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Willkommen in Ithilien, Wanderer!
Dies war ein Rollenspiel rund um die Bewohner von Gondor
drei Jahre vor dem Ringkrieg.

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Dieses Thema hat 100 Antworten
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 Archiv - Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ
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Beleg Offline




Beiträge: 2.503

26.10.2007 23:57
Straßen und Wege in Osgiliath Zitat · Antworten

Infos folgen...

Tevildo Offline

Barde und Gaukler


Beiträge: 320

26.03.2008 13:21
#2 RE: Straßen und Wege in Osgiliath - früher Abend Zitat · Antworten
Tevildo war von einen kleinen Dorf am Anduin, den Flusslauf immer weiter nördlich gefolgt. Er hatte vor, von Osgilliath aus weiter nach Minas Tirith zu wandern, um dort die Bevölkerung zu unterhalten. Schon lange wollte er in die Hauptstadt des Landes; aber er glaubte bisher, dass es in der weißen Stadt genug Barden gab. Als ihm eines Tages jedoch jemand berichtete, dass der Konkurrenzdruck von Gauklern in Minas Tirith nicht allzu groß sei, machte er sich auf den Weg.

Nach einer langen Wanderung, stand er nun vor Osgilliath und schaute auf die Ruinenstadt. Er hatte nicht vor lange in der Stadt zu bleiben und seinen Weg nach Minas Tirith schnell fortzusetzen.

Schnellen Fußes lief er in durch die zerstörte Stadt, doch er musste bald feststellen, dass er sich verirrt hatte.

'Beängstigend diese Ruinen. Hoffentlich finde ich hier bald raus! Oh verdammt! Ich muss von der richtigen Straße abgekommen sein ...'

Tevildo Offline

Barde und Gaukler


Beiträge: 320

30.03.2008 10:06
#3 RE: Straßen und Wege in Osgiliath - Nacht Zitat · Antworten
Inzwischen war es Nacht geworden. Noch immer irrte Tevildo in Osgiliath herum und der Barde wusste einzig, dass er westlich des Anduins war. Langsam wurde er müde und da er in der Nacht sowieso nicht sehen konnte, wo er hinlief, entschloss er sich zur Ruhe zu legen.

Schließlich stand er auf einem großen Platz, wo er entschloss sich niederzulegen. Bald wurde im jedoch kalt und auch seine Ratte krabbelte unruhig in seiner Tasche herum. Erneut stand der Gaukler auf und schaute sich nach Feuerholz um. In einer Stadt wie Osgiliath war es zwar unwahrscheinlich, dass man Holz fand, doch der Barde hatte Glück und fand in einem längst zerfallenen Gebäude am Rande des Platztes Holz.

Mit seiner Zunderbüchse, welche er normalerweise zum entzünden von Holzscheiten zum Feuerspucken verwendete, entfachte er ein Feuer. Doch noch immer nicht war Tevildo zufrieden. Der Boden war hart und durch das helle Feuer konnte er nicht einschlafen. Also nahm er seine Laute und sang.

Tevildo Offline

Barde und Gaukler


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04.04.2008 11:45
#4 RE: Straßen und Wege in Osgiliath - Früher Morgen Zitat · Antworten
Lange Zeit saß Tevildo auf dem kalten Steinpflaster und sang. Seine Ratte Lotho verkroch sich dabei, wie sie es immer tat, in die Tasche des Barden, denn sie konnte es nicht ertragen wenn der Gaukler sang. Als sie aber auch in der Tasche keine Flucht vor dem Gesang ihres Herens hatte kroch sie aus der Tasche Tevildos und verschwand in der Dunkelheit.

Von alldem hatte der Barde nichts mitbekommen und schließlich wurde er schläfrig und schlief ein. Unruhig war sein Schlaf und so wachte er bald wieder auf. Obgleich er noch immer müde war, wusste er, dass er nicht mehr einschlafen würde, entschloss er sich aufzustehen.

"Lotho! Lotho ... Wo bist du komm heraus, Heute wollen wir noch weitermarschieren!" Entsetzt hatte der Gaukler bemerkt, dass seine Ratte verschwunden war. Fast fielen ihn vor Müdigkeit die Augen zu, doch er riss sich zusammen. Er musste seine Ratte suchen! Er musste!

So ging er also nach vorne gebückt umher, immer nach seinem Haustier ausschu haltend.'Diese verdammte Ratte! Wo treibt Lotho sich nun schon wieder herum? Und das gerade jetzt! Wenn ich die erwische ...! Ich könnte schon lange auf dem Weg nach Minas Tirith sein! ...Puh bin ich müde.'

Lotho war unterdessen ein paar Straßen weiter und nagte dort an einem halbvergammelten Fleischstück. Zwar hörte die Rate ihr Herrchen, doch es kümmerte sie wenig. Sie war schon oft weggelaufen, um Tevildo zu ärgern, oder vom Hunger getrieben, denn der Barde vergaß oft Lotho zu füttern. Doch nach einer Weile kehrte die Ratte immer zu dem Gaukler zurück.

Diesmal, so schien es Tevildo, konnte es aber noch dauern, bis Lotho zurückkehrte. Das dieses Tier ausgerechnet dann mal wieder ausbrach, wenn es der Barde eilig hatte! Aber ungeschoren würde das Tier diesmal nicht davonkommen ...

Tevildo entfernte sich nun von dem Platz auf dem er geschlafen hatte, seine Ratte suchend. Er merkte dabei nicht, dass er immer weiter in die Stadt lief, die er nicht kannte. Er wusste ohnehin nicht wo er war, doch der Platz war immerhin ein Anhaltspunkt gewesen. Doch selbst dorthin sollte der Barde nicht zurückfinden.

Plötzlich sah Tevildo eine Ratte vor sich. "Lotho! Lotho, du ungezogenes Tier ..." Doch die Ratte war nicht Lotho und so huschte der Nager schnell davon und der Gaukler wurde immer verzweifelter. Dies verfluchte Stadt! Er hätte schon gestern in Minas Tirith sein können, hätte er sich nur nicht in dem Straßengewirr Osgiliaths verirrt.

Tevildo Offline

Barde und Gaukler


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10.04.2008 03:50
#5 RE: Straßen und Wege in Osgiliath Zitat · Antworten
Noch immer suchte Tevildo seine Ratte Lotho. Bestimmt eine Stunde vebrachte er nun schon mit dem Suchen des Tieres. Dabei merkte er gar nicht, dass er sich immer weiter vom Ausgangsort fortbewegte. Der Barde ging gerade eine lange Straße entlang, als plötzlich Soldaten, die offensichtlich gerade ihre Wache antreten wollten, seinen Weg kreutzten. Barsch sprachen sie den Gaukler an, waren zugleich aber verwundert, hier einen Barden anzutreffen.

»He! Was sucht Ihr hier in Osgiliath? Dies ist kein Ort um Lieder zu singen und um hier zu wohnen, diese Zeiten sind schon lange vergangen. Orks könnten angreifen; diese Stadt ist kein sicherer Platz mehr! Was tut Ihr also hier? Sorgt dafür, dass Ihr möglichst schnell weiterzieht.«

Den Worten des Soldaten war deutlich zu entnehmen, dass dieser nicht im geringsten Lust hatte, sich mit Tevildo herumzuplagen. Schließlich war der Soldat hier, um dafür zu sorgen, dass das Westufer Osgiliaths nicht in die Hände des Feindes fiel, nicht um nevige wandernde Leute aus der Stadt zu jagen.

»Was ich hier suche? Meine Ratte suche ich! Ihr habt sie zufällig nicht gesehen? Sie müsste hier irgendwo sein ... Außerdem bin ich von dem richtigen Weg abgekommen, sodass ich nicht mehr weiß wo die Straße nach Minas Tirith ist. Es ist zwar nicht so, dass ich weiß, wo der Weg zu der weißen Stadt ist, doch gestern, als ich mich dort drüben irgendwo zur Ruhe legte, hatte ich noch eine ungefähre Ahnung wo ich langgehen müsste, um Minas Tirith zu erreichen. Doch nun habe ich mich auf der Suche nach meiner Ratte (Dieses elende Vieh) vollständig verlaufen und frage Euch deshalb, ob Ihr mir den Weg weisen könnt.

Und falls wirklich Orks angreifen, kann ich mich verteidigen. Ich habe mein Schwert hier und Ihr könnt mir ruhig glauben, dass ich damit auch umzugehen verstehe. Falls Ihr Euch wundert, wie ein Barde wie ich, zu einer solchen Waffe komme, so will ich Euch dies erzählen. Es war nämlich so, dass ich einst von Räubern überfallen wurde. Sie nahmen mir alles,was ich hatte und ich konnte mich nicht wehren. Gefesselt und geknebelt haben sie mich! Doch nchdem ich lange so am Straßenand gelegen hatte, wurde ich gefunden und man brachte mich in eine kleinere Ortschaft. In diesen Dorf, gab es einen erstklassigen Schmid, und so gab ich bei diesen ein Schwert in Auftrag. Die Schulden für die Waffe, die ich mir kaufte, damit ich mich verteidigen kann, arbeitete ich beim Schmied ab. Dort lernte ich auch mit dem Teil umzugehen und seitdem bin ich ein Gaukler mit Schwert und ich bin mal so frei und behaupte, dass ich mit dem Schwert auch umgehen kann.

Also: Nun kennt Ihr den Grund meines Aufenthalts hier und wisst auch, dass ich gegen Orkangriffe gewappnet bin, deshalb könnt Ihr mir ruhig sagen, ob Ihr meine Ratte gesehen habt. «
Wie immer redete Tevildo viel und ließ sich dabei durch nichts unterbrechen. Die Wachen suchten schon verzweifelt, nach einem Weg, dem Redeschwall des Barden zu entgehen, als dieser seine Geschichte beendete. Sie hatten aber noch Glück, denn unter anderen Umständen hätte der Barde seinen Bericht weiter ausgebaut und dramatisiert. In Wirklichkeit übertrieb der Gaukler gerne und man durfte ihm nicht alles glauben. Die Geschichte mit dem Schwert, basiert jedoch auf wahren Geschehnissen.

›Seine Ratte??? Der Typ ist doch vollkommen verrückt ... Und obendrein behauptet er auch noch er könne in einem Kampf gegen Orks überleben! Dieser Mann ist doch völlig durchgeknallt.‹ Die Wache hielt Tevildo für durchgeknallt. Wer suchte schon eine Ratte in einer großen Stadt wie Osgiliath? Auch die Schwertgeschichte glaubte der Soldat nicht, doch er bemühte sich höflich zu bleiben.

»Eure Ratte haben wir nicht gesehen. Und ich glaube kaum, dass Ihr gegen Orks auch nur den Hauch einer Chance hättet. Die Straße nach Minas Tirith befindet sich hinter diesen Gebäude dort, fast alle alle Wege kreuzen diese Straße, Ihr könnt sie also gar nicht verfehlen. «

»Vielen Dank, für die freundliche Auskunft, doch ehe ich aufbreche, muss ich meine Ratte finden. Sie hört auf den Namen Lotho und ist seit Jahren ein treues Haustier. Ohne mich hätte man das Tier getötet und das arme Geschöpf ist mir noch Heute dankbar. Doch ich rede viel und in dieser Zeit entfernt sich Lotho immer weiter. Einen schönen Tag noch, ich muss nun weiter.«

Die Wachen wollten den Barden zuerst nicht gehen lassen, doch da sie befürchteten Tevildo könnte sie erneut vollquatschen, ließen sie diesen laufen. Soll er doch verschwinden. Er und seine Ratte.

Tevildo Offline

Barde und Gaukler


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18.04.2008 11:00
#6 RE: Straßen und Wege in Osgiliath Zitat · Antworten
Tevildo ging die Straße weiter, immer nach seiner Ratte Ausschau haltend. Er bemerkte nicht, dass er sich immer weiter nach Norden bewegte. Der Barde stand auf einmal vor einer Brücke, die über den Anduin zum Ostteil Osgiliaths führte. Er schaute über die Brücke und meinte Lotho in der Mitte des Übergangs zu sehen. Schnell rannte er über die Straße, hinnauf auf die Brücke. Dann verlor er das Tier wieder aus den Augen, er war aber der Meinung, dass die Ratte geradeaus in die Stadt gerannt war.

Tevildo folgte ihr so gut er konnte, doch bald hatte er sich soweit vom Ausgangspunkt entfernt, dass er nicht mehr so schnell zurück finden würde. Aber das war ihm egal. Hauptsache er fand Lotho, seinen mehr oder minder treuen Begleiter. Die Ratte fehlte ihn, hätte er sie verloren.

Auf einmal schrie jemand, dass er nicht so ohne weiteres auf das andere Ufer gehen könne. Einige Soldaten kamen angerannt. Tevildo, der gerade glaubte, zu wissen wo sich Lotho aufhielt, wollte die Spur der Ratte aber nicht verlieren und so rannte er vor den Soldaten davon. »Ich suche nur meine Ratte! Danach kehre ich auch zurück!« rief der Gaukler den Wachen noch zu, ehe er in einer Seitenstraße verschwand.

Tevildo Offline

Barde und Gaukler


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25.04.2008 02:02
#7 RE: Straßen und Wege in Osgiliath Zitat · Antworten
Plötzlich stand Tevildo an einer großen Kreuzung. Wo war Lotho hingelaufen? Der Barde stand vor einer schweren Entscheidung, denn bäge er jetzt falsch ab, könnte das bedeutsame Folgen für seine Suche haben. ›Verdammt! Wo soll ich jetzt lang? Lotho wo bleibst du nur? Das diese Stadt nur so riesig sein muss! Wo bin ich hier überhaupt? Ich habe vollkommen die Orientierung verloren! Wäre Lotho bloß nicht weggelaufen ... Außerdem entferne ich mich immer weiter von Minas Tirith, dem eigentlichen Ziel meiner Reise. Ach hätte ich gestern nur den richtigen Weg gefunden!


Vielleicht war es aber auch ein Fehler, dem Anduin zu folgen. Auf offener Straße wäre ich wahrscheinlich noch schneller gewesen! Aber nun kann ich es auch nicht mehr ändern. Nur noch Lotho finden und dann nichts wie weg aus dieser Stadt! Hoffentlich ist Minas Tirith nicht genauso.‹


Die Sonne ging inzwischen auf und es wurde zusehends wärmer. Während er seine Gedanken ordnete, schwitzte Tevildo, denn es war auch am Morgen schon schwül. Mit einen mal kam sich der Barde hilflos und verloren vor. Er hatte sich verlaufen und seine Ratte war verschwunden.

Nachdem der Gaukler eine Weile an der Kreuzung verhaarte entschlos er sich der Straße weiter nach Osten zu folgen. Die Häuser waren hier verfallener als an der Ostseite und Tevildo schien es als beobachtete ihn jemand. ›Da ist doch irgendjemand! Lotho?‹ Der Barde rief ein Paar mal nach seiner Ratte doch er vernahm nicht das erhoffte Quiken des Nagers. Ängstlich schaute sich Tevildo um. Es schien ihm als wüchsen die Häuser um ihn herum, dem Barden wurde schwindelig. Plötzlich zischte ein Pfeil dicht an ihm vorbei. Orks!

»Hilfe! Hilfe!« Tevildo schrie panisch, rannte dann davon und verschanzte sich hinter einem verfallenen Mauerstück. Er zog seine Waffe. Leicht würde ihn kein besiegen! Auch wenn es noch nie zu solchen Situationen gekommen war, hatte sich Tevildo vorbereitet und er glaubte, dass er mit dem Schwert umgehen könne.

»He! Ist da wer? Eine Stimme schrie, doch sie gehörte keinem Ork. In seiner Angst glaubte Tevildo aber die Stimme eines Feindes vernommen zu haben und kauerte sich an die Mauer. »Schau an! Hier hat wohl jemand etwas verloren!«. ›Verflucht! mein Rucksack!‹ dachte der Barde. Er hatte ihn auf der Straße liegen lassen ...

Dann hörte Tevildo Schritte, doch diese entfernten sich. Langsam hob der Barde4 den Kopf und ichtete seinen Blick auf die Straße, von der er eben geflohen war. Sein Rucksack, den er in seiner Angst falle ließ, war verschwunden. ›Wenn ich den erwische! Mein Rucksack! Mein schöner Rucksack den ich teuer in Anfalas erstand. Dieser Dieb! Dafür wird er zahlen!‹ Tevildos Furcht war Wut gewichen. Sein in der Tat nicht unwertvoller Rucksack wollte er um jeden Preis zurück haben. Komplett vergaß er Lotho und alles andere und ging in die Richtung, aus der er glaubte die Stimme gehört zu haben.

Aus südlicher Richtung konnte der Gaukler noch immer Stimmen hören. Er ging zurück zur Kreuzung, von der er sich einige Schritte entfernt hatte und bog nach Süden ab. Die Stimmen wurden lauter. Zweifelsohne stammten sie von Menschen, wie auch Tevildo bemerkte. Trotzdem war Vorsicht geboten, denn der namenslose Feind hatte viele Diener.

Der Barde umklammerte sein Schwert noch fester und ging langsam aber entschlossen weiter. Nun konnte er die Stimmen laut und deutlich hören, sie kamen aus einem größeren noch nicht verfallenen Gebäude. Tevildo schlich sich durch die Tür.

Tevildo Offline

Barde und Gaukler


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25.04.2008 11:52
#8 RE: Straßen und Wege in Osgiliath Zitat · Antworten

Durch eine offene Tür konnte Tevildo ein Gespräch verfolgen. »Eigenartig dieser Rucksack! Und ich bin mir sicher, ich hätte Hilferufe gehört. Von einem Soldaten stammten die nicht. Aber Gewöhnliche Leute auf der Ostseite Osgiliaths ... Ich glaube nicht, dass das möglich ist. Von Ithilien aus kommen kaum Menschen, denn dieses Wald ist entvölkert und über das Westufer kommt niemand so leicht. Höchst eigenartig! ... Ich hole mal einen Schluck Wasser ... Bin gleich wieder da!«

Der Mann der eben gesprochen hatte, erhob sich und ging zu dem Gang, in dem Tevildo stand. Was sollte der Barde tun? Einen Fluchtweg gab es nicht. Schon trat der Mann durch die Tür, doch wie durch ein Wunder bemerkte er den Gaukler, welcher das Schwert noch immer fest entschlossen in der Hand hielt, nicht. Kurz darauf kehrte der Mann wieder zurück, mit zwei Wasserkrügen in der Hand. Erneut wurde der Barde nicht bemerkt.

›Ist der blind oder was? Na ja ich kann von Glück sagen, dass er mich nicht gesehen hat. Aber er hat meinen Rucksack, soviel habe ich bereits herausgefunden! Aber wo liegt dieser? Un dwer ist dieser Mann? Ein Soldat? Bin ich hier in einer Wachstube? Am klügsten wäre es zu verschwinden ... Aber ich will meinen Rucksack! Um jeden Preis! Elender Dieb!‹

Aufgebracht wie er war, wäre Tevildo fast ins Zimmer in dem die beiden Männer sich unterhielten hereingerannt und hätte seinen Rucksack gefordert, doch er konnte sich gerade noch zurückhalten. Auf jeden Fall brauchte der Barde ein besseres Versteck, um imn richtigen Moment die Tasche an sich zu nehmen. Aber erstamal musste er diese finden ... Der Gaukler huschte nun in die Küche. Viele Kräuter lagen dort auf einem Tisch verstreut und angesichts des Pökelsfleisch, dass bereit zum Verzehr auf einem Tonteller lag, lief ihm das Wasser im Mund zusammen. Er konnte nicht wiederstehen.

Als Tevildo sich eines der Fleischstücke nehmen wollte, stellte er sich so ungeschickt an, dass er den Teller auf den Boden stieß, wo dieser mit einem lauten Geräusch zerbarst. Sofort erhob sich wieder einer der Männer im hinteren Raum und ging in Richtung Küche. ›Verdammt! Was habe ich jetzt schon wieder angestellt! Ich Trottel!‹ Das Fleischstück noch ungekaut im Mund tragend umschloss der Gaukler sein Schwert mit beiden Händen immer fester. Er wagte kaum zu atmen. Dann ertönte eine Stimme:
»Ach, wen haben wir denn da!«

Tevildo Offline

Barde und Gaukler


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26.04.2008 11:07
#9 RE: Straßen und Wege in Osgiliath Zitat · Antworten

Der Mann stand im Flur und schaute in die Küche, um nach dem Grund des Lärmes zu suchen. Tevildo konnte er unmöglich gesehen haben, denn dieser war außerhalb des Sichtfeldes an einer Wand. ›Wen meint der? Mich kann der nicht sehen! Wenn er auf die Idee kommt in die Küche zu laufen, bin ich geliefert!‹ Der Blick des Barden wanderte durch den Raum. Auf dem Boden lag der zerbrochene Teller, in mehrere Teile zerbrochen. Dort wo der Teller ursprünglich stand aber, saß eine Ratte auf dem Tisch.

»Lotho!« Tevildo war so erfreut, seine Ratte wiederzusehen, dass er vergaß, dass er sich eigentlich versteckt hielt und nur ein paar Meter weiter ein Mann, dem er auf keinen Fall begegnen wollte, stand. Trotz dieses Umstandes, schrie der Gaukler den Namen seines Tieres laut aus, so dass jeder andere im Haus es hören konnte. Dabei fiel das Fleischstück, welches er noch immer im Mund hatte, herunter und fiel mit einem klatschenden Geräusch zu Boden. Sofort stürmte der andere, im Zimmer verbliebene Mann zur Küche und fragte was denn los sei.

»Was ist los? Ich glaubte jemanden schreien gehört zu haben ... Du warst das nicht, oder?« Die andere Stimme entgegnete, dass sie nicht gesprochen hätte. »Gib mir mein Schwert! Ich schaue nach. Bisher habe ich nur diese Ratte dort gesehen, aber Ratten können nicht schreien ... Und außerdem glaubte ich ein weiteres Geräusch gehört zu haben, welches klang als ob etwas herunterfiel!«

Tevildo wagte kaum zu atmen. Was war er nur für ein Idiot! Lothos Anblick hatte ihn total aus der Fassung gebracht. Jetzt hatte er sich verraten. Es gab kein entkommen, die Küche hatte keinen anderen Ausgang und der Mann machte gerade den ersten vorsichtigen Schritt in die Küche, sein Schwert fest umschlossen. Auch der Barde hielt sein Schwert beidhändig fest und war bereit sich zu verteidigen.

»He! Was machst du da? Wie bist du hereingekommen und wer hat dir das erlaubt? Mit Dienern des Feindes machen wir kurzen Prozess!« Der Mann stand nun in der Küche und blickte auf Tevildo, einen kleinen verängstigten Mensch. ›Was sucht dieser Mann hier Er ist bewaffnet; ich sollte vorsichtig sein ... Aber wie ein Spitzel des Feindes sieht er auch nicht aus.?‹

Tevildo rang um Fassung und dachte daran mit dem Schwert auf seien Entdecker loszustürmen. Doch dies war sinnlos, das wusste der Barde. Außerdem stand ein weiterer Mann auf dem Flur. Seinen Rucksack würde dies sowieso nicht wiederbeschaffen. Da er nicht wusste wie er sich rausreden sollte sagte Tevildo einfach die Wahrheit. »I ... Ich s suche meinen Sackruck! Äh ... Meinen Rucksack. Er heißt Lotho. Nein! Das ist falsch. Die äh Der Rucksack heißt nicht Lotho. Das ist der Name meiner Ratte. Sie sitzt dort auf dem Tisch.!«

Wie immer wenn er aufgeregt war, stotterte der Barde und verdrehte einige Silben. Die Hausbesitzer schauten ihn verwirrt an. Was war das für ein komischer Typ?

Tevildo Offline

Barde und Gaukler


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28.04.2008 01:55
#10 RE: Straßen und Wege in Osgiliath Zitat · Antworten

Inzwischen war auch der zweite der Hausbewohner in die Küche gekommen. Er sah seinen Kollegen, welcher sich mit einen verwirrten und zerzausten Typen unterhielt, welcher mit dem Finger auf eine Ratte zeigte, welche gerade auf dem Tisch hockte und an den für ihn bestimmten Fleischstück nagte. »Du Biest!« rief er wütend aus, ehe er mit einer Scherbe des zerbrochenem Teller auf den Nager warf. Lotho beeindruckte dies aber wenig, denn die Scherbe flog über den Kopf der Ratte hinweg und zerbarst an der Wand.

»So! Und nun zu Euch!« erhob der andere Mann die Stimme. »Weshalb glaubt Ihr Euren Rucksack hier zu finden und weshalb erdreistet Ihr Euch hier ohne Erlaubnis einzudringen und diese Ratte mit unserem Essen zu füttern?«

»Nun es war so: Ich lief gerade über die Straße und suchte dort nach Lotho, als ich auf einmal beschossen wurde. Ein Pfeil verfehlte mich nur knapp. Eine Frechheit! Man sollte die Schuldigen zur Rechenschaft ziehen. Und dann war mein Rucksack weg. Ich hörte Stimmen und glaubte das diese von den Dieben stammen könnten. Deshalb ging ich den Geräuschen nach hierher und finde meine Ratte. Das mit dem Fleisch tut mir Leid, doch Lotho ist ein sehr gieriges Tier. Einmal hatte sie meine ganze Wegzehrung aufgegessen! Ich musste einen ganzen Tag ohne Essen auskommen! Eine Qual war das ...«

Tevildo war weniger aufgeregt, als er bemerkte, dass die Hausbesitzer höchstwahrscheinlich Soldaten Gondors waren. Dies erkannte er an dem Waffenrock den beide trugen und den Schwertern die sie nun gesenkt hatten. Auch Tevildo senkte seine Waffe. Lotho war unterdessen in seine Tasche gekrochen und dann kam einer der Männer, der kurz vorher fortgegangen war und brachte den Rucksack des Barden mit.

»Den haben wir gefunden, wir einen Pfeil suchten, der unglücklicherweise sein Ziel, eine Schießscheibe verfehlt hatte. Ich bitte um Verzeihung, falls Ihr Euch bedroht fühltet. Doch nun verschwindet und nehmt den Rucksack und die Ratte mit, denn wir haben keine Zeit uns mit Euch aufzuhalten. Solltesich dieser Vorfaqll aber wiederholen, wird er nicht so gimpflich verlaufen. Geht nun, am besten aufs Westufer.«

Dies tat Tevildo gerne und schnell verschwand er ohne ein weiteres Wort zu sagen. Die Situation war im sichtlich peinlich.

Tevildo Offline

Barde und Gaukler


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03.05.2008 11:36
#11 RE: Straßen und Wege in Osgiliath Zitat · Antworten

›Pf! Einen Pfeil der sein Ziel verfehlte! Fast hätten sie mich getroffen ! Von schlecht gezielt kann nicht die Rede sein ... Immerhin habe ich nun meinen schönen Rucksack wieder! ... Und Lotho. Zum Glück ist das eben ohne Blutvergießen vergangen! Fast hätten die Waffen gesprochen. Doch einen Tevildo besiegt man nicht so leicht ... Habe ich einen Hunger!‹

Dann erinnerte sich der Barde an den Inhalt seines Rucksackes und kramte diesen aus. Er hatte doch Essen eingepackt ... Nachdem Tevildo den kompletten Rucksack entleert hatte und einiges, was er schon lange vermisste, ( Wie zum Beispiel seine selbst geschnitzte Flöte oder sein verloren geglaubtes Erinnerungstück in Fom einer Muschel an seine Heimat Anfalas) zum Vorschein kam fand der Gaukler ganz unten einige zerbröselte Bropte und vertrocknetes Fleisch.

Gierig schlang Tevildo das Brot herunter, doch das Fleisch war ungenießbar und deshalb gab er es an Lotho weiter. Dankbar fraß die Ratte das Essen und kroch anschließend in Tevildos Tasche, wo sie einschlief und erst wieder aufwachte, als sich der Barde nach einer langen Rast wieder auf den Weg machte.

›Wo geht es hier nach Minas Tirith? Wo ist Norden, wo ist Süden, wo ist Westen? Wo bin ich hier? Ich habe mich verlaufen!‹ Erst jetzt, nachdem er schon lange durch Osgiliath gelaufen war, sah Tevildo ein, dass er vollkommen die Orientierung verloren hatte. Es gab keinen einzigen Orientierungspunkt, denn die Ephel Duath waren durch mehrere Häuser den Blicken des Barden entzogen. Auch nach Westen, in Richtung Andui und Minas Tirith war die Sicht versperrt.

Im Glauben, nach Westen zu gehen lief der Barde wieder los, nachdem er alle Seiten betrachtet hatte und die im Osten ( was er aber nicht wusste ) als die schönste befunden hatte. So kam es, das der Gaukler nun vollständig fehl am Platze war und statt in Richtung Minas Tirith in Richtung Ithilien und Mordor ging. Kein Soldat sollte ihn daran hindern, denn am Ostufer waren wenige Wachen, nur die, in dessen Wachstube Tevildo eingedrungen war.

Tevildo Offline

Barde und Gaukler


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09.05.2008 11:01
#12 RE: Straßen und Wege in Osgiliath Zitat · Antworten
Als die Straße eine Biegung machte und die Sicht nach Westen und Osten frei wurde, merkte Tevildo, dass er in die falsche Richtung gelaufen war, denn vor ihm befand sich nicht der Anduin, sondern das Stadtende und in weiter Ferne die Dunklen, Bedrohlichen Gipfel der Ephel Duath und das riesige Waldgebiet Ithiliens.

›Nein! Wo bin ich hier denn gelandet! Ich muss doch in die andere Richtung ... Und diese kam mir so freundlich und richtig vor! Das gibt es doch nicht ... Was bin ich nur für ein Depp! Und ich habe mich schon gewundert, wo die Anduinbrücken wären. Ich bin am falschen Ende Osgiliaths! Hier ist Ithilien. Wie kann man nur so dämlich sein ... Die Straßen hier so verwirrend zu bauen! Man sollte sich beschweren. Wenigstens Schilder könnten die aufstellen. Dann käme man immerhin zu seinem Ziel. Also muss ich die Stadt noch einmal komplett durchwandern ... Zurück zu den Soldaten. Doch zuerst raste ich. Ich und Lotho. Was hälst du davon kleine Ratte?‹

Zwar war es noch gar nicht lange her, seit der Gaukler die letzte Mahlzeit zu sich genommen hatte ( Um genau zu sein keine fünfzehn Minuten ), doch er stand ihm der Sinn erneut nur nach Essen und Trinken. Also setzte er sich an den Straßenrand, wo er genüsslich an seiner letzten Scheibe Brot kaute und seine komplette Waserflasche leerte. Lotho gab er einige getrocknete Früchte, welche die Ratte nur wiederwillig aß.

Tevildo Offline

Barde und Gaukler


Beiträge: 320

19.05.2008 03:13
#13 RE: Straßen und Wege in Osgiliath Zitat · Antworten
Das Waldgebiet Ithiliens, welches nun in Sichtweite war reizte den Barden. Schon immer wollte er einmal in diesen Landstrich und so lenkte er, nach beenden seiner Rast seine Schritte in Richtung dieses Gebietes. ›Der Wald dort soll schön sein ...‹

Bald war Tevildo an den letzten Häusern Osgiliaths vorbei gegangen und war gerade im Begriff die Grenze zu Ithielien zu überschreiten. Inzwischen stand die Sonne schon hoch am Himmel.

Tevildo Offline

Barde und Gaukler


Beiträge: 320

21.07.2008 01:16
#14 RE: Straßen und Wege in Osgiliath Zitat · Antworten
Letzter Post

Auf einer Straße mit Meowes

Überrascht erfuhr Tevildo, dass der junge Mann der hinter ihm hergerannt war tatsächlich bei der Armee diente. ›Der sieht doch viel zu jung für einem Soldaten aus ... Aber er scheint weniger herzlos als die anderen Typen hier zu sein ... Interessiert sich für Lotho. Auch wenn das natürlich nur gespieltes Interesse sein könnte ...‹

Auch wenn sich der Barde nicht sicher war ob sein Gesprächspartner der war, für den er sich ausgab, hörte er diesen gerne zu. Es war gut zu erfahren, dass nicht alle Soldaten Rattenfeindlich waren. Der Soldat zeigte gar Interesse (das wohl kaum gespielt war) an Lotho und wollte wissen, ob er das Tier einmal anfassen dürfe.

»Sicher ... Solange du das Tier nicht herunterfallen lässt.« Daher nahm Tevildo Lotho von seiner Schulter herunter und reichte den Nager an den Waldläufer weiter.

Meowés Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 635

21.07.2008 01:41
#15 RE: Straßen und Wege in Osgiliath Zitat · Antworten
Unterkünfte

Meowés konnte sein Glück kaum fassen: Er durfte die Ratte des Barden halten! Vorsichtig formte er seine Hände zu einer Schale, in der Tevildo das Tier hineinsetzte.
" Sie hat ganz weiches Fell! Schaut doch, sie scheint mich zu verstehen! Wie heißt sie noch ?"
Meowés stand neben dem Barden und schaute gespannt auf die Ratte in seinen Händen, die sich bequem hingesetzt hatte und ihn aufmerksam ansah.
Der junge Waldläufer war begeistert von dem Tier. Schon bald prasselten Fragen über Fragen auf Tevildo nieder.

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Meowés

Thenar Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 1.214

21.07.2008 09:57
#16 RE: Straßen und Wege in Osgiliath Zitat · Antworten
Unterkünfte / Lazarett

Bei Gwaenas und anwesenden Männern

Beim Näherkommen sah Thenar, wie zufrieden Gwaenas aussah. "Du scheinst gewonnen zu haben, so wie du aussiehst!" Da der junge Waldläufer freudig nickte, grinste Thenar nun auch. 'Anscheinend ist er beim Würfelspiel mal nicht der größte Tollpatsch Mittelerdes ...'

Der Waldläufer hatte die Gruppe nun erreicht und stützte sich so ab, dass er seinen verletzten Fuß bestmöglichst entlastete. Neben Gwaenas erkannte er noch Mikádon; die anderen drei Soldaten waren ihm unbekannt. Mikádon stammte ebenfalls aus Faramirs Waldläufertruppe und sprach ihn nun an:"Hallo Thenar! Geht es deinem Fuß also nicht besser, was? Was ist mit Erchirion?"
Mit knappen Worten berichtete Thenar den Männern, die aufmerksam zuhörten , vom Zustand des Prinzen. Dann fragte er in die Runde: " Was war denn heute Nachmittag los? Der Junge, der nach uns im Lazarett schaute, berichtete, dass hier plötzlich niemand mehr zu anwesend war!"

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[grün]Thenar

Gwaenas Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 357

21.07.2008 10:21
#17 RE: 25. Juni 3016 / Straßen und Wege in Osgiliath / früher Abend Zitat · Antworten
Unterkünfte / vor dem Lazarett

Mit Thenar, Mikádon und anderen Spielern


Während Meowés Lotho einholte und die Beiden sich dann unterhielten, bemerkte Gwaenas, wie Thenar auf Stützen zu ihnen humpelte. 'Ich würde glatt damit umfallen, so wie ich mich kenne!' dachte er, als er sich die hölzernen Gehhilfen genauer anschaute.
Der verletzte Waldläufer schien Langeweile zu haben, denn sonst vermied er eher mit anderen zu sprechen. Auf dessen Frage antwortete er : " Ja, da hast du etwas verpasst! Ich habe gedacht, dass Heermeister Boromir nun alle jungen Waldläufer mit einem Übungskampf testen will, aber er hat nur mit diesem Lenor gekämpft, der in seiner Truppe war."
Mikádon ergänzte grinsend: " ... Dem sauberen Burschen ... " Da Thenar nickte, fuhr Gwaenas fort, ihm vom Übungkampf zu berichten.
Als er bei der Szene vom Misthaufen angekommen war musste auch Thenar kurz grinsen. " Boromir war sich wohl nicht sicher gewesen, ob er Lenor mit nach Süd-Gondor nimmt oder nicht. Jedenfalls hat der Kampf ihn überzeugt und Lenor darf nun mitziehen. Was meinst du: Ob der Heermeister mich am Abend auch prüfen wird? " Nervös leckte er sich wieder über die Lippen.

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Der Tollpatsch unter den Waldläufern

Tevildo Offline

Barde und Gaukler


Beiträge: 320

21.07.2008 11:24
#18 RE: Straßen und Wege in Osgiliath - früher Abend- Eärenya (25. Juni 3016) Zitat · Antworten
Mit Meowes auf einer Straße, abseits der anderen

Das Interesse des jungen Soldaten erfreute Tevildo. Endlich, dass erste mal seit seinem Auftritt in einem kleinem Dorf am Anduin, im Mündungsgebiet des Erui, hatte er wieder einen Gesprächspartner, der ihm gerne zuhörte. Er vergaß darüber hinaus sogar, dass er eigentlich schlecht gelaunt war (aufgrund des Geschehenem vor den Unterkünften). ›Anscheinend sind nicht alle Soldaten so, wie die dort hinten ... Dieser junge Mann ist noch begeisterungsfähig und kommt sich anscheinend nicht so toll vor. ... Ihm erzähle ich gerne wissenswertes aus den Orten in denen ich war ... Falls er Interesse daran hat (was ich nicht bezweifle).‹

»Lotho ... Er heißt Lotho - ein durchweg Stubenreines und freundliches Tier. Daher kann ich das Verhalten Eurer Kameraden nicht verstehen ... Aber vergessen wir dies. Es hat keinen Sinn sich künstlich darüber aufzuregen, die Truchsesssöhne dulden anscheinend keinen Wiederspruch. Reden wir besser über Lotho und seine spannende Geschichte.

Es trug sich nämlich vor einigen Jahren zu, ich glaube es war in Lebennin, dass ich durch das Land zog, auf der Suche nach Unterkunft und Verpflegung. Doch ich fand kein Gasthaus, war also gezwungen unter freien Himmel zu schlafen. In der Nacht hörte ich ein Piepsen neben mir. Ich schlug die Augen auf, konnte aber nichts erkennen. Plötzlich aber spürte ich wie etwas kleines, weiches auf meinem Bein herumkletterte und sich langsam in Richtung meines Bauches begab. Erschrocken sprang ich auf, hellwach, überrascht und in Alarmbereitschaft. Ich zog mein Schwert welches ich mir zugelegt hatte um mich gegen eventuelle Überfälle von Orks oder Banditen zu wappnen und lauschte. Ich hörte ein Rascheln, es drang aus meiner Tasche. Schnell steckte ich meine Hand in diese und griff nach deren Inhalt. Nach eingehender Beobaschtung merkte ich, dass es sich um eine Ratte handeln musste, mir dünkte so, als stammte sie noch aus meinem Pfund vom Vortag, an dem ich den Käfig eines Rattenfängers fand.

Nun der Nager sah abgemagert aus, und es schien mir als habe er viele Strapazen durchstanden. Dies erinnerte mich spontan an meinem Großvater Lotho und daher taufte ich die Ratte auf eben diesen Namen. Ich gab ihr in der Folgezeit Essen und Trinken, pflegte die Ratte gesund, so dass sie prächtig wurde und wuchs.«
(besonders in die Breite) »Zu keinem Zeitpunkt hatte ich es in Erwägung gezogen die Ratte fortzugeben oder gar auszusetzen, ich bin schließlich ein Tierfreund ... Lotho war besonders in der ersten Zeit, die er bei mir verbrachte sehr lernbereit. Bald hatte ich ihm Kunststücke und Tricks beigebracht, so kam es, dass Lotho inzwischen beliebt ist unter meinem Zuschauern. Nur Musik kann er nicht ausstehen, schon wenn ich meine Laute anstimme rennte er fort; daher muss ich ihn häufig suchen (wie auch Heute).

... Mehr wüsste ich nicht über ihn zu berichten, außer vielleicht das er stets freundlich und Vorurteillos auf andere zugeht. ... So auch bei eurem Kameraden ...«


Tevildo endete an dieser Stelle mit seinen zugegeben ziemlich ausufernden Berichten über seine Ratte. Über sie konnte er stundenlang erzählen, doch fasste er sich Heute ausnahmsweise ziemlich kurz. Die Geschichte, die er erzählte nämlich, stammte eigentlich aus seinem selbst erstellten (aber noch nicht ganz ausgereiften) Werk 'Von Lotho und seinen Abenteuern`. Diese aus mehreren Einzelgeschichten bestehenden Lieder, Erzählungen und Gedichte begleitet der Barde normalerweise stets mit seiner Laute und trug sie eigentlich immer vor mehreren Menschen vor.

Aber Tevildo fand, dass die Lothogeschichte am besten das Leben seiner Ratte beschrieb und daher erzählte er Teile des 'Epos' (wie ausschließlich er es nannte) ohne Lautebegleitung dem Soldaten.

Thenar Offline

Waldläufer in Ithilien


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21.07.2008 20:06
#19 RE: 25. Juni 3016 / Straßen und Wege in Osgiliath / früher Abend Zitat · Antworten

Mit Gwaenas, Mikádon und anderen Männern

Thenar blickte den jungen Gwaenas nachdenklich an. 'Ich erzähle dir lieber nicht, dass Faramir dich und deinen Freund nicht mitnehmen wird; das sollst du selber von ihm erfahren ... '
" Wenn Heermeister Boromir mit einem jungen Soldaten aus seinen Reihen einen Übungskampf gemacht hat, dann wollte er ihn sicher prüfen. Ich denke aber nicht, dass er einen der jungen Waldläufer aus Faramirs Reihen prüfen wird. Das wäre dann Faramirs Angelegeheit. Bestimmt werden wir heute abend erfahren, wer mit nach Süd- Gondor ziehen darf, wenn morgen der Aufbruch stattfinden soll."
'Ich weiß schon die Anzahl: 15 Waldläufer ... 'Thenars Mundwinkel zuckte, aber die Männer schienen das nicht zu bemerken, da sie sich untereinander fragten, ob sie dabei sein könnten.

" Du wirst gewiss dabei sein, du alter Kämpe!" meinte Mikádon zu Thenar und blickte auf dessen Narben am Oberkörper. Doch der verletzte Waldläufer schüttelte den Kopf." Nein, Mikádon. Die Heermeister werden keinen verletzten Sodaten mitnehmen ..." Mikádon sah, dass Thenar nur zu gern hatte mitkommen wollen, doch durch die Verletzung zum Dableiben gezwungen war. So gab er ein bedauerndes "Mh ... "von sich.

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[grün]Thenar

Gwaenas Offline

Waldläufer in Ithilien


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21.07.2008 20:15
#20 RE: 25. Juni 3016 / Straßen und Wege in Osgiliath / früher Abend Zitat · Antworten

Mit Thenar, Mikádon und anderen Spielern


Gwaenas sah aus den Augenwinkeln, dass ein Sodat die Würfel einpackte; niemand hatte mehr Lust weiterzuspielen.
'Ob Thenar mehr weiß als er uns erzählt? Aber er wird uns bestimmt nicht mehr erzählen, so wortkarg wie der immer ist!'
"Dann meinst du, dass Faramir heute abend die jungen Waldläufer prüfen wird? Dieser Lenor hatte ja Glück gehabt!" Nervös stand er auf und blickte den älteren Waldläufer fragend an.

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Der Tollpatsch unter den Waldläufern

Thenar Offline

Waldläufer in Ithilien


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21.07.2008 20:27
#21 RE: 25. Juni 3016 / Straßen und Wege in Osgiliath / früher Abend Zitat · Antworten

Mit Gwaenas, Mikádon und anderen Männern

Thenar schüttelte unwillig den Kopf.'Begriffsstutzig bist du auch, was?'Doch er antwortete unwirsch: " Ich glaube kaum, dass die Heermeister am Vorabend des Aufbruchs sämtliche jungen Soldaten bei einem Übungskampf prüfen werden. Sie werden gewiss nur die Namen der Männer nennen, die mitkommen werden."

Nun hatte Thenar genug von der Unterhaltung, ließ die Männer stehen und humpelte langsam zurück.' Da wird es heute Abend noch so einige enttäuschte Männer geben ... '
Als er schnelle Fußtritte hinter sich hörte, konnte er sich denken, wer das war.

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[grün]Thenar

Gwaenas Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 357

21.07.2008 20:33
#22 RE: 25. Juni 3016 / Straßen und Wege in Osgiliath / früher Abend Zitat · Antworten

Mit Thenar

' Das ist wieder typisch Thenar! Nun läuft er wieder weg! Aber ich will vorbereitet sein!' Deshalb lief Gwaenas hinter dem humpelnden Mann her und erreichte, dass dieser stehen blieb.
" Thenar! Was meinst du? Werde ich mit dabei sein? "

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Der Tollpatsch unter den Waldläufern

Meowés Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 635

22.07.2008 00:52
#23 Straße in Osgiliath — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — früher Abend Zitat · Antworten

Mit Tevildo auf dem Weg unweit des Lazarett


Meowés lachte, als Tevildo erzählte, dass die Ratte mit dem Namen Lotho verschwand, wenn der Barde Musik macht. Lotho schaute den jungen Waldläufer immer noch aufmerksam an und saß still in dessen Händen.
'Ich will auch so ein zahmes Tier bei mir haben!'Vorsichtig zog er die eine Hand weg und streichelte das seidige Fell des Nagers. Lotho schien das sehr zu gefallen.
" Ihr habt ihm Kunststücke beigebracht? Wie habt ihr das geschafft? Was macht Eure Ratte denn für Kunststücke?" Meowés wollte alles wissen und hatte dabei völlig vergessen, dass sie mitten auf dem Weg standen.
Er setze sich einfach da hin wo sie standen und achtete sorgfältig auf die Ratte, dass sie auch in seiner Hand sitzen blieb. Lotho schaute nur kurz zu seinem Herrchen und ließ sich nicht weiter stören.
" So setzt Euch doch zu mir und erzählt mir!" drängte Meowés und klopfte einladend auf den Boden neben sich.

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Meowés

Tevildo Offline

Barde und Gaukler


Beiträge: 320

22.07.2008 10:54
#24 RE: Straße in Osgiliath — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — früher Abend Zitat · Antworten

Mit Meowes an einer Straße abseits der anderen sitzend

»Setzen wir uns dahin ... Da ist es wesentlich bequemer als hier ...« sagte Tevildo zu dem jungen Soldaten, welcher zu seinem Entsetzen gerade dabei war, sich mitten auf der Straße hinzusetzen. ›Hm, macht der das immer so? Ich halte diese Mauerreste dort am Straßenrand für wesentlich bequemer als diesen harten, ungemütlichen Untergrund hier.‹

Der Barde zog den Waldläufer an den Wegesrand, wo sich die beiden auf eine alte Mauer setzten. »Um auf Eure Fragen zurückzukommen: Die Kunststücke sind keine Mühe; weder für mich, noch für Lotho. Es war relativ einfach ihm solche Tricks beizubringen, mit Belohnungen vergrößerte ich den Anreiz das zu tun was ich der Ratte zeigte. Pass auf:«

Tevildo nahm ein kleines Stück Brot, den letzten Überrest seines spärlichen Frühstücks und hielt diese über Lothos Kopf. Dieser sprang sogleich hoch, etwa fünfzehn Centimeter und schnappte mit seinem kleinen Zähnen nach der Nahrung. Der Nager landete, ohne diesen weh zu tuen auf Meowes seiner Hand.

Meowés Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 635

24.07.2008 09:07
#25 RE: Straße in Osgiliath — Eärenya, 25 Nárië 3016 DZ — früher Abend Zitat · Antworten
Mit Tevildo auf dem Weg unweit des Lazarett

Meowés blickte verwirrt zu dem kleinen Mann. " Äh...ja."sagte er, als dieser wünschte ,sich nicht mitten auf dem Weg , sondern auf eine alte, zerfallene Mauer am Wegesrand zu setzen.
Der Wunsch, mehr über Lotho zu erfahren war so stark , dass ihm solche Kleinigkeiten völlig egal waren. ' Erzähl´ lieber!' dachte er und starrte fasziniert auf das Tier in seiner Hand.

Tevildo zeigte ihm ein Kunstück! Aufgeregt leckte Meowés sich mit der Zunge über die Lippen und verfolgte gebannt, wie die Ratte nach dem Brotstück sprang und sicher wieder in seiner Hand landete.
" Ich möchte es auch mal versuchen!" sagte er und suchte mit der freien Hand in seiner Tasche nach Brotresten. Seufzend verriet er dem Barden: " So einen Gefährten hätte ich auch gern!"

Endlich hatte Meowés ebenfalls ein Brotstück gefunden und schaute den Barden fragend an, während die Barthaare der Ratte zuckten und sie gierig auf das Brotstück schaute.

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Meowés

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