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Willkommen in Ithilien, Wanderer!
Dies war ein Rollenspiel rund um die Bewohner von Gondor
drei Jahre vor dem Ringkrieg.

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Dieses Thema hat 202 Antworten
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 Archiv - Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ
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Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


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10.03.2008 10:24
#26 Wald „Fandasaf“ — 24. Juni 3016 DZ — Sonnenaufgang Zitat · Antworten

Auf Pantias Gesicht erschien ein breites Grinsen, welches Aeluin nicht entging. Doch sie konnte es sich nicht erklären. Als sie Pantia mit hochgezogenen Augenbrauen fragend anschaute, wies sie nur mit einem süffisanten Grinsen auf Aeluins Hals.

Mit einem Stirnrunzeln fasste sich Aeluin an den Hals und bemerkte sofort durch den leichten Schmerz, dass Leyrons Mahl wieder offen sichtbar war. Aeluin errötete jäh und legte rasch wieder eine Haarsträhne darüber.

»Das ist gar nichts«, stammelte Aeluin.

»Nichts?« Pantias Grinsen wurde noch breiter. Erwartungsvoll blickte sie ihre Freundin an. Sie war äußerst gespannt auf die Geschichte, die Aeluin ihr nun erzählen würde. Sie wollte alle prickelnden Details erfahren.

»Es ist wirklich nichts«, sagte Aeluin und hoffte vergebens, dass Pantia es dabei beließ.

»Ach komm schon Luin«, rief Pantia in einem anklagenden Ton. »Du willst mir doch nicht etwa verschweigen, von wem du das da hast? Nach der Größe und der Intensität zu urteilen, war das nicht nur ein sanfter Kuss eines heimlichen Verehrers. Also rück heraus. Wer war es?«

Aeluin murmelte leise: »Leyron.«

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10.03.2008 10:26
#27 Wald „Fandasaf“ — 24. Juni 3016 DZ — Sonnenaufgang Zitat · Antworten



»Jetzt lass dir doch nicht jedes Wort aus der Nase herausziehen. Leyron also. Wann und wo? Und was habt ihr noch gemacht? Deine Übelkeit ist doch nicht etwa die Folge von zu viel Nähe zwischen dir und Leyron?«

Pantia kicherte. Natürlich wusste sie, dass sich eine Schwangerschaft nicht so schnell bemerkbar machen würde und Aeluin wohl Leyron auch noch nicht so nah an sich herankommen lassen hatte. Doch sie musste es ausnutzen, dass ihre beste Freundin sich scheinbar endlich einmal für einen Mann zu interessieren schien. Da musste sie auch ein paar kleine Sticheleien ertragen.

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Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


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10.03.2008 10:29
#28 Wald „Fandasaf“ — 24. Juni 3016 DZ — Sonnenaufgang Zitat · Antworten
»Ich bin ganz bestimmt nicht schwanger«, meinte Aeluin mit einem giftigen Blick. »Es sei denn, wir Menschen werden neuerdings durch Windbestäubung schwanger. Es war ein Kuss und weiter nichts.«

Sie blickte in Pantias Gesicht, das ihr deutlich zu verstehen gab, dass diese ihr kein Wort glaubte und beleidigt war, wenn Aeluin ihr nichts erzählen würde. Aeluin stöhnte leicht und begann dann Pantia Auszüge ihrer »Beziehung« zu Leyron zu berichten.

Pantia lauschte begierig und fand das ganze sehr interessant. Aber eine Sache ließ Aeluin bei allem immer offen.

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10.03.2008 10:32
#29 Wald „Fandasaf“ — 24. Juni 3016 DZ — Sonnenaufgang Zitat · Antworten



»Und was hälst du nun von Leyron? Bist du in ihn verliebt? Du kannst mir doch nicht erzählen, dass du dich einfach so von ihm küssen lässt! Nicht von einem Krieger! Außerdem kennst du ihn doch erst – warte einmal – zwei Tage … Ich kann es wirklich nicht glauben. Das muss dann wohl die berühmte Liebe auf den ersten Blick sein. Unglaublich!«

Pantias Gesichtsausdruck wechselte zwischen Staunen und Freude. Sie gönnte ihrer Freundin von Herzen ihre Liebe zu Leyron, auch wenn sie selbst am Festabend noch reges Interesse an Leyron gezeigt hatte. Dieser war aber auch zu interessant, um ihn einfach übersehen zu können.

»Wie fühlt es sich an verliebt zu sein?« Pantia ließ gar nicht locker.

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Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


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10.03.2008 10:35
#30 Wald „Fandasaf“ — 24. Juni 3016 DZ — Sonnenaufgang Zitat · Antworten

»Wer sagt denn, dass ich verliebt bin«, entgegnete Aeluin. »Leyron … Er lässt mir einfach keine Chance ihn links liegen zu lassen. Er … Ach … Ich weiß doch auch nicht. Er verwirrt mich. Er ist so gar nicht wie ein Mann, den ich toll finden könnte. Und doch schafft er es, dass ich ständig an ihn denken muss. Was natürlich daran liegt, dass er mir das hier« – Aeluin zeigte auf ihren Hals – »hinterlassen hat und mich jeder darauf anspricht.«

Aeluin blickte ihre Freundin mit gerunzelter Stirn an. Doch diese grinste sie nur ungeniert an.

»Ach grins nicht so Pantia. Es ist gar nicht lustig, dass Leyron mir jeglichen Verstand raubt.«

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10.03.2008 10:39
#31 Wald „Fandasaf“ — 24. Juni 3016 DZ — Sonnenaufgang Zitat · Antworten



»Das bedeutet, dass du jemals Verstand gehabt haben musst! Was ich schon oft bezweifelt habe. So viele Männer, wie du abgewiesen hast. Und da waren nicht nur schlechte dabei. Wird Zeit, dass ein Mann mal deinen Verstand komplett ausschaltet, damit du mal zu den Freuden kommst, in den Armen eines Mannes zu liegen.«

»Ich will aber nur in den Armen des Mannes liegen, den ich liebe!« Aeluins Worte kamen sehr bestimmt und schon fast ein wenig boshaft. Sie dachte an Areros Worte zurück, welcher ihr von Pantias heißer Liebesnacht erzählt hatte.

»Aber man kann doch nicht ewig warten Aeluin. Bei deinem Leyron kann man schon schwach werden!« Pantia verdrehte schwärmerisch die Augen. »Mir hat er ja leider einen Korb gegeben … Immerhin beruhigt es mich, dass er ausschließlich mit dir getanzt hat. Sonst hätte mich das ganze doch gewurmt.«

Pantia lachte unbeschwert. Sie dachte an den Abend zurück und überlegte, dass er aus ihrer Sicht durchaus noch sehr zufriedenstellend verlaufen war.

»Da brauche ich mir also keine Sorgen machen, dass du den Abend nicht zu deiner Zufriedenheit verbracht hast. Ich habe dich gesucht, aber ich konnte dich nirgends finden. Ich wollte dich doch fragen, ob du mitkommst. Mit dir hätte es bestimmt noch einmal so viel Spaß gemacht.«

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Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


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10.03.2008 10:43
#32 Wald „Fandasaf“ — 24. Juni 3016 DZ — Sonnenaufgang Zitat · Antworten

Aeluin starrte Pantia perplex an. Hätte sie sich darüber gefreut, wenn sie sich beide einen Mann geteilt hätten? War das tatsächlich ihr Ernst?

»Ja«, bekräftigte Pantia. »Wir hatten so viel Spaß. Kannst du dir gar nicht vorstellen. Danach war ich aber auch fix und fertig. Vielleicht sollte man das öfter machen, dann kommt man vielleicht beim nächsten Mal nicht so schnell aus der Puste.«

»Was in aller Welt … Wovon redest du Pantia?«

»Na vom Fest. Beziehungsweise, was wir da gemacht haben«, antwortete Pantia und sah etwas verwirrt in Aeluins Gesicht, was so einen seltsamen Ausdruck hatte. »Wir sind nach Undaria gelaufen und sind dort vom Dach einer Scheune in einen Heuhaufen gesprungen. Ziemlich oft, sag ich dir. Ich bin bestimmt um die zwanzig Mal gesprungen. Das kribbelt vielleicht im Bauch! Aber der Kuss einer bestimmten Person vielleicht auch!«

Wieder zierte Pantias Gesicht ein süffisantes Grinsen.

»Ihr wart in Undaria? Um von einer Scheune zu springen?« Aeluin blickte ihre Freundin erstaunt an.

»Ja klar. Hendoras hat uns davon erzählt und wir wollten das mal ausprobieren. Also sind die Mädels und ein paar Jungs mit ihm nach Undaria gelaufen. Ich wollte dich wie gesagt mitnehmen, aber du ich habe ich nicht gefunden. Dafür war meine Schwester mit. Und zu meinem Erstaunen hat sich mich nicht einmal blamiert.«

Aeluin überlegte, was Areros dann gehört hatte und wer die Frau gewesen war.

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10.03.2008 10:46
#33 Wald „Fandasaf“ — 24. Juni 3016 DZ — Sonnenaufgang Zitat · Antworten



»Wo ist eigentlich Areros?« fragte Pantia. »Habe ihn noch gar nicht gesehen. Und dein Leyron hat an dem Abend so komische Sachen gesagt. Dass Areros in mich verliebt sei.«

Pantia lachte laut. Allein die Vorstellung daran war urkomisch. Areros war ihrer Meinung der letzte Mann, der sich in sie verlieben könnte. Verließ er doch jedes Mal den Raum, wenn Pantia zu Besuch kam. Oder wenn er blieb, dann vergrub er sich in die Lektüre eines seiner vielen Bücher und sah kaum mal auf.

»Da musst du deinem Leyron mal sagen, dass Areros niemals in mich verliebt sein wird. Wenn dein Leyron mich also das nächste Mal loswerden will, so soll er sich einen glaubwürdigeren Mann aussuchen.«

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Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


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10.03.2008 10:48
#34 Wald „Fandasaf“ — 24. Juni 3016 DZ — Sonnenaufgang Zitat · Antworten

»Sag nicht immer »mein« Leyron. Er gehört mir nicht!« meinte Aeluin leicht genervt. »Areros …« Einen Moment überlegte sie, ob sie ihrer Freundin nun endlich von der unerfüllten Liebe ihrens Bruders erzählen sollte. Aber sie hatte es ihm unglücklicherweise versprochen, dass sie es nie tun würde.

»Areros ist in Anthara geblieben«, sagte Aeluin also nur. »Er kämpft mit den anderen Männern.«

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Beiträge: 3.383

10.03.2008 10:52
#35 Wald „Fandasaf“ — 24. Juni 3016 DZ — Sonnenaufgang Zitat · Antworten



Pantia traute ihren Ohren nicht. Areros und kämpfen? Sie hatte ihn oft genug beobachtet, wie er Lundor und Lendil dazu aufforderte ihr Schwert aus der Hand zu legen und friedlicheren Beschäftigungen nachzugehen.

»Und womit kämpft er? Mit einer Heugabel?« Pantias Ton war mit Ironie gespickt.

»Nein«, antwortete Aeluin traurig. »Er kämpft mit Schwert, Pfeil und Bogen. Seit zwei Jahren hat er Unterricht genommen und er hat mir versichert, dass er kämpfen kann.«

Pantia starrte Aeluin an. »Areros? Dein Bruder Areros?«

Dann vernahm sie den Ruf ihrer Mutter. Rasch stand sie auf.

»Areros und ein Krieger! Dann kann ich auch gleich glauben, dass er in mich verliebt sei … Darüber reden wir noch. Aber ich muss …«

Eilig lief Pantia zu ihrer Mutter und vernahm so Aeluins leise Antwort nicht mehr. »Er liebt dich ja auch!«

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Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


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10.03.2008 11:31
#36 Wald „Fandasaf“ — 24. Juni 3016 DZ — später Vormittag Zitat · Antworten

Aeluin blickte Pantia nach und überdachte das, was sie erfahren hatte. Doch viel Zeit blieb ihr dafür nicht, weil Andirana zu ihr kam. Aeluin blickte zu ihr auf und hielt die Hand schützend vor über die Augen.

»Na Andirana?«, sagte Aeluin. »Es tut mir leid, dass ich euch heute noch nicht viel geholfen habe. Das werde ich sofort nachholen.«

Rasch stand sie aus, doch wie schon früher, machte sich ihr Körper bemerkbar und sie hielt sich Halt suchend an Andirana fest.

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Lundor Offline

Opfer misserabler Umstände


Beiträge: 963

11.03.2008 11:09
#37 Wald „Fandasaf“ — 24. Juni 3016 DZ Mittag Zitat · Antworten
Irgendwann war Lundor aufgewacht. Es war schon gegen Mittag und er hörte Kinderlachen in den Nähe. Eine zeitlang lag er noch mit offenen Augen auf dem Rücken und starrte gen Himmel, wo nur noch vereinzelt ein paar Wolken zu sehen waren.

Wieder begannen die Gedanken in seinem Kopf zu kreisen. Er wusste, dass er weg musste. Je früher desto besser. Der junge Mann hielt diese Unterdrückung durch seine Familie einfach nicht mehr aus. Er musste einfach endlich sein eigenes Leben leben, ohne dass ständig jemand aufpasste, dass er sich ja nicht in Schwierigkeiten brachte. Sie würden nie Verständnis zeigen.

Er drehte seinen Kopf und sah Lendil, welcher bei einigen Frauen saß. Ob er mitkommen wollte? Wahrscheinlich würde er es tun. Doch Lundor wusste nicht, ob er das wollte. Er wollte ihn ungern in eine solche Sache mit hinein ziehen. Seine Familie würde schon vom ihm enttäuscht genug sein.

Aber wie sollte er sein Verschwinden bewerkstelligen? Lundor stand auf und rollte seine Decke zusammen. Dann ging er zum leerstehenden Wagen und kletterte auf die Ladefläche. Er suchte nach seinem Rucksack und wurde auch fündig. Die Familie war gerade anderweitig beschäftigt. Ein Wasserschlauch verschwand darin, dazu ein halber Leib Brot und etwas Trockenfleisch. Lundor wusste, dass er das nicht tun sollte, aber er griff trotzdem nach der kleinen Schatulle in welcher das Geld der Familie aufbewahrt wurde. Er nahm nicht alles. Nur so viel um die nächsten paar Wochen über die Runden zu kommen, bis er Minas Tirith erreicht hatte. Denn dies würde sein Ziel sein. Außerdem hatte er sich das Geld auch verdient, schließlich hatte er lange Zeit auf dem Hof gearbeitet.

Die Decke passte mit Mühe und Not auch noch in den Rucksack. Mehr besaß er nicht. Doch halt, das Schwert! Lundor zog es unter dem Sitz hervor und machte es am Gürtel fest.

Noch einmal ließ er den Blick über seine Familie schweifen. Niemand ahnte etwas von seinem Vorhaben. Er würde sie vermissen. Doch er würde sie wieder sehen. Sobald er in Minas Tirith war, würde er einen Brief senden. Es war kein Abschied für immer. ›Macht's gut! … Tut mir leid, aber es muss sein. Und ihr seit nicht ganz Unschuld an meinem Verschwinden.‹
Mit diesen Gedanken trat er in den Wald hinein und entfernte sich schnellen Schrittes vom Lager.


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Lundor

NPC Offline




Beiträge: 3.383

13.03.2008 11:37
#38 Wald „Fandasaf“ — 24. Juni 3016 DZ Später Vormittag Zitat · Antworten
Andirana



Andirana kam zu ihrer kleinen Schwester, um sich nach deren Befinden zu erkundigen. Sie war nicht mehr ganz so blass wie noch am Morgen, sah aber immer noch recht mitgenommen aus.

Nach Aeluins Worten musste sie fast grinsen. Sie entschuldigte sich, dass sie nicht mitgeholfen hatte? Aber Aeluin war doch krank und es war gar nicht nötig, dass sie bei irgendetwas half. Sie sollte sich ausruhen und erstmal wieder zu Kräften kommen.

Aeluin stand viel zu schnell auf und hielt sich an Andiranas Kleid fest.

»Hey hey, nicht so schnell. Komm setz dich wieder. Soll ich dir was zu trinken holen?«

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Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


Beiträge: 2.654

13.03.2008 11:40
#39 Wald „Fandasaf“ — 24. Juni 3016 DZ Später Vormittag Zitat · Antworten

Aeluin unterdrückte ihren Schwächeanfall und blieb stehen. Sie hatte ihrer Meinung nach schon zu lange gefaulenzt und alle Arbeit den anderen überlassen. Dabei war sie doch die einzige, die den anderen helfen konnte, weil sie keine Kinder zum Versorgen hatte.

»Ach es geht schon, Andirana«, antwortete Aeluin. »Wie kann ich euch helfen? Bereitet ihr schon das Mittagessen vor? Ich kann Kartoffeln schälen …«

Eigentlich hasste es Aeluin, Kartoffeln zu schälen. Sie schaffte es auch nie so schnell, wie ihre Mutter und ihre Schwestern zu sein. Aber gerade deshalb dachte sie, dass ihr dafür nur die nötige Übung fehlte. Oder es lag vielleicht auch an den fehlenden Kindern, die jeden Augenblick an ihren Rockzipfeln hängen konnten, und sie von der Arbeit abhielten. Deshalb musste man als Mutter immer ganz schnell sein, hatte ihr Lugreda einmal erklärt.

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13.03.2008 11:43
#40 Wald „Fandasaf“ — 24. Juni 3016 DZ Später Vormittag Zitat · Antworten


»Die Kartoffeln sind schon geschält. Aber du kannst mir helfen, die Karotten klein zu schneiden.«

Zusammen gingen sie zum Kochtopf, welcher über einen kleinem Feuer hing. Einige Frauen hatten ein paar Kräuter gesammelt und so versuchte man ein möglichst einfaches, aber dennoch nahrhaftes Mittagessen zu schaffen.

Sie setzten sich auf zwei Baumstümpfe, und begannen die Karotten fein säuberlich zu zerteilen. Andirana tat die Arbeit gut, denn es lenkte sie von den Sorgen ab. Von den Sorgen um Nirion, ihren Vater, ihren Bruder. Vor allem sehnte sie sich nach Nirions Nähe, waren sie doch die letzten Jahre nie wirklich getrennt gewesen.

»Geht es dir jetzt besser, kleine Schwester? Was hat dich denn gar so mitgenommen. Normalerweise wirst du doch nie krank.«

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Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


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13.03.2008 11:45
#41 Wald „Fandasaf“ — 24. Juni 3016 DZ Später Vormittag Zitat · Antworten

Aeluin arbeitete anfangs noch ebenso schnell, wie ihre Schwester, doch bald schon wurde es ihr zu anstrengend und sie wurde deutlich langsamer, so sehr sie sich auch bemühte. Ihr Willen war eisern, aber sie strengte heute jede Kleinigkeit an.

Die Frage Andiranas hatte sie schon erwartet, aber sie war nicht gewillt ihr eine wahre Antwort darauf zu geben. »Zum Glück« gab es ja noch andere Dinge, über welche sie sich sorgen konnte. Deshalb antwortete Aeluin ihrer Schwester – wie vorhin auch Pantia: »Ach du weißt doch. Ich mache mir Sorgen um Areros. Und Vater und Nirion.« ‚Und Leyron’, fügte sie in Gedanken hinzu. Doch sie hatte keine Lust noch ein Gespräch über Leyron über sich ergehen zu lassen.

»Vielleicht habe ich auch etwas falsches gegessen«, meinte Aeluin um die Übelkeit zu erklären, welche sie gestern Nacht überkommen hatte.

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13.03.2008 11:51
#42 Wald „Fandasaf“ — 24. Juni 3016 DZ Später Vormittag Zitat · Antworten


›Etwas falsches gegessen …? Nun, das war natürlich möglich. So etwas kam gelegentlich vor, doch normalerweise verkraftete Aeluin so etwas besser.

Von morgendlicher Übelkeit konnte Andirana ein Lied singen. Doch bei ihr hatte es ja andere Gründe. Bei Lereda war es am schlimmsten gewesen, bei Arendir und ihrer Großen hatte sie dagegen kaum Beschwerden gehabt. Im Moment hatte sie die ganze Angelegenheit wieder besser unter Kontrolle.

»Ich mache mir auch Sorgen, sehr große sogar. Aber wir dürfen uns nicht von unseren Ängsten einnehmen lassen und die anderen damit beunruhigen.«

Andirana legte das Messer zur Seite und sah einen Augenblick zu den Kindern, welche nicht weit entfernt zusammen spielten und dabei fröhlich lachten. Sie wussten nichts von all dem Schrecken und der Gefahr.

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Aeluin Offline

Mensch aus Anthara (Gondor)


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13.03.2008 11:53
#43 Wald „Fandasaf“ — 24. Juni 3016 DZ Später Vormittag Zitat · Antworten

Aeluin folgte Andiranas Blick zu den Kindern. »Du hast Recht. Ich sollte mich zusammenreißen und stark sein. Niemand soll merken, dass etwas nicht in Ordnung ist.«

Aeluins Stimme war ruhig und bestimmt. Doch in ihr sah es ganz anders aus. Ihre Worte drückten das Motto aus, nachdem sie lebte. Sie riss sich seit Jahren zusammen und teilte ihren großen Sorgen und Ängste niemanden mit. Stattdessen versuchte sie sie selbst zu tragen und zu ertragen, in der Hoffnung, dass ihre Familie sicht keine Gedanken um sie machen musste, sondern sich wie bisher auf sie verlassen konnte.

Doch war es so unglaublich schwer und manchmal erdrückte sie diese Einsamkeit fast. Heute besonders, da ihr Körper sowieso schon schwach war. Und nur mit Mühe konnte sie sich zusammenreißen, damit die in ihr aufsteigenden Tränen nicht in ihre Augen traten. Schnell konzentrierte sie sich wieder auf die Möhren.

‚Sie wollen es gar nicht anders’
, dachte Aeluin betrübt. ‚Sie wollen, dass ich meine Sorgen für mich behalte.’ Sie atmete tief durch und drückte den Schmerz darüber weg. ‚ Also werde ich weiter schweigen.’

Krampfhaft suchte Aeluin nach einem Thema, welches beide Schwestern ablenken konnte.

»Wie geht es eigentlich Silvaen? Die weite Reise kann ihr in ihrem Zustand bestimmt nicht gut getan haben.« Forschend blickte sich Aeluin um, doch sie konnte Silvaen nicht entdecken.

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13.03.2008 11:55
#44 Wald „Fandasaf“ — 24. Juni 3016 DZ Später Vormittag Zitat · Antworten
›Silvaen?‹

»Also ich hab sie ehrlich gesagt nicht gesehen. Ich hörte, wie jemand sagte, dass ihre Wehen eingesetzt haben, noch bevor wir aufbrachen. Tut mir leid, aber ich weiß nicht wie es ihr geht.«

Es musste für eine Hochschwangere wirklich schlimm sein, einfach so aus dem gewohnten Umfeld gerissen zu werden. Vor allem, wenn es das erste Kind war.

»Unsere Jungs …« Andirana nickte in Richtung Lendil. »Denkst du, sie haben es mittlerweile verkraftet, dass sie mit uns kommen mussten?«

Ihre Brüder waren wirklich manchmal sehr eigensinnig und stur. Wenn Arendir später einmal den Wunsch haben würde, ein Soldat zu werden … Sie wusste im Moment noch nicht, wie sie darauf reagieren würde. Aber es hatte noch Zeit. Er war erst fünf und sie musste sich darüber noch keine großen Gedanken machen.

»Wie lange, denkst du, braucht das Essen noch? Ich habe wirklich sehr großen Hunger und du könntest bestimmt auch was vertragen. Ich glaube, ich könnte ein halbes Pferd essen.«

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Aeluin Offline

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13.03.2008 11:57
#45 Wald „Fandasaf“ — 24. Juni 3016 DZ Später Vormittag Zitat · Antworten
Aeluins Gedanken weilten nur einen Augenblick bei Silvaen. Auch, wenn sie die Geburten ihrer Neffen und Nichten miterlebt hatte, hatte sie eigentlich keine Vorstellung davon, wie man sich als Schwangere fühlte. Lundor und Lendil war da schon eher ein Thema, mit welchem sie sich auskannte.

»Ehrlich gesagt, weiß ich nicht, wie die Jungs es aufnehmen. Sie waren gestern doch sehr wütend und sie haben Vater so manche Worte an den Kopf geworfen, was sie sich früher nie getraut hätten. Also eigentlich war es eher Lundor gewesen.

Ich verstehe nicht, warum er nicht einsieht, dass Soldat kein erstrebenswerter Beruf ist. Gerade Lundor. Er sieht doch in allem nur ein Abendteuer und er hat so ein gutes Herz, dass er entsetzt über die Wirklichkeit auf dem Schlachtfeld sein würde.«


Aeluins Herz wurde sogleich schwer, als sie sich Lundor inmitten toter Männer vorstellte. Doch dann bemerkte Aeluin, dass ihre Schwester ihren Worten gar nicht richtig folgte, sondern sich schon nach dem Mittagessen umsah.

»Du weißt doch, dass die Möhren noch eine gute Weile kochen müssen, bis sie gar sind. Wieso hast du eigentlich so einen großen Hunger?« Aeluin verspürte überhaupt keinen Appetit. Sie würde heute nichts essen. »Du achtest doch sonst so auf deine Figur. Wenn du ein halbes Pferd isst, wird Nirion dich nicht mehr anschauen.«

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13.03.2008 12:00
#46 Wald „Fandasaf“ — 24. Juni 3016 DZ Später Vormittag Zitat · Antworten


Lundor und Lendil würden drüber wegkommen, da war sich Andirana sicher. Aber sie konnte sich einfach nicht wirklich gut in ihre Situation hinein versetzen.

Ja, Möhren, die brauchten immer viel zu lange beim Kochen. Bis die erstmal gar sind, ist man fast verhungert. Vielleicht hätten sie die Karotten einfach weglassen können.

Als Aeluin sie schließlich fragte warum sie solchen Hunger hatte, wurden Andiranas Augen etwas größer. Sollte sie es ihrer Schwester verraten? Schon sehr bald, würde sie es sowieso nicht mehr geheim halten können. Nun ihr Bauch wölbte sich jetzt schon ein wenig, was man aber unter dem etwas weiter geschnittenen Kleid nicht sah.

»Ähm … Naja manchmal hat man halt Hunger … Das ist doch nur natürlich.« Sie hatte ihr Messer wieder aufgenommen und schnitt wieder am Gemüse herum. »Vor allem, wenn man für zwei isst …«, fügte sie dann noch etwas leiser hinzu.

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Aeluin Offline

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13.03.2008 12:01
#47 Wald „Fandasaf“ — 24. Juni 3016 DZ Später Vormittag Zitat · Antworten

Aeluin schnitt weiter ihre Möhren und registrierte gar nicht, was Andirana ihr sagen wollte. Sie grübelte nur einen Moment nach, warum Andirana denn auch für Aeluin mitessen wollte. In ihren Augen war das gar nicht notwendig. Das Essen würde auch so alle werden, besonders, wenn Lendil mitaß.

Doch dann machte es in ihrem Kopf »Klick« und sie verstand, dass Andirana meinte, dass sie ein Kind bekam. Aeluin starrte ihre Schwester mit großen Augen an, welche weiter das Gemüse schnitt.

»Du bekommst wieder ein Kind?«
, fragte Aeluin staunend. Ihr Gesicht drückte ihre große Überraschung aus. Dabei war es gar nicht ungewöhnlich, dass Andirana wieder schwanger wurde. Schließlich waren sie und Nirion immer zusammen – im Gegenteil zu Lugreda und Diros.

Aeluin merkte, dass sie sich nicht richtig über Andiranas Schwangerschaft freuen konnte und überlegte, woran es liegen könnte. Doch lange musste sie nicht nachdenken: Ihre Schwester bekam nun schon das vierte Kind, während sie selbst nicht einmal die Aussicht hatte irgendwann ein Kind zu bekommen. Sie empfand das im Augenblick als sehr ungerecht. Sie liebte die Kinder ihrer Schwestern, als wären es ihre eigenen. Aber Aleuin wusste sehr genau, dass es nicht ihre waren und nun musste sie abermals erleben, wie ihre Schwester das Glück hatte ein kleines Kind zu gebären, während sie selbst nur daneben stehen konnte und neidvoll zusehen musste.

Sie würde sich wohl auch wieder um das Kleine kümmern, wie schon bei allen anderen. Und das Kind würde auch Aleuin sehr gern haben.

‚Aber das ist nicht das selbe! Ich finde das so ungerecht!’ Blanker Neid prägte Aeluins Gedanken. Doch ihr Gesichtsausdruck zeigte nichts davon – nur Erstaunen stand darin geschrieben.

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14.03.2008 02:41
#48 Wald „Fandasaf“ — 24. Juni 3016 DZ Später Vormittag Zitat · Antworten
Andirana

Natürlich war Aeluin überrascht. Nun es war etwas ganz natürliches und Andirana freute sich über das weitere Kind. Sie hatte nun schon einige Erfahrung was die Geburt und auch die anschließende Erziehung betraf.

»Ja, sieht wohl so aus. Also ich bin mir eigentlich ziemlich sicher.« Sie fühlte es einfach — nein sie wusste es. »Es weiß noch niemand, außer dir … Und Nirion. Ich habe es ihm gesagt, kurz bevor wir abgefahren sind.«

Andiranas Gesicht war ernster geworden und sie sah sehr nachdenklich aus.

»Ich wollte, dass er etwas hat, woran er sich festhalten kann, wenn es sehr schlimm wird … Aber nun habe ich Angst, dass es ein Fehler war, es ihm zu sagen.« Sie seufzte und schnitt weiter an den Karotten herum. »Vielleicht hätte ich es ihm nicht sagen sollen. Was ist, wenn er sich jetzt nicht mehr auf den Kampf konzentriert, weil er an das Kind denkt? Aeluin, war es ein Fehler ihm davon zu erzählen?«

›Oh bitte, Nirion, pass auf dich auf … Mir und den Kinder zu liebe!‹

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Aeluin Offline

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15.03.2008 07:18
#49 Wald „Fandasaf“ — 24. Juni 3016 DZ Später Vormittag Zitat · Antworten

So schnell Aeluins Neid um das Kind, welches nun im Bauch ihrer ältesten Schwester wuchs, gekommen war, so schnell verschwand er wieder, als Aeluin die Sorge Andiranas vernahm. Sie legte das Messer aus der Hand, da sie sowieso nur ganz langsam arbeitete, wischte sich an einem Tuch die Hände ab und strich ihrer Schwester sanft über die goldenen Locken.

»Mach dir keine Sorgen, Andirana«, sagte sie beruhigend. »Nirion ist doch ein sehr vernünftiger Mann. Er ist kein Abenteurer und wird sich nicht vorsätzlich in Gefahr begeben, wie Lundor es wohl machen würde. Nirion weiß, dass er eine Verantwortung für dich und die Kinder hat. Er wird sein Leben niemals leichtfertig auf‘s Spiel setzen.«

Aeluin lächelte Andirana an und versuchte so beruhigend auszusehen, wie nur möglich. Um Nirion machte sie sich tatsächlich am wenigsten Sorgen. Er würde bestimmt eher fortlaufen und der Gefahr aus dem Weg gehen. Doch was war mit Vater? Ihr Vater war so anders gewesen, so mutig und kriegerisch. Aber er war nicht mehr der junge Mann, der er einmal vor 30 Jahren gewesen war. Was, wenn Arendor nicht mehr schnell genug war?

Oder Areros? Ihn konnte sich Aeluin noch immer nicht mit einem Schwert vorstellen. Doch vielleicht steckte in ihm mehr von dem kriegerischen Vater, als Aeluin jemals für möglich hielt. Und würde er dann noch vorsichtig sein? Würden ihn seine vergeblichen Gefühle für Pantia vielleicht unvorsichtig werden lassen?

Und Leyron? Er würde bestimmt keinem Kampf aus dem Wege gehen. Das Kämpfen stand ihm auf der Stirn geschrieben – auch, dass er darin sehr gut war. Was aber nicht heißen konnte, dass ihn nicht auch der Tod eines Tages erwischen konnte. Was wenn jetzt – in Anthara – während sie hier Möhren schnitt?

Wie gern wäre Aeluin nun in Anthara und würde sehen, was geschah und sich notfalls vor die Männer werfen, die sie liebte damit die feindlichen Schwerter sie durchbohrten, aber Areros, ihren Vater und Leyron am Leben ließen.

Diese Gedanken rasten durch Aeluins Kopf, doch ihre Hand strich noch immer tröstend über Andiranas Haar und ihre Stimme sagte: »Du hast richtig gehandelt, als du Nirion davon erzähltest. Es wird ihm Kraft und Mut schenken, wenn er gegen die Feinde kämpfen muss. Du und eure Kinder, ganz besonders das in deinem Bauch, sind der Grund, weshalb er sich den Feinden stellt. Meiner Meinung nach der einzig richtige, wenn der Kampf schon nicht zu vermeiden ist.«

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Beiträge: 3.383

15.03.2008 09:15
#50 Wald „Fandasaf“ — 24. Juni 3016 DZ Später Vormittag Zitat · Antworten
Andirana



Aeluins Worte waren zwar beruhigend, aber hafteten nicht wirklich sehr an Andirana. Sie hatte einfach unheimliche Angst um ihren Mann und auch um ihren Vater und Bruder. Und sie wusste, dass es Aeluin nicht anders ging. Aber sie waren nun mal hier und konnten auch nichts für die Zurückgebliebenen in Anthara tun. Außer mit ihren Gedanken bei ihnen zu sein …

»Danke, Aeluin. Ich weiß, dass Nirion alles tut um da unbeschadet rauszukommen. Genauso wie Vater und Areros. Trotzdem habe ich Angst. Aber ich denke das ist ganz normal.« Sie schnippelte weiter an den Möhren herum und sah immer wieder nach dem Essen im Kochtopf.

Plötzlich kam Nenia angelaufen, eine vereinzelte Träne lief ihre Wange hinab. Schnell wechselten die Schwester das Thema. Sie wollten die Kinder nicht beunruhigen. »Mama …« Nenia ließ sich neben sie sinken, wischte sich das blonde Haar aus dem Gesicht. Sie kam ganz nach ihrer Mutter. »Was los?« Andirana legte kurz das Messer aus der Hand und sah ihre Große fragend an. »Damrod hat mich stolpern lassen!« Ihre Mutter musste Schmunzeln. Ja, so waren Kinder. Sie waren in dem Alter nicht anders gewesen. "Das hat er sicher nicht mit Absicht gemacht. Und du sollst nicht petzen!" Sie stupste ihrer Tochter auf die Nasenspitze.

»Doch hat er sicher, ganz bestimmt. Er hat gelacht. Dummer kleiner Junge!« Nenia hatte einen Schmollmund aufgesetzt und sah von Andirana zu Aeluin und zurück. »Tante Lugreda macht was falsch bei seiner Erziehung!«

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Der Chara für alle Fälle …

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