Mit Rydon, Denethor und Dergolad (Emeldir mit einbezogen)
Mittlerweile hatte auch Erchirion den Laut des Horn Gondors vernommen. Dies ließ ihn wissen, dass seine Vettern nun in Richtung Süd-Gondor aufgebrochen waren. Wie gerne wäre er dabei gewesen. Wären sie nur nicht Jagen gegangen. Doch nun, nachdem er Emeldir dort, seinen Rausch ausschlafend, liegen sah, kam es ihm in den Sinn, dass dieser Mann und sein Gefährte möglicherweise nicht mehr Leben würden, wenn Thenar und Erchirion nicht auf sie gestoßen wären.
Doch der Prinz schob die unschönen Gedanken über diesen Vorfall zur Seite, als nun der Truchsess persönlich, gefolgt von Dergolad, in das Zimmer trat. Erchirion hoffte, dass nun endlich eine Verlegung anstand, denn er war wirklich ungeduldig. Deshalb schaute er den beiden älteren Männern auch mit möglichst wachem Blick entgegen, auch wenn es den Prinzen sehr anstrengte. Aber immerhin hatte Rydon sein Einverständnis mittlerweile gegeben.
Als Denethor ihn ansprach, dass er schon ein wenig besser aussah, verzog der Waldläufer kurz seinen Mund zu einem schiefen Lächeln. „Was mir gar nicht von Nutzen ist ...“ murrte er. „Deine Söhne sind längst über alle Berge ...“ Diese Mission würde ohne ihn erfüllt werden und all die Männer würden mit viel Ruhm und Ehre nach Hause zurück kehren. Erchirion seufzte und beobachtete dann wie der Heiler zu einen der hölzernen Schränken ging.
Währenddessen war Emeldir aus seinem komaähnlichen Schlaf erwacht. Er hatte wohl bemerkt, dass sich mehr Leute als gewöhnlich hier aufhielten, deshalb hob er kurz seinen Kopf, nur um sich im nächsten Moment abzuwenden und weiter zu schlafen. Du Narr ... Erchirion wusste im ersten Moment nicht was er vom Verhalten des Meldereiters halten sollte. Schließlich stand hier der Truchsess, dem gegenüber er Respekt zu zollen hatte. Aber möglicherweise hatte er ihn auch gar nicht erkannt. Erchirion hoffte wirklich, dass die ganze Geschichte keine Konsequenzen für den Mann hatte. Schließlich war Osgiliath ein Feldlager. Und Soldaten stand es nicht zu sich hier so voll laufen zu lassen, wie es Emeldir getan hatte. Denn von einem genussvollen Alkoholkonsum konnte man hier nicht mehr sprechen.
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Hinfallen, Aufstehen, Krone richten, weiter gehen ...
Der Truchsess lauschte aufmerksam den Worten des Heilers, der sich — sehr zu seinem Gefallen — in der Gegenwart eines Herrschers zu benehmen wusste. Auch der Inhalt der Worte, stimmte den Truchsess milde. Erchirion konnte nach Minas Tirith verlegt werden und somit konnte er endlich aus dieser Stadt aufbrechen, in welcher er sich schon viel zu lange aufhielt.
Denethor lächelte den Heiler leicht an, als er sagte: »Der Wagen für den Prinzen steht schon seit einigen Stunden vor dem Lazarett bereit.«
Dann wandte er sich an seinen Neffen: »Erchirion — wir teilen das selbe Schicksal. Auch ich wäre lieber nach Lebennin geritten und hätte mein Volk dort von diesen Banditen befreit. Auch ich darf nicht mehr in Schlachten reiten und muss die Heldentaten meinen Söhnen überlassen. Du jedoch wirst noch in vielen Schlachten die Gelegenheit haben, dein Geschick unter Beweis zu stellen und für Gondor Heldentaten zu begehen.«
Noch immer war ein kleines Lächeln auf dem Gesicht des Truchsess. »Damit du das jedoch wieder kannst, musst du dich schonen und dein Temperament zügeln. Du wirst auf die Worte der Heiler hören und dich so lange schonen, bis sie dir erlauben aufzustehen und die Häuser der Heilung zu verlassen.«
Denethor sah seinem Neffen fest in die Augen und bemerkte seinen Widerwillen. Der Prinz von Dol Amroth hatte ein ähnliches Temperament wie sein Erstgeborener Boromir. Diesen hatte Denethor zähmen können und ihm aufzeigen können, dass Soldaten ihre Gefühle im Zaum halten mussten, wenn sie wirklich gut werden wollten. Erchirion würde das auch einsehen und eine lange Ruhepause würde ihm wohlmöglich ganz gut tun.
»Das ist ein Befehl, Erchirion«, fügte der Truchsess ernst hinzu. Denethor wusste, dass Erchirion es liebte Soldat zu sein und er hoffte, dass er das nicht leichtsinnig aufs Spiel setzen würde.
Im Zimmer mit Erchirion, Denethor und Rydon (und wohl auch noch Emeldir)
Die Entscheidung des Heilers eine Verlegung Erchirions zuzulassen schien die Laune des Truchsessen zu heben. Zumindest zeigte dieser ein feines Lächeln als er sich an seinen Neffen wandte. Dennoch kam Erchirion auch diesmal nicht ohne eine Ermahnung seines Onkels davon und Dergolad musste sich zurückhalten zustimmend zu nicken, kannte er doch das unruhige Gemüt seines ehemaligen Schülers nur zu gut.
Auch Denethor war sich wohl mehr als bewusst, dass der Sohn Imrahils schon früher als es den Heilern recht sein mochte, versuchen würde ihren Fängen zu entkommen. Insoweit war der Befehl Denethors durchaus verständlich. Leise trat nun auch der Waffenmeister an Erchirions Bett. »Erchirion, Dein Oheim hat Recht mit dem was er sagt. Es hilft keinem, wenn Du versuchen würdest gegen den Rat der Heiler zu handeln. Es sei denn Du würdest Wert darauf legen den Rest Deines Lebens an diese Verletzung erinnert zu werden…«
Anschließend wandte er sich mit dem gebührenden Respekt an Denethor. »Herr Truchsess, wenn es Euch recht ist, dann könnten sich meine Begleiter, welche nur auf meine Aufforderung zum Aufbruch warten, dabei behilflich sein Erchirion auf den Wagen umzubetten. Vermutlich ist es für Rydon hilfreich, wenn er dahingehend einige helfende Hände zur Verfügung hat.«
Der Heiler schien bezüglich des Vorschlages keine Einwände zu haben…oder er wollte sie in Gegenwart des Truchsessen nur nicht laut äußern. Da aber Denethor wohl daran gelegen war Osgiliath so rasch wie möglich hinter sich zu lassen hatte Dergolad das Gefühl, dass es Sinn machte, wenn sie sich ein wenig sputeten und den Prinzen soweit reisefertig machten, dass sie ihren Weg alsbald antreten konnten.
----------------------------------------------- "No one fights for kingdom, no one fights for gods. No one fights for heart and home, no one fights the odds. No one fights for power, or what the sword defends. You fight because you want to live; you fight to save your friends"
Im Zimmer mit Denethor, Dergolad, Rydon und Emeldir
Wagen ... natürlich ... war ja klar, dass man ihn nicht Reiten ließ. Wie hätte er sich überhaupt nur Hoffnungen machen können. Wie hatte Erchirion überhaupt nur annehmen können, man würde ihm ein wenig Ehre lassen und nicht noch mehr erniedrigen. Doch sobald er später nur die Beine dann aus dem Bett schwang, würde er merken, dass er ja kaum in der Lage war auf diesen zu stehen. Reiten fiel deshalb wohl aus, was er einfach einsehen musste. Denn es würde ihm wenig nützen, wenn er wieder vom Pferd rutschte. Trotzdem war das ganze eine ziemliche Erniedrigung für ihn. Und das erkannte sicher auch Denethor und Dergolad in seinem Gesichtsausdruck, als der Truchsess den Wagen ansprach.
Aber nun musste er erstmal ein offenes Ohr für die Worte seines Herrn haben. Und diese waren sehr eindringlich und machten ihn darauf Aufmerksam, dass es eben nicht immer nach den Wünschen jedes einzelnen gehen kann und er gefälligst den Worten der Heiler zu folgen hatte, denn dies war ein Befehl. Dergolad bekräftige die Worte schließlich noch in dem er angab, dass der junge Mann doch sicher nicht ein Leben lang ein Krüppel sein wollte. Natürlich wollte Erchirion das nicht, aber langsam regten ihn diese ganzen Vermutungen und Sichtweisen der anderen wirklich auf. Woher sollten sie denn wissen was er dachte und wie er sich gerade fühlte?
„Warum denkt ihr, dass man mir Befehle erteilen muss, damit ich auf mich achte? ... Ihr kennt mich nicht wirklich ... Dergolad, ich bin nicht mehr das Kind dass du einmal kanntest. Ich bin ein loyaler Soldat Gondors und ich weiß was richtig und was falsch ist. Einen Babysitter brauche ich sicherlich nicht ...“ Das musste er nun einmal gesagt haben. Und Denethor? Wie viel hatte dieser schon in seinem Leben mit dem jungen Mann zu tun gehabt? Er erlebte Erchirion doch auch nur aus Erzählungen seiner Söhne. Und Faramirs Urteil sollte man momentan sowieso nicht Glauben schenken.
Plötzlich bewegte sich Emeldir wieder auf seinem Lagen. „ ... Licht aus ... verdammt ... macht das Licht aus ...“ murmelte der Mann ohne die Augen zu öffnen. „Und leise ... seit doch verdammt nochmal leise ...“ Erchirion verdrehte die Augen. Irgendwie hatte er ja tiefes Mitgefühl mit Emeldir, welcher gerade einen großen Verlust zu verarbeiten hatte. Doch hatte der Soldat noch nicht begriffen, dass sich der Truchsess persönlich im Zimmer aufhielt?
Hoffentlich brachen sie bald auf. So konnte der Prinz wenigstens auch der Mahlzeit entgehen, welche Larena für ihn besorgen wollte. Wenn sie sich denn überhaupt nochmal hier blicken ließ ... Das Gespräch mit Denethor schien ja nicht sonderlich gut verlaufen zu sein.
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Hinfallen, Aufstehen, Krone richten, weiter gehen ...
Denethor hörte die Einwürfe Erchirions mit ausdruckslosem Gesicht an, doch tauschte er mit Dergolad einen Blick aus und er wusste, dass der andere kleine Mann ihn verstand. Sie beide waren wohl der selben Meinung, dass Erchirion sich an einer Stelle angegriffen fühlte, wo ihm niemand Vorwürfe machte. Das beide Männer — nicht zuletzt aus Freundschaft zu seinem Vater Imrahil — wollten, dass Erchirion schnell gesund würde, schien ihm gar nicht in den Sinn zu kommen. Stattdessen sah er nur, dass man ihn wie ein Kind behandelte.
›Mein lieber Erchirion‹, sagte Denethor in Gedanken zu seinem Neffen, ›Wärest du nicht mein Verwandter, so sähe ich keinen Grund, mich länger als nötig mit dir zu beschäftigen …‹
Denethor las in Erchirions Herzen viel über seinen Ärger, weil er glaubte nicht recht behandelt zu werden — weder nach seinem Können, noch nach seinem Ansehen. Doch Denethor war nicht wie Faramir. Er hatte kein Mitleid für Erchirion, der sich — nach Denethors Meinung — völlig zu unrecht zurückgesetzt fühlte. Für jammernde Männer hatte der Truchsess nichts übrig. Ein Mann wurde an seinen Taten und seinem Auftreten gemessen. Nicht an seinem Namen oder der Herkunft seiner Familie. Doch der Truchsess würde dem Prinzen von Dol Amroth schon beibringen, was einen echten Soldaten Gondors ausmachte, auch wenn es Erchirion oft nicht gefallen würde. Doch er war es Imrahil schuldig, dass sein Sohn nicht bloß ein arroganter, sich ewig missverstanden fühlender Mann blieb.
Der Truchsess überlegte gerade, was er sagen könnte, doch Dergolad hatte bereits das Wort ergriffen. Der Herrscher Gondors achtete jedoch nicht darauf, denn der andere Verletzte im Zimmer rührte sich und benahm sich recht ungehörig. Denethor trat zu dessen Bett. Als Rydon gerade mit einem Trank für Erchirion vorbei kam, fragte er ihn leise, was mit dem Soldaten passiert war. Rydon klärte ihn auf, dass es sich hier um Emeldir handelte, der beim Angriff der Orks dabei war und seinen Kameraden verloren hatte. Über den Kummer hatte er wohl gestern viel zu viel getrunken. Denethor nickte und Rydon ging weiter, um Erchirion sein Beruhigungsmittel zu geben.
Am Bett Emeldirs
»Emeldir«, sagte Denethor in einem ruhigen Befehlston, während er überlegte, ob Emeldirs Vater wohl gewusst hatte, dass Emeldir der Name von Berens Mutter gewesen war.
»Ich will meine Ru… «, grummelte Emeldir, wollte jedoch wissen, wer ihn schon wieder störte. Als er den Truchsess erblickte und schließlich erkannte, wurde er leichenblass und rollte sich halb aus dem Bett, um denn umständlich aufzustehen. »Herr Denethor«, sagte er mit entsetzten und angsterfüllten Augen.
Denethor blickte den Mann forschend an und las in dessen Augen, wie es ihm ging. Der Kummer um seinen Freund und die Angst nach dem Kampf steckte ihm noch in den Gliedern. Doch abermals fiel es Denethor schwer Mitleid zu empfinden, oder er meinte zumindest, dass Mitleid dem Mann nicht weiterhelfen würde, sondern ihn noch in seinem Kummer bestärken würde.
»Emeldir«, sagte der Truchsess ruhig und mit ausdrucksloser Stimme. »Wieso ist ein Soldat Gondors in deinem Zustand? Wieso bist du betrunken gewesen?«
Emeldir begann zu zittern. Er wusste, dass es nicht gestattet war, sich als Soldat zu betrinken — auch nicht, wenn man nicht im Dienst war. Er fürchtete, dass er nun seine Arbeit verlieren würde. Dabei war er doch mit Leib und Seele Soldat. »Herr … mein Freund Melnach … die Orks … Verzeiht mir bitte!«
Der Truchsess ging um das Bett herum und stellte sich vor den Soldaten auf. Groß gewachsen war dieser, doch überragte ihn Denethor trotzdem um ein kleines Stück. Denethor legte Emeldir die Hand auf die Schulter. Er spürte, wie der Mann nun noch mehr zitterte und nicht mehr wagte, seinem Herrn in die Augen zu sehen.
»Schau mich an, Emeldir!« Denethor sprach erst weiter, als Emeldir es endlich wagte, den Kopf zu heben. »Tag für Tag stehen Gondors Soldaten den Feinden Mordors gegenüber. Tag für Tag müssen viele tapfere Soldaten ihr Leben lassen. Sie hinterlassen oft Frauen, Kinder.«
Denethors Gesichtsausdruck wurde nun eindringlicher und entschlossener. Über seiner Nasenwurzel bildeten sich zwei Falten.
»So groß der Schmerz auch ist — wir dürfen nicht an ihm verzweifeln, sondern den Kummer in Wut und Tapferkeit umwandeln und den Kreaturen Mordors um so entschlossener entgegentreten.
Ich bin bereit euch zu führen, damit wir den Namenlosen und seine ganze Bosheit besiegen und Mittelerde endlich davon befreien. Dann kann in Gondor endlich wieder Frieden herrschen!«
Denethor hielt kurz inne und fuhr dann fort: »Die Frage ist, ob ihr bereit seid, mir zu folgen! Denn allein kann ich es mit dem Namenlosen nicht aufnehmen, so gern ich es mir wünschte. Ich brauche jeden einzelnen mutigen und tapferen Mann Gondors, der bereit ist für mich zu kämpfen — auch wenn der Tod ihn ereilen könnte. Für Gondor!«
Emeldir hatte sich bei den Worten langsam wieder gestrafft. Nun fiel er auf die Knie, obwohl seine Wade dabei sehr schmerzte. »Ich bin bereit zu kämpfen! Für Euch, Herr Denethor und für Gondor!« Hilflos blickte er sich um, doch sein Schwert war nirgends zu sehen, um es Denethor noch einmal anzubieten.
»Gut«, sagte der Truchsess. »Dann gib dich nicht wieder dem Alkohol hin, denn er vernebelt deinen Kopf und macht dich nur schwach. Nun steh auf!« Denethor packte Emeldir unter den Armen und half ihm beim Aufstehen. »Leg dich hin und halte dich an die Anweisungen des Heilers! In den Wäldern Ithiliens warten eine Menge Orks darauf von deiner Klinge durchbohrt zu werden.«
»Und von ihr wird das dreckige Orkblut nur so herablaufen«, rief Emeldir nun enthusiastisch und wünschte sich, endlich gesund zu sein.
Der Truchsess nickte nur. Er wandte sich ab und sah in der Nähe der Eingangstür Tirion stehen. Ihn rief er und bat, dass vier seiner Leibwächter kommen sollten, um Erchirion auf den Wegen zu heben. Außerdem sollte nun alles für den Aufbruch des Truchsess vorbereitet werden. Tirion nickte und ging hinaus, um die Befehle auszuführen.
Am Bett Erchirions mit Erchirion, Dergolad und Rydon
Denethor ging nun wieder zu Erchirions Bett, wo Rydon gerade den leeren Becher auf einem kleinen Tischchen abstellte.
Am Bett Erchirions mit Erchirion, Denethor und Rydon
Wortlos hatte Dergolad beobachtet, wie sich Denethor mit dem Soldaten auf der anderen Lagerstatt befasste und Rydon Erchirion den Trank, den er zuvor bereitet hatte, einflößte. Nachdem der Heiler seine Arbeit beendet hatte nickte er diesem dankbar zu und überlegte einen Moment, was wohl in Erchirons Kopf vor sich ging.
Sicher, der Junge fühlte sich, so wie man ihn im Augenblick behandelte bevormundet und war darüber alles andere als glücklich. Aber Dergolad, der ihn schon seit seiner frühen Jugend kannte, wusste auch, dass der Prinz früher oder später begreifen würde, dass dies alles nur zu seinem Besten gedacht war. So sehr er sich auch jetzt dagegen sträuben mochte.
Noch bevor der Truchsess sein Gespräch mit dem anderen Mann beendet und anschließend Tirion weitere Anweisungen bezüglich ihres Aufbruchs erteilt hatte war er kurz an seine ehemaligen Schüler herangetreten und hatte ihm leicht die Hand auf die unverletzte Schulter gelegt. »Erchirion…ich weiß, dass Dir das alles hier gewaltig gegen den Strich gehen muss. Aber bitte halt Dich zumindest für eine Weile zurück bis Du wieder bei Kräften bist. Ich möchte Dich gesund zu Deinem Vater zurückbegleiten dürfen und ihm nicht erklären müssen weshalb sein Sohn wie ein Wrack oder Tagedieb aussieht, der sich mit einem Gegner geprügelt hat, der zu groß für ihn war…«
Ein kleines Lächeln huschte trotz der Sorge, die Dergolad um Erchirion immer noch empfand, über das Gesicht des Waffenmeisters. Es war ihm klar, dass er mit dem Versuch Erchirion zu etwas zu zwingen nicht weit kommen würde. Also musste er den Jüngeren anders dazu bringen mit den Heiler und den Menschen, die versuchten ihm zu helfen wieder zu genesen, zu koorperieren.
Von dem Gespräch, welches Denethor mit dem anderen Soldaten geführt hatte, hatte er nur am Rande mitbekommen um was es gegangen war und im Grunde ging es ihn auch nichts an. Aber immerhin war so viel zu ihm hindurchgedrungen, dass der Mann wohl einen Freund verloren und sich aus Kummer darüber maßlos betrunken hatte. Dessen ungeachtet war sich Dergolad sicher, dass der Mann, sobald er wieder vollkommen nüchtern war, mehr denn je seinen Pflichten folgen würde…und das nicht nur wegen der Worte, die der Truchsess mit ihm gewechselt hatte.
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Erchirion hatte ein richtig mulmiges Gefühl, als Denethor sich nun von ihm abwandte und seine Aufmerksamkeit dem noch vom Alkohol benebelten Emeldir widmete. Er fürchtete wirklich, dass es nun Ärger für den Mann geben würde, welcher mit dem Tod des Kameraden und Freundes nicht angemessen umzugehen wusste.
Aber der junge Waldläufer hatte nicht wirklich die Möglichkeit den Gespräch des Truchsess zu lauschen, denn Rydon kam heran und drückte ihm einen vollgefüllten Becher in die rechte Hand. Unmissverständlich machte er ihm klar, dass er dies trinken sollte, um die Fahrt besser zu überstehen. Es würde ihm ein wenig die Schmerzen nehmen und auch ein bisschen müde werden lassen.
Eigentlich war Erchirion der festen Überzeugung, dass er so etwas nicht brauchen würde. Doch schmerzte die Schulter ja schon beim ruhigen Liegen sehr und er wollte sich gar nicht erst ausmalen wie das bei den Erschütterungen der holprigen Straße erst sein würde. Also trank er das Gebräu, nachdem er zuerst daran gerochen hatte. Ziemlich schnell schüttete er es hinunter, denn gut schmecken tat es wahrlich nicht. Warum musste Medizin eigentlich so oft bitter schmecken? Damit man die Kranken noch mehr quälen konnte? Aber schließlich hatte er den Becher doch geleert und diesen Rydon zurück gereicht.
Die nun folgende Predigt seitens Dergolad ließ Erchirion ohne einen Mucks über sich ergehen. Wahrscheinlich hatte der Waffenmeister ja recht, wahrscheinlich war er einfach nur ein dummer, zu nichts zu gebrauchender Junge. Aber vielleicht machte erst der Umgang mit anderen Personen ihn zu dem was er war. Erchirion suchte ganz gewiss nicht die Schuld bei sich selbst. Daher nickte er nur kurz auf Dergolads Worte hin, erwiderte aber nichts.
„Bei meiner Ausrüstung müsste noch ein frisches Hemd sein. Kannst du mir das reichen?“ fragte er seinen Freund und ehemaligen Ausbilder. Der junge Mann hatte sicherlich nicht vor mit nacktem Oberkörper, welcher nur durch einen Verband bedeckt war, durch die Gegend zu laufen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht hatte sich Erchirion mittlerweile aufgerichtet und die Beine über die Bettkante geschwungen, so dass er nun am Bettrand saß und kurzzeitig gegen den Schwindel ankämpfte.
Dabei hatte er aus den Augenwinkeln den Ausgang des Gesprächs von Denethor und Emeldir beobachtet. Es war doch nicht so schlimm gekommen wie erwartet und Emeldir leistete den Anweisungen des Truchsess folge indem er sich wieder hinlegte.
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Hinfallen, Aufstehen, Krone richten, weiter gehen ...
Denethor sah, wie Dergolad und Rydon dem Prinzen in ein frisches Hemd halfen. Es schien ihm Schmerzen zu bereiten, doch war der Prinz zu stolz sie sich anmerken zu lassen. Täuschen konnte er jedoch niemanden von den Anwesenden.
Inzwischen waren vier Männer seiner Leibwache gekommen und hatten eine Trage aus dem Flur mitgebracht. Diese legten sie nun auf Erchirions Bett und baten ihn, sich darauf zu legen. Als Erchirion zu protestieren begann und meinte, allein gehen zu können, mischte sich Denethor ein.
»Erchirion«, sagte er mit befehlsgewohnter Stimme, »Auch ich möchte dich — ebensowenig wie Dergolad — Imrahil zurück schicken und ihm leider mitteilen müssen, dass sein Sohn nur mehr ein Krüppel ist. Mach es uns und meiner Leibwache doch nicht schwerer als nötig!«
Denethor sah Erchirion scharf an und sah, dass sein Widerstand langsam gebrochen wurde. Nicht, weil er einsah, dass es richtig war, sondern weil er zu wenig Kraft für eine Auseinandersetzung hatte. Gehorsam legte sich der Prinz auf die Trage und ließ sich durch den kühlen Flur hinaus in die heiße Morgensonne tragen. Diese stand mittlerweile schon recht hoch am Himmel und in kaum zwei Stunden würde sie ihren höchsten Stand erreicht haben.
Vorsichtig betteten die Soldaten den Prinzen auf den mit Matratzen und Kissen gepolsterten Wagen und deckten ihn trotz der Hitze zu. Tirion kam mit ein paar Soldaten hinzu, welche die Pferde für den Truchsess und seine Leibwache brachten. Auch Dergolads Begleiter stießen nun auf die Gruppe.
Als Denethor sah, dass alles bereit war, wandte er sich an Rydon: »Ich danke dir, dass du den Prinzen von Dol Amroth zu gut behandelt hast. Ich werde dafür sorgen, dass Erchirion in den Häusern der Heilung die beste Pflege erhält, wie sie dem Sohn des Fürsten von Dol Amroth zusteht. Mir wäre es lieb, wenn du dich nun um den verletzten Waldläufer kümmern könntest, der noch immer auf dem Flur wartet.«
Rydon verabschiedete sich höflich vom Truchsess und auch von Prinzen und ging dann hinein.
Denethor blickte in die Runde und ließ dann seinen Blick auf Dergolad ruhen: »Können wir aufbrechen?«
Gemeinsam mit Rydon war er Erchirions Wunsch gefolgt und hatte dafür gesorgt, dass der Prinz nun ein sauberes Hemd trug. Dergolad konnte nur zu gut verstehen, dass sein ehemaliger Schützling nicht nur halb bekleidet auf den Wagen ´gepackt´ werden wollte. Schon allein durch die Verletzung und die damit verbundenen Einschränkungen war der Stolz Erchirions mehr als angeschlagen.
Als die Männer Denethors mit der Trage kamen und Erchirion nach draußen schafften um ihn dort auf den Wagen zu betten folgte ihnen Dergolad. Zufrieden stellte er fest, dass mittlerweile auch seine Begleiter aufbruchsbereit waren und einer der Männer dafür gesorgt hatte, dass seine wenigen Habseligkeiten, welche er mitgenommen hatte, sicher am Sattel seines Wallachs Kaldor verstaut waren. Mit einem dankbaren Nicken nahm der Waffenmeister die Zügel entgegen und wandte dann seine Aufmerksamkeit wieder dem Truchsessen zu, der von ihm wissen wollte, ob sie nun würden aufbrechen können.
»Meine Männer und ich sind jederzeit bereit aufzubrechen. Und da auch Erchirion nun gut untergebracht ist steht für meinen Teil nichts mehr dagegen, dass wir den Weg in die Weiße Stadt antreten. «
Für einen kurzen Moment wanderte sein Blick zum Himmel und unmittelbar darauf zu dem Wagen mit Erchirion. Der Tag versprach warm zu werden und Dergolad war sich nicht so ganz sicher, ob Erchirion es all zu lange unter den Decken, unter die man ihn gebettet hatte, aushalten würde. Aber er rechnete damit, dass der Prinz sich durchaus bemerkbar machen würde, wenn ihm die Hitze zu viel wurde.
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Erchirion war froh, dass Dergolad seiner Bitte nachkam und das frische Hemd besorgte. Ansonsten hätte sich der Prinz auch geweigert irgendwo hin zu gehen. Denn dies war ja nun wirklich nicht zu viel verlangt. Zusammen mit Rydon half der Waffenmeister Erchirion schließlich in sein Hemd, wobei dieser wieder ganz schön die Zähne zusammenbeißen musste. Die Schulter schmerzte einfach noch bei jeder Bewegung. Anschließend legte Rydon seinen linken Arm wieder in die Schlinge, welche um Erchirions Hals gebunden war, zur Entlastung der Schulter.
Als die Männer dann die Trage rein trugen wollte Erchirion Anfangs heftig protestieren, doch der Blick und die Worte des Truchsess ließen ihn verstummen. Es hatte ja keinen Sinn, wenn er sich quer stellte. Wenn er dem Führer Gondors ständig widersprach und seine Meinung kund tat, würde er sich wohl seine eigene Zukunft verbauen. Er hatte ihm treu zu sein und seinen Befehlen zu gehorchen. Auch wenn er gerade wohl nicht im Dienst war, Erchirion war bisweilen treu und loyal. Aber es wurmte ihn sehr und das konnte man auch an seinem Gesichtsausdruck erkennen. Nun, er fühlte sich schwach, erschöpft, krank ... vielleicht hätte er es wirklich nicht auf zwei Beinen bis zum Wagen geschafft und wenn er auf dem Weg noch zusammengebrochen wäre, wäre dies sicherlich nicht gut gekommen, sondern hätte den Truchsess, Dergolad und Rydon nur in ihrer Annahme bestätigt und Erchirion noch dümmer dastehen lassen.
Gerade als man ihn hochhob fiel Erchirions Blick auf den Brief seines Vaters, welcher noch immer auf dem Nachtkästchen lag. Schnell griff er mit der rechten Hand danach, denn hier zurücklassen wollte er ihn sicher nicht. Es war eben ein Stück Heimat und Imrahil erwartete sicherlich eine Antwort von ihm. Nun, die nächsten Tage würde er sicherlich genug Zeit und Langeweile haben, dass er einen Brief aufsetzen konnte. Aber was sollte er ihm schreiben? Ob ihm bereits irgendwer von seinem Zustand Bericht erstattet? Oder werden die Angehörigen bei so etwas nicht sofort informiert? Vielleicht wartet man ab, ob derjenige stirbt oder wieder gesundet und dann wird man entweder eine traurige Nachricht oder eben gar keine überbringen, weil wieder alles in Ordnung ist. Erchirion wusste im Moment gar nicht wie so etwas gehandhabt wird. Aber eigentlich sollte er darüber informiert sein.
Vor dem Lazarett
Schließlich hatte man den jungen Waldläufer aus dem Lazarett und dann auf den bereitstehenden Pferdewagen verfrachtet. Dort versuchte man es ihm so bequem wie möglich zu machen und deckte Erchirion anschließend sogar noch zu. Da er immer noch Fieber hatte und ihm auch dementsprechend fröstelte, war dies gar keine schlechte Idee. Zumindest für den Augenblick.
Der Truchsess informierte sich nun, ob alle für den Aufbruch bereit waren. Erchirion gefiel die Situation immer weniger, nun als er die Soldaten auf ihren Pferden sah, welche ihn teils mitleidig teils neutral betrachteten. Am liebsten hätte sich der Prinz die Decken ganz über den Kopf gezogen.
Gerade als sich der Wagen in Bewegung setzen wollte, fiel ihm etwas ein, worauf er sich schlagartig aufrecht hinsetzte, was ein heftiges Ziehen in der Schulter, gefolgt von einem kurzen Aufstöhnen, zur Folge hatte. Larena ... sein Blick suchte den des Truchsess. „Larena ... die Heilerin, welche sich um mich gekümmert hat ... wird sie mitkommen?“ fragend sah er seinen Onkel an und war erleichtert, dass das Ziehen langsam wieder nachließ. „Kann ich mich zumindest verabschieden und mich bedanken?“ Er hatte ja nicht wirklich mitbekommen was zwischen dem Truchsess und der jungen Frau vorgefallen war. Eigentlich war Erchirion ja Anfangs sehr skeptisch ihr gegenüber gewesen, einfach weil es seiner Natur entsprach diese Arbeiten der Frauen zu hinterfragen. Doch mittlerweile war er ihr doch dankbar, dass sie so stur auf alles was ihn betraf bestanden hatte.
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Hinfallen, Aufstehen, Krone richten, weiter gehen ...
Denethor nickte Dergolad zu, als dieser erklärte, dass er und seine Männer bereit wären. Denethor sagte gerade zu einem einfachen Soldaten, dass dieser Candlung informieren sollte, dass der Truchsess, Dergolad und der verletzte Prinz nach Minas Tirith aufbrechen würden, als Erchirion ihn an das dumme Weibstück erinnerte. Denethor merkte förmlich, dass sein Ton kühler wurde, deshalb schickte er den Soldaten nach wenigen Worten weg und ohne die Worte des Dankes, die er Candlung eigentlich hatte ausrichten wollen.
Er drehte sich zu Erchirion um und sah eben noch, wie Tirion den Kopf schüttelte und dem Prinzen ohne Worte zu verstehen geben wollte, dass er lieber still sein sollte. Er kannte schließlich seinen Herren und er wusste, dass es besser war, ihn nicht an Personen zu erinnern, die ihn sehr wütend gemacht hatten und noch nicht bestraft worden waren.
Denn tatsächlich erinnerte sich Denethor nun an jede Beleidigung, die ihm diese Heilerin an den Kopf geworfen hatte und an ihr Benehmen, das einer Heilerin und Frau Gondors nicht würdig war. Außerdem hatte Denethor durchaus gemerkt, dass sich das Verhalten dieser Frau nie ändern würde. ›Sie verdient eine gerechte Strafe‹, dachte Denethor grimmig.
Als Denethor den Sohn des Bruders seiner geliebten Gemahlin sah und hörte, wie diese ihn um den Finger gewickelt hatte, so dass er sich auch noch bei ihr bedanken wollte, so beschloss der Truchsess innerlich, dass er dem Prinzen auch lehren würde, welche Menschen seinen Dank verdienten und von welchen er sich fern halten musste, wollte er nicht ins Unglück gestürzt werden.
Denethor ging zum Prinzen und sagte mit kalter Stimme: »Natürlich wird dieses Weib nicht mitkommen! Ich werde dafür sorgen, dass du von nun an nur noch von den besten Heilern Gondors behandelt wirst, die wissen, was es bedeutet ein echter Heiler zu sein und wie man sich als eine der Gondorrim verhält.« Die Augen des Truchsessen blitzten förmlich und er überlegte, ob er nicht in das Haus stürmte und die Frau herauszerrte und ihr zeigte, dass er die Macht in Gondor hatte.
Doch nun sagte eine andere Stimme, ruhig und unbeeindruckt von den wütenden Worten des Truchsess: »Ich werde mich um Euer Wohlbefinden kümmern, bis wir in den Häusern der Heilung ankommen, Prinz von Dol Amroth. Der Truchsess wird nichts dagegen haben, dessen bin ich mir sicher. Ich fürchte jedoch, dass er etwas dagegen hat, dass ich mir endlich seine verletzte Hand anschaue!«
Denethor blickte zu dem Mann, der eben gesprochen hatte. Es handelte sich um Dagnir aus seiner Leibwache, der gleichzeitig sein Leibarzt war, auch wenn er seine Künste nur selten in Anspruch nahm. Dagnir war ein Mann um die sechzig, der Denethor treu zur Seite stand, aber sich durchaus nicht von dessen Temperament beeindrucken ließ, sondern auf geschickte Weise seinen Willen durchsetzte, wenn sein Herr in gesundheitlicher Gefahr war. Außerdem war er natürlich ein geschickter Soldat und wusste auch, wie der den Herrscher Gondors mit Waffen verteidigen konnte. Dieser Mann hätte sich die ganze Zeit schon liebend gern die Wunde des Truchsess angeschaut, obwohl er keine ernste Verletzung vermutete. Doch bisher hatte sich nicht die Gelegenheit ergeben, da die Heilerin verrückt gespielt hatte.
»Da hast du Recht, Dagnir. Für so etwas haben wir nun keine Zeit! Ich muss ein Volk regieren und kann mich nicht mit solchen Kleinigkeiten aufhalten.«
Dagnir hatte nichts anderes vermutet und fügte sich seinem Schicksal. Er klettere auf den Wagen und setzte sich zu Erchirions Haupt. Geschickt half er Erchirion sich hinzulegen und flüsterte ihm zu, dass er ihm den Vorfall mit Larena auf dem Weg erzählen würde.
Denethor war inzwischen mit langen Schritten zu seinem Pferd gegangen und war aufgesessen. Seine Leibwache tat es ihm nach. Der Truchsess hob die Hand und rief: »Ab!«, denn die Zeiten waren vorbei, als er seine Männer mit dem Horn Gondors zum Aufbruch rief.
Mit gemischten Gefühlen hatte Dergolad die Frage Erchirions nach der Heilerin und Denethors Reaktion beobachtet und mit angehört. Er war froh darüber, dass sich kurz nach dem Ausbruch des Truchsessen ein älterer Soldat aus dessen Leibwache einmischte, der wohl während ihres Weges auch die Aufsicht über Erchirion übernehmen würde. Zumindest half er dem Prinzen sich so bequem wie möglich auf dem Wagen nieder zu lassen und flüsterte kurz mit ihm.
Fast zeitgleich mit Denethor saß Dergolad auf und hielt sich zuerst in dessen Nähe wobei er dennoch immer ein Auge auf den Wagen hielt um seinerseits seinen ehemaligen Schüler im Blick halten zu können. Die Gespräche zwischen dem Waffenmeister und dem Truchsess beschränkten sich während des Weges, aufgrund der geteilten Aufmerksamkeit Dergolads, auf Belanglosigkeiten. Sie würden in der Stadt selbst noch ausreichend Gelegenheit finden sich ernsthafter auszutauschen, sollte Denethor Wert darauf legen. Auch wenn Dergolad dem Mann auf dem Kutschbock durchaus –ohne ihn zu kennen- vertraute…es war ihm lieber, wenn er im Notfall zur Hand sein konnte. Und genau das konnte man ihm auch anmerken.
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Mit dieser Reaktion Seitens des Truchsess hatte Erchirion jetzt nicht gerechnet. Natürlich hatte er ihn vorhin im Gang des Lazaretts gehört, aber verstanden hatte er kein Wort. War er so schlecht auf Larena zu sprechen. Erchirion stimmte dies noch verständnisloser. Sie war eine gute Frau. Zwar war sie eine Frau, aber unter derer gleichen gab es sicher wenige mit ihrer Geduld und ihrem Feingefühl. Aber Tirion machte ihm mit einem Kopfschütteln verständlich, dass es wohl besser sei nun den Mund zu halten und den Namen dieser Frau nicht mehr in den Mund zu nehmen. Trotzdem hoffte Erchirion, dass er sie vielleicht in Minas Tirith wieder sehen würde, damit er sich noch bei ihr bedanken konnte.
Mittlerweile war ein anderer Mann, welchen Erchirion nur flüchtig vom Sehen kannte, hinzu getreten. Es war ihm allerdings bekannt, dass es der Leibarzt des Truchsess war. Er versicherte Erchirion, dass er ihm auf der Fahrt Gesellschaft leisten und ihm die ganze Situation vielleicht begreilich machen würde und auch wollte er sich eine Wunde ansehen, welche sich Denethor an der Hand zugezogen hatte. Wo hat er die denn her? ... ging es Erchirion durch den Kopf. Von dem kleinen Schwertkampf vorhin auf dem Hauptplatz hatte der junge Prinz schließlich nichts mitbekommen.
Dagnir, welcher nun auch auf den Wagen geklettert war, half Erchirion sich wieder hinzulegen, nachdem dieser sich wegen Larena trotz der Schmerzen aufgesetzt hatte. Kaum war dies geschehen gab Denethor auch schon das Zeichen und der Wagen mit samt der Reiter setzte sich in Bewegung. Erchirion wechselte noch einen Blick mit Dergolad, doch dieser sagte rein gar nichts aus. Er wollte nur sehen, ob Dergolad in der Nähe blieb. Auch wenn er niemals zugeben würde, dass er diesen Mann gerade brauchte.
Gwaenas lief mit forschem Schritt zum Lazarett und achtete kaum darauf, ob sein Freund mit ihm Schritt halten konnte oder nicht. Ihn beflügelte nur der Gedanke an Larena, die er gleich wiedersehen würde!
' Wir konnten uns ja kaum unterhalten heute früh! Aber das können wir ja jetzt nachholen! Ich werde ihr von unserem Einsatz erzählen ... ' Der junge Mann war ganz in seine Gedanken versunken, dass er regelrecht zusammen zuckte, als Meowés sprach. " Äh ja...jaja!" murmelte er etwas verwirrt und versuchte, sich wieder auf seinen Freund zu konzentrieren. " Astaldo hat bestimmt eine Rüge bekommen oder sowas ... von Candlung wahrscheinlich, der ja jetzt das Sagen hier hat. Er ist völlig von der Rolle, meinst du nicht auch? Sonst hätte uns der Möchtegern - Hauptmann nie für den Rest des Tages frei gegeben!"
Gwaenas freute sich , dass sie nun Freizeit hatten und je näher sie dem Lazarett kamen, stieg das kribbeln in seiner Magengegend. Tausend Ideen schwirrten ihm im Kopf herum, wie er die schöne junge Dame für sich gewinnen wollte.' Ich könnte mit Larena einen Spaziergang machen!'
Fast hätte er seinen Freund schon wieder vergessen, doch nun , wo sie an der Bank vor dem Lazarett standen, fragte er ihn etwas verlegen: " Willst du mit herein kommen, oder hier warten?"
»Ich finde es gut das er endlich auch mal Ärger bekommt. Nur weil wir die Jüngsten sind ... Naja. Jetzt ist es ja gut!«, sagte er und lachte hämisch. Es freute Meowés unheimlich, dass auch Astaldo von den Offizellen Ärger bekommen hat. Sowas passiert nicht alle Tage. Da konnte man Astaldo gut ärgern und nerven, ohne das er extreme Strafen erteilen würde. Er müsste sich wohl zurück halten. Aber was wenn doch nicht? Daran wollte er doch lieber nicht denken.
»Natürlich komme ich mit rein. Ich weiß ja noch nicht mal wie es dort aussieht. Oder willst du etwa nicht das ich mitkomme??« ›Komisch ist der heute drauf. Weil wir jetzt frei haben? Oder nach Minas Tirith gehen?? Was ist mit ihm los? soll ich frage? Oder wird er dann böse reagieren? Vielleicht ergibt sich die Lösung noch im Laufe des Tages?!‹
Gwaenas lachte etwas gezwungen auf die Antwort seines Freundes. Natürlich teilte er dessen Schadenfreude, aber augenblicklich war das Kribbeln in seinem Bauch stärker. 'Gleich werde ich Larena sehen! Sie hat ähnliche Haare wie ich ; wir wären sicher ein gutes Paar!' Er musste leicht grinsen, doch rief er sich gleich wieder zur Ordnung. ' Meowés guckt mich schon so komisch an; ich muss mich `mal zusammen reißen!' " Na klar, sonst hätte ich dich ja nicht gefragt! Dann lass uns mal `reingehen!!" Der junge Mann holte tief Atem und öffnete die Eingangstür zum Lazarett. Die Blutung über seiner Augenbraue hatte wohl aufgehört, Gwaenas hielt aber immer noch den Lappen auf die Wunde gepresst.
Im Flur war es angenhem kühl und schummerig. Gwaenas entdeckte einige Stühle, die dort an den Wänden standen und lenkte seinen Schritt dorthin. Er legte seinen Speer, den Köcher und den Bogen auf den Boden neben dem Stuhl, auf dem er sich dann setzte und wartete. ' Bestimmt kommt sie gleich!'
Meowés setzte sich neben ihn und schaute sich interessiert um. Da Gwaenas furchtbar nervös war, meinte er: " Ich war heute morgen schon hier. Weil du nicht gekommen bist, wusste ich nicht was ich tun sollte und bin hierher gegangen." Das war natürlich nur die halbe Wahrheit, denn Gwaenas hatte die junge hübsche Heilerin am Abend auf der Bank draußen sitzen sehen. Da er sie noch einmal sehen und kennen lernen wollte, hatte es ihn zum Lazarett verschlagen. Schließlich hatte er tatsächlich die schwarzhaarige Schönheit kurz begrüßen dürfen. Hatte sie ihn schon bei dem kurzen Blick am Abend interessiert, so war er seit ihrer Begegnung an diesem Morgen völlig von ihr hingerissen.
Der junge Waldläufer hörte endlich , wie sich Schritte näherten und sein Herz pochte laut. 'Das wird sie sein!' dachte er und schaute gespannt in die Richtung, wo das Geräusch näher kam. Doch Gwaenas erschrak , hatte er doch jemand anderes erwartet!
Der Bursche der Heiler kam mit einem Wasser gefüllten Eimer um die Ecke und begrüßte sie freundlich. " Seid gegrüßt! Wie ich sehe, seid Ihr verletzt. Ich werde sofort Bescheid geben, dass sich jemand um Euch kümmert!" Er stellte den Eimer neben einen Türeingang und eilte wieder zurück.
" Das ist ja nett von ihm ... " murmelte Gwaenas und hoffte, dass er nun die Person treffen würde, an die er den ganzen Verlauf des Tages dachte.
Rydon war gerade dabei einige Heiler-Utensilien zu reinigen, als Amendor zu ihm trat und ihm berichtete, dass dort wohl ein leicht verletzter Waldläufer im Flur des Lazaretts saß. Rydon nickte nur und legte alles bei Seite. Es schien sich nicht um einen Notfall zu handeln, doch er kümmerte sich lieber jetzt darum, als dass er später noch Ärger bekam, weil er irgend einen Soldaten hatte warten lassen.
Als Rydon in den Gang trat, saßen da wirklich zwei sehr junge Herren und schienen zu warten. Einer der beiden hatte sich einen Lappen auf die Stirn gepresst. Der Jüngere schien unverletzt und nur eine Begleitung zu sein. „Seit gegrüßt, meine Herren ... wenn Ihr mir folgen wollt?“ Rydon zeigte auf die Tür eines kleinen Behandlungszimmers und forderte die jungen Männer auf ihm zu folgen.
„Setzt Euch!“ meinte er zu Gwaenas, während er selbst ein paar Tücher hervor holte. „Ich habe schon gehört, dass es heute Mittag einen Kampf mit einer Gruppe Orks und Wargs gegeben haben soll. Ich hoffe doch sehr, dass der Ork schlimmerere Verletztungen davon getragen hat, als er Euch zufügen konnte.“ Natürlich würde Rydon niemals darauf kommen, dass diese Verletztung eben nicht von dem Kampf stammte.
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Kurze Zeit später kam auch schon ein Heiler. Er führte beide in ein Zimmer.
»Also ... eigentlich wurde er ja garnicht ... «, wollte er antworten, als ihm bewusst wurde das Gwaenas sonst wieder als Tollpatsch behandelt wurde, was ja einerseits ganz lustig war, andererseits aber auch blöd für Gwaenas,» Also ... Ich meine ... Eigentlich wurden fast alle Orks getötet, außer die die fliehen konnten ... Oder so ... «, beendete er den wohl blödesten Satz, der je aus seinem Mund gekommen ist.
›Was der jetzt wohl denken wird?‹ Schnell versuchte er abzulenken. »Was hat er denn?«, fragte er den Heiler hastig.
Gwaenas hielt die Luft an, als sich erneut Schritte näherten. Doch seine Ohren verrieten ihm schon, dass die Schritte einem Mann gehören mussten - und so war es dann auch. ' Ach ... das ist bestimmt Larenas Bruder!' seufzte er innerlich, folgte dem Heiler aber in den Behandlungsraum.
" Ich ... ich hatte gedacht ... " fing Gwaenas an, beendete den Satz aber nur gedanklich ' ... das Larena mich behandeln würde!' Er schaute gerade ziemlich bedröppelt drein, als Rydon vermutete, dass er sich die Wunde im Kampf gegen die Orks zugezogen hatte.
" Nein ich ... " fing er an, doch sein Freund antwortete für ihn. Dankbar sah er zu ihm und nickte vorsichtig. " Genau so war es! Wie mein Freund schon sagt!"
Gwaenas hoffte immer noch , dass Larena herein kommen könnte und blickte nervös zur Tür. Was Meowés eben auf Rydon geantwortet hatte, war ihm gar nicht so bewusst geworden, da er ständig an die hübsche junge Frau dachte.
Etwas irritiert sah der junge Heiler von einem Soldaten zum anderen. Der Satz, welcher der jüngere von sich gab, machte wenig Sinn und brachte Rydon fast zum lachen, was er sich aber nie erlaubt hätte. Ein leichtes Schmunzeln konnte er sich aber dennoch nicht unterdrücken. War der junge Bursche auch verletzt? Hatte er vielleicht einen Schlag auf den Kopf bekommen. „Euch geht es aber gut, oder?“ fragte er Meowés mit einem schiefen Lächeln und ignorierte, dass der Bursche rot anlief.
Gwaenas schien auch etwas durcheinander. Er bejahte den absurden Satz seines Freundes und sah sich immer wieder suchend um, blickte zur Tür und war so gar nicht bei der Sache.
„Erwartet Ihr irgendjemanden?“ fragte Rydon deshalb vorsichtig, während er das Tuch von Gwaenas Stirn entfernte und sich die kleine Wunde näher betrachtete. „Das hier ist halb so wild. Ich werde sie reinigen und eine heilende Salbe auftragen. Genäht werden muss nichts. Der Ork hat nicht mal halbe Arbeit geleistet. Ist euch schwindlig oder sonst irgendwie schummrig im Kopf?“ fragte Rydon den jungen Soldaten, während er bereits ein sauberes Tuch mit ein wenig Alkohol tränkte.
„Das könnte ein wenig brennen“, warnte der junge Heiler vor, ehe er begann mit dem Tuch die Schürfwunde zu reinigen. Aber das war nichts, was ein erfahrener Soldat nicht aushalten würde.
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»Ja,Ja, mir geht es bestens.« Alss derh Heiler fragteob Gwaenas jemanden erwarten würde, ergänzte Meowés: »Das würde ich auch gern wissen ... «Er grinste so das der Heiler es auch erkennen konnte. Wie sich Gwaenas jetzt fühlen würde? Naja, es interessierte Meowés auch, deswegen dachte er nicht weiter darüber nach. Aber sein komisches Verhalten war auffallend. Kein Meister der Tarnung. Er musste an die durch den Baum verursachte Verletzung denken. Wenn jeder Waldläufer sich an Bäumen verletzen würde ... Er wollte lachen.
›Wenn das an die öffentlichkeit käme, was sollten die Leute nur von uns denken ... ‹Irgendwie schämte er sich auch dafür, obwohl der Heiler davon nichts wusste. Was auch gut war. Meo mochte Gwaenas wirklich gerne, doch seine Tollpatschigkeit war nicht zu übersehen, hören oder sonstwas. Zum Glück war er nicht so. Gwaenas hatte schon oft durch diese Tollpatschigkeit Ärger bekommen. Meowés wegen der Frecheit ... Er fand Frecheit besser.
Gwaenas antwortete dem Heiler " Doch , mir geht es gut!" , bis er merkte, dass Rydon ihn etwas seltsam ansah. ' Gwaenas, der hat die Frage doch an Meowés gerichtet! Oh Mann, ich muss mich endlich konzentrieren!' rief er sich selbst zur Ordnung.
" Äh ..ja." meinte er dann auf die Frage Rydons und wurde schrecklich rot dabei - weil Meowés ihn nun auch interessiert musterte. " Ich hatte heute morgen hier Eure Schwester getroffen und dachte, sie würde mich vielleicht versorgen. Aber wahrscheinlich ist sie bei Erchirion, oder?"' Gegen den Prinzen habe ich sowieso keine Chance ... ' dachte er resignierend. Plötzlich fiel ihm ein, dass der Prinz heute morgen ja nach Minas Tirith gebracht worden war. ' Auweh, schon wieder ein Fettnäpfchen!'
Zum Glück untersuchte der Heiler nun den jungen Mann und fragte ihn nach dessen Wohlergehen. " Nein, nichts dergleichen. Mir geht es gut."' Und es war auch kein Ork gewesen - aber das erzähl´ ich dir lieber nicht!' dachte er, wobei er Meowés beschwörend anblickte. Doch der schien seine Gedanken gelesen zu haben, denn er grinste ihn amüsiert an.
" Ja - der Ork war wohl nicht bei der Sache gewesen, deshalb hat es ihm auch das Leben gekostet " meinte er leichthin und musste nun auch etwas grinsen. ' Na wenigstens behalte ich von meiner Dummheit anscheinend keine Narbe zurück. Darauf könnte ich wirklich nicht stolz sein!' Er rutschte verlegen auf dem Stuhl herum und beobachtete, wie Rydon eine Flüssigkeit auf ein sauberes Tuch träufelte.
Obwohl der Heiler ihn vorgewarnt hatte, zuckte der junge Waldläufer doch etwas zusammen, als dieser die Wunde säuberte. Endlich war die Prozedur erledigt und Gwaenas atmete auf. Dann blickte er gespannt in das Gesicht des Heilers und wartete auf dessen Antwort, was seine Schwester betraf.
Rydon verstand das Verhalten der jungen Männer noch immer nicht ganz. Aber im Grunde war es ihm auch egal. Solange es nicht mit einem Trauma zusammenhing, ging ihm die ganze Sache auch nicht wirklich etwas an. Doch schließlich rückte der Junge doch noch mit der Sprache heraus. Ah ja ... das ist es also, dachte sich Rydon. Er hatte ja schon immer gewusst, dass Larena auf manch einen recht anziehend wirkt. Oder verstand er das Verhalten Gwaenas nun gänzlich falsch.
Aber dass der Prinz nicht mehr hier in Osgiliath verweilte, hatte er doch bei des Truchsess Aufbruch mitbekommen. Zumindest bildete sich Rydon ein die beiden Burschen bei der Abreise gesehen zu haben. „Nun, euer Kamerad Erchirion wurde schon heute Mittag nach Minas Tirith verlegt und meine Schwester brach schon zuvor in Richtung der weißen Stadt auf. Tut mir leid, wenn ich Euch enttäuschen muss. Sie war nur kurzfristig als Aushilfe in Osgiliath.“
Wenn Rydon gewusst hätte, dass seine Schwester eben nicht nach Minas Tirith zurückgekehrt war, sondern vor lauter Anzweiflungen gegenüber den Truchsess drauf und dran war das Land zu verlassen, hätte er hier wohl alles stehen und liegen lassen und wäre ihr hinterher geritten. Doch Rydon wusste es nicht.
Mittlerweile hatte Rydon die Säuberung der Wunde, eine unangenehme Angelegenheit für den Waldläufer, beendet und legte das Tuch zur Seite. Schnell hatte sich der Heiler eine pflanzliche Salbe gegriffen und trug diese vorsichtig auf. „So, das dürfte genügen. Die Waldläufer bleiben noch länger in Osgiliath?“ Rydon sah die beiden jungen Männer abwartend an.
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Endlich sagte Gwaenas warum er sich so komisch verhielt. Er war verliebt. Meowés unterdrückte ein lachen. Er wollte schon rufen:»"Gwaenas ist verliebt! Gwaenas ist verliebt!«, doch das käme wohl sehr infantil rüber, deswegen entschied er sich um und sagte noch garnichts.
»Nein, die Waldläufer ziehen weiter. Wir beide gehen nach Minas Tirith zur Weiterbildung!«, beantwortete er die Frage. Er freute sich schon unheimlich darauf. Am liebsten wäre er schon heute losgeritten, denn was sollten sie noch in Osgiliath warten. Es war langweilig. Zumindest bis es mal wieder einen kleinen Kampf gibt, aber sonst nicht. Es schien als sei Gwaenas mit der Behandlung fertig
»Können wir gleich gehen oder seid ihr noch nicht fertig mit eurer Behandlung noch nicht fertig? Also nicht das ich jetzt sofort gehen will, ich frage nur!«
Gwaenas wurde ganz blass, als er hörte, dass Larena nur kurzfristig als Aushilfe in Osgiliath gewesen war. " Ach, das ist aber schade!" bedauerte er und blickte verlegen auf den Boden. ' Natürlich kann sowas ja nur mir passieren! Das war doch eigentlich klar!' maulte er innerlich.
Sein Freund antwortete auf Rydons Frage und Gwaenas erhob sich mit schicksalsergebener Mine. Er mochte nun nicht länger mehr bei dem Heiler sein, wo er doch versorgt worden und seine Frage beantwortet war. Deshalb ging er zu Tür, an der Meowés stand und murmelte: " Laß´ uns gehen." ' Meowés scheint sich herrlich zu amüsieren - aber warte nur ab! Du wirst dich auch noch verlieben! Und dann amüsiere ich mich!' Etwas übellaunig schaute er seinen Freund auffordernd an. Da dieser gerade den Heiler ansah, wandte er hastig um und verabschiedete sich: " Habt Dank! Wir werden uns wohl so schnell nicht wiedersehen! Lebt wohl!"
Damit packte er seinen Freund am Arm und zog ihn auf den Flur, wo er seine Waffen wieder an sich nahm. ' So ein Pech! Der Abend hätte so schön sein können!' Innerlich seufzend ging er an der Seite seines Freundes zur Ausgangstür hinaus.
" Was machen wir jetzt?" fragte der junge Mann seinen Kameraden und dachte resignierend: ' Mir ist jetzt alles egal; der Tag ist sowieso für mich gelaufen!'