Sie sind vermutlich noch nicht im Forum angemeldet - Klicken Sie hier um sich kostenlos anzumelden  



Datum/Tageszeit Unser Banner :)

Willkommen in Ithilien, Wanderer!
Dies war ein Rollenspiel rund um die Bewohner von Gondor
drei Jahre vor dem Ringkrieg.

Die Geschichte wurde nach 10 Jahren beendet.
Dieses Forum ist nicht mehr aktiv.

 
 
Sie können sich hier anmelden
Dieses Thema hat 43 Antworten
und wurde 2.107 mal aufgerufen
 Archiv - Valanya, 26 Nárië 3016 DZ
Seiten 1 | 2
Denethor Offline

Truchsess von Gondor


Beiträge: 2.312

26.10.2008 04:05
Straßen und Wege in Osgiliath II Zitat · Antworten

Valanya, 26 Nárië 3016 DZ

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Denethor Offline

Truchsess von Gondor


Beiträge: 2.312

26.10.2008 04:07
#2 Straßen und Wege in Osgiliath Zitat · Antworten

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Gwaenas Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 357

29.10.2008 23:44
#3 Straßen und Wege in Osgiliath — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten
Unterkünften / Schlafsaal der Soldaten

Gwaenas sah, wie der schlaftrunkene Meowés sich wieder in seinem Bett umdrehte und weiterschlafen wollte. ' Na, dann eben nicht. Der scheint ja noch recht müde zu sein! Curon wird sicher gleich nachkommen. '

So trat er aus den Unterkünften hinaus und atmete tief die frische Morgenluft ein. Der Regen war abgezogen; wenn es auch bewölkt war, so blitzte doch ab und zu die Sonne hervor. ' Welch ein Glück! Regenwetter würde mir gerade noch fehlen nach so einer Nacht!' Er vergrub seine Hände in den Hosentaschen und wartete einige Schritte vom Haus entfernt auf Curon.

------------------------------------------------



Der Tollpatsch unter den Waldläufern

Curon Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 907

30.10.2008 13:29
#4 RE: Straßen und Wege in Osgiliath — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten
Unterkünfte: Schlafsaal

Mit Gwaenas unterwegs durch Osgiliath

Curon hatte sich noch im Schlafsaal die Langweste angezogen und geschnürt, das Lederwams warf er sich beim hinausgehen über und zog die Seitenschnürung fest. Gwaenas wirkte immer noch benommen von den Albträumen der Nacht, Curon überließ Gwaenas Füßen die Führung durch Osgiliath. Curon legte den Ledergürtel mit dem Schwert an und folgte Gwaenas langsam, um ihn etwas Zeit zu geben damit er seine Gedanken sammeln und ihm seine Sorgen erzählen zu können. Nach ein paar Minuten schloß er auf.

»Erzähl mir, was dir solche Sorgen bereitet.« Curon hatte leise gesprochen.

_____________________________

Gwaenas Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 357

31.10.2008 03:14
#5 RE: Straßen und Wege in Osgiliath — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Mit Curon unterwegs durch Osgiliath

Gwaenas war noch immer aufgeregt und verwirrt zugleich von diesem schrecklichen Albtraum. Nervös blickte er Curon entgegen und nahm seine nähere Umgebung gar nicht so recht wahr.
Endlich war der Mann mit dem Vollbart bei ihm und fragte besorgt, was ihn bewegte. Langsam gingen sie durch die Straßen und Wege von Osgiliath, ohne dass Gwaenas wusste wohin sie eigentlich gingen; es war ihm auch egal.

" Ich habe ganz schlecht geschlafen; erst habe ich viele Bilder von schrecklichen Orks , Krieg und Leid gesehen. Aber dann habe ich einen richtigen Albtraum gehabt!" Gwaenas holte tief Luft.
" Ich war in einer Stadt; es kann sich nur um Minas Tirith handel ..." Er grübelte einen Augenblick und nickte dann bekräftigend. " Dort waren viele Huser, alle so ziemlich weiß oder in hellem grau. Um mich herum standen viele, viele menschen. Anscheinend hatte ich etwas Dummes gemacht, ich weiß es nicht. Aber ich fühlte mich erbärmlich, denn die Menschen lachten mich aus. Ich wollte weglaufen, aber hinter mir war das große geschlossene Stadttor in der großen Mauer ; ich konnte nicht weg. " Gwaenas schluckte, so sehr nahm ihn die Erinnerung über seinen Traum gefangen.
" Weißt du ..."Dabei hielt er einen Moment inne und blickte Curon ins Gesicht, " ... Das war ja nicht das Schlimmste - das kommt jetzt noch!" Er schüttelte leicht den Kopf und ging langsam weiter.
" Da kam plötzlich ein Hauptmann zu mir in einer glänzenden, verzierten Rüstung. Er befahl, mich in das tiefste Verliess zu werfen! Dabei weiß ich, dass mein Vergehen bestimmt nicht so schlimm war!"

Wieder blieb der junge Waldläufer stehen und blickte Curon an. Seine Stimme klang flehend, als er fragte:" Du kennst mich doch! Sicher mache ich viele dumme Sachen, aber so ein schlimmes Vergehen, das würde ich nie machen! Ehrlich! Oder denkst du so etwas könnte ich tun?"
Er wartete Curons Antwort aber nicht ab, sondern ging wieder weiter. Seine Stimme klang verzagt, als er weiter erzählte:"Ich habe mich schrecklich elend gfühlt, denn unter Hohngelächter packte man mich grob und führte mich durch die Straßen zum Kerker. Die Stimme des Hauptmanns habe ich noch im Ohr - sie war eiskalt! Er lachte mich höhnisch aus, als er mich in ein finsteres, enges , feuchtes Verliess stieß! Dann bin ich aufgewacht ..."
Gwaenas schauderte und blieb abrupt stehen.
Während er seinen Mantel eng um sich zog , blickte er sich um. Da entdeckte eine Bank vor einem Haus und machte zu Curon eine entsprechende Handbewegung. " Komm, lass uns dort hinsetzen!"

------------------------------------------------



Der Tollpatsch unter den Waldläufern

Curon Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 907

03.11.2008 04:29
#6 RE: Straßen und Wege in Osgiliath — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Mit Gwaenas unterwegs durch Osgiliath

Curonj hatte Gwaenas reden lassen. Er hätte Gwaenas Frage auch nicht wirklich beantworten können. Natürlich war Gwaenasschon seit drei Jahren bei den Waldläufern und hatte sich in wirklich schlimmen Situationen als zuverlässig erwiesen, auch wenn er sich sonst sehr oft als tollpatschig verhielt. Gwaenas erzählte nicht viel über sich selbst und das wenige was Curon wußte, war das er von seinem Vater wegen seiner Tolpatschigkeit wegeschickt worden war, um ihn vor den Kosaren zu schüzen und das Gwaenas bis jetzt noch keinen größeren Ort zu Gesicht bekommen hatten als den Marktflecken in der Nähe seines Dorfes, mal abgesehen von den kurzen Besuchen in Osgiliath mit den Waldläufern.

Curon führte Gwaenas Träume auf die Angst vor der Größe Minas Tiriths und die Unsicheheit im Umgang mit Fremden zurück. Gwaenas fühlte sich unter den Waldläufern geborgen und Curon konnte das sehr gut verstehen. Andereseits wurde es in Ithilien immer gefährlicher, zu gefährlich für so unausgebildete Jungen wie Gwaenas und Meowes.

Gwaenas Füße hatten sie den ganzen Weg zum Lazarett geführt und Curon musste einen Moment an Erchirion denken, aber er wusste ihn in den guten Händen der Heiler und Gwaenas Anliegen war dringlicher. Gwaenas hatte sich auf die Bank vor dem Lazarett gesetzt und Curon dazu aufgefordert es ihm gleich zu tun. Curon setzte sich und gab Gwaenas etwas Zeit um vielleicht noch etwas hinzu zu fügen, aber er blieb still.

»Deine Träume klingen schrecklich, aber ich glaube das sie vorallem aus deiner Angst erwachsen, fast allein in einer so großen Stadt wie Minas Tirith zu sein. Ich kann mir sehr gut vorstellen, das sie auf dich erschreckend wirken muss, es gibt schließlich in Mittelerde keine größere und schönere Stadt. Sie ist wie ein weißes Leuchtfeuer in einer immer dunkler werdenden Welt. Die Stadt wird dich schützen und dir das lehren, was dir noch fehlt und damit du dich nicht in ihr verlierst, werde ich dir meinen Bruder an die Seite stellen.«

Curon lächelte Gwaenas aufmunternd an. Eradan würde ihm diesen Gefallen tun, sich um Gwaenas zu kümmern, schließlich lag Curons Auftrag gerade wo anders und sein Vater würde keine Zeit finden.

_____________________________

Gwaenas Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 357

03.11.2008 10:11
#7 RE: Straßen und Wege in Osgiliath — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Mit Curon auf der Bank vor dem Lazarett

In Curon fand Gwaenas einen gedudigen Zuhörer. ' Warum habe ich mich schon früher so ausfürhrlich mit ihm unterhalten? Jednfalls habe ich das Gefühl, dass der mich ernst nimmt! Wenn ich da so an Erchirion denke ...' Traurig schüttelte er seinen Kopf.

Endlich bemerkte Gwaenas, dass sie auf der Bank vor dem Lazarett saßen. Einige Männer waren bereits aufgestanden und gingen ihren Verpflichtungen nach oder schlugen den Weg zur Feldküche ein. 'Bestimmt wird Meowés, die alte Schlafmütze, auch bald kommen; dann können wir gemeinsm zum frühstücken gehen! Bis dahin kann ich mich ja weiter mit Curon unterhalten.'

Curon sprach genau das aus, was Gwaenas befürchtete.: Minas Tirith in seiner Größe und mit den vielen Menschen machte ihm Angst. Er war in einer ländlichen Gegend mit wenig Bevölkerung aufgewachsen, hatte sich in den drei Jahren bei den Waldläufern gut eingelebt und betrachtete sie fast wie seine zweite Familie. Er konnte sich gar nicht vorstellen, sie zu verlassen.

Deshalb schaute er Curon erschrocken an: " Du meinst, ich komme nach Minas Tirith? " Seine Augen hatten sich geweitet und Angst sprach aus seiner Stimme." Die Stadt mag von der Ferne her schön aussehen, doch kann ich mir beileibe nicht vorstellen, dort zu bleiben! Es ist sehr nett von dir, dass du mich deinem Bruder empfehlen willst, aber ich will doch lieber bei den Waldläufern in Ithilien bleiben! Ja, ich gehe davon aus, dass ich wieder zurück nach Ithilien gehen kann! Doch seine Worte waren unsicher und erst recht der Blick des jungen Mannes, der fragend auf Curon gerichtet war.

Gwaenas kaute nervös an seiner Unterlippe und war sehr beunruhigt. " Wann werde ich erfahren, wo ich in Zukunft bleiben werde?" 'Man wird mich doch sicher nicht von Meowés trennen?'

In einiger Entfernung lief Astaldo vorbei und dem jungen Mann fiel dumpf das gestrige Gespräch mit seinem Vorgesetzten sein. Mit betretener, leiser Stimme sprach er zu seinem Banknachbarn: " Astaldo hat mir Trainingsstunden im Bogenschießen verordnet, morgens und abends immer eine Stunde. Und nachdem ich morgens geübt habe, soll ich mich bei Aldor im Pferdestall melden ..." Er seufzte leise.

------------------------------------------------



Der Tollpatsch unter den Waldläufern

Curon Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 907

05.11.2008 12:02
#8 RE: Straßen und Wege in Osgiliath — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Mit Gwaenas vor dem Lazarett

Curon beugte sich vor und rieb sich seine Augen, die Nacht war einfach zu kurz gewesen. Und er wünschte sich lieber auf Minas Tiriths Mauer mit einem Ausblick auf schönen Sonnnuntergang oder zu den klaren Wassern des verbotenen Weihers von Henneth Annun, auf jeden Fall wünschte er sich nicht dieses Gespräch mit einen Grünschnabel kurz vor einer Mission die ihm Sorgen bereitet. ›Ich wünschte sein Vater hätte mehr Geduld mit ihm gehabt.‹ Dennoch konnte er Gwaenas nicht im Stich lassen, aber der Junge musste verstehen, das er für sich und die anderen Waldläufer eine nicht einzuschätzende Gefahr darstellte.

»Ja, ich glaube das du nach Minas Tirith kommst und du wirst dort auch bleiben.« Curon sah Gwaenas streng an. »Du wirst dich nicht den Befehlen deiner Offiziere und deines Heermeisters widersetzen, du bist schließlich auch ein Soldat Gondors. Du kannst im Moment nicht bei den Waldläufern bleiben, du bist zu unausgebildet und würdest deine Kameraden im Ernstfall in Gefahr bringen. Ich weiß das du Angst hast in der Stadt zu bleiben, es ist für kaum einen Waldläufer leicht in der Enge der Straßen zurecht zu kommen, selbst für die nicht die in Minas Tirith geboren wurden. Aber wenn du zu den Waldläufern in Ithilien zurück willst, wirst du es ertragen müssen. Du musst erst mehr Selbstkontrolle lernen, du musst deine Fertigkeiten verbessern und Selbstvertrauen musst du auch aufbauen.

Die Aufgaben die dir Astaldo gegeben hat sind ein guter Anfang und werden dich von deinen Sorgen ablenken und wenn du mit mehr vertrauen an das Bogenschießen heran gehst dann triffst du auch. Es hilft dir gar nichts, wenndu immer denkst ich schaff das nicht. Und was die Stallarbeiten angeht, denke ich wirst du viel Arbeit aber auch viel Spaß haben, Aldor sieht nämlich nur aus als würde er Kinder fressen.«
Curon lachte kurz auf. »Er kann dir eine Menge Tricks beibringen.«

Curon seufzte, Angst war eine Sache, aber Gwaenas war keine Kind mehr und musste einsehen, das die Entscheidungen seiner Vorgesetzten nur zu seinen Besten für ihn waren.

»Herrmeister Faramir wird dir vor unserem Aufbruch mitteilen wohin du verstetzt wirst und dann wirst du auch den Brief für meinen Bruder von mir erhalten. Sobald du in Minas Tirith die Möglichkeit bekommst, geh zu den Häusern der Heilung und frag dort nach dem Haus von Tirion und Emeldir, man wird dir dort helfen, vielleicht triffst du auch meine Mutter dort. Sag das ich dich geschickt habe, wenn man dich fragt.«

Curon stand auf und streckte sich, danach blickte er sich zu Gwaenas um.

»Wenn du nichts dagegen hast werde ich jetzt zur Feldküche gehen und Frühstücken, wir werden wohl bald aufbrechen.«

_____________________________

Gwaenas Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 357

06.11.2008 09:56
#9 RE: Straßen und Wege in Osgiliath — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Mit Curon auf der Bank vor dem Lazarett

Gwaenas blickte betreten drein, als Curon ihm seine Meinung sagte. Immerhin ging er auf die Ängste ein, die er dem bärtigen Mann vertrauensvoll erzählt hatte. ' Wenn Curon auch streng mit mir redet, so nimmt er mich doch ernst und verspottet mich nicht!'

Seufzend murmelte er niedergeschlagen: " Ja, ich bin wohl der schlechteste Soldat Gondors !" Doch als der um einige Jahre ältere Kamerad davon sprach, dass er eventuell wieder zu den Waldläufern nach Ithilien zurückgehen könnte, keimte leise Hoffnung in ihm auf. " Hältst du es für möglich, dass ich wieder zu Euch zurückkommen kann, wenn ich mit meiner Ausbildung fertig bin?"

Sein Gefährte nickte ihm aufmunternd zu. Nun sprach dieser davon, dass das Training bei Astaldo ihm gut tun würde. Gwaenas seufzte auch dazu. ' Bei dem werde ich wohl kaum mehr Selbstvertrauen entwickeln!' Doch er sprach seine Gedanken nicht laut aus.
Anscheinend kannte Curon Aldor und meinte, dass der Stallmeister auch für einen Spaß zu haben wäre. " Nun, das hört sich ja nicht so schlecht an. Er weiß ein paar Tricks? Das gefällt mir!" Gwaenas schöpfte wieder etwas Mut.

Sein Kamerad wollte ihm einen Brief mitgeben, den er in der weißen Stadt dessen Bruder abgeben sollte. Auch riet er ihm, seine Eltern aufzusuchen. Da Curon sich nun erhob, antwortete er ihm: " Ich danke dir, dass du mir zugehört hast. Ich hoffe, dass sich alles zum Gutem wendet. Deinem Bruder werde ich deinen Brief geben und deine Eltern werde ich bestimmt auch besuchen, wenn ich Hilfe brauche. So wie ich mich kenne, wird das bestimmt der Fall sein." Er versuchte ein klägliches Lächeln.

Curon sprach vom Frühstück, aber Gwaenas wollte noch einen Augenblick über das eben geführte Gespräch nachdenken. Als er zu Curon aufblickte, entdeckte er Meowés, der wohl auch zur Feldküche gehen wollte. So nickte er seinem Kameraden zu:" Ich komme gleich nach!"

------------------------------------------------



Der Tollpatsch unter den Waldläufern

Curon Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 907

06.11.2008 10:18
#10 RE: Straßen und Wege in Osgiliath — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Curon mit Gwaenas vorm Lazarett

Curon lächelte den jungen Mann an und wuschelte ihm dann, aus einem Impuls heraus, die Haare, wie er es früher mit seinem kleinen Bruder gemacht hatte.

»Glaub mir das wird schon Junge, du bist 19 und auch wenn ich es bei meinem Vater immer gehasst habe, aber ich muss dir sagen, werd´ endlich erwachsen. Ein bißchen Selbstvertrauen und dann klappen die Dinge besser. Ich erwarte dich in Feldküche, wenn du Muskeln aufbauen willst musst du genug essen.«

Feldküche

_____________________________

Astaldo Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 218

08.11.2008 11:09
#11 RE: Straßen und Wege in Osgiliath — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten


26. Juni 3016 DZ

bei Gwaenas


Astaldo hatte nicht gut geschlafen. Er war schon mit gemischten Gefühlen aus der Besprechung am gestrigen Abend heraus gegangen und auch wenn er auf seiner Schlafstätte so getan hatte, als bekäme er nichts mehr mit, so hatte er doch im Laufe der Nacht gelernt, die Schnarcher voneinander zu unterscheiden, die mit der leisen, aber stetigen Hintergrundmusik vom Tropfen und Plätschern des Regens draussen untermalt wurde.

Irgendwann war er jedoch eingeschlafen, mit den ersten Stimmen der Vögel allerdings bereits wieder wach gewesen.
Das Herumwälzen auf dem Lager hatte er alsbald aufgegeben und hatte sich leise angekleidet um hinaus zu gehen.
Inzwischen hatte er schon einen ziemlich langen Spaziergang hinter sich, der ihn bis hinaus in die Auenwiesen und wieder zurück gebracht hatte und als er nun in der Nähe des Lazaretts vorbei kam, zog ihn endlich der Anblick, der sich ihm bot aus seinen Gedanken heraus.

´Gwaenas!´ seufzte er innerlich, als er ihn mit Curon zusammen auf der Bank sitzen sah.
´Na immerhin ist er wach“, dachte er und als sich der ältere der beiden Waldläufer schließlich erhob und sich verabschiedete, nahm Astaldo sich zusammen und ging zu dem jungen Burschen hinüber.

„Bleib sitzen“, forderte er ihn mit einer Geste auf, als er erkannte, dass der Junge sich grüßend erheben wollte. Ihm war nicht danach, den Morgen mit einer Auseinandersetzung zu beginnen. Stattdessen setzte er sich zu Gwaenas auf die Bank, streckte die Beine aus, die sich über die Pause nach dem Rundgang freuten und verschränkte die Arme hinter dem Kopf.

„Hast du mich schon gesucht? Ich war unterwegs. Von daher brauchst du kein schlechtes Gewissen zu haben, dass du dich noch nicht bei mir gemeldet hast.
Wo steckt Meowés?
Ich fürchte, euer Training muss heute Morgen noch einmal ausfallen. Nach dem Regen heute Nacht hängt der Dunst noch so dicht in den Auen, dass es unmöglich ist, ein Ziel ordentlich auszumachen. Selbst auf dem Übungsplatz. Es wäre zu gefährlich. Am besten meldest du dich nach dem Frühstück einfach direkt im Stall.“




_______________

Wenn du wissen willst, wie groß du wirklich bist, dann darfst du dich nicht mit einer Messlatte messen, die kleiner ist als du!

Möchtegern-Hauptmann

THIS IS GONDOR!!!!
FOR FARAMIR!!!!

Gwaenas Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 357

08.11.2008 12:17
#12 RE: Straßen und Wege in Osgiliath — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Mit Astaldo auf der Bank vor dem Lazarett


Bei Curons Geste erhellte sich Gwaenas Gemüt wieder, wenn auch die Worte seines Kameraden ernst waren. Es kam ihm so vor, als hätte Curon wie ein älterer Bruder zu ihm gesprochen.' Meine Eltern haben es mir oft genug gesagt, dass ich endlich erwachsen werden soll - was mache ich bloß falsch? Ich bemühe mich doch, wirklich!' Er schüttelte resigniert den Kopf. ' Selbstvertrauen ... wie soll man das bekommen, wenn man ständig aneckt?'

Gwaenas seufzte leise und holte seine Muschel hervor, die er vorhin hastig eingesteckt hatte. 'Andrast ... wann werde ich dich wiedersehen? Und Vater - wird er den Angriffen der Korsaren stand halten können? Ich konnte ihm nur wenig unterstützen dabei! Naja, deswegen bin ich ja auch hier, damit ich ...'
Mitten in seinen Gedanken erblickte er Astaldo, der rasch zu ihm kam. Erschrocken und nervös wollte er sich grüßend erheben, doch Astaldo war anscheinend aufgeräumter Stimmung.

" Guten Morgen!"grüßte er den Älteren, der sich nun neben ihn setzte und fragte sich, ob ihn nun eine Strafe erwartete, weil er noch nicht beim Training erschienen war.
" Ich sitze auch noch nicht lange hier!" platzte es schuldbewusst aus ihm heraus. Schnell steckte er seine Muschel wieder weg.
" Meowés? Den habe ich eben dort an der Ecke stehen sehen. Ich wollte auf ihn warten, damit wir zusammen zur Feldküche gehen können."

Der junge Mann sah den erfahrenen Soldaten an und bemerkte dessen lockere Haltung. Das erstaunte ihn zwar etwas, zeigte ihm aber auch, dass dieser ihn wohl nicht tadeln würde. Erleichtert hörte Gwaenas, dass das angesetzte Training wegen Nebels ausfiel.
Damit Astaldo seine Erleichterung nicht merken konnte, fragte er ihn: " Nanu? Hier ist von dem Nebel gar nichts zu sehen. Ist der Übungsplatz so weit entfernt?"
Trotz des Trainingsausfalls wies Astaldo ihn an, sich nach dem Frühstück bei Aldor, dem Stallmeister zu melden. 'Na gut. Vielleicht hat Curon recht und man kann mit diesem Mann gut auskommen.'

Anscheinend hatte Astaldo auch noch nicht gefrühstückt. ' Nachdem ich gestern so mit ihm gestritten habe, werde ich mal versuchen, heute netter zu ihm zu sein ...' " Du hast also auch noch nichts gegessen? Wollen wir gemeinsam zur Feldküche gehen oder noch auf Meowés warten? Er müsste doch schon längst hier sein!" Suchend schaute er sich um.

------------------------------------------------



Der Tollpatsch unter den Waldläufern

Astaldo Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 218

08.11.2008 12:44
#13 RE: Straßen und Wege in Osgiliath — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten


bei Gwaenas vor dem Lazarett:


Astaldo lächelte bei dem noch merklich etwas unsicheren Anerbieten des Jüngeren.
Hilfreich erklärte er: „Es kommt oft vor, dass Dunst oder Nebel nicht bis zwischen die Häuser der Stadt findet. Die Auen liegen doch deutlich außerhalb und bergen des öfteren Bodennebel. Vor allem nach Nächten wie diesen. Es ist recht erholsam um diese frühe Zeit dort spazieren zu gehen und damit dabei niemand gefährdet wird, der das vielleicht außer mir tun mag, lassen wir das mit dem Schießen einfach lieber.

Aber du hast Recht. Ich habe tatsächlich noch nichts gegessen. Vielleicht sollte ich das nachholen, bevor das Leben hier so richtig erwacht. Die Heermeister werden bald aufbrechen. Dann wird die Verantwortung für uns Waldläufer allein bei mir liegen. Eine Stärkung zuvor wird da sicherlich nicht schaden. Und warum sollten nicht auch einmal wir beide miteinander zum Essen gehen.“

Er lächelte immernoch. Jetzt milde und wartete schon beinahe ein wenig amüsiert auf die Reaktion des Jungen. Er war sich wohl bewusst, dass Gwaenas ihn von dieser Seite wohl kaum kannte. Doch die Gedanken der Nacht hatten das ein oder andere ihn ihm verändert. … vorerst zumindest, so glaubte er.

Ein Geräusch ließ ihn aufmerksam werden und einen Augenblick später sah er die Tür des Lazaretts sich öffnen.
Offenbar begann auch hier der Tag zu früher Stunde.

„Guten Morgen“, grüßte er doch ein wenig überrascht die hübsche, junge Frau und suchte einen Moment in seinem Gedächtnis nach ihrem Namen. „Larena … ich hatte nicht erwartet, dass das Lazarett bereits so früh seine Pforten öffnet. Doch Euch hier zu sehen überrascht mich noch weit mehr. Dient Ihr nicht für gewöhnlich in den Häusern der Heilung in der weißen Stadt?“

Er sah die junge Frau lächeln und ihr Gruß klang sanft und doch bestimmt. Dabei galt er ihnen beiden, wobei sie jeden einzeln ansprach, bevor sie erklärte, warum ihr Bruder sie in die Stadt der Künste gebeten hatte.

Die Erwähnung Erchirions ließ Astaldo nun jedoch auch gleich unmittelbar nach der Verfassung des jungen Gefährten fragen: „Es geht ihm heute Morgen doch hoffentlich schon etwas besser?“

Doch Larena entschuldigte sich und erklärte, dass sie noch keine Möglichkeit gehabt habe, nach ihm zu sehen, was sie jedoch unmittelbar nachholen wollte. Damit verließ sie die beiden wieder, nicht ohne einen angemessenen Gruß, ließ die Türe zum Gebäude jedoch offen stehen. Offenbar sollte etwas von der frischen Morgenluft hinein gelangen, weshalb sie die Türe wohl überhaupt erst geöffnet hatte.

"Willst du noch auf Meowés warten?"
fragte Astaldo Gwaenas unverwandt, starrte dann jedoch verblüfft auf dessen Gesichtsausdruck.


_______________

Wenn du wissen willst, wie groß du wirklich bist, dann darfst du dich nicht mit einer Messlatte messen, die kleiner ist als du!

Möchtegern-Hauptmann

THIS IS GONDOR!!!!
FOR FARAMIR!!!!

Gwaenas Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 357

09.11.2008 10:53
#14 RE: Straßen und Wege in Osgiliath — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Mit Astaldo auf der Bank vor dem Lazarett

Gwaenas wunderte sich sehr über seinen Vorgesetzten, den er noch nie so menschlich und freundlich erlebt hat. ' Was ist denn mit dem passiert? '
Astaldo wollte mit ihm zur Feldküche gehen! ' Gwaenas, blamier´ dich nicht schon am frühen Morgen!' rief er sich zur Ordnung.

Da öffnete sich die Tür des Lazarett mit einem Geräusch und Gwaenas schaute mit Astaldo, wer nun auf den Weg treten wollte.
Dort stand die hübsche junge Frau von gestern abend in der Tür! Der junge Mann war wie vom Donner gerührt!
Wie hübsch sie war mit ihren dunklen, langen, lockigem Haar! Schlank und vielleicht etwas kleiner als er, mit einem anmutigen Gesicht und klaren braunen Augen ... Gwaenas war wie verzaubert!
Mechanisch erwiederte er ihren Morgengruß und bemerkte verblüfft, dass Astaldo die junge Frau kannte und sich auch an ihren Namen erinnerte. 'Woher kennt der denn dieses bezaubernde Wesen?'
Gebannt lauschte Gwaenas ihrer angenehmen Stimme, wobei er aber gar nicht so recht mitbekam, was sie erzählte, so verwirrt war er. Sein Herz schlug schneller und er hatte feuchte Hände ... 'Ich muss sie unbedingt kennen lernen!' war sich der junge Mann sicher und fragte sich, wie er es wohl anstellen könnte, Larena näher zu kommen.

Da verschwand die Heilerin auch wieder ins Innere des Hauses, nachdem sie ihnen einen Gruß gewünscht hatte. Gwaenas starrte auf den Fleck, wo sie gestanden hatte und ihre Stimme klang ihm noch nach. 'Larena ...was für ein ...'

Plötzlich fragte ihn sein Banknachbar etwas und schaute ihn merkwürdig an. Gwaenas landete wieder in der Wirklichkeit. Dabei wurde ihm schlagartig klar, dass er wohl eben ziemlich dümmlich ausgesehen haben muss! Ihm wurde schrecklich heiß und er wurde blutrot. " Ähm - ja ... Was hast du eben nochmal gesagt?" stotterte er kläglich.

------------------------------------------------



Der Tollpatsch unter den Waldläufern

Astaldo Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 218

10.11.2008 10:39
#15 RE: Straßen und Wege in Osgiliath — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

bei Gwaenas:

Astaldo grinste, als er erkannte, was da in Gwaenas wohl vorging. Die Röte in seinem Gesicht und jene vollkommen erscheinende Abwesenheit des Jungen sprachen ihre eigene Sprache.
„Ich fragte, ob du noch auf Meowés warten wolltest“, wiederholte er geduldig und noch immer mit einem Lächeln im Gesicht. „ Aber ich glaube, das ist dir gerade gar nicht mehr so wichtig, kann das sein?

Wenn du meinen Rat hören willst, Junge, dann mach dir da nicht zu viele Hoffnungen. Larena stammt aus wohl angesehenem Haus. Ihrem Vater obliegt die Führung der Häuser der Heilung in der weißen Stadt. Nichts für raubeinige Soldaten wie uns. Aber guten Geschmack hast du, das muss ich dir lassen.
Kommst du nun? Ich habe nicht vor, am Ende die Reste von den Tischen kratzen zu müssen, um noch was zu essen zu bekommen.“


Dabei war Astaldo längst aufgestanden und drängte nun in Richtung der Küche.


_______________

Wenn du wissen willst, wie groß du wirklich bist, dann darfst du dich nicht mit einer Messlatte messen, die kleiner ist als du!

Möchtegern-Hauptmann

THIS IS GONDOR!!!!
FOR FARAMIR!!!!

Gwaenas Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 357

11.11.2008 22:51
#16 RE: Straßen und Wege in Osgiliath — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Mit Astaldo auf der Bank vor dem Lazarett

Astaldo hatte genau erkannt, was gerade in ihm vorgegangen war, als er diese hübsche Heilerin gesehen hatte! Denn er grinste ihn breit an und Gwaenas rutschte verlegen auf der Bank herum. ' Warum werde ich auch immer gleich so rot?'
Er seufzte.

Doch Astaldos weitere Worte über die Frau weckten nur mehr sein Interesse. Zwar vernahm Gwaenas, dass der Ältere ihm einen guten Geschmack bescheinigte, doch er dachte:
' Ach, du bist alt. Was weißt du schon von uns jungen Kerlen?' Aber er sprach: "Raubeinig? Das bin ich sicher nicht! Außerdem habe ich eine gute Erziehung genossen! Mein Elternhaus ist gewiss nicht das Ärmste in Andrast gewesen!" Er dachte kurz daran, wie er doch als recht verwöhnter Junge in einem guten Hause aufgewachsen war. Mit Dankbarkeit dachte er an seine Eltern.

Plötzlich besann er sich auch der Anrede zu seinem Vorgesetzten und meinte unschlüssig: " Ihr könnt ja schon voraus gehen; ich komme dann nach. Vielleicht taucht Meowés bald hier auf, wo ich ihn doch schon gesehen habe!" Er nickte Astaldo zu.

Im Stillen rang er aber mit sich, ob er nicht doch in das Lazarett gehen sollte, um vielleicht ein Wort mit Larena zu wechseln. ' Nur, wie fange ich das an? Ich könnte mich ja nach Erchirion erkun ... nein ! Lieber nicht!' Erschrocken lies er den Gedanken unvollendet. Unsicher nagte er an seiner Unterlippe und wartete, dass der Ältere endlich ging, damit er neue Möglichkeiten ausdenken konnte, um mit Larena in Kontakt zu kommen.

------------------------------------------------



Der Tollpatsch unter den Waldläufern

Astaldo Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 218

12.11.2008 04:34
#17 RE: Straßen und Wege in Osgiliath — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten


bei Gwaenas:

Astaldo schüttelte den Kopf und in Gedanken zuckte er mit den Schultern in sich hinein.

„Mach, was du meinst. Aber denk daran, dass du im Stall erwartet wirst. Also trödel nicht zu lange!“

Damit wandte er sich immer noch leise lächelnd um und ging seinen Weg zur Küche und damit zu einem, wie er hoffte, verheißungsvollen Frühstück, das dort auf ihn wartete.


_______________

Wenn du wissen willst, wie groß du wirklich bist, dann darfst du dich nicht mit einer Messlatte messen, die kleiner ist als du!

Möchtegern-Hauptmann

THIS IS GONDOR!!!!
FOR FARAMIR!!!!

Gwaenas Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 357

17.11.2008 10:12
#18 RE: Straßen und Wege in Osgiliath — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Auf der Bank vor dem Lazarett

Gwaenas schielte zu der geöffneten Tür des Lazaretts und überlegte: ' Ich könnte nur einen kurzen Blick hinein werfen; vielleicht sehe ich Larena! Mir reicht ja schon ein Blick auf dieses hübsche Mädel!'

Unsicher schaute er sich wieder um, ob ihn vielleicht jemand beobachtete oder ob Meowés nicht doch gerade zu ihm kommt. Aber die Männer strebten der Feldküche zu oder gingen ihren Verpflichtungen nach und achteten nicht auf den jungen Mann, der nervös seine Hände knetete , auf seiner Unterlippe herum kaute und unsicher um sich blickte.

Schließlich überwand sich Gwaenas und stand auf. Er zupfte seine Kleidung zurecht, die er vorhin nur rasch angezogen hatte. Mit seiner Hand strich er sich die dunklen Locken aus dem Gesicht und atmete tief durch, als er nun durch die Tür in den Flur des Lazarett trat.

tbc: Lazarett

------------------------------------------------



Der Tollpatsch unter den Waldläufern

Denethor Offline

Truchsess von Gondor


Beiträge: 2.312

01.12.2008 05:56
#19 Straßen und Wege in Osgiliath — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten
cf: Feldküche

Der Truchsess traf passenderweise vor der Feldküche auf Candlung. Gemeinsam mit ihm inspizierte er nun der Wehrhaftigkeit von Osgiliath. Candlung, der als Hauptmann natürlich über alle Kleinigkeiten unterrichtet war, konnte Denethor gut Auskunft geben, wo die Stärken waren, wo aber auch Schwächen lagen. An der Brücke über den Anduin trafen sie auf Elerson, der ziemlich mitgenommen aussah. Es entstand für Candlung eine ziemlich unangenehme Situation, die der Truchsess jedoch schnell lösen konnte. Die drei Männer unterhielten sich allein miteinander. Selbst Tirion und seine Männer waren nicht in Hörweite.

»Hört zu, Elseron«, sagte der Truchsess. »Candlung wird Euch nur eine Woche vertreten können. Er hat mich schon vor Jahren gebeten, dass er nicht mehr der Heerführer in Osgiliath ist und schweren Herzens habe ich ihm meine Erlaubnis gegeben, nur mehr ein einfacher Hauptmann zu sein. Ich fürchte, dass ich es mir mit ihm verderbe, wenn ich ihn länger als sieben Tage wieder mit der schweren Ausübung dieses Amtes belaste.

Ich hoffe, dass Ihr Elseron bis dahin genügend Zeit mit Eurer Familie verbringen konntet und danach hier wieder Euren Dienst verseht.«


Der Truchsess blickte Elseron in die grauen Augen, der ihn erstaunt ansah. So schnell hatte er nicht zu hoffen gedacht, wieder in sein Amt zu kommen.

»Nun lasst uns jedoch überlegen, wie wir das Ostufer von Osgiliath besser schützen können. Denn der unbehelligte Späher auf der Ostseite ist noch immer ein Fauxpas, den wir uns nicht erlauben dürfen. Osgiliath ist schließlich der wichtigste Stützpunkt, der standhalten muss! Sonst bleibt uns nur noch Minas Tirith als Rückzugsort und dort kann man uns zumindest immer noch aushungern.«

Die beiden Hauptmänner nickten und gemeinsam beratschlagten sie über einen guten und sicheren Weg, Osgiliath zu schützen. Die Waldläufer Faramirs, welche vorerst in Osgiliath bleiben sollten, würden dabei eine wichtige Rolle spielen. Die drei erfahrenen Männer hatten bald eine Lösung gefunden und der Truchsess wollte sich nun wieder zum Hauptplatz begeben, denn die Zeit bis zum Aufbruch seiner Söhne schritt schnell voran.

»Elerson«, sagte Denethor. »Ich hoffe, Ihr werdet mich auf meinem Weg nach Minas Tirith begleiten. Ich wünsche, dass der Prinz von Dol Amroth in die Häuser der Heilung gebracht wird, sollte dieses kurze Stück Weg für ihn nicht lebensgefährlich sein.«

»Gerne begleite ich Euch, Herr von Gondor«, erwiderte Elseron und verneigte sich leicht.

Gemeinsam begaben sie sich zum Lazarett, vor dem mittlerweile ein gut gepolsteter Wagen für eine bequeme Fahrt des Prinzen bereit stand.

»Übrigens. Gestern wurde ich von einer Heilerin — nun ja, diese haben sowieso immer ein loses Mundwerk — fast aus dem Lazarett hinausgeworfen. Wer ist das Weib, das meint dem Truchsess und Herrscher Gondors Befehle zu erteilen?«

Elseron schmunzelte, während Candlung das Gesicht verzog. »Das wird Larena, die Schwester Rydons gewesen sein. Sie hilft ihrem Bruder — einer unserer besten Heiler — bei der Arbeit … Sie hält das Lazarett für ihr Reich und erlaubt niemanden sich unbefugt ihren Patienten zu nähern …«

»Ja …«, fügte auch Candlung hinzu. »Selbst den Hauptmännern erlaubt sie nicht nach den verletzten Soldaten zu sehen, wenn es ihr nicht recht ist …«

»Und ihr lasst euch das gefallen?«

Die beiden Männer zuckten mit den Schultern. Mit der Heilerin war nicht zu spaßen. Schon gar nicht, wenn die Aussicht bestand, dass sie selbst einmal verletzt werden könnten und auf ihre Hilfe angewiesen waren …

tbc: Lazarett

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Meowés Offline

Waldläufer in Ithilien


Beiträge: 635

04.12.2008 03:26
#20 RE: Straßen und Wege in Osgiliath — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten
Meowés wollte eigentlich auf direktem Wege zu Gwaenas und Curon gehen, doch er verlor sie aus den Augen und ging noch einmal um eine Hausecke.
›Wo stecken die denn?‹ Er ging weiter, und einige Minuten verstrichen. Er fand sie nicht mehr, sie waren wie verschwunden.

›Ob sie noch einmal zum Schlafsaal gegangen sind?‹Er wartete kurze Zeit und sah sich die ganze Zeit um. Doch sie kamen einfach nicht.
›Wo bleiben die?‹
Er beschloss essen zu gehen. Vielleicht waren sie ja schon beim Frühstück und hatten ihn vorhin garnicht bemerkt. Er ging auf direktem Wege zur Feldküche.

Feldküche

-----------------------------------------------------
Meowés

Faramir Offline

Heermeister von Gondor


Beiträge: 2.081

21.12.2008 04:18
#21 RE: Straßen und Wege in Osgiliath — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

cf: Lazarett

Während Faramir in Richtung des Hauptplatzes ging, überlegte er, ob er Denethor wegen der Maßnahmen am Lazarett ansprechen sollte, denn mehrere Soldaten damit zu beschäftigen, eine einzelne Frau festzuhalten, erschien ihm übertrieben. Doch er verwarf den Gedanken, denn er war selbst über Larenas Verhalten empört und hatte keine Lust, wegen dieses dummen Weibes einen Streit mit dem Truchsess zu riskieren.

"Ich sollte nicht mehr weiter daran denken, sondern mich auf den Auftrag im Süden konzentrieren!"

Doch er konnte seine Gedanken nicht alleine darauf lenken, denn noch etwas beschäftigte ihn: Erchirion hatte keinerlei Einsicht gezeigt, vielmehr hatte Faramir gemerkt, dass sein junger Vetter ausgesprochen wütend war.

"Wenn Denethor ihm in Minas Tirith den Kopf wäscht, soll es mir nur Recht sein. Dieser hochmütige Fürstensohn hätte es verdient!"

--------------------------------------------
"Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."

Dergolad Offline

Waffenmeister von Dol Amroth


Beiträge: 301

21.12.2008 17:42
#22 RE: Straßen und Wege in Osgiliath — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Dergolad hatte eine erholsame Nacht hinter sich gebracht und hatte sich nachdem er ausgeruht erwacht war auf den Weg gemacht um sich ein Frühstück zu besorgen, bevor er noch einmal versuchen würde Erchirion zu besuchen.
Noch hatte er die Feldküche nicht erreicht als er vor sich eine Gestalt wahrnahm, die ihm deutlich bekannt vorkam.

Nun, Erchirion hatte nicht mit ihm über seine Zwistigkeiten reden wollen, aber der Waffenmeister war sich dennoch sicher, dass zwischen dem Heermeister und dem Prinzen etwas schwelte, was ihm nicht gefallen mochte.
Mit wenigen Schritten trat er an Faramir her.
»Guten Morgen, Herr Faramir. Verzeiht, wenn ich Euch vermutlich von Eueren Pflichten abhalte. Vermutlich steht Ihr bereits kurz davor aufzubrechen. Aber wenn Ihr ein paar Momente für mich erübrigen könntet? Ich mache mir ein wenig Sorgen um Erchirion, meinen ehemaligen Schüler...und das nicht nur wegen seiner Verletzung.«

Erst jetzt wurde ihm bewusst, dass er sich vielleicht hätte vorstellen sollen und für einen Moment senkte er den Kopf. »Ich glaube, ich vergaß mich Euch vorzustellen. Mein Name ist Dergolad, Waffenmeister des Fürsten von Dol Amroth... «

-----------------------------------------------
"No one fights for kingdom, no one fights for gods. No one fights for heart and home, no one fights the odds.
No one fights for power, or what the sword defends. You fight because you want to live; you fight to save your friends"

Faramir Offline

Heermeister von Gondor


Beiträge: 2.081

22.12.2008 09:45
#23 RE: Straßen und Wege in Osgiliath — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten
Faramir wurde aus seinen Gedanken herausgerissen, als ihn ein Mann ansprach, der offensichtlich nicht zu den Streitkräften des Truchsess gehörte, sondern das Abzeichen des Schwanenschiffs von Dol Amroth trug. Als er seinen Namen nannte, erkannte ihn Faramir wieder.

"Dergolad!" rief Faramir. "Ja, jetzt erinnere ich mich! Allzu selten habe ich Gelegenheit, die Heimat meiner Mutter zu besuchen, doch dich habe dort schon einmal gesehen. Leider habe ich jetzt gerade nur wenig Zeit, denn ich muss Osgiliath tatsächlich noch zu dieser Stunde verlassen. Mein Bruder und unsere Männer warten bereits am Hauptplatz. Gehen wir gemeinsam dorthin, während wir über Erchirion sprechen!"

Zu zweit schritten sie in Richtung Hauptplatz. Dabei sagte Faramir zu Dergolad:

"Erchirion wurde im heldenhaften Kampf gegen Orks in Ithilien verletzt - er hat dabei einem Kameraden das Leben gerettet. Seine Heilung macht einige Fortschritte, vielleicht wird er noch heute nach Minas Tirith verlegt und nach seiner Genesung soll er sich in Dol Amroth erholen. Doch leider hat er sich in den letzten Tagen nicht nur heldenhaft verhalten."

Der Heermeister seufzte, ehe er fortfuhr.

"An Tapferkeit und Geschick mit Waffen wird Erchirion nur von Wenigen übertroffen. Doch es mangelt ihm an Bescheidenheit, Besonnenheit und Geduld, insbesondere im Umgang mit jüngeren Kameraden. Aber dass wird dich als seinen ehemaligen Lehrer gewiss nicht verwundern!

Ich kann nur kurz darauf eingehen: Mit einem jungen Kameraden, Meowés, trieb er dumme Scherze, als dieser zum ersten Mal ein Tier ausnahm. Einen anderen, Gwaenas, beschimpfte er heftig wegen dessen ungeschickten Verhaltens und warf später einen Stein nach ihm. Da ein solches Verhalten für einen Mann seines Alters, einen Offizier und einen Fürstensohn gänzlich inakzeptabel ist, habe ich ihm gestern eine deutliche Strafpredigt gehalten. Gerade habe ich ihn besucht und gemerkt, dass er mir deswegen grollt."


Mittlerweile hatten sie den Hauptplatz erreicht.

Hauptplatz

--------------------------------------------
"Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."

Dergolad Offline

Waffenmeister von Dol Amroth


Beiträge: 301

22.12.2008 17:48
#24 RE: Straßen und Wege in Osgiliath — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten
Dergolad blieb an Faramirs Seite als dieser dem Hauptplatz zustrebte.
Er konnte verstehen, dass dem Heermeister daran gelegen war den Aufbruch nicht weiter zu verzögern. Und nichts lag dem Waffenmeister ferner als Faramir von seinen Pflichten abzuhalten.

Ernst lauschte er den Ausführungen des Heermeisters, als dieser auf Erchirion zu sprechen kam.
Seinem Gesprächspartner schien die Stimmung in der er sich von seinem Vetter getrennt hatte nicht zu behagen.
Nachdem Faramir geendet hatte nickte Dergolad.
»Ich nehme es als Kompliment, wenn Ihr Erchirions Waffenfähigkeiten lobt. Immerhin habe ich in einigen Jahren versucht ihm diese nahe zu bringen und nichts freut einen Lehrer mehr, als wenn seine Schüler gelobt werden.
Das was Ihr sonst noch zu berichten habt gefällt mir allerdings weniger. Sicher, Erchririon ist nicht unbedingt ein geduldiger Mensch. Aber dass er so mit Jüngeren umgeht und vor allem mit jungen Männern, die noch weit unter seinem Erfahrungsschatz liegen, passt nicht zu ihm.
Man könnte fast meinen, dass er mit etwas unzufrieden ist und das an den anderen auslässt.«


Der Waffenmeister dachte einen Moment nach und blieb kurz stehen um Faramir in die Augen sehen zu können. »Nach allem, was ich jetzt in der Kürze von Euch gehört habe denke ich, dass es keinen Sinn macht im Augenblick in Erchirion zu dringen um heraus zu finden, was vorgefallen ist, dass er sich so verhält. Ich hoffe, er hat sich sonst benommen wie es einem Fürstensohn zukommt. Nur ungern möchte ich seinem Vater nur von Kritik berichten müssen. Sein Groll wird verfliegen, aber im Moment können weder Ihr noch ich etwas tun um ihn zu besänftigen. Er wird irgendwann einsehen, dass er einen Fehler gemacht hat.«

Die Nachricht, dass man den Prinzen nach Minas Tirith bringen wollte zeigte ihm, dass man um dessen Wohl besorgt war und ihm die bestmögliche Versorgung zukommen lassen wollte. »Spricht denn etwas dagegen, dass er mich für eine Weile nach Dol Amroth begleitet, wenn er wieder genesen ist? Vielleicht kann ich dann ein wenig auf ihn einwirken und versuchen herauszufinden, woher dieses seltsame Verhalten gekommen ist. Auf jeden Fall werde ich, solange er in den Häusern der Heilung bleiben muss, in seiner Nähe bleiben.«

Während ihres kurzen Gesprächs hatten sie den mittlerweile gut bevölkerten Hauptplatz erreicht.

tbc: Osgiliath-Hauptplatz

-----------------------------------------------
"No one fights for kingdom, no one fights for gods. No one fights for heart and home, no one fights the odds.
No one fights for power, or what the sword defends. You fight because you want to live; you fight to save your friends"

Denethor Offline

Truchsess von Gondor


Beiträge: 2.312

12.01.2009 21:01
#25 Straßen und Wege in Osgiliath — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten
cf: Hauptplatz in Osgiliath

Auf dem Weg zum Lazarett mit Dergolad und Candlung

Der Truchsess nickte nur zur Antwort Dergolads und ging nun entschlossenen Schrittes in Richtung des Lazaretts. Candlung begleitete sie ein Stück des Weges und erwähnte gegenüber dem Truchsess, dass einige Waldläufer nun auf das Ostufer gingen, um die Wachen da zu verstärken.

»Ein wenig spät, oder?«, hob der Truchsess skeptisch seine Augenbraue. »Zu Mundarions Zeiten, dem Vorgänger meines Sohnes Faramirs, waren die Waldläufer zumindest Männer, die zeitig aufstanden und ihren Dienst nicht erst antraten, wenn die Sonne schon hoch am Himmel stand.«

Tatsächlich stand die Sonne mittlerweile recht hoch am Himmel und es ging eher auf Mittag zu und der Morgen war schon fern. Der Truchsess war viel länger in Osgiliath aufgehalten worden, als er beabsichtigt hatte und das verärgerte ihn. Deshalb war er bereitete ihm es eine gewisse Freude, Fehler am Verhalten Faramirs zu finden.

»Ihr müsst bedenken«, wandte der alte Candlung ein, »die Waldläufer sind erst gestern hier in Osgiliath eingetroffen …«

»… und hatten den Nachmittag frei, um sich zu erholen. Ich weiß bescheid! Doch lassen wir das … Wer befehligt die Waldläufer, welche hier in Osgiliath sind?«

»Astaldo, Artamirs Sohn.«

»Astaldo …«, sagte der Truchsess halb zu sich selbst. Er erinnerte sich an dessen Versagen, als er zu seinem Schutz bestellt war. Doch er wusste, dass er ein guter und treuer Soldat Gondors war. »Etwas großspurig und hält viel auf seine Meinung. Vielleicht etwas zu viel … Achtet etwas darauf, dass er keine übereilten Befehle erteilt, um große Heldentaten zu begehen. Doch er ist ein guter Mann, absolut verlässlich …«

tbc: Lazarett

~~~~~~~~~~~~~~~~~~~~

Seiten 1 | 2
 Sprung  
Xobor Ein Kostenloses Forum | Einfach ein Forum erstellen
Datenschutz