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Willkommen in Ithilien, Wanderer!
Dies war ein Rollenspiel rund um die Bewohner von Gondor
drei Jahre vor dem Ringkrieg.

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Dieses Thema hat 57 Antworten
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 Archiv - Valanya, 26 Nárië 3016 DZ
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Earendil Offline

Elb aus Imladris


Beiträge: 154

19.03.2008 04:10
#26 Thronsaal — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten
cf: Unterkünfte

Earendil betrat nun den prunkvollen Thronsaal und staunte. Auf beiden Seiten der Halle standen Skulpturen und an den Wänden waren Malereien. Viel hatte Earendil über den Thronsaal gehört, doch war er beeindruckt von der Größe der Halle. "Keine Erzählung, die ich je über diese Halle hörte, übertrieb in ihrer Schilderung, die Ausmaße dieses Ortes sind beeindruckend."

Am Ende des Saales stand der Thron Gondors Könige, doch er war leer. Zu seinem Füßen war ein weiterer, nicht minder prunvoller, doch schlichterer Stuhl, in dem Denethor, Ecthelions Sohn, de Truchsess Gondors saß. Dieser erhob sich jetzt und als der Elb zu seinem Füßen stand, senkte er den Kopf. Eaendil war überrascht, auf elbisch angespochen zu werden, doch dies tat der Truchsess. Darüber freute sich der Schmied, denn er hatte seit seiner Abreise aus Lothlorien fortwährend in der allgemeinen Sprache sprechen müssen und hatte selbst auch keine andere Sprache vernommen.

"Lange ist es in der Tat her und ich würde mir nichts sehnlicher wünschen, als das meine Sippe die Gesellschaft von Menschen wieder öfter zu schätzen wüßte. Es ehrt mich, dass Ihr mich schnellstmöglich empfangen habt und auch für die elbischen Worte bedanke ich mich." Earendil, der es nicht als selbstverständlich ansah, elbisch begrüßt zu werden, ging auf die Knie, ehe er auf die Frage des Truchsesses einging. "Ich wurde von meinem Volk hierher gesandt, um ein in Bruchtal verlorengegangenes Buch abzuschreiben. Deshalb bitte ich um Einlass in die Archive.

Diese Worte sprach Earendil in der allgemeinen Sprache, denn schließlich war er ein Gast des Truchsesses. Earendil, der vom Truchsess interessiert gemustert wurde, wusste nicht, wie dieser antworten würde und konnte auch nicht erkennen, welche Gedanken Denethor über ihn hatte. "Blicke verraten viel über das Handeln von Personen, doch die Gedanken des Truchsesses geben sie nicht preis. Anscheinend nimmt er meinem Besuch aber ernst, schließlich begrüßte er mich auf elbisch und verbeugte sich vor mir.
Denethor Offline

Truchsess von Gondor


Beiträge: 2.312

25.03.2008 09:23
#27 Thronsaal — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten
Denethor war erstaunt, dass der Elb vor ihm auf die Knie ging. Von seinen anderen Besuchern erwartete er diese Behandlung natürlich. Aber nicht von einem der Erstgeborenen. Eine Verbeugung wäre ihm mehr als genug Ehrbekundung gewesen. Doch um den Elben nicht zu verwirren, ließ er sich nichts anmerken. Leider nannte ihm der Elb jedoch nicht seinen Namen, was ihm die Anrede etwas schwerer machen ließ.

»Soweit es uns möglich ist, werden wir Euch helfen. Doch erzählt mir doch mehr von Euch. Wie lautet Euer Name und von wo kommt Ihr?«

Unbemerkt waren Diener herangetreten und hatten einen bequemen Stuhl für den Elben gebracht. Dazu hatten sie ein Tablett mit Wein und weiße, Kuchen dabei.

»Nehmt doch Platz, während meine Diener Anardil, unseren Archivar holen.« Mit einer einladenden Bewegung bat Denethor den Elben Platz zu nehmen.

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Earendil Offline

Elb aus Imladris


Beiträge: 154

25.03.2008 12:50
#28 Thronsaal — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten
Earendil war überrascht, als man ihm einen Stuhl sowie Speisen und Getränke brachte. Er hatte seit seiner Abreise aus Lothlorien nichts anderes mehr als Lembas Brot gegessen. Umso erfreuter war er in den Genuss von Kuchen und Wein zu kommen.

"Mein Name ist Earendil und ich wohne zurzeit in Bruchtal. Lange verweile ich dort in der Regel aber nicht, denn ich bereise häufig Lindon und Lothlorien. Auch Numenor hatte ich besucht. Deshalb entsandte mein Volk auch mich hierher, denn die meisten Elben sind weniger reisefreudig als ich."

Earendil wusste nicht, ob Denethor nun seine komplette Lebensgeschichte hören wollte. Deshalb belies er es fürs erste bei diesen Worten. Der Truchsess würde schon nachfragen, wenn er mehr über den Elben erfahren möchte. Es war nicht selten, dass Menschen diese hören wollten und Earendil hatte meistens Freude daran, von längst vergangenen Tagen zu berichten.

Der Schmied setzte sich und nippte an seinem Weinbecher. Anscheinend würde es noch dauern, bis der Archivar erschien, sonst hätte man dem Elben wohl keine Speisen und Getränke gebracht.
Denethor Offline

Truchsess von Gondor


Beiträge: 2.312

25.03.2008 22:04
#29 Thronsaal — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten
Denethor lauschte der wohlklingenden Stimme des Elben. Obwohl er doch leise sprach, erfüllte er den Thronsaal mit seiner schönen Stimme, ohne auch nur einen Moment aufdringlich oder misstönend zu klingen.

›Der Elb ist scheinbar wirklich sehr reisefreundlich‹, überlegte der Truchsess. ›Sogar auf Nummenor ist er gewesen.‹

»Ihr kommt also aus Imladris, wo der weise Halbelb Elrond herrscht. Nur wenige Nachrichten erhalten wir aus dem Norden. Doch haben wir natürlich nie vergessen, wie er in der Letzten Schlacht gegen Sauron an der Seite Elendils und Isildurs für Mittelerde kämpfte.

Was gibt es Neues im Norden? Besteht noch immer Frieden oder gibt es auch dort Kriege?«


Der Truchsess war natürlich begierig Informationen zu erlangen. Dieser Elb würde ihm die Wahrheit sagen, auch ob es im Norden noch immer Menschen des Königlichen Geschlechts gab. Auch wie die Situation im ehemaligen Königreich Angmar aussah und ob Donar ihm in diesem Punkt die Wahrheit gesagt hatte.

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Earendil Offline

Elb aus Imladris


Beiträge: 154

26.03.2008 01:27
#30 Thronsaal — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten
Bei Denthors Worten erinnerte sich der Elb an die Schlacht am Fuße des Schicksalberges, wo die Herrschaft Saurons endgültig hätte beendet werden könnte. Aber Isildur wagte es nicht, den einen Ring zu vernichten und so konnte der dunkle Herrscher zurückkehren. Schwach waren die Menschen und schwach werden sie immer sein. Ob sie der erneuten Gefahr aus Mordor standhalten konnten?

"Lange währte der Fiede in Eriador, doch nun streifen die Orks wieder zahlreicher umher. Seit dem Sturz des Hexenkönigs, hatte es kein Diener des Feindes gewagt das Nebelgebirge zu verlassen, doch nun sichtet man des öfteren Orks und Warge. Die Zeiten werden wieder unsicherer, der Feind rüstet auf. Mein Volk hat große Mühe, Eriador zu schützen."

Earendil log zwar nicht, doch war es hauptsächlich der Verdienst der Waldläufer, dass die Völker des ehemaligen Reiches Arnor noch nicht von Orks überrannt wurden.

Earendil konnte erkennen, dass der Truchsess mit diesen Informationen nicht zufrieden gestellt war, anscheinend gab es etwas was er wissen wollte, was der Elb nicht erwähnte.
Denethor Offline

Truchsess von Gondor


Beiträge: 2.312

26.03.2008 06:14
#31 Thronsaal — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten
»Wir vermuteten, dass auch im Norden nicht alles zum Besten steht. Doch wir hier in Gondor sind der Macht Saurons gnadenlos ausgeliefert. Noch können wir ihn im Zaum halten, doch seit einigen Jahren ziehen immer mehr Truppen nach Mordor. Oft gelingt es uns, sie aufzuhalten. Doch leider nicht immer.

Doch wie steht es im ehemaligen Reich des Hexenkönigs? Gibt es auch dort wieder Menschen, die von den dunklen Mächten verführt worden und auf deren Seite kämpfen? Oder können wir uns glücklich schätzen, dass die Menschen sich nun klüger verhalten und wissen, dass es sich nicht lohnt auf der Seite Saurons zu kämpfen? Immer wären die Mitstreiter des Dunklen Herrschers seinem Willen unterlegen und würden nur so handeln, wie ihm der Sinn steht.«


Denethor war sich der Schwachheit der Menschen bewusst. Er selbst war stark und weise. Die ständige Bedrohung Mordors hätte einen schwächeren Mann wohl den Mut verlieren lassen. Doch Denethor war nicht leicht zu ängstigen. Zwar hatte der Dunkle Herrscher viele Orks und andere Diener, doch Denethor hatte eine gut ausgebildete Armee. Alle waren mutige Streiter und auch wenn sie das Dunkel Mordors bedrückte, so kämpften sie um so tapferer und stärker. Die besten waren in Ithilien stationiert: Die Waldläufer. Außerdem hatte Denethor seine beiden Söhne — einer mutiger als der andere. Ihre Männer liebten sie und folgten ihnen auch in die aussichtsloseste Schlacht. Solange der Truchsess auf Boromir und Faramir zählen konnte, würde er stark sein und Mordor die Stirn bieten können.

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Earendil Offline

Elb aus Imladris


Beiträge: 154

26.03.2008 12:49
#32 Thronsaal — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten
"Gondor muss in der Tat viel Leid ertragen, doch mein Volk kann daran nichts ändern. Im Norden kämpfen wir ebenfalls gegen die Diener Saurons. Außerdem haben die meisten meiner Sippe keine Lust mehr einen schon verloren geglaubten Krieg wieterzuführen. Wenn die Elben es könnten würden sie Gondor unterstützten, doch im Moment scheint es nicht möglich.

Aus Angmar habe ich schon lange nichts mehr gehört. Meines wissens, verhalten sich die Bergmenschen friedlich, ihr Einfluss auf das ehemalige Arnor ist sehr gering, wenn sie überhaupt noch einen haben. Die Schlacht bei Fornost hat sie auf ewig geschwächt und die Zahl der ihren nimmt stetig ab. Im übrigen bezweifle ich, dass dieses Volk nochmals in der Lage wäre, die Waffen gegen uns zu erheben."


Earendil hatte alles über Angmar gesagt was er wusste. Die Bergmenschen waren ein schwindendes Volk, doch sie hatten nichts anderes verdient. Der Elb erinnerte sich an die stämmigen Krieger aus den Ettenöden gegen die er einst kämpfte. Ein babarisches und wildes Volk, welches von egoistischen Führern zu einem Bündnis mit dem Hexenkönig gebracht wurde.
NPC Offline




Beiträge: 3.383

27.03.2008 10:27
#33 Thronsaal — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten
NPC Anardil

Nach der Ratsversammlung hatte sich Anardil zurückgezogen, doch schon am frühen Abend musste er wieder zu Denethor, denn ein Diener war gekommen und hatte gemeldet, dass ein Elb den Truchsess besuchen würde.

"Ein Elb? Was macht einer der Erstgeborenen hier?"

Anardil war verwundert und auch ein wenig misstrauisch, denn wie den meisten Menschen von Gondor waren ihm die Elben nicht ganz geheuer.

"Immerhin sind die Elben genau wie wir Todfeinde des Namenlosen. Und gewiss ist dieser Elb eine angenehmere Gesellschaft als der Barbar aus Angmar. Wer weiß, vielleicht hat dieser Elb sogar an der Seite unserer Ahnen gegen Donars Vorfahren gekämpft."

Während er die große Halle unter dem Weißen Turm betrat, dachte Anardil daran, dass die Elben von Lindon und Bruchtal Verbündete der Dúnedain in den Kriegen gegen Angmar waren. Er sah, dass der Truchsess sich mit seinem Gast unterhielt, während die beiden miteinander speisten.

Der Archivverwalter verneigte sich vor seinem Herren und dem Gast und sagte zu Denethor:

"Mein Herr, Ihr habt nach mir verlangt."

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Denethor Offline

Truchsess von Gondor


Beiträge: 2.312

29.03.2008 11:15
#34 Thronsaal — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten
Denethor bedachte die Worte des Elben. Er hatte keinen Grund daran zu zweifeln. Donar war also weder hier in Gondor noch in Anor eine Gefahr für die Menschen. Es sei denn, er würde Hilfe durch den Dunklen Herrscher bekommen. Doch das würde er zu verhindern wissen.

Anardil kam herein, bevor Denethor noch dem Elben antworten konnte. Er begrüßte ihn kurz und erklärte ihm dann Earendils Wunsch.

»Ich wünsche, Anardil, dass Ihr unserem Gast so gut helft, wie Ihr es vermögt«, sagte Denethor zu seinem Archivar. Zu Earendil gewandt, sagte er in elbischer Sprache: »Ich hoffe, dass Ihr hier findet, wonach Euch verlangt. Ich danke Euch für Eure Auskünfte. Habt einen schönen Aufenthalt hier in Minas Tirith.«

Damit war die Audienz beendet und der Elb und Anardil verließen den Thronsaal. Auch Denethor begab sich in seine Gemächer, um sich für seinen Besuch in der Stadt umzuziehen.

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Earendil Offline

Elb aus Imladris


Beiträge: 154

29.03.2008 13:18
#35 Thronsaal — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten
Schließlich trat der Archivar in den Thronsaal, sodass Denthor, der sich wahrscheinlich gerne noch länger mit dem Elben unterhalten hätte, das Gespräch beenden musste. Erneut sprach der Truchsess elbisch und Earendil dachte an sein Volk. Er wollte möglichst schnell nach Bruchtal zurückkehren und die Tage in Gondor genoss er dennoch.

"Habt Dank für den herrzlichen Empfang in Euren Hallen und Speis und Trank. Doch hoffe ich, dass dies nicht unsere letzte Begegnung war." Dann folgte der Elb dem Archivar, welchen der Truchsess Anardil genannt hatte. Schnellen Fußes führte dieser Earendil aus dem Thronsaal.

'Nun das ist also Minas Tirith. Eine große Stadt, bewohnt von tapferen Menschen. Doch ob die Stadt den Ansturm des Feindes standhalten kann? Einzig die Menschen Gondors können verhindern, dass Mittelerde fällt. Denn mein Volk verschwindet aus diesen Landen und auch ich sollte langsam die Reise nach Valinor antreten. Doch zuerst muss ich diesesverschwundene Buch abschreiben.'

Dachte der Elb als er wieder auf dem Platz des weißen Baumes stand. Jener Baum dessen Saat einst von den Elben an die Menschen gegeben wurde und ein schwaches Abbild der Bäume der Valar war. Earendil dachte an die Valinor und seine Schönheit zur Zeit der Bäume, doch diese Zeit war längst vergangen.
NPC Offline




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30.03.2008 05:14
#36 Thronsaal — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten
NPC Anardil

Nachdem der Truchsess Anardil erklärt hatte, dass sein Gast ein altes Buch abzuschreiben wünsche, geleitete der Verwalter Earendil aus der Großen Halle zum Eingang zu den Archiven des Weißen Turms.

"Erstaunlich, dass Herr Denethor diesem Elben Zugang zu den Aufzeichnungen gewährt. Selten wird dies Fremden erlaubt."

Als sie am Eingang waren, wandte sich Anardil an den Elben und sagte:

"Damit ich Euch das gewünschte Buch rasch heraussuchen kann, brauche ich Eure Hilfe: Nennt mir bitte den Titel und den Verfasser des Buches und die Zeit, in der das Buch geschrieben wurde. Die Archive des Weißen Turms sind sehr umfangreich, aber auch wohlgeordnet, daher würden mir diese Angaben sehr helfen, das Buch schnell zu finden."

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Earendil Offline

Elb aus Imladris


Beiträge: 154

30.03.2008 09:43
#37 Thronsaal — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten
"Bei dem verlorenen Buch handelt es sich um eines aus der Zeit Numenors. Es schildert hauptsächlich geographische Gegebenheiten der Insel, doch mein Volk misst diesem Buch eine wichtige Bedeutung zu, denn das Buch ist das einzige aus dieser Zeit, welches über das Verhältnis zwischen Dunedain und Elben berichtet.

Es wurde im Jahre 2193 des zweiten Zeitalters der Sonne von einem unbekannten Autor in einer der numenorischen Kolonien in Mittelerde verfasst. In Imladris befand sich nur eine Abschrift des Buches, deshalb hoffe ich, dass das Orginal hier ist."


Der Archivar öffnete die Tür zu der Bücherei und Earendil war beeindruckt von der Größe des Archives. Wohlgeordnet reihte sich Regal an Regal und der Elb hätte am liebsten jedes vorhandene Buch durchgelesen, doch er wollte keine Zeit verlieren, um möglichst schnell nach Imladris zurüzukehren.
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31.03.2008 08:09
#38 Thronsaal — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten
NPC Anardil

"Ein Buch aus dem Zweiten Zeitalter?" rief Anardil "Noch dazu ein Original? Ich kenne dieses Buch nicht und weiß nicht, ob es auf Anhieb zu finden sein wird. Es kann natürlich trotzdem hier sein - so viele Schriften sind hier, dass selbst ich sie nicht alle kennen kann."

Der Verwalter öffnete die Tür und wandte sich an den Gast.

"Dies hier, Herr Earendil, ist der frei zugängliche Teil des Archivs. Natürlich darf auch hier nicht jeder reinspazieren, aber die Bewohner der Veste und die hohen Herren der Stadt haben hier freien Zutritt. Andere Leute (die freilich selten herkommen) brauchen eine Erlaubnis vom Truchsess. Originale aus dem Zweiten Zeitalter befinden sich hier nicht, sondern hauptsächlich Abschriften bekannter Werke."

Anardil führte den Elben zu einem großen Regal.

"Hier sind einige Bücher aus dem vergangenen Zeitalter. Wie ich schon sagte, finden sich hier Abschriften so bekannter Werke wie der 'Akallabeth' oder von 'Aldarion und Erendis' und noch etliche andere Schriften. Ihr könnt schauen, ob Ihr das gesuchte Buch findet. Wenn nicht, führe ich Euch in das geheime Archiv."

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Earendil Offline

Elb aus Imladris


Beiträge: 154

31.03.2008 10:11
#39 Thronsaal — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten
"Habt Dank, dass Ihr mich Hierhin führtet. Wahrlich, viele Bücher stehen in diesen Regalen. Gerne würde ich hier nach Werken forschen die mir unbekannt sind, doch mein Volk erwartet, dass ich schnell zurückkomme. Ich werde nun nach den Buch suchen und schreibe es ab sobald ich es gefunden habe."

Sicherlich standen hier viele Bücher die noch kaum gelesen wurde. Die meiste Schiften in Imladris hatte Earendil schon gelesen und es würde ihn wirklich interessieren, ob es in den Archiven viele Bücher gab die dem Elben unbekannt waren. Der Schmied wusste, dass die meisten bedeutenden Bücher vervielfältigt wurden, deshalb war es unwahrscheinlich ein nicht gelesenes Buch von Belang zu finden.

Aber Earendil war nicht zum Bücherlesen hier, er sollte einzig ein verloren gegangenes Werk ersetzen und deshalb begann der Elb sogleich zu suchen. Wohlgeordnet waren die Archive, so konnte es nicht lange dauern bis der Elb das Buch gefunden hatte. Und dennoch sollte die Suche länger dauern, denn bei den meisten Büchern konnte man nicht von außen erkennen, welches Thema sie behandelten und so musste Earendil jedes einzelne Mühsam aus dem Regal nehmen.
NPC Offline




Beiträge: 3.383

01.04.2008 07:54
#40 Thronsaal — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten
NPC Anardil

Anardil sah, wie langwierig die Suche nach dem Buch für Earendil war, darum half er mit und suchte ebenfalls.

"Etliche Werke ohne Verfasser befinden sich in dieser Reihe", sagte Anardil, nachdem er auf mehrere Buchumschläge im Regal geblickt hatte. "Vielleicht werdet Ihr hier fündig."

Der Archivverwalter und der Elb setzten die Suche fort. Schließlich schaute Anardil auf den Umschlag eines Buches, das Earendil langsam aus dem Regal zog.

"Einen Augenblick!" rief Anardil. "Gebt mir bitte kurz dieses Buch!"

Der Archivverwalter nahm das Buch entgegen und las auf dem Umschlag:

Beschreibung der Landschaft Númenors

Verfasser unbekannt, laut Original geschrieben im Jahre 2193 des Zweiten Zeitalters

Berengil, Schreiber des Königs Eldacar, fertigte diese Abschrift im Jahre 1462 des Dritten Zeitalters


"Ihr habt das Buch gefunden, Herr Earendil", sagte Anardil. "Zumindest eine Abschrift. Lasst mich noch einen kurzen Blick hineinwerfen. Ah ja, das Original befand sich in Osgiliath und wurde während des Bürgerkriegs im Jahre 1437 leicht beschädigt, daher entstand diese Abschrift."

Er reichte Earendil das Buch.

"Sicher befindet sich das Original noch im geheimen Archiv, aber ich denke, Berengils Abschrift ist für Euch von größerem Nutzen, da sie unbeschädigt ist. Oder wollt Ihr trotzdem nach dem Original suchen?"

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Earendil Offline

Elb aus Imladris


Beiträge: 154

01.04.2008 10:34
#41 Thronsaal — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten
Die Suche nach dem Buch schien langwierig zu werden und so half der Archivar Earendil das Regal zu durchsuchen. Plötzlich, als der Elb gerade ein Buch aus dem Regal nahm, verlangte Anardil den Umschlag des Buches zu betrachten. Das gesuchte Buch war gefunden. Zwar handelte es sich um eine Abschrift, doch dies genügte Earendil.

"Ich glaube nicht, dass es vonnöten ist, dass Orginal zu suchen. In Imladris befand sich schließlich ebenfalls nur eine Abschrift, deshalb glaube ich kaum, dass Informationen verfälscht werden könnten. Und wenn das Orginal beschädigt ist, ist es wahrscheinlich besser, wenn ich dieses Buch abschreibe.

Habt Dank, dass Ihr mir bei der Suche helftet. Es ist schon spät ... Ich glaube Heute werde ich nicht mehr mit den abschreiben beginnen. Gäbe es eine Möglichkeit, dass Buch zurückzulegen?"


Earendil hatte nicht im geringsten Lust, in dieser Nacht noch zu schreiben. Vielmehr wollte der Elb nach seinem Pferd schauen und sich von der Anreise erholen. Glücklich war er jedoch, dass sich das Buch so schnell angefunden hatte und er nicht noch im geheimen Archiv nachschauen musste.
NPC Offline




Beiträge: 3.383

02.04.2008 10:05
#42 Thronsaal — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten
NPC Anardil

"Stellt das Buch einfach wieder ins Regal, aber schiebt es nicht ganz hinein. Ich werde es dann morgen holen und und Euch auch eine Kammer zeigen, wo Ihr Eure Abschrift fertigen könnt."

Nachdem Earendil das Buch zurückgestellt hatte, führte Anardil ihn noch zum Ausgang des Archivs und erzählte dabei noch, dass die Schriften selten von Fremden gelesen würden.

"Nur selten haben Besucher unserer Stadt den Wunsch, die alten Schriften zu lesen - und nicht immer gewährt unser Herr seine Erlaubnis. Zumeist werden die Schriften von gelehrten Bewohnern der Stadt gelesen. Sehr häufig kommt Herr Faramir hierher, Denethors jüngerer Sohn, der die alten Überlieferungen liebt. Allerdings ist er oft nicht in der Stadt, denn als Heermeister muss er viel Zeit an unseren Grenzen verbringen, genauso wie sein älterer Bruder Boromir."

Er seufzte kurz und fuhr dann fort.

"Unser Herr hat es Euch gewiss erzählt: An unseren Grenzen ist immer Unruhe. Seit Er, dessen Namen wir nicht nennen, in sein Reich zurückgekehrt ist, wird es ständig schlimmer. Aus den Gebieten jenseits des Anduin musste unser Volk fliehen doch noch können wir die Übergänge über den Fluss halten und dem Feind und seinen Vasallen Einhalt gebieten. Doch manchmal frage ich mich: Wie lange noch? Die Macht Mordors wächst und bedrängt uns immer mehr."

Sie traten durch den Ausgang des Archivs und Anardil schloss die Tür ab. Draußen wurde es bereits dunkel, da die Sonne hinter dem Mindolluin untergegangen war.

"Soll ich Euch noch weiter geleiten, Herr Earendil? Ansonsten wünsche ich Euch eine gute Nacht. Wenn Ihr morgen wieder in die Veste kommt, fragt nach mir!"

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Earendil Offline

Elb aus Imladris


Beiträge: 154

02.04.2008 11:28
#43 Thronsaal — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Früher Abend Zitat · Antworten
"Wahrlich, die Zeiten werden wieder schlimmer. Egal wie oft man den Feind gegenüber tritt und besiegt, er kehrt immer zurück. Lange noch wird das Unheil, dass Morgoth über Arda brachte währen. Doch Sauron ist nicht unbesiegbar. Bald wird die Schlacht kommen, in der entschieden wird, wer über Mittelerde herrschen soll."

'Doch auf die Hilfe der Elben werden die Menschen wohl verzichten müssen! Mein Volk hat lange gekämpft und ist lange nicht mehr so stark wie einst. Immer mehr meiner Sippe segeln nach Valinor und kehren nie zurück. Anscheinend kämpften wir vergebens, denn noch immer ist der Feind präsent. Die Diener des dunklen Feindes vermehren sich erneut und schließen sich dessen ehemaligen Statthalter an. Viel Hoffnung gibt es nicht.'

Wie im Thronsaal, beim Gespräch mit dem Truchsess dachte Earendil über die Zukunft Mittelerdes und die Taten seines Volkes nach. Diese Welt gehörte nun den Menschen und sie sollten die Geschicke des Landes lenken. Die Elben hingegen würden in die unsterblichen Landen zurückkehren und glücklich dort leben.

Der Archivar riss den Elben aus seinen Gedanken. Er fragte, ob Earendil wünsche weiter begleitet zu werden. Doch Earendil glaubte, er fände den Weg zurück auch allein und so sagte er:

"Nun, ich denke, dass wird nicht vonnöten sein. Ich melde mich Morgen bei Euch. Gleichfalls gute Nacht."

Mit diesen Worten verlies Earendil das Archiv und ging zügig in Richtung Unterkünfte. Inzwischen war die Sonne bereits untergegangen, doch der Elb konnte trotz der Dunkelheit noch gut sehen.

Es war kühl und deshalb lief der Schmied schnellen Fußes zu den Unterkünften.

'Ein Glück habe ich das Buch bereits Heute gefunden! Morgen beginne ich am besten mit dem abschreiben. Doch erstmal werde ich mich morgen in der Stadt umschauen. Doch jetzt steht Tilion in seinem Wagen am Himmel und es ist Zeit zu ruhen.'

tbc: Die Unterkünfte
Denethor Offline

Truchsess von Gondor


Beiträge: 2.312

25.10.2008 11:18
#44 Thronsaal — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten
Valanya, 26 Nárië 3016 DZ

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Denethor Offline

Truchsess von Gondor


Beiträge: 2.312

22.04.2009 10:15
#45 Thronsaal — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Nachmittag Zitat · Antworten
Nachdem Denethor vor den Häusern der Heilung auf den Soldaten Hador und Castur und Ganlor getroffen war, ging er mit letzteren beiden eilig zum Thronsaal. Man meldete ihm, dass sich Cormen bereits um Marschall Elfhelm kümmerte, deshalb nickte der Truchsess nur. Das erleichterte ihm etwas den Tag, denn so konnte er nun einen Brief an seine Söhne schreiben, ohne, dass die beiden Soldaten lange warten mussten.

Denethor ging zu einem kleinen Tisch, der in der Nähe einer Säule stand und worauf immer Pergament und Tinte verfügbar waren. Mit seiner schnellen, ausladenden Schrift schrieb der Truchsess schwungvoll:

Brief an Boromir und Faramir

Meine geliebten Söhne,

Habt Dank für Eure Nachricht, auch wenn sie weniger von Nöten war, als Ihr vermutet. Man hat mir vor einigen Stunden schon gemeldet, dass die Bergmenschen aus Angmar Minas Tirith verlassen haben …

Es tut mir sehr leid, dass ich Euch nicht bereits gestern von den Bergmenschen berichtete, wie ich es eigentlich vorgehabt hatte.

Am Morgen des 24 Nárië 3016 Drittes Zeitalter traf ein gewisser Donar mit einundzwanzig Männer hier in Minas Tirith ein. Sie stammen aus Arnor, genauer gesagt aus Angmar und erbitten Handelsbeziehungen und Unterstützung dabei ihr Reich wieder im Norden aufzubauen. Gewiss habt auch Ihr, ebenso wie ich und meine Berater, Zweifel an den Worten des Bergmenschen, da die Entfernung viel zu weit ist, um Handelsbeziehungen zu unterhalten. Ich werde jedoch noch herausfinden, was diese Männer von Gondor wollen … Gerne hätte ich mich mit Euch beiden darüber beraten, doch nun ist keine Gelegenheit mehr dazu.

Ich werde jedoch die Männer zurück in die Stadt beordern und klären, warum die Torwache sie überhaupt hat gehen lassen. Seid unbesorgt ihretwegen. Doch ich danke Euch trotzdem über die Nachricht.

Es ist auch möglich, dass Ihr noch einen zweiten Besuch aus dem Norden trefft. Ein Elb aus Bruchtal weilte ebenfalls für zwei Tage hier und schrieb ein verbranntes Buch für die Elben ab. Nun ist er mit meiner Erlaubnis in Gondor unterwegs.

Nun gehabt Euch wohl und der Segen der Valar möge mit Euch und Euren Soldaten sein! Kehrt gesund wieder und gebt Nachricht, falls sich etwas unvorgesehenes ereignet.

In Eile

Denethor II., Ecthelions Sohn,
Herr und Truchsess von Gondor


Der Truchsess tropfte heißes, rotes Wachs auf den zusammengefalteten Brief und drückte mit seinem Siegelring, das Siegel des Truchsess in die rote Flüssigkeit. Dann wandte er sich an die beiden Soldaten.

»Hier ist eine Nachricht für Boromir und Faramir. Bringt sie ihnen. Trefft ihr auf die Bergmenschen, die Wilden aus dem Norden, so sagt ihnen, dass der Truchsess von Gondor eine Truppe zu ihnen sendet, die sie nach Minas Tirith begleitet. Sie sollen es nicht wagen, zu fliehen. Es würde ihren Tod bedeuten!«

Die beiden Soldaten nickten und verbeugten sich dann. Rasch verließen sie den Thronsaal und ritten schließlich auf frischen Pferden auf der Südstraße in Richtung Erui.

Der Truchsess gab sofort den Befehl, dass man vierzig Soldaten zu den Bergmenschen schickte, um sie in die Stadt zu begleiten. Sie sollten in die Unterkünfte im sechsten Stadtring gebracht werden und sollten diese vorerst nicht ohne die Erlaubnis des Truchsess verlassen.

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Denethor Offline

Truchsess von Gondor


Beiträge: 2.312

01.05.2009 00:31
#46 Thronsaal — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Nachmittag Zitat · Antworten

Der Truchsess grübelte noch einen Moment, was er mit diesen Menschen aus dem Norden anstellen sollte, schob dann jedoch den Gedanken zur Seite. Er beauftragte, dass man Elfhelm, den Marschall aus Rohan zu ihm bitten sollte. Einer der Diener sagte ihm, dass Cormen sich bereits um den Marschall kümmerte und er nun beide holen würde.

Denethor war etwas erleichtert, dass sich seine Berater schon um den Besuch aus dem verbündeten Rohan kümmerten. Zwar wäre es vielleicht auch an einem anderen Tag nicht möglich gewesen den Marschall sofort zu empfangen, aber es ärgerte Denethor, dass er nur wegen eines Verletzten so lange aufgehalten wurde.

In Gedanken ging er noch einmal durch, was noch alles zu erledigen sei, da fiel im der Brief ein, den Imrahil ihm durch Dergolad gesendet hatte. Der Truchsess setzte sich auf seinen Stuhl, unterhalb des Throns und ließ sich den Brief von Tirion geben, der ihn für den Truchsess aufbewahrt hatte.

Mit gebotener Vorsicht erbrach der Herrscher Gondors das rote Siegel aus Wachs, in welches Imrahil das Wahrzeichen Dol Amroths gedrückt hatte: Den weißen Schwan.

Denthor ignorierte das leichte Ziehen auf seiner linken Handoberfläche und öffnete den Brief. Mit wachsender Sorge las er den Brief bis zum Ende.

Imrahil, Adrahils Sohn,
Fürst von Dol Amroth

an
Denethor, Ecthelions Sohn,
Truchsess von Gondor


Verehrter Herr Denethor,

ich hoffe Ihr seid bei guter Gesundheit und Eure Söhne wohlauf. Im Fürstenhaus von Dol Amroth ist alles bestens; ich darf Euch auch die herzlichen Grüße meiner Gemahlin ausrichten.

Leider muss ich Euch mit diesem Schreiben böse Nachrichten mitteilen. Die südlichen Regionen von Belfalas, von Dor-en-Ernil sowie Tolfalas und Ethir werden in zunehmenden Maße von Corsarenüberfällen heimgesucht. Fischerboote werden gekapert und Dörfer angegriffen, Menschen unseres Volkes werden getötet oder verschleppt. Die Corsaren tauchen meist nur mit ein, zwei Schiffen auf, greifen schnell an und verschwinden auch schnell wieder.

Das ist für Euch nichts Neues, neu aber ist, dass die Überfälle viel häufiger erfolgen als noch vor ein oder zwei Jahren. Die Zerstörungen, die die Corsaren anrichten, sind meist nicht besonders groß und auch die Anzahl der Getöteten und Entführten aus unserem Volk hält sich noch in Grenzen, doch das wird sich ändern, wenn die Überfälle weiter zunehmen.

Gleichwohl ist mein Eindruck, dass der Zweck der Überfälle nicht so sehr darin besteht, maximalen Schaden anzurichten, sondern vielmehr darin, Angst und Schrecken zu verbreiten. Das Volk in den betroffenen Gebieten ist verunsichert; etliche Menschen aus dem Süden von Belfalas suchen Zuflucht in Dol Amroth. Manche Fischer trauen sich nicht mehr, ihrem Beruf nachzugehen.

In meinem Herrschaftsgebiet habe ich bereits Gegenmaßnahmen eingeleitet: Ich lasse derzeit die Festungsanlagen von Dol Amroth erneuern. Außerdem habe ich Truppen in den Süden von Belfalas verlegt und sie durch angeworbene Freiwillige verstärkt.

Da nicht nur Gebiete innerhalb der Grenzen meines Fürstentums betroffen sind, müsst Ihr von diesen Vorfällen erfahren, auch wenn sie bislang nur wie Nadelstiche erscheinen. Meiner Einschätzung nach sind sie nur der Vorgeschmack eines großen Krieges, der uns in den nächsten Jahren droht.

Ich vertraue darauf, dass Eure Klugheit auch in dieser schwierigen Lage die richtigen Schlüsse zieht. Die Valar mögen Euch behüten!

Euer Diener,
Imrahil


Als er zuende gelesen hatte, blieb der Truchsess zuerst ganz ruhig sitzen und ballte dann seine verletzte Hand zu einer Faust, so dass die Nähte zu reißen drohten. Schließlich entspannte sich der Truchsess wieder und murmelte leise vor sich hin: »Das sind also deine Pläne, Sauron? Du willst mein Volk in Angst und Schrecken versetzen und damit lähmen? Das wird dir nicht gelingen. Nicht so lange ich Truchsess in Gondor bin!«

Stolz und mutig blitzten die Augen des Truchsess auf.

Die Stimme eines Dieners machte ihn darauf aufmerksam, dass Cormen und der Marschall aus Rohan nun erscheinen würden.

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Elfhelm Offline

Marschall aus Rohan


Beiträge: 48

02.05.2009 10:34
#47 RE: Thronsaal — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Nachmittag Zitat · Antworten
cf: Öffentliche Plätze

Als sich die Tür zum Thronsaal öffnete, sah Elfhelm noch, dass Cormen auf die Frage nach Boromirs Abwesenheit nickte, ehe ein Diener ihr Gespräch unterbrach und sagte, dass der Truchsess den Marschall nun empfangen wollte.

Es war nicht das erste Mal, dass Elfhelm die große Halle unter dem Weißen Turm betrat, dennoch war er erneut beeindruckt von dem steinernen Bauwerk, das viel größer war als Meduseld. Mit ehrfürchtiger Scheu sah er die Standbilder längst verstorbener Könige, die sich zwischen den Säulen an den Seiten der Halle erhoben. Gemessenen Schrittes ging der Marschall durch den Saal, bis er das andere Ende erreichte. Dort, auf der untersten Stufe der Empore, auf der der leere Königsthron stand, saß auf einem steinernen, schwarzen Sitz der Herr von Gondor. Seine linke Hand war verbunden.

Elfhelm vermied es aber, auf Denethors verwundete Hand zu starren. Etwas nervös hielt er drei Schritte vor dem Truchsess an, kniete nieder und sagte:

"Heil Denethor, Ecthelions Sohn, Herr und Truchsess von Gondor, Freund von Rohan! "

Er erhob sich und fuhr fort:

"Mein Herr, König Théoden, sendet mich, Elfhelm, Erulfs Sohn, Marschall von Edoras, um Euch seine freundschaftlichen Grüße auszurichten und Euch eine wichtige Botschaft auszurichten."


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"Elfhelm, führe deine Schar nach rechts, wenn wir an der Mauer vorbei sind."

Denethor Offline

Truchsess von Gondor


Beiträge: 2.312

03.05.2009 06:02
#48 Thronsaal — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Nachmittag Zitat · Antworten

Wohlwollend sah der Truchsess Gondors, wie dieser stolze und großgewachsene Mann Rohans näher kam. Sein blondes Haar fiel ihm ordentlich gekämt über die breiten Schultern. Der Marschall Rohans trug seine Rüstung, über die ein grüner Umhang wallte. Denethor erkannte sofort, dass dieser Mann ein selbstsicherer und tapferer Krieger war. An seiner Seite schritt gemessenen Schrittes Denethors Berater Cormen, von dessen Gesicht sich nicht viel ablesen ließ.

Es kam selten vor, dass sich Menschen vor ihm auf die Knie warfen. Gewiss war er ein mächtiger Mann, weit mächtiger als Théoden von Rohan, doch er legte keinen Wert darauf, dass man ihm auf diese Weise Ehrfurcht entgegenbrachte.

Aus Höflichkeit stand nun auch Denethor auf und neigte leicht den Kopf. Er legte seine verwundete Hand auf seine rechte Schulter, während er in der rechten Hand den weißen Stab des Truchsess hielt. Dann neigte er leicht den Kopf.

»Seid mir willkommen, Elfhelm, Erulfs Sohn. Marschall von Edoras! Ich freue mich, Euch, einen Freund Gondors in Minas Tirith begrüßen zu können. Die freundschaftlichen Grüße Théodens, des Königs von Rohan will Gondor auf die gleiche Weise erwidern.«

Nach diesen Worten setzte er sich wieder. Mittlerweile waren auch viele seiner Ratsherren leise an die Gruppe herangetreten, hielten sich jedoch mit Begrüßungen zurück. Sie würden nur hören, was der Marschall zu sagen hatte, denn darüber würden sie bald Rat halten müssen.

»Bitte sprecht: Welche wichtigen Nachrichten bringt Ihr aus Rohan?«

Denethor fragte sich, was das wohl für Nachrichten wären und ob sie für ihn tatsächlich so neu waren. Denn der Truchsess hörte und sah mehr, als jeder andere in Gondor.

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Elfhelm Offline

Marschall aus Rohan


Beiträge: 48

03.05.2009 10:58
#49 RE: Thronsaal — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Nachmittag Zitat · Antworten

Die höfliche Begrüßung durch den Truchsess nahm Elfhelm etwas von seiner Nervosität. So begann er seinen Bericht:

"Leider sind es keine guten Nachrichten, die ich bringe.

Es wird an unseren Grenzen immer unruhiger. Orks aus Mordor überfallen schon seit vielen Jahren unsere östlichen Marken. Doch seit einiger Zeit greifen uns auch Orks aus dem Norden an. Manche vermuten, dass sie in Höhlen im Nebelgebirge hausen. Und neuerdings haben wir an unserer Westgrenze Ärger mit räuberischen Menschen aus Dunland.

Aber wir sind nach wie vor stark genug, um uns gegen all diese Feinde alleine zu verteidigen. Insbesondere den Orks aus Mordor haben wir schwere Verluste zugefügt, seit der junge Herr Éomer, des Königs Schwestersohn, die Reiter in der Ostfold anführt. Erbittert ist seine Fehde mit den Orks, die vor vielen Jahren seinen Vater erschlugen."


Für einen Moment unterbrach der Marschall seinen Bericht, denn die Erinnerung an Éomunds Tod erbitterte auch ihn, denn Éomers Vater war für den jungen Elfhelm ein väterlicher Freund und Förderer gewesen. Schließlich fuhr er fort:

"In diesem Frühjahr jedoch griffen sie uns nicht mehr an. Eine trügerische Ruhe, wie sich zeigte, denn vor einigen Wochen kam ein Bote aus dem Schwarzen Land nach Edoras, und bat, den König zu sprechen. Schmeichelnd waren seine Worte zuerst, doch voller Verschlagenheit. Der Herr von Mordor wünsche Pferde von uns zu kaufen und sei bereit, einen hohen Preis in Gold zu entrichten, so sprach er. Aber der König weigerte sich, auf das Angebot einzugehen. Die Pferde der Mark werden an niemanden verkauft, schon gar nicht einem Feind, der Tiere für einen bösen Zweck braucht.

Noch immer sprach der Bote in schmeichelndem Ton und sagte, dass wir den zehnfachen Betrag erhalten würden, wenn wir bereit wären, das Bündnis mit Gondor zu lösen. Doch als er dies sagte, wurden wir alle sehr zornig, denn dies war eine Aufforderung zum Eidbruch - schließlich haben wir, die Reiter der Mark, nicht nur unserem König und unserem Land, sondern auch dem Bündnis der Freundschaft die Treue geschworen.

Der König war außer sich und und hieß den Boten, sofort zu verschwinden. Der Abgesandte ließ nun die Maske der Schmeichelei fallen und stieß wüste Drohungen aus. Wir würden es noch bereuen, schimpfte er, und erwähnte, dass andere Reiche die Boten Mordors bereitwilliger anhören und sich der Streitmacht des Schwarzen Landes anschließen würden. Dann verschwand er endlich."


Elfhelm atmete einmal tief durch, ehe er fortfuhr:

"König Théoden befahl mir, all das zu berichten und Euch von ihm auszurichten: Es war für uns selbstverständlich, das schändliche Angebot aus Mordor abzulehnen. Wir werden Gondor bis zur äußersten Grenze unserer Kraft beistehen, wenn Ihr uns ruft.

Doch wir sind auch besorgt über die letzten Worte des Boten: Gewiss sendet der Herr des Schwarzen Landes auch Boten in andere Länder. Wir vermuten, dass sie bei den Menschen des Ostens und des Südens Gehör finden werden und der Feind bald über viele Truppen verfügen wird.

Dass die Bedrohung durch Mordor immer größer wird, verspüren wir auch immer mehr in der Mark. Damit, Herr, endet mein Bericht. Schließlich bitte ich auch darum, zu erfahren, wie es an Euren Grenzen und den Kämpfen gegen den Feind steht. Ich vernahm vorhin von einem Wachsoldaten, dass ein Sohn des Fürsten von Dol Amroth im Kampf schwer verletzt wurde."


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"Elfhelm, führe deine Schar nach rechts, wenn wir an der Mauer vorbei sind."

Denethor Offline

Truchsess von Gondor


Beiträge: 2.312

03.05.2009 21:56
#50 Thronsaal — Valanya, 26 Nárië 3016 DZ — Nachmittag bis Früher Abend Zitat · Antworten

Denethor hörte Elfhelms Bericht ruhig und ohne Regung an. Schon während der Marschall sprach, wägte er alles ab, was dieser sagte.

›Orks aus dem Nebelgebirge … Gewiss, sie müssten von da kommen. Denn kämen sie aus Mordor, müssten sie erst den Weg über den Caradhras nehmen … Und was immer man der Elbenhexe aus Lothlorien vorwerfen kann, sie würde nie mit dem Dunklen Herrscher zusammengehen … Also aus dem Nebelgebirge! Doch wer führt sie an? Wer lenkt sie? Gewiss greifen Orks auch von sich aus Menschensiedlungen an, doch nur wenn sie sich in deren Nähe befinden. Der Weg nach Rohan ist jedoch lang … Ist der Namenlose tatsächlich schon so mächtig, dass er die Orks im Nebelgebirge lenken kann? Dann wehe uns …‹

Doch nun berichtete Elfhelm von einer weit gewichtigeren Sache, worüber der Truchsess innerlich sehr erschrak: Der Namenlose wollte ein Bündnis mit Rohan schließen. Sollte ihm das gelingen, so hätte selbst Gondor kaum mehr lange die Kraft Mordor zu widerstehen. Doch die Treue Rohans war fester, als die Sehnsucht nach Gold. Doch einen Augenblick überkamen ihn doch Zweifel an den Worten Elfhelms. Was, wenn Rohan sich mit Mordor verbündet hatte und ihn nun in Sicherheit wiegen wollte, dass alles beim Alten geblieben wäre und Rohan treu zu seinem Eid stand? Ein Blick in Elfhelms graue Augen überzeugte ihn jedoch von der Ehrlichkeit des Marschalls.

Als Elfhelm nun geendet hatte, sprach der Truchsess folgendermaßen: »Ich danke Euch Elfhelm. Nicht allein wegen Eures Berichtes, sondern - und damit spreche ich im Namen ganz Gondors - dafür, dass Rohan den Verlockungen unseres größten und ärgsten Feindes widerstanden hat und treu zu Gondor steht. Gondor kann euch nicht wie der Namenlose Feind mit Gold eure Treue bezahlen. Gondor kann nur auf die selbe Weise seine Treue zu Rohan und König Théoden beweisen!«

Damit stand Denethor auf und legte seinen Stab auf den Truchsessstuhl. Dann ging er die eine Stufe zu Elfhelm hinab und hielt ihm seine rechte Hand hin, welche dieser nach kurzer Verlegenheit auch erfasste. Nun umschlossen die Hände der beiden Männer wie dereinst den Unterarm des anderen.

»Gondor steht Rohan treu zur Seite und wird ihm zur Hilfe eilen, sollte es Gondors Hilfe benötigen! Denn nie darf eines unserer beiden Völker fallen! Rohan und Gondor bildet das letzte Bollwerk gegen Mordor. Ein Bollwerk des Guten, der Freiheit und der Freundschaft. Sollten wir fallen, so wird ganz Mittelerde fallen!«

Mit seiner linken, verletzten Hand schlug Denethor freundschaftlich auf Elfhelms rechten Oberarm und blickte den Marschall mit einer Mischung aus Ernst, aber auch Freude an. Ein Lächeln lag auf Denethors Gesicht, als die beiden Männer sich wieder von einander trennten und er sprach: »Doch Eure Nachrichten, so schlimm sie Euch auch erscheinen, bergen auch Hoffnung für unsere beiden Länder!«

Denethor trat einen Schritt zurück und blickte nun auch kurz in die Runde seiner Berater, die ebenfalls nicht froh über die Nachrichten aus Rohan waren.

»Denn dass der Namenlose versucht unseren stärksten Verbündeten für sich zu gewinnen, zeigt, dass er Gondor fürchtet! Ja! So sehr uns seine Angriffe an unseren Ostgrenzen auch Kraft und Leben unserer Soldaten kosten, so sehr bieten wir ihm die Stirn. Dieses schändliche Angebot Mordors an Rohan zeigt klar und deutlich: Mordor ist noch lange nicht stark genug, um Gondor richtig herauszufordern! Zumindest nicht mit der Aussicht Gondor zu besiegen. Er braucht Verbündete dazu, weil er selbst zu schwach ist! Nehmt das als Hoffnungszeichen. So sehr die Zeichen auch auf Krieg stehen, weil an unseren Grenzen überall Kriegsscharmützel ausbrechen, so wird der große Krieg noch auf sich warten lassen. Noch wohlgemerkt, denn Krieg wird es geben! Ihm können wir nicht entfliehen, doch haben wir noch Zeit unsere Heere zu verstärken, Waffen zu schmieden und junge wie alte Männer zum Kriegshandwerk anzulernen. Unsere Aufgabe besteht darin diese Zeit zu nutzen!«

Denethor nickte noch einmal und setzte sich dann wieder auf den Stuhl des Truchsess. »Gewiss müssen wir auch über unsere nächsten Schritte nachdenken und wir wir die Gefahren, die unsere Grenzen bedrohen schon im Keim ersticken - sofern uns das möglich ist …«

Denethor hielt kurz inne und zog dann den Brief Imrahils hervor. »Es gibt noch weitere schlimme Nachrichten, doch auch wenn sie Rohan nicht direkt betreffen, so soll Elfhelm auch davon wissen. Mein Schwager Imrahil, der Fürst von Dol Amroth schreibt mir, dass es auch an unseren Küsten nicht zum besten steht. Corsaren überfallen sie und sorgen für Angst und Schrecken. Hört selbst!«

Damit las er die relevanten Stellen aus dem Brief vor. »Doch auch andere, weniger schlimme Ereignisse geben uns Rätsel auf: Die Bergmenschen aus Anor, die auch durch Rohan geritten sind, wünschten seltsame Dinge von uns.«

Nun berichtete er auch kurz, was die Bergmenschen für ein Anliegen an Gondor hatten und vergaß auch nicht, dass sie sich schwer bewaffnet nach Süden aufgemacht hatten, jedoch durch Boromir zum Halten aufgefordert worden waren und nun in die Stadt gebracht wurden.

»Dies alles möchte ich gern mit Euch Elfhelm, aber auch mit Dergolad aus Dol Amroth sowie meinen Beratern hier am morgigen Tag besprechen. Leider sind meine beiden Söhne, die gewiss viel zu dieser Beratung beitragen könnten, nicht in Minas Tirith, sondern auf einer wichtigen Mission. Doch Entscheidungen müssen auch in ihrer Abwesenheit getroffen werden … Doch nun ist der Abend angebrochen und ich möchte Euch Elfhelm, Erulfs Sohn gern einladen, mit Dergolad aus Dol Amroth, Cormen und mir gemeinsam zu Abend zu essen!«

Die Zeit des Tages war nur so verflogen, doch hatte der Truchsess seit dem kurzen Frühstück in Osgiliath, nichts mehr gegessen und nun verlangte sein Körper nach einer Stärkung. Außerdem würde Dergoald auch bald eintreffen.

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