich etwas.
Meowés hatten die Übungen sehr gut gefallen, er war wieder erfrischt und trank einen Schluck Wasser. Er ging mit Curon zu den anderen Waldläufern und war gespannt darauf was passieren würde:
Ob es zu zwischenfällen kommt?Die Späher werden berichten also hin!, dachte er.
Der junge Waldläufer fand immer mehr Kontakt zu Gwaenas. Erst waren sie nicht die ´besten Freunde´ aber da sie die jüngsten waren kamen sie so gut wie immer in eine Gruppe.
Meowés kramte noch einmal seine kleine Truhe heraus um das Amulett zu betrachten. Erst guckte der Ranger sich um, damit er sichergehen konnte das ihn keine gaffenden Blicke anschauten. Meowés sah niemanden der zu ihm herüberschaute.
Umso länger er das Amulett ansah bekam er Heimweh nach Elosian. Obwohl Meowés nicht lange dort wohnte und noch sehr jung war, konnte er sich trotzdem daran erinnern, und er war auch des öfteren in seinen Tagen wo er noch in Minas Tirith lebte mit Bauern mitgegangen, um sein ehemaliges Haus zu besuchen.
Wenn die Ranger ihren Auftrag erledigt hatten wollte er darum bitten, nach Minas Tirith zu gehen und danach nach Elosian. Doch das war fern.
Meowés aß noch ein Stück von seinem Pökelfleisch ,steckte seine Truhe weg und ging zu den anderen Waldläufern.
Nachdem Astaldo sein "ungutes Gefühl" erwähnt hatte, sagte Faramir:
"Es geht mir ähnlich. Irgendetwas scheint nicht zu stimmen. Allerdings ist eine solche Vorahnung kein hinreichender Grund, unseren Marsch nach Osgiliath in die Länge zu ziehen. Wir werden jetzt in südwestlicher Richtung weitergehen."
Er gab das Zeichen zum Weitergehen und die ganze Schar setzte sich wieder in Bewegung.
Der Nachmittag zog sich hin und es blieb sehr warm. Selbst im Schatten der Bäume merkte man, dass der Sommer begonnen hatte. Die Waldläufer gerieten unter ihren Umhängen und Rüstungen ins Schwitzen und das Vorankommen war nicht gerade mühelos. Einigen Männern, so etwa Erchirion und Thenar, schien die Wärme allerdings nichts auszumachen.
Nach zwei Stunden Marsch gab Faramir erneut das Zeichen zum Anhalten und Rasten.
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
Es war Erchirion natürlich vollkommen klar, dass sich Faramir erst einmal über die Lage in Osgiliath erkunden musste, bevor er eine Entscheidung bezüglich der Bitte seines Vetters fällen konnte. Erchirion nickte und schritt dann schweigend neben seinem Heermeister her.
Nachdem der Spähtrupp nichts außergewöhnliches entdecken konnte und die Straßen ruhig schienen, kehrten sie auf ein Zeichen von Faramir zurück zum Trupp. Zusammen machte sich die Gruppe der Männer nun weiter nach Osgiliath auf, diesmal auf direktem Wege. Sie hatten nun wirklich schon eine große Strecke zurück gelegt. Bei den ersten Waldläufern kam wohl anscheinend allmählich eine leichte Erschöpfung auf und darum ließ Faramir sie erneut zur Rast anhalten.
Erchirion, dessen Kräfte ihn noch nicht verlassen hatten, setzte sich auf einen Baumstumpf und holte seine Wasserflasche hervor. Wenn sie weiter so gut voran kamen, würden sie Osgiliath wohl in zwei Tagen etwa erreicht haben.
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Hinfallen, Aufstehen, Krone richten, weiter gehen ...
Nach einer kurzen Rast gab Faramir das Zeichen zum Weitergehen. Es war ein schöner, warmer Spätnachmittag und nichts schien den Frieden Ithiliens zu stören, aber der Heermeister blickte sich aufmerksam und angespannt um, während sie geradewegs nach Süden marschierten.
Wir müssen auf der Hut sein. Das Land ist nicht so friedlich, wie es scheint.
Nach zwei weiteren Stunden, als die Sonne schon tief im Westen über dem Weißen Gebirge stand, ließ Faramir auf einer Lichtung anhalten. Er wandte sich an die Waldläufer:
"Bald wird die Sonne untergehen, daher gehen wir nicht weiter, sondern werden hier unser Nachtlager aufschlagen. Aber jetzt ist erstmal Essenszeit. "
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
Der Nachmittag war warm gewesen und so manch Waldläufer hatte damit zu kämpfen. Thenar gefiel das zügige laufen , obwohl er immer noch dieses leichte Kribbeln im Nacken verspürte. Doch war er durch ihren Weg in der Natur abgelenkt.
Die jungen Waldläufer wurden nun müde und als Faramir auf einer Lichtung anhielt und verkündigte, dass sie hier ihr Nachtlager aufschlagen wollen, atmeten sie erleichtert auf. Thenar musste ein wenig grinsen, als er Meowés und Gwaenas ins Gras plumsen sah.
Meowés war sehr erschöpft, und fiel sanft ins Gras. Auch Gwaenas ließ sich müde ins Gras fallen.
Meowés sagte keuchend zu Gwaenas Ziemlich schneller schritt, nicht wahr.
Meowés setzte sich aufrecht hin und trank einen Schluck wasser . Meowés sah in den Himmel, und sah das immer mehr dunkle Wolken aufzogen.
Wieder wandte er sich an Gwaenas: Sieh! Dunkle Wolken ziehen auf. Es wird regnen! Der junge Waldläufer hohlte ein angebissenes Stück Brot hzeraus und aß den Rest des Brotes, und guckte oft Richtung Himmel. Kein gutes Omen....was kommt noch?, fagte er sich selber.
Er kramte wieder in seiner Tasche und zog die Holztruhe heraus. Er hohlte das Amulett heraus, warf seinen Umhang zurück, uns zog sich das Amulett an. Das es mich beschützen mag. Jetzt musste er wieder an Elosian, seine HEimat, bis von Orks verjagt wurden und nach Minas Tirith gebracht wurden, denken. Seine Eltern sind bei dem Angriff gestorben, daher kam er nach Minas Tirith, und lernte dort viel. Er wusste noch immer nicht, was ihn in Osgiliath erwarten würde. Danach wollte er in die Hauptstadt Gondors. Der Waldläufer war in Gedanken vertieft, und es schien als würde er nichts und niemanden hören.
Astaldo blickte zweifelnd zum Himmel empor: er sah zwar auch die dunklen Wolken, aber er war sich ziemlich sicher, dass es nicht regnen würde. Seit Tagen hatte es nicht mehr geregnet. Dabei wäre eine kleine Abkühlung nicht schlecht gewesen. Bei dieser Hitze durch die Wälder zu wandern, war nicht gerade angenehm, vor allem, wenn man eine Rüstung tragen musste, was ziemlich schweißtreibend war.
Er setzte sich nach Faramirs Aufforderung in das Gras und packte seine Vorräte aus. Doch erst einmal nahm er einen Schluck aus seinem Wasserschlauch. Auch morgen würde es ein anstrengender Tag werden.
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Wenn du wissen willst, wie groß du wirklich bist, dann darfst du dich nicht mit einer Messlatte messen, die kleiner ist als du!
Thenar bemerkte , wie Meowés wieder in sein Kästchen schaute . Langsam ging er zu ihm und Gwaenas und setzte sich zu den Beiden.
Meowés machte gerade eine bemerkung über das Wetter und starrte gedankenvoll auf ein Amulett, dass er dem Kästchen entnommen hatte. Anscheinend hatte der Junge gar nicht bemerkt, dass Thenar sich zu ihnen gesetzt hatte, denn er legte sich das Amulett um den Hals und starrte ins Gras.
Thenar sagte ruhig, um den Jungen nicht zu erschrecken :" Hab´keine Sorge, ich kenne das Wetter hier. Es wird erst in wenigen Stunden regnen."
Curon hatte die beiden jungen Waldläufer ermahnt, sie sollten ihre Bogen wieder entspannen, damit diese nicht auf Dauer an Spannung verlören und hatte dies selbst getan. Danach hatte er seinen Blick über die Umgebung schweifen lassen, ein guter Lagerplatz. Es lag Spannung in der Luft und die Schwüle war fast unerträglich und er glaubte ein grollen aus der Ferne zu vernehmen.
Meowés hat ein gutes Gespür für das Wetter. Aber bevor es regnet, wird es erst einmal gewittern, hoffen wir das es nicht zu heftig ausfällt.
Curon überlegte kurz, ob er Faramir darauf hinweisen sollte, entschied sich aber dagegen. Faramir hatte genug Erfahrung um es selbst zu bemerken. Thenar war zu ihnen getreten und unterhielt sich mit Meowés. Curon ließ sich am Stamm eines Baumes nieder und schloss die Augen.
" Sehen wir mal, ob ich bis dahin ein wenig Ruhe bekomme? " Curon lächelte mit geschlossenen Augen und lauschte, halbwach, den leisen Gesprächen der Anderen.
Der Abend rückte nun in großen Schritten heran und die Waldläufer ließen sich nun endgültig an einem Plätzchen nieder um ihr Nachtlager aufzustellen. Manche schienen geradezu erschöpft von der langen Wanderung zu sein. Erchirion nahm an, dass es vom mangelndem Training kam. Zu lange waren sie in Henneth Annun verweilt.
Der Ranger ließ sich an einen Baum gelehnt nieder und beobachtete die dunklen Wolken, welche sich langsam vom Osten her näherten. Schon bald vielen erste kleine Tropfen. Die meisten Waldläufer aßen und warteten darauf, dass Faramir die Wachen für die Nacht einteilte.
Erchirion zog die Kapuze seines Umhangs über den Kopf und versuchte sich zu entspannen. Seine Gedanken schweiften in die ferne Heimat zu seinem Volk.
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Hinfallen, Aufstehen, Krone richten, weiter gehen ...
"Stimmt. starke Quellwolken. Aber das ist eigentlich normal für den Sommer," murmelte Gwaenas, für den Gewitter damals in Andrast etwas alltägliches gewesen waren. " Und wie ich die Launen der Valar kenne, werden sie uns auch noch mit einem tüchtigen Regen segnen. Vielleicht war das unsere düstere Vorahnung." Er streckte die Arme aus. Nach dieser Hitze des Tages war ihm Regen sehr willkommen.
Nach dem Abendessen teilte Faramir die Nachtwachen ein. Nachdem er dies erledigt hatte, blickte er nach Osten und sah, dass dunkle Wolken aufzogen und gelegentlich Blitze über dem Gebirge aufleuchteten. Einige Tropfen fielen vom Himmel.
Ein Gewitter zieht auf. Das bedeutet Gefahr!
"Noch nicht hinlegen, Männer!" rief er laut. "Aus dem Osten nähert sich ein Gewitter! Kommt alle auf die Lichtung und geht von den Bäumen weg!"
Aufgescheucht vom Ruf ihres Heermeisters sprangen die Waldläufer auf.
"Wenn das Gewitter kommt, müsst ihr die üblichen Selbstschutzmaßnahmen ergreifen!" befahl Faramir. "Schnallt eure Gürtel ab, legt Schwerter und Messer zur Seite und achtet darauf, dass ihr auch sonst nichts Metallisches am Körper tragt! Stellt die Füße zusammen, geht in die Hocke, aber stützt euch nicht mit den Händen ab und macht euch so klein wie möglich!"
Die meisten der Waldläufer kannten diese Schutzmaßnahmen natürlich, aber Faramir hatte sie zur Sicherheit aller aufgezählt. Während im Westen nach dem Sonnenuntergang das letzte Licht des Tages verblasste, nahm im Osten die Dunkelheit zu, die immer wieder von Blitzen durchbrochen wurde. Gelegentlich war ein fernes Donnergrollen zu hören, das nach und nach lauter wurde.
"Es ist soweit!" sagte Faramir. "Mögen die Valar uns beschützen!" Er schnallte seinen Gürtel ab und ging in die Hocke. Das Gewitter war nun ganz nah und der Regen wurde innerhalb von wenigen Sekunden sehr stark.
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Astaldo legte hastig seinen eisernen Harnisch ab, den er so gerne trug. Jetzt war ihm ganz mulmig zumute. Er ärgerte sich im Stillen, dass er geglaubt hatte, es käme kein Gewitter.
Er legte seine Waffen beiseite und machte auch den Gürtel weg. Dann kauerte er sich in Faramirs Nähe hin. Es donnerte jetzt schon ganz laut und der Himmel wurde von Blitzen zerrissen. Dann peitschte der Regen herab und Astaldo beeilte sich, seine Kapuze aufzusetzen. Die wetterfesten Umhänge der Waldläufer würden den Regen einige Zeit abhalten können. Er seufzte leise, denn so viel Wasser auf einmal wollte er eigentlich nicht.
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Wenn du wissen willst, wie groß du wirklich bist, dann darfst du dich nicht mit einer Messlatte messen, die kleiner ist als du!