»Na gut. Hoffentlich nichts schlimmes!« Meowés war schon ziemlich aufgeregt, denn sie würden weiterziehen. Wohin auch immer. Dieser Tag hatte ihm gereicht, er wollte wieder woanders hin. Er hörte garnicht auf seinen freund. Er ging hinaus zum Hauptplatz, wo eine große Menge Soldaten standen. Wie in aller Welt sollte er dort Faramir finden? Naja, vielleicht mit rufen? Nein, es war zu laut.
Gwaenas sprach deprimiert zu seinem Freund, während sie auf die Tür der Feldküche zu gingen: " Dieser Tag fing schon so schrecklich an! Ich hätte im Bett bleiben sollen! Heute früh bin ich von diesem Alptraum geweckt worden, dann durfte ich nicht mit den Waldläufern in den Süden reiten, ich musste bei Aldor die Wiese von Pferdeäpfeln befreien und bin in dem Mist ausgerutscht.... Am Nachmittag laufe ich doch glatt gegen einen Baum und erfahre im Lazarett , dass Larena zurück in ihre Heimat ist ... und dann schnauzt mich Astaldo noch an! Ich sollte gleich ins Bett gehen!" Er seufzte tief.
Da sie nun bei der Tür zur Feldküche angekommen waren, gingen sie hinein und stellten sich zur Essensausgabe an. Gwaenas Laune wurde nicht besser, als er die wässrige Suppe sah, die auf die Teller aufgefüllt wurde. Plötzlich kam er ins grübeln und fragte Meowés, der vor ihm in der Schlange stand leise: " Weißt du eigentlich, wohin Larena gegangen ist? Ich meine, wo ihre Heimatstadt ist?" Gespannt wartete er auf dessen Antwort.
Im Inneren der Feldküche setzte sich Astaldo an den Tisch, an dem auch Candlung saß. Er besprach mit dem Befehlshaber die Details der Bestattung, während sich weitere Offiziere zu ihnen setzten.
Den Offizieren wurde das Essen an den Tisch gebracht, während sich die einfachen Soldaten zur Ausgabe anstellten. Unter ihnen erblickte er auch Gwaenas und Meowés.
"Ich sollte bald entscheiden, wer die beiden morgen nach Minas Tirith führt", überlegte Astaldo. Sein Blick fiel auf den Unteroffizier Arciryas, der sich als Freund des gefallenen Alcar bezeichnet hatte.
"Arciryas", sprach Astaldo den Unteroffizier an. "Du wars doch mit Alcar befreundet? Kanntest du ihn gut? Auch seine Familie?"
"Ja, ich kannte ihn gut", antwortete der Waldläufer traurig. "ich kenne auch seine Eltern und seinen Bruder. Sie wohnen alle in der Stadt."
"Dann bist du der richtige Mann, um ihnen die traurige Nachricht vom seinem Heldentod zu überbringen", sagte Astaldo. "Du gehst morgen nach Minas Tirith - zusammen mit zwei jungen Soldaten."
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Wenn du wissen willst, wie groß du wirklich bist, dann darfst du dich nicht mit einer Messlatte messen, die kleiner ist als du!
Gwaenas erzählte von seinem schlechtem Tag. Er war nun mal ein Pechvogel und daran konnte man nichts ändern. Vielleicht war es auch erst einmal besser nach Minas Tirith zu gehen und weiter ausgebildet zu werden. Er antortete auf Gwaenas Text:»Ja, ich leg mich auch gleich schlafen, direkt nach dem Essen. Morgen wird ein langer Tag. Und übermorgen erst recht ... « Sie kamen in der Küche an und fingen (nachdem sie das Essen bekommen hatten) sofort an zu essen.
»Wo Larena herkommt? Keine Ahnung, ich kenne die doch überhaupt nicht. Woher soll ich das denn wissen?«
Gwaenas Laune war auf dem Tiefpunkt. Mit der dünnen Suppe balancierte er vorsichtig zu einem freien Platz und stellte den Teller ab. Dann holte er sich noch ein dickes Stück Brot, ehe er sich endlich zum essen neben seinen Freund setzte. Auf dem Weg bemerkte er Astaldo, der im Gespräch mit einem Soldaten war. ' Der soll mich bloß in Ruhe lassen!'
Meowés, der schon munter seine Suppe aß. konnte ihm auch keine Antwort über den Heimatort Larenas machen. Innerlich seufzte er resigniert. " Ach so. Dann kommt Larena wohl nicht aus Minas Tirith. Hätte ja sein können."
Dann widmete er sich frustriert seinem seinem Essen. ' Meowés will sich also gleich nach dem Essen hinlegen. Warum soll es morgen anstrengend werden? Wir ziehen doch nur in die weiße Stadt! Und warum sollte der nächste Tag noch anstrengender werden? Ich werde ihn gleich danach fragen. Aber ins Bett lege ich mich noch nicht! Ich bin doch kein Kleinkind!'
Astaldo wandte sich wieder dem Essen zu, nachdem er Arciryas den Befehl erteilt hatte, Gwaenas und Meowés nach Minas Tirith zu führen. Als er gerade das Abendessen beendete, befahl ihm Candlung, die Männer nach dem Essen zur Bestattung des Gefallenen antreten zu lassen.
Sogleich erhob sich Astaldo und rief mit lauter Stimme durch die Küche:
"Soldaten! Sehr zu, dass ihr euer Abendessen beendet! Sobald ihr abgeräumt habt, tretet ihr alle in Reih und Glied auf dem Hauptplatz an, um Alcar die letzte Ehre zu erweisen!"
Nun erhoben sich auch Candlung und die anderen Offiziere. Astaldo verließ mit ihnen die Küche und ging zum Hauptplatz.
»Nein, ich kenn sie wirklich nicht!«, meinte Meowés noch abschließend. ›Woher auch. Nur weil ich mal eine Zeit lang dort gewohnt habe, heißt das ja nicht das ich jeden kenne.‹ Er aß die Suppe auf. Sie schmeckte nach Wasser mit Geschmack von ... nun ja, er wusste es nicht so genau. ›Aber hauptsache was zu essen!‹, dachte er, holte aber sicherheitshalber noch ein letztes kleines Stückchen Fleisch und verschlang es. Er wollte gerade(vor Gwaenas) den Teller wegbringen, als er Astaldos Stimme hörte.
Er hatte völlig den getöteten vergessen. Er hatte ihn nie persönlich gekannt, aber schon gesehen und einige wenige Worte mit ihm gewechselt. ›Oh je, ihn habe ich ja ziemlich vergessen. Wo er jetzt wohl ist?‹ Er verharrte einige Sekunden auf seinem Platz und räumte dann den Teller weg um auf den Hauptplatz zu gehen. Er wartete nicht auf Gwaenas.
Gwaenas wischte mit dem letzten Brotstück seinen Teller leer und steckte es dann in den Mund. ' Was für ein mieses Essen! Das passt ja heute alles zusammen!' Missmutig hob er Kopf, als Astaldo seine Stimme erhob. ' Ach, unser Möchtegern - Hauptm...' Erschrocken horchte Gwaenas auf, als sein Vorgesetzter den Grund für das Beenden der Mahlzeit wünschte.
' Mensch, Alcar muss ja auch bestattet werden! Wahrscheinlich war die Mahlzeit deswegen so dürftig ... ' Gwaenas biss sich auf die Unterlippe und sammelte sich. Die Bestattung eines Kameraden, den er gekannt hatte war eine Angelegenheit, die ihn immer sehr ans Herz ging. Rasch schluckte er den letzten Bissen herunter und erhob sich hinter Meowés.
Seinem Freund ging es wohl ähnlich wie ihm, denn dieser ging hinaus, ohne auf ihn zu warten. Der junge Mann zögerte etwas, als er seinen Teller abgab und blickte zu Astaldo, der ihn genau in diesem Moment nachdenklich ansah. ' Ich werde keinen Unsinn machen!' dachte Gwaenas , als er den Blick seines Vorgesetzten mit ernster Mine erwiederte. Mit einem knappen Nicken seines Kopfes ging Gwaenas mit den anderen Männern hinaus.
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