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Willkommen in Ithilien, Wanderer!
Dies war ein Rollenspiel rund um die Bewohner von Gondor
drei Jahre vor dem Ringkrieg.

Die Geschichte wurde nach 10 Jahren beendet.
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Dieses Thema hat 1 Antworten
und wurde 275 mal aufgerufen
 Chroniken
Ellena Offline




Beiträge: 546

21.02.2010 06:21
Ellena - ein Mädchen findet zurück Zitat · Antworten

Aldëa, 30 Nárië 3016 DZ

Als Ellena am nächsten Morgen erwachte, war es bereits hell. Scheinbar hatte Bardos doch nicht vorgehabt in aller hergottsfrühe aufzubrechen und gönnte seiner Schwester den erholsamen Schlaf. In der Wirtsstube nahmen sie gemeinsam mit Adlinn, Iolyn und Ban ein schnelles Frühstück ein. Zuvor hatte Ellena endlich ihr neues Kleid anziehen können. Teilweise saß dieses zwar auch etwas eng, aber es war nichts im Vergleich zu de alten, kaputten, welches nur mehr als Putzlappen tauglich war. Bevor sie aufbrachen, die Katzenjungen waren in ihrem Korb natürlich auch auf der Ladefläche des Wagens verstaut, verkaufte Adlinn den Ziegenbock und die Ware des Händlers an den Gastwirt.

Ellena war erstaunt, als sie erfuhr, dass Iolyn sie auf dem Weg nach Minas Tirith begleiten würde. Doch so recht wusste das Mädchen nicht, ob sie sich darüber freuen sollte oder nicht. Die Reise würde es zeigen. Doch der Soldat war außer Bardos und Ban gerade der einzige Mann, welchen sie nicht fürchtete. Eben da er ihr am Abend freundlich und nicht voreingenommen gegenübergetreten war. Und das kannte Ellena so nicht.

Die Fahrt lief recht ereignislos und um die Mittagszeit erreichten sie Erui. Ellena hatte Bardos gebeten, die Stadt zu umfahren, da sie wusste, dass es dort nur so von Soldaten wimmelte, war dieser Ort doch ein Stützpunkt derer. Doch Bardos wollte Besorgungen machen und Adlinn erhoffte dort ein paar Wollarbeiten an den Mann bringen zu können. Was sie schließlich auch tat, während Ellena den Kutschbock nicht verließ und die Bewohner argwöhnisch musterte. Sie war erleichtert, als sie endlich weiter fuhren, auch wenn es im Grunde gar nicht so schlimm gewesen war.

Sie fuhren bis Abenddämmerung hereinbrach und fanden wiederum in einem kleinen Dorf eine gemütliche Gaststube mit Gästezimmern. Dort verbrachten sie eine ruhige Nacht und Ellena schlief fast die ganze Nacht durch, bis auf die paar mal, in denen sie das Kind zwang, die Örtlichkeiten auf zu suchen.

1. Enderi


Am nächsten Tag starten sie früher. Es war der 1. Enderi, ein Feiertag in Gondor. Viele Menschen hatten ihre Arbeiten niedergelegt und waren auf der Straße unterwegs, um sich zu verschiedenen Feierlichkeiten begeben. Ellena sah das eher mit gemischten Gefühlen. Ihr war gar nicht nach Feiern zu mute.

Es wurde ein hohes Tempo angeschlagen und so kamen sie an diesem Tag gut voran. Sie speisten bei einer netten Familie zu Mittag, welche sie bei sich aufnahm und neugierig der ein oder anderen Geschichte lauschte. Ellena selbst erzählte natürlich nichts aus ihrem missratenen Leben.

Dem Mädchen ging es wirklich schon besser, das Schlucken tat nicht mehr ganz so weh und auch das sprechen klang nicht mehr so heiser. Die Striemen, welche sie mit dem Schultertuch bedeckte, waren natürlich noch zu sehen, doch Adlinn hatte ihr eine Wundsalbe gegeben, welche sie auftragen konnte, damit alles schneller abheilte.

Zu dem ungeborenen Kind baute Ellena langsam, zaghaft, eine Beziehung auf. Doch es fiel ihr noch immer schwer es als ein Teil ihrer selbst zu betrachten und Undar hier nicht mit ein zu beziehen. Es war nun einmal von diesem widerlichen Sklaventreiber, der ihr die letzten zwei Jahre zur Hölle gemacht hatte. So schnell konnte sie das nicht vergessen. Trotzdem versuchte sie sich an den Gedanken, bald ein Baby zu haben, welches ihre Liebe brauchte und auch verdiente, zu gewöhnen.

Am Abend machten sie an einer geschützten Baumgruppe, unweit der Südstraße, halt, wo sie ihr Nachtlager aufschlugen. Sie hatten genügend Vorräte bei sich, so dass niemand jagen musste. Ellena, von der Reise erschöpft, hielt nicht ganz so lange durch wie die anderen und so schlief sie schon bald, auf mehreren Decken gebettet, ein.

Ellena Offline




Beiträge: 546

14.04.2012 23:07
#2 Ellena - ein Mädchen findet zurück Zitat · Antworten

2. Cermië 3016 DZ bis 20. Yauannië 3016 DZ

Die Tage und Nächte vergingen und in Bardos Palast versuchte sich wieder so etwas wie ein geregelter Alltag einzustellen. Auch wenn es Ellena anfangs sehr schwer fiel, versuchte sie sich so gut es ging zu integrieren. Unter anderem wollte sie auch ihrem Bruder damit einen Gefallen tun. Schließlich war sie ihm so viel schuldig. Auch wenn er es gewesen war, welcher sie zuvor in einer solch schlimmen Zeit allein gelassen hatte.

Langsam gewöhnte sich Ellena auch daran eine junge Mutter zu sein. Kiranda half ihr bei allem so gut es ging. In der ersten Woche nach der Geburt musste sich Ellena noch viel ausruhen und schlafen. Ihr Körper verlangte einfach danach. Auch hatte sie sich einen Tag nach der Geburt mit ihrem Ausflug auf den Marktplatz ein wenig überanstrengt. Doch man lies ihr nun die Zeit wieder einigermaßen zu Kräften zu kommen.

Rein seelisch ging es Ellena von Tag zu Tag ein bisschen besser, da sie sich in Sicherheit wusste. Sie schaffte es schließlich sogar zusammen mit Bardos das kleine Grab ihres verstorbenen Sohnes im Garten zu besuchen. Therad hatte sich alle Mühe gegeben dieses wieder ordentlich herzurichten, nachdem dieser Hund dort gebuddelt hatte. Sogar frische Blumen waren darauf gepflanzt worden.

Etwa eine Woche nach der Rückkehr traute sich Miléndra auf Ellena zuzukommen. Sie wollte mit der jungen Mutter sprechen und bat diese nicht immer so abweisend auf sie zu reagieren. Ellena sah ein, dass sie einen Fehler gemacht hatte und dass Miléndra wirklich am wenigsten an all dem Übel, welches ihr wiederfahren war, dafür konnte. Die beiden jungen Frauen beschlossen die bösen Blicke und all das zur Seite zu legen und gut mit einander auszukommen. Ellena konnte auch gar nicht genau sagen, was sie an Miléndra störte. Es war wahrscheinlich der Umstand, dass diese so viel Zeit mit Bardos verbrachte. Die beiden liebten sich, das merkte man deutlich. Ellena war eifersüchtig. Sie hatte Angst, dass Miléndra ihr Bardos wegnahm und sie dann wieder ganz alleine war. Ellena sprach mit Kiranda darüber und die Amme verstand sie. Doch erklärte sie auch, dass Ellena nicht alleine war. Bardos würde sie nicht verlassen. Und sie hatte nun auch noch Lalaith und Therad und Djaneria, welche praktisch zur Familie gehörten. Die beiden Hausdiener waren wirklich schon seit Ellenas Geburt hier und Ellena liebte die beiden älteren Menschen. Sie waren gerade so etwas wie ein Elternersatz für sie. Und dann waren natürlich auch noch Kiranda und deren Familie hier. Allein brauchte sich Ellena wirklich nicht fühlen. Kiranda meinte, dass Ellena ja womöglich auch in naher oder ferner Zukunft einen Mann fürs Leben fand. Doch Ellena glaubte da nicht so recht dran.

Zwar ging es Ellena psychisch schon besser, doch traute sie sich immer noch nicht so recht vor die Tür. Nur zwei oder dreimal begleitete sie jemanden zum Markt, damit sie einmal aus den vier Wänden kam. Trotzdem fühlte sich die junge Frau dort nicht wohl. Man erkannte sie, das merkte Ellena deutlich. Manche Frauen tuschelten sogar miteinander, als sie Ellena sahen. Vor allem sahen sie auf den Säugling, wenn Ellena Lalaith dabei hatte. Einmal kam ein Soldat des Weges entlang und fragte, ob er sie heute Abend besuchen dürfte, er hätte es mal wieder dringend nötig. Bardos war bei ihr gewesen, doch Ellena war ohne ein Wort nach Hause gerannt und hatte die Männer stehen gelassen.

Was der Familie in diesen Tagen aber die meisten Sorgen bereitete, war Ellena körperlicher Zustand. Sie war dünn und ausgemergelt. Zwar aß die junge Frau regelmäßig, doch vertrug sie kaum etwas davon. Es kam sehr oft vor, dass sich Ellena nach dem Essen mit Übelkeit und Erbrechen zu kämpfen hatte. Es war fast schon zum Verzweifeln. Duilin, welcher nun ja mit seiner Familie im Haus wohnte, untersuchte Ellena und stellte die Vermutung auf, dass sie auf Grund der langen Zeit, in welcher das Mädchen bei ihrem Peiniger Hungern musste, das Essen hier nun nicht mehr vertrug. Er gab ihr einen Trank, welchen sie nach dem Essen zu sich nehmen sollte und verordnete Schonkost. Doch so nahm Ellena natürlich auch nicht weiter zu. Daraus ergab sich auch, dass sie nicht genügend Milch für Lalaith hatte. Doch Kiranda, welcher ja selbst ihr jüngstes Kind noch säugte, konnte hier aushelfen. Zumal Kirandas Kleine ohnehin immer mehr feste Nahrung zu sich nahm.

Doch so richtig besser gehen wollte es Ellena nicht. Schließlich sprach Duilin Bardos darauf an, dass sie vielleicht eine Zeitlang die Stadt verlassen sollten. Vielleicht würde ein Ortswechsel der jungen Mutter gut tun. Duilin schlug vor ans Meer zu fahren, denn die Meeresluft hatte wohl schon so manche geheilt. Da bald ein großes Fest in Dol Amroth stattfinden würde, wäre dies doch die perfekte Gelegenheit um aus den Alltag zu verschwinden. Sie sollten sich ein paar schöne Tage in Belfalas machen.

Und so kam es, dass sich Bardos, Miléndra, Ellena mit Lalaith und Kiranda mit samt ihrer Familie auf die Reise begaben und mit dem Schiff den Anduin hinab in den Süden fuhren, um dort ein paar schöne, ruhige Tage zu verbringen. Und sie bekamen auch mit, dass sie nicht die einzigen waren, welche Dol Amroth einen Besuch abstatteten. Sogar die Heermeister würden dort an den Feierlichkeiten teilnehmen.

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