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Willkommen in Ithilien, Wanderer!
Dies war ein Rollenspiel rund um die Bewohner von Gondor
drei Jahre vor dem Ringkrieg.

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Dieses Thema hat 79 Antworten
und wurde 1.427 mal aufgerufen
 29. Nárie 3016 DZ Dörfer
Seiten 1 | 2 | 3 | 4
Ellena Offline




Beiträge: 546

28.08.2009 23:51
#26 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Vormittag Zitat · Antworten

Auf Undars Hof mit Bardos

Ellena holte tief Luft, als sie auf den Hof trat. Sie sah sich nicht um, sondern ging einfach ein paar Meter hinaus in Richtung der Scheune. Natürlich folgte Bardos dem Mädchen. Etwas anderes hatte sie auch gar nicht erwartet. Doch sie drehte ich auch nicht um, als sie seine Worte vernahm. Erst als der Ältere vor ihr stand, blieb Ellena stehen und sah ihm in die Augen. In ihren eigenen spiegelte sich eine Mischung aus Wut, Verzweiflung und Scham. Momentan würde es wohl keiner deuten können.

Bardos hielt Abstand und das war momentan wohl auch gut so. Aber wenn Ellena ehrlich war, wünschte sie sich nichts sehnlicher als Zuneigung und Wärme. Jemand der sie hielt und für sie da war. Aber noch war das Mädchen noch nicht so weit dies zuzugeben.
„Sehe ich aus als ob es mir gut ginge?“ fragte Ellena schärfer als sie es beabsichtigt hatte. „Nein, es geht mir nicht gut! Aber was kümmert es dich?“ ... Ellena ging an ihm vorbei und ließ den Bruder verdutzt stehen.

Doch nach nur zwei Metern drehte sie sich wieder zu Bardos um. „Es war dir doch sonst nicht wichtig, wie es mir geht! Es war dir doch sonst vollkommen egal. ... Und jetzt? Jetzt habe ich alles hinter mir gelassen. Ich bin nicht mehr Brunderei! Brunderei ist gestorben! Brunderei ist vor zwei Jahren gestorben!“ Ellena fühlte wie sich die Tränen in ihren Augen sammelten und sich eine auf den Weg ihre Wange hinunter machte.

Bardos Offline




Beiträge: 711

29.08.2009 00:28
#27 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Vormittag Zitat · Antworten

Mit Ellena auf dem Hof

Die Worte seiner Schwester trafen ihn wie Ohrfeigen. Brunderei hatte recht: Er hatte sich nicht ausreichend um sie gekümmert. Er war Soldat mit Leib und Seele gewesen. Seine Karriere stand im Mittelpunkt.

Wieder ging Bardos auf seine Schwester zu: »Es tut mir leid, Brunderei. Wahnsinnig leid! Du hast recht, ich habe mich nicht ausreichend um dich gekümmert, als unsere Eltern starben … Ich hätte damals schon den Dienst quittieren müssen. Aber … Ich dachte, ich müsste das für Vater tun. Sein Werk vollenden …«

Ruhig hob Bardos seine Hand und strich sanft die Träne auf Brundereis Wange weg. »Verzeih mir! Bitte. Ich habe doch nur noch dich! Ich bin gekommen, um dir beizustehen. Ich brauche dich! Liebe Schwester!«

Bardos ergriff Brundereis Hand und streichelte sie. In seinen Augen konnte man Schmerz und die Bitte um Vergebung lesen. Der junge Mann meinte es ernst: Er wollte für seine Schwester da sein und gemeinsam mit ihr ein neues Leben beginnen.


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Nur wer seine Rechnungen nicht bezahlt, darf hoffen, im Gedächtnis der Kaufleute weiterzuleben.
(Oscar Wilde)

Ellena Offline




Beiträge: 546

29.08.2009 06:14
#28 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Vormittag Zitat · Antworten

Ellena fühlte Bardos Berührung auf ihrer Wange und sie zog auch ihre Hand nicht zurück, als der Bruder sie in die seine nahm. Das Mädchen schluckte den dicken Kloß, welcher sich in ihrem Hals gebildet hatte, hinunter, um überhaupt auf seine Worte antworten zu können. Es war so schwer nach all dieser Zeit. Doch sie spürte, dass er seine Entschuldigung ernst meinte. Doch war es überhaupt gerecht eine Entschuldigung von ihm zu verlangen?

„Du bist ... kein Soldat mehr?“ stotterte das Mädchen, während sie dem Mann vor ihr durch tränennasse Augen ansah. „Vielleicht ist es nicht gerecht. Du solltest dich nicht entschuldigen müssen. Es ist meine Schuld, alles ist meine Schuld! Und hör auf mich Brunderei zu nennen!“ rief Ellena aus und nahm nun doch seine Hand aus der seinen.

„Was willst du hier, Bardos? Willst du mich zurück in die Stadt holen? Dorthin wo alle hinter meinem Rücken über mich reden? Dorthin wo ich nur angestarrt werde, als sei ich Dreck, welchen man entsorgen müsste?“ Ratlos sah sie ihn an, die Hand nun schützend auf ihren Bauch gehalten. Sie wollte das nicht noch einmal durchmachen müssen. Aber sie konnte auch nicht hier bleiben. Undar wäre mächtig böse, wenn Bardos erst einmal weg war.

„Aber ... ich will weg von hier! Ganz weit weg! Ich kann hier nicht ... ich ... sie lassen mich nicht gehen!“ schluchzte Ellena, während sie zum Haus sah, wo die Familie nun wieder am Fenster stand und hinaus starrte.

Bardos Offline




Beiträge: 711

29.08.2009 06:33
#29 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Vormittag Zitat · Antworten

Nun konnte sich Bardos nicht mehr zurückhalten. Schnell hatte er sein Schwert in die Scheide gesteckt und drückte seine Schwester fest an sich, was aufgrund ihres Bauches gar nicht so einfach war.

»Wein nicht Liebes. Ich bin ja nun da! Dir passiert nichts mehr. Ich passe auf dich auf!«, redete Bardos beruhigend auf seine Schwester ein. »Alles wird sich finden. Zuerst einmal bringe ich dich von hier weg. Du bist in größerer Gefahr, als du ahnst, Liebes.«

Bardos blickte seiner Schwester in die Augen. »Hast du noch nicht gehört, dass Dörfer hier in der Gegend überfallen und abgebrannt werden? Du musst fort aus Lebennin. Fort von diesem Ort!«

Er küsste seine Schwester auf die Stirn und drückte sie noch einmal an sich. »Erzähl mir, was der Bauer dir angetan hat … Brund… Wie soll ich dich denn nennen?«

Fragend blickte Brunderei an. Sie hatte ihm nicht gesagt, ob sie einen neuen Namen hatte. Sein Blick streifte unwillkürlich ihren Bauch. So vorsichtig wie möglich, um ja nichts falsches zu sagen, fragte er: »Du bist schwanger … Wer ist denn der Vater? Gibt es hier einen Mann, den du liebst?«

Er hielt es durchaus für möglich, dass sich der Bauer an ihr vergangen hatte, aber er wollte Brunderei nicht mit ungerechtfertigten Vorwürfen verletzen.


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Ellena Offline




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30.08.2009 05:45
#30 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Vormittag Zitat · Antworten

Ellena leistete keine Gegenwehr, als sie von ihrem Bruder in dessen stattliche Arme gezogen wurde und dieser ihr beruhigend über den Rücken streichelte. So eine Zuneigung hatte sie seit Jahren nicht erfahren und es war ein leichtes für sie, sich einfach an seiner Schulter aus zu weinen. Noch vor wenigen Minuten hatte sie sich vorgenommen, stark zu sein und ihn mit Worten abzuwehren. Doch sie konnte es nicht ... zu tief saß der Schmerz, welchen sie hier erfahren hatte.

Von Überfällen einiger Dörfer hatte sie wirklich nichts gehört. Wie auch? Sie kam hier nicht raus und die Hofbesitzer unterhielten sich mit ihr nicht über solche Dinge. Deshalb schüttelte das Mädchen nur sachte den Kopf, welchen sie an Bardos Brust gelehnt hatte.

Als Bardos sie wegen des Bauern fragte, war sie sehr froh, dass er gleich die Frage wegen des Namens anfügte. Sie konnte ihm nicht erzählen, was man ihr hier alles angetan hatte. Noch nicht. Denn Ellena schämte sich sehr. „Ellena ... ich heiße Ellena“, meinte die junge Frau leise. Nein, nie wieder würde sie Brunderei sein und nie wieder würde sie als Bardos Schwester nach Minas Tirith zurück kehren. Das Selbstvertrauen des Mädchens war gebrochen.

Als Bardos sie wegen des Kindes fragte, löste sich Ellena aus seinen Armen und trat einen Schritt zurück. Es war ihr unangenehm. Natürlich hatte sie keinen Geliebten. Natürlich war dieses Kind nicht geplant. Und schon gar nicht von ihr. „Ich ... nein ich habe hier niemanden“, Ellena sah zu Boden, konnte sie Bardos in dieser Sache doch nicht in die Augen sehen. Kurz sah sie zum Haus hin, was Bardos verdeutlichen sollte, wer der Vater des Kindes sei. Dann jedoch sah sie ihrem Bruder in die Augen und schüttelte leicht den Kopf. „Lass es gut sein ...“, meinte Ellena nur.

Bardos Offline




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30.08.2009 07:49
#31 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Vormittag Zitat · Antworten

Die Nähe von Brunderei tat Bardos gut. So lange hatte er nach ihr gesucht und schon alle Hoffnung begraben. Nun hielt er sie in den Armen und spürte ihre Wärme.

»Ellena«, wiederholte Bardos und überlegte, wie seine Schwester auf diesen Namen kam. Es hatte irgendetwas mit Sternen zu tun. Soweit reichte sein Sindarin noch.

Als Brunderei dann berichtete, dass es keinen Mann gab, wurde Bardos aufmerksam. Ihr Blick zum Haus verstand der junge Mann und sofort machte sich in seinem Bauch ein heißes Gefühl der Wut breit.

»Du meinst … Er hat dich gegen deinen Willen …«
, rief Bardos aus. Ihr Blick war ihm Antwort genug. Mit wütenden Schritten lief er zum Haus zurück und zog dabei das Schwert.

»Komm heraus du Schwein«
, rief er. Als niemand kam, riss er die Tür auf und hielt nach dem Bauern Ausschau.

»Der Tag der Abrechnung ist gekommen«
, rief Bardos grimmig und trat ins Haus.


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30.08.2009 08:45
#32 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Vormittag Zitat · Antworten



NPC Undar

Undar sah zu, wie der Krieger mit Ellena sprach. Sie leugnete zwar, dass sie jene Brunderei sei, aber ihr Tonfall verriet sie. Undar sah erstarrt zu, wie der Mann und Ellena hinausgingen. Er trat zum Küchenfenster und sah zu, wie die beiden sich unterhielten. Er konnte nicht verstehen, was sie redeten, doch dann sah er, wie sie sich umarmten.

Als schließlich Ellena mit ihrem Kopf zum Haus zeigte und der Krieger zum Haus zurücklief und sein Schwert zog, duckte sich Undar weg. Am liebsten hätte er sich irgendwo versteckt, doch das war nicht möglich.

Der Krieger forderte ihn auf, aus dem Haus zu kommen, doch Undar saß weiterhin geduckt unter dem Fenster und zitterte dabei erbärmlich.

"Wenn du ein Mann bist, dann stelle dich ihm!" zischte Mordis und blickte voll Verachtung auf ihn hinab.

Der Krieger stürmte ins Haus und rief etwas von einem "Tag der Abrechnung". Undar flehte Mordis und die Kinder an, bei ihm zu bleiben, doch zu seinem Entsetzen nahm seine Frau die Kinder und lief aus der Küche. Im Vorbeigehen rief Castamir "Feigling!" und schaute seinen Vater verächtlich an.

Nun rächte es sich, dass Undar seine eigene Familie tyrannisch unterdrückt und seine Kinder schlecht erzogen hatte.

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Ellena Offline




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30.08.2009 09:31
#33 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Vormittag Zitat · Antworten

Ellenas Worte, dass es Bardos gut sein lassen sollte, stießen nicht auf Gehör. Sie fühlte regelrecht die Wut, welche sich seiner ermächtigte. Und irgendwie war es ja auch verständlich. Noch bevor sie ihn aufhalten konnte, war Bardos mit gezogenem Schwert zum Haus geeilt, welches er schließlich betraf. Nur kurze Zeit darauf kamen Mordis und die Kinder aus selbigen gelaufen. Würde Bardos Undar nun töten? Ellena hoffte einerseits, dass der Mistkerl bekam, was er verdiente. Aber andererseits, machte das die Sache vielleicht noch schlimmer. Seine Frau könnte Bardos schließlich wegen Mordes anzeigen.

So schnell es ihr momentaner Umstand zuließ, eilte Ellena ebenfalls zum Haus, welches sie leicht außer Atem betrat. Undar kauerte zitternd am Boden und bot einen erbärmlichen Eindruck, während Bardos mit seinem Schwert vor ihm stand. Ellena sah von einem Mann zum anderen und trat dann an die Arbeitsplatte der Küche. Dort nahm sie sich eines der großen Messer, welche sie zum Fleischschneiden verwendeten.

Schließlich trat sie an Bardos heran und legte ihre Hand beruhigend auf seinen Schwertarm, zwang ihn das Schwert sinken zu lassen. „Lass mich das machen, Bardos ...“, meinte sie leise. Dies war mehr eine Angelegenheit, welche sie und Undar betraf. Doch mit Bardos hinter sich fühlte sie sich sicherer.

Ellena näherte sich, das Messer in der Hand, dem Bauern. Dort angekommen beugte sie sich zu ihm hinab, indem sie leicht in die Knie ging. Das Messer in ihrer Hand blitzte auf, während sie es langsam zu seiner Kehle bewegte. Dort verharrte sie, während die Spitze der Klinge leicht in Undars Haut ritze und ein kleiner Rinnsal Blut nach unten lief.

„Du hast Angst nicht wahr?“ raunte Ellena. Zum ersten mal war es nicht sie, welche Angst hatte. „Es wäre ein leichtes dich zu töten. Und zu rächen was du mir angetan hast ... Doch was hätte ich davon?“ fragend und mit neu gefundenem Selbstvertrauen sah sie den Mann an. „Aber nein, so einfach mache ich es dir nicht. Ich habe 1,5 Jahre für dich geschuftet. Ich möchte eine angemessene Entlohnung dafür. Dazu noch Unterhalt für das Kind ... Ich weiß du hast kaum Geld. Gib mir was du da hast. Und nun, du hast dir vor einem halben Jahr einen neuen Wagen und zwei neue Pferde gekauft. Spann sie für uns an!“ Ellenas Stimme hatte sich noch nie so erhoben seit sie hier war.

Bardos Offline




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31.08.2009 00:25
#34 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Vormittag Zitat · Antworten

Die Familie des Bauern verschwand, während sie ihn verhöhnte. Bardos schüttelte nur leicht den Kopf. Scheinbar war er zu seiner Familie auch nicht freundlicher gewesen.

Gerade als Bardos anfangen wollte, zu sprechen, kam Brunderei herein und übte ihre Art von Rache. Nach Bardos Geschmack war das überhaupt nicht. Was sollte er mit einem Wagen und zwei Pferden? Außerdem schien das nicht im Mindesten das aufzuwiegen, was er seiner Schwester angetan hatte.

»Ich glaube, du unterschätzt deinen Wert, Brund… Ellena«, sagte Bardos und seine Stimme war kalt. »Er soll bluten für seine Taten. Auch wenn der Truchsess in manchen Dingen nicht richtig handelt, so habe ich noch nie gehört, dass er einen solchen Abschaum nicht mit dem Galgen bestraft. Und der Weg nach Minas Tirith ist lang, so dass ich auch meine persönliche Rache nehmen kann …«

Seine Faust schlug hart auf das Kinn des Bauern, so dass Blut aus seinem Mund spritzte. »Oh ja, der Weg ist sehr weit …«

Unerbittlich sah er in das verängstigte Gesicht des Bauern.


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01.09.2009 08:38
#35 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Vormittag Zitat · Antworten



NPC Undar

Nachdem Undars Familie fort war, trat auf einmal der Krieger mit gezücktem Schwert ein. Undar glaubte, dass sein letztes Stündlein geschlagen habe, doch dann erschien Ellena und griff nach einem Küchenmesser. Sie gab dem Mann, den sie "Bardos" nannte, zu verstehen, dass sie die Angelegenheit selbst in die Hand nehmen wollte.

Entsetzt sah Undar zu, wie sie sich mit dem Messer zu ihm hinab beugte. Unter anderen Umständen hätte Undar versucht, ihr das Messer zu entreißen, doch in Anwesenheit des bewaffneten Kriegers wagte er sich nicht zu rühren. Zitternd erwartete er seinen Tod, als Ellena mit dem Messer seine Kehle berührte.

Doch Ellena verletzte ihn nur leicht und sprach dann zu ihm. Sie wollte nicht sein Leben, sondern seinen Besitz! Bardos war freilich damit nicht einverstanden. Er wollte den Bauern in Minas Tirith vor Gericht bringen. Gerade als Undar sich erheben wollte, versetzte Bardos ihm einen heftigen Kinnhaken.

Undar sank wieder auf den Boden und wimmerte:

"Erbarmen! Ich blute doch schon, wie Ihr seht! Ich spanne Euch den Wagen ja ein. Ihr könnt so viel mitnehmen, wie ihr wollt. Aber bitte, lasst mich hier!" Er wusste genau, dass ihm nach einem Gerichtsverfahren der Tod drohen würde.

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Ellena Offline




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02.09.2009 07:25
#36 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Vormittag Zitat · Antworten

Nein, Bardos war wahrlich nicht mit dem Handel einverstanden, welchen Ellena erringen wollte. Bardos zog es vor den Mann vor ihm Bluten zu sehen. Nach seinen Worten zu urteilen wollte er ihn mit in die Stadt nehmen, um Undar dort vor Gericht zu stellen. Dass die Todesstrafe der Ausgang des Verfahrens sein würde, daran zweifelte wohl keiner der drei. Schließlich handelte es sich hier nicht um einen Kavaliersdelikt, sondern um schwere Straftaten.

Ellena stand nun auf und ließ Bardos den Vortritt. Sie war selbst unschlüssig was passieren sollte. Am liebsten wäre sie weggelaufen. Weg von Bardos, weg von Undar. Sie wollte weder dieses Leben hier in Gefangenschaft als Sklave und Lustobjekt, noch wollte sie ein neues beziehungsweise altes Leben in Minas Tirith. Doch Ellena wusste auch, dass Bardos ihr keine Wahl lassen würde. Und unter den Momentanen Umständen würde sie alleine in der Wildniss ohnehin nicht lange überleben. Zumal sie bereits im siebten Monat war und es nur noch wenige Wochen bis zur Niederkunft dauern konnte.

Aber in einem musste Ellena ihrem Bruder recht geben. Sie konnten den Mann nicht einfach hier lassen. Aber sie dachte hierbei eher an seine Kinder. Diese konnten schließlich nichts dafür, dass sie schlecht erzogen und ungemein frech waren. Ihr Vater hatte sie zu dem gemacht, was sie nun waren. Die Schuld konnte man ihnen deshalb wahrlich nicht geben. Und Ellena befürchtete, dass Undar seine Familie noch stärker unterdrücken könnte, wenn sie erst einmal weg war. Wenn er Ellena nicht mehr bei sich hatte, an der er sich auslassen konnte, was wenn der Mann bei seinen eigenen Kindern zu weit ginge? Ellena wollte daran gar nicht denken, denn ihr wurde schlecht bei dem Gedanken.

"Willst du ihn hier töten?" fragte das junge Mädchen ihren Bruder leise, während sie selbst unschlüssig von einem zum anderen blickte. Doch schließlich beugte sie sich doch wieder zu Undar hinab und sah ihm in die Augen. "Ich habe noch eine Frage", begann Ellena. "Ich will nur eine einfache Antwort darauf ... Warum? Warum hast du mir das alles angetan? Warum hast du mich eineinhalb Jahre hier gefangen gehalten und wie Dreck behandelt? Warum?"
In Minas Tirith war sie es in den letzten Monaten dort gewohnt gewesen so behandelt zu werden. Doch Undar hatte sie und ihre Vergangenheit doch gar nicht gekannt.

Bardos Offline




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02.09.2009 09:22
#37 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Vormittag Zitat · Antworten

»Was für ein jämmerlicher Wurm du bist«, meinte Bardos verächtlich zum Bauern, dessen Namen er nicht einmal kannte.

Oh wie Bardos diesen Mann hasste. Er hasste ihn viel mehr, als alle Soldaten mit denen er sich wegen Brunderei geschlagen hatte. Hier endlich war einer, der nicht mehr leugnen konnte, dass er sich an seiner Schwester vergangen hatte und er musste nun die ganze Wut ertragen, die sich in dem ehemaligen Soldaten angesammelt hatte.

Doch als seine Schwester ihn fragte, ob er den Bauern hier töten will, schrak er etwas zurück. Er hatte nicht gedacht, dass seine Schwester das von ihm verlangen würde. ›Was hat er dir nur alles angetan?‹, fragte Bardos sie im Stillen.

Sie beugte sich abermals nach unten und fragte ihren Peiniger, warum er sie misshandelt hatte. ›Als ob so einer wie der einen Grund braucht …‹ Er sagte jedoch nichts und starrte nur böse auf den Mann.


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Beiträge: 3.383

03.09.2009 09:49
#38 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Vormittag Zitat · Antworten



NPC Undar

Für Undar war das alles ein einziger Alptraum. Noch vor weniger als einer Stunde war er der unumschränkte Herr des Hofes gewesen und konnte ohne irgendwelche Rücksichtnahme machen, was er wollte. Und nun wurde er geschlagen, verletzt und gedemütigt - nicht nur von dem Krieger, sondern auch von Ellena, die er bis vor kurzen so wie es ihm passte als Arbeits- oder Lustsklavin benutzt hatte, sich aber nun von einer ganz anderen Seite zeigte.

Bardos nannte ihn einen jämmerlichen Wurm und Ellena wagte es sogar, ihn zu fragen, warum er sie so schlecht behandelt hatte.

"Weißt du die Antwort darauf nicht selbst?" stöhnte Undar und dachte daran, wie Ellena war, als sie zu ihm gekommen war - schön anzuschauen, aber hilflos und ohne jegliches Selbstbewusstsein, also gerade richtig, um sie zu benutzen. Für Undar zählte nur die Erfüllung seiner eigenen Bedürfnisse - was er anderen dabei antat, war ihm gleichgültig. Doch er wagte nicht, dies auszusprechen und damit Ellenas Frage zu beantworten.

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Ellena Offline




Beiträge: 546

04.09.2009 07:34
#39 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

Nein, es war keine Aufforderung an Bardos Seitens Ellena gewesen diesen Mann nun zu töten. Es war viel mehr eine Frage gewesen. Denn so wie er gerade mit dem Schwert vor dem Mann stand, machte es nun einmal den Eindruck. Ellena wusste ja selbst nicht, was sie wollte. Undar hat ihr so weh getan ... das konnte sie ihm niemals verzeihen. Aber begaben sie sich nicht mit ihm auf eine Ebene, wenn sie ihn nun umbrachten? Ellena wusste einfach nicht mehr was richtig und was falsch war.

Auf ihre Frage antwortete der Bauer nicht. Viel mehr gab er an, dass sie es doch selbst wusste. Ellena schloss die Augen und wandte sich von Undar ab. Sie konnte ihm nicht anblicken. Die Erinnerungen, wie er sie missbraucht und misshandelt hatte waren frische Wunden, welche sich nicht so schnell schlossen.

„Ich bin hier fertig ...“, meinte das Mädchen nur zu Bardos, bevor sie die beiden Männer stehen ließ und nach draußen auf den Hof ging. Dort war von Mordis und den Kindern keine Spur zu sehen. Vielleicht war es besser so. Möglicherweise hatte sie die Kleinen genommen und war zu ihrer Mutter ins Nachbardorf gegangen.

Und Ellena? Sie ging zur Scheune um ihre kleine Kammer aufzusuchen, in welcher sie die letzten eineinhalb Jahre gelebt hatte. Dort setzte sich das Mädchen auf die einfache Strohmatte. Das alles schaffte sie sehr und Ellena fühlte sich müde und ausgelaugt. Zumal wollte sie nicht mitbekommen, was Bardos mit Undar tat. Und so hielt sich Ellena die Ohren zu und schloss die Außenwelt ab.

Bardos Offline




Beiträge: 711

06.09.2009 07:25
#40 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

Wütend starrte Bardos auf den Bauern, der seiner Schwester keine gescheite Antwort gab. Brunderei ging hinaus und überließ Bardos den Rest.

Einen Augenblick starrte er auf die geschlossene Tür und fragte sich: ›Soll ich ihn jetzt töten?‹ Dann wandte er sich an den Mann, der sich vor seinen Füßen vor Angst gleich in die Hosen machte. Und er stellte sich vor, was er mit seiner Schwester getan hatte. Ihn mit dem Schwert zu töten, wäre ein leichtes gewesen. Aber wäre das eine gerechte Strafe? Nein.

Nachdem er sein Schwert in die Scheide gesteckt hatte und der Bauer schon Hoffnung hatte, lebend davon zu kommen, begann Bardos den Mann mit Tritten zu bearbeiten. Nach und nach ließ er auch seine Fäuste spielen. Die Schläge waren hart und gezielt. Möglich, dass dem Bauern mehrere Rippen brachen. Als der Mann nur noch wimmerte, zog ihn Bardos auf die Beine.

»Los spann den Wagen an!«, befahl Bardos dem Mann, der sich kaum noch auf den Beinen halten konnte.


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Beiträge: 3.383

08.09.2009 07:13
#41 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten



NPC Undar

Dass Ellena nicht weiter nachfragte, sondern hinausging, war für Undar nicht wirklich erleichternd, denn noch immer blickte Bardos ihn böse an. Als der Krieger sein Schwert wegsteckte, glaubte Undar, das Schlimmste überstanden zu haben und wollte aufstehen.

Doch dann versetzte Bardos ihm einen Tritt in den Bauch. Und gleich darauf noch einen. Mit einem Schmerzenschrei sank Undar zu Boden, während ihm Bardos immer mehr Tritte in den Bauch, auf die Brust und unter die Gürtellinie versetzte. Dann kniete sich Bardos hin und versetzte Undar mehrere heftige Faustschläge auf den Kopf und auch mitten ins Gesicht. Undar schrie und flehte um Erbarmen, doch der Krieger machte weiter. Plötzlich zog er ihn hoch und befahl ihm, den Wagen einzuspannen.

Undar schwankte und wäre fast hingefallen. Überall spürte er Schmerzen, am meisten in der Brust. Jeder Atemzug tat ihm weh, während das Blut aus seiner Nase lief. Er sah alles verschwommen und setzte mühsam einen Fuß vor den anderen, um in Richtung des Stalles zu gehen. Er konnte kaum noch einen klaren Gedanken fassen, aber er wollte Bardos' Befehl ausführen, damit dieser ihn nicht noch mehr schlug.

Kaum jedoch war er aus dem Haus getreten, brach er geschwächt zusammen und rührte sich nicht mehr.

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Adlinn Offline

Wollhändlerin


Beiträge: 365

09.09.2009 05:55
#42 Kasts Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

Einstiegspost

Adlinn hatte ihren Vater in der Hütte über einer Scheibe Brot sitzen gelassen und belud im Hof den Wagen fertig. Zwar sah es alles noch reichlich wacklig aus, der Webstuhl und das Spinnrad wirkten so, als ob sie in der ersten Kurve herausfallen würden, aber sie hatte alles fest verschnürt und der Tragekorb für ihr Söhnchen Ban war auch leicht zu erreichen, falls sie ihn brauchen würde.

›Jetzt fehlt nur noch der Esel‹, dachte Adlinn sich, und wollte schon den Wagen umrunden und den stämmigen Esel aus dem Stall holen, als sie eine graue Katze unter dem Wagen hervorspringen sah.
Mit einer schnellen Bewegung drehte sie sich zu ihren beiden großen Hunden um, Gul und Rugul, die bis jetzt friedlich im Schatten des Stalls lagen und den kleinen Ban bewachten. Für einen Moment schien es friedlich zu bleiben, dann zuckte die schwarze Nase von Gul und die Hunde stoben laut bellend hinter der Katze her.

Adlinn selbst wurde von den grauen Furien fast umgerissen und rief ihnen einen Fluch hinterher. Dann schritt sie eilends zu Ban, der sich erschrocken hatte und weinte.
»Ist schon gut, mein kleiner Schatz, ist ja nichts passiert....sch...sei still, mmh? Mama hat dich ja auf den Arm.«, tröstete sie das Baby.
Ban beruhigte sich langsam wieder, zuckte aber immer noch gefährlich mit der Unterlippe, so dass Adlinn gezwungen war, ihn auf dem Arm zu behalten, obwohl er vom Spielen im Dreck Schmutzflecken auf ihrem Oberteil hinterließ.

Während sie ihn weiter tätschelte, musterte sie zum wiederholten Male die Ladung des Wagens. ›Ob man da nicht doch noch was verbessern kann?‹, ging es ihr durch den Kopf.

Als sie aus der Richtung von Undars Hof Gezeter und Schreie hörte, zog sie erst entnervt die Augenbrauen hoch.
»Dieser alte Stinker«, meinte sie lapidar zu Ban, »wen brüllt er denn jetzt wieder zusammen?« Sie hatte Undar in der Vergangenheit nicht als besonders sympathischen Nachbarn kennengelernt und beschloss, sich nicht weiter zu kümmern.

Als das Geschrei jedoch lauter wurde und anhielt, und Adlinn Kampfgeräusche zu hören glaubte, entschied sie zögerlich, mal nach dem rechten zu sehen. Nachbarschaft war schließlich Nachbarschaft. Sie setzte Ban wieder in den Schatten und pfiff nach den Hunden.

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[URL=http://141220.homepagemodules.de/g3p30-Adlinn-Sig.html][IMG]http://files.homepagemodules.de/b141220/pictures_u30_62166f.jpg[/IMG][/URL] [/center]

Bardos Offline




Beiträge: 711

09.09.2009 09:42
#43 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

Bardos blickte auf den zusammengebrochenen Undar hinab. Er stubste ihn mit dem Fuß an, doch der regte sich nicht. Schließlich ging Bardos in die Hocke und fühlte seinen Puls. Der ging noch schwach.

»Was für ein Schwächling«, murmelte Bardos und stand auf. Suchend blickte er sich nach seiner Schwester um, doch nichts war zu sehen.

»Brunderei«, rief er laut. »Brund… Ich meine Ellena!«

Niemand antwortete und deshalb ging Bardos auf die Mitte des Hofes und rief abermals laut: »Ellena. Wo bist du denn? Wir sollten aufbrechen!«


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Ellena Offline




Beiträge: 546

09.09.2009 10:08
#44 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

Ellena saß noch immer auf ihrem sperrlichen Lager und hatte die Augen geschlossen. Sie musste nur ein wenig ruhig durchatmen und dann würde sich alles wieder regeln. Die ganze Angelegenheit mit Undar und nun Bardos hatte ihr ohnehin schlechtes Wohlbefinden nicht gerade gefördert. Aber sie würde sich zusammenreißen.

Die junge Frau öffnete die Augen erst wieder, als sie eine Stimme auf dem Hof rufen hörte. Es war Bardos, welcher ihren Namen ... nein, ihren abgelegten Namen, rief. Doch schnell verbesserte sich der Bruder beim nächsten Ruf. Bardos konnte auch schlecht wissen, wo sich Ellena aufhielt und so rappelte sich die Schwangere auf und trat durch die Holztür, welche ausnahmsweise einmal nicht abgeschlossen war.

Ihr Bruder stand auf dem Hof und nicht weit von ihm lag Undar reglos am Boden. Mit langsamen Schritten trat Ellena auf ihren Bruder zu, ohne ihren Blick von Undars Körper zu nehmen. „Ist er ... ist er tot?“ fragte Ellena, als sie Bardos angekommen war. Die junge Frau schluckte, als sie sah, wie blutig Undars Gesicht geschlagen war. „Bitte Bardos, bring mich weg von hier! Aber bring ... bring mich nicht in die Stadt!“ flehte Ellena. Doch sie wusste auch, dass kein Weg daran vorbei führen würde. Denn sie hatten sonst nirgends Verwandte oder Bekannte.

Adlinn Offline

Wollhändlerin


Beiträge: 365

09.09.2009 10:29
#45 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten


Die beiden Hunde an der Seite betrat Adlinn Undars Hof durch das Tor. Sie blinzelte, als sie die schreckliche Szene sah: Ihr Nachbar lag blutüberströmt und reglos auf dem Boden. Und in seiner Nähe stand ein junger Mann in vornehmer Kleidung, der ein Schwert bei sich trug. Hinter ihm die junge Frau, die Adlinn schon gelegentlich auf dem Hof gesehen hatte - offensichtlich hochschwanger.

Adlinn hielt die Hunde am Halsband zurück.
›Meine Güte‹, dachte sie aufgewühlt und blickte panisch zwischen den beiden Personen und Undar hin und her,› Undar ist tot! Und er hat ein Schwert, ergänzte sie mit Blick zu Bardos, ›da opfere ich keinen meiner Hunde. Zu zweit könnten sie es vielleicht schaffen, aber wenn nicht - Ban ist nicht allzu weit weg! Wahrscheinlich gehörte er zu denen, die auch das Dorf letzte Nacht überfallen hatten! ‹

Sie fluchte innerlich, damit hatte sie nicht gerechnet. Dann nahm sie allen Mut zusammen und fühlte sich gestärkt, als Gul knurrte.

»Fort mit Euch, fremder Mörder! Lasst dieses Dorf in Ruhe und schwert Euch weg!« Drohend ließ sie Gul eine Armlänge nach vorne drängen. ›Der Himmel steh mir bei, hoffentlich haut er uns Frauen nicht in Stücke!‹

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Bardos Offline




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10.09.2009 01:28
#46 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

Endlich kam Brunderei aus dem Stall. Sie sah noch immer sehr schön aus, obwohl man sie kaum mehr für eine kaum Zwanzigjährige halten würde. Ihre Haarfarbe war ebenfalls gewellt, wie das ihres Bruders und war dunkel, fast schwarz.

Gerade wollte Bardos Brunderei sanft über die Wange streicheln, als er einen Hund knurren hörte und eine Frauenstimme hörte. Noch während er sich schützend vor seine Schwester stellte, suchte sein Blick forschend nach der Person, der die Stimme gehörte. Da sah er sie: Eine junge Frau mit hellem Haar, das in Gondor doch recht selten war. Vor ihr war ein Hund, der sich scheinbar nur zu gern auf ihn gestürzt hätte.

Der junge Mann überdachte die Situation. Von der Frau schien ihm keine Gefahr zu drohen, aber der Hund konnte ihm gefährlich werden. ›Mein Schwert wird schneller sein‹, dachte er und legte seine Hand instinktiv auf den Schwertknauf.

»Ich bin kein Mörder«, rief Bardos der Frau zu, was im Grunde nicht stimmte. Schließlich hatte er vor gut einem Jahr unbeabsichtigt einen Soldaten getötet, den er verdächtigte mit seiner Schwester geschlafen zu haben. Jetzt war aber nicht Zeit, um diese alte Geschichte aufzuwärmen. »Der Bauer lebt noch! Auch wenn es um ihn gewiss nicht schade wäre.«

Prüfend blickte er zu der jungen Frau. Eigentlich mochte er sich nicht mit ihr unterhalten, sondern so schnell wie möglich von hier verschwinden. ›Warum hat das Bauernweib auch das Tor aufgelassen? Dann wäre die Frau nie hier rein gekommen.‹

»Es wäre nett, wenn Ihr uns nicht weiter aufhalten würdet. Wir würden nämlich gern aus diesem Dorf verschwinden.« Um das Gesagte zu unterstreichen, wandte sich Bardos an seine Schwester. »Sag mir wo der Wagen ist. Der da kann ihn doch nicht mehr einspannen.« Mit dem Kopf wies er auf den bewusstlos daliegenden Bauern. »Ich nehme an, dass du lieber fahren willst, als reiten. Mein Pferd steht vor dem Tor …«


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Nur wer seine Rechnungen nicht bezahlt, darf hoffen, im Gedächtnis der Kaufleute weiterzuleben.
(Oscar Wilde)

Ellena Offline




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10.09.2009 08:51
#47 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

Gerade als Bardos wohl auf Ellenas Frage nach Undars Befinden antworten wollte, vernahmen die beiden das Knurren eines Tieres. Ellenas Blick fiel auf die junge Frau, welche auf dem Nachbarhof wohnte. Ein paar mal hatte sie diese schon zu Gesicht bekommen. Doch stets war sie von Undars Worten und Taten so eingeschüchtert gewesen, dass es Ellena nie gewagt hatte um Hilfe zu bitten.

Die Frau hielt mit jeder Hand einen Hund am Halsband, von denen der eine warnend knurrte und leicht die Zähne fletschte. Sie beschimpfte Bardos als einen Mörder und dass er verschwinden sollte. Dabei hatte sie doch keine Ahnung was wirklich vorgefallen war.

Ellenas Bruder versuchte das ganze irgendwie zu erklären und versicherte, dass Undar nicht tot war. Zumindest noch nicht ... Ellena wusste nicht ob sie sich darüber freuen sollte oder nicht.
„Der Wagen steht hinter der Scheune“, antwortete sie ihrem Bruder. Ihr war wirklich wohler bei dem Gedanken nicht nicht unbedingt auf ein Pferd setzen zu müssen. Schließlich war der Weg nach Minas Tirith weit.

Gerade als Ellena dies ausgesprochen hatte, hörten sie wildes Bellen und im nächsten Moment preschte Puck, Undars Hofhund, welchen Bardos vorhin mit der Wurst abgelenkt hatte, an ihnen vorbei und hielt auf Adlinns Hunde zu. Dies war sein Revier und er war dazu erzogen worden es zu verteidigen.

„Puck nicht!“ rief Ellena, doch da hatte sich der Rüde schon zähnefletschend auf einen von Adlinns Hunden gestürzt. Man konnte dem Tier keine Schuld geben. Revierverhalten lag in seiner Natur und es war dazu noch seine angelernte Pflicht den Hof zu bewachen.

Adlinn Offline

Wollhändlerin


Beiträge: 365

10.09.2009 09:16
#48 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

Zur Hölle, dachte sich Adlinn, als Puck auf sie und die Hunde zuraste. An das elende Vieh hatte ich nicht mehr gedacht! Sie war gezwungen, Gul und Rugul loszulassen und die drei prallten zu einem Knäuel aus Fell und Zähnen zusammen.

Adlinn wich aus, als sich die kämpfenden Hunde auf sie zubewegten und fand sich zusehens in der direkten Nähe der beiden Menschen wieder. Sie versuchte, ihre Aufmerksamkeit zwischen den geifernden Hunden und dem Mann mit dem Schwert zu teilen, der aber glücklicherweise nicht so aussah, als wollte er sie jetzt in Stücke hacken, wo sich die Gelegenheit bot.

Aus dem kämpfenden Knäuel kam ein fürchterliches Quieken und Adlinn trat einen Schritt auf die Hunde zu, hielt sich aber zurück, um nicht in Mitleidenschaft gezogen zu werden. Dann schoss Puck in Richtung der Scheune davon, offensichtlich hatte er bei zwei Gegnern trotz großen Mutes den Kürzeren gezogen.
»Gul«, rief sie wütend, die Gelegenheit nutzend,» raus mit euch!«
Die Hunde verzogen sich durch das Tor, wahrscheinlich, um sich die erlittenen Wunden zu lecken.

Adlinn wandte sich wieder zu den beiden Menschen, besonders an die junge Frau, von der sie glaubte, dass sie als Magd auf dem Hof lebte: »Geht es Euch gut? Und dem Kind?«

Sie bückte sich gleichzeitig und fühlte nach Undars Puls. Tatsächlich hatte der junge Mann nicht gelogen, er lebte. Zwar sah er übel zugerichtet aus, aber es war Undar bestimmt schon öfter passiert, dass er sein Maul zu weit aufgerissen hatte. Immerhin, Schwertwunden hatte er ja keine, wahrscheinlich wollte der junge Mann ihn garnicht umbringen. Sie sah zu ihm auf.

»Er lebt, Ihr lügt nicht. Was fällt Euch ein hier ins Dorf zu kommen, Undar zu verprügeln und die junge Frau zu bedrohen, du Strolch!« Sie blickte wieder besorgt zu Elena, sie wusste noch genau, wie man sich fühlte, wenn man schwanger war und in bedrückende Situationen kam. Eine Fehlgeburt war leicht geschehen. »Niemand rührt sich hier, bevor ich nicht die Wahrheit weiß,« fuhr sie leise fort und kniff die Augen zusammen. »Sonst schreie ich das Dorf zusammen um die junge Frau zu retten.«

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Bardos Offline




Beiträge: 711

10.09.2009 09:50
#49 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

Bardos konnte gerade noch Ellena zunicken, als plötzlich ein Hundekampf losbrach. Abschätzend blickte der ehemalige Soldat auf die Hunde, aber da schien nichts zu machen. Unschlüssig fuhr sich Bardos durch die schwarzen Locken. ›Diese Frau macht alles nur noch schwieriger.‹

Endlich gingen die Hunde auseinander und der Lärm war vorüber. Allerdings ging die blonde Frau nun wieder zum Angriff über. Scheinbar dachte sie, dass er seiner Schwester etwas Böses wollte. Darüber musste Bardos grinsen. Er stellte sich breitbeinig hin und verschränkte die Arme vor der Brust.

»So so. Das Dorf zusammen schreien …«, grinste er. Dann wurde er plötzlich ernst. »Warum habt Ihr das nicht schon längst getan? Seit eineinhalb Jahren ist meine Schwester hier und wurde von Eurem Nachbarn misshandelt. Missbraucht hat er sie und nun trägt sie sein Kind unter ihrem Herzen! Warum habt Ihr ihr nicht geholfen? Warum werft Ihr mir Schandtaten vor, aber Euren Nachbarn bemitleidet Ihr!«

Nun kam Bardos näher und stellte sich vor die junge Frau, welche wegen ihrer geringen Körpergröße recht klein neben ihm aussah. »Habt Ihr ihn etwa in seinen Taten unterstüzt? Habt auch Ihr meiner Schwester weh getan?«

Wütend blickte er auf die junge Frau hinab, bereit auch ihr weh zu tun, sollte sie mit zum Komplott gehören.


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(Oscar Wilde)

Ellena Offline




Beiträge: 546

10.09.2009 10:07
#50 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

Unsicher sah Ellena von einem zum anderen, während die Hunde aufeinander los gingen. Es war ein einziges Wollknäuel und man hörte unterdrücktes Winseln und Knurren. Als Puck schließlich nachgab und davon preschte war der ganze Spuk zumindest zu Ende. Möglich, dass die Hunde die ein oder andere Bisswunde abbekommen hatten. Doch das sollte nun nicht Ellenas Sorge sein.

Die fremde Frau hielt Bardos immer noch für einen Angreifer und bösen Menschen. Sie fragte Ellena nach ihrem Befinden, doch diese sah Adlinn nur verwirrt an. Als Bardos schließlich ihre Geschichte hervorbrachte, zumindest soweit er sie kannte, wäre die junge Frau am liebsten in einem Loch im Boden versunken. Was ging das andere Menschen an?

Doch wusste Ellena auch, dass sie ihm helfen mussten. „Er ... er ist mein Bruder. Und er hat Recht! Ich war nicht freiwillig hier!“ brachte Ellena leise an Adlinn gewandt hervor. Noch immer war das Kind äußerst aktiv und das schlechte Gefühl im Magen hatte sich nicht gebessert. „Bardos, ich ... komme wieder“, sagte sie rasch, bevor Ellena zu Latrine rannte und die Tür hinter sich zu schlug.

Die morgentliche Übelkeit hatte Ellena eigentlich schon längst hinter sich, doch heute wollte ihr Magen, nein ihr ganzer Körper einfach keine Ruhe geben und sie ein wenig quälen. Zumal sie auch ein unangenehmes Ziehen im Unterleib verspürte.

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