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Willkommen in Ithilien, Wanderer!
Dies war ein Rollenspiel rund um die Bewohner von Gondor
drei Jahre vor dem Ringkrieg.

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Dieses Thema hat 109 Antworten
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 Archiv - Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ
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NPC Offline




Beiträge: 3.383

09.11.2008 02:15
#101 RE: Schänke »Bei Netriel« — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — später Abend Zitat · Antworten
Wirt Netriel


Netriel verfolgte, wie der kleine, verschlagen aussehende Mann aufsprang und aus seiner Schänke eilen wollte, ohne sein Met bezahlt zu haben! Der Wirt sprang ihm wütend hinterher: " Heda! Erst müsst Ihr Euren Met bezahlen!" Doch der Aufrührer war schon bei der Tür und riss sie auf. Dabei ertönte ein schmerzgeplagtes Quiken eines Tieres und Netriel schaute sich verwirrt um. 'Was war das?' Diesen Moment hatte der Zechpreller ausgenutzt und war in die regendurchträngte Dunkelheit verschwunden.

" So ein Lump, so ein Elender! Na warte Bursche, man sieht sich immer zweimal im Leben!" schimpfte er durch die geöffnete Tür dem Flüchtenden hinterher. ' Es hat keinen Sinn, diesem Burschen jetzt hinterher zu rennen!' dachte er verärgert und schloß die Tür. Dann sah er sich suchend um: 'Was hat hier bloß gequikt?'

Er holte tief Atem, als er plötzlich einer Ratte gewahr wurde, die von dem neuen Gast fürsorglich auf dessen Schulter gesetzt wurde. Offensichtlich war sie von dem Flüchtenden Gast getreten worden. ' Ja also sowas! Also sowas! Das gab es ja noch sie in meiner Schänke! Eine Ratte! Hier!' Sprachlos stand er wie angewurzelt an der Tür und beobachtete, wie sich sein neuer Gast mitsamt der Ratte auf seiner Schulter wieder an den Tisch setzte und sich weiter seiner Mahlzeit widmete. Die anderen Gäste schauten genau wie er ziemlich verdutzt drein; sah man doch nicht jeden Tag eine zutrauliche Ratte, die anscheinend das Haustier dieses Mannes war.
Hektisch musterte Netriel die Gesichter der verbliebene Gäste. Was werden sie denken? Eine Ratte in meiner Schänke! Ist mein guter Ruf dahin?'
Der junge Mann an der Theke schaute ihn forschend an und wollte zahlen. So dachte sich Netriel: ' Nun, anscheinend wollen die Anderen jetzt sowieso gehen und das Tier scheint seinem Herrchen zu gehorchen. Ich werde es trotzdem scharf beobachten! Wenn ich es in meiner Küche finden sollte oder es bei meinen Vorräten war, dann soll der Neue etwas erleben!'

Als hätte der Rattenfreund seine Gedanken gelesen, kam dieser an die Theke und fragte , wo er nächtigen konnte. 'Oh, ein höflicher Mann! Bringt mir sogar sein schmutziges Geschirr her; das tun die Wenigsten! ' Plötzlich fiel ihm ein, dass er seinem Gast noch gar nicht den Kräuterschnaps gegeben hatte. " Verzeiht, bei all dem Trubel habe ich Euren Kräuterschnaps vergessen. Möchtet Ihr jetzt noch einen Schluck vor dem zu-Bett-gehen trinken? Doch der blonde Mann mit der Ratte auf der Schulter schüttelte verneinend den Kopf.

" Dann folgt mir bitte!" Netriel nahm eine Lampe und zeigte dem Rattenfreund das Gästezimmer. Mit seiner Lampe entzündete er das Licht und sah zufrieden, wie sich sein Gast anerkennend umsah. Anscheinend war dieser über das Bett am meisten erfreut. ' Mh, dieser Mann hat wohl schon lange in keinem vernünftigen Bett geschlafen!'
" Die Latrine befindet sich unten neben dem Schankraum; Ihr könnt es nicht verfehlen. Eine Kerze wird dort an der Wand brennen. Sollte Euch noch etwas fehlen, so sagt mir Bescheid. Nun wünsche ich Euch eine angenehme Ruh´!" Zwar lächelte der Wirt bei diesen Worten freundlich, doch warf er einen wachsamen Blick auf die Ratte, die sein Gast nun von der Schulter nahm und fast abwesend in seinen Händen hielt und streichelte.
'Wie gut, dass ich eine Tür zur Küche und dem Vorratsraum habe! Hoffentlich gibt das keinen Ärger!' Gedankenvoll ging er wieder zurück zur Schankstube.

Dort wollte die junge Frau mit den Zöpfen die Runde zahlen ; deshalb eilte Netriel hinter den Tresen. Nach einem Abendgruß ging die kleine Gruppe hinaus. Netriel geleitete sie höflich zur Tür :" Angenehmen Abend noch und beehrt mich bald wieder!"

Aufatmend verschloß Netriel die Tür und legte die schmutzigen Gläser ins Wasser. Er löschte sodann das Feuer in der Küche und schloss sorgfältig die Tür.' Hoffentlich reicht diese Vorsichtsmaßnahme und die Ratte wagt sich hier nicht `rein!'
Dann stellte er die Stühle und Bänke auf die Tische, ehe er das Geldkästchen mit den Einnahmen nahm und die letzten Lampen löschte. ' Das war ja wieder ein Abend!' Müde gähnend ging er auf sein Zimmer.


Neuer Tag

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Der Chara für alle Fälle …

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Hador Offline

Wache der Veste


Beiträge: 796

09.11.2008 08:11
#102 RE: Schänke »Bei Netriel« — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — später Abend Zitat · Antworten

Die Runde löste sich auf, und die Herrschaftn gingen hinaus. Es regnete, und es war sher kalt. Eigentlich wollte Hador nur noch schlafen. Er blickte zum Himmel, aber kein einziger Stern war zu sehen, die Wolken verdeckten alles.
›Häßliche Nacht‹
Vielleicht war es auch schon ein neuer Tag.

»Ja, du hast recht. Soll ich dich nach hasue begleiten, oder hast du noch etwas vor?« Er musste grinsen, denn er konnte sich schwer vorstellen das Adriana noch so spät durch die Straßen von Minas Tirith gehen wollte. Er blickte sie an. Beide gingen sehr schnell, und der Regen lief an ihren Gesichtern herunter. Er musste öftermals die AUgen zu kneifen, da zu viel Wasser in seine Augen kam. Er erwartete die Antwort ...

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Hier gelobe ich Lehnstreue und Dienst für Gondor und für den Herrn und Truchsess des Reiches, zu sprechen und zu schweigen, zu tun und geschehen zu lassen, zu kommen und zu gehen, in der Not und in guten Zeiten, im Frieden oder Krieg, im Leben oder Sterben, von dieser Stunde an, bis mein Herr mich freigibt oder der Tod mich nimmt oder die Welt endet. So sage ich, Hador, Húrins Sohn, aus Gondor.

Adriana Offline

Angehende Heilerin


Beiträge: 692

12.11.2008 08:29
#103 RE: Schänke »Bei Netriel« — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — später Abend Zitat · Antworten
Mit Hador

Adriana musste fast schreien, um Hador antworten zu können, so sehr prasselte der Regen vom Himmel und verhinderte dadurch jegdliche Kommunikation. "Nein!," rief sie, wobei sie die Hände zu einem Trichter formte, "Ich würde ... Ich würde wirklich gern auf schnellstem Wege nach Hause, der Regen wird immer stärker und ich bin schon ganz nass."

Das, was sie sagte, stimmte. Alles klebte, ihre Haare, ihre Schürze und ihr Kleid. Besorgt warf sie einen Blick an sich hinunter - Und gewahrte zum ersten mal bewusst, dass ihr das dünne Baumwollkleid förmlich am Körper haftete. Sie stöhnte innerlich auf, es würde Tage brauchen, um zu trocknen! Kurz sah sie zu ihrem Begleiter hinüber ... Der hatte wenigstens noch über seiner Tunika einen Mantel!

Sie dagegen rannte hier ja fast nackt durch die Gegend. Zweifelnd glitten ihre Augen erneut an sich hinunter. Apruppt blieb sie stehen. Hador tat es ihr gleich und sah zu ihr hinüber. Mit einem Mal wurde Adriana sehr heiß, als ihr erst jetzt, ganz plötzlich, ihre Situation klar wurde. Die junge Frau stand hier, nur mit diesem verdammten, dünnen Kleid angezogen, das sich, mittlerweile vollkommen vom Regen getränkt, über ihrer Haut spannte. Adriana wurde bewusst, dass der Soldat neben sich absolut alles an ihrem Körper erkennen konnte. Jeden Makel, die Konturen des feingliedrigen, seidenen Unterkleides mit dem tiefen Ausschnitt, welches sie trug und auch ihre Brustwarzen.

Sie spürte, wie sie rot anlief und zu schwitzen begann ... Mit einem Mal kam ihr die Erkenntnis, hier mit diesem Mann ganz allein zu sein, ihm ausgeliefert zu sein ... Hador brauchte nur eine Hand ausstrecken und schon wäre sie wehrlos ... Adriana spürte, wie sich in ihrem Hals ein dicker Kloß bildete. "Du darfst nicht daran denken. Er ist nicht so ... Nicht so wie viele andere Männer hier in der Stadt." redete sie sich die plötzlich aufkeimenden Gedanken aus.

Mechanisch verschränkte sie die Arme vor der Brust und setzte zum Weiterlaufen an. Bei jedem Schritt rutschte ihr klebendes Kleid in ihren Schritt, oder blieb an ihren Beinen hängen ...
Hador Offline

Wache der Veste


Beiträge: 796

12.11.2008 08:45
#104 RE: Schänke »Bei Netriel« — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — später Abend Zitat · Antworten

Der Redgne war sher laut un er konnte nur einige Teile von Adrianas Satz verstehen. Der Regen prasselte auf sie nieder, und sie war schon sehr nass. Er schaute zu ihr herüber, und alle Kleider hefteten an Ihrem Körper. Hadors Augen wurden größer. Er war erschrocken, aber auch froh zugleich. Er wusste nicht was er nun machen sollte, und sie ging mit verschränkten Armen weiter. So viel hatte er von ihr nicht zu sehen bekommen ... Er konnte unmöglich irgendetwas dazu sagen, und auch lachen durfte und konnte er nicht. Das hätten wahrscheinlcih andere Kerle getan.

Sie war schon ein paar Schritte gegangen, als Hador sie zum Stehen aufforderte:
»Adriana! Hey, warte. Willst du mienen Mantel anziehen?«,schrie er, damit sie ihn verstehen konnte. Er wusste die Antowrt schon und zog ihn aus, um ihn ihr zu geben.

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Hier gelobe ich Lehnstreue und Dienst für Gondor und für den Herrn und Truchsess des Reiches, zu sprechen und zu schweigen, zu tun und geschehen zu lassen, zu kommen und zu gehen, in der Not und in guten Zeiten, im Frieden oder Krieg, im Leben oder Sterben, von dieser Stunde an, bis mein Herr mich freigibt oder der Tod mich nimmt oder die Welt endet. So sage ich, Hador, Húrins Sohn, aus Gondor.

Adriana Offline

Angehende Heilerin


Beiträge: 692

15.11.2008 07:23
#105 RE: Schänke »Bei Netriel« — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — später Abend Zitat · Antworten

Mit Hador

Erschrocken gewahrte Adriana, dass ihr ihre Reaktion nicht schnell genug gewesen war. Hador hatte alles gesehen ... Kein Wunder in Anbetracht dessen, dass sie hier schon eine ganze Weile durch den Regen liefen und dennoch war der jungen Frau die ganze Situation schrecklich peinlich.

Dankbar lächelnd griff sie nach seinem Mantel. Zwar war das gewiss sehr teure Stück so sehr mit Wasser vollgesogen, dass das ganze Kleidungsstück nun unheimlich schwer auf ihren Schultern lag, doch sie war froh, nicht mehr ganz so entblößt durch die Gegend laufen zu müssen.

Erleichtert atmete sie auf, als sie endlich ihre Straße erreichten und vor der Tür ihrer kleinen Wohnung stehen blieben.

Hador Offline

Wache der Veste


Beiträge: 796

19.11.2008 03:42
#106 Vor Tulkas Haus — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — später Abend Zitat · Antworten

Mit Adriana

Hador ging schweigend neben Adriana her. Der Regen machte es unmöglich mit ihr zu reden und dem Soldaten selbst wäre auch nichts eingefallen, was er sagen hätte können.

Das was er gesehen hatte – Hador bekam allein bei dem Gedanken daran rote Ohren – verwirrte ihn. Dabei hatte er wirklich nur die Konturen ihres Körpers wahrnehmen können, es war schließlich recht dunkel. Gewiss hatte er auch schon andere Frauen mit wenig oder gar keiner Kleidung gesehen, aber das hier war ja etwas anderes …

Hier ging es um Adriana, die Frau, die ihm außerordentlich gefiel und der die Sache sehr peinlich war. Dabei musste es ihr gar nicht peinlich sein. Sie brauchte sich durchaus nicht für ihre Gestalt zu schämen, eher im Gegenteil … Hador verdrängte die Gedanken, obwohl ihm dadurch wärmer wurde.

Schließlich kamen die beiden am Haus ihres Vaters an. Hador strich sich eine dunkle Locke aus dem Gesicht. Das Wasser rann über seine Wangenknochen über die glattrasierten Wangen und tropfte unablässig auf seine Tunika, welche pitschnass war.

Hador war nicht bewusst, dass sich nun auch seine Körperformen durch die nasse Kleidung abhoben – wenn auch dezenter, da er eine Tunika und ein Hemd darunter anhatte.
„Tja …“, meinte Hador und ein wenig Enttäuschung lag in seiner Stimme, „… das war es wohl. Der Abend war …“ ‚…beschissen‘, fügte er in Gedanken hinzu, doch sagte er dies natürlich nicht laut. „… recht nett …“, schloss er den Satz recht lahm. „Scheinbar ist das Schicksal gegen uns, denn jedes Mal, wenn wir uns treffen, landen wir in einer Prügelei.“

In Hadors Stimme konnte man sowohl Ärger, als auch Enttäuschung wahrnehmen.

„Bestimmt hast du keine Lust mehr, dich noch einmal mit mir zu treffen. Unseren Ausflug auf die Tanzfläche kann ich wohl vergessen?“

Hador war ehrlich traurig darüber, dass nun so wenig Aussicht bestand, dass er mit Adriana noch einmal einen netten Abend verbringen könnte. Aber warum sollte sie sich noch einmal mit ihm treffen? Er war ein guter, nein ein hervorragender Soldat, aber in Punkto Frauen – ein Versager. Ganz offensichtlich.

Als Hador bemerkte, dass Adriana ihm den Mantel zurückgeben wollte, rief er leise: „Nein – Nicht!“ Um sie davon abzuhalten den Mantel auszuziehen, berührte er ihre Hände, die schon das Band aufziehen wollten. Behutsam streichelte er über ihre glatte, nasse Haut und blickte ihr aufrichtig besorgt in die Augen. „Es regnet ja immer noch. Behalte ihn nur an, bis du im Haus bist.“

Dann kam Hador ein anderer Gedanke in den Sinn: Vielleicht gab es ja doch noch eine Chance Adriana wieder zusehen. „Ich … Ich kann den Mantel ja morgen abholen …“

‚Oder war das zu offensichtlich, dass ich sie unbedingt wieder sehen will?‘, fragte Hador sich. ‚Aber das ist ja auch die Wahrheit. Ich will … ich muss Adriana wieder sehen. Komme was da wolle.‘

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Hier gelobe ich Lehnstreue und Dienst für Gondor und für den Herrn und Truchsess des Reiches, zu sprechen und zu schweigen, zu tun und geschehen zu lassen, zu kommen und zu gehen, in der Not und in guten Zeiten, im Frieden oder Krieg, im Leben oder Sterben, von dieser Stunde an, bis mein Herr mich freigibt oder der Tod mich nimmt oder die Welt endet. So sage ich, Hador, Húrins Sohn, aus Gondor.

Adriana Offline

Angehende Heilerin


Beiträge: 692

20.11.2008 08:14
#107 RE: Vor Tulkas Haus — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — später Abend Zitat · Antworten

Mit Hador

Adriana war der leicht anklagende Unterton in der Stimme des Soldaten nicht entgangen. "Ja ... Ich weiß auch nicht," seufzte sie zerknirscht, "Wir scheinen wirklich Pech zu haben! Aber heute habe ich wirklich nicht mit so etwas gerechnet, Netriels Schänke hat schließlich einen sehr guten Ruf. Zwar kann man bei Maedhros und seinen Freunden ja nie ganz sicher sein, doch da auch meine Cousine dabei sein würde, hatte ich absolut keine Bedenken. Du hast sie heute auch erlebet, sie ist ja eine recht ... Starke Persönlichkeit." versuchte sie Elreth in wenigen treffenden Worten zu beschreiben.

Überhaupt - In was für eine Situation hatte die Falknerin sie bloß heute wieder hereingeritten! Prompt errötete Adriana erneut an den Gedanken daran, dass diese sie doch tatsächlich mit Hador verkuppeln wollte. Und das auch noch mit so unangebrachten Argumenten! Beschämt starrte die junge Frau auf den Boden, unsicher darüber, ob sie vor ihrem Begleiter Rechenschaft ablegen sollte. Unsicher warf sie ihm eine kurzen Blick zu.

Als Hador jedoch auf ihre Verabredung für den nächsten Tag zu sprechen kam, (oder war es schon der heutige?) und bekundete, dass diese wohl aus Gründen, die sie im Ersten Augenblick nicht richtig verstand, ins Wasser fallen würde, sah sie ihn voller Erstaunen an. Sie hatten den Termin doch schon festgelegt! Da fiel ihr auf einmal ein, dass sie ihm noch gar nicht erzählt hatte, dass sie kurzfristig ihren freien Tag verschieben musste ... Aber das war doch kein Grund, ihr Zusammentreffen abzusagen!

"Oh!," entfuhr es der jungen Frau deshalb und sie starrte Hador verwirrt an, "Ich ... Ich habe zwar wirklich vergessen, zu erwähnen, dass ich morgen nun doch arbeiten muss, es muss mir entfallen sein, doch am Abend habe ich gewiss Zeit ... Eigentlich ... Eigentlich habe ich mich schon auf das Tanzen gefreut ..." gestand sie ihm mit leiser Stimme.

Unvermutet berührte er sie plötzlich an der Hand, gerade als sie dabei war, die Kordel seines Mantels zu lösen. Adriana konnte nicht verhindern, dass sie zusammenzuckte und ihr schoss durch den Kopf, was er jetzt wohl vorhätte. Zum Glück (?) beließ er es jedoch bei diesem Kontakt und sie musste grinsen.
"Gut, wie du möchtest. Aber ob ich ihn nun anbehalte oder nicht, spielt nun, fürchte ich, auch keine Rolle mehr, dazu regnet es zu stark. Doch ich bin morgen schon sehr früh in den Häusern der Heilung ... Wenn du Zeit hast, komm` doch einfach vorbei, gewiss können wir uns dort treffen."

Dann löste sie mit sanftem Nachdruck ihre Hände aus den Seinigen um sich halb zum Gehen zu wenden. "Ich wünsche dir noch eine angenehme Nacht ... Vor allem eine trockene ..." Zweifelnd warf sie einen Blick in den Himmel hinauf.

Hador Offline

Wache der Veste


Beiträge: 796

21.11.2008 07:19
#108 Vor Tulkas Haus — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — später Abend Zitat · Antworten
Mit Adriana vor dem Haus ihres Vaters

Hador hatte Adrianas Cousine schon verdrängt gehabt. Sie war ihm nicht sonderlich sympathisch. Was für seltsame Fragen sie gestellt hatte und die Andeutungen … Hador mochte solche Frauen gar nicht, die Kuppler spielen mussten. Doch da sie Adrianas Cousine war, wollte Hador nichts schlechtes über sie sagen.

Als Adriana über das Tanzen sprach, schlug Hadors trauriges Herz wieder höher. ›Sie will tatsächlich mit mir tanzen!‹ Ein Glücksgefühl sondergleichen durchströmte ihn. So hatte er sich nicht einmal gefühlt, als er Denethor den Eid schwören durfte. Innerlich hüpfte und tanzte es in ihm und beinahe hätte er diesem Drang nachgegeben. Als Adriana dann auch noch sagte, dass sie sich gleich morgen früh in den Häusern der Heilung treffen könnten, war es um ihn geschehen. Hador fühlte sich, als könnte er vom siebten bis in den ersten Stadtring rennen ohne danach auch nur ein bisschen außer Atem zu sein.

Fieberhaft überlegte er, wie er Adriana sagen konnte, dass er gerade so glücklich war. Doch welche Worte waren ausdrucksstark genug? Was sagte man denn zu einer Frau? Warum wurde einem das nicht bei der Ausbildung zum Soldaten beigebracht.

Nun wollte Adriana gehen und ihm war immer noch nichts eingefallen. Er öffnete leicht den Mund um etwas zu sagen, doch nichts wollte ihm in den Sinn kommen. Dann blickte er in Adrianas Augen, die von einer Laterne an gegenüberliegenden Haus erhellt wurden und da wusste Hador, was er tun musste.

Er trat langsam einen Schritt näher, beugte seinen Kopf zu Adriana hinab und hauchte ihr einen Kuss auf die vom Regen benetzte Wange. »Ich freue mich auf den gemeinsamen Abend morgen«, sagte er Hador leise und sanft, wie er es vorher noch nie getan hatte. Dann bewegte er sich langsam wieder zurück, machte einen Schritt nach hinten, lächelte Adriana an und sagte ruhig: »Gute Nacht Adriana. Ich wünsche dir schöne Träume.« ›Ich zumindest werde von dir träumen‹, fügte er in Gedanken hinzu.

Noch einmal lächelte er, dann drehte er sich um und ging zu seinem Haus. Bei den ersten Schritten überlegte er noch, ob er auf eine Antwort hätte warten sollen, doch tief in seinem inneren war etwas, das Angst hatte, dass Adriana gar nicht von diesem Kuss begeistert war. Das wollte er lieber nicht sehen. Nicht jetzt, wo die Welt so schön war.

›Regen? Was macht schon der Regen?‹, dachte er und hielt einladend die Arme nach oben und strahlte selig. Bis er bei seinem Haus angelangt war, begann er sogar eine gondorianische Weise zu summen und schließlich laut zu singen, so dass einige Bürger verärgert um Ruhe baten. Hador grinste sie jedoch nur an und sang um so lauter weiter.

Schließlich kam er zu hause an. Er schlüpfte aus seinen nassen Sachen und rieb sich trocken. Als er endlich zwischen den Laken lag, verschränkte er die Hände unter dem Kopf, blickte an die Zimmerdenke und sah noch immer Adrianas Gesicht vor sich. Dann schloss er die Augen und gedanklich wanderte sein Blick weiter nach unten. Jetzt wo Adriana nicht dabei war, konnte er sich das Bild von ihr im Regen und ihrem durchnässten Kleid noch einmal vor Augen führen. Sie würde davon ja nichts erfahren und diesmal würde es ihr auch nicht peinlich sein …

Bald schon vermischte sich Hadors Phantasie mit der Traumwelt und selig schlief er nach diesem scheinbar missglückten Abend ein.

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Hier gelobe ich Lehnstreue und Dienst für Gondor und für den Herrn und Truchsess des Reiches, zu sprechen und zu schweigen, zu tun und geschehen zu lassen, zu kommen und zu gehen, in der Not und in guten Zeiten, im Frieden oder Krieg, im Leben oder Sterben, von dieser Stunde an, bis mein Herr mich freigibt oder der Tod mich nimmt oder die Welt endet. So sage ich, Hador, Húrins Sohn, aus Gondor.

Adriana Offline

Angehende Heilerin


Beiträge: 692

22.11.2008 05:43
#109 RE: Vor Tulkas Haus — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — später Abend Zitat · Antworten

Mit Hador

Wie erstarrt blickte die junge Frau dem Soldaten nach. Mit so etwas hatte sie nicht gerechnet. Erst als er hinter der nächsten Kurve verschwunden war, öffnete sie nachdenklich ihre Haustür. Erschöpft und mit klopfendem Herzen wand sie sich aus ihren nassen Sachen, schürte das Feuer und hängte Hadors Mantel über einen Stuhl. Dabei war ihr im Augenblick nicht einmal kalt. Zu sehr drehten sich ihre Gedanken über die Geste des Soldaten ...

Aber hatte sie es nicht schon die ganze Zeit gewusst? Oder zumindest geahnt, dass Hador mehr im Sinn hatte, als eine simple Freundschaft? Sie dachte an die Ehrung zurück ... Dort hätte er sie schließlich beinahe auf den Mund geküsst. Und allein, wie er mit ihr sprach wenn er sie mit diesem seltsamen Blick ansah!

Adriana schüttelte den Kopf, während sie sich mit einer Wolldecke trockenrubbelte und ihr bodenlanges Nachthemd überstreifte. Der Fall schien ganz klar zu liegen - Jedenfalls aus Hadors Sicht. Ihre eigenen Gefühle konnte sie indessen nur schwer einordnen. Verwirrt berührte sie ihre Wange an der Stelle, an der sie noch immer seinen Kuss zu spüren glaubte. Sie fühlte sich heiß an und die junge Frau spürte wieder jenes komische Kribbeln, das sie in den letzten Tagen schon öfters befallen hatte.

Aber trotzdem konnte sie einfach nicht klar einordnen, ob sie das Gleiche für den Soldaten empfand, wie er für sie zu fühlen schien. Energisch zog sie sich ihre Bettdecke bis über das Kinn, während sie versuchte, auf diese Frage eine klare Antwort zu finden ... Schon lange hatte kein Mann so um sie geworben, wie dieser es tat. Er hatte sie sogar vor dem Feuer gerettet! Auch sein Benehmen war tadellos, er konnte ihr gewiss eine geregelte Zukunft bieten und er sah schließlich auch nicht schlecht aus ... Und dennoch. Irgendetwas störte Adriana, obgleich sie nicht recht erdeuten konnte, was es war. War es der Altersunterschied von ganzen zehn Jahren, der dieses Gefühl hervorrief?

Das musste es wohl sein ... Obwohl es sie eigentlich gar nicht so sehr kümmerte. Sie kam prima mit Hador aus, ja, sie mochte ihn sogar sehr! Natürlich hatte er auch so seine Eigenarten, zumindest war er ziemlich eingebildet, doch das amüsierte die Heilerin nur. Adriana musste lächeln. In den letzten Tagen hatte sie wirklich das Gefühl gehabt, in Hador einen guten Freund gefunden zu haben.

Apprupt setzte sie sich mit einem Male auf. Das war es! Das war der Grund, weshalb sie offensichtlich nicht in ihn verliebt war! Stöhnend fasste sie sich an den Kopf, als ihr klar wurde, dass er eben nur ein Freund war - Und nicht mehr.

Überwältigt von dieser neuen Erkenntnis sank sie zurück in die Kissen ... Sie musste es ihm sagen. Gleich morgen in den Häusern der Heilung. Adriana seuftzte laut auf ... Am Abend würde sie immerhin noch mit ihm tanzen gehen. Sie freute sich ehrlich darauf und als sie an diese Aussicht dachte, spürte sie, wie er Herz schneller schlug. Ja, sie würde tanzen gehen. Mit einem wirklich guten Freund.

Denethor Offline

Truchsess von Gondor


Beiträge: 2.312

24.11.2008 10:42
#110 Wie es weiter geht … Zitat · Antworten

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