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Willkommen in Ithilien, Wanderer!
Dies war ein Rollenspiel rund um die Bewohner von Gondor
drei Jahre vor dem Ringkrieg.

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Dieses Thema hat 99 Antworten
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 Archiv - Valanya, 26 Nárië 3016 DZ
Seiten 1 | 2 | 3 | 4
Arendor Offline

Gutshofbesitzer in Anthara


Beiträge: 369

16.11.2008 03:07
#51 Anthara — Am Brunnen/Arendors Hof — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Arendor wollte seinem ältesten Sohn etwas beim Erobern seiner Liebsten helfen, obwohl Areros das nicht wollte und Arendor bisher immer der Meinung gewesen war, dass Areros schlau und schön genug war, um ohne seine Hilfe an eine Frau zu kommen.

»Du hälst wohl nicht viel von Areros, oder?«, sagte er.

»Er hält nicht viel von mir«, antwortete Pantia und erinnerte sich an ihre Verabschiedung am gestrigen Nachmittag. Leise fügte sie hinzu: »Dein Sohn … Er hat mir doch gestern tatsächlich vorgeworfen, dass … ich wage es gar nicht zu sagen … dass ich ein leichtfertiges Mädchen bin!«

Arendor hob erstaunt die Augenbraue. Sein Sohn schien wirklich keine Ahnung zu haben, wie man mit einer Frau sprechen musste.

»Das kann ich mir gar nicht vorstellen. Bisher hat Areros nie schlecht über dich gesprochen!«

»Von mir aus, braucht er gar nicht mehr über mich zu sprechen!«, erwiderte Pantia erbost.

›Ach Areros. Du machst es dir aber selbst schwer mit den Frauen.‹

»Na wenn du meinst«, sagte Arendor und tat so, als wolle er das Gespräch beenden. »Männer benehmen sich manchmal ziemlich idiotisch, wenn sie jemanden mögen …«

Eigentlich war es ja Areros ziemlich ungerecht gegenüber, dass er Pantia nun endlich zu verstehen gab, was sein Sohn für sie empfand. Aber wenn Areros das allein nicht schaffte. Am Ende würde Pantia noch einen anderen heiraten. Hübsch genug war sie ja.

Weiter sprachen die beiden nicht miteinander und Arendor wollte Pantia auch nicht noch mehr in Verlegenheit bringen.

Die Schlange der Frauen wurde kürzer und endlich war auch Arendor an der Reihe. Während er seine beiden großen Eimer füllte, dachte er, dass es doch gar keine so leichter Arbeit für Frauen war. Selbst er konnte es nicht ohne Kraftaufwand tun …

Als er dann jedoch die schweren Eimer nach hause trug, sagte er sich, dass er unbedingt etwas unternehmen musste, damit Aeluin nicht so schwer tragen musste. Bis dahin müsste sie eben wieder die kleineren Eimer nehmen und doppelt zum Brunnen laufen. Aber die großen Eimer waren einfach zu schwer für eine Frau.

Arendors Hof — Ställe

Endlich kam Arendor am Hof an. Dort nutzte er einen Teil des Wassers zum Waschen und Zähne putzen und dann ging er endlich in den Stall, wo seine Kühe schon nach ihm riefen.


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NPC Offline




Beiträge: 3.383

17.11.2008 09:17
#52 Anthara — Am Brunnen/Arendors Hof — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten
Nirion



Nirion hatte in dieser Nacht einen Großteil des Schlafes nachgeholt, welcher ihm in der Vergangen größtenteils verwehrt worden war. So war der junge Mann zeitig ins Bett gegangen und hatte die ganze Nacht durchgeschlafen. So war es nicht verwunderlich, dass er frühzeitig am Morgen wach wurde. Die Sonne war noch nicht einmal aufgegangen als er sich an der Waschschüssel frisch machte und anschließend seiner noch friedlich schlafenden Frau einen Kuss auf die Wange hauchte. Er hatte nicht vor sie so zeitig zu wecken und darum verließ er leise das gemeinsame Zimmer.

Nachdem er kurz in Lugredas Zimmer gespitzt und sich vergewissert hatte, dass auch die fünf Kinder noch alle schliefen, machte Nirion sich auf den Weg zu den Ställen. Es war noch nicht an der Zeit die Kühe zu melken, denn diese kannten einen bestimmten Tagesrhythmus. Aber die Boxen der Pferde konnte er bereits vom Mist säubern. Und so begann sich Nirion mit einer Mistgabel bewaffnet und begleitet von der aufgehenden Sonne mit der tagtäglichen Arbeit.

Im Stall

Der Strohballen war bald aufgebraucht und so begab sich Nirion in die Scheune um einen neuen Ballen zu holen. Als er nach wenigen Minuten zurück in die Ställe kehrte, lenkte ein Geräusch seine Aufmerksamkeit auf sich. Aus einer der leer stehenden Boxen erklang leises Maunzen, vermischt mit Schluchzlauten. Nirion trat näher an die Box heran und erkannte seine Tochter, welche mit einer kleinen Katze im Arm im Stroh saß und versuchte ihr Schluchzen zu unterdrücken.

Eine der Hofkatzen hatte vor fünf Wochen geworfen und eines der Katzenkinder musste wohl gerade herhalten um das Mädchen zu trösten. „Nenia, alles in Ordnung?“ sprach sie Nirion vorsichtig und leise an, da er sie nicht erschrecken wollte. Langsam ließ er sich neben seiner ältesten Tochter ins Stroh gleiten, legte einen Arm um ihre Schulter und zog sie näher an sich heran. Nenia lockerte den Griff ihrer Arme, woraufhin die keine Katze mit einem letzten Maunzen von ihrem Schoß sprang und im Stroh verschwand. Ihre Mutter war sicher schon auf der suche nach ihr und würde sie alsbald zu ihren Wurfgeschwistern zurückbringen.

„Hat dich Arendir oder Damrod geärgert?“
fragte Nirion die Kleine, während er ihr sachte über den Rücken strich. Doch das Mädchen schüttelte den Kopf und legte anschließend den Kopf an seine Brust, wobei die Tränen sein Hemd anfeuchteten. Nirion mochte es gar nicht, wenn jemand aus seiner Familie Kummer verspürte. Aber ohne dass sie ihm einen Anhaltspunkt gab, konnte er Nenia nicht helfen. „Bist du traurig, weil Tante Luin, Onkel Areros und Onkel Lundor weg sind?“ Nun sah das Mädchen zu ihm auf und wischte sich mit dem Hemdsärmel über Nase und Augen. „Auch ... Aber ...“ Wieder schluchzte sie und vergrub ihr Gesicht in seine Brust. „Tut dir was weh?“ Einen andere Idee hatte Nirion nicht mehr und dies schien auch die Rätsels Lösung.

Nirion nahm den Kopf seiner Tochter zwischen die Hände. „Was tut weh?“ Anfangs zögerte sie, doch dann brachte sie doch eine gequälte Antwort hervor. „Da, im Mund hinten!“ Ein verschmitztes Lächeln bildete sich auf Nirions Gesicht. Es hätte ja auch schlimmer sein können. „Ein Zahn? Seit wann denn?“ Nirion musterte seine Tochter und es tat ihm sehr leid, dass sie Schmerzen hatte. „Eine Weile ... Aber es war noch nicht so schlimm", fügte sie noch schnell hinzu, als sie sah wie der Blick des Vaters strenger wurde. „Ach Schatz, warum hast du denn nicht früher was gesagt? Mhhh? ... Lass mal sehen.“ Nenia wandte ihren Kopf ab und schüttelte ihn dann energisch. Manchmal konnte sie ganz schön stur sein. „Ich werde dir nicht weh tun!“ Wieder Kopfschütteln. „Nein!“

Nun stand Nirion auf, es hatte ja doch keinen Zweck. Dann beugte er sich nach unten und griff seiner schluchzenden Tochter unter die Arme, zog sie nach oben und hob sie auf den Arm. Sofort legte sie ihren Kopf auf seine Schulter und schlang die Arme um seinen Hals. „Wollen wir ins Haus gehen und schauen, ob schon sonst jemand wach ist?“ Nenia antwortete nicht und darum nahm Nirion dies als ein Ja auf. Gerade, als er drauf und dran war den Stall zu verlassen, ging die Tür auf und sein Schwiegervater betrat die Scheune. Anscheinend wollte er nun auch mit der Arbeit beginnen. Nirion musterte den älteren Mann eine Weile. Er hatte sicher keine leichte Nacht hinter sich. „Guten Morgen, Arendor. ... Wie geht es dir?“

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Arendor Offline

Gutshofbesitzer in Anthara


Beiträge: 369

17.11.2008 10:17
#53 Anthara — Arendors Hof — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten
Im Stall

Arendor erschrak sich ein wenig, als er plötzlich jemand im Stall antraf. Als er aufgestanden war, war noch niemand wach, doch durch den Umweg über den Marktplatz, hatte er nicht bemerkt, dass auch Nirion wach war.

Arendor freute sich jedoch, seinen Schwiegersohn zu sehen. »Mir geht es blendend«, antwortete der Mann auf dessen Frage während er noch sein Hemd in die Hose steckte. »Auch wenn ich es nicht für möglich hielt, die Frauen kriegen bei meiner Anwesenheit immer noch weiche Knie!«

Arendor grinste den Jüngeren an, doch schien er nicht recht zu verstehen. Dann beugte er sich zu Nenia hinüber, strich ihr flink über die Nase und sagte: »Du bekommst doch auch weiche Knie, wenn du mich siehst, oder?«

Nenia schaute ihren Großvater mit traurigen, ernsten Augen an und schüttelte den Kopf.

Arendor bemerkte erst jetzt die geröteten Augen und hob fragend die Augenbrauen. Dann kam er einen Schritt näher und sah seine Enkelin mit seinen bestechend blauen Augen an.

»Na was hat denn meine Prinzessin? Warum muss dein Gesicht mit Tränen gewaschen werden? Ich bin doch extra zum Brunnen gegangen und habe Wasser geholt!«

Nenia antwortete nicht und lachte auch nicht, denn die Schmerzen in ihrem Mund waren zu stark, als dass sie an etwas anderes denken konnte. Außerdem hatte sie furchtbare Angst, was man mit ihr machen würde.

»Willst du mir nicht verraten, was mit dir los ist?«
, fragte Arendor noch einmal und streichelte Nenia über das blonde Haar.

»Mein … Mein Zahn tut weh!«, sagte Nenia schließlich ganz leise.

»Oh«, rief Arendor. »Willst du mir mal zeigen, wo es genau weh tut?«

Nenia schüttelte heftig den Kopf und drückte die Lippen so fest aufeinander, dass sie ganz hell wurden, weil das Blut aus ihnen wich.

»Darf ich dann wenigstens drücken?«, fragte Arendor und breitete die Arme aus.

Nach einigem Zögern, löste sich Nenia von ihrem Vater, kletterte hinüber in die Arme ihre Großvaters und begann wieder zu weinen. Beruhigend strich Arendor mit seiner Hand über ihren Rücken und sprach ihr gut zu. Dann wanderte sein Blick zu Nirion, der etwas hilflos bei ihnen stand.

Auf dem Spielplatz beim Haus

Arendor nickte Nirion zu, stieß dann die Stalltür auf und ging mit Nenia nach draußen. Dort ging er zum Spielplatz und setzte sich an die selbe Stelle, an der vor wenigen Tagen noch Leyron saß und sich Aeluin auf seinen Schoß setzte.

»Meine Kleine«, begann nun Arendor wieder. »Darf ich nicht doch einmal nach schauen, was da weh tut? Sonst kann ich dir gar nicht helfen … Und du willst doch bestimmt, dass es aufhört, weh zu tun.«

Arendor hatte solche Szenen schon mit fast jedem seiner Kinder durch, doch gab es keine Patentlösung, denn jedes Kind reagierte anders. Die Hauptsache war, dass die Kinder ihm vertrauten und ihm glaubten, dass er ihnen nicht noch mehr weh tun würde.

Nenia ließ sie schließlich überreden und öffnete den Mund. Arendor hatte schon bemerkt, dass ihre linke Wange ein wenig angeschwollen war. Vorsichtig drehte Arendor Nenias Gesicht so, dass das Licht in ihren Mund fiel. An einem Backenzahn sah er schon das Übel.

»Weißt du, Nenia«, sagte Arendor als er genug gesehen hatte. »In deinem Mund hat sich ein Übeltäter ein Haus gebaut. Weißt du, es gibt ganz kleine böse Orks, die kommen zu allen, die gerne süße Sachen essen. Die krabbeln dann auf das Essen und dann in den Mund. Dort suchen sie sich einen schönen gesunden Zahn aus und bauen sich ein Haus. Weißt du, die wohnen nämlich in Zähnen …

Und da schlagen sie mit Hämmern drauf herum und graben mit Spaten kleine Löcher. Dort stecken sie dann lauter süße Sachen hinein … Und wenn sie zu tief graben, dann ist nur noch ganz wenig vom gesunden Zahn da und dann tut es weh.

Man kann aber etwas dagegen tun. Lugerod hat doch für alle eine Zahnbürste gemacht und wenn man ordentlich damit putzt und nicht nur husch husch, dann fegt man die Orks einfach vom Zahn und spült sie mit dem Wasser heraus.«


Nenia hatte aufmerksam zugehört und mit schlechtem Gewissen festgestellt, dass sie in letzter Zeit nur ganz selten die Zahnbürste zur Hand genommen hatte. Um sich durch den Mundgeruch nicht zu verraten, hatte sie Minze aus Großmutters Garten gegessen. Nun wollte sie alles wieder rückgängig machen und ganz schnell die Orks aus ihrem Mund putzen.

»Dann hole ich gleich meine Zahnbürste«, rief sie und wollte zum Haus laufen. Arendor hielt sie jedoch sanft, aber bestimmt fest.

»Nenia. Bei deinem Zahn ist es leider schon zu spät … Da wird kein Putzen mehr helfen.«

Arendor gefiel es gar nicht, dass seine Enkelin ihn mit so großer Angst ansah, aber da war nichts zu machen. Der Zahn musste heraus.

»Wir müssen den Zahn herausmachen.«

Bei diesen Worten, schnappte Nenia nach Luft und hielt sich mit beiden Händen den Mund zu. In ihre Augen traten große Tränen und sie schüttelte heftig den Kopf.

»Doch Nenia. Sonst hört es gar nicht auf weh zu tun. Im Gegenteil – es wird immer schlimmer werden, je länger wir dem Ork die Möglichkeit geben, noch weiter zu graben.«

Nenia wollte das nicht glauben. Bestimmt würde es bald wieder aufhören. Vielleicht nach dem Frühstück schon, dann könnte sie mit den anderen wieder spielen, worauf sie im Moment gar keine Lust hatte.

»Wir sollten zu Beregil gehen«, sagte Arendor sanft. »Er kann dir helfen.«

»Nein«, schrie Nenia, machte sich aus Arendors Armen frei und lief schreiend zu ihrem Vater. Sie hatte einmal erlebt, wie Nimrods Sohn ein Zahn gezogen wurde. Der hatte wie am Spieß geschrien und sich unter Beregils Griff gewunden.

Nenia hatte natürlich nicht gewusst, dass Nimrods Sohn schon mehrere Wochen die Zahnschmerzen ignoriert hatte und so dem Zahn die Möglichkeit gegeben hatte, sich zu entzünden und zu vereitern …

Arendor seufzte und blickte zu Nirion. Ihm war bestimmt bewusst, dass es keinen anderen Weg gab und er hoffte, dass er seine Tochter überzeugen konnte.


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Beiträge: 3.383

18.11.2008 08:17
#54 Anthara — Arendors Hof — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Nirion & Nenia



Nirion hatte nicht vorgehabt seinen Schwiegervater zu erschrecken, aber Arendor musste auch damit rechnen, dass sich außer ihm noch andere Familienmitglieder hier aufhielten. Kurz musterte Nirion den älteren Mann, als dieser freudig von sich gab, dass es ihm blendend ginge und die Frauen noch immer auf ihn standen.

In den neun Jahren, in welchen er nun mit auf dem Hof wohnte, hatte er Arendor sehr gut kennengelernt und erkannte deshalb auch, wenn er nur halb die Wahrheit sprach. Zumindest wusste Nirion, dass dem Mann die Ungewissheit über den Verbleib drei seiner Kinder, zu schaffen machte, auch wenn er dies im Moment nicht so zeigte. Arendor war ein liebender Vater und es konnte für einen solchen nichts schlimmeres geben als wenn die Familie auseinander fiel oder sich gar ein Kind gegen ihn stellte. Aber vielleicht war es wirklich besser nun, im Gegenwart des kleinen Mädchen, nicht über jenes Thema zu sprechen.

Nun konnte Nirion auch wieder erleben, wie wunderbar Arendor mit Kindern umgehen konnte. Natürlich spielte da auch die , welche er in alle den Jahren hatte sammeln können eine gewisse Rolle. Das sollte aber nicht heißen, dass Nirion nicht mit ihnen umzugehen wusste oder gar ein schlechter Vater war.

Nenia erzählte Arendor schließlich auch warum sie geweint hatte und Arendor verließ schließlich mit ihr auf dem Arm die Scheune und ließ sich mit dem Mädchen auf einem Baumstumpf beim Spielplatz nieder.

Während Arendor Nenia erzählte wie es zu ihren Zahnschmerzen gekommen war, lauschte Nirion den Worten aus einiger Entfernung und genoss das friedliche Bild zwischen Großvater und Enkelin. Er war ja fast ein wenig eifersüchtig geworden, da Nenia ihren Opa den Zahn zeigte und sich bei ihm strikt geweigert hatte den Mund zu öffnen.

Als Arendor ihr allerdings verkündigte, dass es für den Zahn keine Hilfe mehr gab und er gezogen werden musste, war es vorbei mit dem friedlichen Bild. Vehement währte sie sich gegen diese Vorstellung, trennte sich von Arendor und lief schließlich weinend auf Nirion zu. Dieser ging in die Hocke, damit er sich in Augenhöhe mit seiner Tochter befand, zog sie an sich heran.

Schließlich sprach er mit ernstem Blick und betont strenger Stimme das Mädchen an.
"Nenia! ... Du wirst mit zu Beregil gehen! Keine Widerrede!"

Die Kleine sah richtiggehend erschrocken drein, als er Nirions bestimmende Worte vernahm. Deshalb fügte er sofort etwas sanftere Worte an.
"Ich habe hier nämlich meine große, tapfere Tochter und kein kleines Baby vor mir."

Sachte strich er dem Mädchen über das blonde Haar und versuchte ihr Trost zu spenden.
"Denk doch mal wie stolz alle auf dich sein werden. Die große, starke Nenia, die dem ollen Zahnweh trotzte ... Die werden alle ganz schön staunen, so ein mutiges Mädchen in ihrer Familie zu haben. Und denk doch nur mal wie dich Damrod und Arendir bewundern werden, wenn du das hinter dir hast. Die werden zu dir aufblicken, dich für deinen Mut beneiden."

Sofort flackerte ein leichtes Leuchten in ihren Augen auf. Sie war schließlich die Große und ihr kleiner Bruder und der kleine Vetter hatten nichts, aber auch gar nichts zu melden. Und große Geschwister musste man bewundern und zu ihnen aufsehen.

"Und dann kannst du auch wieder richtig zubeißen. Mir ist gestern Abend schon aufgefallen, dass du wenig gegessen hast. Aber ich dachte du warst nur müde von der langen Kutschfahrt."

Nirion erhob sich wieder aus der Hocke und legte einen Hand sachte auf ihre kleine Schulter.

"Also was denkst du? Willst du die Schmerzen loswerden und ganz arg mutig sein? Eine kleine Heldin sein?"
Mit großen tränennassen Augen sah sie zu ihm auf und wechselte dann einen Blick zwischen Nirion und Arendor.
"Aber ... aber nur wenn du mitkommst. Und Opa auch ... Und wenn ihr Mama nichts sagt ... und Oma auch nicht und Tante Lugreda und Uroma ..."

Nirion konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Da hatte wohl jemand Angst, geschimpft zu werden, wenn jemand erfuhr, dass sie ihre Zähne nicht regelmäßig geputzt hatte. Aber die geschwollene Backe konnte sie wohl kaum mehr verbergen.
"Moment, moment. Natürlich kommen wir mit. Aber wenn wir niemanden was erzählen sollen, wie sollen sie dann stolz sein und dich bewundern?"
"Arendir und Damrod dürft ihrs sagen!" gab sie schließlich kleinlaut bei.

"Na schön. Also komm, Große!"

Nirion griff nach ihrer Hand, als sie sich wieder seiner Berührung entzog. Verdutzt schaute er sie an, hatte er doch geglaubt sie hätte endgültig eingelenkt.
"Halt! Jetzt? Aber Beregil ist doch sicher noch gar nicht wach und dann hat er bestimmt fürchterlich viel zu tun. ... Nächste Woche oder so hab ich mal Zeit."

Trotzig stampfte sie mit vor der Brust verschränkten Armen auf den Boden und sah schließlich wieder zu Arendor. Opa würde nicht so gemein sein und das zu lassen ... zumindest nicht jetzt.
"Jetzt gleich?" richtete sie die Frage noch einmal leise an Arendor.

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Arendor Offline

Gutshofbesitzer in Anthara


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18.11.2008 08:58
#55 Anthara — Arendors Hof — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten
Nirion Nenia Lendil

Arendor freute sich, als er sah, dass Nirion durchaus streng sein konnte und sich von seiner hübschen Tochter nicht um den Finger wickeln ließ. Er selbst war bei Andirana viel zu nachgiebig gewesen. Hätte Neria ihm nicht irgendwann einmal deutlich zu verstehen gegeben, dass er seine älteste Tochter zu einer eingebildeten Ziege erzog, würde Arendor Andirana noch immer jeden Wunsch von den Augen ablesen.

Nenia hatte die selben Augen, wie ihre Mutter und deshalb stach es Arendor ein wenig ins Herz, als er ihre Hoffnung zerstören musste.

»Jetzt, Nenia«, sagte Arendor, während er ihre Hand in seine große nahm. Wie er befürchtete hatte, wollte sich Nenia losreißen, doch Arendor ließ sie diesmal nicht fort.

»Was ist denn hier los?«, fragte Lendil, der plötzlich aufgetaucht war. Er sah noch ziemlich verschlafen aus und sein Haar war nicht ganz so geordnet, wie sonst.

»Wir müssen für eine kurze Weile weg«, sagte Arendor erklärend. »Kannst du bitte schon einmal die Kühe melken?«

»Kühe … Was alleine? Kann Nirion nicht …«

»Nein Nirion kann nicht …«, meinte Arendor bestimmt. »Frag Gari. Er kann dir helfen.«

Lendil hatte jedoch inzwischen etwas anderes bemerkt. Er zeigte auf Nenias geschwollene Wange und fragte sie: »Was hast du denn da?«

Nenia riss die Augen auf, verdeckte ihre Wange mit der Hand und versteckte ihr Gesicht an Arendors Hosenbein. »Nix«, hörte man sie leise durch den Stoff der Hose.

Arendor blickte seinen Sohn an und sagte ihm lautlos: »Zahnschmerzen.«

Lendil hob daraufhin die Augenbrauen und schaute mitleidig auf Nenia herab. Zahnschmerzen waren schon eine dumme Sache. Gerade als er etwas ermutigendes sagen wollte, gab Arendor ihm zu verstehen, nichts zu sagen, weil es ein Geheimnis war.

»Du melkst also die Kühe?«, fragte Arendor noch einmal und diesmal nickte Lendil anstattslos. Er hatte damals auch unbedingt seinen Vater dabei haben wollen. Mit ihm an der Seite würde er alles schaffen können, weil er so stark war.

Dankbar lächelte Arendor seinen Sohn an und fasste ihn an der Schulter. »Dafür übernehme ich heute das Stallausmisten für dich!«

Lendil blickte seinem Vater in die Augen und schwieg einen Augenblick. Er dachte darüber nach, wie sich sein Vater gerade fühlen musste. Was für Sorgen er sich wegen Lundor machte. Und auch wegen Luin und Areros. Er war bestimmt mächtig enttäuscht von Lundor und auch Lendil bekam ein schlechtes Gewissen, obwohl er diesmal gar nichts getan hatte. Trotzdem wollte er wieder gut machen, was Lundor und er selbst ihrem Vater angetan hatten. Deshalb schüttelte er den Kopf und sagte: »Nein. Ist schon in Ordnung …«

Arendor konnte nicht anders und zog seinen Sohn, dem das wohl doch etwas unangenehm war, an seinem Nacken heran und küsste ihn auf die Wange. »Danke, Lendil. Du bist ein guter Sohn.« Tränen des Stolzes wollten in ihm aufsteigen, aber auch Tränen der Trauer, weil Lendil ihn unweigerlich an Lundor erinnerte. Er atmete tief durch, seufzte, packte Nenias Hand und sagte dann: »Auf geht's!«

Nenia blickte ihren Großvater ängstlich an, aber nickte dann tapfer. Sie fasste auch Nirion an der Hand und zu tritt gingen sie los.

»Bis später dann …«, rief Lendil noch aufmunternd hinterher, bevor er sich in den Stall begab, wo die Kühe schon ungeduldig wurden.


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Beiträge: 3.383

20.11.2008 07:20
#56 Anthara — Arendors Hof — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Nirion & Nenia



Natürlich hatte Nenia nicht erwarten dürfen, dass ihr Großvater nun Einsicht hatte und sie nicht sofort zu Beregil aufbrachen. Sie musste tapfer sein und ihr Vater würde sehr stolz auf sie sein. Aber er war jetzt schon stolz auf all seine Kinder. Sie gaben ihm soviel. Die ganze Familie Arendors gab ihm soviel. Da Nirion keine leiblichen Eltern mehr besaß fühlte er sich bei ihnen wohler als irgendwo sonst.

Als Lendil schließlich ziemlich verschlafen zu ihnen stieß, übergab Arendor ihm gleich einmal seine Arbeiten. Ruhig lauschte Nirion nun dem Gespräch zwischen Vater und Sohn, ohne sich selbst einzumischen. Auch Nenia wurde mit einbezogen, doch sie vergrub ihr Gesicht ziemlich schnell im Hosenbein ihres Großvaters, als Lendil sie wegen ihrer geschwollenen Backe ansprach.

Als die drei nun aufbrachen, wandte sich Nirion doch noch kurz an seinen Schwager. „Die Hälfte der Ställe ist schon gemistet.“ Somit verschaffte er dem jungen Mann vielleicht zumindest etwas Licht am Ende des Tunnels. Dann machten sie sich auf den Weg zu Beregil.

Nachdenklich blickte Nirion seinen Schwiegervater von der Seite her an, bis er schließlich das Wort ergriff: „Arendor ... Lendil ist nur einer deiner guten Söhne. Du hast drei gute Söhne, auf die du stolz sein kannst und die dich über alles lieben. Vergiss das niemals! Und, wenn ich mich auch dazu zählen darf, hast du sogar vier.“ Nirion versuchte seinem Schwiegervater ein aufmunterndes Lächeln zu schenken.

Je näher sie Beregils Arbeitsstätte kamen, desto kleiner und langsamer wurden Nenias Schritte. Als es dann bald gar nicht mehr weiter ging und Nirion die Befürchtung hatte sie würde gleich rückwärts laufen, hob er seine Tochter kurzerhand hoch und trug sie weiter. Wieder war unterdrücktes Schluchzen zu hören. „Wie war das gleich mit dem großen Mädchen, mh?“ Die Kleine legten ihren Kopf auf seine Schultern und sah ihren Großvater mit großen, feuchten Augen von der Seite her an. Nirion konnte ja verstehen, dass sie Angst hatte, aber er war ja bei ihr, genauso wie ihr Großvater. Und wenn sie es erst einmal überstanden hatte, würde es ihr sehr bald viel besser gehen.

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Arendor Offline

Gutshofbesitzer in Anthara


Beiträge: 369

21.11.2008 09:54
#57 RE: Anthara — Arendors Hof — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Nirion Nenia

Arendor fasste Nenias Hand fest und schenkte ihr damit etwas Sicherheit. Schließlich machte einem eine Zahnuntersuchung immer Angst, gerade wenn man Zahnweh hatte. Doch was sein musste, musste sein. Und Arendor war sich sicher, dass Nenia ganz tapfer sein würde.

»Ich weiß, dass ich drei gute Söhne habe«, antwortete Arendor auf Nirions Vorwurf. »Aber ich lobe meine Söhne dann gern, wenn sie mir etwas gutes tun. Wie z.B. Lendil, der nun die Arbeit seiner zwei abwesenden Brüder und die von uns beiden übernimmt. Obwohl ihm das wohl ebenso wenig Freude macht, wie Lundor.«

Für einen Moment konnte Arendor nicht weitersprechen, da ihm das Herz bei dem Gedanken an Lundor weh tat. Arendors Gedanken wanderten zu seinem Sohn und fragten den Wind, ob er nicht seinen Sohn gesehen hatte und ob es ihm gut ginge. Doch niemand gab ihm Antwort und erleichterte ihm seine Sorgen. Der Gutsherr schluckte schwer und zwang sich zu einem Lächeln.

»Nirion. Du bist für mich auch wie ein Sohn, daran sollst du nie zweifeln.«

Dann richtete er wieder die Augen auf den Weg und fragte sich innerlich, wo seine Kinder waren. Erst als Nirion Nenia auf den Arm nahm, riss er sich zusammen. Hier war schließlich ein kleines Mädchen, dass keinen traurigen Großvater, sondern einen Beschützer brauchte.

»Keine Angst Nenia. Beregil wird ganz vorsichtig sein.«

Vor der Schmiede

Schon nahmen sie die letzte Biegung und standen schließlich vor der Schmiede, aus der man schon Hammerschläge hören konnte.

»Beregil«, rief Arendor laut und ging näher an die offene Schmiede. Als der junge Mann herauskam, erklärte ihm Arendor, warum sie da waren. »Wir brauchen deine Hilfe, Beregil. Unsere kleine Nenia hat Zahnweh.«


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Lissuin Offline

Heilerin


Beiträge: 79

21.11.2008 10:56
#58 RE: Anthara — Arendors Hof — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten
Lissuin im Haus, Beregil in der Schmiede

Beregil

Beregil war gerade dabei einiges von der Arbeit die die letzten Tage liegen geblieben war, auf zu arbeiten als er das Rufen von Arendor vor der Schmiede hörte. Er trat heraus um sich seine kleine Patientin genaaer anzusehen und endeckte sofort die angeschwollene Wange. Er würde um das Ziehen des kleinen Zahns nicht umhin kommen, dennoch wollte er sich den Übeltäter etwas genauer ansehen während er überlegte von die kleine Zange die er sonst für Zieselierarbeiten nutze hin gekommen war. Er trat an Nirion heran und bat Nenia den Mund zu öffnen, was diese nach einem Zögern mit unterdrückten Tränen auch tat.

»Das sieht übel aus, meine Kleine, der muss raus und zwar gleich. Aber Lissuin und ich werden dafür sorgen das es nicht so wehtut. Lissuin!«

Beregil hatte den Übeltäter sofort erkannt, der erste Backenzahn links unten. Wenn er ihn zog würde es bluten und wehtun, weswegen er hoffte das Lissuin ein für das Kind verträgliches Schmerzmittel zur Hand hatte.

Lissuin

Lissuin hatte Arendor schon gehört als er nach Beregil rief. Trotz das sie mit Arendor sprechen wollte, hatte sie eigentlich nicht voegehabt nach draußen zu gehen und Nirion zu begegnen, aber Beregil rief sie nun nach draußen und Nenia bruchte sie auch. Mit einem Seufzen trat sie vor die Tür.

»Ich kann mir denken was du möchstest, ich schau nach was meine Heilpflanzentasche hergibt.« Lissuin brauchte nicht nachsehen, um zu wissen, das sie noch ein kleines Fläschchen Mädesüßtinktur dabei hatte. Sie verschwand kurz im Haus um sie zu holen.

Beregil

»Ich brauch noch eine kleine Zange. Ich bin in Kürze wieder bei euch.« Mit diesen Worten verschwand Beregil in der Schmiede, um die Zange aus dem Werkzeugkasten zu kramen, sie zu reinigen und mit kochendem Wasser zu desinfizieren.
NPC Offline




Beiträge: 3.383

22.11.2008 12:09
#59 Anthara — Beregils Schmiede — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Nirion & Nenia



Schon bald hatten sie Beregils Haus, an welchem er auch direkt seine Schmiede hatte, erreicht und Arendor machte lautstark auf sich aufmerksam. Der junge Schmied erschien auch sofort und ging besorgt auf Nirion zu, um sich Nenia näher anzuschauen. Er war zu den Kindern immer sehr freundlich und fürsorglich. Dies war eine Eigenschaft, die ihm jetzt, da er sich nun auch Vater nennen konnte, zugute kam.

Nenia muckste ein wenig herum, machte aber dann doch willig ihren Mund auf. Seine Worte gefielen Nirion nicht sonderlich, denn er glaubte, dass diese das Mädchen nur noch mehr einschüchtern konnten. Ein 'Das wird schon wieder, ist gar nicht so schlimm ...' hätte wohl mehr gebracht.

Als Lissuin ebenfalls aus dem Haus trat und Nirion kurz mit einem etwas unschlüssigen Blick streifte, nickte er ihr freundlich zu. Er war wahrlich kein Mann, der Geheimnisse ausplauderte und dass sie sich ihm gegenüber so geöffnet hatte, rechnete er ihr hoch an. Sie brauchte sich für nichts schämen.

Nenia wurde sofort unruhiger, als Beregil das Wort 'Zange' aussprach und ins Haus verschwand. Wieder begann das kleine Mädchen zu weinen und versuchte sich von Nirions Arm zu stehlen. Dieser nahm nun auf einer Bank vor der Schmiede platz und versuchte die Kleine zu trösten, indem er ihr über den Rücken strich. „Scht ... es wird ganz schnell gehen. Wir sind ja da.“ Aber Nenia sah das nun doch gar nicht mehr ein. „Dann bin ich kein tapferes großes Mädchen! Bitte Papa ...“ Ihre Tränen und ihre Worte brachen ihm fast das Herz.

Sie strampelte und dann, mit was Nirion nie im Leben gerechnet hätte, biss sie ihm in die Hand, damit er sie losließ. So hatte sie sich noch nie verhalten und Nirion kannte sie so nicht. Sein kleines, liebes Mädchen. Das musste die Angst sein, die sich ihrer ermächtigt hatte. „Au ... Nenia, was soll das denn?“ Ein paar Tropfen Blut quollen aus den Zahnabdrücken an seiner Hand. „Das tut mir weh und ich kann sicher nichts dafür, dass du Zahnschmerzen hast. Bitte, Schatz, du bist jetzt ganz tapfer und Beregil macht seine Arbeit.“ Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, kehrte Beregil auch schon wieder zurück.

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Arendor Offline

Gutshofbesitzer in Anthara


Beiträge: 369

23.11.2008 08:00
#60 Anthara — Beregils Schmiede — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Nirion Nenia Beregil

Arendor begrüßte sowohl Beregil, als auch Lissuin. Als er die Heilerin sah, kam ihm eine Idee, die Nenia vielleicht aufmuntern könnte. Doch vorerst musste erst Nirion Schmerzen ausstehen, als Nenia ihn in die Hand biss. Arendor seufzte und blickte Nirion mitleidig an. Dann strich er Nenia über die Haare und sagte: »Nenia, es wird nur halb so schlimm werden, wie du glaubst! Dein Zahn tut doch jetzt schon weh und schlimmer wird es nicht werden, das verspreche ich dir. Aber wenn der Zahn erst einmal draußen ist, dann wird es bald besser werden und wenn wir zu hause sind, wirst du dich kaum noch dran erinnern, dass du Schmerzen hattest.«

Beregil war inzwischen wieder hinzugetreten und hatte eine kleine Zange in der Hand. Arendor schaute ihm in die Augen und fragte: »Beregil. Falls sich meine Enkelin tapferer erweist, als es gerade den Anschein macht, würdest du ihr dann vielleicht deine Säuglinge zeigen?«

Arendor zwinkerte Nirion zu und sagte dann zu Nenia: »Während du weg warst, hat nämlich Silvaen ihre Kinder bekommen und noch niemand durfte sie bisher sehen. Na wie wäre das?«

Nenia schaute ihren Großvater mit großen Augen an und die Tränen begannen zu versiegen. Kleine Babies zum ersten Mal zu sehen … als allererste … das war schon etwas. Und wenn Großvater sagte, dass es nicht mehr weh tun würde, als es jetzt schon weh tat … Kurzerhand machte Nenia den Mund auf, in der Hoffnung, dass es schnell vorbei wäre.


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Lissuin Offline

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23.11.2008 08:41
#61 Anthara — Beregils Schmiede — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten
Lissuin war wieder aus denm Haus getreten, mit dem Flschchen der Mädesüßtinktur in der Hand und einem Leinenverbandtuch das sie mehrmals gefalltet hatte und das Nenia zum abtupfen des Blutes benutzen sollte. Sie gab den Gruß Arendors mit einem Nicken und einen Guten Morgen zurück. Dann wand sie sich Nenia zu, die nun nachdem Arendor ihr erzählt hatte, das sie sich Silvaens Babys anschauen durfte, barv den Mund öffnete.

»Hallo tapferes Mädchen, keine Angst, das tut vielleicht im ersten Moment weh, aber das ist schnell vorbei und nicht lange dann hast du an der Stelle einen schönen neuen Zahn. Versprochen.«

Lissuin sah das Blut an Nirions Hand, der das Kind hielt und entschloss sich ein Stück von dem Tuch abzutrennen und ihm die Hand zu verbinden. Aber erst einmal sollte Beregil den entzündeten Zahn entfernen.

»Beregil, du kannst anfangen. Schnell und mit einem Ruck.«

Beregil nickte ihr zu, umfasste den kleinen Zahn mit der Zange und zog ihn mit einem Ruck aus dem Kiefer und trat zur Seite, damit Lissuin Nenia verarzten konnte.
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24.11.2008 07:41
#62 Anthara — Beregils Schmiede — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Nirion & Nenia



Nirion war leicht verwirrt und auch ein wenig niedergeschlagen, dass Arendor mit seinen Worten bei Nenia viel weiter zu kommen schien als er selbst. Was hatte er denn falsch gemacht und warum vertraute Nenia ihrem Großvater mehr als ihrem Vater?

Nenia tat schließlich brav ihren Mund auf, nachdem Lissuin ihr versichert hatte, dass der Zahn wieder nachwachsen würde. Spätestens in ein paar Jahren würde die Lücke durch einen neuen Zahn gefüllt werden. Lieber verlor sie jetzt einen Milchzahn, auch wenn es für diesen noch nicht an der Zeit gewesen wäre, als später ihre zweiten Zähne.

Nirion spürte, wie sich das Kind auf seinem Schoß verkrampfte, als sich Beregil ihrem Mund mit der Zange näherte. Doch den Kopf an seine Schulter gelegt überstand sie es tapfer. Der Zahn machte zum Glück keine Anstalten längere Zeit festzusitzen und sich zu sträuben. Ein einziger kräftiger Ruck von Seitens des Schmiedes reichte aus um ihn aus dem Kiefer des Mädchen zu lösen.

Nenia zuckte kurz zusammen und dann kullerten natürlich wieder die Tränen. Während sich nun Lissuin ihrer annahm, streichelte Nirion der Kleinen über den blonden Schopf. "Und schon hast du's überstanden. War doch gar nicht so schlimm, oder?"

Natürlich tat es noch weh und natürlich würde auch die Wange noch kurze Zeit geschwollen sein. Aber das Schlimmste hatte sie wirklich hinter sich. Beregil gab ihr auch einen Becher voll frischem Wasser, damit sie sich das Blut aus dem Mund spülen konnte. Blut hatte ja bekanntlicher weise einen widerlichen Geschmack.

Jetzt brauchte Nenia nur noch hoffen, dass Beregil zustimmte und sie seine Babys sehen durfte. Das wäre zumindest für das Mädchen eine kleine Belohnung dafür, dass sie so tapfer war.
Während Nenia noch immer auf Nirions Schoß saß und sich die Tränen wegwischte, wandte sich Nirion an den Schmied. "Danke, Beregil. Was schulde ich dir?"

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Arendor Offline

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24.11.2008 09:21
#63 Anthara — Beregils Schmiede — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Nirion Nenia Beregil

Arendor hielt Nenias Hand, während Beregil den Zahn schnell aus dem Kiefer zog. Für einen kurzen Moment, drückte Nenia kurz fest Arendors Hand, doch das war wohl mehr der Schock, als der Schmerz. Schließlich wurde Nenia von ihrem Vater liebkost und von Lissuin kurz sauber gemacht. Arendor stand daneben und blickte mit sichtlichem Stolz auf Nenia hinab. Schließlich gab Lissuin die Kleine frei und Arendor hielt sich nicht mehr zurück. Er nahm Nirion seine Tochter ab, der sowieso gerade mit Beregil das Geschäftliche klären wollte. Arendor stemmte das Mädchen hoch in die Luft und bemerkte, dass sie langsam in das Alter kam, wo sie zu schwer zum Hochheben war, und wirbelte sie herum.

Nenia wusste zuerst nicht, ob das eine gute Idee war. Schließlich hatte sie ja gerade einen Zahn verloren und während sie gerade vorsichtig mit der Zunge die Stelle erkundet hatte, hatte sie noch leicht das Blut geschmeckt. Doch sie war schon lange nicht mehr von ihrem Großvater so durch die Luft gewirbelt worden und es kribbelte verführerisch in ihrem Bauch. Sie konnte nicht anders und fing an zu lachen. Nach ein paar Runden hielt Arendor an und während sich die Welt um ihn noch zu drehen schien, nahm er Nenia und drücke sie fest an sich.

»Ich bin sehr stolz auf dich, Nenia. Du warst sehr tapfer und hast kein bisschen geschrien.« Dann zauberte er aus dem Nichts den Zahn hervor und gab ihn Nenia. »Siehst du die dunklen Stellen? Da haben die kleinen Orks gegraben. Ist schon ein ganz schön großes Loch, was?«

Nenia betrachtete verwundet den Zahn. Bisher hatte sie nur ihre Schneide- und Eckzähne verloren. Diesmal hatte sie jedoch einen Backenzahn in der Hand. Der hatte sogar eine Wurzel! Und eine sehr unschöne dunkle Stelle. Das sah wirklich nicht schön aus und Nenia war froh diesen Bösewicht aus ihrem Mund zu haben.

»Darf ich den behalten«, fragte Nenia und als ihr Großvater nickte, steckte sie den Zahn sorgsam in eine kleine Tasche an ihrem Kleid. »Darf ich nun auch die Babies sehen?« Nenia bekam bei der Vorstellung ganz große Augen. Zwar war Diranion auch noch recht klein, aber doch schon lange kein Baby mehr.

»Da müssen wir Beregil fragen …«, antwortete Arendor und er trug Nenia bis zu Beregil. Dort setzte er sie ab und gab ihr einen kleinen Schubs. Sie sollte selbst fragen.

»Beregil …« Plötzlich war Nenia wieder sehr schüchtern. Die Zange in Beregils Hand machte ihr wohl noch immer etwas Angst. »Darf ich vielleicht deine Kinder jetzt sehen? Ich bin auch ganz leise«, fügte sie eifrig hinzu.


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Lissuin Offline

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01.12.2008 04:57
#64 RE: Anthara — Beregils Schmiede — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten
Lissuin

Lissuin hatte das Kind so gut es ging verartztet und ließ nun zu das Arendor sie Nirion aus den Armen zog und sie herum wirbelte. Schaden konnte das weder dem Zahn noch der Kleinen, mit Außnahme das ihr vielleicht ein bißchen schwindelig wurde.

Beregil

Beregil kratzte sich verlegen, ob der Frage danach was Nirion ihm schulde, am Kopf.

»Ihr schuldet mir nichts, es ist doch natürlich das ich euch helfe. Und natürlich dürft ihr euch die beiden Kinder ansehen, wenn Lissuin meint das geht in Ordnung.«

Beregil wand sich Lissuin zu, auch um zu verbergen das er vor Verlegenheit rot wurde.

Lissuin

Lissuin schaute Beregil an und nickte, sie hatte bemerkt wie er rot geworden war und übernahm die Führung um die andern von ihm abzulenken.

»Dann kommt mal mit ins Haus, Silvaen wird sich auf ein paar andere Geischter als der ihrer Tanten bestimmt freuen.«
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02.12.2008 11:15
#65 Anthara — Beregils Schmiede — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Nirion & Nenia



Vor der Schmiede

Der Bauer löste seine Hände von dem tapferen Mädchen, als ihr Großvater sie schwungvoll aus seinen Armen hob. Im nächsten Moment wirbelte der ältere Mann das Kind auch schon durch die Luft, so dass alle Schmerzen schnell vergessen waren und sie sogar wieder lachte. Nirion liebte das Lachen seiner Tochter. Es war so unbeschwert, so frei von Sorgen. Dann wandte er seine Aufmerksamkeit allerdings wieder Beregil zu, welcher ihm angab keine Bezahlung zu wollen. Schließlich sei dies eine Selbstverständlichkeit gewesen. Aber von irgendwas musste dieser Mann auch leben, vor allem jetzt, da er zwei hungrige Mäuler mehr zu stopfen hatte.

„Ein paar unserer Pferde brauchen demnächst einen neuen Beschlag. Rechne dann einfach ein bisschen mehr oben drauf“
, gab Nirion deshalb an. Ganz umsonst wollte er diese Dienstleistung nicht entgegennehmen.

Nirion war aufgestanden und zu seinem Schwiegervater getreten, als Nenia Beregil wegen der Babys fragte. Er war wirklich stolz auf seine Tochter und so war auch der Biss in seine Hand schnell verziehen.

Aber Nirion bemerkte natürlich auch Beregils Unsicherheit und die Röte, welche ihm ins Gesicht stieg. Das kannte er nur zu gut. Bei seinem ersten Kind war er auch unsicher und etwas unbeholfen gewesen. Da ging es wohl vielen Vätern so. Nun, da musste der junge Mann jetzt wohl durch.

In Beregils Haus

Lissuin führte sie auch gleich in das Haus und in den Wohnraum. Silvaen stand an dem kleinen Offen und legte Feuer nach. Nirion grüßte die junge Frau mit einem Nicken. Doch Nenias Aufmerksamkeit war sofort auf die Wiege gelenkt. Leise und vorsichtig lief sie darauf zu und blieb dann strahlend davor stehen. Zwillinge hatte sie noch nie gesehen. Nirion war zu ihr getreten und warf somit selbst einen Blick auf die Babys. Eines schlief tief und fest, das andere schaute neugierig umher und machte den Eindruck als würde es gleich zu schreien anfangen.

„Oh, schaut mal! Sind die süß!“
Nenia war absolut begeistert. „Und so klein ... die haben ja kaum Haare! Diranion hatte viel mehr Haare ...“ Nirion legte seiner Tochter einen Arm um die Schulter. „Ja, das stimmt. Aber das ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Du hattest auch nicht mehr als die Babys hier.“ Nirion kannte ihre Namen nicht und somit würden sie so lange Babys heißen. „Und Diranion war schon ein richtiger Lockenkopf als er auf die Welt kam.“

Schließlich wandte sich Nirion an Beregil und Silvaen, während Nenia noch immer von den Kindern in ihren Bann gezogen wurde. „Meinen Glückwunsch an euch. Das habt ihr gut hinbekommen.“

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Arendor Offline

Gutshofbesitzer in Anthara


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04.12.2008 10:27
#66 Anthara — Beregils Schmiede — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Beregil Silvaen

Im Haus

Arendor folgte den anderen in das Wohnhaus. Als er sah, dass Silvaen gerade Feuerholz nachlegte, ging er sofort zu ihr, nahm ihr das Holz aus der Hand, stekcte es in den Ofen und sagte leise: »Du solltest dich noch ausruhen, Silvaen. Es war deine erste Geburt und noch dazu unter so widrigen Umständen. Du hast hier doch genug Helfer, die dir die Arbeit abnehmen können … Und falls du noch mehr Hilfe brauchst, dann kommen Aelandra oder eine meiner Töchter vorbei …«


Silvaen lächelte Arendor dankbar an, doch sie schüttelte den Kopf: »Lissuin kümmert sich hervorragend um mich. Ich wollte doch nur etwas mithelfen … Ich fühle mich so … als würde ich Lissuin ausnutzen … und auch Beregil …«

Arendor lächelte die junge Mutter an: »Du nutzt niemanden aus … Außerdem ist es besser für dich, wenn du erst einmal wieder zu Kräften kommst. Sei froh, wenn du dich ausruhen kannst. Du wirst bald genug Arbeit mit deinen beiden Säuglingen haben.«

Gemeinsam mit Silvaen war auch er zur Wiege getreten und schaute die kleinen Erdenbewohner an. »Sie sind wunderschön, Silvaen. Ich gratuliere euch beiden von Herzen. Falls ihr je Hilfe braucht, ich bin für euch da!« Arendor legte seinen Arm um die Schulter der jungen Mutter und drückte sie leicht. »Ich wünschte, ich könnte auch noch einmal Vater werden …«

Immer wenn er Neugeborene sah, erinnerte er sich an das große Glücksgefühl, welches ihn durchströmt hatte, wenn er seine Tochter oder sein Sohn das erste Mal in den Arm nehmen durfte. Dann fühlte er, dass dies der Moment war, wofür es sich zu leben lohnte. Dass es darum ging, Kindern das Leben zu schenken und ihnen zu einem guten Leben zu verhelfen, damit sie selbst einmal glückliche Kinder zeugen würden.

Der ehemalige Soldat war sich sicher, dass er seinen Kindern ein guter Vater gewesen war. Zumindest in der Kindheit. Doch nun traten ihm wieder Tränen in die Augen, als er an Lundor dachte und dabei wusste, dass dieser ihn hasste. Wie ein Schwert durchbohrte dieser Gedanke sein Vaterherz und er lächelte Silvaen tapfer an. Sie sollte nicht merken, dass er beim Anblick ihrer Kinder traurig wurde.

»Nirion«, sagte er leise, um das andere Kind nicht aufzuwecken. »Ich muss wieder zurück zum Hof. Ich kann Lendil ja nicht die ganze Arbeit überlassen … Ihr könnt aber gern noch schauen …«

Arendor hatte das dringende Bedürfnis aus diesem Haus herauszukommen und sich mit Arbeit von den Sorgen um seine Kinder abzulenken.


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Lissuin Offline

Heilerin


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09.12.2008 10:23
#67 RE: Anthara — Beregils Schmiede — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Im Haus

Lissuin betrachtete die Situation mit Freude, das Leben das die Szene ausstrahlte ließ alle Ängste der letzten Tage vergessen. Lissuin trat neben Nenia an die Wiege und strich dem Mädchen über den Kopf.

»Warts nur ab die Beiden werden schneller wachsen als uns allen lieb ist und bald schon genauso viel Dummheiten anstellen wie ihr Großen. Hey Silvaen, erzähl der jungen Dame hier wie die zwei Racker heißen sollen.«

Lissuin lächelte Silvaen zu, zu der nun auch Beregil getreten war. Beregil küsste sie sanft auf die Wange und nahm sie in den Arm. Er kam Silvaen zuvor beim antworten.

»Wir haben uns entschieden die Beiden, Baran und Mairen, zu nennen. Und mach dir keine Sorgen Arendor ich sorg schon dafür das sich Silvaen nicht übernimmt.«

Plötzlich schien Arendor von Eile ergriffen zu sein und verabschiedete sich. Beregil begleitete Arendor zu Tür.




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11.12.2008 07:49
#68 Anthara — Beregils Schmiede — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Morgen Zitat · Antworten

Nirion & Nenia



In Silvaens und Beregils Haus

Noch immer hing Nenia strahlend über der Wiege, wo das wache Baby nun leise zu quängeln begann. Zum Glück schlief das Geschwisterchen daneben aber friedlich weiter. Arendor verabschiedete sich nun und meinte er würde Lendil im Stall helfen. Doch Nirion erkannte in seinen Augen, dass dies nicht der einzige Grund war, warum er das traute Familienglück hier verließ.

„Wir kommen gleich nach.“
Schließlich stand auch bald das gemeinsame Frühstück mit der Familie an. Sie wunderten sich bestimmt auch schon wo Nenia abgeblieben war. Noch kurz sah Nirion seinem Schwiegervater hinterher und legte dann seufzend seine Hände auf die Schultern seiner Tochter.

„Ihr habt schöne Namen gewählt. Ich bin mir sicher ihr werdet gute Eltern sein.
“ Das eine Kind fing nun wirklich an zu weinen und Nirion entschloss, dass es nun auch für Nenia und ihn an der Zeit war zurück zu gehen. „Nein, bitte, ich will noch bleiben! Die sind so süß!“ murrte Nenia trotzig, als Nirion gehen wollte. Sachte strich er ihr über die blonden Haare.

„Nenia, es weiß noch fast keiner ... aber möchtest du nicht auch noch mal so was Kleines im Haus haben? Mh?“
Unsicher beugte er sich zu seiner Tochter hinunter. „Du bekommst noch ein Geschwisterchen. Na was sagst du dazu? Dann hast du alle Zeit der Welt um vor der Wiege zu stehen.“ Nenia blieb nun mit offenem Mund und großen Augen stehen und starrte ihren Vater an. „Wir ... ein Baby?“ Nirion nickte und lächelte seine älteste Tochter an. Diese schien wirklich überrascht, aber gleichzeitig auch total von Vorfreude gezeichnet.

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Arendor Offline

Gutshofbesitzer in Anthara


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22.12.2008 06:15
#69 Anthara — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Morgen Zitat · Antworten

Vor Beregils Haus

Arendor hatte sich rasch von Beregil, Silvaen und Lissuin verabschiedet und das keine Sekunde zu früh. Kaum, dass er aus dem Haus trat, lief schon eine einsame Träne — so einsam, wie er sich seinen Sohn Lundor vorstellte — über seine Wange in den gekräuselten, weißen Bart. Arendor musste hart schlucken, um der Traurigkeit Einhalt zu gebieten. Wem nützte es etwas, wenn er nun weinte. Seiner Familie nicht und seinem Sohn schon gar nicht. Und ob ihm selbst die Tränen Linderung verschafften, war für ihn ebenso fraglich.

Entschlossenen Schrittes ging der Dorfvorsteher zu seinem Hof zurück. Andere Dorfbewohner, die ihn fröhlich, wegen des guten Ausgangs der Gefahr zuwinkten, grüßte er freundlich zurück. Doch er ließ sich heute nicht in ein Gespräch verwickeln. Heute war auch niemand böse darüber, denn alle hatten die Arbeit von drei Tagen nachzuholen und hatten keine Zeit für ein Schwätzchen.

Im Stall

Bald war Arendor auf seinem Hof angekommen und in den Stall zurückgekehrt. Lendil und Andirana saßen noch auf den Melkschemeln und ließen die weiße, warme Milch in die Eimer fließen. Arendor gab Lendil ein Zeichen, den Mund zu halten, den er schon geöffnet hatte und zeigte stumm auf Andirana. Sie wusste nichts von den Zahnschmerzen ihrer Tochter und es sollte ja auch ein Geheimnis bleiben — zumindest so lange wie Nenia das selbst wollte.

Arendor nahm sich eine Mistgabel und begann den anderen Teil des Stalles auszumisten, den Nirion noch nicht gesäubert hatte. Areros und Lundors Pferde standen unruhig in ihrem Gatter. ›Sie spüren wohl auch, dass ihre Herren nicht hier sind, sondern wohlmöglich in Gefahr sind.‹ Der Vater konnte nicht anders und musste tief seufzen.

Andirana, welche gerade mit der letzten Kuh fertig geworden war, kam und strich über den Rücken ihres Vaters. »Hab keine Angst Vater, die drei sind bestimmt bald zurück.«

Arendor zwang sich zu einem Lächeln und blickte seiner ältesten Tochter hinterher, die nun den Stall verließ.

»Vater«, begann nun Lendil, der auch bedrückt schien. »Es tut mir leid, dass ich Aeluin erlaubt habe, Lundor zu verfolgen … Ich war der einzige Mann — neben Großvater — unserer Familie im Wald und ich hätte ihn suchen müssen …«

Arendor stieß die Mistgabel tief in die Schubkarre mit Mist und ging die wenigen Schritte zu seinem jüngsten Sohn. »Aeluin hat einen Dickkopf, das weiß ich besser, als jeder andere. Schließlich habe ich auch einen … Und auch wenn sie eine Frau ist, ist sie furchtlos und mutig. Auch wenn mir sehr viel wohler wäre, wenn sie nun nicht irgendwo da draußen wäre, ohne einen Schutz. Doch lass uns hoffen, dass Areros sie inzwischen gefunden hat!«

»Und Leyron«, fügte Lendil an. »Er hat sich sofort bereit erklärt, Luin zu suchen, ohne dass ihn jemand darum bitten musste. Er scheint ein großer oder zumindest guter Krieger zu sein. Wenn er bei Luin und Areros ist, brauchen wir uns um sie nicht so sehr zu sorgen.« Lendil war bestrebt seinem Vater etwas von seinen Sorgen zu nehmen, auch wenn er nicht recht glaubte, dass dies klappen würde. Eine Frau in einem gefährlichen Wald allein zu lassen, war wohl das Dümmste, was er hatte tun können. Dagegen war Lundors Weglaufen eine Nichtigkeit. Wie sehr ärgerte er sich, dass er nachgegeben hatte.

»Ja«, erwiderte Arendor, »Leyron wird auf die beiden aufpassen. Ich werde tief in seiner Schuld stehen, wenn er wieder da ist …«

Lendil grinste, als er sagte: »Du kannst ihm ja Luin als Lohn für seine Mühen geben!«

Arendor kratzte sich den Kopf. Aeluin war gewiss ein angemessener Preis für Leyrons Hilfe, doch war sie ihm so teuer und würde sie nur einem Mann geben, der sie wirklich liebte und sie behandelte, wie es seiner schönen Tochter zustand. »Nun, Aeluin mag«›zum Glück‹ »keine Krieger!«

»Dann wäre dies doch eine gerechte Strafe, wenn sie einen zum Mann nehmen muss … Außerdem meinte Andirana vorhin, dass Aeluin bis über beide Ohren in Leyron verliebt ist.« Lendil griff zum Milcheimer und hob ihn an. Gemeinsam gingen Vater und Sohn aus dem Stall zum Haus, während Lendil weiterplapperte. »Finde es gar nicht so schlecht. Aeluin hat ja immer etwas an uns Männern auszusetzen. Aber Leyron, das ist ein echter Mann: Mutig und tapfer. Und gegen sein Schwert kommt bestimmt keiner so schnell an. Ich würde ihn gern mal kämpfen sehen. Bestimmt kann er mir etwas beibringen … Oh, wenn Aeluin es nur nicht vergeigt!«

Arendor konnte nicht anders und musste beim letzten Satz seines Sohnes lachen. »Ich mag dich ja nicht enttäuschen, Lendil«, lachte er, »Ich fürchte jedoch, dass Aeluin andere Dinge an Leyron mag und gerade auf seine Waffenkünste keinen Wert legt. Und sie würde ihn auch nicht zum Mann nehmen, bloß damit du mit ihm Schwertübungen machen kannst … Darum könntest du ja auch mich bitten.«

Arendor ging zu den Wassereimern, die vor dem Haus standen und wusch sich ordentlich mit Seife den Dreck von den Händen. Lendil stand mit offenem Mund in der Tür zum Haus und glaubte, dass er träumte. Schließlich ergriff er doch das Wort und fragte zaghaft: »Du meinst … Du würdest mir beibringen, wie man mit dem Schwert kämpft?«, fragte er ungläubig seinen Vater.

Arendor trocknete seine Hände an einem Tuch ab und blickte seinen Sohn ernst an. »Nun … Glaube nicht, dass ich dir nun plötzlich erlauben würde, Soldat zu werden. Doch ich möchte nicht auch noch dich verlieren. Ich glaube, ich habe in der Vergangenheit viele Fehler gemacht … Wenn ich bei Lundor schon versagt habe, so will ich es bei dir richtig machen, sofern ich das schaffe.«

Aus dem Hause ertönte Aelandras Stimme, die zum Frühstück rief. Arendor kam ging daraufhin zur Tür. Als er an Lendil vorbeikam, sagte dieser: »Danke, Vater.« Arendor nahm ihm den Milcheimer ab und umfasste mit dem anderen Arm seine Schulter. Gemeinsam traten sie in die Küche und setzen sich schließlich an ihre Plätze.


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11.01.2009 11:04
#70 Anthara — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Vormittag Zitat · Antworten

Nirion & Nenia



In Silvaens und Beregils Haus

Nenia strahlte noch immer über Beide Ohren ob der guten Nachricht. Sie bekam wieder ein kleines Geschwisterchen, was konnte es schöneres geben. Jemand, auf den sie später aufpassen und dann vielleicht auch ein wenig herumkommandieren konnte. Ein kleines schelmisches Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht, während sie sich noch einmal zu den beiden Neugeborenen umdrehte.

Silvaen hatte Mairen, welche mittlerweile wie am Spieß schrie, aus der Wiege gehoben und Nirion dachte sich, dass es nun wirklich an der Zeit war zu gehen. Vielleicht wollte Silvaen die Kleine füttern und da brauchte sie sicherlich keine Zuschauer. Und wenn das Baby so weiter schrie, weckte es sicher auch bald das Brüderchen auf.

„Nochmal danke für alles, Beregil. Du hast was gut!“ meinte Nirion noch, bevor er Nenias Hand griff und zusammen mit seiner Tochter die kleine Hütte des Schmieds verließ. Lissuin und Silvaen nickte er noch einmal freundlich dabei zu. Nun machten sich die beide schleunigst auf den Weg zurück zu Arendors Hof. Nirion hatte nämlich mittlerweile schon ziemlichen Hunger und die anderen warteten auch sicher bereits mit dem Frühstück.

„Tut es noch weh? Denkst du du kannst was essen?“ fragte er nun das Kind neben sich, während sie weiter liefen. „Nicht mehr so arg ... ich kau einfach mit der anderen Seite“, antwortete ihm Nenia und grinste. „Aber du weißt was du versprochen hast! Kein Wort!“ meinte sie noch mal vorsorglich. Doch an ihrer noch immer geschwollenen Wange konnte man eben erkennen, dass irgendetwas gewesen war.

Arendors Hof – Küche

Schnell kamen sie in die Küche geeilt, wo die restliche Familie, ausgenommen Aeluin, Areros und Lundor natürlich, bereits am Tisch saßen und nur noch auf sie zu warten schienen. Gerade als sich Nirion auf seinen Platz gesetzt hatte, sprang Nenia mit funkelnden Augen an den Tisch und rief: „Wir bekommen ein Baby!!! ... also Mama ...!“ Sie schrie die Worte regelrecht und strahlte dabei über das ganze Gesicht. Irgendwie hatte es ja so kommen müssen. Nirion hätte seiner Tochter klar machen sollen, dass sie es noch ein wenig für sich behalten sollte, bis Andirana auch so weit war. Gut, Arendor wusste es bereits. Aber wer noch?

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Arendor Offline

Gutshofbesitzer in Anthara


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12.01.2009 09:06
#71 Anthara — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Vormittag Zitat · Antworten

Aelandra, Andirana, Lendil und Lugerod

In der Küche in Arendors Haus

Arendor hatte sich auf seinen gewohnten Platz gesetzt und merkte nun, dass an seiner Seite jemand fehlte: Seine Tochter Aeluin saß sonst neben ihm am Tisch und sie unterhielten sich immer prächtig. Arendor genoß es, dass er noch immer der einzige Mann war, der Aeluins Liebe besaß — von seinen Söhnen einmal abgesehen. Dass seine Aeluin, sein kleines Mädchen noch keinen Ehemann hatte, störte ihn nicht im geringsten. ›Sie ist ja noch jung …‹, sagte er sich immer und vergaß, dass sie bald 25 Jahre alt wurde.

Doch heute saß keine Aeluin neben ihm und als Arendor seinen Blick wandern ließ, saßen dort auch kein Lundor und kein Areros. Wieder wurde Arendors Herz schwer. Sein Blick suchte die Augen seiner Frau, welche ihn traurig, aber aufmuntern zulächelten. In diesem Augenblick verkündete Nenia lautstark die Neuigkeit, von der er schon wusste: Seine älteste und schönste Tochter Andirana erwartete wieder ein Kind.

In der Küche wurde es schlagartig still und alle Blicke wandten sich Andirana zu. Nur Arendor blickte auf Nirion, der verlegen zu seiner Frau sah. Es schien nicht so zu sein, dass Andirana ihm erlaubt hatte, ihr Geheimnis schon auszuplaudern. Das bestätigte auch das vorwurfsvolle »Nirion«, welches sie zischte. Allerdings blieb ihr dann gar keine Zeit mehr, ihm böse zu sein, denn die Glückwünsche überstürzten sich. Die Frauen umarmten sie und Aelandra sagte: »Ich habe es doch schon geahnt …«

Lugerod ging zum angehenden Vater und klopfte ihm auf die Schulter: »Du hälst dich ja ran, Nirion. Nicht schlecht, mein Junge. Nicht schlecht!« Lendil winkte hingegen Andirana nur zu und rief: »Gratuliere, Schwesterherz!« Dann nutzte er die vorübergehende Aufregung aus und nahm sich schon eine Scheibe Brot und belegte sie mit seiner Lieblingswurst. Wer in so einer Großfamilie aufgewachsen war, wusste, dass man sich ranhalten musste, wenn man das haben wollte, was einem am besten schmeckte.

Schließlich stand auch Arendor auf und ging zu seiner Tochter. Sanft strich er ihr eine der goldenen Locken aus dem Gesicht und sagte: »Ich wünsche euch von Herzen alles Gute! Du wirst mit jedem Kind schöner!«

»Danke Vater«, sagte Andirana leicht errötend.

»Ich danke dir, dass du mich wieder zum Großvater machst!«, meinte Arendor und gab seiner Tochter einen Kuss auf die Stirn. Dann flüsterte er ihr ins Ohr: »Sei nicht so hart zu Nirion. Er freut sich, dass er wieder Vater wird!«

Doch Andirana war keineswegs eine Frau, die ihrem Mann nie widersprach. Ihr Blick wurde wütend, doch sie zwinkerte ihrem Vater noch einmal zu. Dann sie sich zu Nirion und verschränkte typisch die Arme vor der Brust: »Ich glaube nicht, dass ich gesagt habe, du sollst es allen erzählen! Ich dachte, du kennst deine Tochter gut genug, dass sie keine Geheimnisse für sich behalten kann!«

Ihr Blick streifte kurz ihre Tochter Nenia, welche wohl gerade überlegte, was sie falsch gemacht hatte. Gerade als Andirana Nirions dunkle Augen wieder ins Visier genommen hatten, machte es »Klick« bei Andirana und sie sah wieder Nenia an und ihre dicke Wange. Sofort erwachten ihre Mutterinstinkte und Nirion war vergessen. Rasch kniete sie sich vor Nenia und besah und befühlte genau ihre Wange: »Was ist denn das Nenia? Hast du etwa Zahnschmerzen? Wir müssen sofort zu Beregil!« Bei diesen Worten sah sie nun wieder zu ihrem Mann und hoffte, dass er mit ihr gemeinsam Nenia zum Schmied brachte.


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17.01.2009 09:42
#72 Anthara — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Vormittag Zitat · Antworten
Nirion, Nenia & Lereda




In der Küche in Arendors Haus

Irgendwie hatte das ganze Essen, welches auf dem Tisch aufbereitet worden war, eine ziemlich starke Anziehungskraft auf Nirions Blick. Seine Tochter hatte gerade etwas ausgeplaudert, was eigentlich noch nicht an die Öffentlichkeit hätte gelangen sollen und Nirion hatte schlichtweg vergessen ihr das zuvor klar zu machen. Natürlich kannte er seine Tochter und er hätte sich gleich die Zeit nehmen sollen, sie darauf hinzuweisen, dass sie es noch für sich behielt. Doch wer bitte konnte einenm siebenjährigem Mädchen böse sein, welches einfach so aufgeregt war, dass sie wieder ein Geschwisterchen bekam.

Auch das 'Nirion', welches Andirana vorwurfsvoll verlauten ließ, drang hart an sein Ohr. Doch schon gleich war die gesamte Familie bereit um Andirana mit Glückwünschen zu überhäufen. Auch Nirion wurde natürlich nicht verschont. Als seine Frau dann wieder Luft bekam, setzte er einen gespielten Schmollmund auf und sah sie schuldbewusst an. Dann zwinkerte er ihr zu. Sie konnte ihm doch wahrlich nicht böse sein.
„Wie lange wolltest du es denn noch für dich behalten? Außerdem hättest du es sowieso irgendwann nicht mehr verheimlichen können.“ Der junge Mann beugte sich zu ihr hinüber und stahl ihr ohne auf ihren bösen Blick Rücksicht zu nehmen, einen Kuss.

Doch schon hatte Nenia Andiranas ganze Aufmerksamkeit. Natürlich war die geschwollene Wange aufgefallen und sofort war Nenias Mutter alarmiert. Ihre Worte hatten aber den Nachteil, dass sofort wieder die Angst in Nenia Aufstieg und sie ihre Hände vor den Mund presste. „Nein ... nicht zu Beregil!“ nuschelte das Mädchen hinter ihren kleinen Händen mit geweiteten Augen. Nun schaltete sich doch Nirion von seinem Platz aus ein. „Wir waren schon bei Beregil. Deshalb kommen wir zu spät. ... Eigentlich sollte auch das ein Geheimnis sein.“ Nirion schaute Nenia entschuldigend an und zuckte mit den Schultern. Wie du mir so ich dir ... „Aber ich habe selten ein so tapferes Mädchen gesehen“, meinte der stolze Vater noch, bevor er sich ebenfalls ein Brot schnappte und dieses belegte.

Lereda, welche auf der anderen Seite neben Nirion saß, sah verwirrt von einem zum anderen. Sie verstand gerade nicht wirklich was vor sich ging, warum alle durcheinander redeten und warum ständig das Wort Andirana und Baby viel. Schließlich nahm sie sogar ein, dass über sie geredet wurde und fing daraufhin an zu weinen. „Bin kein Baby! ...“ wimmerte das kleine Mädchen und die Tränen rannen über ihre Wangen. Nirion musste sich daraufhin wirklich zurückhalten, dass er nicht laut zu lachen anfing. Schließlich zog er sich die Zweijährige auf den Schoß und strich ihr über das blonde Haar. „Nein, das bist du nicht! Ein anderes Baby. Ein kleines, süßes Baby ...“ Nirion drückte seiner Jüngsten einen Kuss auf die Stirn. Aber Lereda hatte sich noch nicht beruhigt. „Nein ... kein Baby!“

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Arendor Offline

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19.01.2009 11:09
#73 Anthara — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Vormittag Zitat · Antworten
Aelandra, Andirana, Damrod, Lendil, Lugreda

Arendor konnte sich eines Schmunzelns nicht erwehren, als er seine jüngste Enkeltochter sah und hörte. Es erfüllte sein Herz mit Freude, denn seine Familie war sein ganzes Leben und für sie hätte er alles geopfert. Glücklich ließ er seinen Blick über alle gleiten. Er war wahrhaft ein Glückspilz, dass er diese Familie hatte und dass sie so sehr zusammen hielten.

Er ging zu seinem Stuhl zurück, in der Hoffnung, dass sich die anderen nun auch setzen würden und Lendil nicht das ganze Frühstück allein verdrückte. Aber auch Damrod saß am Tisch - gegenüber von Lendil - und stopfte Brot in sich hinein.

»Damrod«, sagte Arendor eindringlich. »Du brauchst nicht so zu stopfen. Niemand isst dir etwas weg.«

Damrod hob den Kopf und gab ein paar unverständliche Laute von sich. Er zeigte auf Lendil und als Arendor zu ihm hinüber blickte, so aß dieser in einem Tempo, als würde er die nächsten drei Jahre hungern müssen.

»Lendil!«, rief Arendor und seine Stirn zog sich in Falten. »Reiß dich zusammen!«

»Ich habe Hunger«, brachte Lendil hervor. »In Fandasaf gab es nicht so viel …«

Lugreda, welche gerade auf seiner Seite stand, weil sie da Andirana gratuliert hatte, gab schlug in leicht auf den Hinterkopf. »Ja, du armer Junge. Du siehst auch ganz verhungert aus.« Dann schnappte sie sich seinen Teller, auf welchem schon zwei weitere Wurstbrote lagen und nahm ihn mit zu sich herüber. Dann hob sie Diranion auf den Schoß und wartete bis ihr Vater ein paar Worte gesagt hatte.

Als endlich alle saßen, dankte Arendor für das Essen und fügte hinzu: »Vergessen wir nicht Areros, Aeluin und Lundor … Und auch Leyron, welche nicht bei uns sind und wohl keinen so reichlich gedeckten Tisch haben. Mögen die Valar mit ihnen sein.«

Er seufzte tief und nahm dann eine Scheibe Brot. Gedankenverloren schmierte er sie und biss hinein.

Lugreda sagte gerade: »… schon gefunden. Lundor weiß doch gar nicht, wie man in einer Welt außerhalb Antharas überlebt. Am Ende muss er gewiss stehlen …«

»Nein, dass tut mein Lundor nicht«, sagte Aelandra bestimmt und blickte ihre zweitälteste Tochter scharf an.

»Ach komm schon Mutter«, mischte sich nun Andirana ein. »Lugreda hat doch recht. Lundor wusste genau, dass es falsch war, wegzulaufen. Und er hat es doch getan! Aber wenn er erst einmal wieder zurück ist, dann werdet ihr - Vater und du ihn mit offenen Armen empfangen, anstatt ihm mal ordentlich die Leviten zu lesen.«

»Wir behandeln unsere Kinder so, wie wir es für richtig halten. Wir mischen uns auch nicht in die Erziehung eurer Kinder ein«, erwiderte Aelandra kühl.

»Von wegen. Du sagst mir doch ständig, was ich tun muss. Andirana mach das so … Nein Andirana, dass darfst du nicht so machen … Tu das mal so, deine Mutter weiß es besser …«

Aelandra starrte ihre Tochter an, stand abrupt auf und rannte aus der Küche.

Arendor sprang auf und rief wütend: »Andirana! Ich verbiete dir so mit deiner Mutter zu sprechen.«

Auch Andirana war wütend. Sie hatte doch nur die Wahrheit gesagt. Ihre Mutter wusste immer alles besser … Die Schwangerschaft machte die junge Frau äußerst leicht reizbar und schwierig im Umgang.

Als Arendor seiner Frau folgen wollte, stand Lugreda auf und sagte leise: »Warte Vater. Ich gehe schon …« Sie bedachte ihre Schwester mit einem Kopfschütteln und ging dann hinaus.

Arendor setzte sich wieder und der Appetit war ihm vergangen. In der Küche war es sehr still geworden, selbst die Kinder wagten nichts zu sagen.

»Warum ist Großmutter weggelaufen?«, fragte nun Damrod laut in die Menge hinein. »Wir dürfen doch erst aufstehen, wenn alle fertig sind.«

Arendor wollte seinem Enkel antworten, doch Nirion kam ihm zuvor.


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25.01.2009 09:26
#74 Anthara — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Vormittag Zitat · Antworten
Nirion und Andirana



Nirion musste über das Verhalten seiner kleinen Tochter noch immer schmunzeln. Die Kleine würde sich irgendwann mit dem Gedanken anfreunden, dass da bei ihren Eltern eben noch etwas nachkam.
Im Moment verstand sie es nicht, doch wenn sie es Lereda später noch einmal in für sie verständlichen Worten erklärten, würde das kleine Mädchen schon begreifen, dass hier niemand über sie gesprochen hatte.

Kurz lenkte die Unterhaltung zwischen Arendor, Lendil und Damrod seine Aufmerksamkeit auf sich. Nirion konnte ein kurzes Auflachen nicht unterdrücken. Er fragte sich immer wieder wo der Bursche das eigentlich alles hinaß, so schmächtig wie Lendil schien. Doch sein Schwager war hoch gewachsen und könnte so einigen hier in der Familie auf den Kopf spucken. Und da brauchte man eben genügend Grundlagen für einen anstehenden Tag.

Die Stimmung war nun aufgrund der freudigen Nachricht über Andiranas Schwangerschaft wahrlich gut und so saßen bald alle am Tisch und begangen zu Essen, nachdem Arendor noch ein paar Worte an alle gerichtet hatte. Nirion sah ihm an, dass ihm die ganze Angelegenheit mit seinen Kindern sehr mitnahm und er konnte seinem Schwiegervater nachempfinden. Nicht auszudenken wie er sich fühlen würde, wenn seine eigenen Kinder plötzlich nicht mehr da waren und sie nicht wussten wie es ihnen erging oder wo sie steckten. Doch Arendors Kinder waren weit älter und selbstständiger. Sie würden alle wiederkehren, da war sich Nirion ziemlich sicher. Trotzdem konnte er die Sorge, welche alle heimgesucht hatte, verstehen.

Die freudige Stimmung währte nun leider nicht mehr lange, denn Andirana bedachte ihre Mutter gerade mit ein paar unschönen Worten, was die Beziehung derer und ihrer Kinder betraf. Es war still am Tisch, als Aelandra aufsprang und aus dem Zimmer stürmte. Lugreda eilte ihr sofort hinterher, nachdem Arendor seiner Tochter klar gemacht hatte, dass sie hier am Tisch nicht in einem solchen Ton mit ihrer Mutter zu reden hatte.
„Vater, sie hat aber auch kein Recht hier Behauptungen aufzustellen, welche nicht der Wahrheit entsprechen!“ warf Andirana ihrem Vater entgegen. „Ihr seht nicht ein, dass ihr euren Sohn verzieht und dann meint ihr auch noch dass wir es mit unseren Kindern gleich machen müssten.“

Nirion konnte förmlich die Wut in seiner Frau, welche rechts von ihm saß, spüren. Behutsam strich er ihr mit der Hand über die Ihre, um etwas Ruhe auszustrahlen. So schnell konnten sich die Gemüter eben ändern.
„Sch ... reg dich nicht auf. Ich mag dich viel lieber wenn du lachst. Außerdem hat deine Mutter diese Worte nicht verdient.“

Damrod ihnen gegenüber schien ziemlich durcheinander zu sein. Immer wieder sah er von einem zum anderen, bevor er die Stille brach und schließlich seine brennende Frage stellte. Nirion musste erneut über die Worte seines Neffen grinsen, während er immer noch seiner Frau sachte unter dem Tisch über die Hand strich. „Damrod, ihr könnt aufstehen, wenn ihr fertig seit. Das ist aber eine Ausnahme heute.“ Wer wusste schon ob Aelandra wieder zum Tisch zurückkehren würde. Und Damrod schien über diese Worte sehr erleichtert zu sein.

Doch schließlich galt Nirions Aufmerksamkeit wieder seiner Andirana. „Bitte, geh zu deiner Mutter und entschuldige dich“, meinte Nirion ruhig aber durchaus bestimmend. Schließlich hatte sie die ganze schöne Stimmung, welche Nenia mit ihrer Nachricht verbreitet hatte, zu Nichte gemacht.

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Arendor Offline

Gutshofbesitzer in Anthara


Beiträge: 369

26.01.2009 11:53
#75 Anthara — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Vormittag Zitat · Antworten

Arendor starrte seine Tochter an und konnte gar nicht glauben, was er da hörte. Gewiss - es gab hin und wieder Streitereien, wenn sich ein Kind benachteiligt fühlte. Aber solche harschen Worte fielen nie. Oder kamen sie ihm heute nur wie Dolchstöße vor, weil sein Vaterherz schon traurig genug über die Abwesenheit seiner Kinder war? Arendor wusste es nicht und er wusste auch nicht, was er tun sollte. Im diesem Moment kam er sich so schwach und hilflos vor, wie nie zuvor. Als wäre er plötzlich zu einem alten Greis geworden. Seine Hände hielten sich an der Tischkante fest und als er zu ihnen hinab blickte, kamen sie ihm alt und runzlig vor.

Arendor hob die rechte Hand und wischte sich über die Augen, die ihm feucht geworden waren.

›Du darfst nicht aufgeben, Arendor‹, sprach er zu sich. ›Deine Familie braucht dich.‹

Plötzlich spürte er eine Hand auf seiner Schulter und als er aufblickte, sah er in die Augen seines einzigen Sohnes, der ihm noch geblieben war. »Komm Vater«, sagte er mit ruhiger Stimme zu ihm. »Wir gehen raus aufs Feld. Da ist bestimmt eine Menge Arbeit liegen geblieben.«

Arendor schien es, als würde ihm die Hand seines Sohnes wieder Kraft geben und er nickte langsam. Dann stand er auf und sagte: »Wir gehen aufs Feld. Gari und Nirion — ihr könnt, wenn ihr fertig seid nachkommen.«

Seine Tochter Andirana schaute er nicht an. Er hatte Angst vor ihrem Blick und dass sie ihm noch weitere Vorhaltungen machen würde. Mehr konnte er im Moment nicht ertragen. Gefolgt von Lendil verließ Arendor das Haus.


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