Emeldir schlief einen guten, traumlosen Schlaf und erwachte gegen Morgen . Nachdem er sich vergewissert hatte, dass Grindor noch schlief und es noch relativ dunkel war, döste er noch ein wenig.
Melnach
Melnach hatte die Wache übernommen, weil er wegen sein entlaufenem Pferd unruhig gewesen war. Doch während der Nachtstunden war sein Pferd nicht zurückgekehrt. Besorgt machte er sich Gedanken, während er aufmerksam seinen Wachgang machte.
Eine Unruhe bemächtigte sich seiner und mit ihr kamen tausend Gedanken. Ich werde auf Emeldirs oder Grindors Pferd mitreiten müssen....Grindors Pferd ist ruhiger; das wird schon gehen.... Er schaute Richtung Norden, wo sie bald auf Faramir und seine Waldläufer treffen wollten. Die ruhige Zeit ist für die dann auch vorbei; wenn Faramir erst mal die Meldung von Boromir gele.... Plötzlich hörte er ein leises Geräusch und er fuhr herum. Aufmerksam beobachtete er seine Umgebung. Aber konnte nichts entdecken. Bestimmt ein Tier! dachte er und ging wieder ein Stück, die Augen prüfend auf die Straße gerichtet.
_________________________________________ Der Chara für alle Fälle …
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Ubûmak konnte kaum einen freudigen Ausruf unterdrücken, als sein Ausbilder ihnen den wachenden Mann zeigte.
„Ich werde ihn eins überbraten und mir seine Zähne als Trophäe für eine Halskette mitnehmen“ dachte er beschwingt. Doch Nôsaks Gesicht war grimmig und seine Gesten eindeutig. Der Uruk spürte, dass Nôsaak ihr Können nicht nur prüfen wollte, sondern dass dies eine ernste Angelegenheit war. Noch hielt der Ältere inne und schaute zum Himmel, wo sich das Morgenlicht im Osten hinter dem Schattengebirge andeutete. Eine Wolkenfront war aufgezogen und schien sich bald entladen zu wollen. Ubûmak wurde aus seinen Betrachtungen geholt; Gûschakh hatte ihm grob in die Seite gestoßen, da sie nun hinter Nôsaak herschleichen sollten. Er konnte einen leisen Schmerzschrei nicht unterdrücken.
Nôsaak blickte missmutig auf die aufziehenden Wolken…das würde Regen geben! Nun gut, dann verzögert sich das Tageslicht etwas und wir können besser angreifen….Diesen tark will ich erstmal ausquetschen, ehe wir ihn abmurksen….warum wacht er hier so arglos und vor allen Dingen: wen bewacht er?
Da hörte er diesen Nichtsnutz von Uruk leise aufschreien. Das kann doch nicht wahr sein! Die Wache hatte auch etwas gehört und drehte sich schnell um; doch schien er sie nicht bemerkt zu haben. Na warte, dich werde ich noch zum schreien bringen, wenn wir das hier uns haben! Zornig starrte er Ubûmak an . Dann gebot er den Snaga grimmig Ruhe und schlich leise näher an den Mann. Hinter ihm konnten seine scharfen Augen eine Bewegung erkennen; das waren zweifellos die anderen Snaga. Langsam kamen beide Gruppen näher.
Geschickt umzingelten sie den wachenden Mann, er war innerhalb weniger Minuten völlig eingekreist. Leise knurrend gab Nôsaak schließlich das Zeichen zum Angriff. Die Snaga waren unruhig geworden, länger konnte er nicht mehr zögern. Außerdem schien der Zeitpunkt für den Übergriff perfekt, der wachende, ahnungslose Mann schien nichts mitzubekommen. Mit einem Mal sprang Nôsaak endlich hinter dem Baum hervor, hinter dem er gestanden hatte. "Der hat keine Chance!" dachte er gnadenlos.
Emeldir hörte in seinem Wachtraum die Pferde unruhig werden; mit ihren Hufen scharrten sie und schnaubten leise. Nanu? dachte er und fuhr hoch. Durch die Bäume konnte er ihre beiden Pferde sehen.
Ist Melnachs Pferd endlich zurückgekehrt? Doch bei dieser Frage spürte er plötzlich die Unruhe der Tiere an sich selbst; ja: er spürte ganz deutlich eine drohende Gefahr.
Schnell rüttelte er Grindor am Arm und warnte den sich müde umdrehenden Mann mit einem Fingerzeig, leise zu sein. Sofort war Grindor hellwach und bemerkte die Unruhe der Tiere. Beide standen leise und schnell auf, packten ihre Waffen und hielten vorsichtig nach ihren Kameraden Melnach Ausschau.
Emeldir stockte der Atem: Da waren etwa ein Dutzend Orks, die den ahnungslosen Sodaten umzingelten! Entsetzt packte er Grindor am Arm; Beide wussten, das sie Melnach nicht mehr helfen konnten: er war verloren angesichts dieser Übermacht ! Kein Warnruf konnte ihm mehr helfen, die Orks umzingelten ihn und stießen gruselige Geräusche aus, während sie vorsprangen und sich auf ihn stürzten.
Hektisch stieß Grindor Emeldir an, der fassungslos und erschüttert auf das Geschehen vor sie starrte. "Schnell!" drängte er und endlich löste sich Emeldir aus seinem Entsetzen. Sie eilten zu den Pferden und banden sie in Windeseile los. Da hörten sie Melnach einen schrecklichen Schrei ausstoßen und die Orks höhnisch und brutal lachten. Voller Grauen gaben sie den Pferden die Sporen und diese liefen in nordwestlicher Richtung davon.
Nôsaak fluchte laut: in ihrem Blutrausch hatten die Snaga ihren Anführer abgedrängt und stürzten sich voller Inbrunst auf den Mann.
Diese Brut hat nichts gelernt, rein gar nichts! Beim Großen Auge ,ich werde ihnen nachher mit der Peitsche das fürchten beibringen!
Er hatte keine Chance, sich an dem Gemetzel zu beteiligen, so besessen waren die Snaga. Zwei Orks waren, genau wie er, von den Anderen abgedrängt worden; sie schlugen deswegen zornig auf ihre Kameraden ein.
Wütend stampfte Nôsaak auf den Boden und knallte mit der Peitsche. Nur die beiden abgedrängten Oks , Ubûmak und Lagduf ,schienen ihn zu bemerken, denn sie hielten einen Augenblick inne. Da ertönte der Todesschrei des tarks und die Snaga lachten und johlten.
Nôsaak missfiel der Lärm, der bei diesem Übergriff entstanden war sehr. Sollten hier noch mehr tarks sein, sind sie gewiss schon aufgeschreckt! Er schritt mit der Peitsche voller Zorn zu dem wildgewordenen Haufen, um endlich für Ruhe zu sorgen.
Ubûmak hatte sich so gefreut, sich an dem Gemetzel zu beteiligen, als er und Lagduf grob beiseite abgedrängt wurden. Wütend hieb er mit den Fäusten und seiner Schlagwaffe auf die Snaga ein. Als ihr Aufseher mit der Peitsche knallte, sah er erst, dass dieser vor Wut gleich platzen würde. Der Übergriff lief also nicht so, wie er sich das vorgestellt hatte. Das wird reichlichen Ärger geben!
Ubûmak fiel plötzlich eine Bewegung unter den Bäumen am Waldrand auf….er stieß Lagduf an. Natürlich! Dieser Mann hat doch Wache gestanden…da werden noch mehr tarks sein! Hektisch schaute er zu Nôsaak und sah diesen ungehalten mit der Peitsche zum Schlag ausholen. „ Schau doch! „ rief er und zeigte in die Richtung, wo er die Bewegung gesehen hatte.
Nôsaak hielt mitten in der Bewegung inne; Ubûmak wies in eine bestimmte Richtung am Waldrand ….Er hat gewiss die aufgeschreckten tarks gesehen!
Der Ältere reagierte schnell: er holte in Windeseile einen Pfeil aus seinem Köcher und griff nach dem Bogen, der über seiner Schulter hing. „ Kommt mit! “ rief er den beiden Orks zu und rannte dabei in die angezeigte Richtung .
Der Uruk stand abrupt auf und Lagduf tat es ihm gleich, als sie ihren aufgeschreckten Ausbilder sahen. Während sie ihm rennend folgten, nahmen auch sie ihre Bögen und machten sich schußbereit.
Langsam wurde es heller und die Sonne ging im Osten auf, als sich der große Trupp unter der Führung von Boromir und Faramir auf den Weg nach Osgiliath, einst Hauptstadt von Gondor, machte. Bereits jetzt war die Luft stickig und Boromir befürchtete, dass es ein sehr heißer Tag werden würde. Zum Glück war ihr heutiges Ziel nur wenige Wegstunden entfernt und dort würde sie genügend Schatten erwarten. "Es ist lange her, seit wir gemeinsam auf einer Mission unterwegs waren, kleiner Bruder", sprach er zu Faramir, als er seinen Schimmel in einen leichten Trab fallen ließ. "Du sollst wissen, dass ich mich freue dich an meiner Seite zu haben." Auch wenn er es eigentlich als unnötig erachtete.
"Die letzten paar Wochen bin ich wenig aus Minas Tirith heraus gekommen. Es gab dort zu viel zu tun und das Land schien zu ruhig. Das scheint sich jetzt schlagartig geändert zu haben. Aber keine Sorge, es wird nicht lange dauern und die Menschen in Lossarnach können wieder unbekümmert ihrem Lebensalltag nachgehen."
Und so vergingen die ersten Wegstunden, während es immer wärmer wurde und die Sonne Reiter und Pferde zum Schwitzen brachte.
Bald nach Sonnenaufgang wurde es sehr warm, während die Truppe unter Führung der beiden Heermeister nach Süden ritt.
Boromir sprach während des Ritts davon, wie sehr er sich darüber freue, Faramir an seiner Seite zu haben und dass auch bald in Lossarnach wieder Frieden einkehren würde. Faramir bewunderte die unerschütterliche Zuversicht seines Bruders und sagte:
"Mögest du recht behalten, Bruder! Wir sollten diesen Banditen schnell das Handwerk legen, denn es gibt genug anderes für uns zu tun, wie wir gestern beim Kampf gegen die Orks gemerkt haben."
Im Laufe des Vormittags erreichten sie schließlich die alte Straße, die in östlicher Richtung zum Scheideweg und im Südwesten nach Osgiliath führte. Die Truppe wandte sich in diese Richtung und ritt auf der Straße weiter.
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
›Dieser Wald stinkt abscheulich! Und die Sonne steigt immer höher; das wird noch ein beschwerlicher Ritt! Zum Glück sind keine Tarks zu sehen. Am besten ich bleibe noch eine Weile auf der Straße und wenn ich Osgiliath näher komme verschwinde ich am Straßenrand. Dort warte ich auf diesen fetten Nosaak und die anderen Maden und schaue zu wie sie sich abmetzeln lassen. Ich lasse es mir nicht bieten, dass ich alleine den Späerdienst verichten soll! Nur um die anderen Warge tut es mir ein wenig leid .. Müssen bestimmt leiden unter der Fürung dieses Uruks! Aber immerhin durfte Carcharoth mit. Das ist ein großer Trost. So macht das Kundschaften fast Spaß.‹
Schagrat betrachtete seinen Warg und feuerte diesen zum Weiterlaufen an. »Auf Carcharoth! Bloß weg von diesen Ratten!«
Thenar war sehr froh, reiten zu können. Der gestrige ereignisreiche Tag steckte ihm noch in den Knochen ; ganz abgesehen von seinem verletzten Fuß, den er nicht zu bewegen wagte.
Sein Blick glitt über die reitende Schar der Waldläufer und Soldaten. Viele Männer unterhielten sich, froh einander austauschen zu können. Endlich hatte er auch Erchirion erblickt, der hinter den Heermeistern neben den Heilern ritt. Er saß zusammengesunken auf dem Pferd und als Thenar ihn aufmerksamer beobachtete, sah er, wie der junge Mann zitterte. ' Oweh, Erchirion geht es anscheinend nicht besser ... ist sein Fieber stärker geworden?'
Sie kamen gut voran und bogen auf die Straße nach Osgiliath ein. Thenar hatte schon seit einiger Zeit vermehrt Schmerzen in seinem linken Fuß; das Pochen in seinem Knöchel wurde immer stärker. Erst hatte er den Schmerz ignoriert, dann die Zähne zusammen gebissen, doch nun konnte er es nicht mehr aushalten.
' Ich werd´ gleich verrückt, wenn ich diesen Verband nicht `runter reißen kann!' Suchend schaute er immer wieder zu Frindol, der aber weit vor ihm neben Erchirion ritt. 'Ich sollte ihm Bescheid geben, wenn der Verband zu eng sitzt ...' Also trieb er sein Pferd an und lenkte es neben den anderen Reitern nach vorne. So konnte er sich aber nicht neben dem Heiler einreihen, also musste er wohl oder übel den Heermeistern Bescheid geben. 'Das mach´ ich ja nun gar nicht gern ... und dazu noch vor versammelter Mannschaft!'Doch schließlich rief er ihnen zu: " Verzeiht, meine Herren! Können wir einen Augenblick rasten, damit sich ein Heiler meinen Fuß ansehen kann?"
Schagrat war nun schon über zwei Stunden in hohen Tempo auf Carcharoth geritten. Minas Morgul und den Scheideweg hatte er weit hinter sich gelassen.Inzwischen war er mitten in de Wälder Ithiliens, immer der Straße Richtung Osgiliaths folgend. Die Sone brannte nun förmlich auf demDunkelheit gewöhnten Ork. Auch der Warg ließ erste Erschöpfungserscheinungen aufkommen.
Plötzlich wurde der Wolf unruhig. Das ließ auf nichts gutes hofen. ›Tarks! Ich muss von derStraßerunter. Am besten warte ich, dass sie vorbeiziehe!‹
Sie waren nun schon eine ganze Zeit lang unterwegs während die Sonne vom Himmel brannte. Erchirion merkte wie manche Soldaten unter der Hitze stöhnten. Doch konnte er es im Moment nicht ganz nachvollziehen. Er fror fürchterlich und zog sich den Umhang enger um den Oberkörper. Zwar schwitzte er auch stark, hatte aber nicht das Gefühl, dass es besonders warm war.
Erchirion hoffte, dass sie möglichst bald Osgiliath erreichen, damit er sich dort ein wenig ausruhen konnte. Auch hoffte er, dass sich diese Verletzung nicht ewig hinziehen würde und er möglichst bald wieder voll und ganz seinen Dienst nachgehen konnte.
Auf einmal hörte er hinter sich Thenar die Heermeister anrufen. Anscheinen saß der Stützverband am Fuß zu eng. Die kurze Rast kam Erchirion eigentlich ganz gelegen, denn schon seit einiger Zeit quälte ihn ein Bedürfnis. Wenn sein Kollege die Hauptmänner nicht zum Anhalten aufgefordert hätte, hätte es nicht mehr lange gedauert und Erchirion hätte es selbst getan. "Ich werde kurz austreten", meinte er zu Davan neben sich, damit sich dieser nicht wunderte warum sich der Waldläufer vom Pferd quälte. Viele Männer würden sicher die Gelegenheit nutzen und es ihm gleich tun.
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Hinfallen, Aufstehen, Krone richten, weiter gehen ...
Mittlerweile hatten sie die Straße nach Osgiliath erreicht und Boromir schickte zwei seiner Soldaten vor, damit sie ihre doch schon frühzeitige Rückkehr ankündigten. Es sollte genügend frisches Fleisch und Wein für alle Männer vorhanden sein. Auch Unterkünfte sollten vorbereitet werden, denn auch die Waldläufer würden sich bestimmt darüber freuen mal eine Nacht nicht unter freiem Himmel verbringen zu müssen.
Als der Ruf eines Rangers von weiter hinten zu Boromir und Faramir nach vorn drang, zügelten die beiden Männer ihre Pferde. Eigentlich hatte Boromir vorgehabt bis Osgiliath durch zu reiten, aber zehn Minuten eine kurze Rast konnte auch nicht schaden "Gut, aber beeilt euch." Der Hauptmann ließ den Zügel seines Wallachs lang und wischte sich mit dem Ärmel seiner Tunika den Schweiß von der Stirn. Dann angelte er sich seinen Wasserschlauch.
"Ich werde heute noch einen Boten losschicken, um Vater wissen zu lassen, dass wir bereits morgen früh aufbrechen. Also früher als geplant. Sollte es Neuigkeiten aus Süd-Gondor geben, müssen wir bis zu unserem Aufbruch bescheid wissen", wandte, sich Boromir an seinen Bruder und wartete darauf dass die Männer wieder bereit zum Aufbruch waren.
Die Sonne stand hoch im Süden, als Boromir auf Thenars Bitte hin anhalten ließ. Es war ein heißer Frühsommertag und die Männer waren schon sehr ins Schwitzen geraten. Faramir nahm einen kräftigen Schluck aus seinem Wasserschlauch, als Boromir sich an ihn wandte und mitteilte, dass er früher nach Süden aufbrechen wollte.
"Ich bin auch dafür, früh aufzubrechen", pflichtete Faramir seinem Bruder bei, "Wir sollten rasch nach Süden!"
"Und innerhalb einer halben Stunde könnten wir in Osgiliath sein", dachte er noch und schaute sich nach den Männern um. Erchirion stieg mühsam vom Pferd und verschwand wir auch einige andere Soldaten in die Büsche. Thenar war auch abgesessen und lockerte seinen Verband.
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
Gwaenas war froh, dass sie jetzt reiten konnten. Deshalb störte ihm die Schwüle des Tages nicht sonderlich. Aber es gab doch einige Männer, die nicht so fröhlich aussahen. Gerade als er überlegte, ob die Gruppe durchreiten würde, ritt Thenar nach vorne zu den Heermeistern. 'Der sieht ja so gequält aus ... Für die Verletzten ist der Ritt bei der Wärme bestimmt anstrengend ... ' Das schienen die Söhne des Truchsess wohl auch gemerkt zu haben, denn sie gewährten allen Männern eine kurze Rast.
"Das trifft sich gut!" grinste Gwaenas Meowés an und verschwand hinter dem nächsten Busch, um sich zu erleichtern, nachdem er vom Pferd gestiegen war und es an einen Baum angebunden hatte. Er kehrte sogleich zurück und trank fast seinen Wasserschlauch leer.
Da stupste ihn sein Pferd leicht an und schnaubte leise. Gwaenas verstand und sprach, während er ihm über die Mähne strich: "Ja, du hast auch Durst, was?" Zu Meowés gewandt fragte er: " Ob es hier einen Bach gibt? Wollen wir mal dort auf den flachen Hang gehen, damit wir besser sehen können?" Gwaenas deutete mit seiner linken Hand auf einen nahen Hügel, der dicht bei der Straße lag.
Schagrat ließ Carcharoth nun anhalten. Der Warg schien noch immer etwas zu wittern, welches den Ork in seiner Vermutung, dass Tarks in der Nähe wären nur bekräftigte. ›Wahrscheinlich sind sie nicht weit weg; womöglich gleich hinter der nächsten Kurve. In diesen verfluchten Wald sind aber selten Tarks und wenn, dann sind sie bewaffnet. Ich muss schnell verschwinden. ...Am besten in den Schatten! Die Hitze und das Licht sind unerträglich ... Carcharoth bekommt die Sonne anscheinend auch nicht gut.‹
Schnell lenkte Schagrat sein Reittier in den Wald und sofort spürte er, dass die Sonneneinstrahlung und Hitze unter den Bäumen nicht so extrem und erträglicher waren. Trotzdem rann dem Ork noch immer der Schweiß übers Gesicht. Erschöpft stieg er von Carcharoths Rücken und ließ sich zu Boden fallen. Auch der Warg legte sich hin, gab durch ein Knurren aber zu verstehen, dass er Hunger und Durst hatte.
»Geh und jage dir etwas! ... Auch wenn Nosaak es uns verboten hat« murmelte Schagrat vor sich hin, als er merkte, wie sich seine Wut auf Nosaak langsam in Hass wandelte. ›Verfluchter Uruk! Diese dreckige Made wird schon sehen was sie davon hat!‹
Carcharoth trottete nun auf der Suche nach Nahrung und Wasser davon, doch Schagrat blieb noch liegen. Plötzlich hörte er im Gebüsch ihm gegenüber etwas rascheln. Nichts war zu sehen. Vorsichtshalber griff der Ork nach seinem Bogen, welcher neben ihn lag. ›Haben die Tarks mich entdeckt? ...und wo ist Carcharoth?‹
›Endlich können wir reiten‹, freute sich Meowés. Gwaenas ritt neben ihm und er schaute auch fröhlich drein. NAch einigen Stunden reiten machten die Waldläufer eine Rast. Meowés band sein Pferd an einen Baum fest, und Gwaenas tat es ihm gleich. »So, erst einmal etwas trinken!«, meinte er und trank Wasser aus seinem Schlauch. Und dann sprach Gwaenas ihn an.
»Ich weiß nicht, sollen wir erst den Heermeister fragen? Na egal, gehen wir doch einfach.«, gab er dann doch noch dazu. Und dann gingen sie auf den Hügel. Man konnte sehr gut die Umgebung sehen, und der ausblick war wunderbar. Die SOnne schien über den Wald hinweg, man sah einige Vögel umherfliegen, und auch ein Reh war auf einer Lichtung. Er schaute zu Gwaneas ...
Nach einigen Minuten waren die Männer bereit, weiterzureiten. Faramir blickte sich um, ob die Waldläufer wieder aufgesessen waren. Doch da fehlte noch jemand.
"Einen Moment, Boromir!" bat er seinen Bruder, ehe dieser das Zeichen zum Aufbruch geben konnte. "Wir sind noch nicht vollzählig! Wo sind den die beiden Jungen?"
"Sie sind dort oben auf dem Hügel", sagte Anborn und zeigte auf die kleine Anhöhe neben der Straße. "Soll ich sie zurückbefehlen?"
"Ja, Anborn! Der Ober-Heermeister hat ausdrücklich befohlen, dass wir uns beeilen sollen!" antwortete Faramir und fragte sich, was Gwaenas und Meowés dort machten.
"Schließlich sind wir hier nicht auf einem Ausflug unterwegs", dachte er noch und sah zu, wie Anborn den Hügel hinauf ritt und den jungen Männern gebot, zurückzukommen und wieder aufzusitzen.
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
Owain und Curon waren eine Zeit lang schweigend, neben Erchirion hergeritten. Doch sowohl Dieser als auch Curon waren in Gedanken versunken und hatten kein Interesse für ein Gespräch. Aber auch Thenar und Findol schienen kein Interesse an einem Gespräch zu haben. Owain wünschte sich Dorgil wäre mit bei ihnen, aber der kümmerte sich um Emeldir und Glindor. Owain zog aus einer seiner Satteltaschen, eine kleine Flöte, die er mit einem kurzen liebevollen Blick betrachtete, denn seine Schwester hatte sie ihm geschenkt. Er steckte die Lederhülle der Flöte zurück in die Satteltasche und spielte eine Weise, die die Amme seiner Schwester oft gesungen hatte, während er freihändig weiterritt. Er bemerkte plötzlich wie Thenar an ihm vorbei, zu Faramir und Boromir ritt und setzte erstaunt die Flöte ab. Kurz darauf ließen der die Herrmeister eine Rast einlegen.
Davan hatte sich mit Frindol an Erchirions Seite abgewechselt und ein wachsames Auge auf den Verletzten gehalten. Irgendwann hatte er sich ein wenig zurückfallen lassen und seinen Platz einem der Kameraden Erchirions überlassen, während er sich hinter den drei Reitern einreihte. Auf der anderen Seite hatte der Heiler es ihm gleichgetan und nun richtete sich ihre Aufmerksamkeit auf die Reiter vor ihnen. Eine Weile war Thenar an ihrer Seite gewesen, bevor dieser irgendwann die beiden Heermeister anrief und um eine Rast bat. Die Rast, die nun anberaumt wurde, war in Anbetracht der mittlerweile doch beträchtlichen Wärme sicher keine schlechte Idee. Besonders wenn er einen Blick zu Erchirion hinüber warf, der sich nun vom Pferd quälte um austreten zu können. Davan warf Frindol einen fragenden Blick zu um herauszufinden, ob dieser einen Alleingang des Verletzten billigen würde. Doch diesmal schien der Heiler keine größeren Bedenken zu haben.
Auch wenn seine Aufmerksamkeit während ihres Rittes hauptsächlich seinem Patienten galt, ließ er sich doch irgendwann zugunsten zweier jüngerer Soldaten zu Davan und Thenar zurückfallen. Ihm war nur wichtig, dass der Verletzte nicht ohne jemanden an seiner Seite ritt, der ihn im Ernstfall vor einem Sturz bewahren konnte.
Als Thenar die Heerführer um eine Rast bat warf er dem älteren Waldläufer einen fragenden Blick zu. Doch bevor er diesen ansprechen konnte, verkündete Erchirion, dass er austreten wollte. Schnell war Frindol wieder an Erchirions Seite, der sich etwas mühsam vom Pferd gequält hatte. Fast im selben Moment fing er einen fragenden Blick von Davan auf, schüttelte jedoch den Kopf. Für dieses kurze Stück würde Erchirion vermutlich keine fremde Hilfe brauchen. Und wenn, dann würde einer von ihnen rasch zur Stelle sein können.
Auch Frindol war abgesessen und wandte sich nun wieder Thenar zu: »Euer Wunsch nach einer Rast lässt mich vermuten, dass Ihr Probleme mit Eurem Fuß habt. Habe ich den Verband doch zu fest angezogen? Wenn ja, dann sollten wir das augenblicklich ändern. Kommt. Lasst uns ein wenig hier zur Seite gehen.«
Damit wies er an den Rand des Weges, wo sie niemandem im Weg sein würden.
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Gebannt starrte Schagrat auf das Gebüsch, aus welchen das Rascheln drang. Den Bogen hatte er fest umkrallt in den Händen, die Sehne so stark gespannt, dass diese drohte zu zerreißen. Dann bogen sich die dürren Zweige des Gestrüpps auseinander.
Heraus kam vorsichtig ein Kaninchen getrottet. Es blieb stehen, schaute sich um, rannte dann aber panisch davon, als es den Wargreiter sah. Dieser hatte mit etwas ganz anderem als einen Kaninchen gerechnet und so verseumte er es, dass Kaninchen zu erschießen. ›Verdammt! Das wäre eine gute Mahlzeit gewesen!‹ Frustiert schoss er den Pfeil weit über einen Hügel hinweg, wo er unweit der Straße stecken blieb.
Carcharoth war in der Zeit hinter genau diesen Hügel verschwunden. Das Tier witterte ein Reh und legte sich hinter einem Gebüsch auf die Lauer. Bald würde die Beute vorbei kommen ...
Nach einer Weile stapfte das Reh unvorsichtig vorbei. Zwar witterte es eine nahe Gefahr, konnte aber Nichts erkennen. Es blieb vor dem dichten Gebüsch stehen, hinter dem der Warg auf der Lauer lag. Gerade wollte es fortspringend, als es von einer großen furchteinflößenden Gestalt angesprungen und nieder gerissen wurde. Das Reh spürte noch wie sich scharfe Zähne in seine Haut bohrten und spürte einen furchtbaren Schmerz, ehe es bewusstlos wurde.
Carcharoth stand nun triumphierend über seiner getöteten Beute. Ein Festmahl! Sofort machte sich der Warg daran, die Haut des Rehes aufzureissen und die Organe zu verspeisen. Im Wargzwinger in Minas Morgul gab es selten so zartes, frisches Fleisch.
Plötzlich wurde der Wolf unruhig. Er hob den Kopf. Ein Pfeil flog über ihn hinweg und der Tarkgeruch wurde stärker. Carcharoth fletschte die Zähne. Sein blutverschmiertes Maul entblößte riesige Zähne, in denen noch Teile der Rehleber hingen.