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Willkommen in Ithilien, Wanderer!
Dies war ein Rollenspiel rund um die Bewohner von Gondor
drei Jahre vor dem Ringkrieg.

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Dieses Thema hat 99 Antworten
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 29. Nárie 3016 DZ Dörfer
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Denethor Offline

Truchsess von Gondor


Beiträge: 2.312

28.06.2009 01:20
Wald südlich Duntharas Zitat · Antworten

Isilya, 29 Nárië 3016 DZ

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NPC Offline




Beiträge: 3.383

01.07.2009 06:11
#2 Wald südlich Duntharas — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten



NPC: Herumor

Herumor schlug die Augen auf und hielt sich leise stöhnend eine Hand an den Kopf. Der Schnaps vom vergangenen Abend hatte doch etwas Wirkung gezeigt. Mühsam kam Herumor hoch und stand umständlich auf. Dann ging er hinter einen Baum und entleerte seine allzu volle Blase.

Schließlich schleppte sich Herumor an einen Bach, der durch den Wald floss und steckte seinen Kopf in das kalte Wasser. Das brachte Linderung und verscheuchte die Müdigkeit. Außerdem bemerkte Herumor, dass er mittlerweile recht unangenehm roch.

Mit langen Schritten ging Herumor zurück zum Lager und zog seine Sachen aus. Dann ging er zu Lundor, der zusammengerollt in einigem Abstand noch tief schlief. Mit den Füßen stieß er ihn solange an, bis er wach war. Dann warf er ihm die dreckigen Sachen auf das Gesicht und sagte: »Hier! Wasch sie!« Zu Ulfast gewandt, sagte er: »Du passt auf.«

Dann ging er zu einem der Rucksäcke und kramte ein Stück Seife heraus. Dass er dabei alles andere unordentlich neben den Rucksack warf, störte ihn nicht. Das würde Lundor schon wieder einpacken (müssen). Barfuß ging Herumor zurück zum Bach und begann sich dort zu waschen.

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Minalcar Offline

Mensch / Geächteter aus Gondor


Beiträge: 1.388

01.07.2009 08:22
#3 RE: Wald südlich Duntharas — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Im Lager der Bande

Minalcar erwachte am nächsten Morgen sehr früh. Er hatte als einer der wenigen in der Bande auf Alkohol verzichtet. Daher fühlte er sich frisch, als er sich von seinem Lager erhob. In einiger Entfernung vom Lager erleichterte sich und fand dann alsbald den Bach. Er entdeckte Herumor in der Nähe, welcher anscheinend einen tüchtigen Kater vom übermäßigen Alkoholgenuß davongetragen hatte. Minalcar grinste kurz und wusch sich dann auch am Bach.

Als er kurz darauf ins Lager zurückkehrte, sah er, dass einige andere aus der Band auch schon wach waren. Minalcar zog sich eine frische Tunika über, die er aus Dunthara entwendet hatte und holte Brot und Wurst aus seinem Vorratsbeutel. Diese Dinge stammten ebenfalls aus Dunthara, und waren daher noch ziemlich frisch. Er aß munter, während einige Männer der Bande wegen Kopfschmerzen und Übelkeit stöhnten und jammerten. Minalcar hatte jedoch kein Mitleid mit ihnen. Es war immer das Gleiche mit diesen Saufköpfen.

Er wandte sich an Belecthor, der sich ebenfalls von seinem Lager erhob, jedoch nüchtern und ausgeschlafen wirkte.

"Du weist bestimmt, wo sich Anthara befindet. Ich möchte, dass du uns dort hinführst. Dieses Dorf habe ich noch auf der Rechnung."

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Minalcar
Das Emyn Arnen Forum

Lundor Offline

Opfer misserabler Umstände


Beiträge: 963

01.07.2009 10:03
#4 Wald südlich Duntharas — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Lundor war seit seiner Ohnmacht am vorherigen Abend nicht aufgewacht. Irgendwann war sein Zustand in eine normale Schlafphase übergegangen, doch selbst davon hatte der junge Mann nichts mitbekommen. Erst als er Tritte in der Seite verspürte, wachte Lundor langsam auf. Noch war er nicht ganz ansprechbar, doch die Tritte führten dazu, dass er munter wurde und sich zur Seite rollte.

Natürlich schaute er in Herumors hässliches Gesicht. Wer sonst hätte das sein können. Sofort fiel Lundor alles wieder ein. Wie er am vorherigen Abend am Baum gefesselt war und Herumor im betrunkenen Zustand Messerweitwurf geübt hatte. Lundor hatte Todesängste ausgestanden. Schnell faste er sich an die Wange, wo ein Messer ihn gestreift hatte. Es war nicht weiter tragisch, sondern brannte nur. Wie er an seinen Schlafplatz gekommen war? Lundor wusste es nicht, wahrscheinlich hatte man ihm vom Baum losgebunden und hier abgelegt.

Doch so viele Gedanken konnte sich der Junge gar nicht darüber machen, denn im nächsten Augenblick hatte er Herumors verschwitzten und stinkenden Klamotten im Gesicht. Angewidert schüttelte er diese von sich. Er sollte sie waschen? Jetzt? So etwas konnte auch nur diesem Mann einfallen.

Während Herumor zum Bach ging, stand Lundor ziemlich steif vom Boden auf und nahm dann die Kleidung, welcher am liebsten gar nicht angefasst hätte, an sich. Als er in Richtung des Baches gehen wollte, hörte er durch Zufall die Worte, welche Minalcar an Belecthor richtete. Abrupt blieb Lundor stehen und starrte den Anführer ungläubig an.

Schließlich ließ er Herumors Sachen auf den Boden fallen und eilte dem Anführer entgegen. Nicht stürmisch, aber doch mutig trat er heran und versuchte so aufrecht wie möglich zu stehen. „Minalcar? Darf ich sprechen?“ Lundor wartete gar nicht auf eine Antwort. „Ich bin nun seit drei Tagen mit euch unterwegs ... seit drei Tagen bin ich zur Stelle und habe sogar für euch getötet! Also bitte, erfüllt mir nun nur einen Wunsch! Zeigt nur einmal ein wenig Menschlichkeit! Bitte, verschont dieses Dorf! Bitte!“ Lundor hatte Angst. Angst um seine Familie. Und es war schon sehr mutig von ihm diese Bitte so direkt hervor zu bringen, obwohl er eigentlich bereits aufgegeben hatte und geistig nur noch vor sich hinvegetierte.


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Lundor

Minalcar Offline

Mensch / Geächteter aus Gondor


Beiträge: 1.388

02.07.2009 00:13
#5 RE: Wald südlich Duntharas — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Noch bevor Minalcar eine Antwort von dem überraschten Belecthor bekam, schaltete sich der junge Lundor dazwischen.

Minalcar stemmte die Hände in die Hüften und hörte sich mit einem spöttischen Lächeln an, was der Junge zu sagen hatte. Dann setzte er zum Sprechen an:

"Menschlichkeit? Dieses Wort ist fehlt in meinem Wortschatz. Das müsstest du doch eigentlich inzwischen wissen, Kleiner. Ich habe keinen Grund, Anthara zu verschonen. Vermutlich stammst du aus diesem Dorf, sonst würdest du nicht so herumjammern deswegen. Deine Familie, falls du dort eine hast, wird eh schon geflohen sein. Vielleicht suchen sie ja schon nach dir, was allerdings äußerst töricht von ihnen wäre, denn eine Begegnung mit uns überlebt man in der Regel nicht. Also, und jetzt störe mein Gespräch mit Belecthor nicht weiter, sonst werde ich Herumor beauftragen, dass er dir noch eine kleine Abreibung verpasst, was er sicher liebend gerne tun wird."

Er gab Lundor einen kleinen Stoß, so dass dieser zur Seite taumelte und wandte sich wieder Belecthor zu.

"Nun, Belecthor, du bist doch sicher damit einverstanden, dass wir Anthara überfallen, oder?"

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Minalcar
Das Emyn Arnen Forum

Belecthor Offline

Tagelöhner


Beiträge: 111

02.07.2009 05:54
#6 RE: Wald südlich Duntharas — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Im Lager der Bande, in Minalcars Nähe

Belecthor hörte mit Schrecken, was Minalcar vorhatte und er spürte, wie ein gewaltiger Kloß in seine Kehle wanderte. Plötzlich schaltete sich Lundor ein und bat den Anführer flehend, das Dorf Anthara doch zu verschonen.

›Es tut mir so leid für dich Lundor und ich kann nur hoffen, dass deine Leute Anthara schon verlassen haben. Minalcar wird mich töten, wenn ich ihn und diese verdammten Kerle nicht nach Anthara bringe. Ich habe versucht, das Dorf auszusparen, aber er scheint dein Heimatdorf leider zu kennen.‹

Er hörte Minalcars scharfe Antwort auf Lundors Bitte und er seufzte leise. Gleich würde sich der Anführer wieder an ihn wenden und ihm erneut befehlen, die Bande in das Dorf zu führen.

"Ich kann deinen Wunsch schon erfüllen, Minalcar",gab Belecthor vorsichtig zu bedenken. "Allerdings liegt Anthara etwas abseits. Es könnte auch gefährlich für uns werden, dort hinzulaufen. Vielleicht ist man schon in der Weißen Stadt auf uns aufmerksam geworden und lässt uns verfolgen."


"Du hast doch nur Angst um deinen eigenen Hintern!", bellte ihn Minalcar wütend an. "Wir werden jetzt sofort nach Anthara aufbrechen, ob es dir passt oder nicht. Falls du uns reinlegst, wird es dir schlecht ergehen, merk dir das! Herumors kleine Brandwunden waren nur ein kleiner Vorgeschmack auf das, was tatsächlich auf dich zukommen könnte."

Belecthor schluckte und nickte. Er warf einen traurigen Blick auf Lundor und zuckte dann kaum merklich mit den Achseln.

›Ich habe keine andere Wahl, mein Junge.‹

Während Minalcar die Männer zum Aufbruch rief, packte Belecthor bedrückt sein Bündel und begab sich wieder einmal an die Spitze der Gruppe.

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Lundor Offline

Opfer misserabler Umstände


Beiträge: 963

02.07.2009 10:17
#7 Wald südlich Duntharas — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Im Lager bei Minalcar und Belecthor

Lundor hörte mit unsicherer Miene die Worte des Anführers. Natürlich kannte Minalcar keine Menschlichkeit. Er war ein Monster ... ein Monster ohne Gewissen. Aber Lundor hatte es versuchen müssen. Und er würde es weiter versuchen. Er musste einfach! Schließlich ging es hier um Anthara, seine Heimat. Und um die Menschen, welche er liebte. Er musste alles versuchen um sie zu schützen.

Als Minalcar ihn weg stieß und dann seine Aufmerksamkeit wieder Belecthor zuwandte, wartete Lundor kurze Zeit ab, wechselte aber immer wieder Blicke mit Minalcar. Nein, so schnell würde er nun nicht aufgeben und vielleicht musste er es ja einfach auf eine andere Weise versuchen.

„Minalcar ...“
, versuchte er wieder und trat an den Mann heran, welcher gerade zum Aufbruch gerufen hatte. „Das ist es nicht. Ich ... ich meine, ich kenne dieses Dorf. Dort haben viele Soldaten Familie und sie kommen die Sommermonate öfters nach Hause. Und sie sind stark und bewaffnet. Ich möchte nicht, dass unsere Mission, unser Leben jetzt schon endet. Ich möchte noch mehr Dörfer überfallen und Menschen töten. Deinem Weg folgen ... und wie du werden. Aber in Anthara droht uns Gefahr!“

Lundor hätte nie gedacht, dass er solche Worte einmal aus seinem Mund kommen würde. Aber mit flehenden Bitten hatte er es nicht geschafft. Seine Knie waren ganz weich geworden, als er Minalcar nun intensiv betrachtete und auf eine Antwort wartete, während er die Arme vor dem Körper verschrenkte. Würde ihm der Mann überhaupt noch einmal Beachtung schenken? Unsicher schielte er kurz zu Belecthor und überlegte, wie er diese Situation wohl einschätzte.


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Lundor

Belecthor Offline

Tagelöhner


Beiträge: 111

03.07.2009 01:32
#8 RE: Wald südlich Duntharas — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Am Rande des Lagers

Belecthor hatte sich bereits einige Schritte von den anderen entfernt, da er nicht erneut Ärger mit Minalcar riskieren wollte. Folgsam wollte er mit gutem Beispiel vorangehen und als Erster aufbrechen. Er blieb jedoch stehen, als er Lundor erneut sprechen hörte.

›Die Idee ist nicht schlecht, Junge. Aber ich bezweifle, dass ein alter Fuchs wie Minalcar auf so etwas reinfällt. Vielleicht sollte ich dir helfen.‹

Hastig ging er zurück zu Minalcar und Lundor. Der Junge blickte ihn gerade unsicher an.

"Lundor hat recht, Minalcar", erklärte er rasch. "Ich vergaß ganz, dass dort viele Soldaten zuhause sind. Ich war damals zu einer anderen Jahreszeit in Anthara, als dort keine Soldaten waren. Aber der Junge hat wirklich recht. Wir könnten dort ins offene Messer laufen, wenn wir Pech haben. Wie wäre es, wenn wir stattdessen südwärts laufen. Ich kenne da ein Dorf, bei dem sich ein Überfall viel eher lohnen würde. In Pen Anaith wohnen ganz reiche Bauern."


Mit klopfenden Herzen blieb er vor Minalcar stehen und blickte in dessen wutverzerrtes Gesicht. Er fürchtete, dass er sogleich eine saftige Antwort bekommen würde.

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Minalcar Offline

Mensch / Geächteter aus Gondor


Beiträge: 1.388

03.07.2009 01:40
#9 RE: Wald südlich Duntharas — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Im Lager, bei Lundor und Belecthor:

Minalcar spuckte verärgert vor Belecthor und Lundor aus. Er packte sogar den ehemaligen Tagelöhner an der Tunika und zog ihn nahe zu sich.

"Ich glaube, ihr beide wollt mich veräppeln! Seit wann ist denn Anthara so etwas ähnliches wie eine Soldaten-Garnison, hä? Ich habe seit Wochen in dieser Gegend keine dieser Blechbüchsen oder Waldschrate gesehen. Und jetzt soll es plötzlich in Anthara von diesen Truchsess-Marionetten wimmeln? Da steckt doch was anderes dahinter! Man braucht doch nur eins und eins zusammenzählen: Lundor stammt aus Anthara und will seine Familie vor uns schützen. Und du willst nur deinem neuen Kumpel helfen, Belecthor!"

Er gab Belecthor einen heftigen Schlag auf die Brust, so dass dessen verheilende Brandwunden wieder unter dem Verband aufplatzten. Mit einem Aufschrei stolperte Belecthor zu Boden. Minalcar aber lächelte grimmig.

"Nun steh schon auf, du Memme! Wir wollen weiter - nach Anthara!"

Mittlerweile waren auch die letzten Bandenmitglieder aufbruchsfertig. Einige beschwerten sich zwar ein wenig über Minalcars hastigem Aufbruchsbefehl, weil sie noch den Rest-Alkohol vom Abend vorher spürten, aber der Anführer blieb unerbittlich.

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Minalcar
Das Emyn Arnen Forum

Lundor Offline

Opfer misserabler Umstände


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04.07.2009 08:15
#10  Wald südlich Duntharas — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Im Lager bei Minalcar und Belecthor

Lundor blieb stumm, als Belecthor sich in die Überredungsversuche einschaltete und dankte dem Mann stumm. Denn Belecthor wusste genau, warum Lundor einen Angriff auf Anthara verhindern musste. Dass er sich so für den jungen Mann einsetzte, rechnete dieser Belecthor hoch an.

Doch Minalcar war eben nicht dumm. Er roch, dass an dieser Geschichte mit den heimkehrenden Soldaten etwas faul war. Es half alles nichts, denn der Mann war fest entschlossen Anthara noch heute zu überfallen und alles zu zerstören was Lundor in seinem kurzen Leben kennen und lieben gelernt hatte.

Minalcar hatte Belecthor sogar noch grob am Kragen gepackt und schlug ihn nun so heftig gegen die Brust, genau auf seine Wunden, dass der Mann zu Boden ging. Lundor tat dies unheimlich leid, war er es doch gewesen, welcher die Geschichte ins Rollen brachte.

Als Minalcar sich abwandte, eilte Lundor die wenigen Schritte zu Belecthor und kniete sich neben ihm nieder. Traurig sah er in dessen schmerzverzerrtes Gesicht. „Es tut mir leid!“ murmelte Lundor ehrlich, während er vorsichtig Belecthors Hemd aufknöpfte. „Ich danke dir ... für deine Hilfe und alles. Aber, es ist nicht in Ordnung, wenn du dein Leben für mich aufs Spiel setzt.“

Lundor hatte den Verband zur Seite geschoben und sah, dass die frische Haut über den abheilenden Brandwunden aufgeplatzt war und diese nun wieder nässten. Es musste schmerzhaft sein und gerne hätte er es Belecthor erspart. „Ich werde den Harad holen. Der hat bestimmt noch was von der Salbe ...“, mit diesen Worten war der junge Mann aufgestanden und sah sich nach Anaaq um.

Doch stattdessen fiel ihm nur Herumors Kleidung in den Blick, welche auf dem staubigen Boden lag. Da Minalcar zum Aufbruch drängte, würde er es nun auf keinen Fall mehr schaffen, diese im Fluss zu waschen. Entweder hatte Herumor noch Ersatzkleidung bei sich oder er müsste eben nackt bis in das nächste Dorf. Lundor hatte keine Zeit mehr sich darum zu kümmern. Denn Belecthor war ihm einfach wichtiger.


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Lundor

NPC Offline




Beiträge: 3.383

04.07.2009 21:01
#11 Wald südlich Duntharas — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten



NPC: Herumor

Herumor hatte von dem ganzen Gespräch zwischen Minalcar, Lundor und Belecthor nichts mitbekommen. Er war am Bach gewesen und hatte sich gewaschen. Es wunderte ihn jedoch, dass Lundor nicht kam und seine Wäsche wusch. Seine Verwunderung ging in Wut über.

Nackt stapfte er wieder zurück zum Lager und fand den Jungen den Blick nach etwas suchend über die Menge schweifen, während seine dreckigen Sachen auf dem Boden lagen. Er verpasste Lundor einen ordentlichen Schlag auf den Hinterkopf und rief wütend: »Habe ich mich unklar ausgedrückt? Du sollst meine Wäsche waschen! Hebe sie auf und dann ab zum Bach! Keine Sperenzchen mehr!«

Dann bemerkte er die allgemeine Aufbruchsstimmung. Mürrisch blickte er sich nach Ulfast um, der jedoch in sicherem Abstand sagte, dass sie jetzt nach Anthara aufbrechen würden. Ulfast wusste, dass es seine Schuld war, dass Lundor noch nicht die Wäsche gewaschen hatte und ihn Herumor dafür verantwortlich machen würde.

Aber Herumor tat etwas anderes. Er ging zu Minalcar und sagte, so nett es ihm möglich war: »Wir ziehen nach Osten?« Als nur ein böser Blick Minalcars folgte, überlegte Herumor, ob er nicht sicherheitshalber schweigen sollte. Doch dann sprach er weiter. »Ist das nicht die Gegend in der Marach mal gelebt hat? Der hat doch immer angegeben, dass seine Verlobte - glaube ja nicht, dass er tatsächlich eine so dumme Frau gefunden hat, die ihn wollte - in hm … Pen Ana oder so leben würde … Jedenfalls irgendwo westlich von Dunthara. Aber nicht weit weg. Könnten wir nicht erst einmal dorthin gehen? … Ich würde diese Geschichte Marach doch nur allzu gern überprüfen … Und ich kann mir vorstellen, dass du mit der Kleinen auch deinen Spaß haben würdest …«

Herumor wusste genau, dass Minalcar sehr sauer auf Marach war, der mit einem Teil der Truppe davon gezogen war. Und bestimmt würde er sich gern dafür bei jemandem rächen. Da bot sich eine Verlobte regelrecht an!

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Minalcar Offline

Mensch / Geächteter aus Gondor


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05.07.2009 07:40
#12 RE: Wald südlich Duntharas — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Im Lager bei Herumor

Minalcar war seufzend stehengeblieben, nachdem im Lager immer noch ein ziemliches Durcheinander herrschte, weil die meisten Männer irgendwie nicht richtig auf die Beine kamen. Das mit dem Aufbruch musste wohl noch ein wenig warten. Belecthor war auch erst einmal außer Gefecht gesetzt. Minalcar hatte längst wieder die Brandwunden auf dessen Brust vergessen. Er warf einen verächtlichen Blick auf Belecthor, der jammernd am Boden lag. Natürlich kam gleich wieder der Junge gerannt und wollte sich um Belecthor kümmern.

Amüsiert beobachtete Minalcar, wie Herumor dem Jungen einen derben Kopfstoß verpasste und ihn anschrie, weil er dessen Wäsche nicht gesäubert hatte. Schließlich wandte sich Herumor an ihn selbst und erwähnte, dass der abtrünnige Marach womöglich eine Verlobte in Pen Anaith sitzen hatte.

Minalcar sah ihn erstaunt an. Anthara hatte er eigentlich nur erobern wollen, weil er es an jenem Abend vor gut einer Woche ausgespart hatte und es irgendwie halt noch auf der Rechnung hatte. Dazu war noch das Gejammere von Belecthor und Lundor gekommen, die Anthara unbedingt verschonen wollten. Aber ansonsten wusste Minalcar nicht viel über dieses Dorf. Womöglich saßen dort tatsächlich nur arme Schlucker, wo es nichts zu holen gab.

"Du hast recht, Herumor",meinte Minalcar nachdenklich. "Jetzt weiß ich auch, warum mir der Name Pen Anaith so bekannt vorkommt. Ich habe auch mal aus Marachs Munde gehört, dass er dort eine Verlobte sitzen hat. Sie soll sogar blond sein. Womöglich ist sie sogar eine Rohira oder dergleichen."

Er leckte sich lüsternd über die Lippen. Plötzlich hatte er keine Lust mehr, Anthara zu überfallen. Er hatte nur noch ein Ziel: er wollte diesem Marach eine Lektion erteilen, die sich gewaschen hatte.

"Wir gehen nach Pen Anaith!", rief er mit lauter Stimme den Männern zu.

Die Männer murrten unwillig. Ihr Anführer wusste wohl anscheinend momentan nicht so richtig, was er wollte. Erst Anthara, jetzt wieder nicht.


"Es soll dort viel reichere Bauern als in Anthara geben",übertönte Minalcar das Gemaule seiner Männer. ›Und tolle Weiber auch,‹ fügte er in Gedanken hinzu.

Der Anführer wandte sich an den immer noch am Boden liegenden Belecthor, welcher ihn ganz verängstigt anblickte.

"Und du wirst uns hinführen, weil du ja vorhin so große Töne davon gespuckt hast!"

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Minalcar
Das Emyn Arnen Forum

Belecthor Offline

Tagelöhner


Beiträge: 111

05.07.2009 08:20
#13 RE: Wald südlich Duntharas — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Im Lager bei Lundor

Minalcars Schlag hatte gesessen: Belecthor hatte das Gefühl, dass seine Wunden wieder vollendes aufgeplatzt waren. Es brannte wie Feuer. Stöhnend blieb er liegen. Er bekam mit, dass Lundor ihm helfen wollte und nach dem Haradan rief. Doch auch Lundor bekam einen Schlag von seinem Peiniger Herumor und hatte keine Zeit mehr, sich um Belecthor zu kümmern.

Soweit Belecthor sehen konnte, waren die Wunden nicht vollends aufgebrochen, trotzdem war es sehr schmerzhaft. Er fragte sich, wo der Haradan blieb.

Stattdessen trat Minalcar erneut zu ihm. Belecthor hatte ihn schon schreien gehört, dass er jetzt doch nach Pen Anaith wollte. Darüber war er sehr erleichtert. Er sollte also die Truppe dorthin führen.

"Gerne werde ich das tun, Minalcar", ächzte Belecthor und griff sich an die Brust. "Aber vielleicht könnte Anaaq noch einmal nach meinen Wunden sehen, bevor wir loslaufen."

Minalcar grinste verächtlich und zog Belecthor mit einem raschen Griff auf die Beine. Belecthor war überrascht über die Kraft dieses Mannes. Mit zitternden Beinen blieb er vor Minalcar stehen.

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Lundor Offline

Opfer misserabler Umstände


Beiträge: 963

05.07.2009 10:27
#14 Wald südlich Duntharas — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Lundors Blick suchte noch immer den Haradan, als er einen kräftigen Schlag auf den Hinterkopf erhielt und regelrecht zusammenzuckte. Laut und mürrisch drangen Herumors Worte an sein Ohr. Natürlich hätte er die Wäsche waschen sollen. Aber er musste doch Minalcar davor abhalten nach Anthara zu gehen. Und nun war auch noch Belecthor verletzt und Lundor wusste gar nicht wo er als erstes hin sollte.

Noch einmal warf er Belecthor einen entschuldigenden Blick zu, dass er ihm nicht helfen konnte und ging dann müde zu Herumors Sachen. Als er diese jedoch in der Hand hielt, rannte er regelrecht zum breiten Bach, denn er wusste, dass Minalcar aufbrechen wollte und dieser duldete sicher keine Verzögerung.

Lundor sprang gleich, ohne weiter zu überlegen, samt seiner Klamotten in das kühle nass. Nun war er zwar von oben bis unten durchweicht, aber so wurde auch seine Kleidung gleich ein wenig sauberer. Zwei drei mal tauchte er Herumors Klamotten unter die Wasseroberfläche. Der Junge hatte wirklich keinerlei Ahnung vom Wäschewaschen. Zuhause hatte das entweder seine Mutter oder eine seiner drei Schwestern getan. Und sie hatte dort auch ein Waschbrett und nicht nur einen Bach.

Während Lundor versuchte die Sachen irgendwie sauber und nicht nur nass zu bringen, fluchte er vor sich hin. Herumor hatte nicht das Recht ihn so zu behandeln. Denn war nicht sein Eigentum. Er war niemandems Eigentum.

Nass, aber nicht wirklich sauber, nahm er Herumors Sachen wieder mit ins Trockene. Dort wrang er sie einmal kurz aus und Schritt dann zurück zu der Truppe Männer, welche schon fast aufbruchbereit waren. Dort drückte der durchnässte Junge dem nackten Mann, dessen Figur schon fast Würgereize hervorrief, seine Kleidung in die Hände.

Lundor hatte nicht mitbekommen, dass Minalcar mittlerweile andere Pläne für den heutigen Tag verfolgte.


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Lundor

NPC Offline




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05.07.2009 23:42
#15 Wald südlich Duntharas — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten



NPC: Herumor

Hermor grinste schief, als er Minalcars Beschluss hörte. Ein wenig bedauerte er es auch, denn nun würde Minalcar seinen Spaß mit der Verlobten Marachs haben. Aber Herumor konnte ja zusehen. Und bestimmt fand sich auch ein anderes Täubchen für ihn.

Er ging zu seinen Sachen und zerrte saubere Sachen aus seinem Rucksack, den nun Lundor immer schleppen musste. Als er gerade alles beisammen hatte, kam Lundor klatschnass zurückgerannt und hatte Herumors Sachen im Arm. Diese wurden ihm nun in die Arme gedrückt.

Zuerst war selbst Herumor zu überrascht, doch dann fing er schallend an zu lachen und bald stimmten auch die umstehenden Männer mit ein.

»Du hast wohl noch nicht oft Wäsche gewaschen, was?«, fragte Herumor lachend. Dann besah er sich seine Kleidung. »Das nennst du nicht etwa sauber?! Hast du schon mal von Seife gehört?« Nun wurde Herumor wieder böse und gab Lundor saftige Ohrfeigen. »Ulfast«, brüllte er. »Ich will, dass du dem Knaben beibringst, wie er meine Sachen zu behandeln hat!«

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Minalcar Offline

Mensch / Geächteter aus Gondor


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06.07.2009 06:16
#16 RE: Wald südlich Duntharas — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Im Lager

Minalcar merkte, dass die Männer einfach noch Zeit brauchten, bis sie aufbrechen konnten. Zur Eile gab es momentan auch keinen Grund. Pen Anaith konnten sie bequem bis zum Abend erreichen. Belustigt beobachtete er, wie Herumor den jungen Lundor herumkommandierte.

›Meine Güte, der Kleine weiß ja nicht mal, wie man Klamotten richtig wäscht. Dass es sowas auch gibt, hätte ich nicht gedacht. In seinem Alter war ich schon längst Soldat und konnte meine Sachen selbst säubern. Da sieht man mal, wie manche Mütter ihre Kinder verwöhnen.‹

Inzwischen behandelte der Haradan den am Boden liegenden Belecthor. Neugierig blickte Minalcar dem Südländer über die Schulter. Offensichtlich hatte Anaaq gegen jede Art von Blessur ein Heilmittel.

"Wenn ihr wollt, könnt ihr noch ein ausgiebiges Frühstück einnehmen. Offensichtlich sind einige von uns noch nicht fertig mit ihrer Morgenwäsche",meinte Minalcar grinsend, was mit lautem Gelächter quittiert wurde, denn jeder wusste, wen er mit der Morgenwäsche meinte.


"Unsere Route hat sich ja geändert, deswegen haben wir es auch nicht ganz so eilig", fügte Minalcar noch hinzu.

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Minalcar
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Lundor Offline

Opfer misserabler Umstände


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06.07.2009 08:51
#17  Wald südlich Duntharas — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Bei den Männern

Eigentlich hatte Lundor mit dem Waschen Herumors Klamotten einfach nur schnell sein wollen, da Minalcar so zum Aufbruch drängte. Aber scheinbar konnte er nichts richtig machen. Er wurde angeschrieen, wenn er die Wäsche nicht wusch und er wurde angeschrieen, wenn er es doch tat. Das stimmte den Jungen sehr traurig und ein weiteres mal reifte das Gefühl der vollkommenen Hilflosigkeit in ihm heran. Wenn er alles nur falsch machte, dann würde er hier nie eine ruhige Minute haben.

Die Ohrfeigen von Seitens Herumor hatten gesessen, aber Lundor biss tapfer die Zähne zusammen. Was viel schlimmer war, war das Gelächter der Männer um ihn herum. Und als dann auch noch Minalcar den Witz mit der Morgenwäsche machte, schenkte Lundor ihm nur einen traurigen Blick, nahm die Kleidung Herumors wieder an sich und ging zurück zum Bach, während ihm eine Träne die Wange hinunter rollte. Er hatte es immer gehasst, wenn sich jemand lustig über ihn machte. Meistens war er dann nur zornig geworden, aber das durfte er sich hier nicht erlauben. Davon, dass Minalcar seinen Plan geändert hatte, bekam Lundor nichts mit, da er nur das Lachen der anderen Männer hörte.

Am Bach

Mit gesenktem Kopf kam Lundor beim Bach an und lies sich, immer noch tropfnass am Ufer nieder. Er ließ Herumors Kleider ins Wasser, hielt sie an einem Ende fest und lies sie einfach auf der Wasseroberfläche treiben, während sein Blick den leichten Wellenbewegungen folgte. Er war mehr als deprimiert und wollte nur alleine sein. Seine Füße hatte er in den klaren Bach gehängt und sah zu, wie sich kleine Blätter auf dem Wasser drehten. Die Blätter waren frei und konnten hinschwimmen wo immer sie wollten. Lundor wäre gerne mit ihnen geschwommen.


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Lundor

NPC Offline




Beiträge: 3.383

06.07.2009 20:07
#18 Wald südlich Duntharas — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten



NPC: Herumor

Herumor lachte noch immer. Minalcar auf auf seinen Scherz ebenfalls eingegangen und Herumor hoffte, dass die Situation etwas entspannter sein würde. Vorsichtshalber trottete er jedoch hinter Ulfast und Lundor hinterher.

Ulfast hatte ein Stück Seife in der Hand, als er sich an einem größeren Stein in der Nähe Lundors niederließ.

»Am besten lernst du es schnell«, sagte er zu Lundor. »Herumor mag es nicht, wenn etwas nicht nach seinen Wünschen geschieht. Und dann gibt es keine Ohrfeigen mehr.«

Damit beugte er sich über das Wasser und zog sich das schmutzige Hemd Herumors heran. Dann strich er zweimal mit der Seife grob über die Wäsche und rieb sie dann am Stein. Zwischendurch spülte er immer wieder.

»Komm her!«, rief Ulfast, der gesehen hatte, wie Lundor nur beleidigt hinübergeschaut hatte und nicht den Eindruck machte, dass er das tatsächlich lernen wollte.

Herumor beobachtete Lundor und bemerkte, dass dieser trotz seiner Schwäche noch immer nicht seinen Trotz abgelegt hatte. Diesen Trotz musste Herumor brechen, wenn er wollte, dass Lundor ihm so gefällig war, wie Ulfast. Nun das würde ihm schon gelingen. Und wenn der Knabe dafür noch mehr Schmerz erleiden müsste …

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Lundor Offline

Opfer misserabler Umstände


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08.07.2009 10:02
#19 Wald südlich Duntharas — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Am Bach

Die Blätter auf dem Bach hielten Lundors Blick fest, doch mit seinen Gedanken war er weit, sehr weit weg. Er war bei seiner Familie, saß mit ihnen am Küchentisch und sie aßen ein herzhaftes Frühstück. Alles war friedlich und die Kinder lachten, während Arendor Geschichten erzählte.

Ulfast Worte rissen den Jungen aus seinen Gedanken. Das Hemd, welches er noch in den Fingern hielt, entglitt ihm. Ulfast hatte eine Seife dabei und wollte ihm wohl nun auf der Stelle beibringen, wie er Herumors Wäsche richtig wusch. Aber das war doch eine Arbeit für Mädchen! Lundor schenkte ihm einen mürrischen Blick, stand aber schließlich auf und ging die paar Meter zu dem Stein hinüber, an welchem Ulfast saß und nun anfing das Hemd zu waschen.

Schmollend ließ sich Lundor neben ihm nieder und sah mehr auf das Wasser als auf Ulfast Arbeiten. Dass Herumor in der Nähe stand, hatte der junge Mann nicht bemerkt. „Ulfast? ... Darf ich dich was fragen?“ Lundors Worte waren sehr unsicher. „Warum lässt du es zu, dass dich Herumor so behandelst? ... Aber du bist doch nicht weniger Wert als die anderen Männer hier. Oder doch?“ fragte ihn Lundor. Er verstand es einfach nicht. Ulfast war doch ein starker Mann, der sich sicher durchsetzen konnte.

„Herumor ist ein Niemand! Lass es nicht zu, dass er über dich bestimmt! ... Wir können dagegen ankämpfen! Irgendwie!“
Lundor wusste gar nicht ob er schon zuviel gesprochen hatte. Aber er musste Ulfast irgendwie gegen Herumor aufbringen. Wenn ihm bewusst gewesen wäre, dass Herumor gar nicht weit entfernt stand, hätte er vielleicht auch die Klappe gehalten.


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Lundor

Minalcar Offline

Mensch / Geächteter aus Gondor


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09.07.2009 02:25
#20 RE: Wald südlich Duntharas — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

In der Nähe des Lagers

Minalcar hatte den Männern noch etwas Zeit gegeben bis zum Aufbruch. Während die meisten noch herumlungerten und irgendetwas aßen, machte er selbst einen kleinen Spaziergang. Er wollte wissen, ob sich vielleicht ein paar Flüchtlinge in der Nähe herumtrieben. Daher ging er etwas nordwärts, in die Richtung des zerstörten Dorfes Dunthara.

Schon von der Ferne konnte er den immer noch emporsteigenden Rauch sehen. Die Trümmer von Dunthara qualmten also noch. Er zog sein Schwert aus dem Gürtel und schlich sich näher an das Dorf heran. Schon bald konnte er Stimmen hören.

Eine Bauernfamilie hatte sich tatsächlich in das Dorf zurückgetraut. Minalcar beobachtete von den Bäumen aus, wie die Bauern in den Trümmern ihres Hauses herumstocherten und jammerten. Es handelte sich um einen Mann, eine Frau und zwei halbwüchsigen Mädchen. Minalcar lächelte böse, als er das sah. Er war der Meinung, dass hier noch ein wenig Arbeit für ihn zu tun war.

Fortsetzung im Über-18-Bereich

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Minalcar
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Belecthor Offline

Tagelöhner


Beiträge: 111

09.07.2009 07:15
#21 RE: Wald südlich Duntharas — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Im Lager

Belecthor hatte sich wieder hingesetzt. Seine Wunden schmerzten erneut wie verrückt. Dankbar sah er auf, als der Haradan auf ihn zu kam und erneut seine Wunden behandelte. Die kühlende Kräuterpaste tat Belecthor gut und er war erleichtert, als der Schmerz langsam nachließ.

Er beobachtete, wie Minalcar das Lager alleine verließ, eine Weile fortblieb und dann mit blutiger Tunika zurückkam. Belecthor bemerkte einen seltsamen Gesichtsausdruck bei ihm. Er wirkte wie ein Raubtier, dass sich soeben Beute gerissen hatte.

Belecthor starrte dem Anführer beunruhigt hinterher, als dieser langsam zum Bach ging und seine Tunika über den Kopf zog. Ihm fiel auf, dass Minalcar einen sehr muskulösen Oberkörper besaß, welcher von einigen Kriegsnarben bedeckt war. Wer diesen Mann als Gegner hatte, würde kein leichtes Spiel haben.

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NPC Offline




Beiträge: 3.383

09.07.2009 08:12
#22 Wald südlich Duntharas — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten



NPC: Herumor

Bei Lundor und Ulfast am Bach

Ulfast wusch weiter die Wäsche, während Lundor sprach. Ihm war nicht entgangen, dass Herumor ganz in der Nähe war. Dazu war er schon zu lange mit ihm zusammen. Schließlich drückte Ulfast Lundor Seife und Kleidungsstücke in die Hand und stand auf.

»An deiner Stelle würde ich weniger reden«, sagte er ruhig. »Wenn Herumor ein Niemand wäre, warum hast du dann so große Angst vor ihm?«

Er wartete keine Antwort ab, sondern ging zurück ins Lager.

Herumor hingegen schaute auf Lundor hinab, der ihn scheinbar immer noch nicht bemerkt hatte. »Ich glaube nicht, dass du viel Glück haben wirst«, meinte Herumor beiläufig und stellte sich nun so, dass Lundor ihn sehen musste. »Ulfast weiß, was er an mir hat …«

Nun holte Herumor einen Dolch heraus und spielte damit. »Und er weiß, was er ohne mich hat …« Böse grinste Herumor Lundor an. »Und nun wasch meine Wäsche!«, brüllte er.

Dann sah er Minalcar, der sich am Bach wusch. Seine Tunika war blutbespritzt. »Hey Minalcar«, rief Herumor ihm zu. »Mein kleiner Knabe ist zwar noch nicht sonderlich gut, aber es wird ihm eine Freude sein, auch noch deine Tunika zu waschen!« Wieder lachte Herumor böse.

Er ging hinüber zu Minalcar und fragte ihn begierig: »Erzähl doch, Hauptmann! Was für ein Täubchen hat denn sein Blut auf dir hinterlassen?« Herumor wusste natürlich nicht, ob da überhaupt eine Frau dabei gewesen war … Aber Minalcars Blick hatte irgendetwas befriedigendes gehabt.

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Lundor Offline

Opfer misserabler Umstände


Beiträge: 963

09.07.2009 09:39
#23 Wald südlich Duntharas — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Am Bach

Natürlich hatte Lundor Angst vor Herumor. Das war doch auch nur natürlich, nachdem was er ihm schon alles für Schmerzen zugefügt hatte, vom Messerwurf und dem Zwingen zu Morden ganz abgesehen. Aber der Mann war doch auch nur in der Gruppe stark. „Niemand ... hat das recht einen anderen Menschen zu besitzen ...“, gab Lundor leise von sich, während ihm Ulfast die Wäsche und Seife in die Hand drückte und schließlich davon ging.

Leicht zuckte der Junge zusammen, als er Herumors Stimme vernahm. Er hatte ihm also zugehört. Na sollte er es doch hören. Schließlich entsprach es der Wahrheit. Und so sah der Mann immerhin, dass Lundor noch nicht aufgegeben hatte. Denn irgendwann würde Herumor alleine sein ... Lundor schwor sich gerade in Gedanken mehr, als er sich selbst eigentlich zutraute.

Lundor begann nun die Wäsche zu waschen und versuchte Ulfast Bewegungen nachzuahmen. So ganz wollte ihm das noch nicht gelingen, denn die Seife flutschte ihm immer wieder aus den Händen und er musste sie erst wieder unter der Wasseroberfläche suchen.

Als Minalcar zu ihnen an den Bach stieß, hielt Lundor kurz inne und betrachtete sich den Anführer. Er war von oben bis unten mit Blut besudelt. Der junge Mann hielt die Luft an. Was hatte Minalcar getan? Wem gehörte dieses Blut? Brachte er seine eigenen Männer um?

„Ich bin nicht dein Knabe!“
verließ Lundor nur auf die Worte Herumors verlauten, als dieser zu Minalcar ging. Lundor war es leid. Die Kleidung des Mannes war doch mittlerweile sauber! Ulfast hatte schon ganze Arbeit geleistet und so legte er sie zum Trocknen auf den Stein und die Seife oben drauf. Er würde nun zu den anderen zurückkehren und hoffen, dass man ihn in Belecthors Nähe ließ.


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Lundor

Minalcar Offline

Mensch / Geächteter aus Gondor


Beiträge: 1.388

10.07.2009 00:38
#24 RE: Wald südlich Duntharas — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Am Bach

Ohne einen Ton zu verlieren, wo er gewesen war, marschierte Minalcar zurück ins Lager und geradewegs zum Bach, wo sich immer noch Lundor, Ulfast und auch Herumor aufhielten. Unterwegs zog Minalcar bereits seine Tunika aus, die ziemlich stark mit dem Blut seiner Opfer besudelt war. Er hatte vor, diese im Bach zu waschen bzw. waschen zu lassen.

Wie gut, dass Herumor sofort vorschlug, dies Lundor tun zu lassen. iInalcar kniete sich mit nacktem Oberkörper neben Lundor hin und hielt ihm die blutige Tunika unter die Nase.

"Damit du nicht aus der Übung kommst, mach gleich weiter damit!"

Anschließend wandte er sich an Herumor, der bereits richtig mit dem "Täubchen" geraten hatte.

"Ich war nochmal in Dunthara. Da gab es noch ein bisschen Arbeit zu tun. Ein Täubchen war übrigens auch dabei. Das Täubchen habe ich mir zu Gemüte geführt, weil sie ein hübsches Ding war", meinte er gelassen und grinste dann breit.

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Minalcar
Das Emyn Arnen Forum

Lundor Offline

Opfer misserabler Umstände


Beiträge: 963

11.07.2009 06:57
#25 RE: Wald südlich Duntharas — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Am Bach

Lundor wollte zurück zum Lager, doch leider war er nicht weit gekommen, denn Minalcar trat mit nackten Oberkörper heran und und reichte ihm seine Tunika. Am liebsten hätte Lundor sie gar nicht angefasst, denn sie triefte nur so vor Blut. Doch er musste wohl oder übel und so kniete er sich wieder an den Bach und tauchte das Hemd erstmal ein, während er mit einem Ohr dem Gespräch zwischen Minalcar und Herumor lauschte.

Wie konnten diese Männer nur so grausam sein. Und warum bekam Minalcar nicht genug? Hatte es nicht gereicht gestern Abend dieses Dorf den Erdboden gleich zu machen? Hatte er zurückkehren und sich sogar noch an einem Mädchen vergehen müssen? Lundor schüttelte nur traurig den Kopf und sah wie sich das Wasser rot färbte, als er die Tunika darin tränkte.

Er nahm die Seife in die Hand und versuchte das Kleidungsstück sauber zu bekommen. Doch die Flecken waren zu intensiv und er gab sehr schnell auf. Mürrisch stand er mit der nassen Tunika auf und ging zu Minalcar. Er drückte ihm diese in die Hand, biss sich kurz auf die Lippen, sagte aber schließlich doch was er dachte.

„Man bekommt Blut nicht raus! Du kannst Blut nicht einfach abwaschen! Es zeichnet dich dein Leben lang! Du wirst dein Leben lang von Blut gezeichnet sein! Du kannst dein Hemd nicht einfach reinwaschen, als wäre nichts gewesen! Du wirst es immer an deinen Händen tragen und jeder wird sehen was für ein Mensch du bist!“ Lundor drehte sich um und ging in Richtung Lager, während er noch ein „Schmore in der Hölle! ...“ murmelte.


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Lundor

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