Anscheinend zog auch Arveldir vor im freien zu nächtigen. Anerkennend gab Earendil dies zu verstehen. ›Geschickt eingefädelt ... Ich wette der Gondorianer sagt nicht nein, wenn er auf diese Weise hofft etwas über seinen Begleiter und mich zu erfahren! Nur verstehe ich noch immer nicht, weshalb die beiden überhaupt zusammen reisen, wenn sie sich anscheinend kaum kennen ... ‹
Doch der Elb war sich sicher, dass er diesnoch herausfinden würde. Nun abe musste er erstmal auf die Antwort des Gondorianers warten, bei diesem lag nun die Entscheidung. Oder auch nicht, schließlich hatte Arvellon bereits angedeutet, dass es ihm lieber wäre im freien zu bleiben.
»Wie ich bereits sagte, im freien könnte ich das Wachen übernehmen. Außerdem ist dies für die Pferde besser, zumindest wäre das meine von einem fremden Stall mit fremden Pferden darin wenig angetan ... Und wenn wir tatsächlich bei einem Landwirt einkehren, so könnte es unter Umständen länger dauern, bis wir wieder los kommen!«
Bardos blickte auf die beiden Männer herab. Nach Arvellons Worten wäre er sofort zum Bauernhof gegangen, aber nun da der Elb sich nochmals für das Schlafen im Freien aussprach, konnte er ja schlecht gehen. Mit einem Seufzer fügte er sich in sein Schicksal. Dann würden sie eben draußen schlafen. Immerhin würde er ihnen so das Reden erschweren. Denn nun hatte er nicht vor, die beiden so schnell allein zu lassen. Und wenn die beiden nicht unhöflich sein wollten, so würden sie in Westron sprechen müssen.
Der junge Mann sagte: »Wenn der Heer Elb will, so werden wir eben hier übernachten.« Damit setzte er sich wieder hin und fragte nun ganz demonstrativ: »Woher kennt Ihr euch eigentlich? Und bittet redet in Westron, da mein Sindarin nicht mehr das Beste ist.«
›Aber besser als Ihr glaubt …‹, fügte er in Gedanken hinzu.
Gespannt wartete er darauf, wie die beiden reagieren würden.
______________________________________________
Nur wer seine Rechnungen nicht bezahlt, darf hoffen, im Gedächtnis der Kaufleute weiterzuleben. (Oscar Wilde)
Thenar ritt in der Mitte der Truppe an Arcuens Seite. Sie verließen nach ihrer Rast das kleine Dorf Rondaria, dass nicht weit von der Südstraße lag. Der Weg, der zu dieser wichtigen Straße führte, schlängelte sich durch einen kleinen Wald. ' Die Wachen des Dorfes müssen gut Acht geben, denn dieser Wald kann auch üblen Gesellen Schutz bieten ... ' Zu Arcuen gewandt fragte der Waldläufer: " Ist es in dieser Gegend üblich, dass solche kleinen Dörfer an einem Wald liegen?"
Sein Kamerad schien die Rast auch gut getan zu haben, denn er sah nicht mehr so blass wie vorher aus und wirkte erfrischt. Auf dessen Frage schüttelte er leicht den Kopf. " Nein, der Knöchel schmerzt nicht. Frindol hat mir eine kühlende Salbe gegeben, die ich vorhin aufgetragen habe. Wir haben einen guten Heiler bei uns, denn dir scheint es auch wieder gut zu gehen, oder?"
Lange währte die Zeit, bis die Bergmenschen endlich von der Warterei erlöst wurden: Aus Richtung der weißen Stadt kamen die Meldereiter zurück, welche Befehl hatten die Nordmenschen zurück nach Minas Tirith zu führen.
Längst hatte Eric sich mit diesem Rückschlag abgefunden, er war sogar froh zurückkehren zu können. Vielleicht würde Donar nun ja einsehen, dass die Reise nach Gondor sinnlos war ... Vieleicht könnten sie sich endlich auf den langen Weg heimwärts machen ... In den letzten Tagen hatte Eric oft an Angmar denken müssen, an seine frau, seine Kinder ... Viel zu lange schon war er fort ...
Doch noch war er in Gondor und es waren bis nach Minas Tirith noch einige Wegstunden zurückzulegen. Er richtete sich auf, wechselte einige Worte mit den Meldereitern und rief seinen Männern dann zu:
»Auf geht's! Wir sollten und beeilen, um noch vor Torschluss nach Minas Tirith zu kommen! Vorwärts nun, wir müssen noch weit marschieren ... «
Dann zog der ganze Trupp wieder los, unter argwöhnischen Blicken der Meldereiter. Die Aussicht der Männer auf die Vorzüge der weißen Stadt war groß, daher war die Stimmung fröhlich und ein jeder versuchte schnellstmöglich voranzukommen.
Arvellon grinste, bei Bardos' Worten. Hatte er es sich doch gedacht! Und noch dazu stellte der jüngere Mann schon bald die Frage, mit der der Waldläufer gerechnet hatte. Die Aufforderung Westron zu sprechen amüsierte Arvellon noch mehr. Wenn er Bardos nun zur Weißglut bringen wollte, würde er einfach wieder ins Elbische verfallen. Aber wollte er das? immerhin würde er ja noch eine Weile mit dem Minas-Tirith-Bewohner weiterreisen.
»Eine gute Frage, Bardos, die einfach zu beantworten ist. Wir haben uns getroffen, gut verstanden und kennen uns nun.«, antwortete der Waldläufer schlicht. Ein weiteres Nachharken war, wenigstens da wo er selbst herkam unhöflich, auch wenn die Antwort nicht recht befriedigend gewesen sein durfte. Er gähnte und sah sich um. In der Ferne begann die Sonne bereits zu sinken und färbe den Abendhimmel rot.
--------------------------------
O Elbereth! Gilthoniel! We still remember, we who dwell In this far land beneath the trees, The starlight on the Western Seas
Wie nicht anders zu erwarten, wollte nun auch der Gondorianer im Freien übernachten. Earendil bemerkte das Grinsen Arveldirs bezüglich der Worte von Bardos. Nun Gut, wenn es sein musste, dann würden sie sich eben in Westron unterhalten, was dem Elben zwar nicht schwer fiel doch ungewohnt war.
Anscheinend hatte Arveldir keine Lust zu berichten, wie er Earendil kennenlernte. Zwar kannte dieser den Grund dafür nicht, doch hielt er es für besser ebenfalls nichts genaues dazu zu sagen.
›Diese beiden Menschen scheinen einige Geheimnisse voreinander zu haben ... Besser ich sage nichts, was Arveldir missfallen könnte!‹
»Nun ich glaube es ist relativ unsptaktulär wie wir uns kennenlernten, eigentlich war es genauso wie Arveld ... Arvellon bereits sagte! Euch würde die Geschichte gewiss nur langweilen ... «
Sagte er etwas diplomatischer als Arveldir. Innerlich fluchte er darüber, dass er statt Arvellon zuerst Arveldir hatte sagen wollen, doch hoffte er, dass der Gondorianer dies überhört hatte. Der Elb bemerkte nun, dass Arveldir gähnte, wie es um den anderen Menschen stand wusste er nicht. Aber wenn die beiden schlafen wollten, so könnten sie dies ruhig tun ...
Geschlossen hatte der Trupp der Soldaten das kleine Dorf Rondaria verlassen und war nun wieder auf die Süd-Straße zurückgekehrt. Die Stunden waren nun schon fortgeschritten und es würde nicht mehr lange dauern bis der Abend hereinbrach. Sie musste sehen wie weit sie vor Anbruch der Dunkelheit kamen. Und ob sich dann dort in der Nähe ein Dorf befand oder ob sie die Nacht im Freien verbrachten. Die Soldaten waren diese gewohnt und dürften kein Problem damit haben.
Boromir sah zu seinem Bruder, welcher sich wieder neben ihm platziert hatte. „Faramir, es macht keinen Sinn sich nun Gedanken darüber zu machen, was gerade im Süden geschehen könnte. Denn wir können es momentan einfach nicht ändern. ... Viel wichtiger ist es, dass wir uns Gedanken darüber machen, wie wir vorgehen. Wüssten wir doch nur mit wie vielen Männer genau wir es zu tun haben ...“ Boromir ließ seinen Hengst nun wieder in einen leichten Trab fallen, damit sie zumindest noch ein gutes Stück Weg am heutigen Tag zurücklegen konnten. „Sobald wir ihre Spur aufgenommen haben und diese frischer wird, müssen wir Späher ausschicken. Ich will nicht Hals über Kopf einen Angriff starten ohne die genauen Gegebenheiten zu kennen.“
Mit Earendil und Arvellon etwa 10 Meilen von Rondaria entfernt
Bardos schaute die beiden Männer an. Scheinbar wollten sie über die Begegnung nicht sprechen. Aber Bardos war nicht der Mann, der sich einfach mit einer nichtssagenden Antwort abspeisen ließ. Vor allen Dingen nicht, wenn er schon auf ein weiches Bett verzichten musste …
»Das kann ich mir gar nicht vorstellen«, fing Bardos deshalb wieder an und ignorierte das Gähnen Arvellons, »dass eine Begegnung mit einem Elben unspektakulär gewesen sein kann. Gewiss war auch unsere gestrige Begegnung nicht sonderlich imposant, jedoch werde ich meinen Kindern gewiss erzählen, wie ich Euch auf der Straße traf und wie Ihr mich und meinen Begleiter nach Eurem entschwundenen Pferd fragtet.«
Bardos Gedanken flogen einen Moment zurück zu eben diesem Moment und der Freude, die er verspürt hatte. Mittlerweile war er gar nicht mehr so vorbehaltlos von dem Elben eingenommen, was wohl auch an der Geheimniskrämerei zwischen Arvellon und ihm lag. Schließlich waren Geheimnisse selten gut …
Außerdem hatte Bardos gemerkt, wie Earendil seinen Freund anders betiteln wollte, auch wenn dieser den Namen nicht bis zum Ende aussprach. Bardos fand das sehr verdächtig …
»Bitte Arvellon«, fuhr Bardos fort, »Erzählt einem Freund von Eurer Begegnung!«
Der junge Mann war gerissen, konnte sich jedoch auch gut dumm stellen. Den Hinweis darauf, dass er ja ein Freund Arvellons sei, spielte er ganz geschickt und fast nebensächlich aus. Ob er selbst Arvellon für sich als Freund bezeichnet, bezweifelte er, nein er hätte es wohl eher verneint. Aber für eine Information war es wichtig, jemanden gut Freund zu sein.
______________________________________________
Nur wer seine Rechnungen nicht bezahlt, darf hoffen, im Gedächtnis der Kaufleute weiterzuleben. (Oscar Wilde)
Faramir war etwas überrascht von Boromirs Worten. Der ältere Bruder, der sonst gerne tollkühn und verwegen vorwärts stürmte, sprach davon, nicht Hals über Kopf einen Angriff zu starten.
"Fürwahr, der beste Mann Gondors wird noch besser", dachte Faramir. "Mein Bruder wird besonnener und klüger."
"Du hast Recht", sagte er zu Boromir, "in Erui werden wir hoffentlich mehr über die Banditen erfahren, was wir beim Angriff wissen müssen. Doch jetzt müssen wir sehen, dass wir heute noch so weit wie möglich vorankommen."
Sie ritten geschwind weiter. Die Schatten wurden länger und die Sonne näherte sich dem Horizont im Westen. Sie ließen Lossarnach hinter sich, während sie dem Straßenverlauf folgten. Etwa zehn Meilen südlich von Rondaria ritten sie an einer Wiese vorbei, auf der sich drei Männer und Pferde aufhielten. Faramir blickte im Vorbeireiten zu ihnen - er glaubte, in einem von ihnen den Elben zu erkennen, der ihnen mittags begegnet war, doch in der Abenddämmerung konnte er ihn aus der Entfernung nicht genau erkennen.
Die Soldaten ritten weiter und ließen die drei Rastenden hinter sich.
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
Bei Thenar Ich weiß es ehrlich gesagt nicht genau, aber ich kann mir vorstellen, dass es in den meisten Fällen so ist. Die Menschen hier sind ja nicht sonderlich reich und ihre Häuser meistens aus Holz. Da deren Instandhalttung und der Bau viel Holz benötigen ist es sinnvoll, in der nähe eines Waldes zu siedeln. Außerdem sind wir noch zu nahe an Minas Tirith, als das jemand wagen würde hier Unfg zu treiben, oder? Obwohl..., bei Dunkelheit erscheint mir dieser dichte Urwald wie ein Paradies für Gesindel und dergleichen
Er unterbrach seinen Redeschwal, als Boromir das Tempo anzog. Kurz daruaf wandte er sich wieder Thenar zu. Was meinst du sind das für Kerle mit denen wir es zu tun kriegen werden? Du bist erfahrener als ich und kannst ihre Gefährlichkeit bestimmt besser einstufen!
Sie ritten durch ein kleinen Wald, unter dessen dichten Baumkronen es schon jetzt finster war. Thenar ließ seinen Blick über die Bäume schweifewn, er dachte offensichtlich nach. Kurz darauf frate der Waldläufer Arcuen ob es üblich sei, die Dörfer so nah am Wald zu bauen. Arcuen dachte kurz nach und antwortete schließlich: Auf seine Ursprüngliche Frage antwortete Thenar, es ginge ihm besser. Erleichtert ritt Arcuen weiter.
Zwar antwortete Arcuen nicht auf die Frage nach seinem Wohlergehen, doch sah Thenar, dass es dem Jüngeren deutlich besser ging. ' So munter , wie der schon wieder plaudert , kann es ihm gar nicht schlecht gehen.'
Dieser antwortete auf die Frage nach den örtlichen Begebenheiten und Thenar nickte dazu. Kurz darauf bogen sie auf die Südstraße ab und das Tempo wurde angezogen. ' Centur scheint der Ritt bis jetzt nicht viel ausgemacht zu haben.' dachte er zufrieden.
Arcuen wollte Thenars Einschätzung zu den Banditen wissen und der Waldläufer schüttelte verneinend den Kopf. Dann sprach er finster: "Ich weiß genauso wenig wie du, auf was für Banditen wir wohl stoßen werden. Bewohner dieses Landes, die die Rechte und Gesetze Gondors mißachten und auf ihre Greueltaten stolz sind - ich schätze sie als sehr gefährlich ein, da wir auch nicht wissen, mit wie vielen dieser Männer wir rechnen müssen."
Langsam senkte sich die Sonne immer tiefer. Während sie immer weiter nach Süden ritten, beobachtete Thenar interessiert seine Umgebung. Nach einiger Zeit entdeckte er einen einzelnen Bauernhof in einiger Entfernung . Drei Reisende mit Pferden lagerten unweit der Straße auf einer Wiese. " Sieh, die Drei werden sich bestimmt schon für die Nacht einrichten." bemerkte er zu Arcuen.
Thenar schätzte die Abtrünnigen als gefährlich und unberechenbar ein, schließlich wussten die sie überhaupt nicht, mit wie vielen Feinden sie es zu tun bekommen würden. ›Das behagt mir garnicht, mit so wenig Information einfach draulos zu reiten! Hoffentlich haben Boromir und Faramir dabei etwas gedacht‹.
Kurz darauf wies Thenar ihn auf drei Reisende hin, die ein Stück abseits der Straße rasteten und sich anscheinend für die Nacht einrichteten. »Wer will es ihnen verübeln? Es ist tierisch und das laugt aus!«, antwortete er und tätschelte Hakku den Hals.
Curon war immer noch nicht nach reden zumute, nicht das ihm etwas besonderes durch den Kopf ging, eher war es so das sich ein unbestimmtest Gefühl der Spannung seiner bemächtigt hatte. Auch wenn er nicht wusste was ihn besorgt, hatte er über die Jahre festgestellt, das ihn seine Gefühle sehr selten betrogen. Er merkte wie Owain zu ihm ritt, als dieser aber bemerkte wie es um Curon stand, ritt er einfach nur still neben ihm her. Curon war ihm dankbar dafür.
Er hörte den anderen Waldläufern zu, während er versuchte heraus zu finden was seine Unruhe ausgelöst hatte. Die drei Rastenden nahm er nur am Rande wahr sie interessierten ihn nicht.
Der Heermeister gab nun wirklich ein erheblich höheres Tempo vor. Ab und an ließ er seinen Hengst sogar in einen langsamen Galopp fallen. Natürlich würden sie nicht lange so weiterreiten können, doch es brachte sie vielleicht noch einige Meilen weiter an diesem Abend, als noch in Rondaria angenommen.
Sie ritten an einer Dreiergruppe vorbei, welche unweit der Südstraße ihr Lager aufgeschlagen hatte. In einem der drei Männer erkannte Boromir den Elben, welchen sie vor einigen Stunden getroffen hatten, wieder. Doch die Soldaten ließen sich nicht aufhalten und ritten weiter die Südstraße entlang.
Mittlerweile neigte sich die Sonne immer mehr gen Horizont. Bald würde die Dämmerung einsetzten und dann mussten sie notgedrungen bis zum Morgengrauen pausieren. „Was wäre dir lieber, Faramir? Ein Lager unter freiem Himmel oder möchtest du nach einem Dorf Ausschau halten?“ Boromir war dies einerlei. „Es ist wirklich ärgerlich, dass wir heute Morgen durch Erchirions Verlegung so aufgehalten wurden. Hoffentlich ist unser Vetter mittlerweile sicher in Minas Tirith angekommen.“... und am Leben, fügte Boromir noch in Gedanken hinzu.
Während sie rasch gen Süden ritten, fragte Boromir Faramir, wo sie übernachten sollten.
"Ich bin dafür, unter freiem Himmel zu übernachten", antwortete Faramir. "Vor Erui gibt es keine Dörfer, die direkt an der Straße liegen."
Als Boromir Erchirion erwähnte, musste Faramir seufzen, doch dann verdrängte er den Gedanken an seinen Vetter. Es gab zuviel anderes, das ihn beschäftigte.
Mittlerweile ging die Sonne im Westen hinter den südlichen Ausläufern des Weißen Gebirges unter. Noch waren sie unterwegs, doch Faramir erwartete, dass Boromir bald den Befehl zum Anhalten geben würde.
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
Thenar nickte zu Arcuens Bemerkung bezüglich der drei Reisenden auf der Wiese. Längst schon hatte die Gruppe die Wiese hinter sich gelassen und der Abend schritt voran.
Unter den Männern in der Gruppe war es ruhig geworden. ' Nicht nur Curon und Ardamir sind seit der Rast so still ... der Ritt hat gewiss nicht so angestrengt, dass alle nun erschöpft sind. Es ist die Unruhe, die langsam aber sicher immer stärker wird, je weiter wir voran kommen.'
Die bevorstehende Aufgabe beschäftigte wohl jeden Mann in der Truppe. Thenar warf einen Blick auf die Heermeister, die an der Spitze ritten. Fragend wandte er sich an Arcuen: " Ob wir nachher Näheres von unseren Heermeistern erfahren?"
Beide schwiegen eine Zeit lang bis Thenar, der sich zuvor etwas beunruhigt unter den Waldläufern umgeschaut hatte, fragte Arcuen schließlich was er glaubt wieviele Informationen über den Feind man wohl von Boromir und Faramir bekommen würde. »Ich hoffe doch das sie uns erzählen was nötig ist! Wenn wir in einen Blutrünstigen Trupp Rechtloser hineinlaufen, hätte sich Frindol seine Medizin sparen können!«, antwortete er mit einem Anflug von Galgenhumor. »Nun, ich vertraue den Beiden, sie werden gewiss noch einen Späher schicken.«
Boromir sah zum Himmel. Es würde eine trockene Nacht werden. „In etwa einer halben Meile von hier befindet sich westlich der Südstraße eine kleiner Wald mit einer Quelle. Viel weiter brauchen wir heute nicht mehr nach Süden zu reiten. Es hab beim Anbruch der Nacht auch keinen Sinn mehr“, sprach Boromir zu seinem Bruder und sah sich bereits nach dem gerade beschriebenen Stück Wald um, welches bald in Sichtweite kommen musste.
Natürlich merkte auch er, dass die Soldaten hinter ihnen ruhiger geworden waren. Entweder lag es daran, dass sie immer mehr ein ungutes Gefühl beschlich, was die Aufgabe im Süden betraf, oder sie waren mittlerweile doch recht erschöpft nach dem doch recht zügigen Ritt. Wie dem auch sei, lange brauchten sie nicht mehr auf dem Pferderücken ausharren.
Boromir schielte kurz zu seiner Leibwache Diros, welcher in Gedanken verloren auf seinem Pferd saß. Der Heermeister erinnerte sich an das Gespräch mit dem jungen Mann und dass er gegangen war, noch bevor Boromir auf die gesagten Worte reagieren konnte. Doch das würde noch ein Nachspiel haben. Nein, eher würde Boromir Diros noch einmal zur Rede stellen. Aber nicht jetzt.
„Fenrad“, sprach Boromir und wandte sich kurz zu einem seiner Soldaten um. „Nimm zwei der Waldläufer mit und reitet ein Stück voraus bis zu dem Wald dort“, Boromir zeigte in die besagte Richtung. „Erkundet die naheliegende Gegend und prüft ob der Wald für unser Nachtlager geeignet ist.“ Mit diesen Worten wandte sich Boromir wieder nach vorn und tätschelte seinem Hengst kurz den Hals, dessen Fell schon wieder leicht nassgeschwitzt war.
Ardamir, der sich mit ein paar anderen Waldläufern unterhielt schaute sich ein bisschen in der Truppe um und sah auch Thenar und Arcuen. Denn Ardamir hatte diese während des Aufbruchs diese verloren und nicht gefunden. ›Na endlich.‹ Dachte Ardamir und entschuldigte sich zu den Kameraden das er jetzt weiter nach hinten absitzen werde.
Natürlich wusste keiner das er wieder mit Thenar reden, wollte. Ardamir war sehr interessiert an Thenar zumal wusste erviel übersein Vater abgesehn von Truchsess und seinen Söhnen. ›Vielleicht weiß er ja noch ein bisschen etwas über mein Vater, weil wir letztens nie ein Gesprächsende gefunden haben.‹
So grübelte Ardamir ein wenig vornweg und setzte sich dann zu Thenar ab. Inzwischen hatte er Adelor gut im Griff gehabt.
Er sah Thenar, der gerade wohl in ein Gespräch steckte, daraufhin versuchte er langsamer zu werden um dann an Thenars seite zu reiten.
------ Wer Frieden will, muss dafür kämpfen. ------
Thenar lachte nicht über Arcuens gutgemeinten Scherz bezüglich Frindol und der Banditen. " Wohl wahr!"' Was uns wohl erwarten wird?' fragte er sich nicht zum letzten Mal an diesem Tag.
Die Dämmerung zog nun rasch auf und nicht wenige Männer sehnten nun den Ende des Tagesrittes herbei. Gerade vermutete Arcuen, dass gewiss balkd Späher ausgeschickt werden würden, als die Heermeister auch schon drei Männer zur Erkundung der Gegend losschickten. " Du kannst anscheinend Gedanken lesen!" sagte Thenar daraufhin etwas grinsend zu Arcuen.
Der Waldläufer bemerkte, das Ardamir sich aus den vordersten Reihen zurück fallen ließ, um mit ihnen zu plaudern. " Wird Zeit, dass wir unser Nachtlager aufschlagen, was?" fragte er , wobei er nicht nur Ardamir , sondern auch Arcuen meinte.
Über Arcuens Scherz lachte Thenar nicht, sondern blickte nachdenklich drein. Arcuen zuckte mit Schultern, zum Lachen würde er Thenar schelcht zwingen können! Aber er irrte sich, denn als Boromir den Befehl gab, dass drei Man zum Kundschaften aufbrechen sollten, grinste Thenar ihn mit den Worten, er könne wohl Gedanken lesen an. Arcuen lachte: »Na klar! Pass auf das du mr nicht in die Augen schaust, das kann Folgen haben!«
In dem Moment kam Ardamir an ihre Seite. Thenar wurde woeder ernst und kam an sie gewandt wieder auf das alte Thema zurück. Arcuen überließ die Antwort Ardamir.
Mittlerweile ritten sie etwas langsamer und die Männer waren sehr ruhig. Boromir schlug für das Nachtlager einen nahe gelegenen Wald vor.
"Ja, dieser Wald wäre gewiss eine gute Wahl", meinte Faramir.
Boromir schickte Fenrad zur Erkundung des Waldes voraus. Belegor und Caliondo begleiteten ihn. Die Männer verlangsamten ihren Ritt noch weiter. Faramir blickte nach rechts zu dem Wald, der nun unter dem Sternenhimmel in Sichtweite war.
Schließlich hielten sie an, als sie sahen, dass die drei Kundschafter zurückkamen.
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
Die drei Kundschafter trieben ohne weiter nachzufragen ihre Pferde an und galoppierten in Richtung des Waldes davon. Währenddessen zügelte der restliche Trupp das Tempo, um den Männern Zeit zu lassen den Wald auszukundschaften. Natürlich würden sie nicht jeden Winkel durchforsten, aber sie konnten sich so ganz gut einen Eindruck über die Lage verschaffen.
Es dauerte auch gar nicht lange, da kehrten die Reiter zurück und kamen vor Boromir und Faramir zum stehen. „Keine besonderen Vorkommnisse“, berichtete Fenrad. „Der Wald ist ruhig und durch das dichte Blätterdach ist der Boden vom starken Regen gestern so gut wie verschont geblieben. Es ist trocken und genau richtig für ein Nachtlager.“ Boromir nickte zufrieden. „Danke euch dreien.“
Die Kundschafter reihten sich in den Trupp ein, während sich dieser wieder in Bewegung setzte und auf den Wald, welcher ein Stückchen Abseits der Südstraße lag, zuhielt. Schon bald hatten sie diesen erreicht und Boromir hörte manch ein erleichtertes Aufstöhnen aus den Reihen der Männer.
Die Gruppe verlangsamte nun das Tempo viele Männer hofften darauf, dass sie endlich ihr Nachtlager aufschlagen konnten. Die Späher kehrten nach einer kurzer Zeit mit einer positiven Auskunft zu ihnen zurück und Erleichterung machte sich breit. ' Ah! Endlich kann ich mich ein wenig strecken und die Beine vertreten. Mein Fuß muss auch bald aus dem Stiefel raus; ich hoffe nur, dass er nicht allzu angeschwollen ist!'
Thenar strich Centur über dessen Mähne und murmelte einige lobende Worte. Dann sprach er zu Arcuen: " Aldor hatte eine gute Wahl für mich . Ich weiß zwar nicht, wie sich Centur im Kampf verhält, aber im Laufe der Reise werden wir sicher noch mehr zusammen wachsen. Hast du dein Pferd auch von Aldor bekommen? Ihr scheint recht gut zusammen zu passen."
Der Wald lag sehr dunkel vor ihnen, als sie von der Straße auf ihn zuritten. Am Waldrand angekommen, stiegen die Männer ab. Thenar hörte, wie sich zwei Sodaten neben ihm über ein Lagerfeuer unterhielten. ' Ich bin gespannt, wie die Heermeister entscheiden.'
Ardamir nickte Thenar und Arcuen zu als er sich zurückfallen ließ. Er konnte gerade noch den Satz mitbekommen, da her noch aus der Reichweite war.
»In der Tat, ich hoffe das uns die Heermeister dann eine kleine Pause gönnen.« Er musterte Arcuen eindringlich und dachte ›Mh vielleicht gehts ihn wolh besser, da frage ich ihn einfachmal.‹
»Arcuen? Gehts dir jetzt schon besser, sowie ich vernahm würdest du sonst nicht weiter mitreiten oder?« Er lächelte ihn an und wartete auf dessen Antwort.
------ Wer Frieden will, muss dafür kämpfen. ------