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Willkommen in Ithilien, Wanderer!
Dies war ein Rollenspiel rund um die Bewohner von Gondor
drei Jahre vor dem Ringkrieg.

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Dieses Thema hat 107 Antworten
und wurde 3.349 mal aufgerufen
 Archiv - Valanya, 26 Nárië 3016 DZ
Seiten 1 | 2 | 3 | 4 | 5
Beleg Offline




Beiträge: 2.503

20.08.2008 11:21
Osgiliath - Feldküche II Zitat · Antworten

Ein geräumiger Saal in der Nähe der Unterkünfte. Hier werden meist die Speisen eingenommen oder Abends gemütlich beisammen gesessen. Es sind mehrere Tische vorhanden, welche in vier Reihen aufgestellt sind. Holzbänke, teilweise mit Fällen behangen, dienen als Sitzmöglichkeiten.

Gwaenas Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 357

21.08.2008 00:30
#2 RE: Feldküche Zitat · Antworten

Straßen und Wege in Osgiliath


Gwaenas betrat den noch leeren Speisesaal der Feldküche. ' Nanu? Hier ist ja noch keiner! Ich hätte gedacht, dass bei dem leckeren Geruch schon mehr Männer hier eingetroffen sind!' Verwundert machte er einige Schritte in den Raum, überlegte es sich dann aber doch anders.

Der junge Mann ging wieder zur Tür hinaus und blieb am Eingang stehen, um einen Blick auf die Straße zu werfen. Da entdeckte er eine Ansammlung Männer nicht weit entfernt von der Feldküche. Die Heermeister, Astaldo und den Gaukler Tevildo konnte er erkennen; doch dann blieb sein Blick an einer Person hängen, die gewiss einen hohen Rang inne hatte.

' Wer könnte das sein? Ob das ... Ob das der Truchsess ist? Ohweh, hoffentlich passiert mit bloß kein Unglück!' Gwaenas beschloss, sich lieber in den Speisesaal zu setzen und hoffte, dass der Truchsess nicht herein kam.

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Der Tollpatsch unter den Waldläufern

Faramir Offline

Heermeister von Gondor


Beiträge: 2.081

25.08.2008 08:06
#3 RE: Feldküche Zitat · Antworten

cf: Straßen und Wege in Osgiliath

Gerade, als der Truchsess und die beiden Heermeister die Feldküche betraten, wandte sich Boromir an Faramir und fragte ihn, was er noch erzählen wollte.

"Es ging um Erchirion", antwortete Faramir und seufzte. "Ich fürchte, Fürst Imrahil hat seinem Zweitgeborenen keinen Gefallen erwiesen, als er ihn zu den Streitkräften der Weißen Stadt entsandte. Ich sprach vorhin im Lazarett mit unserem Vetter wegen all der törichten Dinge, die er in Henneth Annûn und auf dem Wege hierher angestellt hatte und sich nicht für einen Offizier und schon gar nicht für einen Fürstensohn geziemen. Er hat zwar versprochen, sich zu bessern, aber war dabei nicht sonderlich überzeugend!"

Faramir brach ab, als sie ihre Plätze in der Feldküche erreichten. Einige Soldaten waren bereits drinnen, unter ihnen Gwaenas, der in einer weit entfernten Ecke saß und etwas eingeschüchtert wirkte.

"Die Anwesenheit des Truchsess macht ihn wohl nervös", dachte Faramir und setzte sich links neben seinen Vater.

Mehr und mehr Soldaten traten nun ein und der Raum füllte sich.

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"Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."

Denethor Offline

Truchsess von Gondor


Beiträge: 2.312

25.08.2008 08:48
#4 Feldküche — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten
cf: Straße vor der Feldküche

Mit seinen beiden Söhnen am Tisch

Der Truchsess bemerkte nur am Rande, dass es mit dem kleinen Mann, der sie gerade so seltsam betitelt hatte, noch Ärger gab. Es interessierte ihn kaum, denn er wollte die Gesellschaft seiner Söhne genießen, solange er konnte. Doch als er Faramirs Reaktion sah, wunderte er sich dann doch. Denn seinen Zweitgeborenen brachte so schnell nichts aus der Ruhe und schon gar nicht ergriff er so strenge Mittel, um ein »Problem« zu lösen. Doch scheinbar gab es schon mehr Sorgen mit dem Mann und Denethor vertraute dem Urteil seines Sohnes. Er war auch nicht nach Osgiliath gekommen, um die Befehle seiner Söhne in Frage zu stellen.

Deshalb trat er gefolgt von seinen beiden Söhnen in die noch fast leere Feldküche ein. Die Luft war erfüllt von appetitanregenden Düften und der Herrscher Gondors bemerkte, dass der Ritt ihn hungrig gemacht hatte. Doch noch bevor er sich auf das Essen konzentrieren konnte, lauschte er überrascht Faramirs Worten.

›Erchirion‹, überlegte Denethor. ›Imrahil hat ihn eigentlich immer als einen klugen und tapferen jungen Mann beschrieben. Mein Schwager hat ihm gewiss die beste Ausbildung — sowohl im Kampf, als auch im Benehmen zukommen lassen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, dass er tatsächlich Dinge macht, die sich nicht gehören … Andererseits kann man Faramirs Worten immer trauen.‹

Als seine Söhne, der eine rechts und der andere links neben ihm Platz genommen hatten, ergriff Denethor leise das Wort. Hier ging es schließlich um seine Familie und er wollte nicht, dass zu viele der Hauptmänner und Soldaten ihr Gespräch mitanhören konnten.

»Faramir«, sagte der Truchsess, »Ich bin sehr über deine Worte überrascht. Oft habe ich Erchirion zwar nicht gesehen, aber ich hielt ihn immer für einen vernünftigen jungen Mann. Doch ich glaube deinen Worten. Wenn du ihn rügen musstest, bin ich überzeugt davon, dass es auch dringend nötig war. Ich würde mit dir darüber gern später in ganz privater Runde sprechen. Er gehört schließlich zur Familie und da sollten wir taktvoll sein …«

Bei diesen Worten sah er sowohl Faramir als auch dessen Bruder Boromir ernst an. »Doch lasst mich nun wissen, wie es meinem Neffen Erchirion geht«, sprach Denethor nun wieder lauter weiter. »Ich habe mit Schrecken gelesen, dass er ernsthaft verletzt wurde. Das war einer der Gründe, warum ich mich entschloss nach Osgiliath zu reiten.«

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Boromir Offline

Oberheermeister von Gondor


Beiträge: 1.699

25.08.2008 23:49
#5 RE: Feldküche — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten
cf: Straßen und Wege in Osgiliath

Boromir grübelte etwas über die Worte, welche sein Bruder nun von sich gab. Doch als sie schließlich auf ihren Plätzen saßen und der Heermeister etwas erwidern wollte, kam ihm sein Vater zuvor. Natürlich hatte auch Boromir schon öfters das Vergnügen mit seinem Vetter. Dass der junge Mann schon immer streitsuchend war eine ziemlich arrogante Ader hatte , war ihm bewusst. Doch hatte er nicht gedacht, dass sich dies auch so stark auf sein Verhalten im Dienst auswirken könnte. Aber Faramir hatte in letzter Zeit intensiver mit ihm zu tun und Boromir traute da seinem Bruder voll und ganz.

Auch der Truchsess schien verwundert, doch wollte er sich dieser Angelegenheit nicht hier und jetzt widmen. Später, wo nicht alle Ohren zuhörten, würde auch noch Zeit sein. Und so erkundigte er sich erstmal nach dem Befinden des Prinzen.
"Darüber kann die Faramir mehr berichten, denn er steht in engerem Kontakt mit dem Heiler. Außerdem war ich nicht dabei als es passierte."
Es war nicht so, dass es Boromir nicht interessierte wie es seinem Vetter ging. Doch hatte er mit Erchirion seit der Zusammenkunft erst wenige Worte gewechselt, einfach weil sich die Gelegenheit nicht ergab oder ihn die Pflichten daran hinderten. Darum war er jetzt auch umso gespannter was Faramir berichten würde. Solange er über den Berg war, was Boromir hoffte, konnte man wohl aufatmen. Gestern Abend beim Treffpunkt im Wald hatte es nicht gut ausgehen. Der Prinz bewusstlos und von starkem Fieber befallen, das war kein schöne Anblick gewesen.

Man brachte ihnen Wein, damit sie nicht auf dem Trockenen saßen, bis der Braten endgültig bereit war. Immer mehr Soldaten kamen, ließen sich nieder und fielen in angeregte Unterhaltungen. Jetzt, ohne Barde, musste man eben selbst dafür sorgen, dass keine Langeweile aufkam. Boromir wartete mit dem Trinken, denn er war sich nicht sicher, ob der Truchsess vielleicht noch einen Trost aussprechen wollte. Auch niemand sonst griff zum Becher.
"Vater, sag mir, ein verletzter Soldat ist kein Grund die Gesetze dieses Landes zu brechen. Du weißt, dass es dem Truchsess nicht gestattet ist die Stadt zu verlassen, wenn nicht einer seiner Söhne so lange den Platz dort einnehmen kann."

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Denethor Offline

Truchsess von Gondor


Beiträge: 2.312

26.08.2008 02:17
#6 Feldküche — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Der Truchsess blickte über den Tisch, an dessen Stirnseite er saß. Die Männer hatten Platz genommen und Wein war aufgetischt worden. Zwar unterhielten sich die Männer miteinander, doch niemand ergriff den Becher! Sie erwarteten wohl, dass der Truchsess etwas sagen würde. Doch bevor er dazu kam, wiederholte Boromir seinen Vorwurf, dass Denethor die Stadt verlassen hatte. Noch einmal konnte er die Frage nicht ignorieren.

»Boromir«, sagte Denethor abermals so leise, dass es nur seine beiden Söhne hörten. »Ich weiß, um die Gesetze unseres Landes. Doch ich hoffe, dass du mir auch zugestehst, so weise zu sein, um einschätzen zu können, wann keinerlei Gefahr dafür besteht, die Stadt ohne Truchsess zurückzulassen.«

Es kam selten vor, dass Denethor seinen geliebten Erstgeborenen kritisierte. Und auch diesmal tat der Truchsess es so dezent, wie möglich. Wäre der Vorwurf von Faramir gekommen, so hätte die Antwort sicher ganz anders ausgesehen.

»Wenn du erst einmal Truchsess bist, dann wirst du verstehen, wie hart es ist, seine Söhne in Gefahren und Schlachten ziehen zu lassen und selbst als alter Mann zurückgelassen zu werden! Doch ist meine Kampfeskraft nicht kleiner geworden und mein Mut nicht geschrumpft. In mir schlägt das gleiche Herz, wie in deiner Brust, Boromir …

Auch wenn ich es mir sehnlichst wünschte, in eine Kampfhandlung zu geraten, so wird es nicht dazu kommen. Osgiliath ist für mich heute sicher. Es sind genügend Soldaten und Waldläufer hier, die mein Leben verteidigen würden. Ebenso die besten Soldaten, wie die ich aufweisen kann: Meine Söhne. Ich kenne die Stadt auch so gut, dass ich mich auf verschiedenen stillen Wegen unbemerkt von hier entfernen könnte …

Ich glaube auch nicht, dass Erchirion, Prinz von Dol Amroth ein einfacher Soldat ist. Er ist mein Neffe und ich habe Imrahil versprochen, dass ich ein Auge auf seinen Sohn haben werde oder ihn meinen besten Männern anvertraue.«


Denethor warf Faramir einen raschen Blick zu, der ihn ernst betrachtete. Bestimmt war Faramir genauso wenig mit dem Herkommen seines Vaters einverstanden, wie sein Bruder Boromir.

»Doch es gab noch andere Gründe. Ich wollte wissen, was ihr geplant habt, damit mein Auftrag bestmöglichst und schnellstens ausgeführt wird. Es sind zwei außergewöhnliche Gäste in der Stadt eingetroffen, zu welchen ich gern eure Meinung gehört hätte. Und nicht zuletzt … Ich bin auch nur ein Vater …«

Denethor bemerkte, dass seine Antwort für Boromir doch länger geworden war, als beabsichtigt. Die übrigen Männer schauten immer wieder verstohlen zum Truchsess und seinen Söhnen, die sich leise unterhielten. Vor ihnen standen die vollen Becher, doch niemand trank.

Der Herrscher Gondors stieß abrupt seinen Stuhl zurück und stand mit dem silbernen Kelch in seiner Hand auf. Er ließ seinen Blick über die Männer schweifen und ergriff dann das Wort.

»Soldaten Gondors. Viele von euch haben eine harte Zeit hinter sich. Deshalb möchte ich euch nicht mit vielen schönen Worten von eurer Mahlzeit abhalten. Ich möchte nur soviel sagen, dass es für mich eine große Freude ist, mit meinen beiden Söhnen und meinen Soldaten gemeinsam Mahl zu halten!«

Der Truchsess hob seinen Kelch und prostete den Männern zu, welche seine Geste erwiderten. Alle Männer standen und es kehrte Ruhe ein, ohne dass jemand ein Zeichen gegeben hätte. Alle wandten für einen Augenblick das Gesicht nach Westen. Dann setzten sie sich und die Gespräche setzten wieder ein.

Denethor wandte sich nun an Faramir. »Wie geht es nun meinem Neffen Erchirion?«

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Faramir Offline

Heermeister von Gondor


Beiträge: 2.081

26.08.2008 08:05
#7 RE: Feldküche — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Ehe Faramir auf Denethors Frage nach Erchirion antworten konnte, ergriff Boromir das Wort und machte seinem Vater Vorwürfe, da dieser die Stadt verlassen hatte. Faramir stimmte seinem Bruder innerlich zu, doch er zog es vor zu schweigen, um nicht den Unmut seines Vaters auf sich zu ziehen.

Nachdem Denethor auf Boromir geantwortet hatte, sprach er kurz zu den Kriegern und stand auf. Alle Männer taten es ihm gleich. Nach dem Blick gen Westen setzten sie sich wieder und der Truchsess wiederholte seine Frage nach Erchirions Zustand.

"Er wurde von einem Orkpfeil in die Schulter getroffen", sagte Faramir, "Die Wunde hat sich entzündet und deswegen liegt er jetzt mit Fieber im Lazarett. Die Heiler hier tun was sie können, doch er sollte rasch in die Häuser der Heilung gebracht werden - wenn es möglich ist, schon morgen."

Während er noch sprach, wurde endlich der Braten aufgetragen.

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"Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."

Boromir Offline

Oberheermeister von Gondor


Beiträge: 1.699

27.08.2008 08:12
#8 RE: Feldküche — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Ja natürlich hatte ein Vater das Recht seine Söhne zu sehen und natürlich drohte Denethors hier auch wenig Gefahr. Es wäre fatal wenn Osgiliath plötzlich angegriffen würde und vielleicht der Truchsess und seine beiden Söhne unter die Opfer fielen. Deshalb sah es Boromir meistens auch nicht gerne, wenn sich alle drei am gleichen Ort aufhielten. Aber er würde darauf jetzt auch nicht mehr eingehen. Denethor war hier und der Heermeister war ja auch froh seinen Vater wieder zu sehen. Auch wenn er ihn nicht ganz so lange nicht mehr gesehen hatte wie Faramir.

"Ich kenne die Heiler hier gut. Ihm wird an nichts mangeln," fügte Boromir noch an, als auch schon der Braten aufgetragen wurde. Davor hatten sich natürlich alle erhoben um nach Westen zu blicken und auch den wenigen Worten seines Vaters hatte Boromir gelauscht.
Als er nun den Teller voll Braten, Kartoffeln und Brot vor sich stehen hatte, wandte sich der Heermeister wieder an seinen Vater.
"Nach dem Essen wird eine Lagebesprechung mit den Offizieren stattfinden. Ich nehme an, dass du daran teilnehmen möchtest?" Boromir nahm nicht an, dass Denethor sich dies entgehen lassen würde.

Der Braten war ein Traum. Er war genau in der richtigen Länge gegart worden. Dazu die Kartoffeln und der Wein, Boromir konnte sich wirklich nicht beschweren und er langte ordentlich zu. Wer wusste schon wie die nächsten Tage werden würden. Da konnte man sich ja schon ein paar Reserven zuführen. Und er war auch nicht einzige, welcher öfters zulangte.

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Gwaenas Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 357

29.08.2008 03:25
#9 RE: Feldküche — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Gwaenas beobachtete nervös, wer nun alles in den Speisesaal hereinkam. ' Also doch! Der Truchsess! Und seine Söhne!' Er atmete tief ein und fragte sich verzweifelt, wie er nun reagieren sollte.
Seine Mutter hatte immer versucht ihm ein wenig höfisches Benehmen beizubringen und so erinnerte er sich an ihre Worte: ' Vor höhergestellten Personen knieest du dich nieder und beugst dein Haupt! Erst wenn der Geehrte dir mit einem Wink zu verstehen gibt, dass du dich erheben kannst, darfst du das auch tun!'

Gwaenas stand mit weichen Knieen auf und achtete gar nicht auf die Männer, die hereinkamen und sich ungeachtet der hohen Persönlichkeit in ihrer Mitte einfach an die Tische setzten.
Zögernd lenkte der junge Mann seinen Gang zu den Heermeistern und dem Truchsess, die sich gerade am Tisch unterhielten. Die Weinkelche standen noch unberührt vor ihnen.

Nun war Gwaenas hinter dem Stuhl des Truchsess und wollte sich gerade mit einem Grußwort hinknieen, als Denethor seinen Stuhl hart zurückschob und ihn fast umstieß! Sein Unterleib war schmerzhaft getroffen worden und der junge Mann biss sich auf die Lippen, um nicht aufzuschreieen.
Der Truchsess erhob sich mit seinem Weinkelch und die Männer im Saal taten es ihm gleich. Einige Soldaten, die in Gwaenas Nähe standen grinsten boshaft, weil sie sein Verhalten bemerkt hatten.

Gwaenas wurde hochrot und erkannte seinen Fehler! ' Du bist ein Depp, ein Depp, ein Depp!' schalt er sich selbst und schlich sich wieder zu seinem Platz zurück, als sich alle Männer wieder setzten. Doch seine Sitznachbarn hatten sich auf die Tischzeremonie konzentriert und nicht auf ihn geachtet. Einigermaßen erleichtert darüber ließ Gwaenas sich auf die Sitzbank nieder.

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Der Tollpatsch unter den Waldläufern

Denethor Offline

Truchsess von Gondor


Beiträge: 2.312

02.09.2008 10:31
#10 Feldküche — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Denethor nickte nur stumm, als er Faramirs Erklärungen zu seinem Neffen Erchirion hörte. Es war natürlich nicht gut, dass sich die Wunde des Prinzen entzündet hatte. Doch der Truchsess war sich sicher, dass es Erchirion nur für eine gewisse Zeit außer Gefecht setzen würde. Der Prinz war hart im Nehmen und — soweit Denethor wusste — würde er nicht lange das Bett hüten wollen. Das würde Denethor jedoch zu verhindern wissen. Ein nur halbwegs genesener Erchirion wäre für niemanden eine große Hilfe, schon gar nicht sich selbst. Das würde dieser einsehen müssen.

Doch darüber würde der Truchsess zu einem späteren Zeitpunkt mit seinem Neffen sprechen. Während er noch überlegte, dass er ihn nach dem Essen besuchen wollte, wies Boromir Denethor darauf hin, dass eine Lagebesprechung stattfinden würde. Diese war natürlich wichtiger und der Truchsess durfte dabei nicht fehlen. Deshalb antwortete der Herrscher Gondors auch gleich.

»Natürlich nehme ich an der Besprechung teil. Die Vorkommnisse in Ithilien — und auch hier in Osgiliath bedürfen einer genauen Untersuchung. Entscheidungen müssen getroffen werden, um den Feind in die Schranken zu weisen. Leider wird Gondor derzeit nicht nur an den Grenzen angegriffen, sodass ich meine Söhne in das Land schicken muss. Doch wir müssen dafür Sorgen tragen, dass der Feind diese Situation nicht ausnutzt …«

Denethor schlug leicht mit der Faust auf den Tisch, um seine Worte zu unterstützen. Vieles musste bedacht werden. Doch an der Spitze Gondors stand kein Dummkopf, sondern ein schlauer Stratege. Er war weitsichtig und erfahren in Kampfhandlungen. Manchmal traf der Truchsess Entscheidungen, gegen die die Mehrzahl seiner Ratsherren war. Doch sie stellten sich nicht als falsch heraus. Alles war wohl durchdacht, mit dem einzigen Ziel: Den Namenlosen den Zugang zu den freien Völkern zu verwehren.

Auch wenn die Verluste hoch waren und die Kampfhandlungen immer mehr Menschenleben kosteten, der Feind musste zurückgedrängt werden! Sollte er erst einmal den Fuß über den Anduin setzen, so würde es schwerer werden, ihn wieder des Landes zu verweisen. Ithilien hatten sie schon aufgeben müssen. Zwar hielten sie es immer noch und die Waldläufer hielten Orks und anderes Gesindel davon ab, sich dort niederzulassen, doch sie selbst hatten den Garten Gondors verlassen müssen. Ein schmerzhaftes, doch nötiges Opfer.

Denethor war für eine Weile ganz in Gedanken versunken und dachte an die Schönheiten Ithiliens. Doch er kam zu sich und stellte seinem Jüngsten eine Frage, während er sich dem schmackhaften Braten widmete.

»Faramir«, richtete der Herrscher Gondors an den Heermeister sein Wort. »Wie ist es dir in der Zeit, in der wir uns nicht sehen konnten, ergangen?«

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Faramir Offline

Heermeister von Gondor


Beiträge: 2.081

03.09.2008 08:50
#11 RE: Feldküche — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten
Während Boromir und Denethor noch miteinander sprachen, nahm Faramir von dem Braten und den Kartoffeln. Als er gerade aß, fragte ihn der Truchsess, wie es ihm ergangen war.

"Bis vor drei Tagen hatte ich in Henneth Annûn eine ruhige Zeit", antwortete Faramir, "und ich hätte fast denken können, dass es so bliebe, bis ich wieder nach Hause gehe. Doch vor einigen Tagen beschlich mich (und einige der Waldläufer) die Vorahnung, dass die Ruhe trügerisch war. Es war nur eine kurze Atempause in den Kämpfen gegen die Kreaturen des Namenlosen, die immer frecher werden. In Ithilien gibt es keinen Frieden."

Er seufzte und schwieg eine Weile.

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"Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."

NPC Offline




Beiträge: 3.383

05.09.2008 07:21
#12 Feldküche — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten


NPC: Tirion, Hauptmann der Leibwache Denethors

Mit Curon an der Tür

Tirion stand in der Tür und verfolgte aufmerksam seinen Herrn, wie er zum Tisch ging. Prüfend blickte er in den Raum und musterte alle Soldaten, ob sie vielleicht etwas böses im Schilde führen könnten. Doch plötzlich hörte er eine allzu vertraute Stimme hinter sich. Mit einem freudigen Strahlen auf dem Gesicht drehte er sich um.

»Curon«, rief Tirion erleichtert aus, denn er hatte ihn fast sechs Monate nicht mehr gesehen. »Du bist hier in Osgiliath? Ich bin froh dich zu sehen!«

Der Hauptmann der Leibwache des Truchsess umarmte seinen Erstgeborenen und drückte ihn für einen Moment an sich. Dann wanderte sein Blick wieder zum Truchsess, denn schließlich war es seine Aufgabe ihn zu beschützen und zu bewachen. Doch zwei seiner besten Männer - eigentlich waren es nur die besten und treusten Soldaten, die in die Leibwache des Truchsess aufgenommen wurden - hatten bereits unauffällig nahe dem Truchsess Stellung bezogen. So blieb Tirion etwas Zeit, um seinen Sohn zu mustern.

»Gut siehst du aus!«

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Curon Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 907

05.09.2008 09:23
#13 Feldküche — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten
Strassen und Wege in Osgiliath

Curon genoss die väterliche Umarmung und war für einen winzigen Moment der sechsjährige Junge, den sein Vater in Minas Tirith vom Pferd hob. Dann löste er er sich von seinem Vater.

»Ich bin auch froh dich zu sehen, aber es überrascht mich. Sollte der Truchsess nicht in der Sicherheit der Stadt verweilen? Was mich betrifft, Faramir ist mit einem Teil der Waldläufer nach Osgiliath gezogen, um die Versorgung von Henneth Annûn auf zu stocken. Die Nachricht über eine Mission traf erst kurz vor Ankunft in Osgiliath mit zwei Spähern von Boromirs Männern bei uns ein. Wie es aussieht will Faramir mich dabei haben.«

Curon führte Tirion zu einen freien Platz an einem der Tische in der Nähe des Truchsess. Es war Curon bewusst, wie sehr Tirion, die Leibwächter- rolle für Denethor, dessen Onkel in Fleisch und Blut übergegangen war.

»Dass ich gut aussehe, mögen einige junge Frauen in Minas Tirith bezweifeln.« Curon grinste sehr wenig verlegen. »Dass ich sauber bin, dafür haben Owain und der Anduin gesorgt. Aber sag doch, was führt den Truchsessen hierher?«

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NPC Offline




Beiträge: 3.383

05.09.2008 10:18
#14 Feldküche — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten



NPC: Tirion, Hauptmann der Leibwache Denethors

Am Tisch mit Curon

Tiron setzte sich mit seinem Sohn an den Tisch. Aufmerksam glitt sein Blick ständig entweder zum Truchsess oder über die Männer. Dann und wann sah er natürlich auch seinen Sohn an, doch er konnte ihm nicht die Aufmerksamkeit schenken, wie er gern wollte. Außerdem versuchte er nebenbei auch noch den leckeren Braten zu verputzen.

»Was der Truchsess hier in Osgiliath will, kann ich dir nicht sagen. Du kennst ihn ja. Er trifft seine Entscheidungen selbst und bemüht sich oft nicht, anderen zu erklären, warum er so handelt. Doch diesmal freut mich seine Entscheidung. Schließlich ist es mir so möglich dich wieder zu sehen.«

Tirion schenkte Curon ein Lächeln. Dann schnitt er wieder ein Stück des Bratens ab und spießte es auf die Gabel. »Du solltest dein Licht nicht so unter den Scheffel stellen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich nicht jedes Mädchen in Minas Tirith freuen würde, wenn du mit ihm sprichst oder es zum tanzen ausführst. Als mein Sohn kannst du auch gar nicht schlecht aussehen!« Verschmitzt blickte Tirion zu Curon und schob sich das Fleisch in den Mund.

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Curon Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 907

05.09.2008 11:29
#15 RE: Feldküche — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

»Das mit dem Tanz wird wohl noch etwas warten müssen. Dieser Auftrag von dem Boromir berichtet hat, wird uns ersteinmal nach Lebennin bringen. Es ist schon eine ganze Weile her, das ich das letzte Mal da war. Ich hoffe wir sind schnell und ohne große Schwierigkeiten wieder zurück, dann komme ich euch, wenn Faramir es erlaubt, ein paar Tage besuchen.«

Curon mochte nicht n den Auftrag denken, allein die Vorstellung das ihre Gegner Menchen und keine Orks waren, machte ihn schaudernd. Curon schüttelte kurz, aber heftig den Kopf um den Gedanken heraus zu bekommen.

»Wie es aussieht werden euch auf dem Heimweg, einige Waldläufer begleiten. Erchirion und ein waldläufer Namens Thenar, haben sich bei einem Angriff durch einige Orks verletzt und zumindest Erchirion wird zu den Häusern der Heilung gebracht. Und dann sind da noch zwei junge Burschen für die eine Ausbildung in Ithilien im Moment zu gefährlich ist. Es würde mich freuen wenn du ihre Enwicklung im Auge behalten könntest, sowie Mutter die Gesundung Erchirions im Auge behalten wird.«

Curon wusste das seine Mutter nicht anders konnte.

»Erzähl mir bitte wie es zu Hause grad läuft.«

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NPC Offline




Beiträge: 3.383

05.09.2008 22:58
#16 Feldküche — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten



NPC: Tirion, Hauptmann der Leibwache Denethors

Am Tisch mit Curon

Tirion schaute seinen Sohn besorgt an, als er über die Mission in Lebenin erzählte. Als Hauptmann der Leibwache, wusste Tirion natürlich darüber Bescheid, denn schließlich war er meistens an Denethors Seite. Nur wenn der Truchsess seine eigenen Entscheidungen traf, wusste er manchmal nicht, worum es eigentlich ging. Das kam nicht gerade selten vor, denn Denethor war kein Mann, der sich anderen Urteilen unterwarf. Für kurze Zeit wanderte Tirions Geist zurück nach Erui, von wo er stammte. Es war eine glückliche Zeit gewesen, denn sein Stiefvater Aldarion hatte es ihn nie spüren lassen, dass er nur das Ergebnis einer heftigen, aber kurzen Affaire seiner Mutter mit einem Mann aus Rohan war.

Doch dann kam Tirion wieder der besorgte Tonfall seines Sohnes in den Sinn. ›Manchmal glaube ich‹, dachte Tirion, ›dass Curon zu sensibel für die Arbeit eines Soldaten ist.‹ Doch gleichzeitig wusste er, wie gut er im Bogenschießen war und dass ihn das Soldatenleben und seine Taten als Soldat weniger belasteten, als man es seinem empfindsamen Gemüt zutrauen konnte.

Der Hauptmann ging aber nicht weiter auf das Thema ein. Über die Sache mit den Waldläufern machte er sich nur im Stillen seine Gedanken. Innerlich seufzte er. Er fand es natürlich gut, dass Curon sich um seine Freunde und Kameraden Gedanken und Sorgen machte, doch scheinbar hatte er vergessen, dass Tirion schon jetzt kaum eine freie Minute hatte. Wie sollte er da noch auf vier Waldläufer ein Auge haben?

»Die Sache mit dem Prinzen von Dol Amroth ist sehr schlimm. Vielleicht war das auch einer der Gründe, warum der Truchsess nach Osgiliath wollte … Ich nehme an, dass der Truchsess sich über den Gesundheitszustand des jungen Mannes immer benachrichtigen lassen wird und ihn auch besuchen wird — sofern es seine Zeit zulässt. Deshalb werde auch ich erfahren, wie es dem Prinzen geht. Ich fürchte, dass ich persönlich nicht mehr tun kann. Vielleicht kann ja Emeldir, deine Mutter, die Pflege des Prinzen übernehmen. Doch das entscheidet nicht sie, wie du weißt.«

Plötzlich rückte Tirion seinen Stuhl zurück und sprang halb auf. Einer der Soldaten war Denethor ziemlich nahe gekommen. Doch dieser war scheinbar nur über etwas gestolpert und hatte notgedrungen am Truchsess versucht Halt zu finden. Ein Mann der Leibwache war sogleich zur Stelle und entschärfte die Situation. Der Truchsess warf Tirion einen Blick zu, der schwer zu deuten war. Als er sich jedoch wieder seinen Söhnen zuwandte, setzte sich auch Tirion wieder.

Geistesabwesend berichtete Tirion Curon von der Familie. Allen ging es gut. Die jungen Männer bemerkten Erendis Schönheit und Eradan stellte sich äußerst geschickt bei der Turmwache an.

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Denethor Offline

Truchsess von Gondor


Beiträge: 2.312

06.09.2008 07:24
#17 Feldküche — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten

Mit Faramir und Boromir am Tisch

Denethor hörte seinem Sohn aufmerksam zu, doch sagte er nichts über seine eigene Befindlichkeit. Doch die Zeiten, in denen sich beide dafür interessierten, wie es dem anderen ging, waren scheinbar schon lange vorbei. Oder hatte sie es nie gegeben? Denethor zuckte innerlich mit den Schultern. Er mochte sich über Faramir keine Gedanken machen. Vor langer Zeit hatte er sein Herz für ihn verschlossen und es schien zu spät es wieder zu öffnen. Zwischen ihnen bestand mehr eine Beziehung zwischen einem Hauptmann und seinem Soldaten, als zwischen einem Vater und seinem Sohn. Das war Denethors Intention gewesen und wenn ihm die Situation jetzt nicht behagte, so war er doch zu stolz um etwas dagegen zu unternehmen.

»Du solltest nicht zu leichtsinnig werden, Faramir«, sprach deshalb nicht der Vater, sondern der Herrscher Gondors zu seinem Zweitgeborenen. »Es besteht keinerlei Hoffnung darauf, dass der Namenlose je schwächer werden könnte oder gar Ithilien und Gondor in Frieden lässt. Das Gegenteil ist der Fall, denn der Namenlose wird von Jahr zu Jahr stärker. Wir müssen wachsam sein und ihn stören, wo wir nur können. Gerade in Ithilien können wir ihn ärgern und seine Pläne schon im Keim versuchen zu vereiteln.«

Denethor sah seinen Sohn eindringlich an. Natürlich wusste er, dass Faramir nicht leichtsinnig war, aber er konnte nicht anders und musste seine Meinung kund tun.

»Es gibt keine Ruhe in Ithilien! Gerade in trügerischen Frieden muss ein Waldläufer doppelt so wachsam sein!« Denethor blickte seinen Sohn streng und eindringlich an. »Denn wie sich herausgestellt hat, war der Namenlose nicht untätig! Wir können froh sein, dass du nur wenige Männer bei dem Angriff verloren hast!«

Plötzlich packte den Truchsess jemand am Ärmel. Denethor zog instinktiv den Arm zurück, doch zog er keine Waffe. Er befürchtete keinen Angriff auf sein Leben — hier in Osgiliath, inmitten seiner Soldaten. Und tatsächlich war nur ein Soldat ausgerutscht. Einer seiner Leibwache klärte die Situation und Denethor blickte zu Tirion hinüber, der aufgesprungen war. Doch es war nichts passiert und deshalb bestand auch kein Grund, Tirion von seinem Sohn wegzuholen. Dabei ärgerte es Denethor insgeheim, dass Tirion sich so gut mit seinem Sohn verstand, während seine beiden Söhne kaum Anzeichen von Freude ihn zu sehen anmerken ließen. Faramir gab sich distanziert und Boromir hatte zweimal sein Kommen kritisiert. Denethor ließ diesen Gefühlen aber kaum einen Moment Zeit in ihm zu wachsen.

»Wie kommt es eigentlich«, wandte sich der Truchsess nun an seinen Lieblingssohn, »dass du in Ithilien auf Faramir getroffen bist?«

Es fiel Denethor schwer, seinem Boromir etwas übel zu nehmen. Doch war sein Befehl gewesen, dass Boromir nach Osgiliath reiten und hier auf seinen Bruder warten sollte. Er mochte es nicht, wenn man seine Befehle missachtete. Selbst der Sohn des Truchsess musste sich dem Herrscher Gondors unterstellen. Wenn sich Denethor nicht auf die Fügsamkeit seines Sohnes verlassen konnte, worauf konnte er dann noch bauen?

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Astaldo Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 218

07.09.2008 10:59
#18 Osgiliath, Feldküche — 25. Juni 3016 DZ — abends Zitat · Antworten

cf: Straßen und Wege

...
Er schloss sich schließlich den übrigen an und nahm seinen Weg in die Feldküche, aus der zum Essen geläutet wurde.
Am Eingang traf er diesen seltsamen Soldaten. …´Lenor´, erinnerte er sich. Er grüßte ihn höflich, ließ ihn voran eintreten und musterte den auffälligen Soldaten für einen Moment ungeniert.

Nun wieder besserer Laune, setzte er sich zu einigen Kameraden an den langen Tisch zur Linken.


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Wenn du wissen willst, wie groß du wirklich bist, dann darfst du dich nicht mit einer Messlatte messen, die kleiner ist als du!

Möchtegern-Hauptmann

THIS IS GONDOR!!!!
FOR FARAMIR!!!!

Lenor Offline

reinlicher Soldat Gondors


Beiträge: 49

07.09.2008 11:03
#19 RE: Osgiliath, Feldküche — 25. Juni 3016 DZ — abends Zitat · Antworten

cf: Hafen am Anduin

Lenor hatte einmal mehr das Gefühl, gemustert zu werden, als er zum Essen ging. Allmählich war er es leid.
Aber er hatte inzwischen alles erledigen können, was er hatte erledigen wollen und sah dem Abend nun freien Mutes entgegen. Er nahm etwas Abstand zu dem Soldaten, der mit ihm eingetreten war. Der schien in zu mustern und er mochte Menschen nicht, die so etwas taten. Also wählte er den Tisch zur Rechten und setzte sich dort neben einen der Kameraden, die er aus der weißen Stadt kannte.


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[url=http://141220.homepagemodules.de/t294f55-Lenor-Blechbuechsensoldat.html][style=color:#32C8FA][b]Lenor[/b][/style][/url]
[center][img]http://fotogalerie.herr-der-ringe-film.de/data/500/medium/Lenor-Banner.JPG[/img]

[img]http://fotogalerie.herr-der-ringe-film.de/data/500/medium/Lenor-Banner2.jpg[/img][/center]

Boromir Offline

Oberheermeister von Gondor


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08.09.2008 08:10
#20 Osgiliath, Feldküche — 25. Juni 3016 DZ — abends Zitat · Antworten

Sein Vater konnte es eben doch nicht lassen seinen Jüngsten zu kritisieren. Selbst an Tagen wie diesen nicht. Denn er hielt ihm vor, dass sie sich von der trügerischen Stille in Ithilien haben Täuschen lassen. Zwar brachte er das nicht so deutlich zur Sprache, aber sie kannten Denethor gut genug um hinter jedem Wort zweimal nach seiner Bedeutung zu suchen. Natürlich war Ithilien ein gefährlicher, vom Feind mittlerweile teilweise eingenommener Fleck Erde. Aber Faramir war ein guter Heermeister und er kannte die Wälder wie kein anderer. Wäre er dies nicht, würde er vielleicht immer noch ahnungslos in den Höhlen von Henneth Annun sitzen.

Boromir war satt. Mehr als satt. Das würde erstmal für heute genügen, denn er glaubte nicht noch einen weiteren kleinen Bissen hinunter zu bekommen. Und so schob er seinen Teller von sich und setzte stattdessen den Weinkrug an seine Lippen. Dabei lauschte er weiterhin den Worten, welche Denethor und Faramir zwischenzeitlich wechselten.

Es blieb ihm aber nicht lange genug Zeit den Wein genüsslich auf seiner Zunge zergehen zu lassen, denn im nächsten Moment stellte der Truchsess ihm eine Frage, welcher er so nicht erwartet hatte.
"Ich bin ihm mit meinen Männer und zusätzlichen Pferden für die Waldläufer entgegen geritten. Denn ich hielt es für unnötig hier noch längere Tage auszuharren bis sie endlich zu Fuß hier eintreffen würden. Doch die Männer aus Ithilien waren schon weiter vorangekommen als ich annahm, denn Faramir war schon vor dem Eintreffen deines Schreibens aufgebrochen." Boromir stellte sein Weinglas ab und sah seinem Vater in die Augen, in welche er schon sein ganzes Leben lang voller Stolz blickte.

"Durch die zusätzlichen Pferde waren wir nach einer Nacht im Wald schnell wieder zurück in Osgiliath. Hätte ich anders gehandelt wären sie vermutlich noch immer unterwegs. Ich wollte keine Zeit verlieren. So können wir bereits Morgen bei Sonnenaufgang in Richtung Süd-Gondor ziehen und diesen Schurken das Handwerk legen." Denethor musste doch damit zufrieden sein, wenn das Böse endlich dingfest gemacht wurde.

Plötzlich hörte er von draußen den Ruf eines Soldaten und es klang fast nach 'Feuer'. Vielleicht war ein kleines Fass oder ein Stück der Scheune in Brand geraten. Es waren genügend Männer außerhalb der Feldküche, welche den Brand unter Kontrolle bringen konnten.
"Diros, schau nach was da draußen los ist und erstatte mir anschließend Bericht!" Der junge Soldat nickte dem Heermeister schnell verstehend zu und eilte schließlich aus dem Saal.

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Faramir Offline

Heermeister von Gondor


Beiträge: 2.081

08.09.2008 09:18
#21 RE: Osgiliath, Feldküche — 25. Juni 3016 DZ — abends Zitat · Antworten
Faramir hatte seine Antwort auf Denethors Frage knapp gehalten, um wenige Angriffsfläche zu bieten, aber dennoch kam es zum Unvermeidlichen: Der Truchsess machte seinem jüngeren Sohn Vorwürfe.

"Wo war ich denn leichtsinnig?" dachte Faramir. "Der einzige Mann, der umkam, war einer der Meldereiter aus Osgiliath. War es etwa meine Schuld, dass diese so töricht waren, die alte Nord-Süd-Straße zu benutzen?"

Er erwiderte aber nichts auf die Vorwürfe seines Vaters, da dieser zunächst abgelenkt wurde und sich dann an Boromir wandte und ihn ebenfalls vorwurfsvoll ansprach.

"Und schon ist Vaters heitere Laune fort", dachte Faramir, während er weiter aß. "Jetzt ist er wieder der alte Griesgram."

Missmutig beendete Faramir sein Mahl und trank den restlichen Wein in seinem Becher mit einem Zug aus, als auf einmal von außen ein lauter Ruf zu hören war. Boromir schickte einen seiner Männer hinaus, der nachsehen sollte und kurz darauf mit besorgter Miene zurück gerannt kam, während draußen noch mehr Rufe alarmierter Soldaten erschallten. Elerson, der Hauptmann der Besatzung von Osgiliath, sprang auf und eilte hinaus.

"Etwas oder jemand treibt sich in den Wäldern am Ostufer herum", berichtete Diros. "In den Wäldern ist das Licht eines kleinen Feuers zu sehen. Das berichtete einer der Wachsoldaten, der von der Ostseite heraneilte."

Als Faramir das hörte, war er im höchsten Maße alarmiert: Feinde waren in der Nähe von Osgiliath, während sich der Truchsess hier aufhielt!

"Auch der Barde, der wohl auf einem Turm gestiegen war, hat das Feuer gesehen..."

"WAS?" rief Faramir "Was macht der noch hier? Mablung sollte schon längst mit ihm weg sein!"

"Tevildo war wohl gerade kurz weg", antwortete Diros, "aber er kam zurück und jetzt sah es so aus, dass Mablung mit ihm gleich losreiten würde."

"Und wenn nicht, werde ich mich selbst darum kümmern und ein ernsthaftes Wort mit Mablung reden", dachte Faramir. Doch das war gerade ziemlich unwichtig. Viel wichtiger wäre es jetzt, einige Waldläufer zum Ausspähen des mysteriösen Feuers zu entsenden. Am wichtigsten aber war jetzt der Schutz des Truchsess.

Faramir blickte fragend zu seinem Bruder und hoffte, dass Boromir Denethor überzeugen könnte, sofort nach Minas Tirith zurückzukehren.

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"Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."

Gwaenas Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 357

08.09.2008 09:46
#22 RE: Osgiliath, Feldküche — 25. Juni 3016 DZ — abends Zitat · Antworten
Gwaenas rieb sich unter dem Tisch die schmerzende Stelle am Unterleib. 'Auweh ... selber Schuld, Gwaenas!'schalt er sich selber. Doch bald lenkten ihn die herein kommendenden Männer ab.

Er kannte nur wenige der Soldaten, die in Osgiliath stationiert oder in Boromirs Truppe waren. Curon unterhielt sich mit einem älteren Mann, der gewiss zur Leibwache des Truchsess gehörte. Dessen Blick glitt ständig von Curon zu dem Vater der beiden Heermeister. 'Die Beiden sehen sich irgendwie ähnlich; genau wie die Heermeister dem Truchsess ... Ob das Curons Vater ist?' fragte sich der junge Mann. Gleichzeitig musste er an seinen Vater denken, und Traurigkeit wollte ihn erfassen.

Doch Anborn und Grindor kamen auf der Suche nach einem freien Platz zu ihm und setzten sich. "Geht es dir wieder gut, Grindor?" erkundigte er sich. " Ja, zum Glück! Das Gebräu hat geholfen und jetzt habe ich einen Riesenhunger!" gab dieser zur Antwort.

Die Männer füllten sich von dem Braten und den Beilagen auf ihre Teller und begannen mit großen Appetit zu essen. Ab und an unterhielten sie sich etwas, doch Gwaenas war ungewöhnlich still. ' Nach dem Essen wird bestimmt die Besprechung stattfinden. Wen werden die Heermeister ausgewählt haben? Diese Männer werden gegen Menschen kämpfen müssen, ja vielleicht töten müssen.' Eine Gänsehaut lief ihm bei diesem Gedanken über den Rücken. Ihm war bei dieser Vorstellung ganz komisch zumute und er mochte nicht mehr weiter essen.

Um sich abzulenken, stand er auf , ging hinaus und vor die Tür, als ein Soldat plötzlich rasch an ihm vorbei drängte. ' Nanu? Was hat der denn?'

Plötzlich ertönte der Ruf, dass in dem Wäldern am Ostufer ein Feuer zu sehen sei und Männer rannten aufgeregt herum. Gwaenas blieb angespannt vor der Tür stehen; er war sich sicher, dass die Heermeister nun Befehle erteilen würden!

Der kleine Spielmann war auch vor der Tür und wirkte sehr aufgeregt. Mit seinen Händen gestikulierte er heftig, dass sich die Ratte auf seiner Schulter fest krallen musste, um nicht herunter zu fallen. Anscheinend hatte der Barde das Feuer entdeckt.

Gwaenas konnte Meowés auf einer kleinen Mauer sitzen sehen, doch wagte er nicht, zu ihm zu gehen. 'Vielleicht braucht der Heermeister mich ja.'

Straßen und Wege in Osgiliath

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Der Tollpatsch unter den Waldläufern

Curon Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 907

08.09.2008 10:01
#23 RE: Osgiliath, Feldküche — 25. Juni 3016 DZ — abends Zitat · Antworten

Curon wußte das sein Vater wenig Zeit haben würde, sich um die beiden Jungs und Erchirion zu kümmern, er wußte aber auch das er dennoch hin und wieder ein Auge auf sie haben würde. Plötzlich wurde es unruhig, ein Blick über seine Schulter, zeigte ihm wieso.

›Verdammter Bengel, ...‹ »Gwaenas.« Murmelte Curon in sich hinein.

Tirion war halb aufgesprungen, um seinem Truchsessen beizustehen, aber einer der Leibwächter hatte die Sache schon geklärt. Tirion setzte sich wieder und beruhigte sich. Er begann über Curons Geschwister zu erzählen und Curon freute sich zu hören, dass es den Beiden gut ging. Es waren jetzt 6 Monate vergangen, seid er das letzte mal in Minas Tirith war und es würde auch noch eine Weile dauern, bis er das nächste mal eine Chance bekam.

plötzlich war der Ruf Feuer zu hören.

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Denethor Offline

Truchsess von Gondor


Beiträge: 2.312

09.09.2008 09:59
#24 Feldküche — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten
Der Truchsess hörte sich Boromirs Antwort schweigend an. Zwar waren die Beweggründe Boromirs durchaus nachvollziehbar und hatten wohl auch Zeit gespart, aber trotzdem missbilligte Denethor, dass jemand seine Befehle missachtete — auch, wenn es sein Lieblingssohn war. Doch es blieb ihm erspart Boromir zu tadeln, was er gewiss auf so harmlose Weise wie möglich getan hätte, denn auf der Ostseite des Anduin war ein Feuer bemerkt worden.

Der Truchsess blieb sitzen und hörte sich das ganze scheinbar unbeteiligt an. Er genoss weiter das Essen, denn schließlich waren seine beiden Söhne hier, die mit einem Feuer am Ostufer wohl fertig würden. Insgeheim machte sich der Herrscher Gondors natürlich seine eigenen Gedanken darüber. Ein Feuer am Ostufer konnte einiges bedeuten: Unvorsichtige Wachen, die trotz Verbot ein Feuer machten. Doch der Truchsess hoffte, dass keiner seiner Soldaten so leichtsinnig war und die Männer seine Befehle beachteten.

›Allerdings achtet nicht einmal Boromir deine Befehle‹, sagte eine Stimme in ihm.

Jedoch schloss der Truchsess aus, dass Boromir leichtsinnig wäre und ein Feuer entfachen würde, wo nur ein Trottel ein Feuer machen würde. Es konnten auch Feinde am Ostufer sein, doch selbst diese wären niemals so unvorsichtig, mit einem Feuer auf sich aufmerksam zu machen. Orks mochten wohl nicht die gebildetsten Wesen in Mittelerde sein, doch sie waren gut ausgebildete und zähe Kämpfer. Vor allen Dingen brauchten sie kein Licht. Ihre Augen durchdrangen die Dunkelheit um Längen besser, als die der Menschen.

Blieb noch die Möglichkeit eines Waldbrandes, doch trotz der hochsommerlichen Hitze bestand dafür wenig Gefahr, zumal es vor kurzem erst geregnet hatte …

Ein junger, gutaussehender Soldat kam herein und erstattete Faramir und Boromir Bericht, doch Denethor hob nur kurz erstaunt seine Augenbraue und aß dann weiter. Der Soldat wusste scheinbar auch nicht mehr.

›Nun … Die Heermeister werden schon wissen, was zu tun ist‹, sagte sich Denethor während er eine Kartoffel in den Mund schob. ›Und wenn nicht, so bin ich ja auch noch da …‹

Nun kam Tirion, der Hauptmann seiner Leibwache zu ihm und sprach leise in sein Ohr: »Ich denke, Herr, es wäre besser, wenn wir nach Minas Tirith aufbrechen würden. Eure Sicherheit …«

Denethor schnitt ihm das Wort ab und zischte leise zurück: »Noch besteht dazu keinerlei Veranlassung.«

Der Truchsess stand auf und ging die wenigen Schritte zu seinen Söhnen. »Da ich vermute, dass die Besprechung sich etwas nach hinten verschiebt«, sagte er mit ruhiger Stimme, »werde ich die Zeit nutzen und dem Prinzen von Dol Amroth auf seinem Krankenlager besuchen.« In den Augen seiner Söhne konnte er lesen, dass diese durchaus nicht mit seiner Entscheidung einverstanden waren. Doch der Truchsess hatte seinen eigenen Willen und beugte sich selten den Ratschlägen anderer. Er ignorierte die Blicke seiner Söhne und sprach den jungen Soldaten an, der Faramir die Nachricht gebracht hatte.

»Diros?«, sagte er mit fragendem Ton, dabei war er sich sicher, dass er den Namen richtig behalten hatte. »Ich hoffe, dass der Hauptmann des Weißen Turms für eine kurze Zeit auf dich verzichten kann und du mir den Weg zu Erchirions Lager zeigst.«

Denethor blickte in die graublauen Augen Diros, der leicht den Kopf neigte, dann zu Boromir schaute und auf Erlaubnis wartete dem Truchsess zu Diensten zu sein.

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Boromir Offline

Oberheermeister von Gondor


Beiträge: 1.699

10.09.2008 08:31
#25 Feldküche — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten
Noch bestand in Boromirs Augen keinerlei Grund zur Beunruhigung. Das Feuer konnte Alles und Nichts bedeuten. Als Diros dann allerdings mit der Nachricht, dass ein Brand am anderen Ufer gesichtet worden war, zurückkehrte, fing er doch an sich langsam Gedanken darüber zu machen. Aber wie hätte der Feind unentdeckt so weit vordringen können? Und warum ausgerechnet jetzt, wo sich sowohl der Truchsess als auch seine beiden Söhne in Osgiliath aufhielten.

An Faramirs Blick konnte der Hauptmann erkennen, wie dieser die Nachricht über die noch immer währende Anwesenheit des Barden empfand. Er hatte diesen Blick wirklich selten bei seinem Bruder gesehen und fragte sich, ob diese Missstimmung nur an dem Barden hing. Das bezweifelte Boromir nämlich stark.

"Schicken wir 20 Mann über den Fluss. Wenn wir Glück haben handelt es sich bei dem Feuer nur um ein Versehen." Etwas anderes konnten sie momentan auch gar nicht gebrauchen. Warum er diese Anzahl übersetzen ließ, hatte gute Gründe. Zwanzig Mann waren wenig genug um nicht unnötig Unruhe unter den Männern zu verbreiten und aber auch genügend um sich bei einem eventuellen Hinterhalt möglichst lange verteidigen zu können.

Dass sein Vater auf die Aufforderung der Leibwache Tirion so abwehrend reagierte, konnte Boromir nicht verstehen. Natürlich war es schwer für den Truchsess davon geschickt zu werden, wenn etwas mal nicht nach Plan lief. Doch hier ging es nicht um seine eigenen Interessen. Er musste an das Land denken. Doch Denethor bildete sich ein er müsse nun stattdessen Erchirion einen Besuch abstatten.

"Vater bitte, sei doch vernünftig und hör auf Tirios! Im Moment mag dir hier keine Gefahr drohen, doch das kann sich ändern. Mir ist nicht wohl bei dem Gedanken, dass wir bei einem möglichen Angriff alle drei auf einem Fleck sitzen."
So weit würde es nicht kommen, doch es bestand trotzdem die Gefahr. Aber Boromir erkannte auch an des Truchsess Blick, dass er sich von hier Kleinigkeiten wie diesen nicht aus der Stadt entfernen würde. Der Truchsess ließ sich eben von niemandem etwas befehlen. Boromir blieb also keine andere Wahl als seinem Soldaten Diros sein Einverständnis mit einem kurzen Kopfnicken zu geben. Er sollte Denethor zum Lazarett geleiten. Und der Hauptmann war sich sicher, dass des Truchsess Leibgarde sie begleiten würde.

Boromir selbst würde nach draußen gehen, das Feuer mit eigenen Augen sehen und die Männer wählen, welche er zum Kundschaften losschickte. Darum erhob er sich nun vollständig und sah auffordern zu Faramir, damit dieser ihn begleiten würde.

Unterdessen machten sich bereits einige Bedienstete daran die Tische leer zu räumen und die Essenreste zu entsorgen.

tbc: Straßen und Wege in Osgiliath

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