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Willkommen in Ithilien, Wanderer!
Dies war ein Rollenspiel rund um die Bewohner von Gondor
drei Jahre vor dem Ringkrieg.

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Dieses Thema hat 29 Antworten
und wurde 472 mal aufgerufen
 29. Nárie 3016 DZ Dörfer
Seiten 1 | 2
Denethor Offline

Truchsess von Gondor


Beiträge: 2.312

22.07.2009 09:38
Pen Anaith Zitat · Antworten

Isilya, 29 Nárië 3016 DZ

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Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


Beiträge: 2.654

22.07.2009 09:46
#2 Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Als Aeluin am frühen Morgen erwachte, spürte sie Leyrons warmen Atem, der auf ihr Haar wehte. Sofort schlich sie ein Lächeln auf ihr Gesicht, während sie sich vorsichtig noch ein wenig näher an Leyron kuschelte. Sie wollte noch nicht, dass er aufwachte. Vielmehr wünschte sie sich, in aller Ruhe seine Nähe noch etwas zu genießen, ohne dass sie für sie beide zu gefährlich wurde.

Aeluin dachte an den vergangenen Abend zurück, als sie Leyron erst abgewiesen hatte und dann doch ihr Begehren und ihre Sehnsucht nach seiner Nähe zu intensiv gewesen war, so dass Leyron ihr Einhalt gebieten musste.

Rückblick auf den vergangenen Abend

Aeluin ging hinaus. Sie hatte zwar einige Gläser Wein getrunken, doch sie war nicht betrunken. Ihr Zunge hatte sich vielleicht gelockert, doch sie wusste noch was sie tat und würde es auch noch am nächsten Morgen wissen.

Sie spürte plötzlich eine Wärme, die nicht aus ihren Körper kam. Als sie sich umdrehte, sah sie Leyron vor sich, der lächelnd eine Haarsträhne aus ihren Gesicht schob. Seine Augen funkelten und ehe sich Aeluin versah, hatte er sie schon an sich gezogen und küsste sie.

Die Schmetterlinge in ihren Bauch tobten durch einander und verursachten ein berauschendes Kribbeln. Eng schmiegte sie sich an Leyron. Was immer an diesem Tag geschehen war, was spielte es für eine Rolle? Alles reduzierte sich auf diesen einzigen Augenblick und die Gefühle, die sie durchströmten.

Als der Kuss endete, öffnete Aeluin langsam die Augen. Ein Lächeln lag auf ihren Lippen. Selbst, wenn sie es gewollt hätte, so hätte sie es nicht unterdrücken können. Doch diesmal hatte sie nicht das Bedürfnis ihre Gefühle für Leyron in Zaum zu halten.

Sie strich mit dem rechten Zeigefinger seine faszinierenden Wangenknochen nach, während ihr Blick dieser Bewegung verträumt folgte.
»Leyron«, sagte sie leise. »Soll ich dir ein Geheimnis verraten?«

Der Wein hatte tatsächlich ihre Vernunft in seine Schranken gewiesen. Nicht im Traum hätte sie sonst den Mut besessen, die Worte auch nur zu denken, welche sie Leyron nun sagen wollte. Zu groß erschien ihr die Wahrscheinlichkeit Leyron damit zu sehr zu verschrecken.

Doch Leyron hatte schon zugestimmt und nun war der Moment gekommen. Aeluin kuschelte sich – sofern überhaupt möglich – noch näher an Leyron und beugte sich über seine Schulter, um ihm ins Ohr flüstern zu können.

Doch etwas lenkte sie ab. Tief sog sie die Luft ein und genoss Leyrons Duft, der ihr nun ganz nah und intensiv in die Nase stieg. Ihre beabsichtigten Worte waren vergessen, stattdessen sagte sie:

»Weißt du. Wenn es eine Möglichkeit gäbe deinen Duft als Parfum einzufangen, würde ich den ganzen Vorrat aufkaufen.«

Noch immer war sie ganz nah an seinem Ohr und ihre Lippen kitzelten es. Noch einmal sog sie den sie betörenden Duft ein, der Leyron ausmachte. Dann lehnte sie sich soweit zurück, dass sie Leyron ins Gesicht sehen konnte.

»Du musst mir etwas versprechen, Leyron.«

»Alles, was du willst.«

Aeluin stieß ein Kichern aus. »Du gehst ja ganz leichtfertig Versprechungen ein. Was, wenn ich mir Dinge wünschte, die du nicht erfüllen kannst?

Sanft berührten ihre Lippen die seinen. Dann schaute sie ihm wieder in die Augen und sagte: »Du musst mir versprechen, dass du mir ein Hemd von dir da lässt, wenn du gehst. Am besten belegst du es noch mir einem Zauber, dass dein Duft nie daraus entweichen kann.« Sie schloss die Augen und genoss wieder Leyrons Duft. »Dann kann ich immer daran riechen, wenn ich dich vermisse und werde dich nie vergessen.«

Sie lehnte ihre Stirn an seine Wange und bedauerte, dass sie Leyrons Duft nie bei sich behalten könnte, wenn er einmal weggegangen wäre. Die Luft war unbarmherzig und trug früher oder später jeden Duft davon.

»Und was gibst du mir, dass ich dich nie vergesse?«, fragte Leyron nun sie.

Aeluin rührte sich nicht. Sie spürte Leyrons Wange nach und sprach dann: »Das ist doch ganz einfach.« Sie drehte ihren Kopf wieder so, dass sie in Leyrons Augen schauen konnte. »Wenn du gehst, dann schenke ich dir die Hälfte meines Herzens.« Dabei legte sie ihre Hand auf sein Herz. Sie lächelte. Es war ein sanftes Lächeln. Nur ein Hauch von Traurigkeit lag darauf. »Es bricht sowieso, wenn du weiterziehst. Dann gebe ich dir die Hälfte gern. Vielleicht bewirkt sie, dass du mich nie vergisst und sagt dir, dass du wieder zu mir zurück kommen sollst.«

Aeluin nahm die Hand von Leyrons Herzen und hob sie zu seinem Gesicht. Flatternd strich sie über seine Wange. Leyron drückte sie an sich und küsste sie. Leidenschaftlicher wurde der Kuss und Aeluin bemerkte Leyrons Verlangen. Doch auch ihr Körper verlangte es nach Leyrons absoluter Nähe. Doch ganz war ihre Vernunft nicht vom Wein benebelt worden.

Sie drückte Leyron so sanft wie möglich von sich. Dann legte sie ihren Zeigefinger auf seine Lippen. »Leyron. Der Wein hat meine Zunge gelöst. Ich könnte heute Nacht allzu leicht ja sagen. Bitte führ mich nicht in Versuchung.«

Sie schaute in Leyrons Augen, doch sie konnte seine Gefühle nicht ausmachen. Er ließ jedoch von ihr ab. Aeluin wollte die Zeit, den Abend mit ihm aber noch nicht beenden. So griff sie seine Hand und sagte: »Lass uns uns auf die Wiese dort legen und die Sterne beobachten.«

Falls Leyron zögerte, so bemerkte sie es nicht. Hand in Hand gingen die beiden auf eine Sommerwiese, welche nicht weit entfernt war. Sie legten sich nebeneinander, so nah, dass ihre Arme sich berührt hätten, wenn sie neben ihren Körper gelegen hätten. Doch Aeluin hatte die Händer auf dem Bauch verschränkt und starte in den Himmel.

Millionen von Sternen waren zu sehen und je länger sie in das Himmelszelt blickte, um so mehr Sterne entdeckte sie. Wie immer faszinierte Aeluin diese glitzernde Pracht, die so unendlich schien. Ganz still war sie und versuchte alles aufzunehmen, was sie sah. Doch es waren einfach zu viele.

Nach einer Weile der Stille fragte Aeluin: »Ob die Sterne auch Namen haben?« Sie wusste nichts vom Himmelsgewölbe. Doch Leyron hatte dazu viel zu sagen. Er kannte viele Namen und erklärte ihr, dass einige Sterne zusammen sogar ein Bild ergeben konnte. Eine Weile hörte sie aufmerksam zu, doch der Wein hatte sie müde gemacht und sie hörte bald nur noch die Stimme Leyrons, ohne dem Inhalt zu folgen.

Fasziniert lauschte sie der Stimme Leyrons. Sie war voll und kräftig. Doch konnte sie auch sanft sein. Manchmal war sie auch nur ein verführerischer Hauch. Aeluins Gedanken schweiften zurück zu den Situationen, als er sie gerade mit diesem Tonfall angesprochen hatte. Genießerisch schloss sie für einen Moment die Augen.

Dann fragte sie mitten in Leyrons Erklärungen hinein: »Heißt einer der Sterne auch Aeluin?«

Sie bemerkte die Überraschung Leyrons. Doch dann zeigte er ihr einen leuchtenden Stern am Himmel und meinte, dass dieser Aeluin hieß. Seine Stimme hatte wieder deine andere Klangfärbung, wie Aeluin entzückt feststellte. Ihr Arm glitt von ihrem Körper, ihre Hand fand die seine und sie verschränkten sich.


»Das ist ein sehr schöner Stern«
, meinte sie. »Und welcher heißt Leyron?«

Diesmal zeigte Leyron auf einen kleineren Stern in der Nähe ihres Sterns. Er leuchtete nur halb so hell wie Aeluins Stern, da er ihm so nah war.

Aeluin schüttelte leicht den Kopf. »Nein. Das kann nicht sein. Wie soll ich ihn wieder finden? Nicht immer sind die Sterne so deutlich zu sehen, wie heute Nacht. Und ich muss ihn doch wieder finden.«

Aeluin blickte Leyron an. Dann wandte sie sich wieder dem Himmel zu, um einen anderen Stern zu finden. Sie zeigte auf einen besonders hellen Stern.

»Wie heißt dieser?«

»Das ist der Polarstern. Er ist der wichtigste Stern für die Seeleute. An ihm können sie sich immer orientieren und finden ihr Ziel.«

»Dann soll er Leyron heißen. Denn durch dich finden alle an ihr Ziel. … Zumindest ich.«

Aeluin beugte sich über Leyron und küsste ihn. Auch Leyron erwiderte ihn, doch er hielt sein Verlangen – sofern er es verspürte – diesmal zurück. Aeluin hingegen wurde gerade in diesem Moment von einer heftigen Welle Verlangens überrollt. Ihre Hände krallten sich in Leyrons Hemd und ihr Mund wanderte Leyrons Hals hinab. Ihr Mund küsste jede freie Stelle, die sein Hemd nicht bedeckte.

Als nichts mehr übrig war, bewegte sich ihr Mund den gleichen Weg zurück. Sie bemerkte, dass Leyron schwer atmete und sich scheinbar angestrengt zurückhielt, um ihre Gesten nicht zu erwidern. Aeluin kam wieder zur Besinnung, nein sie zwang sich vielmehr dazu. Sie legte ihre Wange an Leyrons Wange und sagte:

»Es ist ja nicht so, dass ich dich nicht begehre. Mein Körper verlangt sogar ausgesprochen heftig nach dir … Doch eine Stimme in mir sagt mir: Nein. Noch nicht … Und weißt du Leyron … Ich weiß nicht warum und wieso … Aber ich weiß, dass die Stimme recht hat.« Leicht küsste Aeluin Leyrons Ohr.

»Kannst du das verstehen?«

Rückblick Ende (Fortsetzung bei Leyron)

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Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


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28.07.2009 07:16
#3 Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Leyrons Antwort hatte ihr sehr gefallen. Sie hatte sein Begehren ausgedrückt und auch seine Zusage gegeben, dass er sie nicht gegen ihren Willen nehmen würde. Dabei hatte sie gedacht, dass er sie niemals gegen ihren Willen nehmen könnte, da sie von ihm verführt werden wollte. Schließlich hatte er sie hoch getragen in ihr Bett und er hatte neben ihr gesessen bis sie eingeschlafen war.

Aeluin schaute zur Wand und lächelte bei der Erinnerung. Leyron hatte ihren Wunsch respektiert, obwohl es ihm schwer fiel. Die junge Frau war sehr froh darüber. Wenn sie sich einem Mann hingeben würde, dann wollte sie es tatsächlich wollen. Nicht nur ihm zu liebe tun.

Sie begehrte Leyron, mehr als sie je für möglich gehalten hätte, dass sie so für einen Mann empfinden würde. Aber sie war sich nicht sicher, ob es richtig war so zu fühlen. Oder besser gesagt, sie wusste nicht, ob es nur ihr Körper war, der sich zu Leyron hingezogen fühlte oder ihr ganzes Wesen.

Aeluin konnte sich einfach nicht vorstellen, dass sie nicht mit Leib und Seele für einen anderen Menschen empfinden könnte. Es gab für sie keine Trennung von ihrem Inneren und ihrem Äußeren.

Doch Leyron verwirrte sie. Er setzte ihren Verstand aus und zog sie magisch an. Dabei war seine Person in diesem Momenten so unwichtig: Seine Vergangenheit, seine Gedanken, seine Lebensziele, seine Wirkung auf Frauen, sein kriegerisches Wesen … Es zählte einfach nur dieses Gefühl, was er in ihr auslöste.

Es war so intensiv und stark. Es war wie ein Ankommen am Ziel. Als könnte sie sich fallen lassen und endlich so sein, wie sie war. Als müsste sie nun nicht mehr stark sein, sondern würdet getröstet werden.

Aeluin wollte, dass dieses Gefühl nie endete … Doch wie konnte sie sich sicher sein, dass Leyron das gleiche wollte? Oder dass er das überhaupt ähnlich empfand? Würde er nicht nach einer heißdurchlebten Nacht wieder weiter ziehen und sie zurücklassen?

Aeluin schauderte. Sie mochte sich gar nicht vorstellen, was dann aus ihr würde. Es würde so schwer sein, ihn zu vergessen und sich damit abzufinden, dass er nie wieder kommen würde. Auch ihre Familie würde ihr dabei kaum weiterhelfen können.

Ihr Vater würde bestimmt schimpfen, Leyron verfluchen und schlecht machen. ›Der liebe gute Vater‹, dachte Aeluin und lächelte leicht.

Die junge Frau dachte an ihren Vater. Sein markantes Gesicht und seine strahlend blauen Augen kamen ihr in den Sinn. Wie gerne hätte sie ihn nun berührt, seine Stimme gehört. Doch er war so weit weg. In Anthara …

›Anthara‹, schoss es ihr durch den Kopf. ›Wo vielleicht gerade die Häuser brennen …‹

In Aeluins Hals bildete sich ein dicker Trauerkloß. Sie stellte sich vor, wie diese Räuber ihr schönes und friedliches zu Hause überfielen. Wie sie ihren Vater mit dem Schwert durchbohrten, während er sich schützend vor seine Familie stellte. Wie er noch halb am Leben zusehen musste, wie sie seine geliebte Frau schändeten und ihr dann die Kehle durchschnitten.

Ebenso erging es Nirion, der nichts gegen diese Männer ausrichten konnte. Seine Frau Andirana starb, ebenso wie Lugreda und auch Lendil.

Heiße Tränen liefen Aeluin über die Wangen und sie schluchzte auf, als vor ihrem geistigen Auge nun auch die Kinder getötet wurden. Ihr lieber kleiner Damrod und sie konnte nichts tun …

Aeluins Herz fühlte sich an, als würde es zerreißen. Wie sollte sie denn ohne ihre Familie weiterleben? Wie sollte sie je über diesen Schmerz und Verlust hinwegkommen? Was sollte aus ihr werden, wenn niemand mehr da war? Würde nicht Areros rachsüchtig werden und diese Männer verfolgen, bis keiner mehr von ihnen am Leben wäre?

Wo sollte sie dann hin? Was sollte sie tun? Irgendeinen Mann heiraten? Ein Leben führen, ohne Liebe? Denn wie sollte sie je wieder lieben können, wenn ihr Herz doch zerrissen wäre?

Schluchzend lag Aeluin auf Leyrons Brust, während ihre Tränen auf dessen Brust liefen. Sie fühlte sich so heimatlos und allein. In ihrem Kopf war ihre Familie schon gestorben …

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Leyron Offline

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28.07.2009 07:24
#4 Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Leyron erwachte als Aeluin sich zart an seiner Seite bewegte. Er hielt seine Augen geschlossen und spürte ihren Bewegungen nach. Er verlangsamte seinen Atem, damit jene Züge denen des Schlafes weitgehend glichen und genoss ihre Nähe, ohne sie durch Worte oder eine körperliche Geste seinerseits zu verschrecken.

Mit einem Lächeln auf den Lippen ließ er den letzten Abend vor seinem geistigen Auge Revue passieren.

Rückblick auf den vergangenen Abend

Noch immer haftete der Nachgeschmack der unschönen Diskussion, auch nachdem sie ein gutes, einfaches Mahl genossen hatten, an Leyron und seinen Gefährten. Aeluin sprach kaum, am allerwenigsten mit ihnen, so dass Leyron sich mehr seinem Weinglas widmete, als den Gesprächen um sich herum. Es gefiel ihm nicht, dass sie Streit gehabt hatten. Doch auch wenn er ihre Argumente verstehen konnte, so war ihr Vorhaben einfach schlicht und ergreifen sinnlos.

Er beobachtete Aeluin, wann immer sich ihm die Möglichkeit bot, nachdem er auf eine Frage geantwortet hatte oder ein Kommentar von ihm erwartet worden war. Auch wenn es ihm die Bauernfamilie vermutlich nicht angemerkt hatte, so war er nicht wirklich bei der Sache gewesen.

Als Aeluin dann hinaus in die Nacht trat, erhob sich Leyron ebenfalls und ging zu Tür. Flüchtig kreuzte sich sein Blick mit Areros, dann schloss er die Tür hinter sich und folgte Aeluin in die warme Sommernacht.

Einen Moment dachte er daran, sie anzusprechen; ihr noch einmal zu erklären, warum er so schonungslos ehrlich hatte sein müssen und warum ihre gemeinsame Sorgen um sie, Areros und ihn dazu zwangen, sie nach Fandasaf zu bringen. Doch dann entschloss er sich spontan, sie mit seiner üblichen Art zu umwerben, anstatt noch einmal den Boden für Streiterei zu ebnen.

Erstaunlich entspannt begann nur wenige Augenblicke später Aeluin, die Stille zu durchbrechen. Aeluin hatte dem Wein gut zugesprochen und wirkte wesentlich gelöster. Ihre Koordination ließ Leyron einige Male schmunzeln.

Es dauerte nicht lange, da war das Verlangen und die Anziehungskraft zwischen ihnen, ohne viel zutun, wieder an die Oberfläche getreten. Doch ein weiteres Mal hielt Aeluin dagegen an. Es war nicht zu übersehen, dass seine bloße Nähe sie erregte und doch arbeitete ihr Verstand weiter dagegen an.

Schweren Herzens unterdrückte Leyron die aufkommende Leidenschaft mit der er sie berühren, liebkosen und verwöhnen wollte. Als sie dann seine Hand nahm und ihn mit sich nahm, folgte er ihr ohne viele Worte.

Auch er hatte den Wein, der ihnen angeboten worden war, gerne angenommen und gab sich nun der eintretenden Schwere hin, als sie sich gemeinsam auf der Wiese nieder ließen und die Sterne beobachteten.

Hier war es erneut Aeluin, welche die Stille durchbrach und ehe er sich versah erzählte er ihr, was er an Wissen über die Sterne über die Jahre angesammelte hatte.
Einige Zeit später knisterte es ein weiteres Mal zwischen ihnen und erneut bat Aeluin ihn, sie nicht zu verführen. Leyron blickte ihr tief in die Augen und atmete langsam ein und aus. Seine Stimme klang rauchig, als er zu sprechen begann.

»Ich begehre dich, Aeluin … Mit jeder Faser meines Körpers. Meine Fingerspitzen kribbeln bei dem Gedanken daran, wo sie dich federleicht berühren wollen. Ich kann nicht verstecken, wie anziehend du auf mich wirkst und ich möchte es nicht verleugnen. Aber ich werde dich niemals gegen deinen Willen nehmen. Wenn du dich mir schenkst, dann sollst du noch in vielen Jahren rot werden bei dem Gedanken, wie sehr es dir gefallen hat und nicht mit Schrecken daran zurück denken, dass ich dir Gewalt angetan habe.«

Er seufzte leise und strich ihr sanft über die Wangen, zog die zarten Konturen ihrer Lippen nach und küsste sie dann behutsam erst auf die Stirn, dann auf die Nase und zum Schluss federleicht auf den Mund.

»Aber ich bin nur ein Mann, Aeluin. Jede deiner Liebkosungen löst Verlangen in mir aus, jede meiner Berührungen schürt die Leidenschaft, mit der ich dich verführen will und wenn du mich heute Nacht weiter so verlockst, dann kostet es mich all meine Willenskraft und meine Disziplin mir deinen ausgesprochenen Wunsch vor Augen zu halten, wenn ich dagegen deine willige Körpersprache sehen.«

Lächelnd zwinkerte er ihr zu und erhob sich. Dann streckte er ihr eine Hand entegegen, um ihr aufzuhelfen und ehe sie sich bewusst wurde, was er vorhatte, küsste er sie noch einmal sehr leidenschaftlich und riss ihr dann die Beine vom Boden weg, nur um sie gleichzeitig aufzufangen und dann in seinen Armen zu halten.

»Es ist wohl für uns beide besser, wenn ich dich jetzt ins Bett bringe …«

Nachdem er sie zugedeckt hatte und sich vergewissert hatte, dass Aeluin eingeschlafen war, verließ Leyron noch einmal ihr gemeinsames Zimmer. Er musste sich in dieser Nacht eigenhändig Erleichterung verschaffen, zu sehr hatte ihre Nähe ihn erregt. Wesentlich entspannter kehrte er nur wenige Zeit später zurück und legte sich dann, nachdem er sich gewaschen hatte, neben die schlafende junge Frau.

Wie schon in der Nacht zuvor schaute er sie noch lange an und gab sich seinen Gedanken hin, ehe er selber einschlief. Inzwischen vermutete er, dass Aeluin noch jungfräulich war, doch sicher war er sich noch nicht. Würde sie ihn wirklich als ihren ersten Mann einladen, so schwor er sich … würde sie dieses Erlebnis nie mehr wieder vergessen.


Rückblick Ende

Erst als die junge Frau in seinen Armen zu schluchzen begann und ihre Tränen seine nackte Brust benetzten, rührte er sich und legte seinen Arm um ihren Oberkörper. Sanft streichelte er ihren Arm, doch ihre Haltung änderte sich nicht. Behutsam veränderte Leyron seine Position leicht und zwang sie durch seine freie Hand an ihrem Kinn, sanft zu ihm aufzusehen.

»Warum weinst du, Aeluin?«, fragte er besorgt.


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Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


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28.07.2009 08:55
#5 Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Aeluin schluchzte leise. Ihr Leben schien ihr plötzlich so traurig und sinnlos. Daran konnte auch Leyrons Zuneigung nichts ändern. Leyron würde ja doch gehen und nicht bei ihr bleiben. Schon gar nicht, wenn sie ganz allein wäre und er sie nirgends zurücklassen könnte.

Er hob ihren Kopf an, so dass sie ihn anblicken müsste. Krampfhaft versuchte Aeluin ihre Traurigkeit zu verdrängen, aber ihre Tränen konnte sie nicht verstecken.

»Ich …«, begann sie. Doch wollten ihr keine Worte einfallen. Sie verlagerte plötzlich ihren Körper und legte ihren Kopf an Leyrons Hals. Dort traten ihr wieder Tränen in die Augen, die über ihre Wangen rollen.

»Leyron …«, schluchzte sie. »… verlass mich nicht. Bitte.«

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Leyron Offline

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29.07.2009 09:05
#6 Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Erneut schlang Leyron seine Arme um Aeluin und drückte sie tröstend an sich.

»Ich bin bei dir, Aeluin, so lange es geht und ich werde dich gemeinsam mit Areros aus Fandsaf zurückholen. Ich werde auf ihn aufpassen …«, sagte er tröstend und schwor sich, seine Worte in die Tat um zu setzen. Er konnte ihre Angst verstehen, zumindest glaubte er sie zu kennen in diesem Moment.


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Aeluin Offline

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29.07.2009 09:09
#7 Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

»Ich will nicht von dir weg«, sagte Aeluin unter Schluchzern. »Bring mich weg von hier. Ganz weit weg … Ans Meer oder so …«

Aeluin wusste selbst nicht recht, was sie dort sollte. Vom Meer hatte sie bisher nur von einem alten Seemann gehört, der früher in Anthara gelebt hatte. Sie wollte nur weg und von Leyron getröstet werden. Irgendwo, wo nichts sie an den Verlust ihrer Familie erinnerte.

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Leyron Offline

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29.07.2009 09:18
#8 Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Leyron streichelte sanft über Aeluins Rücken, dann über ihr Haar bis er ihre Wange erreichte. Ihr Schluchzen ging ihm nahe, sie brauchte ihn und er fühlte, dass er für sie da sein wollte. Etwas das er schon lange nicht mehr gefühlte hatte. Einen Wimpernschlag lang verunsicherte ihn diese Erkenntnis, doch da schluchzte Aeluin erneut.

»Sternchen … Wir können jetzt nicht fort. Du würdest es dein Leben lang bereuen und ich … Ich bin deiner Familie noch etwas schuldig. Dein Vater weiß sich zu helfen, Luin … Und Areros und ich, wir werden ihm beistehen. Wir schaffen das schon Sternchen … Bald wirst du wieder glücklich in Anthara sein können.«


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Aeluin Offline

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29.07.2009 09:20
#9 Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Leyrons warme Stimme beruhigte Aeluin ein wenig, doch war sie noch immer viel zu verletzt und bedrückt. Sie wollte am liebsten in Leyron hineinkriechen und sich dort vor der Wirklichkeit verstecken.

Sie strich sich mit einer Hand die feuchten Strähnen aus dem Gesicht und schaute dann Leyron an, der sie liebevoll und tröstend anschaute.

»Aber … Was, wenn ihr zu spät kommt … Wenn …«, Aeluin musste schlucken. »… sie alle … tot sind«, hauchte sie.

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Leyron Offline

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29.07.2009 09:22
#10 Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Wie sollte er sie trösten, ohne zu viel zu versprechen? Sie sprach jene Gründe aus, warum er nie lange an einem Ort blieb. Eine Bindung zu schließen, Gefühle zuzulassen, bedeutete immer die Gefahr, zu umarmen. Verluste erleiden. Angreifbar zu sein, ohne sich wehren zu können … Verletzt zu werden …

»Dein Vater ist gewarnt, er hat Vorkehrungen getroffen. Er weiß, was zu tun ist … Hab Vertrauen in ihn. Lass nicht zu, dass die Hoffnungslosigkeit dir deinen Mut und deine Stärke nimmt. Wir werden nachher aufbrechen und dich nach Fandasaf bringen, dorthin wo deine Mutter und die anderen sich sicher schon befinden werden und dann werden wir auf schnellstem Wege nah Anthara reiten.«

Zärtlich küsste er ihr eine Träne von der Wange. »Wir werden nicht zu spät kommen … Luin.«


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Aeluin Offline

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29.07.2009 09:23
#11 Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Leyrons Worte gaben ihr etwas von ihrem Mut zurück, den sie unzweifelhaft besaß, von dem sie jedoch nicht glaubte, dass er ein Teil ihres Wesens war.

»Oh Leyron«, sagte sie und blickte ihm in seine blauen Augen. »Wenn deine Worte nur wahr wären … Aber die Geschichten, die die Leute hier erzählen. Sie sind so grausam … Wie können Menschen nur so grausam sein?«

Das war eine Frage, die sie sich oft gestellt hatte. Spätestens seit sieben Jahren war das eine Frage, auf die sie keine Antwort wusste. Damals hatte sie etwas mitansehen müssen, was ihr Bild eines kriegerischen Menschen ins negative umwandelte. Denn sie glaubte, dass nur Menschen mit Waffen zu derart grausamen Taten fähig waren.

Das Leyron auch grausam gewesen sein mochte oder noch immer war, bedachte sie dabei jedoch keinen Augenblick. Bei Leyron fühlte sie sich sicher und geborgen. Er würde ihr niemals weh tun.

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Leyron Offline

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29.07.2009 09:24
#12 Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Sie lebte in einer heilen Welt, geborgen und umgeben von Freundlichkeit und nun brach die Wirklichkeit über sie hinein, wie die Nacht über den Tag. Sie kannte kein Leben außerhalb ihres Kokons aus Liebe und Fürsorge. Wie sollte er ihr die schonungslose Wahrheit, die sie nun erkennen musste verpacken, um sie nicht noch mutloser zu machen? Er war kein Mann der schönen Worte. Warum war Areros nun nicht da?

Er schüttelte leicht den Kopf. »Menschen gieren nach Macht, nach Reichtum, nach allem, was sie nicht haben können … Ich kann die keine Antwort auf die Frage geben, die du mir stellst. Es ist das Leben selbst, das einen prägt, doch nichts rechtfertigt die Handlungen dieser Bande, die es scheinbar einzig und allein auf Zerstörung und Blutvergießen abgesehen hat.«


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Aeluin Offline

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29.07.2009 09:27
#13 Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Aeluin setzte sich auf und blickte auf Leyron hinab. »Ich weiß, dass es keine Antwort gibt. Niemand kann erklären, warum Menschen ihre Menschlichkeit verlieren und anderen die schlimmsten Dinge antun … Nicht jeder hat ein so gutes Zuhause wie ich … Deines war vielleicht auch nicht gerade schön …«

Einige Momente hielt Aeluin inne. Sie weinte nun nicht mehr und unbewusst, wischte sie sich ihre Tränen aus dem Gesicht. Sie blickte nun auf ihren Schoß, wo ihre Hände mit ihrem Unterkleid spielten.

»Weißt du, wovor ich Angst habe, Leyron?«, fragte sie leise. Es fiel ihr nicht leicht dieses Thema anzusprechen, denn es machte ihr etwas Angst. »… Ich fürchte mich davor, dass ich auch einmal so werden könnte … Verstehst du? Dass ich einen Menschen schlagen könnte – wirklich hart schlagen könnte. Oder gar jemanden töten könnte.«

Noch einmal schwieg sie und fuhr dann fort. »Es wäre möglich … Wenn jemand meiner Familie etwas antäte … Meinem kleinen Damrod …« Aeluin blickte nun Leyron an und in ihren Augen spiegelten sich Entschlossenheit, Wut, aber auch Furcht wieder. »… dann würde ich sehr, sehr böse werden und … vielleicht auch grausam.«

Aeluin biss auf ihre Lippen. Was würde Leyron dazu sagen? Würde er sie belächeln, weil er nicht glaubte, dass eine Frau zu Grausamkeiten fähig wäre? Schon gar nicht sie? Oder würde er ihre Angst bestätigen?

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Leyron Offline

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29.07.2009 09:28
#14 Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Als Aeluin sich erhob, folgte ihr Leyrons Blick, doch noch blieb er liegen und blickte sie von unten herauf an. Ihre Hände spielten nervös in ihrem Schoss. Sie sah wunderschön aus: Das dunkelbraune Haar umspielte sie bis zur Taille und bildete einen anziehenden Rahmen um ihre sonnengebräunte zierliche Gestalt.

In diesem Moment wirkte sie so jung und unschuldig, und doch spiegelte ihr bisheriges Auftreten eine ganz andere Lebenserfahrung wieder. Leyron unterdrückte den Drang sich ebenfalls aufzusetzen und sie erneut tröstend in die Arme zu ziehen. Es war offensichtlich, dass sie mit sich rang, etwas zu erzählen, das ihr auf dem Herzen lag.

Als sie dann zu sprechen begann, weiteten sich seine Augen. Wie konnte sie nur glauben, zur Grausamkeit fähig zu sein? Er schwieg einen längeren Augenblick, blickte sie unverwandt an, dann setzte er sich ebenfalls auf. Noch immer schweigend ergriff er ihre Hände, beließ sie aber auf ihrem Schoss.

»Wenn du dein Leben oder das deiner Familie verteidigen musst, dann ist jedes Mittel recht. Du musst mir versprechen, dass du alles in deiner Macht stehende unternehmen wirst, um zu leben – solltest du jemals in eine solche Situation kommen!«

Sein Blick war innig, aber sehr bestimmt. Er wollte, dass sie seine Unbeugsamkeit darin erkannte.

Als er nun weiter sprach drückte er dabei sanft ihre Hand. »Wo Zorn und Rache sich treffen wird Grausamkeit geboren, aber ein so reines Herz wie das deine Aeluin ist dazu nicht fähig.«


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Aeluin Offline

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02.08.2009 04:31
#15 Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Ein Lächeln stahl sich bei Leyrons Worten auf Aeluins Gesicht. Sie waren seltsam tröstend, auch wenn sich Aeluin nicht ganz sicher war, ob sie stimmten. Wer hatte schon ein reines Herz?

»Ich weiß nicht Leyron …«
, antwortete sie. »Du sagst das so leicht. Mein Leben verteidigen … Oder das meiner Familie … Wahrscheinlich würde ich das instinktiv tun. Aber um welchen Preis?«

Aeluin blickte ihn einige Momente mit ihren grünen Augen fragend an, dann hob sie gedankenverloren ihre rechte Hand und begann Leyrons Schlüsselbein mit den Fingerspitzen nachzuzeichnen.

»Ich möchte nicht töten, Leyron …«, begann Aeluin von Neuem. »Ich glaube nicht, dass ich das auch noch ertragen könnte, dass ich jemandem das Leben genommen hätte. Auch wenn ich es nur tat, um mein eigenes Leben oder das von jemand anderes zu retten …«

Während ihre Finger weiter auf Leyrons warmer Haut hinauf- und hinabwanderten, blickte Aeluin nun Leyron wieder an.

»Ich wäre gern so, wie du Leyron. So stark und entschlossen. Dir macht nichts Angst und du weißt, was man in gefahrvollen Situationen machen muss … Du lebst dein Leben so wie du es magst, völlig unabhängig davon, was in deiner Umwelt passiert. Du wirst immer ein Weg finden …«

Ihre Finger sanken auf ihren Schoß zurück und Aeluin küsste leicht die Stelle, die sie gerade noch gestreichelt hatte. Dann lehnte sie sich wieder zurück und meinte: »Ich wünschte, ich wäre auch ein Mann …«

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Leyron Offline

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02.08.2009 07:12
#16 Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Während Aeluin davon sprach, wie sie sich sein Leben vorstellte, versteifte sich Leyron leicht unter ihrer Berührung. Sie wusste so wenig von dem, wie sein Leben wirklich war. Er kannte Grausamkeit, er verkörperte all das vor dem sie Angst hatte, was von ihrem eigenen Wesen soweit entfernt war …

Aeluin unterbrach seine Gedanken, als sie einen Wunsch äußerte, der ihn dann doch zu einem Grinsen verleitete.

»Oh nein, nein Luin«, antworte er ihr mit gespielten Entsetzen in der Stimme, »dann wärst du nicht annähernd so verlockend!«

Aeluin musste auch grinsen, doch dann verschwand ihr Lächeln wieder. »Ich meine das ernst, Leyron!«

»Ich habe auf hartem Weg gelernt, Aeluin, dass Freiheit das höchste Gut ist. Du siehst mich mit anderen Augen, weil du dir das Leben, wie ich es gesehen habe, dir nicht einmal vorstellen kannst und solltest.«


Er wollte sie nicht mit der Nase darauf stoßen, dass er ein Krieger war. Dass er genau die Art von Mann war, den sie niemals wollte. Und doch drängte etwas in ihm, sich ihr ein Stückweit zu öffnen. Sie sollte mehr von ihm wissen, um eine ehrliche Entscheidung treffen können.

Leyron kam nicht mehr dazu, sich über seine eigenen Gedankengänge zu wundern, da seine Zunge bereits schneller war.

»Mein Leben mag einige Vorteile haben, was meine Unabhängigkeit angeht. Aber es ist nicht das Leben, dass du führen willst, Aeluin, das kannst du mir glauben. Ich bin ein Krieger … Hast du das schon vergessen, Sternchen?«

Er sprach mit neckendem Unterton und doch war er sich bewusst, dass er vermutlich all seine Bemühungen der letzten Tage zu nichte gemacht hatte, weil er sich ihr als der Leyron zu präsentieren wagte, der er jetzt war. Ein großes Stück seiner Vergangenheit hatte er hinter sich gelassen, aber er würde sie nie abstreifen können.


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02.08.2009 07:29
#17 Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Aeluin ergriff seine Hand und streichelte sie. »Leyron!«, sagte sie leise, aber leicht vorwurfsvoll. »Hälst du mich wirklich für ganz naiv und dumm?«

Ihre grünen Augen blickten ihn geradewegs an. »Ich habe kein bisschen vergessen, dass du ein Krieger bist. Selbst wenn du derzeit wenig kriegerisch zu mir bist. Aber dein ganzes Wesen scheint von diesem … hm … Charakterzug geprägt zu sein.«

So recht vermochte die junge Frau nicht erklären, was sie meinte. Wieso glaubte Leyron eigentlich, dass sie nur in einer heilen Welt gelebt hatte? Sie konnte ihm auch von weniger schönen Dingen erzählen, doch das war keine Sache, mit der sie prahlen wollte. Nein, sie wollte sie gern vergessen …

»Außerdem«, fuhr Aeluin leise fort, »sprechen deine Narben ihre eigene Sprache …«

Ihre Finger wanderten zu seinem Handgelenk hinauf, dessen Haut durch vernarbtes Gewebe seine Weichheit verloren hatte. Sie blickte Leyron tief in die Augen und zog dann seine Hand zu ihrem Gesicht. Ihre Lippen begannen sanft die ehemaligen Wunden zu küssen.

»Leyron. Ich will nicht dein Leben leben. Ich weiß, dass ich das weder könnte, noch wollte. Aber vielleicht kann ich dir zeigen, dass es auch ein anderes Leben gibt. Abseits von Mord und Totschlag. Abseits von Blut und Narben … Oder willst du es nicht einmal versuchen? Magst du kein Leben in Ruhe und Frieden?«

Ihre Lippen lagen nun voll aufeinander und liebkosten ihn nicht mehr. Nur ihre Finger streichelten die Narben um sein Handgelenk.

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02.08.2009 07:32
#18 Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Ihre Berührung war so sanft, so verlockend. Sein Körper verstand diese Sprache und signalisierte ihm eindeutig, das Gespräch in eine andere Richtung zu lenken. Aeluin kam ihm jedoch zu vor, so dass er nur dankbar annehmen brauchte.

»Würde ich sonst zu dir zurückkommen wollen?«, fragte er und blickte ihr dabei tief in die Augen.

Mit dem Zeigefinger seiner freien Hand berührte er ihren Mundwinkel und zeichnete dann zärtlich ihre Lippen nach.


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Aeluin Offline

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02.08.2009 07:35
#19 Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

»Vielleicht willst du mich ja auch nur verführen!«, antwortete Aeluin und grinste ihn an. Die Finger ihrer anderen Hand wanderten zu Leyrons Wange und zeichneten seinen Wangenknochen nach. »Möglicherweise kann ein Mann wie du ja ein Dorf nicht verlassen, bis er nicht eines der Mädchen in seinen Armen gehalten hat.«

Aeluin kam näher und begann nun mit ihren Lippen den Wangenknochen zu liebkosen. Dann hörte sie ganz plötzlich wieder damit auf. Sie wollte Leyron reizen und mit ihm spielen.

Sie legte sich wieder hin und blickte Leyron von unten her an, während sie ihre Hände unter ihrem Kopf verschränkte. »Du sehnst dich am Ende nur nach einer Frau und nicht nach einem Leben ohne Waffe.«

Frech schaute sie zu Leyron hinauf, aber ihr Mund durfte nicht grinsen.

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Leyron Offline

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02.08.2009 07:38
#20 Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Leyron schmunzelte und zog seine Augenbrauen in die Höhe, dann ließ er seinen Blick musternd von ihrem Gesicht bis zu ihren Füßen hinabwandern, die unter dem Laken hervorschauten, das ihren Unterleib verdeckte. Mit einer fließenden Bewegung zog er das Laken von ihr fort und als sein Blick wieder hinaufwanderte, war er bedeutend langsam und folgte seiner Hand, die er nun von ihren Zehen bis zu ihrer Brust hinauf wandern ließ, ohne sie direkt zu berühren. Jedoch so nahe, dass der bloße Gedanken an sie erotische Gedanken hervorrufen konnte.

»Mir scheint, dass du es bist, die mich verführen will. Ein Leben in Ruhe und Frieden. Ist es denn dann verwunderlich, auch die Geborgenheit zu suchen, die mit einem solchen Leben einhergeht?«

Von der Brust aus ließ Leyron nun beide Hände wandern bis je eine an ihren Händen angekommen war. Erst jetzt berührte er sie.

Behutsam zog er Aeluin zu sich hinauf, so dass ihr Oberkörper sich aufrichtete und ihre Brust sich unter dem dünnen Stoff in seine Richtung wölbte. Leyron legte seine Hand auf ihre Wange und ließ sie von dort langsam hinab wandern, bis sie auf ihrer Brust zum liegen kam. Aeluin zitterte, doch ihr Blick hielt dem seinen stand.

Leyrons Fingerspitzen kreisten sanft über ihre Brustwarzen, in dem Wissen, dass der kühle Stoff unter seinen Berührungen, diese empfindliche Stelle ebenfalls stimulierte. Er beugte sein Gesicht zu ihr und küsste sie leidenschaftlich. Seine Zunge erkundete ihren Mund und seine Zähne spielten mit ihren Lippen.

»Vertraue mir, Sternchen«, hauchte er verlockend in ihr Ohr, »ich möchte dir etwas schenken. Niemand weiß, was der morgige Tag uns bringt und ich möchte, dass du etwas zurück behältst, das dich an mich erinnert. Entspann dich und schließe Deine Augen. Ich werde dir keine Schmerzen bereiten und ich werde deine Grenze nicht überschreiten, ich verspreche es dir.«

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Aeluin Offline

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02.08.2009 07:40
#21 Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Aeluins Herz setzte für einen langen Moment aus, als Leyron ihr das Laken vom Körper zog. Ihr Unterkleid war hochgerutscht und bedeckte gerade noch alles. Sein Blick und seine Hand, ließen alles in ihrem Körper zu kribbeln beginnen, obwohl er sie nicht einmal streifte. Doch gerade das heizte ihre Sehnsucht nach Berührung an.

Fast willenlos ließ sich Aeluin von Leyron nach oben ziehen, gespannt und erregt, was da kommen würde. Als Leyron ihre Wange berührte, schloss sie für einen Moment genießend die Augen. Seine Hände waren wie elektrisierend und es fühlte sich so an, als würde ihr Blut unter ihnen zu brodeln beginnen.

Als dann seine Hand auf ihrer Brust lag, öffnete sich ihr Mund und ihr Atem ging schneller. Ihre Augen suchten in Leyrons Blick nach einer Antwort. Eine Antwort auf die Frage, ob er nur mit ihr spielen wollte. Gleichzeitig erinnerte sie sich an die letzte Situation, in der sie ein Mann so berührt hatte. Es war das erste und das letzte Mal gewesen und hatte sich nicht im mindesten so angefühlt.

›Aber genau so muss es sich anfühlen‹
, dachte Aeluin, während Leyron nun immer zärtlicher, aber auch leidenschaftlicher wurde. Aeluins Verstand drohte auszusetzen und sie wollte sich gern fallen lassen. Nur noch fühlen …

Seine Stimme … Sie war verlockend, verzaubernd, männlich. Noch nie hatte ein Mann solche Gefühle in Aeluin auslösen können. Niemals zuvor hatte sie sich dermaßen weiblich und verführerisch gefühlte.

Aeluin schaute in Leyrons Augen, doch ihr Blick war schon nicht mehr ganz so klar wie sonst. »Ich werde dich nie vergessen, Leyron. Ob du mir etwas schenkst oder nicht …«, antwortete sie. Dann schloss sie die Augen, um sie noch einmal langsam zu öffnen. »Ich vertraue dir, Leyron.«

Dann schloss sie die Augen und war gespannt, erregt, was Leyron tun würde. In diesem Moment gab sie Leyron ohne Sorge ihr Leben in die Hand und nur ein winziger Teil ihres Verstandes fragte, ob es nicht falsch wäre. Denn sie wusste ja eigentlich kaum etwas von dem Mann und kannte ihn erst seit acht Tagen, auch wenn es ihr wie eine Ewigkeit vorkam.

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Leyron Offline

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23.08.2009 09:57
#22 Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

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Ein Lächeln schlich sich in Leyrons Gesicht als er sich neben Aeluin legte und sie beobachtete. Er hatte sie befriedigt und doch hatte sie ihm fast ebenso viel geschenkt. Auch wenn der süße Schmerz in seinen Lenden ihn eines besseren überzeugen wollte.

Das Laken war verrutscht und hatte in dem Moment als er sich bewegte mehr preisgegeben wie in den letzten Stunden, doch nun da er seine Position verlagert hatte, spannte es sich wieder um seine Hüften. Ihre Hingabe hatte ihn gerührt und mit Freude erfüllte, es erfreute ihn das er ihr diese Erfahrung hatte schenken können und das sie eindeutig zugeben musste, das er sein Versprechen erfüllte hatte.

Als Aeluin ihre Aufmerksamkeit von der Decke wieder auf ihn lenkte, schenkte er ihr ein zärtliches Lächeln. Sie wirkte ermattet und selig berührt. Und wie ihm schien ahnte sie nur mehr, das dies erst der Anfang war von dem was sie erleben konnte. Leyron umfasste ihren noch immer erhitzen Körper und zog sie näher zu sich heran, sanft drehte er sie so in Position das sie mit ihrem Rücken vor ihm lag und er sich an sie schmiegen konnte.

Zärtlich drückte er ihr einen Kuss auf den Hinterkopf und ließ seine Hände auf ihrem Bauch ruhen. „Du schmeckst ebenso so verführerisch wie du aussiehst Sternchen.“


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Aeluin Offline

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23.08.2009 10:14
#23 Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Was vorher war, steht im Over-18-Bereich

Von Glück erfüllt, ließ sich Aeluin in Leyrons starke Arme ziehen. Sie schmiegte sich mit ihrem Rücken nah an ihn und schloss die Augen. Ihre Hände legte sie auf die seinen und schwieg für eine Weile.

»Du hast mich geschafft«, sagte sie mit einem leicht vorwurfsvollem Ton, doch als sie ihren Kopf zu ihm drehte, lächelte sie ihn liebevoll an. Sie drehte ihren Arm so, dass sie mit der Hand seine Wange berühren konnte und wisperte: »Danke!« Dann gab sie ihm einen sanften und liebevollen Kuss.

Ihre Augen strahlten, als sie sie nach dem Kuss wieder öffnete und in Leyrons Gesicht schaute. Ihr Blick wanderte gedankenverloren auf Leyrons Schulter, wo seine Muskeln ein schönes Bild abgaben.

»Ein Krieger!«, sagte sie verwundet. »Wer hätte gedacht, dass ich einen Krieger so nah an mich heranlasse?«

Sie sah wieder Leyron an, aber es war keine Abweisung in ihren Augen zu lesen, eher Verwunderung und Belustigung.

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Leyron Offline

Krieger


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04.09.2009 21:34
#24 Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Morgen Zitat · Antworten

»Ich glaube fast, dass nur ein Krieger es schaffen konnte, deine unsichtbare Mauer zu durchbrechen. Vielleicht hast du aber auch instinktiv erkannte, dass eben auch ein Krieger seine guten Seiten hat.« Leyron grinste.

»Es erleichtert mich aber ungemein, das es dir gefallen hat und ich dir scheinbar nicht zu viel versprochen habe.«


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Aeluin Offline

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04.09.2009 21:51
#25 Pen Anaith — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Morgen Zitat · Antworten

Aeluin musste kichern. Vielleicht hatte Leyron damit sogar ein stückweit Recht. Allerdings war es nicht das kriegerische, das Leyron geholfen hatte, ihre Mauern zu durchbrechen. Vielmehr war es seine Zärtlichkeit, die sie immer wieder überraschte. Liebevoll blickte Aeluin Leyron an.

»Und ob es mir gefallen hat.«
Abermals küsste sie Leyrons Lippen zärtlich. Einen Moment erinnerte sie sich daran, dass Andirana gesagt hätte, dass Männer im Bett immer Bestätigung brauchten, doch schon schob sie den Gedanken beseite. Es war ja gänzlich unerheblich.

Wieder kuschelte sie sich mit dem Rücken an Leyron und blickte nun durch das offene Fenster, wo die Morgensonne alles in goldenes Licht tauchte.

»Ich glaube … oder hoffe es zumindest … nicht, dass es daran liegt, dass du ein Krieger bist, dass du es schaffst meine Mauern zu durchbrechen. Nein … Es ist irgendwas anderes. Etwas, das ich nicht fassen kann und dem ich deshalb hilflos ausgeliefert bin …«

Aeluin lächelte und streichelte Leyrons Hände. Sie genoss die Nähe und Geborgenheit, die sie in seinen Armen fühlte.

»Es ist unfassbar, wie du es schaffst auf alle erdenkliche Weise, alle tiefen Gräben und Fallen zu umgehen. Du findest ständig neue Wege, um zu mir vorzudringen und mich so irrsinnig gut fühlen zu lassen.«

Eine Weile dachte Aeluin darüber nach, doch sie kam einfach nicht dahinter, wie er das tat. Wie schaffte es ein Krieger ihr derart nahe zu kommen?

»Sogar auf dem Weg, den du heute gewählt hast … Der Weg, vor dem ich das härteste Tor mit dem stärksten Schloss aufgestellt habe, den ich mit den meisten Fallgruben bestückt habe, überwindest du ohne auch nur die geringste Gegenwehr von mir zu bekommen!«


Nun drehte sich Aeluin wieder so, dass sie Leyron anblicken konnte. »Hast du eigentlich eine Ahnung davon, wie gefährlich du für mich bist?«, fragte sie vorwurfsvoll. Sie erwartete keine Antwort, sondern fuhr fort. »Weißt du, ahnst du, wie schön jeder Moment mit dir für mich ist? … Es ist ein aufregendes Abenteuer, auf das ich mich eingelassen habe und es ist so wunderschön.«

Aeluin drehte sich nun auch mit ihrem Becken auf den Rücken, während ihr Oberkörper sich weiter in Leyrons Richtung bog. Sie bedachte ihn mit einem intensiven Kuss.

»Ley«, flüsterte sie. »Ich vertraue dir …« Sie blickte ihn wieder an und suchte nach der Antwort, die sie vorhin nicht bekommen hatte. »Sag mir ehrlich: Bin ich nur eine weitere deiner Frauen? Kann es sein, dass du mich morgen mit einer anderen Bauerntochter ersetzt? … Ich muss das nur wissen, damit ich in diesem Falle die Mauern um … mein Herz verstärke, damit du nicht unbeabsichtigt auch noch dieses entflammst. Es mag nicht viel wert sein, aber es ist das Kostbarste, was ich besitze. Es würde sich nach dir verzehren und am Ende bliebe nur ein trostloses Häufchen Asche übrig …«

Aeluin wusste natürlich ganz klar, dass Leyron ihr Herz schon längst entflammt hatte. Sie wusste nicht genau, wann es geschehen war, doch manchmal glaubte sie, dass es schon bei ihrer ersten Begegnung am Brunnen passiert sein musste. Aber sie wollte Leyron mit ihrer Liebe nicht verscheuchen. Auch wenn sie bezweifelte, dass er es nicht spüren, sehen und hören musste. Sie war leider nicht sehr gut im Verstecken ihrer Gefühle für Leyron.

Noch einmal hub Aeluin an: »Ich will und werde dieses Abenteuer mit dir genießen. Jeden Moment … solange es dauert. Aber ich brauche diese Ehrlichkeit von dir, damit ich meinen Verstand beruhigen kann, wenn er sich endlich wieder zu Wort melden kann!« Ein Lächeln huschte über Aeluins Gesicht. »Heute Abend … Wenn ich allein in Fandasaf sitze und meine Gedanken zu dir wandern … Dann wird mein Verstand mit mir schimpfen und wird sich nicht damit abspeisen lassen, dass ich noch nie so glücklich war!«

Ihre Finger strichen noch einmal sanft über Leyrons Wangenknochen, dann vereinigten sich ihre Hände vor seiner Brust. Sie wollte ihm damit beweisen, dass sie ihn loslassen würde, wenn er sie nicht wollte; auch wenn ihr Herz in ihr schrie, sie solle ihn festhalten. Gespannt, ja ein wenig furchtsam wartete sie auf seine Antwort.

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