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Willkommen in Ithilien, Wanderer!
Dies war ein Rollenspiel rund um die Bewohner von Gondor
drei Jahre vor dem Ringkrieg.

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Dieses Thema hat 79 Antworten
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 29. Nárie 3016 DZ Dörfer
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Denethor Offline

Truchsess von Gondor


Beiträge: 2.312

01.07.2009 09:48
Gurtanar Zitat · Antworten

Isilya, 29 Nárië 3016 DZ


In Gurtanar lebt Bardos Schwester Brunderei, die auf Urdars Hof lebt.

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Ellena Offline




Beiträge: 546

03.08.2009 09:53
#2 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Früher Morgen Zitat · Antworten

Einstiegspost

Ellena war an diesem Morgen zeitig wach und saß am Fenster ihres kleinen Raumes, welcher an die Scheune angrenzte und sah durch die vergitterten Fenster zum Hof hinaus. Dieser lag noch still und friedlich in der Morgendämmerung. Es war jeden Tag das gleiche Bild, welches sich ihr bot. Und es würde nicht mehr lange dauern, dann würde Urdar oder seine Frau kommen und die Tür aufsperren, damit Ellena mit ihren täglichen Arbeiten beginnen konnte. Doch momentan rührte sich noch nichts auf dem Hof. Einzig und allein ein paar Hühner liefen gackernd umher.

Die junge Frau fühlte sich an diesem Morgen unwohl und hatte schlecht geschlafen. Es lag wahrscheinlich daran, dass sie Hunger hatte. Sie hatte immer Hunger. Schließlich aß sie für zwei, doch das veranlasste Undar trotzdem nicht ihr mehr zum Essen zu geben. Sie musste eben mit dem auskommen, was sie bekam und das war vor allem in ihrem momentanen Zustand einfach zu wenig.
Die Phase der morgentlichen Übelkeit hatte das Mädchen zum Glück überstanden, was aber trotzdem nichts daran änderte, dass sie sich öfters unwohl fühlte. Aber Undar war dies vollkommen egal.

In Gedanken versunken strich sich Ellena kurz über den Bauch, welcher schon deutlich hervorgetreten war. Sie hatte keine Ahnung wann genau es passiert war, doch musste es etwas sieben Monate her sein. Und Ellena fragte sich, ob Undar bald Rücksicht auf ihren Zustand nehmen würde, was das junge Mädchen allerdings bezweifelte. Mit angezogenen Beinen ließ sich Ellena nun auf die karge Strohmatte nieder und wartete schweigend, während sie sich einen kleinen Becher mit Wasser füllte und diesen gierig trank.

NPC Offline




Beiträge: 3.383

05.08.2009 08:37
#3 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Früher Morgen Zitat · Antworten



NPC Undar

Schlecht gelaunt erhob sich Undar von seinem Bett. Sein Weib hatte sich am Abend zuvor geweigert, sich ihm hinzugeben. Das war nicht ungewöhnlich, doch nun hatte der wollüstige Mann nicht einmal die Alternative, Ellena zu benutzen, da ihre Schwangerschaft schon zu weit fortgeschritten war und Undar keine Lust hatte, ein Weib mit einem so dicken Bauch zu nehmen.

Nachdem er sein Weib unter Beschimpfungen in die Küche geschickt hatte, ging er zu Ellenas Raum, sperrte ihn auf und blickte auf Ellena, die auf ihrer Strohmatte saß und Wasser trank.

"Du hast genug getrunken, kleine Schlampe!" fuhr er sie an. "Los, steh auf und hilf in der Küche! Wird's bald!"

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Ellena Offline




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06.08.2009 00:33
#4 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Früher Morgen Zitat · Antworten

In Ellenas kleiner Baracke

Ellena war gerade in Gedanken versunken, als sie von draußen Schritte vernahm und im nächsten Moment der Schlüssel im Schloss umgedreht wurde. Auch jetzt noch durchfuhr sie jedesmal ein Schauer, wenn sie diesen Mann sah und seine Stimme hörte. Niemand hatte ein 'Gute Morgen' oder ein 'Hast du gut geschlafen?' für sie übrig. Doch Ellena war es seit Jahren gewohnt wie Dreck behandelt zu werden.

Auch die Ausdrücke, welche man ihr an den Kopf warf, war das Mädchen gewohnt. Sie hatte diese zu oft gehört, auch in der Zeit, als sie noch in Minas Tirith lebte. Schließlich hatte sie dort das Kind irgendeines unbekannten Soldaten ausgetragen und die Männer hatten leichtes Spiel mit ihr. So jemand verdiente eben keine Anerkennung oder nette Worte. Nein, seit dem Tod ihrer Eltern und damit dem Verlust ihres behüteten Lebens, war Ellenas Leben nichts mehr wert.

Missmutig erhob sich das Mädchen von ihrem Schlafplatz. Sie fürchtete Undar, doch hatte sie dennoch nicht all ihren Trotz verloren und hoffte inständig, dass dieser Mann eines Tages an einem Stück Fleisch erstickte. Als sie nun vor ihm stand, getraute sich Ellena nicht Undar in die Augen zu blicken. „Ich fühle mich heute nicht besonders wohl ...“, kamen die Worte leise aus ihrem Mund. Aber sie hatte mittlerweile auch begriffen, dass Undar ihre Gesundheit vollkommen egal war. Schließlich erledigten sich die Arbeiten im Haus und auf dem Hof nicht von alleine.

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08.08.2009 08:43
#5 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Früher Morgen Zitat · Antworten



NPC Undar

Als Undar Ellenas Klage hörte, dass sie sich nicht wohl fühle, hätte er fast gelacht.

"Sollen wir dem Prinzesschen vielleicht noch das Frühstück ans Bett bringen?" höhnte er. "Arbeiten sollst du! Wie wohl du dich dabei fühlst, ist mir völlig gleichgültig. Und komm' ja nicht auf die Idee, mit Ausreden wegen deines 'Zustandes' zu kommen. Mordis hat auch jedes Mal bis kurz vor ihrer Niederkunft gearbeitet!"

Es war tatsächlich so, dass Undar auch sein Weib Mordis nicht schonte. Mordis war deswegen oft wütend und diese Wut ließ sie bevorzugt an Ellena aus.

"Und nun Schluss mit dem müßigen Gerede! Ab in die Küche mit dir!"

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Ellena Offline




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09.08.2009 02:58
#6 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Früher Morgen Zitat · Antworten

Auf Undars rhetorische und mehr als ironische Frage, ob er ihr das Frühstück ans Bett bringen soll, hätte sie ihm am liebsten einfach ein 'Ja natürlich!' ins Gesicht gespuckt. Doch die junge Frau wusste auch, dass sie ihm nicht frech kommen durfte und deshalb biss sie sich auf die Lippen, ohne einen Kommentar von sich zu geben. Sie wagte es nicht ihm ihre Meinung zu sagen. Nicht mehr ... Er hatte ihr zu oft weh getan, so dass sie jetzt meist nur noch Ja und Amen zu seinen Worten sagte. Sie hatte eben keine andere Wahl.

Betrübt schob sich das Mädchen an dem Hofbesitzer vorbei aus der Tür und hinaus ins Freie. Die Morgenluft tat gut. Sie war frisch und es war noch nicht so drückend heiß wie die letzten Tage. Ellena atmete zweimal tief durch, in der Hoffnung sich dann besser zu fühlen und den Tag mit mehr Elan beginnen zu können.

„Darf ich ... zumindest noch auf den Abort?“
fragte sie Undar, welcher hinter ihr ging, nun vorsichtig. Das war doch wirklich nicht zu viel verlangt. Sie war die ganze Nacht eingesperrt gewesen und sie würde sicher nicht einen Eimer in ihrer kleinen Zelle verwenden. Sie konnte doch nichts dafür, dass das Kind ihr auf die Blase drückte. Und Undar schien einfach zu vergessen, dass dies hier sein Verschulden war. Dass es sein Kind war, welches in ihr heran wuchs. Ein Kind, welches Ellena nie hatte haben wollen.

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10.08.2009 08:56
#7 RE: Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Früher Morgen Zitat · Antworten



NPC Undar

Draußen fragte Ellena, ob sie auf den Abort durfte.

"Ja, du darfst. Ich bin ja kein Unmensch" antwortete Undar mit einem hämischen Lachen.

Auf dem Weg zur Latrine kam ihnen Castamir, Undars älterer Sohn entgegen und "begrüßte" das Mädchen auf die ihm eigene Weise.

"Ellena ist blöd, Ellena ist blöd", höhnte der Knabe. In seiner Hand hielt er ein Steinchen, dass er nach Ellena werfen wollte. Doch ehe er dazu kam, ging Undar dazwischen und verpasste ihm eine Ohrfeige. Er tat dies nicht aus Mitleid mit Ellena, denn wenn sie nicht von ihm schwanger gewesen wäre, hätte er Castamir nicht gehindert.

"Lass den Unsinn!" fauchte er den Knaben an. "Wenn du dich austoben willst, kannst du ja irgendein schwächeres Kind aus der Nachbarschaft verhauen. Aber jetzt hilf erst in der Küche!"

Murrend ging Castamir in die Küche. Undars Laune war immer noch schlecht.

"Beeile dich, wenn dein Bedürfnis so dringend ist!" fuhr er Ellena an und zeigte auf die Latrine.

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Ellena Offline




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12.08.2009 10:32
#8 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Früher Morgen Zitat · Antworten

Ellena starrte Castamir wütend an. Es war immer das Gleiche mit diesem Jungen. Dass er nun eine Ohrfeige von seinem Vater erhielt, machte es für Ellena nicht unbedingt besser. Aber nun, sie hatte sich langsam daran gewöhnt von der kompletten Familie so behandelt zu werden. Dass Undar dem Jungen aber nun erlaubte später ein paar jüngere Kinder aus dem Nachbardorf zu verprügeln, schockte sie aber ziemlich. Vielleicht konnte sie es dem Jungen ja noch irgendwie ausreden, aber das Ergebnis wusste Ellena allerdings jetzt schon.

Während der Kleine nun mürrisch in Richtung des Hauses lief, beeilte sich Ellena auf die Latrine zu kommen. „Du musst nicht warten ...“, meinte sie noch zu Undar, während sie die Holztür hinter sich schloss und sich anschließend erst einmal gegen diese lehnte. Sie hatte wirklich schlecht geschlafen und das Kind war die halbe Nacht aktiv gewesen. Sie brauchte einfach noch ein wenig Zeit für sich selbst. Auch wenn dies hier nicht gerade ein angenehmer Ort dafür war.

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15.08.2009 01:38
#9 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Früher Morgen Zitat · Antworten



Während Ellena im Abort verschwand, dachte Undar darüber nach, was an diesem Tag alles zu erledigen sei. Missmutig blickte er zum Himmel, denn er nahm an, dass heute ein heißer Tag bevorstünde, an dem die Feldarbeit unangenehm würde. Aber das war jetzt nicht zu ändern.

"Vielleicht sollte ich Castamir öfter aufs Feld mitnehmen", dachte er. "Der Junge muss lernen, was harte Arbeit ist - mein Vater hat mit schließlich auch nicht geschont!"

Schließlich fiel ihm auf, dass Ellena immer noch in der Latrine war. Er ging zur Tür.

"Bist du bald fertig, du dummes Trampel?" schimpfte er. "Das kann doch nicht so lange dauern!"

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Ellena Offline




Beiträge: 546

15.08.2009 05:13
#10 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Morgen Zitat · Antworten

Ellena zuckte zusammen als sie Undars Worte von außerhalb der Latrine hörte. Also war er doch noch da und sie hatte sich noch nicht einmal erleichtert. Bleib ruhig, bleib ruhig! befahl sie sich selbst. Undar hat keine Ahnung! Er ist weder eine Frau, noch ist er schwanger, noch fühlte er sich gerade unwohl. Er weiß nichts!

„Ich sagte doch, du musst nicht warten! Ich komme in die Küche!“ rief Ellena nach draußen, während sie sich nun doch langsam mal ans Werk machte. Das Baby zumindest schien richtig Spaß daran zu habe mit ihrer Blase Ball zu spielen. Nun, auch das würde vorbei gehen.

Ellena war fertig, würde aber nicht herauskommen, solange Undar hier war. Irgendwo, ja irgendwo ganz tief in ihrem inneren besaß sie noch ein ganz klein wenig Stolz und die Sturheit und Laune einer schwangeren Frau. Hormone konnte man eben nicht einfach ausschalten. Und damit auch nicht einhergehende Gefühle.

NPC Offline




Beiträge: 3.383

18.08.2009 09:42
#11 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Morgen Zitat · Antworten



NPC Undar

Auf Ellenas Antwort, dass sie noch nicht fertig sei, hätte Undar am liebsten die Tür eingetreten, aber er besann sich eines besseren und wandte sich ab.

"Du wirst deine Frechheiten noch bereuen, Ellena", dachte er. "Aber die Strafe folgt später. Jetzt will ich erst mal essen."

Er ging ins Haus und brüllte in die Küche:

"Mordis, wo bleibt das Frühstück? Der Herr des Hauses verlangt, bedient zu werden!"

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Ellena Offline




Beiträge: 546

20.08.2009 08:31
#12 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Morgen Zitat · Antworten

Auf Undars Hof

Ellena vernahm anhand von Undars kräftigen Schritten, dass sich der Mann tatsächlich von der Latrine entfernte und in Richtung des Haupthauses stampfte. Erleichtert atmete das junge Mädchen aus und machte sich daran so schnell wie möglich fertig zu werden.

Als sie fertig war, trat Ellena zurück auf den Hof und ließ die hölzerne Tür hinter sich zufallen. Sie fühlte sich nicht wirklich besser und hoffte zudem, dass das Baby endlich einschlief und somit zumindest das Getrete und Geboxe ein Ende nahm. Mit schnellen Schritten eilte Ellena in ihrem schäbigen Kleid über den Hof und hin zum Haupthaus.

In Undars Haus - Küche

In der Küche reichte Mordis ihrem Mann gerade einen reichlich belegten Frühstücksteller, bei dessen Anblick allein Ellena schon der Magen knurrte. Doch sie wurde von Mordis nur mit einem bösen Blick begrüßt. „Du kommst spät!“ meinte die ältere Frau vorwurfsvoll und drückte Ellena einen Eimer und einen Lappen in die Hand. „Die Böden müssen geschruppt werden. Mach dich an die Arbeit!“

Traurig sah Ellena auf die Putzutensilien in ihrer Hand und dann auf Undars Frühstück. Das Mädchen seufzte und wollte gerade Wasser holen gehen als Castamir ihr wieder sehr frech kam. „Ellena sieht aus wie eine trächtige Kuh! Nur hässlicher ...“ Der Bursche grinste, wurde aber sofort ernster, als Ellena dem Halbwüchsigen einen Klaps auf den Hinterkopf verpasste. Empört rieb sich der Junge die betroffene Stelle, während Ellena die Küche verlassen wollte, um mit dem Eimer Wasser aus dem Brunnen zu holen.

Bardos Offline




Beiträge: 711

22.08.2009 07:50
#13 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Morgen Zitat · Antworten

cf: Wiese bei Gurtanar

Im Dorf

Was er eigentlich genau machen wollte, war Bardos nicht klar, als er die ersten Häuser in Gurtanar erreichte. Er ärgerte sich etwas über Arvellon und Earendil, die ihn beiden im Stich gelassen hatten. So empfand er es wenigstens. Aber daran war nun nichts mehr zu ändern. Er würde seine Schwester allein befreien müssen und das würde ihm auch gelingen. Schließlich konnte er noch immer ausgezeichnet mit dem Schwert umgehen. Das vermutete er zumindest. Schließlich hatte er es lange nicht ausprobiert. Immerhin waren seine Fäuste mehr als geübt.

Ruhig ritt er in das Dorf hinein, wo bisher nur wenige Menschen auf der Straße waren, die ihn neugierig und vorsichtig begutachteten. Bardos grüßte sie lächelnd und schlug dann den Weg zum Hof ein, wo er seine Schwester Brunderei vermutete. Am großen und schweren Tor hielt er an. Der hohe Metallzaun sah bedrohlich aus, doch da waren auch der Hund, den Bardos nicht vergessen hatte.

Er kramte aus seinem Proviantbeutel eine wohlriechene Wurst heraus, die ihm seine Dienerin eingepackt hatte. ›Hoffentlich lässt sich der Köter davon ablenken‹, dachte Bardos. Er band sein Pferd an einen nahestehenden Baum, umgürtete sich mit seinem Schwert und überprüfte auch seine versteckten Dolche.

Auf Undars Hof

Dann ging er zum Tor und öffnete es vorsichtig. Es quietsche beträchtlich und würde wohl die Bewohner des Hauses alarmieren. Kaum hatte er das Grundstück betreten, als schon ein äußerst häßlicher und brutal aussehender Hund auf ihn zugelaufen. Instinktiv griff Bardos nach seinem Schwert, warf dem Hund dann jedoch seine Wurst zu. Einen Moment zögerte der Hund, doch dann war sein Hunger größer, als seine Wachsamkeit. Mit vorsichtigen Schritten ging Bardos weiter. Da kam ihm schon ein Mann entgegen.


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(Oscar Wilde)

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22.08.2009 09:21
#14 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Morgen Zitat · Antworten



NPC Undar

Schwerfällig setzte sich Undar an den Esstisch, als sein Weib ihm schon das Frühstück brachte. Ohne ein Wort des Dankes fing er zu essen an. Kurz darauf setzten sich auch Mordis und seine Kinder dazu. Schweigend fingen auch sie zu essen an, als sie das Tor zum Hofeingang quietschen hörten.

"Wer zum Henker wagt es, ..." begann Undar und sprang auf. Er blickte aus einem der Fenster und sah einen jungen Mann, der den Wachhund mit einer Wurst ablenkte.

"Ein Einbrecher! Na, dem werde ich es zeigen!"

Er ergirff seinen Knüppel, den er für solche Fälle bereit hielt und stürmte zur Tür hinaus.

"Verfluchter Einbrecher!" schrie er. "Den Hund kannst du vielleicht ablenken, aber nicht mich! Verschwinde, oder ich schlage dich tot!"

Da bemerkte er zu seinem Entsetzen, dass der Mann ein Schwert hatte.

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Ellena Offline




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23.08.2009 00:12
#15 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Vormittag Zitat · Antworten

Während die Familie nun gemeinsam ihr Frühstück einnahm, hatte Ellena das Gebäude verlassen und war hinter das Haus in Richtung Brunnen gegangen. Das Wasserholen war für sie nun schon recht mühsam, denn der Eimer musste samt Wasser erst von unten herauf gezogen werden. Als sie dies geschafft hatte, schleppte sie den voll Eimer wieder in Richtung des Haupthauses.

Als sie gerade wieder auf den Hauptplatz des Hofes treten wollte, hörte sie noch Undars aufgebrachten Worte. Zuerst dachte Ellena wieder, sie hätte etwas falsch gemacht. Doch dann sah sie den Hofbesitzer, wie er mit dem Knüppel, in Richtung Tor rannte.

Ellena machte noch ein, zwei Schritte nach vorn, bis sie besser sehen konnte, was dort geschah. Die junge Frau blieb wie angewurzelt stehen. Das konnte doch nicht ... Vor Schreck ließ sie den Eimer fallen mit Wasser fallen. Was? Ellena erkannte den Mann, der dort mit Schwert in der Hand stand. Wie kam er hierher? Völlig verwirrt rannte Ellena in das Haupthaus, ohne sich noch einmal umzudrehen.

Bardos Offline




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23.08.2009 01:01
#16 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Vormittag Zitat · Antworten

Gespannt blickte Bardos den noch recht jungen Mann an, der ihm mit einem Knüppel entgegenkam. Vorsichtshalber zog er das Schwert, denn er wusste nicht, wie gewandt sein Gegenüber war.

»Ich bin kein Einbrecher«, sagte Bardos und wollte gerade sein Anliegen erklären, als er im Hintergrund eine junge Frau sah, die mit einem Wassereimer über den Platz ging. Ihre Blicke kreuzten sich und sie erkannten einander. Zwar waren Jahre vergangen, doch seine Schwester war noch immer schön, wenn auch … ›Schwanger?‹, schoss es Bardos durch den Kopf. ›Hat sie hier etwa einen Mann und eine Familie?‹

Er wollte sie rufen und sie fragen, doch seine Gedanken hatten ihn gelähmt und schon war Brunderei wieder im Haus verschwunden. Stirnrunzelnd blickte Bardos ihr einen Moment nach, bis er sich wieder an den ungewaschenen Mann wandte.

»Ich bin gekommen, um sie mitzunehmen! Ich will Brunderei sprechen«, sagte Bardos mit fester Stimme. Wie sollte er auch ahnen, dass seine Schwester sich einen neuen Namen gegeben hatte?


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23.08.2009 09:32
#17 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Vormittag Zitat · Antworten



NPC Undar

Mit Anspannung und Misstrauen blickte Undar auf den Eindringling, der beteuerte, kein Einbrecher zu sein und dann plötzlich inne hielt. Undar folgte seinem Blick und bemerkte, dass der Mann Ellena gesehen hatte, die auf einmal ins Haupthaus rannte. Der Fremde sagte nun, dass er sie mitnehmen wollte und nannte sie seltsamerweise Brunderei.

Undar fragte sich, woher der Mann Ellena kannte und warum er sie Brunderei nannte. Aber auf jeden Fall musste er ihn loswerden.

"Sie heißt nicht Brunderei", rief er aufgebracht und versuchte, das Offensichtliche zu leugnen. "Das muss eine Verwechslung sein. Wenn du kein Einbrecher bist, dann verschwinde endlich!"

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Ellena Offline




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23.08.2009 10:44
#18 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Vormittag Zitat · Antworten

In Undars Haus bzw. am Fenster

Etwas außer Atem war die Schwangere schon, als sie in das Haus gestürmt kam, wo Mordis und die Kinder am Fenster standen und hinaus gafften. Nur kurz wandte Mordis den Blick zu ihr und keifte sofort los: „Wo ist das Wasser?“ Doch schnell wurde die Frau wieder von den Gegebenheiten auf dem Hof abgelenkt.

Ellena selbst trat an ein anderes Fenster, das ebenfalls zum Hof hinaus zeigte. Ihre Beine zitterten und sie stützte sich am Fensterrahmen ab, während sie ungläubig nach draußen starrte. Bardos ...
Wie kam er hierher? Wie hatte er sie gefunden? Und war er hier um sie zurück nach Minas Tirith zu holen? Diese Fragen schossen Ellena durch den Kopf. Sie hatte ihr altes Leben abgelegt, vor eineinhalb Jahren. Und Bardos gehörte zu diesem Leben.

Ängstlich sah sie nach draußen. Bardos hatte ein Schwert gezogen und Undar hatte noch immer den Knüppel in der Hand. So sehr sie sich die beiden gerade von hier weg wünschte, so sehr hoffte sie doch, dass Bardos nichts passierte. Um Undar war es ihr ziemlich egal. Ja, sie wäre sogar froh, wenn er ins Gras biss.

Bardos Offline




Beiträge: 711

23.08.2009 19:34
#19 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Vormittag Zitat · Antworten

Auf dem Hof

Der junge Mann blickte sein Gegenüber abfällig an. Was bildete der sich eigentlich ein? Dass er seine Schwester Brunderei nicht wiedererkennen würde?

»Natürlich ist das Brunderei!«, rief Bardos wütend. »Ich würde dir nicht raten, mich zum Narren zu halten.«

Bardos hob sein Schwert und ließ es nur wenige Zentimeter vor dem Herzen des Bauern anhalten. »Glaub mir, ich bin recht gut im Umgang mit Waffen. Und nun gehen wir ganz langsam und in Ruhe zu deinem Haus. Keine Angst, ich werde dir schon nichts entwenden! Ich nehme Brunderei mit und das war es!«


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25.08.2009 07:25
#20 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Vormittag Zitat · Antworten



NPC Undar

Ehe Undar sich versah, hatte er das Schwert des Fremden vor seiner Brust. Dass der Mann gut im Umgang mit Waffen war, glaubte er ihm aufs Wort.

"So wie dieser Mann sein Schwert führt, ist er gewiss ein Krieger", dachte er.

Undar war großmäulig und gab sich furchtlos, wenn es darum ging, Schwächere zu unterdrücken. Aber nun, da ihn ein offensichtlich überlegener bewaffneter Mann bedrohte, zeigte sich, dass er in Wirklichkeit eine feiger Schwächling war. Er ließ seinen Knüppel fallen.

"Erbarmen!" winselte er jämmerlich. "Bitte tötet mich nicht! Ich habe Frau und Kinder!"

Rückwärts ging er ins Haus zurück, während der Eindringling ihm mit dem gezückten Schwert folgte.

"Wehe!" dachte Undar, "wenn das ein Soldat des Truchsess ist und er herausfindet, was ich mit Ellena gemacht habe..." Freiheitsberaubung, Vergewaltigung und Sklavenhaltung waren nach den Gesetzen Gondors schwere Verbrechen, doch Undar hatte geglaubt, dass er sich in seinem abgelegenen Dorf nicht um die Gesetze des Truchsess zu scheren brauche.

"Wenn dieser Krieger mich nicht gleich umbringt, wird er mich wohl vor ein Gericht zerren", dachte Undar und überlegte fieberhaft, wie er aus dieser misslichen Lage entkommen konnte.

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Ellena Offline




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25.08.2009 10:17
#21 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Vormittag Zitat · Antworten

In Undars Haus

Ellena starrte noch immer durch das Fenster auf den Hof hinaus. Undar hatte nun den Knüppel von sich geworfen, von Bardos Schwert sichtlich eingeschüchtert. So hatte Ellena diesen Manne noch nie gesehen. Zu ihr war er immer unberechenbar, aufprausend und gewalttätig gewesen.

Als Undar nun dem Hof, rückwärts laufend, überquerte und dem Haus näher kam, verließ Mordis mit den Kindern schnell das Fenster und stellte sich auf die andere Seite des Küchentisches. Sie schien sich ebenfalls vor dem Mann mit dem Schwert zu fürchten. Oder sie hatte Angst um ihren Gatten, welcher dort bedroht wurde.

Ellena selbst trat ebenfalls vom Fenster zurück, denn die Männer hatten das Haus fast erreicht. Sie war total durcheinander. Wie hatte Bardos sie gefunden? Und was sollte jetzt passieren? Ellena stellte sich an die Wand, als wäre sie so unsichtbar vor den Augen der Männer. Doch sie wusste, dass es nur einen Ausgang aus diesem Haus kam und genau durch diesen Schritt nun Undar und Bardos.

Bardos Offline




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26.08.2009 23:31
#22 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Vormittag Zitat · Antworten

Zu seiner Genugtuung war der Bauer ein jämmerlicher Feigling. ›Das wird doch leichter als gedacht‹, überlegte sich Bardos erleichtert. ›Am Ende muss ich ihn gar nicht töten … Familie hat er also. Hoffentlich hat er nicht meine arme Schwester geheiratet. Sie hätte einen besseren Mann verdient.‹

Bardos folgte dem Mann mit gezücktem Schwert und hatte Arvellon und Earendil schon wieder vergessen. Jetzt kam es nur auf seine Schwester an. Dass sie nicht mit ihm mitkommen wollte, kam ihm gar nicht in den Sinn.

Sie traten durch die Haustür und kamen in eine kleine Küche. Dort stand eine nicht sehr hübsche Frau mit einigen Kindern. Die Kinder sahen nicht sehr sauber aus und schienen auch nichts von einem Kamm gehört zu haben. Ihre sonst vermutlich frechen Gesichter blickten ihn nun ängstlich an. Dann wanderte sein Blick weiter zu der anderen Frau, die sich an eine Wand drückte. Bardos hatte sie sofort erkannt und nun wusste er, dass er recht gehabt hatte: Es war seine Schwester Brunderei. Allerdings verstand er nicht, warum sie ihn so … ja fast ängstlich ansah. Ihr dicker Bauch wölbte sich ansehnlich nach vorn und machte Bardos klar, dass es nicht mehr lange Zeit dauern konnte, bis er Onkel wurde.

›Auch das noch‹
, seufzte Bardos innerlich. Er fand die Situation schon schwierig genug und die beiden Geschwister müssten sich wohl erst einmal aneinander gewöhnen. Ein Kind würde da alles noch komplizierter machen. Aber Bardos nahm sich vor, sich nichts anmerken zu lassen.

»Brunderei«, sagte er zu ihr und lächelte sie an. »Endlich habe ich dich gefunden.« Seine Stimme war herzlich und froh.

Das Schwert ließ er erst sinken, als Undar sich zu der Frau mit den Kindern begab. Bardos selbst stand noch in der Nähe der Tür.


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(Oscar Wilde)

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27.08.2009 09:28
#23 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Vormittag Zitat · Antworten



NPC Undar

Ängstlich wich Undar vor dem Schwert des Fremden in die Küche zurück. Seine Familie war aufgestanden und wich hinter den Tisch zurück. Ellena stand an einer Wand und schien über das Auftauchen des Fremden nicht gerade erfreut zu sein, vielmehr wirkte sie verwirrt.

Der Fremde sprach sie an und nannte sie wiederum "Brunderei". Undar schlich aus der Reichweite des Schwertes weg und stellte sich zu seiner Familie. Feige, wie er war, stellte er sich hinter seine Frau und die Kinder. Er fragte sich, wer der fremde Krieger war und warum er Ellena mitnehmen wollte.

"Dieser Krieger ist wohl nicht dienstlich hier", dachte er. "Irgendetwas verbindet ihn mit Ellena. War er früher ein Liebhaber dieser Schlampe? Wehe, wenn er erfährt, dass ich sie geschwängert habe..."

Undar zitterte um sein Leben.

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Ellena Offline




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28.08.2009 11:33
#24 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Vormittag Zitat · Antworten

Also die Tür des Hauses nun aufgestoßen wurde, hielt Brunderei kurze Zeit die Luft ein. Undar betrat den Raum als erstes, gefolgt von einem Schwert, welches von Bardos gehalten wurde. Sofort ging der Hofbesitzer zu seiner Familie. Mehr um sich zu verstecken als sie zu schützen. Nein, so ein Verhalten kannte Ellena wahrlich nicht von ihm.

Doch der Blick des jungen Mädchens war auf den anderen Mann, welcher etwas Mitte Zwanzig war, gerichtet. Was würde nun geschehen? Ellena wünschte sich nichts mehr als von diesem Undar und seiner Familie weg zu kommen. Sie hatten sie gefangen gehalten und schwer schuften lassen. Undar hatte sie nicht nur einmal geschlagen. Und am schlimmsten lastete die Tatsache auf ihr, dass dieser Mann sie gegen ihren willen immer wieder genommen hatte und seine Triebe an ihr auslebte, wenn er seine Frau satt hatte. Nein, nie in diesem Leben und auch nicht im nächsten, wollte sie bei Undar bleiben.

Aber sollte sie nun mit Bardos gehen? Zurück in ein Leben, welches sie hinter sich gelassen hatte? Zurück in ein Leben, welches sie nicht wollte? Es war ebenfalls eine schlimme Zeit für sie gewesen in Minas Tirith, nachdem sie ihr Kind verloren hatte. Die Blicke der Menschen, welche in ihr nur eine billiges Flittchen sahen, hatten sie sehr verletzt. Man hatte über sie geredet, die Freunde hatten ihr den Rücken zugewandt. Sie war allein gewesen mit ihrem Kummer und ihrem Schmerz. Erst hatte sie die Eltern verloren, der Bruder war im Soldatendienst unterwegs und dann hatte man ihr auch noch ihr Baby genommen. Es war zu viel gewesen.

Als Bardos sie nun ansprach, merkte Ellena wie trocken ihre Lippen waren. Sie musste ihm antworten. Aber sie wusste einfach nicht wie sie sich verhalten sollte. Unsicher sah sie kurz zu Undar, bevor sie doch einige Worte hervor brachte. „Ich ... bin nicht Brunderei. Es gibt keine Brunderei!“ meine sie noch forsch, bevor sie sich in Bewegung setzte und sich an ihrem Bruder vorbei durch die Eingangstür hinaus in den Hof zwängte und sich vom Haus entfernte. Ellena brauchte dringend frische Luft.

Bardos Offline




Beiträge: 711

28.08.2009 21:43
#25 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Vormittag Zitat · Antworten

Ihre Stimme erkannte Bardos sofort wieder. Jetzt erst konnte er sicher sein, dass er nicht träumte, sondern seine Schwester wiedergefunden hatte. Aber warum sagte sie, dass sie nicht Brunderei sei? Verständnislos starrte Bardos die junge Frau an, die sich schließlich an ihm vorbeizwängte. Ihre Hand streifte seinen Körper und hinterließ einen warmen Eindruck.

Einige Momente verharrte Bardos und überlegte, was das zu bedeuten hatte. Wollte sie hier leben? Gefiel es ihr hier? Hatte sein Freund Unrecht gehabt mit seinem Brief? Ging es ihr doch gut? Glücklich sah Brunderei jedoch nicht aus. Das konnte auch an seiner eigenen Anwesenheit liegen.

Schließlich wandte sich Bardos an den verängstigten Bauern, der sich hinter seinen Kindern versteckte. »Ihr bleibt hier! Ich möchte allein mit ihr sprechen.«

Demonstrativ steckte Bardos sein Schwert nicht in die Scheide.

Auf dem Hof

Vor der Tür blickte sich Bardos um. Brunderei war inzwischen schon einige Meter vom Haus entfernt, doch sie machte keine Anstalten den Hof zu verlassen. Mit raschen Schritten hatte Bardos sie eingeholt. Er berührte sie nicht, als er sie ansprach. »Warte, Schwester«, bat er sie. »Ich habe sehr lange nach dir gesucht. Zuletzt hatte ich geglaubt, du lebst nicht mehr … Bitte. Sprich mit mir. Geht es dir gut?«

Während er bisher nur mit ihrem Hinterkopf gesprochen hatte, kam er nun um sie herum. Dabei hatte er gleich noch das Haus im Blick und konnte reagieren, falls der Bauer herauskam und etwas vorhatte. Forschend blickte er in das schöne Gesicht seiner Schwester. Gern hätte er es gestreichelt, sie in die Arme geschlossen. Instinktiv wusste er, dass sie dazu noch nicht bereit war.


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Nur wer seine Rechnungen nicht bezahlt, darf hoffen, im Gedächtnis der Kaufleute weiterzuleben.
(Oscar Wilde)

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