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Willkommen in Ithilien, Wanderer!
Dies war ein Rollenspiel rund um die Bewohner von Gondor
drei Jahre vor dem Ringkrieg.

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Dieses Thema hat 50 Antworten
und wurde 1.463 mal aufgerufen
 Archiv Inplay-Bereich 22 - 29 Nárië
Seiten 1 | 2 | 3
Gondwen Offline



Beiträge: 166

16.10.2009 11:37
#26 Der Speisesaal — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Morgen Zitat · Antworten

Nunmehr mit ihrer Mahlzeit fertig, konzentrierte sie sich wieder auf ihr Gegenüber. Gondwen lächelte sacht. Soso nett war Adriana also. Hadors „Aber weißt du“, ließ ihre Augenbraue heben. Was war den los- mochte sie ihn etwa nicht? „Glaub mir auch für Frauen seid ihr Männer ein Mysterium. Aber wäre es nicht langweilig, alles zu wissen? Ich glaube.. Liebe ist gerade das heraus zu finden, was den Anderen bewegt und voran treibt. Meinst du nicht?“

Nun sind wir also bei „Seelentröster“ angelangt.
Himmel war sie nicht Frau genug, das man sie als solche wahr nahm? Andererseits.. sie gönnte es ihm ja von Herzen das er verliebt war. Gondwen war schließlich niemand der sich stets und immer in den Vordergrund drängte. Es mußte schön sein, jemanden zu lieben und ihm sein Herz zu schenken.

Sie selbst war nie richtig verliebt gewesen. Sicher sie war ihrem verstorbenen Gemahl gewogen gewesen, ja sie mochte ihn sogar sehr- aber verliebt? Nein verliebt war sie nicht gewesen. Es war eine reine Vernunftehe gewesen. Sie seufzte innerlich, ja sie hatte einige Freundinnen und auch einige wenige Männer, denen sie freundschaftlich verbunden war. Aber sie hatte niemanden der ihr Herzklopfen verursachte. Vielleicht war sie deshalb so wenig angetan das Hador ihr von der Heilerin vorschwärmte…

Hador Offline

Wache der Veste


Beiträge: 796

17.10.2009 09:31
#27 Der Speisesaal — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Erstaunt blickte Hador seine Bekannte Gondwen an. »Langweilig?«, fragte er, »Na ich muss zugeben, dass ich lieber wüsste, ob das, was ich tue richtig oder falsch ist. Oder was dies und jenes bedeutet, was Adriana sagt oder tut. Das zu wissen, mag öde sein, aber es beruhigt!«

Lustlos rührte Hador seinen Eintopf um. Das Leben schien im plötzlich schrecklich kompliziert und anstrengend. Da waren nicht die klaren Anweisungen, die er von seinem Hauptmann bekam und die sein Leben in gewisser Weise regelten. Plötzlich stand er vor Rätseln und musste sich auf Terrain begeben, wo er sich weder wohlfühlte noch wusste wie er sich zu verhalten hatte. Und nun war er noch dazu krank und konnte nicht arbeiten. Ständig trat ihm deshalb Adrianas schönes Gesicht vor Augen und brachte ihn ganz aus der Fassung.

»Liebe ist so … anstrengend«, beklagte sich Hador, »Ich dachte, das geht alles viel einfacher!«

Der junge Mann blickte Gondwen wieder an. Immerhin war er beruhigt, dass sie ihn nicht auslachte, wie es wohl sein Freund Berên getan hätte.

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Hier gelobe ich Lehnstreue und Dienst für Gondor und für den Herrn und Truchsess des Reiches, zu sprechen und zu schweigen, zu tun und geschehen zu lassen, zu kommen und zu gehen, in der Not und in guten Zeiten, im Frieden oder Krieg, im Leben oder Sterben, von dieser Stunde an, bis mein Herr mich freigibt oder der Tod mich nimmt oder die Welt endet. So sage ich, Hador, Húrins Sohn, aus Gondor.

Gondwen Offline



Beiträge: 166

19.10.2009 10:17
#28 Der Speisesaal — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Gondwen seufzte leise. „Hador niemand weiß IMMER ganz genau was richtig und was falsch ist. Das ist durchaus menschlich. Wenn du es genau wissen willst- dann musst du dein Herzblatt eben fragen. Ansonsten wüsste ich auch nicht, was ich dir raten sollte.“ Warum machten Männer es sich nur so schwer? Auch Frauen wussten nicht immer was Männer dachten, oder ausdrücken wollten. Es wäre zu leicht, wenn man immer über alles gleich Bescheid wusste. Wo sonst blieben die Erfahrungen? Und natürlich gab es Enttäuschungen und Schmerz. Nicht alles konnte immer Friede, Freude, Eierkuchen sein.

Gondwen würde Hador zu gerne helfen. Aber sie konnte ihm diesbezüglich keine große Hilfe sein. Schließlich war sie selbst nie richtig veliebt. Sie machte sich gerade mit dem Gedanken vertraut, sich von ihm zu verabschieden und ihre Einkäufe zu erledigen. Da fiel ihr Blick auf den Eingang des Speisesaals. Ein verspäteter Patient? Nein, es war Berén, einer ihrer engsten Freunde. Seines Zeichens Stallmeister, teilte er mit ihr die Liebe zu Pferde. Außerdem schätzte er Gondwens Blaubeerkuchen. So schnell wie er Kuchen verputzte, könnte man denke er wäre am verhungern. Womit sie ihn gerne freundschaftlich foppte. Sie gab ihm ein Handzeichen, damit er sich an Hadors und ihren Tisch setzen sollte.

Berên Offline




Beiträge: 162

21.10.2009 10:05
#29 Der Speisesaal — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

cf: Stallungen

Berên erblickte Gondwen, die ihm zuwinkte und steuerte zielstrebig auf den Tisch zu, an dem sie saß.
Mit dem Rücken zu ihm saß ihr gegenüber jemand, der viele Verbände trug und sich beim Näherkommen als Hador entpuppte.

Berên trat an ihn heran, lächelte Gondwen zu und sagte dann zu Hador: »Wer hätte geglaubt, dass deine Freunde dich auch mal wieder zu sehen bekommen! Seit Tagen erzählt man mir, du willst keinen Empfang, aber es geht dir dem Umständen entsprechend gut. Was hat dich nur getrieben, wieder mal den Helden zu spielen, mmh? Und nebenbei, du siehst ganz furchtbar aus, mein Freund!«

Die letzten Worte begleitete er mit einem Schmunzeln, um es als Scherz erkenntlich zu machen und klopfte Hador vorsichtig auf die Schulter.
Dann ging er um den Tisch herum und küsste Gondwen auf die Wange.
»Hallo, schön, dich zu sehen. Hübsch siehst du aus,« sagte er ihr dann und lächelte sie warmherzig an. Gondwen schaffte es in jeder Situation immer wieder, gesund und so blühend wie das Leben selbst auszusehen.

Dann setzte er sich neben sie, nahm ein Stück Brot und stippte es in das Ragout von Gondwen. Es schmeckte köstlich und er beschloss, sich auch gleich eine Schale zu holen.

»Wie geht es dir?«, wandte er sich dann wieder an Hador. »Erholst du dich gut?«

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Hador Offline

Wache der Veste


Beiträge: 796

22.10.2009 05:00
#30 Der Speisesaal — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Erschrocken riss Hador die Augen auf. »Adriana fragen? Das ist doch nicht dein Ernst!« Wie stellte sich das Gondwen eigentlich vor! Das war alles viel zu peinlich!

Unwillig schüttelte Hador den Kopf. Er hatte sich mehr von einem Gespräch mit Gondwen erhofft. Da kam plötzlich Berên hinzu, was den jungen Soldaten vollkommen überrumpelte. In den vergangenen zwei Tagen hatte er sich vor seinen Freunden immer verleugnen lassen. So wie er gerade aussah, wollte er einfach nicht gesehen werden. Hinzu kam, dass er sich schämte, dass er gegen die Männer keine Chance gehabt hatte.

Deshalb zog Hador nun auch die Stirn kraus, als er seinen Freund sah. Seine Worte taten sein übriges. »Ich habe nicht den Helden ›gespielt‹! Du hast wohl vergessen, dass ich erst vor ein paar Tagen vom Truchsess persönlich eine Medaille bekommen habe, wie heldenhaft ich bin!«

Am liebsten hätte Hador nun Berên die Zunge hinausgestreckt. Er wusste, dass er selbst oft sehr heldenhaft war, aber vor zwei Tagen war ereinfach zu unvorsichtig gewesen und hatte sich ohne Rückendeckung aufgemacht, das Mädchen zu retten.

»Mir geht's schon gut«, meinte er kurzangebunden und steckte nun doch einen Löffel des Eintopfs in seinen Mund, bloß um nicht sprechen zu müssen.

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Gondwen Offline



Beiträge: 166

26.10.2009 10:36
#31 Der Speisesaal — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

„Ob das mein Ernst ist? Ja Hador, es ist mein Ernst… Wenn du es ganz genau wissen willst, wird dir nichts anderes übrig bleiben.“ Bevor Gondwen noch etwas sagen konnte erschien Berén. Er hatte es tatsächlich geschafft von seinen geliebten Pferden weg zu kommen? Man munkelte das er mehr mit Pferden als mit Menschen zusammen war. Aber das störte Gondwen kein bisschen. Er war einer ihrer besten Freunde und sie frotzelte ihn genau so an, wie er sie. Sie lächelte verschmitzt als er den Verletzten ansprach und dachte sich ihren Teil.

Gondwen wurde leicht rot, als er sie freundschaftlich auf die Wange küsste. „Ich freu mich auch dich zu sehen. Wie geht es dir Berén?“ Sie piekste ihn freundschaftlich in die Seite, als er ihr Ragout probierte. „Kleiner Vielfraß, hol´dir dein eigenes Essen!“ Ihr Grinsen verriet allerdings, das sie es nicht bös meinte, sondern ihren Freund nur ein wenig aufzog…

Berên Offline




Beiträge: 162

27.10.2009 08:05
#32 Der Speisesaal — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Berên beobachtete, wie Hador sich sein Essen in den Mund stopfte. Er schien ernsthaft beleidigt, und der Moment des Schweigens gab Berên die Zeit, Hador genau zu mustern.
Er sah schlechter aus als es zuerst wirkte, sein Auge war zugequollen und trug überall Verbände. Seine Haare waren ungewaschen und strähnig, etwas, was Berên noch nie bei seinem Freund gesehen hatte.
Insgesamt wirkte es, als sei er durch die Mangel gedreht worden. Berên wusste nichts genaues über den Vorfall, der Hador ins Haus der Heilung gebracht hatte, nur Mutmaßungen hatten ihn bisher erreicht. Und Hador schien nicht gewillt, mehr zu sagen. Vielleicht lag es an Gondwen, oder seinen Freund bedrückte etwas anderes. Er würde ihn sich nacher mal bei einem persönlichen Gespräch zur Brust nehmen.

»Doch, ich habe natürlich mitbekommen, dass du ausgezeichnet worden bist. Der ganze Ring hat nur von dir und der Rettung des Kleinen gesprochen,« entgegnete er und ließ sich von Gondwen in die Seite pieksen, aß aber noch einen zweiten Bissen von ihrem Ragout.

»Wie lange bleibst du noch hier?,« fragte er dann weiter und hoffte, dass Hador bald wieder unter Menschen kam, die gesund und voller Tatkraft waren. Manchmal war es schlimmer, wenn man lange in der Umgebung von Schwachen und Kranken blieb. Außerdem fehlten Berên die gemeinsamen Abende.

»Und du?, «drehte er sich zu Gondwen um. »Backst du mir einen Apfelkuchen für meinen Feierabend? Ich habe heute wohl lange im Stall zu tun und würde mich freuen, wenn mich auch mal jemand verpflegen kommmt,« spielt er auf Hador an, der sich verpflegen lassen musste und grinste seinen Freund an.

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Hador Offline

Wache der Veste


Beiträge: 796

27.10.2009 09:55
#33 Der Speisesaal — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Ein unmutiges Grunzen kam aus Hadors Mund. »Der Kleine …«, murrte er. »Es war wichtig, dass ich Húrin, den Schlüsselverwahrer gerettet habe. Für den Knaben hätte ich doch keine Medaille bekommen …«

Manchmal frage sich Hador wirklich, in welcher Welt sein Freund lebte. Aber dieser war nun einmal kein Soldat und wusste nicht, dass man nicht für jede Heldentat eine Medaille bekam. Sonst hätte Hador schon Duzende.

»Ich weiß nicht, wie lange ich hier bleiben muss«, murrte Hador weiter. Es gefiel ihm gar nicht hier zu sein und sich hilflos fremden Menschen anzuvertrauen. Er wollte wieder raus hier und kämpfen. Aber die gebrochene Rippe würde das wohl vorerst verhindern. Und so wie er aussah, konnte er sich nirgends zeigen.

Hador blickte fast eifersüchtig zu Berên und Gondwen, die sich scheinbar auf einen Apfelkuchen verabredeten. ›Warum können sie nicht hier liegen, sondern ich.‹

»Und wer bringt mir einen Apfelkuchen?«, fragte er fordernd. »Berên braucht gar keinen. Der wird noch mal dick und rund werden, wenn er weiter so viele Süßigkeiten in sich hinein stopft!«

Er mochte seinen Freund sehr, aber gerade war er nicht gut aufgelegt. Gondwen half ihm kein bisschen in seiner Not und Berên dachte wie immer nur ans Essen.

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Gondwen Offline



Beiträge: 166

03.11.2009 08:40
#34 Der Speisesaal — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Die Unterredung der beiden Männer, wurde von Gondwen nicht unterbrochen. Ha, sie war doch kein Plappermaul! Sie widmete sich viel mehr ihrem Essen, es schmeckte gut und erst heute Abend würde sie eine kleine Mahlzeit mit ihrem Vater einnehmen. Ihr Vater war Händler, auch durchaus wohlhabend- wenn auch nicht reich. Aber Luxus, wo zu er zb. ein Essen mit Freunden zählte, erlaubte er sich nur zu bestimmten Gelegenheiten. Ansonsten war er sparsam, wenn man das auch nicht mit Geiz verwechseln darf.

Sie lächelte, obwohl sie innerlich schallend lachte. Oh ja, Berén war ein Süßmäulchen und sie wusste das nur zu gut. „Hm, wenn ich es rechtzeitig nach Hause schaffe, könnte ich dir für heute Abend einen Apfelkuchen backen. Und ich bringe ihn dir auch, wenn der Herr zu bequem ist, zu mir nach hause zu kommen!“ Was kein Problem war, den ihr Vater wusste durchaus mit wem seine Tochter befreundet war. Er vertraute Bereén und auch Hador, das sie seiner Tochter nicht zu nahe treten würden…

„Nun, du könntest mich darum bitten, dir etwas Backwerk zu bringen Hador.“
Er schien recht angespannt zu sein. Es tat ihr ja leid das sie ihm bezüglich der Heilerin nicht hatte helfen können. Aber deshalb so „schmollend“ zu wirken, fand sie nicht unbedingt prickelnd. „Vielleicht solltest du einmal daran denken, das ich auch kochen und Backen kann. Und mich nicht nur vor Anderen hin zu stellen, als würde ich nur mit dem Schwert herum fuchtle..“ Diese kleine Spitze konnte sie sich nicht verkneifen. Bei aller Freundschaft, ab er meist schien Hador zu vergessen, das sie eine Frau war- eine Witwe um genau zu sein. Und kein kleines Mädchen, das sich die Röcke zerriss, wenn sie auf einen Baum kletterte.

Berên Offline




Beiträge: 162

04.11.2009 00:18
#35 Der Speisesaal — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Als Gondwen ihre spitze Bemerkung gegen Hador abschoss, musste Berên laut lachen. Dann nickte er ihr zu und zollte ihr damit spaßhaft Respekt für den Seitenhieb.

»Gut gesprochen«, sagte er zu ihr. »Aber mal ehrlich, ich möchte dir auch nicht mit Schwert begegnen. Deine Kraft wünschte ich mir manchmal bei meinen Stallburschen, da sind wieder einige so schwächliche dabei, die können kaum einen Sattel heben.«

»Apropo Sattel, wann meinst du, stehst du wieder so sicher auf den Beinen, dass du wieder mit mir reiten gehen kannst? Mir ist lanweilig auf meinen Ausritten!«, wandte er sich dann wieder an Hador.
Er war bewusst munter, weil er spürte, dass Hador sehr angespannt war. Nach dem Essen würde er ihn mal um ein Gespräch unter vier Augen bitten. Vielleicht würde ihm mal ein Abend ohne Frauen aus seiner schlechten Stimmung reißen.

Dann erhob er sich, um sich etwas zu essen zu holen und wartete auf Hadors Antwort.

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Hador Offline

Wache der Veste


Beiträge: 796

04.11.2009 04:21
#36 Der Speisesaal — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Hador verdrehte die Augen, als er hörte, wie Gondwen Berên versprach, ihm etwas zu backen und sogar vorbei zu bringen. Als sie ihn dann noch indirekt fragte, ob er auch etwas wollte, schüttelte er nur den Kopf. Wenn er etwas zu essen wollte, könnte er das hier machen. Man würde ihn schon versorgen. Und vielleicht drängte ihn Erchirion wieder, sein Essen zu verspeisen, welches schon besser war als die Verpflegung für den gemeinen Pöbel.

»Backen und kochen kann jede Frau«, meinte Hador leicht genervt zu Gondwen. »Dafür brauche ich dich nun wirklich nicht loben.«

Hador hatte ein paar seltsame Vorstellungen über Frauen und dazu gehörte, dass sie perfekt einen Haushalt führen konnten. Das musste seiner Meinung nach angeboren sein und war deshalb auch nicht besonders heraus zu streichen. Kochen, backen, nähen, bügeln, waschen, putzen, einkaufen und und und war also etwas ganz alltägliches. Zu profan, um es zu erwähnen.

»Aber zeige mit mal eine andere Frau in Minas Tirith, die es wagt ein Schwert auch nur in die Hand zu nehmen. Geschweige denn, damit zu kämpfen! Niemand ist so mutig wie du! Und bei deiner Schönheit - Verdammt!« Wütend schlug Hador auf den Tisch, dass sein Löffel aus dem Eintopf heraus sprang. »Du müsstest schon lange wieder verheiratet sein! Eine Frau, die den Schwertkampf beherrscht! Welcher halbwegs vernünftige Mann wünscht sich nicht eine solche Frau an seiner Seite?«

Überzeugt von seinen Worten blickte er erst Gondwen und dann Berên an, der scheinbar immer noch auf die Antwort wartete.

»Ich weiß noch nicht, wann ich wieder reiten kann«, meinte er ungeduldig. »Ich habe aber nicht vor hier länger als nötig zu bleiben. Das kannst du wissen. Ich will endlich wieder mein Schwert in den Händen halten und Gondor beschützen.«

Noch einmal schlug er auf den Tisch, aber da der Löffel schon auf dem Tisch lag und eine Suppenlache um sich herum gebildet hatte, konnte er diesmal nur leicht nach oben springen, um dann wieder klirrend auf dem Tisch zu landen. Die missmutigen Blicke kümmerten weder Hador, noch den Löffel.

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Elanya Offline

Mädchen aus Minas Tirith


Beiträge: 363

05.11.2009 11:12
#37 Der Speisesaal — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

cf: Erchirions Zimmer

Der Prinz warf dem Mädchen noch einen munteren Gruß hinterher, als der Heiler sie aus seinem Zimmer schob. Doch das konnte sie nicht wirklich aufmuntern. Traurig blickte sie vor sich hin , während der Heiler sie schweigend zum Speisesaal brachte.

Erst als er Elanya an einen Tisch geschoben hatte, fiel ihr auf, dass der Heiler gar nicht mit ihr geredet hatte. Da sie aber traurig und verzagt war, hatte sie auch keine Lust, ein Gespräch mit ihm anzufangen. Sie murmelte nur ein Dankeswort, als der Mann sich auf den Weg machte, ihr ein Essen zu organisieren.

Kurz aufschluchzend zog das Mädchen die Luft ein und sah sich um. Am Nebentisch entdeckte sie den eingewickelten Soladaten und die Faru in den schönem roten Kleid , daneben ein Mann, der ihr unbekannt war. Der Soldat schien wütend zu sein, denn er haute mit der Faust auf den Tisch, dass seine Suppe nur so aus dem Teller spritzte. ' Nanu? Was hat der denn? Ganz so eingewickelt ist er ja nicht mehr. Naja, er muss ja schließlich essen können. ' Interessiert schaute sie zu den Dreien herüber und war so von ihren Problemen ablenkt.

Bald kam auch der Heiler mit einem Tablett wieder, dass er vor ihr auf dem Tisch abstellte. Elanya bekam auch Suppe und zwei dicke Scheiben weißes Brot. Die Suppe roch sehr appetitlich und das Brot sah sehr frisch aus. " Mh! Das riecht ja lecker! Danke!" sagte sie zu dem Heiler , wobei sie abwechselnd das Essen auf dem Tablett und den Mann ansah. Ihr gelang sogar wieder ein zaghaftes Lächeln.

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Elanya

Gondwen Offline



Beiträge: 166

05.11.2009 12:19
#38 Der Speisesaal — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Sie lächelte leicht, als sie Béren ansah. "Ach komm du hast doch tüchtige Helfer. Und so kräftig wie ein Mann werde ich nie werden. Ich bin schließlich kein Mannweib!“
Kochen und backen kann doch jede Frau.. „Aber klar doch Hador, kochen und backen lernt man als Kleinkind wie Kekse essen. Warum denkt eigentlich jeder dass das so einfach wäre? Dann solltest du bei unserer Nachbarin einmal zu Mittag essen.

Die ist dreimal so alt wie ich und schafft es das ihr Wasser anbrennt!“
So langsam wurde Gondwen kiebig. Hador war ihr Freund, aber manchmal wünschte sie sich ihn ordentlich durchschütteln zu können. “Ja ich traue mich das, aber nur weil mein Onkel mir es beigebracht hat. Frag mal wie viele Männer es einer Frau zugestehen eine Waffe zu beherrschen. Mein Vater würde es mir niemals erlauben.“

Ihr Gesicht vereiste, als Hador davon sprach, das jeder Mann wünschen würde, sie zur Frau zu nehmen. „Ich bin immer noch nicht verheiratet, ja.. Bis jetzt hat sich auch niemand um mich bemüht. Wer will schon eine Frau, deren Mann auf der Hochzeit ermordet wurde. Ein böser Fluch, wer weiß ob ihnen nicht dasselbe passiert.“

Bitter klang ihre Stimme, denn es stimmte. Ihre Bekannten und Freunde waren ihr von Herzen zugetan. Aber es gab auch Nachbarn die kurz nach dem Tode ihres Mannes über sie hergezogen hatten und noch heute miteinander flüsterten, wenn sie auftauchte. Nur war es Gondwen egal was jene von ihr dachten. Den sie wusste, das es nicht ihr Wille gewesen war, der ihrem Gatten den Tod gebracht hatte. „Es geht dich ÜBERHAUPT nichts an ob ich noch ledig bin Hador. Freundschaft hin oder her, das ist alleine meine Privatsache!“

Berên Offline




Beiträge: 162

05.11.2009 23:34
#39 Der Speisesaal — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Als Berên von der Essensausgabe zurückkam, hatte sich die Stimmung zwischen Hador und Gondwen merklich verschlechtert. Um Hadors Platz war Suppe verspritzt und Gondwen hatte nun einen verstimmten Zug um den Mund.

Berên entschied, dass hier dringend etwas geschehen musste, bevor die Beiden sich dauerhaft zerstritten. Seufzend warf er einen Blick auf seinen dampfenden Teller und verabschiedete sich von dem leckeren Ragout. Er würde später essen. Noch bevor er an den Tisch zurückkam und von Hador oder Gondwen gesehen werden konnte, stellte er sein Ragout auf den Tisch, vor dem ein kleiner Junge saß, der Krücken bei sich hatte.

»Hier, mein Kleiner. Ich habe gesehen, dass du nicht so gut laufen kannst - da habe ich dir dein Essen schonmal geholt!«
Der Kleine sah ihn an und strahlte und begann sofort, sich Löffel für Löffel das Essen in den Mund zu schaufeln. Berên strich im über den Kopf und ging dann an seinen eigenen Tisch zurück.

»Tja«, meinte er dort und breitete hilflos die Hände aus. »Das Essen ist schon weg, so schnell kann das gehen!« Dabei stellte er sich so, dass keiner der beiden am Tisch die Essensausgabe sehen konnten, wo mit großen Kellen immer noch Essen auf Teller geschöpft wurde.

»Wollten wir nicht einmal kurz an die frische Luft gehen? Das hattest du doch vorhin vorgeschlagen«, unterstellte er Gondwen und zog sie sanft am Ellenbogen hoch. »Würde dir auch gut tun, nicht wahr?«, meinte er dann zu Hador. »Ich habe gehört, frische Luft hilft beim Heilen von Wunden...«

Als Hador sich erhob, schob er Gondwen vor sich her und sie verließen den Speisesaal. Draußen atmete Berên tief ein und sandte ein Stoßgebet an alle Götter. ›Zwei solche Miesepeter bei sich zu haben ist beileibe schwierig!‹

tbc: Platz vor den Häusern der Heilung

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Hador Offline

Wache der Veste


Beiträge: 796

06.11.2009 07:59
#40 Der Speisesaal — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Hador strich sich eine seiner Haarsträhnen aus dem Gesicht und blickte Gondwen unsicher an. Sie hatte ihn vollkommen missverstanden. Er fand, dass Gondwen eine ausgezeichnete Partie für jeden Mann war: Schön und kämpferisch. Von dem Fluch hielt er gar nichts. Er hätte sich ja selbst um Gondwen bemüht, allerdings kam es öfter zu solchen Streitereien und darauf hatte Hador keine Lust. Er brauchte eine ruhige und sanfte Frau. Die ihm die Wünsche von den Augen ablas. Eine, wie Adriana.

Unwillig schob er den Teller von sich weg zur Mitte des Tisches, sagte aber nichts Zu Gondwen. Sein Blick schweifte umher und da sah er das kleine Mädchen, das Adriana ständig bemutterte. Sofort beugte sich Hador vor und hielt sich die Hand vor das Gesicht, so dass sie ihn nicht erkennen sollte.

»Bloß nicht wieder dieses Kind!«, flüsterte er.

Deshalb war er auch gar nicht unzufrieden, als Berên mit ihm rausgehen wollte.

tbc: Platz vor den Häusern der Heilung

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Hier gelobe ich Lehnstreue und Dienst für Gondor und für den Herrn und Truchsess des Reiches, zu sprechen und zu schweigen, zu tun und geschehen zu lassen, zu kommen und zu gehen, in der Not und in guten Zeiten, im Frieden oder Krieg, im Leben oder Sterben, von dieser Stunde an, bis mein Herr mich freigibt oder der Tod mich nimmt oder die Welt endet. So sage ich, Hador, Húrins Sohn, aus Gondor.

NPC Offline




Beiträge: 3.383

07.11.2009 01:21
#41 Der Speisesaal — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Duilin



Bei Elanya

Duilin hatte das weinende Kind ohne ein Wort vom Zimmer des Prinzen in den Speisesaal gefahren. Er hatte momentan einfach keine tröstenden Wort für sie. Und wenn sie nicht auffallen wollte, würde sie freiwillig früher oder später zu weinen aufhören und sich beruhigen.

Der junge Heiler fuhr das Mädchen an einen freien Tisch, von wo aus sie die anderen Patienten beim Essen beobachten konnte oder eben weiter vor sich hin schluchzen konnte. „Ich hole dir schnell etwas zu Essen“, meinte Duilin schließlich und ging zur Essensausgabe.

Nicht lange und er kam mit einem reichhaltigen Mahl zu Elanya zurück. Als sie das Essen sah, hellte sich ihre Mine auf und der Fluss der Tränen versiegte. „Lass es dir schmecken!“ meinte Duilin, während er sich dem Mädchen gegenüber niederließ. Er würde erst in seiner Pause etwas zu sich nehmen.

„Wenn du fertig bist, dann fahren wir in dein Zimmer und packen deine wenigen Sachen ein, welche du hier hast. Und dann geht’s auch schon nach Hause.“ Duilin lächelte, war er doch der Meinung, dass kein Kind länger als nötig in den Häusern der Heilung bleiben wollte.

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Der Chara für alle Fälle …

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Elanya Offline

Mädchen aus Minas Tirith


Beiträge: 363

07.11.2009 08:17
#42 Der Speisesaal — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Der Heiler setzte sich ihr gegenüber an den Tisch und Elanya nickte auf dessen freundliche Eiladung zum essen. Während sie auf einen Löffel voll heißer Suppe pustete, um die Flüssigkeit etwas abzukühlen, musterte sie den Heiler. " Du bist doch der Diu ... nein ... Dulin, oder ?" Auf die die drei Menschen vom Nebentisch deutend, die eben den Speisessal verließen, fragte sie ihn: " Warum gehen die denn jetzt? Ist es weil ich hergekommen bin?" Doch eigentlich war es ihr egal und sie widmete sich wieder dem Essen, was vor ihr stand.

' Puh, die Suppe ist wirklich heiß; beinahe hätte ich mir die Zunge verbrannt. Ich esse lieber erst etwas Brot. ' Sie schmatzte beim kauen, doch merkte sie es nicht. Als der Heiler aber munter erklärte, ihr nach dem Essen beim packen ihrer Sachen zu helfen, verschluckte sie sich und musste schrecklich husten. Tränen schossen ihr nicht nur wegen dem Hustenreiz in die Augen; es war auch das Dilemma, in dem sie sich befand und was nur für einen kurzen Moment verschwunden war.

Endlich waren die lästigen Brotkrümel aus ihrem Mund und sie trank hastig einige Schlucke Saft. Mit Tränen in den Augen krächzte sie schwach: " Aber ... aber ... Erchirion, der Prinz!"

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Elanya

NPC Offline




Beiträge: 3.383

08.11.2009 10:09
#43 Der Speisesaal — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Duilin



„Duilin!“ verbesserte der Heiler das Mädchen, welches sich über seine Suppe hermachte. „Schwieriger Name, mh? Da musst du dich bei meinen Eltern beschweren“, meinte der junge Mann mit einem Augenzwinkern. Kleine Kinder hatten oft Probleme Namen korrekt auszusprechen. Aber das würde mit der Zeit alles kommen. Es war immer so.

„Warum sollten die drei denn deinetwegen gehen? Sie waren sicher fertig mit dem Essen und nun, warum noch länger hier verweilen?“ Duilin verstand Elanyas Sorge nicht ganz und versuchte das Kind so ein wenig zu beruhigen.

Doch als er nun davon sprach Zusammenzupacken und nach Hause zu gehen, verschluckte sich das Mädchen und musste husten. Zum Glück fing sie sich gleich wieder, sonst hätte der Heiler wohl eingreifen müssen. Etwas verwirrt fragte sie nun nach dem Prinzen.
„Was ist denn mit dem Prinzen? Er darf noch nicht nach Hause. Aber ich denke lange wird er es hier auch nicht mehr aushalten.“

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Der Chara für alle Fälle …

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Gondwen Offline



Beiträge: 166

09.11.2009 13:04
#44 Der Speisesaal — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Tief durchatmen, nicht kreischen wie eine alte Vettel… Gondwen bemühte sich nicht ausfallender zu werden. Warum war es für Männer nur so schwer, Frauen etwas zuzutrauen das nicht mit täglicher Hausarbeit zu tun hatte? Bevor sie jedoch noch etwas sagen konnte, um ihre Aussagen noch ab zu schwächen,. kam Berén zurück. Das er sein Essen einem Kind hat zukommen lassen, hatte sie nicht mit bekommen. Schade das er nichts mehr essbares bekommen hatte. Aber der Apfelkuchen den sie backen würde war hoffentlich Ausgleich genug.

Hador machte darauf aufmerksam, das die kleine Quasselstrippe im Speisesaal eingetroffen war. Na vielleicht hielt sie wenigstens beim Essen ihren Redefluss zurück. Sonst verschluckte das arme Kind sich nicht, dachte Gondwen sarkastisch. Wo sie die Energie dafür nur herbekam?Als Berén sie mit sanfter Gewalt aus dem Speisesaal drängte: Wohl eher den Streit beendend, denn aus Flucht vor der Kleinen. Stets bemüht zwischen ihr und Hador zu gehen. Ein wenig musste sie schmunzeln. Schließlich würde sie Hador nicht die Öhrchen abreißen!

tbc: Platz vor den Häusern der Heilung

Elanya Offline

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11.11.2009 10:01
#45 Der Speisesaal — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

" Erchi ... der Prinz also ... hat gesagt, dass er sich für mich einsetzen will, damit ich noch hierbleiben darf." Abermals musste sie husten und sprach dann weiter: " Der Erchi ist nämlich mein Freund!" Sie nickte sehr ernst und bestimmt, wobei sie sich die Tränen aus den Augen wischte.
" Weil hier ja keiner glaubt, dass der Tuch - äh Trrrruchsess mir sein Wort gegeben hat, das ich bleiben darf bis ich gesund bin."

Aufmerksam blickte sie Duilin ins Gesicht. " Der Trrrruchsess ist nämlich auch mein Freund!"

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Elanya

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12.11.2009 11:11
#46 Der Speisesaal — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Duilin



Einsetzen wollte sich der Prinz also für das Mädchen. Hatten sie sich darüber eben in Erchirions Zimmer unterhalten? Duilin fand es schon ein wenig merkwürdig, dass sich der erwachsene Prinz mit so einem kleinen Kind abgab. Hoffentlich warf dies kein schlechtes Licht auf ihn.

„Ja genau, der Truchsess ist dein Freund ...“, Duilin verdrehte die Augen. „So weit ich weiß, hat der Truchsess gar keine Freunde. Er ist nämlich ein viel beschäftigter Mann und hat für so etwas überhaupt keine Zeit!“ So, Duilin wollte jetzt von diesem Unsinn nichts mehr hören.

„Ich habe meine klaren Anweisungen und solange niemand etwas gegenteiliges behauptet, werde ich dich für die Entlassung vorbereiten. Also iss nun auf!“ Duilin zeigte nickend auf den noch halb vollen Suppenteller.

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Elanya Offline

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13.11.2009 10:34
#47 Der Speisesaal — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Elanya starrte den Heiler einen Augenblick mit offenem Mund an. ' So sind alle Erwachsenen. Bis auf Erchi ... '
Sie klappte ihren Mund wieder zu und blickte traurig auf den halbvollen Teller. Ihr war der Appetit vergangen. " Nein ... jetzt hab´ ich keinen Hunger mehr."

Sie ahnte zwar, dass sie später Hunger bekommen würde, da es zu Hause gewiss nichts zu essen gab, aber hungern war sie gewohnt. Im Augenblick schien alles in traurigem Dunkel zu verschwimmen, sie konnte sich nur fügen. ' Der Mann da hat ja keine Ahnung, wie es zu Hause ist. Obwohl ich es ihm ja erzählt habe. Naja, mir glaubt man sowieso nicht, weil ich eben noch klein bin. Schade, ich wäre so gern noch ein wenig länger geblieben. '

Mit traurigem Kopf schütteln sagte sie leise: " Du kannst mich schon gleich in mein Zimmer bringen."
' Der Prinz wird bei diesen Heilern auch nichts ändern können.' dachte sie resignierend.

Sie schaute mit blassem Gesicht aus der Tür zum Garten und versuchte sich auf ihr zu Hause einzustellen. Doch so recht gelingen wollte ihr es nicht. Plötzlich bemerkte sie, dass der Heiler immer noch ihr gegenüber am Tisch saß. Ärgerlich fuhr sie an: " Na los, bring´ mich schon weg! "

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Elanya

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14.11.2009 09:18
#48 Der Speisesaal — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Mittag Zitat · Antworten

Duilin



Natürlich hatte das Mädchen nun keinen Hunger mehr. Das hätte sich Duilin ja denken können. Aber sie sollte sich dann auf ihrem Zimmer nicht beschweren, wenn ihr doch wieder der Magen knurrte. Als die Kleine ihn dann auch noch in einer Lautstärke anfuhr, dass manch einer der Patienten zu ihnen herüber blickte, schüttelte der Heiler nur den Kopf. Zum Glück war der Speisesaal nicht mehr voll besetzt.

Duilin stand schließlich auf, ging zur Essensausgabe und holte sich einen Löffel. Schließlich lies er sich wieder Elanya gegenüber nieder, zog ihren Teller zu sich heran und begann ihre Suppe zu Essen. Und dabei ließ er sich jetzt erst einmal Zeit.

Natürlich tat er so etwas normalerweise nicht. Kein Heiler aß das Essen eines Patienten. Schließlich waren dies hier die Häuser der Heilung. Duilin hatte sich extra einen frischen Löffel geholt, auch wenn er wusste, dass Elanya keine ansteckende Krankheit hatte.

Nein, Duilin tat dies eher um dem Mädchen, welches ihn so frech gekommen war, eines auszuwischen. Jetzt musste sie warten, während er die gute Suppe zu sich nahm. „Das schmeckt wirklich gut, du weißt ja gar nicht was dir entgeht! Es scheint als würde es von Bissen zu Bissen besser schmecken ...“ Duilin schmunzelte Elanya an und nahm einen weiteren Löffel zu sich.

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Elanya Offline

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17.11.2009 00:37
#49 Der Speisesaal — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — später Mittag Zitat · Antworten

Elanya beobachtete ärgerlich den Heiler, der seelenruhig und ohne ihr eine Antwort zu geben zur Essensausgabe ging und wieder mit einem Löffel zurückkehrte. Ohne ein Wort zu verlieren, machte er sich dann über Elanyas Suppe her.

Ihr Ärger verflog währenddessen. Sie war es gewohnt, ignoriert zu werden und zuckte die Schultern. Schon oft war sie zurecht gewiesen worden, dass sie eben nur ein Kind sei.

Immer noch den Heiler beobachtend, der von ihrem Teller aß, dachte sie: ' Die Heilstätten mögen ja toll sein, aber die Heiler sind schon komisch. Außer Adriana natürlich!' Suchend schaute sie sich um und richtete sich ein wenig in ihrem Rollstuhl auf. " Wo ist Adriana denn eigentlich? Sie kann mich ja in mein Zimmer bringen, wenn du jetzt Mittagspause machst!"

Ihr Gegenüber schien es wirklich zu schmecken, wie dieser auch sagte. Elanya zuckte wieder mit ihren Schultern und entgegnete gleichmütig: " Dann iß sie doch auf!" Ihr war es wirklich egal. ' Mir hat schon das Brot gereicht. Aber komisch ist das schon. Mutter hatte mal erzählt, dass man sowas gar nicht macht bei den feinen Leuten: vom Teller Anderer essen! Nun ja, bei uns ist es egal, wir sind ja keine feinen Leute und wenn nicht abgewaschen wurde, reichen auch nicht immer die Teller. Aber dass die das hier machen, wo doch der Prinz und der Tuch... Tuchsess kommen, das ist schon komisch. Vielleicht haben die in der Küche ja auch keine Teller mehr!'

Ihr wurde nun langweilig und sie beschloss in den Garten zu gehen. ' Bei Erchi bin ich auch etwas gelaufen, das wird schon gehen!' Sie schätzte die Strecke von ihrem Platz zur Gartentür ab, dann stemmte sie sich entschlossen aus ihren Rollstuhl, stützte sich am Tisch auf und sagte zu dem Heiler: " Du kannst in Ruhe essen, ich geh´ solange in den Garten. Wenn du fertig bist, kannst du mich ja holen!"
Ohne auf dessen Reaktion zu warten, drehte sie sich um und humpelte sehr langsam und unter Mühen ( denn die Schiene an ihren gebrochenen Bein war recht schwer) in Richtung Gartentür.

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Elanya

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17.11.2009 10:27
#50 Der Speisesaal — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — später Mittag Zitat · Antworten

Duilin



Duilin löffelte die Suppe aus dem Teller und genoss die warme Mahlzeit. Die Arbeit musste eben kurz Ruhen. Und so musste er später schon keine Pause mehr machen und konnte vielleicht mal ein bisschen Früher in den Feierabend gehen.

Als Elanya nach Adriana fragte, zuckte der Heiler mit den Schultern. „Keine Ahnung. Wahrscheinlich bei irgendeinem Patienten. Hier ist immer irgendetwas zu tun. Und du kannst auch noch kurz warten.“

Dann aß er weiter und hatte kurz seine Aufmerksamkeit nicht auf dem Mädchen. Doch dies war ein Fehler, wie sich alsbald herausstellte. Elanya nämlich hatte sich selbstständig gemacht und war aus ihrem Rollstuhl heraus geklettert. Sie war bereits auf dem Weg in den Garten, als Duilin den Teller zur Seite schob und schnell aufsprang.

Mit wenigen Schritten war er bei der Kleinen und hob diese mit beiden Armen schwungvoll hoch. „So nicht, junge Frau!“ meinte er streng und trug Elanya zurück zum Rollstuhl, wo er sie einfach wieder absetzte. „Wie oft soll man dir es noch sagen, bis du es kapierst? Du darfst dein Bein noch nicht belasten. Du willst doch wieder richtig laufen können, oder? Dann halte dich an die Regeln!“

Duilins Worte hatten strenger geklungen, als er es eigentlich beabsichtigt hatte. „Ich bring dich jetzt auf dein Zimmer ...“, meinte er nur noch, während er hinter den Rollstuhl trat.

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