Zufrieden sah Erchirion wie der Mann neben ihm nun mit dem Essen begann und sich sogar ein Brot schmierte. Der Prinz selbst biss auch von seiner Brotscheibe ab, aber so wirklich hungrig war er noch immer nicht.
Als der Mitpatient plötzlich überrascht fragte, woher es Erchirion denn wüsste, hielt der junge Mann mit dem Essen inne. „Naja, Arassuil hat es mir eben erzählt. Es war doch sehr mutig von Euch und nichts weswegen Ihr Euch schämen müsstet.“ Das meinte der Prinz sogar ernst. Was wäre denn heldenhaftes daran gewesen, wenn er dem Mädchen einfach seinem Schicksal überlassen hätte. „Ihr verdient eine Auszeichnung“, meinte Erchirion noch. „Ich werde mit meinem Onkel darüber sprechen.“ Vielleicht würde das Hador ja ein wenig aufmuntern.
Erchirion kamen wieder die Bilder des Kampfes vor einigen Tagen in den Kopf, als Hador den Ork ansprach. Es war nicht wirklich eine schöne Erinnerung. Und er würde ihm sicherlich nicht sagen, dass zwei ihrer Gegner hatten fliehen können. Aber Erchirion war schon außer Gefecht gesetzt worden und seine zwei Mitstreiter, Thenar und Emeldir, hatten auch kaum noch Kraft gehabt. „Ich habe bereits so einige Orks und Uruk-Hai getötet. Und ich denke sie alle schätzen sich nicht glücklich,“ meinte Erchirion nur und biss wieder von seinem Brot. „Doch nun bitte, nehmt Euch noch ein wenig zu Essen mit. Ihr habt hier doch Taschen Eurer Tunika. Ein wenig Obst? Ein Ei? Bitte, nehmt!“ Erchirion war dies durchaus ernst. „Vielleicht bekommt Ihr später noch Hunger." Schnell hatte er einen Apfel und ein paar Trauben genommen und diese Hador in die Seitentaschen geschoben.
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Hinfallen, Aufstehen, Krone richten, weiter gehen ...
Hador staunte nicht schlecht, als der Prinz ihm Obst in die Taschen seiner Tunika stopfte, die er neben sich auf die Bank gelegt hatte. »Ich bitte Euch ...«, sagte er und hob abwehrend die Hände. »Ich bekomme doch auch zu essen. Und das Essen ist hier sehr gut! Ich glaube auch nicht, dass man Euch zwingen wird alles aufzuessen.«
Der junge Soldat blickte den Prinzen in dessen graue Augen. »Außerdem würde ich ungern eine mit Melonensaft durchtränkte Tunika haben, wenn ich ehrlich bin!« Hador grinste.
»Ich weiß nicht, ob das mutig war ...«, sagte Hador wieder ernst und blickte vor sich auf den Weg. »Ein Soldat der Veste darf aus so einem Kampf nicht so herauskommen, wie ich es getan habe. Schließlich habe ich auch schon einige Orks getötet und die waren weit gefährlicher als eine Handvoll Männer ...«
Hador wusste selbst nicht, warum er das dem Prinzen erzählte. Er kannte ihn nicht und so zugerichtet zu sein, war wahrhaftig keine Geschichte, die man erzählte.
------------------------------------------------ Hier gelobe ich Lehnstreue und Dienst für Gondor und für den Herrn und Truchsess des Reiches, zu sprechen und zu schweigen, zu tun und geschehen zu lassen, zu kommen und zu gehen, in der Not und in guten Zeiten, im Frieden oder Krieg, im Leben oder Sterben, von dieser Stunde an, bis mein Herr mich freigibt oder der Tod mich nimmt oder die Welt endet. So sage ich, Hador, Húrins Sohn, aus Gondor.
Erchirion hörte auf dem Soldaten das Essen anzudrehen. Er hatte ja recht. Man würde ihn hier bestimmt zu nichts zwingen. Doch er wollte doch einfach nur, dass die Heiler annahmen er hätte soviel gegessen. Das würde bedeuten, dass es ihm deutlich besser ginge und dass sie ihn auch bald entlassen konnten.
Der junge Prinz musste sogar kurz grinsen, als Hador das mit dem Melonen-Saft erzählte. Nein, das wäre sicher nicht so gut gekommen. „Mh, die bekommt Ihr doch sicherlich hier gewaschen. Und das ist auch sicher nicht Eure einzige Tunika.“ Nein, als eine Wache der Veste konnte man sich ganz sicherlich mehr leisten.
Doch nun verfinsterte sich wieder Hadors Miene und er dachte an die Auseinandersetzung mit diesen Männern. „Vielleicht wollt Ihr das gar nicht hören, aber Ihr habt alleine, selbst als Soldat, keine Chance gegen eine handvoll Männer? Wie wollt Ihr das anstellen? Wisst Ihr ob die Männer schon verurteilt wurden?“
Erchirion schob den Hocker mit dem Essen zur Seite. Er war fertig für heute. Das Obst und das Ei hatte er nun doch nicht angerührt. Hador konnte gerne weiteressen, da hatte er kein Problem damit.
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Der Soldat schaute zu seinem Kameraden. Hatte er recht? Hatte er sich tatsächlich nicht gegen diese Männer wehren können? Er konnte sich nicht entscheiden. Außerdem hatte er trotz allem seine Schönheit verloren ...
»Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, ob die Männer nicht verurteilt sind«, sagte Hador. »Ich ... Ich habe seitdem mit niemanden gesprochen ... Ich weiß auch nicht, was passiert ist. Irgendwann konnte ich nicht mehr. Sie schlugen zu viert auch mich ein, während mich zwei festhielten. Ich ... Ich bin wohl bewusstlos geworden. Und ich bin erst hier wieder aufgewacht. Lauter Heiler blickten mich an, aber sie war nicht da ...«
Hador war traurig geworden, als er an Adriana denken musste. Sie war nicht da gewesen. Wahrscheinlich wollte sie mit einem Schwächling und so wie er aussah nichts mehr zu tun haben.
Um sich abzulenken, nahm Hador wieder etwas von dem Tablett des Prinzen und kaute gedankenlos darauf herum.
------------------------------------------------ Hier gelobe ich Lehnstreue und Dienst für Gondor und für den Herrn und Truchsess des Reiches, zu sprechen und zu schweigen, zu tun und geschehen zu lassen, zu kommen und zu gehen, in der Not und in guten Zeiten, im Frieden oder Krieg, im Leben oder Sterben, von dieser Stunde an, bis mein Herr mich freigibt oder der Tod mich nimmt oder die Welt endet. So sage ich, Hador, Húrins Sohn, aus Gondor.
Nachdenklich sah Erchirion den Mann neben sich an. Seine Verletzungen machte den jungen Mann scheinbar sehr zu schaffen. Er war momentan auch nicht besonders hübsch. Aber wer sagte denn, dass es so bleiben sollte? Die Schwellungen und blauen Flecken würde abheilen und womöglich sah Hador dann aus wie zuvor. Er brauchte eben einfach ein wenig Geduld. Doch davon würde Erchirion ihm nichts erzählen, denn ihm fehlte es ja selbst daran.
„Gut, ich werde meinen Onkel auch danach fragen. Vielleicht weiß er ja was aus den Männern geworden ist. Ich bin mir sicher, ihr wollt Euch sicher noch persönlich bei Ihnen bedanken“, meinte Erchirion nachdenklich. Er konnte ja leider dem Ork nicht mehr seine Meinung sagen. Hador hingegen wohnte noch immer in der selben Stadt wie diese Männer.
„Sie?“ Erchirion war verwirrt. Wer war nicht dagewesen? Welche 'Sie'? „Ihr meint doch nicht dieses furchtbare alte Weib, welches hier arbeitet und ihren Mund nicht halten kann. Die geht einem wirklich tierisch auf die Nerven.“
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Grübelnd überlegte Hador, was der Prinz meinen könnte. Warum nur sollte er sich bei den Männern bedanken wollen? Doch dann verstand er, was Erchirion hatte sagen wollen. Er lächelte grimmig, doch wurde er dann wieder ernst. Wenn er jetzt schon nicht viel hatte erreichen können, so würde er auch später nicht gegen die Männer ankommen.
Er lauschte weiter Erchirions Worten und musste plötzlich, trotz der Schmerzen, losprusten. »Ihr meint Ioreth?«, lachte Hador aus vollem Hals. »Oh was denkt Ihr nur von mir? Sehe ich so lebensmüde aus, dass ich mich totreden lassen will?«
Irgendwie war es schon komisch, denn ein wenig lebensmüde war Hador schon gewesen. Doch das Gespräch mit dem Prinzen tat ihm gut. Er vergaß seine dunklen Gedanken.
»Ioreth ist wirklich schrecklich …«, fuhr Hador fort. »Aber immerhin hat sie mir irgendwelche Salben und Kräuter gegeben und die Schwellungen und Prellungen nehmen dadurch schon ab …«
Hador blickte auf seine entblößten Arme, die mit blauen Flecken übersät waren.
»Nein«, sagte Hador nun leiser und fast ein wenig verträumt. »Ich meine Adriana. Sie ist, nein sie wird Heilerin. An diesem Abend war ich mit ihr tanzen … Sie ist das wunderbarste Geschöpf auf dieser Erde. Sie hat mich schon vor ein paar Tagen behandelt. Hier …« Hador fasste sich an die Wange, wo vielleicht noch ein Grind seiner Wunde zu sehen war, die Adriana versorgt hatte. »Da wurde ich von einem herunterfallenden Balken getroffen. Als ich ihr das Leben rettete. Húrins Haus hatte gebrannt … Und sie hat mich behandelt … mit ihren zarten Fingern. Irgendetwas mit Ringelblumen. Die scheinen auch für Liebestränke zu sein, hat sie gesagt. Wahrscheinlich bin ich deswegen so hin und weg von ihr!«
Hador blickte Erchirion an und sein Gesicht hatte diesen seltsam dümmlichen Gesichtsausdruck, den nur ein verliebter Mann haben konnte. Er sah ziemlich grotesk aus, so übel zugerichtet, aber selig strahlend.
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Erchirion musste sogar selbst ein wenig schmunzeln, als herauskam, dass Hador eben nicht Ioreth meinte. Die Reden der alten Dame schienen auch diesem jungen Mann auf den Geist zu gehen. Auch wenn Hador bestätigte, dass Ioreth viel von der Heilkunst verstand. Das hatte Erchirion nun schon von einigen Leuten gehört. Vielleicht war ja etwas Wahres dran, aber musste sie deshalb so gesprächig und ... alt, noch dazu eine Frau sein?
Nun erzählte der Soldat aber, von wem er eigentlich gesprochen hatte. Es schien sich um eine junge Frau, eine angehende Heilerin, zu handeln. Erchirion überlegte, ob er diese Adriana kannte. Gesehen hatte er sie noch nicht aber er glaubte, dass Elanya von der jungen Heilerin erzählt hatte, welche immer mit ihr im Garten Ball spielte und welche das kleine Kind sehr gerne hatte.
In Hadors Augen konnte Erchirion aufrichtige Liebe erkennen. Sein Blick und die Art wie er über sie sprach, ließen da keine Zweifel offen. Den Mann hatte es allen anscheinend ziemlich erwischt. Erchirion selbst machte es ein wenig traurig, denn er kannte so ein Gefühl nicht wirklich.
„Sie ist es sicher wert, diese Adriana. Ich hoffe für Euch, dass Ihr ihr nicht vollkommen egal seit. ... Es muss schön sein. Ich ... ich kenne das nicht. Ich denke ich habe noch nie geliebt“, meinte Erchirion traurig und es entsprach der Wahrheit. Er meinte damit nicht die Liebe innerhalb der Familie, sondern die Liebe zwischen einer Frau und einem Mann. Natürlich hatte auch Erchirion geflirtet und führte Mädchen aus, aber es war nie die wahre Liebe.
Erchirion wurde aus den Gedanken gerissen, als Arassuil am anderen Ende des Gartens erschien und auf sie zukam. Der junge Prinz sah auf das Frühstückstablett. Es hatte sich gut geleert, ohne dass er selbst viel gegessen hatte. Er schmunzelte, denn genau so sollte es sein.
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»Und ob sie es wert ist«, sagte Hador emotional. »Ihr müsst sie unbedingt kennenlernen! Ich will sie Euch vorstellen …« Dann hielt er inne und betrachtete den Prinzen näher. »Oder vielleicht doch nicht …«, fuhr er zögernd fort. »Ihr … Ihr seht viel zu schön aus. Fast zu schön, um wahr zu sein …« Fast ein wenig neidisch musterte Hador sein Gegenüber. »Am Ende verliebt sich Adriana in Euch und vergisst mich … So wie ich jetzt aussehe, ist das auch kein Wunder …«
Missmutig starrte Hador auf seinen zerschundenen Körper. »Bisher war ich ihr nicht egal …«, sagte Hador und er meinte es ernst. Die Abfuhr Adrianas hatte er nicht an sich heran gelassen. »Aber nun bin ich nur noch ein blau-grün-gelbes Etwas …«
Auf die fehlende große Liebe in Erchirions Leben ging Hador nicht ein. Zum einen, weil er selbst von seinen Problemen eingenommen war und zweitens fand er, dass man mit einem Prinzen über so etwas nicht sprechen durfte.
Nun kam Arassuil wieder und Hador sah ihn. »Das wird aber auch Zeit«, sagte er zum Prinzen. »Ich halt das nicht mehr lange aus. Dieser Juckreiz …«
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Der Heiler Arassuil kam zügig heran. Er freute sich, dass seine Idee sich so gut umgesetzt hatte und der Prinz und der Soldat nun gemütlich beieinander saßen. Das konnte den beiden nur gut tun.
Als er bei den beiden Männern angekommen war, legte er frische Binden und einen Topf Salbe neben Hador auf die Bank.
Sein Blick fiel auf das Tablett und er wunderte sich etwas, dass der Prinz so viel gegessen hatte. »Wie ich sehe, hat Euch die Unterhaltung gut getan!«, lächelte Arassuil. »Und Euer Appetit ist besser, als ich erwartet habe.«
Während der Prinz nun reagierte, begann Arassuil geschickt die Reste der Verbände Hadors abzustreifen, damit er die Haut eincremen konnte.
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Erchirion schmunzelte, als Hador erst meinte, er müsse ihm Adriana unbedingt vorstellen. Doch dann schien der junge Soldat plötzlich einen Rückzieher machen zu wollen. Er hatte wohl Angst, dass Erchirion ihm die Show stehen könnte. Natürlich, er war ein Prinz und momentan sah er wirklich besser aus als dieser grün und blau geschlagene Mann. „Wenn Ihr eine Dame wärt, hätte ich dies nun als Kompliment aufgefasst. Aber so ist es etwas ... merkwürdig“, meinte Erchirion. Zu schön um wahr zu sein ... Ja, solche Worte würde gerne mal von einer Frau hören. Hador war doch nicht etwa ... nein, er liebte ja scheinbar diese Adriana. Das konnte also nicht der Fall sein.
„Hador, Ihr werdet doch nicht ewig so aussehen wie gerade jetzt. Eure Wunden werden verheilen. Also macht Euch nicht so viele Gedanken. Zumal Narben sogar auf manch eine Frau anziehend wirken“, Erchirion nickte um seine Worte zu bekräftigen.
Nun war Arassuil mit einem Bottich voll Salbe und frischen Verbänden herangetreten und begann sogleich den Soldaten damit zu verarzten. Als er das Essen ansprach nickte Erchirion. „Sehr wohl. Es war wirklich gut und ja, ich habe viel gegessen. Wie Ihr seht ... Ich denke dass es nicht mehr lange dauert, bis ich meine Kräfte vollständig zurückerhalten habe.“ Mit stolz erhobenen Kopf sah der Prinz den Heiler an, schwieg nun aber kurzzeitig, damit Arassuil in Ruhe seine Arbeit machen konnte.
Etwas lag dem Prinzen aber noch auf dem Herzen. Er wusste allerdings nicht ob Arassuil der Richtige war, um ihn darauf anzusprechen. „Ich muss noch was wissen“, begann er. „Wer bildet zur Zeit hauptsächlich die Soldaten und Waldläufer hier in dieser Stadt aus? Noch immer Falborn?“ Als Erchirion aus Dol Amroth nach Minas Tirith geschickt wurde, um hier weiter ausgebildet zu werden, war dieser Mann teilweise sein Ausbilder gewesen. Zumindest auf dem letzten Stück Weg der Anstrengungen.
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Hador grinste Erchirion an. »Ich sage nur die Wahrheit. Von Schönheit verstehe ich was!«
Dann war schon Arassuil da und begann ihm die Verbände abzunehmen. Hador musste dann so verharren, denn seine Rippe war ja gebrochen und es tat weh, wenn er sich anders setzte. Doch der Heiler trug die Salbe schnell und geschickt auf. Hador atmete auf, denn der Juckreiz ließ endlich nach.
Eririons Worte über das Essen nahm er nur am Rande wahr, aber bei Falborns Namen horchte er auf.
»Das hättet Ihr auch mich fragen können«, meinte Hador zum Prinzen. »Meint Ihr nicht, dass ein Soldat darüber besser Bescheid weiß, als ein Heiler?«
»Es tut mir leid, Prinz«, meinte Arassuil. »Ich kann Euch da tatsächlich nicht weiter helfen.«
»Aber ich«, mischte sich Hador wieder ein. »Ja. Derzeit ist Falborn wieder in Minas Tirith. Er ist ein guter Ausbilder. Ich freue mich immer, wenn ich ihn treffe. Denn ich bin ziemlich oft auf dem Übungsplatz und trainiere …«
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Während Arassuil Hador versorgte, antwortete der Soldat auf Erchirions Frage. Natürlich! kam es dem Waldläufer in den Sinn. Hador war Soldat und ein Heiler wie Arassuil kam sicher selten in den Genuss sich auf den Übungsplätzen auf zu halten. Außer es verletzte sich jemand während des Trainings. Dies kam immerhin auch manchmal vor.
Aber nun war es egal. Erchirion kannte den Namen des Mannes, welcher hauptsächlich die Ausbildung der jungen Soldaten leitete. Und es war tatsächlich Falborn. „Mh, er wird sicher sehr beschäftigt sein.“ Erchirion kannte diesen Mann als Arbeitstier.
„Denkt Ihr er wird heute ein paar Minuten opfern können? Denn es drängt mich mit ihm zu sprechen. Arrangiert das bitte für mich!“ meinte er direkt zu Arassuil. Und, mal im Ernst, wer würde dem jungen, verletzten Prinzen schon einen Wunsch, oder wie in diesem Fall einen Befehl, abschlagen?
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»Falborn?«, fragte Hador nach. »Er wird bestimmt erst am Abend Zeit haben. Den Tag über wird er die neuen Soldaten durch die Stadt oder über den Pelennor jagen. Ich bin wirklich froh, dass ich das nicht mehr machen muss. Mit einer Rüstung macht das nämlich gar keine Freude. Andererseits müssten wir das im Falle eines Krieges auch machen … Aber wer würde es schon wagen Gondor oder gar Minas Tirith anzugreifen? Das wagt nicht mal der da drüben!«
Mit dem Kopf wies der junge Mann nach Osten. Inzwischen war Hador schon wieder halbwegs mit Verbänden eingewickelt. Doch er verbot Arassuil ihm wieder den Kopf zu verbinden. Das mochte er gar nicht.
»Könnte mir nicht jemand beim Waschen meiner Haare helfen?«, fragte der junge Mann. »Die fühlen sich sehr unleidlich an …«
Langsam kam wieder Hadors Eitelkeit durch. Er wollte wieder schön aussehen und dafür würde er alles tun.
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Mit einer leichten Verbeugung dem Prinzen gegenüber sagte Arassuil: »Ich werde es veranlassen, dass man nach Herrn Falborn schickt.«
Dann wandte er sich wieder Hadors Verletzungen zu. Er war gar nicht damit zufrieden, dass Hador keinen Verband um den Kopf wollte. Andererseits verstand er, dass es in den heißen Tagen alles noch unangenehmer war.
»Nun«, sagte er lächelnd. »Ich werde Adriana, eine junge Frau, die wir zur Heilerin ausbilden, bitten, dass sie Euch die Haare wäscht. Doch dann solltet ihr wenigtens einen leichten Verband ummachen. Je disziplinierter Ihr seid, um so schneller heilen Eure Wunden!«
Arassuil konnte sich den erschrockenen Blick Hadors gar nicht erklären, doch da lenkte Erchirion schon wieder seine Aufmerksamkeit auf sich.
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Erchirions Wunsch schien mit Hadors Gerede schon fast wieder zu Nichte gemacht zu werden. Natürlich war Falborn sehr beschäftigt, doch für einen Mann wie Erchirion musste er sich Zeit nehmen. Das war schließlich eine Selbstverständlichkeit. Zum Glück sah Arassuil das wohl auch ein, denn er meinte sogleich, dass er jemanden nach Herrn Falborn schicken würde. "Habt dank! Und bitte verliert keine Zeit."
Adriana? Ohje, Hadors Liebste sollte ihm die Haare waschen. Erchirion grinste, denn er verstand Hador nur zu gut. Es war sicherlich sehr schwer für ihn, sich so seiner Herzallerliebsten zu zeigen. Andererseits ... er müsste doch froh sein, wenn er viel Zeit mir ihr verbringen konnte.
„Kann ich diese Adriana auch mal kennen lernen?“ fragte Erchirion nun Arassuil direkt. Bisher hatte er außer Ioreth nur Heiler um sich herum gehabt, welche ihn wuschen, pflegten. Er wollte ja gar nicht von Frauen behandelt werden, doch auf diese Adriana war er doch neugierig geworden. Und deshalb sah er nun fragend von Arassuil und Hador und wieder zurück.
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Hador lief erst rot an und wurde dann ganz blass. Gerade Adriana sollte ihm die Haare waschen? Das war ihm alles andere als Recht. Sie würde ihn sehen. So wie er gerade aussah. Und bestimmt würde sie ihn mitleidig anschauen und innerlich denken: ›Was für ein Versager. Nicht mal gegen die Männer konnte er sich durchsetzen. Dabei ist er doch eine Wache der Veste …‹
Dann hörte er Erchirions Frage und rief bevor Arassuil etwas sagen konnte: »Auf keinen Fall!« Er schaute den Prinzen direkt an und blickte dann ebenso entschlossen zum Heiler. »Ich … Ich finde, dass … dass ein Prinz … unmöglich von einer … nun … also … unfertigen … Heilerin … besucht … ich meine behandelt … werden sollte.«
Hador stammelte einen Satz zusammen. Er wollte auf keinen Fall, dass Erchirion seine Adriana kennen lernte. Bestimmt sah sie dann einen Helden in Erchirion, während er nur ein Schwächling war.
»Das meint Ihr doch auch, Heiler«, fragte er nun ebenso direkt Arassuil.
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Arassuil war sehr überrascht über die verschiedenen Reaktionen der beiden jungen Männer. Schließlich dachte er, dass niemand der beiden die junge Frau, die in seinen Augen fast noch ein Mädchen war, kennen würde. Hadors Worte drückten jedoch eindeutig … ja Eifersucht aus.
›Ist er etwas in Adriana verliebt? Kennt er sie?‹, fragte sich der alte Heiler. Doch wie sollte er das herausfinden?
»Nun«, sagte Arassuil. »Ihr habt schon recht, Hador. Der Truchsess selbst wollte, dass nur erfahrene Heiler um die Gesundheit des Prinzen bemüht sind. Andererseits kann es durchaus sein, dass das Mädchen dem Prinzen das Essen ins Zimmer bringt …«
Er bemerkte, dass Hador weiterhin so blass blieb, während sich rote Flecken auf seinen Wangen bildeten.
»Was interessiert Euch denn so an Adriana?«, fragte der Heiler nun Erchirion. »Sie ist Euch doch nicht bekannt, oder?«
Vielleicht würde der Prinz Antworten auf Fragen liefern, die er sich nicht Hador zu stellen wagte.
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Für Adriana hatte der Arbeitstag ganz gewöhnich begonnen. Nach zwei Routineuntersuchungen bei einem älteren Herren, der an starkem Fieber litt, machte sie sich auf, um sich bei einem der Heilwärte neue Arbeitsanweisungen zu holen. Dabei traf sie zuvällig auf Handir, der sofort auf sie zugeeilt kam.
"Adriana!," rief er in einem komischen, erleichternem Tonfall, "Du bist meine Rettung!" Schon machte sich die Auszuildenen innerlich auf das Schlimmste gefasst, aber ihr Vorgesetzter wedelte nur wild mit den Händen in der Luft herum, bis sie stehen blieb und erklärte ihr:"Stell` dir vor: Gerade eben sind mir die Blätter für meinen Tee ausgegangen! Ist das nicht furchtbar? Ich habe heute noch keine einzige Tasse getrunken!"
Perplex starrte sie ihn an. "Oh. Ja." stammelte sie verwirrt, ohne zu erahnen, auf was er eigentlich hinaus wollte. "Wie gut das du gerade vorbeikommst!," rief er nun aus und strahlte sie erwartungsvoll an, bevor er fortfuhr: "Da kannst du mir eigentlich unverzüglich von dem Johanniskraut aus dem Kräutergarten bringen!" Und wie ein Zauberer beförderte er plötzlich einen kleinen Korb mit einer Sichel darin hinter seinem Rücken zu Tage.
Adriana musterte den Kräutermeister überrumpelt. Doch noch ehe sie etwas einwenden konnte, wandte sich dieser bereits zum Gehen. "Brüh` mir auch gleich eine Tasse auf! Ich zähle auf dich!" Mit fröhlichem Winken verschwand er hinter einer Ecke.
Die junge Auszubildene schaute ihm eine Sekunde nach, als habe sie ein Gespenst gesehen, bevor sie sich endlich wieder fing. So etwas! Zwar hatte sie gerade nach einer Aufgabe gesucht, aber dass sie nun so eine Anweisung erhielt ...! Kopfschüttelnd machte sie sich wie befohlen zu den Gärten auf, wo sie sich missmutig über die beschriebene Pflanze hermachte.
Während sie noch einige Blätter des nervenberuhigenden Krautes sammelte, sank ihre Laune immer tiefer. "Verrückter alter Mann!," grummelte sie, "Der ist echt süchtig nach diesem Zeug!" In diesem Moment konnte sie Handirs Leidenschaft für Tee überhaupt nicht nachvollziehen, ganz im Gegenteil. In ihren Augen war er nun wohl völlig übergeschnappt.
"Als ob es nichts wichtigeres zu tun gebe, als unentwegt Tee zu trinken!," schimpfte sie innerlich, "So viele Kranke müssen heute morgen noch verarztet werden und er ...! Aber mit mir kann man es ja machen ... Ich bin schließlich nur eine armselige Auszubildene!"
Wütend auf den Kräutermeister machte sie sich wütend in Richtung Küche auf.
Mit Hador und Arassuil, und ein verträumter Blick auf Adriana
Hador war wohl sichtlich entrüstet, als er Erchirions Wunsch vernahm, die junge Heilerin auch einmal kennen lernen zu dürfen. Der junge Prinz musste sich zusammenreißen, um nicht zu lachen, so rot war Hadors Kopf geworden. Irgendwie war es schon beeindruckend, wie eine Frau einem Mann den Kopf verdrehen konnte. „Nun, ich denke es ist meine Entscheidung, werter Hador, mit wem ich Umgang pflege. Und wenn ich meine, ich möchte sie kennen lernen, heißt das nicht, dass ich möchte, dass sie meine Hand hält.“ Erchirion sah den jungen Soldaten von der Seite her an. Mann, den hat es ziemlich erwischt ...
Arassuil konnte Erchirion nun beruhigen. „Nein, ich kenne sie nicht. Doch habe ich schon von ihr gehört. Und es wurde nur Gutes gesprochen. Scheinbar ist sie ein interessanter junger Mensch. Wollte sie nicht demnächst heiraten?“ fragte er den Heiler, nur um Hador etwas anzusticheln.
Plötzlich hörte Erchirion ein Geräusch und als er aufsah, erblickte der junge Prinz am anderen Ende des Gartens ein Mädchen, welches sich gerade zu ein paar Kräutern bückte. Sie war das reizenste, bezaubernste Wesen, welches er je gesehen hatte und einen Augenblick blieb ihm der Mund offen stehen. „Wer ist das dort?“ fragte er Arassuil schnell, ohne aber seinen Blick von der Schönheit zu wenden.
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Der Heiler schaute den Prinzen überrascht an. Erst machte er dem anderen Mann auf seine etwas arrogante Art klar, dass ihm niemand etwas vorschreiben durfte und dann sagte er, dass Adriana verlobt sei.
Wenn er ehrlich war, so kannte er Adriana kaum. Die Ausbildung neuer Heiler übernahmen eher die anderen, doch hatte er durchaus schon den einen oder anderen Auftrag für das Mädchen gehabt. Er wollte vermeiden, dass die beiden Männer sich wegen einer Heilerin stritten — jetzt wo sie sich schon so gut kennengelernt hatten — deshalb sagte er:
»Ja. Soweit mir bekannt ist, ist sie in festen Händen …« Er hoffte inständig, dass das Thema für die jungen Männer auf diese Weise beendet war.
Aber er hatte sich zu früh gefreut. Der seltsame Blick des Prinzen, ließ ihn sich umdrehen, und Arassuil sah Adriana, die gerade in Richtung der Küche ging. Ihr hübsches Gesicht war, schien Wut auszudrücken. Deshalb verwundete ihn der Prinz noch mehr.
Gerade wollte er sagen, dass dies eben Adriana war, als Hador aufsprang und einen leichten Schrei ausstieß.
»Beruhigt Euch«, sagte Arassuil und half dem jungen Mann sich wieder zu setzen. »Ihr solltet nicht solche überhasteten Bewegungen machen. Vergesst nicht, dass Ihr eine gebrochene Rippe habt!«
Der Heiler seufzte. Dieser junge Mann war scheinbar genauso schwer zu bändigen, wie der Prinz. Ein Glück, dass er sich sonst nicht auch noch um ihn kümmern musste.
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Ein wenig stieg Wut in Hador auf. Der Prinz machte sich sichtlich über ihn lustig und das gefiel Hador alles andere. ›Als ob das deine Entscheidung ist, du Prinz‹, fauchte er ihn in Gedanken an. ›Ich werde Adriana schon von dir fern halten. Such dir doch deine eigene Frau! Meine Adriana bekommst du nicht!‹
Etwas überrascht vernahm Hador, dass Adriana in festen Händen sei. Wussten es etwa die Leute hier schon? Hatte Adriana von ihm erzählt? Ein unsicheres Lächeln schlich sich auf Hadors Gesicht.
Doch dann lenkten ihn die Worte des Prinzen ab. Er hatte so einen seltsamen Tonfall und sein Blick verriet auch nichts Gutes. Um sich zu vergewissern, dass Erchirion nicht seine Adriana anhimmelte, blickte er in die selbe Richtung. Da war sie: Seine schöne und anbetungswürdige Adriana. Ihr Haar glänzte in der Morgensonne. Sie ging mit großen Schritten einen Weg entlang und ihr Gesicht verriet Unmut.
Hador fiel wieder der Prinz ein und deshalb sprang er auf. Er wollte sich vor Adriana stellen und sie abschirmen. Aber der junge Mann kam nicht weiter als einen kleinen Schritt. Ein stechender Schmerz in seiner rechten Seite ließ ihn leicht aufstöhnen. Und die Augen vor Schmerz schließen. Sogar Adriana vergaß er für den Moment. Es tat sehr weh. Deshalb ließ er sich auch von Arassuil helfen.
»Ich …«, japste Hador, »Ich hatte das ganz vergessen.«
Und das war die Wahrheit.
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Erchirion war erfreut, dass Arassuil auf seine Heirats-Geschichte einging. Oder traf es etwa zu und der Heiler wusste einfach mehr als der Prinz? Eigentlich wollte Erchirion den jungen Soldaten neben sich ja nur aufs Korn nehmen, aber jetzt wo Arassuil auch noch behauptete sie wäre in festen Händen ... Erchirion wusste gar nicht mehr was Wahrheit und was Lüge war.
Aber momentan war es ihm so etwas von egal. Seine Augen waren auf diese junge Dame fixiert. Irgendetwas schien sie zu bedrücken, dass konnte der junge Prinz von hier aus sehen. Doch sogleich wurde der Weg versperrt und der Antlitz der junge Frau verschwand. Hador war aufgesprungen, was der Soldat aber wohl sogleich bereute. Zumindest verriet das der Schmerzschrei und sein verzerrter Gesichtsausdruck. Erchirion kam nicht drum herum zu schmunzeln. "Warum seit ihr nur so unvernünftig?" fragte Erchirion den Mann.
So wie sich Hador eben benommen hatte, ja, Erchirion war sich nun fast ganz sicher, dass dieses Mädchen dort Adriana war. Weshalb hätte sich der Patient sonst so dumm verhalten. Arassuil half den Mann wieder auf die Bank, wo ihn Erchirion kurz musterte.
Arassuil war unterdessen abgelenkt worden, denn an der Tür, welche in Erchirions Zimmer führte, war ein Mann, gekleidet als einer der Stadt-Boten erschienen und winkte den Heiler zu sich. Zeit für Erchirion seinen Blick noch einmal schweifen zu lassen. Adriana, wenn sie es denn war, befand sich noch immer im Garten und Erchirion fragte sich, wie er die junge Frau animieren könnte, zu ihnen zu kommen.
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Donar hatte an diesem Tag lange geschlafen ... Er wurde durch keinerlei Geschehnisse im Schlaf gestört und war daher ausgeschlafen als er aufstand, sich frisch machte (Gesicht und Hände waschen, Haare ordnen etc.).
Dann machte er sich auf den Weg in den Speisesaal, wo er zu seinem Bedauern nicht den Mann vortraf, mit dem er sich an den Vortagen unterhalten hatte. Auch das kleine Mädchen (das bisweilen aber recht nervig war) war nicht zu sehen und so speiste er allein. Die anderen Patienten sahen ihn wie immer argwöhnisch und misstrauisch an, doch daran hatte er sich gewöhnt. Allmählich aber, so schien es dem Stammesführer erkannten die Gondorianer, dass er friedlich und im Grunde ganz normal war ...
Nachdem er nicht zu knapp gespeist hatte ging er gen Garten, den Ort in den Häusern der Heilung, in dem er sich am liebsten aufhielt. Ein grüner Fleck inmitten der riesigen Stadt, ein Stück Natur in der von Menschen erbauten Steinwüste. Wenn er hier im Garten war konnte er meistens in Ruhe nachdenken und an seine Heimat denken ... In Angmar gab es keine großen Städte, keine befestigten Mauern, keine großen Städte und viel weniger Menschen. Das Land war geprägt von dichten Wäldern, Mooren und Hügeln. Nur ab und an war eine Siedlung zu finden und das Land war kaum erschlossen.
Nun aber war Donar in Minas Tirith, in einer großen Stadt, welche für ihn beängstigend übervölkert war. Daher schätzte er auch die Häuser der Heilung und den dazugehörigen Garten, hier war es weniger laut und entspannter als in der Stadt. Gerade als er heraustreten wollte bog die Heilerin, welche die Erstversorgung seiner Wunde betätigt hatte um die Ecke.
Gedankenversunken war er fast mit der jungen Frau zusammengestoßen, doch konnte er dies gerade noch vermeiden. »Entschuldigt ... Ich hatte nicht aufgepasst!«
Ganz in Gedanken immer noch bei dem Kräutermeister und dessen anspruchsloser Aufgabe, merkte Adriana überhaupt nicht, dass sich ihr mit einem Mal ein Mann von rechts ein Mann näherte, der unversehens mit ihr zusammenstieß. Gerade noch konnte sie sich abfangen um nicht hinzufallen. Erst dann erkannte sie nach Luft japsend den Bergmenschen Donar, der wohl aus Richtung der Speisesääl zu kommen schien.
"Oh, das macht nichts!," wimmelte sie seine Entschuldigung ab, "Ich habe Euch ebenfalls nicht gesehen ..." Fahrig bemerkte sie mit einem Mal, dass das Körbchen mit den Kräutern auf die Erde gefallen war und die Blätter des Johanniskrautes nun überall auf dem Boden verstreut lagen. Rasch bückte sie sich.
"Ich bin gerade auf dem Weg zur Küche, um einen Aufguss zuzubereiten ..." erklärte sie, bevor sie Donar aufmerksam von unten hinauf betrachtete. "Sagt, wie geht es Euch?" wollte sie interessiert wissen.
Arassuil war gerade fertig, Hador so hinzusetzen, dass er weniger Schmerzen hatte. Er hoffte, dass sich die Rippe nicht in ein Organ gestoßen hatte, doch scheinbar ließ der Schmerz schon wieder nach. Eine fremde Stimme, die seinen Namen rief, drang an sein Ohr.
Der Heiler drehte sich um und bemerkte einen Diener des Truchsess in der Tür, die zum Zimmer des Prinzen führte. Etwas pikiert ging Arassuil hinüber. Er fragte sich innerlich, warum der Diener nicht zu ihm kam.
Nach einem kurzem Wortwechsel kam der Heiler mit einem Brief zurück zu den beiden Männern. Er reichte den Brief Erchirion und sagte: »Euer Onkel, der Truchsess schickt Euch eine dringende Nachricht.«
Er nickte Erchirion nur kurz zu und ging dann hinüber zu Donar und Adriana.
Bei Donar und Adriana
»Entschuldigt bitte«, sagte Arassuil und wandte sich dann an Donar. »Der Truchsess schickt Euch eine Nachricht. Es stehen auch vor Eurem Zimmer zwei Soldaten, die Euch scheinbar abholen sollen. Wohin kann ich Euch nicht sagen …«
Der ältere Mann schaute den Bergmenschen aufmerksam an. Bisher hatte er ihn nur aus der Ferne gesehen.
_________________________________________ Der Chara für alle Fälle …
Ihr benötigt den Nebencharakter (NPC)? Wendet euch bitte an einen Mod.