»Ich weiß nicht, ob sie sich überhaupt in der Stadt befinden, ich sah auf dem Weg nach Minas Tirit. Seit dem habe ich keinen von ihnen mehr gesehen. Aber ich hoffe, dass es ihnen gut geht.«
Der Wirt hatte empört auf die Nachricht reagiert. Doch Adriârigon machte sich keine Sorgen. Er hatte in seinem Leben schon Schlimmeres gesehen, und doch, er fragte sich, wo sie wohl sind. Der Humpen Met war bereits halb leer und die erste Scheibe Brot in seinem Magen. Schmunzelt schaute der alte Mann in den Becher und wunderte sich, woher der Durst kam, der immer noch nicht gestillt war. Da erzählte ihm Netriel, dass bald das Fest der Sommersonnenwende gefeiert werden würde.
›Tatsächlich! Als ich ankam, habe ich gar nichts von den Vorbereitungen bemerkt...Vieleicht verzögern sich die Vorbereitungen wegen des schlechten Wetters. Aber ich habe ja bis jetzt nur einen kurzen Blick auf die Stadt geworfen. Dieses Versäumnis sollte ich so schnell wie möglich nachholen.‹
»Ich muss zu geben, dass ich noch nie in dieser Stadt war. Ich hörte auf meinen Reisen viele schöne Dinge über dieses Fest, doch selber habe ich es noch nie hier mit erlebt. Es erfreut mich zu hören, dass ich zu einem solch günstigen Augenblick angekommen bin.«
Der Wirt schaute ihn nachdenklich an bis er schließlich nach seinem Namen fragte.
»Meine Name ist Adriârigon, und wenn ihr wollt, sprecht mich auch so an.«
" Oh, da habe ich Euch bezüglich der Flüchtlinge missverstanden, entschuldigt bitte. Ich kann mir gut vorstellen, dass sie in die weiße Stadt kommen werden, denn nicht jeder hat Möglichkeiten bei Verwandten oder Freunde unterzukommen."antwortete Netriel und dachte noch: ' Mh, da lässt sich sicher etwas machen. Ich sollte mich bei diesem Herion, der letztens hier war, erkundigen. Er wird als Torwächter bestimmt Auskunft geben können, wenn Flüchtlinge aus dem Krisengebiet herkommen!'
Der Wirt musterte den älteren Mann unauffällig. ' Er scheint weit gereist zu sein, so wie sein Umhang aussieht ... ' Freundlich nickte der Wirt: " Dann habt Ihr ja wirklich Glück, wenn Ihr unverhofft zum Fest der Sommersonnenwende hier verweilt! Es werden bestimmt einige Aufführungen gezeigt werden, so wie jedes Jahr. Gaukler und Spielleute, Tänzer und Tanzgruppen, Geschichtenerzähler und Possenreißer; sie alle werden hier ihr Können zeigen. " Die Vorfreude stand Netriel auf dem Gesicht geschrieben. " Natürlich gibt es auch viele Leckereien und Köstlichkeiten; Met, Wein und so manch guter Tropfen wird gewiss nicht fehlen! Auch ich werde mit einem Stand dabei sein. " ' Ah, mein Gast bleibt also bis zum Fest, wie ich das heraus höre! Er bleibt dann länger als dieser Tevildo, den es nach einer Nacht schon wieder weiter gezogen hat. Ob er noch in der Stadt weilt? Tja, viel hielt er ja nicht von Arbeit....'
Netriel hörte erstaunt, dass sein Gast noch nie in Minas Tirith gewesen war. Das hätte er nicht gedacht, denn ihm schien, dass der ältere Mann viel auf Reisen war. " Euch wird die weiße Stadt sicher gefallen, Adriârigon!" Er nickte ihm wie zu Gruß zu, als Dank , dass er nun wusste, wie sein Gast hieß.
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Sein Blick schweifte wieder aus dem Fenster, wanderte über Dächer der Häuser zum Himmel, der plötzlich aufklarte und Sonnenstrahlen bis zum Boden vordringen lies. Der Dunst auf den Straßen lies das Licht in schwachen Schleiern tanzen.
›Ja, das Fest werde ich mir ansehen. Was ich dann tue, werde ich sehen, wenn die Zeit gekommen ist.‹
Nun war auch die zweite Scheibe des Brotes so gut wie verschwunden und die Sonne erreichte die Giebel der Dächer.
»Sagt, erwartet ihr heute noch Gäste? Denn sonst würde ich den Rest des Tages in meinem Zimmer verbringen um mich auszuruhen.«
Netriel merkte, dass sein Gast nach seiner Mahlzeit müde wurde. ' Mh. Viel zu erzählen hat er also nicht.' bemerkte er bedauernd. ' Nun gut, vielleicht ergibt sich ja noch eine andere Gelegenheit. Ich will nun auch sehen, dass ich in die Küche komme. Einiges ist noch vorzubereiten ...'
Als Adriârigon nach Gästen fragte, wunderte sich Netriel. ' In einer Gaststätte sind immer Gäste ... wie meint er das wohl?' Jedoch ließ er sich nichts anmerken und antwortete freundlich: " Selbstverständlich könnt Ihr Euch zurück ziehen! Die Gästezimmer liegen ja abseits dieser Gaststube; falls es abends lauter werden sollte, werdet Ihr gewiss nichts davon hören. "
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Und tatsächlich: langsam schlich sich Müdigkeit in Adriârigons Geist ein. Er leerte den Humpen. Nun verschwand die Sonne vollends und ein sattes rot erfüllte den Himmel. Das Licht fiel farbenprächtig durch die bunten Fensterscheiben.
›Schlaf, ja, das brauche ich vorerst. Mich weiter mit dem Wirt unterhalten kann ich morgen noch.‹
»Ich denke, ihr habt noch einiges vorzubereiten für euer Abendgeschäft. Lasst euch nicht stören. Wenn ich fertig bin, werde ich mich auf mein Zimmer zurückziehen. Was schulde ich euch?«
Netriel sah sich in seiner Annahme bestätigt, dass Adriârigon seine Ruhe haben wollte. ' Das ist verständlich, wenn er heute weit gereist ist.' Der wirt antwortete: " Ganz recht, es gibt noch einiges zu tun für mich. Nun - ich denke, ich schreibe mir auf, was Ihr verzehrt habt und dann rechnen wir später ab. Ist das Euch recht so? "
Dem Wirt fiel gerade ein, dass er für seinen Stand bei den bevorstehenden Feiern noch seine Schilder heraussuchen wollte. ' Hoffentlich ist nichts beschädigt. Eigentlich habe ich sie letztens gut geschützt weggestellt - nun, am Besten ich sehe gleich danach, bevor ich nachher keine Zeit dazu habe.'
Er wartete auf die Antwort seines Gastes, um sich dann zurückzuziehen.
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Adriârigon erkannte, dass der Wirt schon mit seinen Gedanken bei seiner Arbeit war, weswegen er sich den Resten seiner Mahlzeit zuwand. Er schob sich den Rest des Brotes in den Mund und kaute. Als er fertig war stand er auf, nahm seinen Teller und Humpen und brachte ihn zum Tresen, denn Netriel sollte sich nicht vom Geschirrabräumen von seiner Arbeit ablenken lassen müssen. Es war eine Frage des Verständnis und der Höflichkeit wie er fand.
Als er das Geschirr abstellte erhaschte er einen kurzen Blick auf den Wirt wie er in einem Hinterzimmer einen Schrank durchsuchte.
Zufrieden mit der Antwort seines Gastes wandte sich Netriel gleich der Suche nach dem Schild zu, dass er für die kommenden Festlichkeiten benötigte. ' In dem Schrank im Hinterzimmer müsste es eigentlich sein!'
Er brauchte gar nicht lange zu suchen, da hatte er das Schild auch schon in dem Schrank gefunden. Kritisch beäugte er es und stellte dann zufrieden fest, dass alles noch genauso war, wie er es weggestellt hatte. ' Ah, das ist gut! Dann kann ich mich ja dem Herrichten der Abendspeisen widmen! '
Bevor er sich an die Arbeit in der Küche machte, stellte er mit einem Blick in den Schankraum fest, dass Adriârigon schon fertig und anscheinend in sein Zimmer gegangen war. Erstaunt bemerkte er, dass sein Gast das benutzte Geschirr zum Tresen gebracht hatte. ' Oho! Das kommt aber selten vor!' Der Wirt nahm sich vor, seinem Gast für diese höfliche Geste zu danken.
Eine gondorianische Weise vor sich hin summend, machte er sich sodann in der Küche ans Werk.
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Elanya wurde von Adriârigon zur Latrine getragen. Sie redete dabei ohne Unterlass und wies ihm den Weg, wobei sie ihren Redefluß unterbrach und kurze Hinweise wie : " Jetzt da lang!" oder " Hier um die Ecke." einwarf.
Das Mädchen bat den alten Mann vor der Latrine zu warten, damit er sie wieder zurücktragen könnte. Als er sie absetzte bemerkte sie: " Oh! Jetzt ist ein wenig Blut von dieser blöden Stelle auf deine Jacke gekommen - das tut mir ja leid. Ist das sehr schlimm?" Ein wenig ängstlich schaute sie den Mann an und beeilte sich, die Tür zur Latrine zu öffnen und sich dort zu erleichtern. ' Hoffentlich wartet er auch draußen! Sonst muss ich wohl zu Aron zurückkriechen!' dachte sie bang.
Doch zu ihrer Erleichterung hatte Adriârigon gewartet und nahm sie wieder auf den Arm, um sie zurück zu tragen.
Mit zwei langen Schritten eilte Gwaenas dem Heiler hinterher, doch die Tür schlug gerade vor seiner Nase zu und klemmte seinen Fuß ein. Böse zischte er den Heiler an, als er hinter diesem einen gemütlichen Gastraum betrat: ' Ihr braucht wohl noch mehr Patienten in euren Häusern was?'
Doch der kurze Schmerz verging und der junge Mann schaute sich neugierig um. Einige Männer saßen an den Tischen und unterhielten sich, wobei zwei von ihnen eine Kleinigkeit verzehrten. ' Na da habe ich mich doch getäuscht. Das scheint wirklich ein Wirtshaus zu sein. ' stellte er fest und bekam richtig Durst, als er die Humpen mit Met vor den Gästen auf den Tischen stehen sah.
Seinen Ärger schon vergessend meinte er aufgeräumt zu dem Heiler: " Lasst uns einen Humpen Met trinken! Dann können wir ja weiter suchen! Ich lade Euch ein!" Kaum hatte er seine Einladung ausgesprochen, fielen ihm die Worte Falborns ein, der von einer Gehaltsverkürzung gesprochen hatte. 'Oweh! Vielleicht hätte ich das nicht tun sollen - wer weiß, ob ich überhaupt etwas bekomme! Bei meinem Talent passieren mir bestimmt noch mehr Sachen, wo mir wieder etwas Lohn abgezogen wird!'
Gwaenas wurde aus seinen trüben Gedanken geholt, als ein Mann mittleren Alters - offensichtlich der Wirt - aus einer Tür hinter dem Tresen trat und sie freundlich ansah.
Netriel war gerade mit dem rupfen eines Huhnes fertig geworden, als er hörte, wie jemand die Gaststube betrat. Rasch wusch er sich die Hände und eilte aus der Küche, um seine Gäste zu begrüßen. ' Ich muss morgen die Angeln der Tür ölen! Ah- ein junger Waldläufer und ein Heiler! Interessantes Gespann! ' dachte er sich, als er die neuen Gäste musterte und sich dabei die nassen Hände an seiner Schürze abwischte.
Freundlich grüßte er:" Seid Willkommen! Was kann ich für Euch tun? " Als die Beiden näher zum Tresen traten, bemerkte Netriel, wie besorgt und nervös der Heiler wirkte, während der junge Waldläufer - wahrscheinlich ein Rekrut - neugierig um sich blickte.
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Als Duilin den Schankraum betrat, sah er nur ein, zwei einzelne Gäste an Tischen sitzen, wo sie sich ihr Feierabendbier gönnten. Für so etwas hatte der junge Heiler keine Zeit. Er war auf der Suche und nicht zum Vergnügen hier. Duilin kannte dieses Gasthaus wage. Er war ein, zweimal mit Freunden hier gewesen. Das letzte mal vor zwei Jahren, als er seine Ausbildung abgeschlossen hatte und sich ab diesem Zeitpunkt offiziell als Heiler betiteln durfte. Das hatte er mit seinen Freunden gefeiert und es war eine lange und alkoholreiche Nacht geworden.
Gerade als er an den Tresen trat, kam der Wirt aus einem der Nebenräume und erkundigte sich sofort, ob er denn etwas für die Herren tun konnte. „Ich suche ein Mädchen!“ legte Duilin auch schon mit schnellen Worten los. Er hoffte, dass der Wirt dies nicht missverstand und dachte, dass Duilin nach einer Dirne verlangte. „Ihr Name ist Elanya. Sie ist sieben Jahre alt. Ihr Vater kommt ab und an hierher. Der Rollstuhl, welchen sie momentan braucht, steht neben diesem Gebäude. Ist sie hier?“
Duilin sah den Älteren eindringlich an und trat dabei nervös von ein Bein auf das andere. Bitte sag, dass sie hier ist und dass es ihr gut geht ...
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Gwaenas registrierte verwundert, dass der Heiler ihn gar nicht beachtete. Ärgerlich tippte er ihn auf die Schulter. " Also da lade ich Euch schon mal zu einen Humpen Met ein und dann antwortet Ihr mir nicht einmal! Dabei habt Ihr mir eben meinen Fuß eingeklemmt - oder habt Ihr das auch nicht mitbekommen? "
Der Heiler schien nur Augen für den Wirt zu haben, auf den er gleich einredete. ' Wie sich das anhört ... er sucht ein Mädchen ...' Darauf platzte der junge Mann dazwischen: " Ist das hier doch ein Freudenha...?" Aber Duilin klärte mit wenigen Sätzen, was sein Anliegen war.
Oh, da bin ich wohl in ein dickes Fettnäpfchen getreten; der Wirt guckt mich ganz finster an!" Gwaenas wurde rot und schaute verlegen auf seine Stiefel. Um die peinliche Situation zu retten tippte er dem Heiler erneut auf die Schulter und sprach leise zu ihm : " Also mein Angebot steht noch!"
Der Heiler eilte auch gleich auf ihn zu und fragte nach Elanya, der einen Tochter des Gerbergehilfen, der ab und an hier seinen Met trinkt. ' Heute hatte er hier zu Mittag gegessen und sogar bezahlt ... Nanu? Die Kleine kann unmöglich hier sein!' wunderte sich Netriel und beobachtete, wie der Rekrut die Sorge des Heilers ganz und gar nicht teilte. 'Komischer Kerl!'
Als der Rekrut auch noch das Gestammel des offensichtlich besorgten Mannes mit einer schockierenden Frage unterbrach, musste sich Netriel mit äußerster Anstrengung zurück halten, um den jungen Mann nicht grob anzufahren. ' Netriel, man ist immer höflich und zuvorkommend zu seinen Gästen!' hörte er innerlich die mahnenden Worte seines Vaters. Also schluckte er seinen Ärger herunter und antwortete erst einmal dem Heiler, wobei er nicht verhindern konnte, dem Jüngling einen finsteren Blick zuzuwerfen.
" Das Mädchen kenne ich, sie kommt ab und an hierher. Ihr Vater ist des öfteren mein Gast und hat mir erzählt, dass sie wegen eines Unfalls auf Geheiß des Truchsess in den Häusern der Heilung weilen darf. Wie sollte sie dann hier sein? Mit einem Rollstuhl sagtet Ihr? Das kann ja wohl kaum möglich sein, denn jemand müsste sie ja schieben. Nein, hier ist sie nicht. Bestimmt habt Ihr Euch nur verguckt." Netriel machte eine bedauernde Geste. Dann wandte er sich an den Rekruten, wobei er so höflich wie möglich fragte: " Wie kommt Ihr dazu, mein Gasthaus mit einem Freudenhaus zu vergleichen? "
Der Wirt bekam das Drängen des jungen Mannes nach einem Humpen Met mit und nickte freundlich und geschäftstüchtig. " Sicher könnt Ihr hier Met trinken. Setzt Euch doch an diesen Platz dort, dann werde ich Euch sofort bedienen!" Er zeigte auf den gemütlichen Platz, wo sein neuer Übernachtungsgast zu Mittag gespeist hatte.
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Duilin war wirklich so sehr mit der Suche und beschäftigt gewesen, dass er manches um sich herum einfach ausschaltete. So hatte er weder mitbekommen, wie er die Tür unsanft auf Gwaenas zufallen lies, noch wie der Mann vorschlug ihm etwas zum Trinken zu spendieren. Erst als ihn der Waldläufer antippte und ihn darauf aufmerksam machte, sah Duilin ihn kurz an. Met trinken? JETZT? Duilin sah ihn verwirrt an und richtete dann seine Aufmerksamkeit doch wieder auf den Wirt, nachdem Gwaenas etwas über dieses Gasthaus von sich gab, ohne vorher nachzudenken.
„Sie muss hier sein, der Rollstuhl seht draußen! Wir waren auf dem Weg zu ihr nach Hause und hatten einen Unfall mit dem Wagen. Ich wurde abgelenkt! Sie muss hier sein!“ Duilin schlug mit der Faust auf den Tresen, um seinen Worten Ausdruck zu verleihen.
Es interessierte ihn gar nicht, was die beiden anderen Männer nun über die Gaststätte und ob dies ein Freudenhaus sei oder nicht, erzählten. Immer wieder sah sich Duilin um, ob es nicht ein Anzeichen gab, dass Elanya doch hier war.
„Nein! Wir ... Ich habe keine Zeit hier gemütlich was zu trinken. Versteht doch! Ich muss Elanya finden! Sie ist ganz allein und ich muss ... muss sie finden!“ Noch einmal schlug er mit der Faust auf den Tresen und dann war ihm so als hörte er ganz leise jemanden Elanyas Namen rufen. Es kam von dem Gang, welcher in die einzelnen Gästezimmer führte. Hatte sich Duilin das nur eingebildet? Sofort lief er los, um nachzusehen. Ihm war egal, ob er dies durfte oder nicht.
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Es war ein Jammer: der Heiler war nur von seiner Sorge um das verloren gegangene Mädchen besselt, anstatt mit ihm ein Met zu trinken! Anscheinend nutzte auch sein Drängen nichts: Der besorgte Mann schaute ihn nur verwirrt an und haute während seiner Erklärung bekräftigend auf den Tresen. Dies Verhalten ließ den Wirt einen Augenblick die Stirn runzeln, was der Heiler aber nicht bemerkte.
Anscheinend hatte Gwaenas etwas falsches gesagt, als er das Gasthaus mit einem Freudenhaus verwechselt hatte. Da der Wirt ihn so finster anschaute, stotterte er : " Ver ... Verzei...hung. Ich hatte mich geirrt. Das kann doch mal vorkommen, oder? Ich habe nämlich einen Schatten aus einem Fenster springen sehen und da dachte ich ... nun ja - Ihr versteht jetzt was ich meine?" Der junge Mann war wieder rot geworden, doch hielt er es ratsam, eine Erklärung abzugeben.
Der Heiler schaute sich derweil eindringlich in der Gaststube um und drängte verzweifelt zum Weitersuchen. Kaum hatte dieser wieder mit der Faust auf den Tresen gehauen, als auch Gwaenas eine leise Stimme vernahm, die einen Namen rief. Schon lief der Heiler eilends los, ohne auf den verdatterten Wirt zu achten, der ihn mit offenen Mund nachstarrte. Gwaenas murmelte ihm "Entschuldigt bitte!" zu und schloß mit langen Schritten zum voran eilenden Heiler auf.
Während sie in den dunklen Gang hineinliefen, der nur von einer Öllampe erhellt wurde, bemerkte der Rekrut, wie der Wirt ihnen folgte. In dem langen Korridor waren beiderseits einige Türen an den Wänden, die anscheinend zu den Gästezimmern gehörten. Am anderen Ende des Ganges öffnete sich gerade eine Tür, die nach draußen führte, und eine dunkle Person mit einem großen Bündel auf dem Arm betrat den Korridor.
Gleichzeitig meinte Gwaenas eine leichte Bewegung in einer Ecke des dunklen Flures zu sehen und ein leises Flüstern zu hören; doch ihre Schritte waren zu laut und die Wahrnehmungen zu vage. ' Der Wirt sollte mal zu dem Rattenfänger gehen, anscheinend fühlt sich einer der Viecher hier recht wohl!'
Der Heiler war schier verzweifelt, denn dieser bestand darauf, dass das Mädchen bei ihm war, da anscheinend der Rollstuhl draußen stand. Stirnzunzelnd beobachtete der Wirt, wie der Mann mit seiner Faust seine Behauptung untermalte. " Wenn ich es Euch doch sage: Hier ist sie nicht ... sie kann ja wohl kaum laufen, wenn sie einen Rollstuhl benötigt!"' Mein Tresen kann da auch nichts für! Der hält zwar noch ein Weilchen, aber das muss er auch!'
Verwundert bemerkte Netriel das hektische Verhalten des Heilers, der sich immer wieder umsah. " Besteht denn Lebensgefahr?" fragte er nun auch besorgt. ' Der Typ könnte mir auch mal mehr Auskünfte geben! Hoffentlich ist es nicht so schlimm!'
Fragend schaute er zu dem Rekruten, der aber nur eine Erklärung stotterte. Erstaunt hörte er, was dieser sagte: Eine Person sei aus einer seiner Gästezimmer gesprungen? ' Wie kann das möglich sein? Hier ist nur der ältere Herr Adriârigon, der gewiss tief und fest schläft! Er wird bestimmt nicht aus dem Fenster gesprungen sein! Und in den Zimmern gibt es wirklich nichts, was man entwenden könnte ... oder doch?' fragte er sich. Plötzlich lief es kalt über den Rücken. ' Meinem Gast ist doch hoffentlich nichts Schlimmes geschehen? Ich muss mich vergewissern, dass es ihm gut geht!'
Kaum hatte Netriel seine Gedanken geordnet, als der Heiler, der ihn nicht weiter beachtete, einfach loslief, den Gang entlang zu den Gästezimmern ohne ihn auch nur um Erlaubnis zu bitten! Netriel klappte der Mund auf: Soviel Dreistigkeit kommt in meinem Gasthaus selten vor!' Doch hier ging es anscheinend um Leben oder Tod, denn der Rekrut eilte dem Heiler hinterher und murmelte wenigstens eine Entschuldigung.
Netriel beeilte sich den Beiden zu folgen, denn er wollte sich nach den Wohlergehen seines Gastes erkundigen und erfahren, ob die Behauptungen der beiden Fremden stimmten.
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Aron hastete den Gang entlang. Er musste Elanya warnen! Der Dui war bestimmt mords sauer und den finsteren Kerl mit dem Umhang, der sich den Fuß geklemmt hatte, war bestimmt auch dabi und hatte wegen dem Fuß bestimmt ganz schlechte Laune. Eilig riss er eine der Türen auf und blickte in ein dunkles Gästezimmer. Hastig schlug er sie zu und rannte weiter. ›Vielleicht steckt der alte Mann mit Dui unter einer Decke und hat Elanya längst ausgeliefert. Ich muss aufpassen, dass ich denen nicht direkt in die Arme laufe.‹, dachte er. Warum seine neue Freundin eigentlich so eine Angst vor dem Heiler hatte, darüber hatte er nie nachgedacht. ›Wie soll Elanya bloß entkommen, der Stuhl mit den Rädern steht ja vor dem Fenster!‹
Er lief um eine Ecke und wäre fast mit Adrigarogon zusammengeprallt, der Elanya auf dem Arm hielt. Der alte Mann erschrak und hätte sie fast fallen lassen. Atemlos rief der Junge: »Ela...Elanya! Der Diu ist da und so ein Anderer und wir müssen schnell weg. Los!«, als die beiden Verfolger und ein anderer Mann in den Gang geplatzt kamen. Der Heiler erblickte sie und stieß einen Freudensschrei aus.
Verzweifelt packte Aron den alten Mann am Bein und versuchte ihn in Richtung des Zimmers zu zerren.
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Zurück von den Latrinen und gerade mit Elanya auf dem Arm den Flur zu seinem Zimmer betretend, prallte Adriârigon fast mit dem kleinen Aron zusammen, der außer Atem und fast schon panisch versuchte er Elanya vor einem 'Dui' zu warnen. Adriârigon erinnerte sich: Elanya hatte diesen Namen, oder was auch immer es war, schon mal fallen lassen, doch er hatte ihr keine Beachtung gegeben. Aber nun...
»Hey Kleiner, beruhige dich. Wovor hast du Angst? Wer ist denn dieser 'Dui'?«
Doch der dachte erst gar nicht daran sich zu beruhigen, im Gegenteil. Und nun machte auch Elanya Anstalten von seinem Arm zu gelangen.
Als Adraiârigon sie wieder auf den Arm nahm, um ins Zimmer zu tragen, gähnte das Mädchen verstohlen. ' Warum kann ich denn nicht bei diesem Adri schlafen? Ich bin so müde!'" Du... Adri? Kann ich vielleicht nicht doch ...."fing sie an, als sie durch die Tür zum Flur herein traten.
Plötzlich hörte sie erst leise ihren Namen rufen, dann ziemlich laut! ' Aron! Was ist los? Der Dui ist da? ' wunderte sich Elanya und sah, wie Aron um die Ecke geflitzt war und Adriârigon am Bein zerrte. Hektisch blickte sie den Flur entlang und erblickte in dem schummerigen Licht drei Männer, die auf sie zukamen. Der Anblick ließ sie alle Müdigkeit vergessen, denn sie fürchtete sich! Ein erschreckter Schrei kam über ihre Lippen und sie zappelte auf Adriârigons Arm, als sie nun auch noch einen Ruf der drei dunklen Gestalten vernahm. ' Bloß weg, bloß weg! Die wollen uns fangen und einsperren!' Ein kalter Schauer lief über ihren Rücken.
Das Mädchen zappelte nun so doll sie konnte und endlich ließ der alte Mann sie herunter. Leider verlor sie gleich das Gleichgewicht und fiel hin. " Aron! Mach doch was!" jammerte sie kläglich.
Adriârigon begriff nicht. Irgendetwas hatte Aron vollkommen aufgewühlt und die Panik in seinen Augen hatte sich noch verstärkt. Auch Elanya wurde plötzlich von eben jener Angst gepackt und Aron blieb wie angewurzelt stehen. Doch da bemerkte er plötzlich den Grund: 3 Personen kamen aus dem Dunkel des Flures auf sie zu.
Elanya, die nach dem er sie hinunter gelassen hatte ins Straucheln gekommen war und hinfiell, schrie Aron an er solle ihr helfen. Er wusste zwar nicht wer die Leute waren, doch sie näherten sich schnell. Instinktiv sagte er: »Aron, hilf Elanya und versteckt euch in meinem Zimmer!« und stellte sich in Abwehrhaltung, seinen Stab beidhändig und angriffsbereit, zwischen die Unbekannten und den Kindern, den diese kamen schnellen Schrittes daher und sahen nicht sehr vertrauenerweckend aus dort im Dunkeln.
Duilin stürmte, gefolgt von Gwaenas und dem Wirt, in den sperrlich beleuchteten Gang, von welchem er die Stimme eines Kindes vernommen hatte. Die Augen des Heilers mussten sich kurze Zeit an das schummrige Licht gewöhnen. Doch dann sah er sie. Ein Mann, welcher ein kleines Mädchen mit einer Beinschiene auf dem Arm trug und einen panischen Jungen an seiner Seite.
Misstrauisch musterte Duilin den älteren Mann. Doch es schien nicht so, als wollte er den Kindern etwas antun. Duilin fiel ein Stein vom Herzen, da er Elanya endlich gefunden hatte. Das Mädchen schien allerdings gar nicht begeistert und zappelte schließlich so lange, bis sie auf den Boden plumpste. Duilin warf dem Jungen, welchen er als Auslöser für den ganzen Ärger sah, einen bösen Blick zu. So hatte man den jungen Heiler sicher noch nie gesehen. Aber die anderen wussten ja gar nicht was für Ängste er in der letzten Stunde wegen diesen Kindern ausgestanden hatte.
Mit schnellen Schritten war er auf die drei zugeeilt. Der ältere Mann gab den Kindern eine Anweisung und nahm drohend einen Stock in seine Hand. Doch bevor Aron mit Elanya irgendwohin verschwinden konnte, war Duilin bei ihnen angekommen und hatte Aron sogleich am Kragen gepackt. „Was hast du dir eigentlich dabei gedacht? Weißt du eigentlich was euch alles hätte passieren können? Elanya hat ein gebrochenes Bein und es war nicht der richtige Zeitpunkt für einen Ausflug. Es ist spät, sie müsste längst zu Hause sein!“
Duilin war so aufgewühlt, dass ihm einfach die Hand ausrutschte und er Aron eine saftige Ohrfeige verpasste. Im nächsten Augenblick erkannte der Heiler was er gerade getan hatte und Schuldgefühle regten sich in ihm. „Oh je ... tut mir leid! Es tut mir leid! Ich wollte nicht ...“, sprach Duilin und ließ Aron schnell los.
Kaum dass Gwaenas zuende gedacht hatte, schoß auf einmal ein kleiner Junge um eine dukle Ecke und wollte das Mädchen vom Arm des älteren Mannes zerren. Beide Kinde wirkten bei ihrem Anblick ziemlich verängstigt. Deshalb packte der Mann seinen Stab drohend in eine Abwehrhaltung, als er das Mädchen abgesetzt hatte.
Die Sorge des Heilers schlug in Wut um, wie der junge Waldläufer bemerkte. " Holla, wollte er die Kinder nur finden, um sie zu verprügeln?' dachte er erstaunt und packte den wütenden Mann am Arm, um ihn zurück zu halten. " Beruhigt Euch !"
Jedoch konnte Gwaenas nicht verhindern, dass der Heiler sich losriss, den kleinen Jungen packte und als Übeltäter beschimpfte. Blitzschnell gab dieser dem Jungen eine saftige Ohrfeige; mit plötzlicher Einsicht erkannte der Heiler aber seinen Fehler.
Der junge Mann trat schnell zwischen die Beiden und musterte den älteren Mann mit dem Stab, der die Szene beobachtet hatte. ' Ist das sein Vater oder Opa? Und was ist nur mit dem Heiler los?' Er wandte sich an den Älteren: " Verzeiht, hier liegt gewiss eine Verwechslung vor!" Den Heiler aber fuhr er stirnrunzelnd an : " Ist das die Art der Heiler hier, erst den Leuten Schaden zuzufügen, um sie dann in die Häuser der Heilung zu bringen? Habt Ihr so viele Langeweile in Euren berühmten Heilstätten?" Er verstand ja die Sorge des Heilers, doch fand er dessen Reaktion sehr befremdlich.
Ein plötzliches Geräusch ließ ihn herum fahren: der kleine Junge war blitzschnell aufgesprungen und verschwand durch eine angelehnte Tür in ein Zimmer. Erst wollte er ihm nacheilen, doch dann fiel ihm ein, dass der Heiler ja hauptsächlich nach dem Mädchen gesucht hatte. So beugte er sich zu dem Mädchen herab, um ihr aufzuhelfen. Doch die starrte ihn nur entsetzt an und wich von ihm zurück. " Hab´ keine Angst, ich tue dir nichts! Ich will dir nur helfen!" Doch diese schüttelte ihren Kopf.
Schulterzuckend richtete er sich wieder auf und vergewisserte sich, das der Heiler sich wieder unter Kontrolle hatte. " Das ist also das Mädchen, dass Ihr sucht, ja? Und Ihr seid gewiss ein Verwandter der Kleinen, ja?" Die letzte Frage richtete Gwaenas an den Älteren.
Netriel kam kaum hinter den Heiler und dem Rekruten hinterher, so eilig hatten sie es. Doch als er sie erreichte, spielten sich schon empörende Dinge ab: Sein Übernachtungsgast setzte gerade die verletzte Elanya auf den Boden und baute sich drohend mit seinem Stab vor ihnen auf; eine Jungenstimme rief etwas, worauf der Heiler vorsprang und es ein klatschendes Geräusch gab. ' Was ist hier bloß los? Wenn ich doch nur etwas mehr sehen könnte!' fragte sich der Wirt nervös, der nur die Hälfte der Szenerie einsehen konnte, da der Heiler und der Rekrut seinen Blick versperrten.
'Anscheinend ist der Heiler sehr wütend, aber Adriârigon sieht auch nicht gerade freundlich aus! Meine Güte, wenn das meine Gäste mitbekommen! Ach, der Heiler beruhigt sich anscheinend wieder, dafür ist nun der Waldläufer wütend! Und die Kleine sieht wirklich aus wie ein Häufchen Elend! Ach du meine Güte!'
Der Wirt drängte sich vehemennt vor und sprach eindringlich: " Bitte meine Herrschaften! Es wird sich alles aufklären! Lasst uns in eins der Zimmer gehen und dort alles klären! Ist es Euch recht, wenn wir Euer Zimmer betreten dürfen?" wamdte er sich zuletzt fragend an seinen Gast.
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Endlich ließ Adri Elanya herunter und stellte sich zur allgemeinen Verblüffung zwischen die Kinder und den Diu und seine Kumpane. Leider gelang es dem alten Mann jedoch nicht, den wütenden Heiler aufzuhalten, der sich auch gleich auf den Jungen stürzte.
Wie besessen schrie der Heiler auf ihn ein und verpasste ihm schließlich einen starken Hieb. Es tat höllisch weh und Aron taumelte zurück, viel zu überrascht zum Heulen. Er ließ sich neben Elanya zu Boden fallen und hielt sich benommen den Kopf, während zwischen den Erwachsenen ein hitziges Gespräch ausbrach.
»Aron!«, zischte ihm das Mädchen zu, »Hau ab, ich komme eh nicht weg. Wir sehen uns bestimmt...« Auch wenn es ihm leid tat, sie mit diesen gefährlichen Leuten zurückzulassen, ließ er sich das nicht zweimal sagen, Duilins Schlag hatte ihn zu sehr erschreckt. »Bis dann«, nuschelte er und sprang auf. Die noch immer streitenden Erwachsenen konnten ihn nicht aufhalten und entkam in eines der Zimmer. Zum Glück war es leer und er kleterte schnell hinaus. ›Hoffentlich tun die Elanya nichts Böses an, Der Adri war ja doch ganz nett, vielleicht hilft er ihr ja.‹, dachte er und beschloss, den Häsuern der Heilung sp bald wie möglich einen Besuch abzustatten.
tbc: Straßen und Wege in Minas Tirith
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›Goliath was a bruiser who was as tall as the sky. But David threw a rock, and gave him one in the eye. I never read the Bible but I know that it's true. It only goes to show what little people can do.‹