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Willkommen in Ithilien, Wanderer!
Dies war ein Rollenspiel rund um die Bewohner von Gondor
drei Jahre vor dem Ringkrieg.

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Dieses Thema hat 79 Antworten
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 29. Nárie 3016 DZ Dörfer
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Adlinn Offline

Wollhändlerin


Beiträge: 365

10.09.2009 10:26
#51 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

Adlinn hatte schon die Hände in die Hüften gestellt und versucht, sich größer zu machen, um vor dem großen Mann nicht allzu klein zu erscheinen, als sich die junge Frau einmischte. Als Adlinn hörte, was sie sagte und ihrem Bruder recht gab, fügte sich ein Bild vor ihren Augen zusammen und sie schnappte nach Luft.

»Du meine Güte!« rief sie und schlug die Hand vor den Mund. »Ihr seid ihr Bruder? Und sie ist keine Magd hier? Undars Kind - dieses Scheusal! «Sie drehte sich um und warf dem Ohnmächtigen einen bösen Blick zu. Das hätte man sich ja gleich denken können!

Als die junge Frau zur Latrine lief, sah Adlinn ihr besorgt hinterher. »Solltet Ihr Eurer Schwester nicht helfen gehen?« Sie blickte zur Hütte, wo sie Undars Frau vermutete. »Am besten, Ihr geht so schnell wie möglich von hier fort, da habt Ihr recht. Undar ist sicherlich nicht beliebt im Ort und seine Schandtat wird von allen Seiten verdammt werden, aber den Fremden ist man seit den Überfällen auch nicht wohlgesonnen. Wohin werden Ihr reisen?
«

Sie wischte sich mit dem Ärmel die Stirn ab. Das hatte sich ja alles anders herausgestellt, als sie gedacht hatte. Das hatte man davon, wenn man Undar aus Nachbarschaftstreue beistehen wollte, man stritt sich mit einem Mann, der gefühlte hundert Köpfe größer war als man selbst und verteidigte ohne Absicht einen Vergewaltiger und Sklavenhandler.
»
Seht Ihr nach Eurer Schwester, ich schaue nach meinem Sohn. Wenn ihr wirklich eilig aufbrechen wollt, so fahrt doch ein Stück mit mir - ich bin im Aufbruch nach Minas Tirith.«


Was sie sich dabei gedacht hatte, wusste sie selbst nicht recht. Vielleicht war es ihr Interesse an der jungen Frau, der sie - auch in der Schwangerschaft - gerne helfen wollte, vielleicht war es auch die Tatsache, dass der junge Mann doch recht schneidig aussah. Sie verwünschte sich und ließ ihn stehen, um zu sehen, wie es den Hunden ging, ob Ban noch an Ort und Stelle war und ob ihr Vater den Esel vielleicht schon eingespannt hatte. Undar ließ sie links liegen.
Sollten ihn doch die Raben fressen.

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Bardos Offline




Beiträge: 711

10.09.2009 19:28
#52 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

Besorgt blickte Bardos hinter seiner Schwester her. Aber er würde nichts tun können. Zumindest vermutete, dass das kleine Häuschen die Latrine war. Aus jenem Grunde schlich sich auch ein Lächeln auf sein Gesicht, da die junge Frau vor ihm meinte, er solle ihr unbedingt helfen. Schließlich bedachte sie ihn noch mit lauter guten Ratschlägen. Als sie erwähnte, dass sie einen Sohn hatte, erklärte das so einiges. ›Oje. Sie ist diese Muttersorte von Frau. Wahrscheinlich bedenkt sie ihren Mann auch täglich mit tausend guten Ratschlägen. Na immerhin kann er sich an ihrer Schönheit erfreuen!‹

Bardos war noch immer nicht ganz mit der Frau versöhnt, die ihn selbst für den Übeltäter hier gehalten hatte. Gewiss, er prügelte sich oft in den Wirtshäusern von Minas Tirith und war am Zerbrechen deren Einrichtung meist nicht unschuldig … Auch trank er viel zu oft, aber das wusste hier keiner. Im Gegenteil, er hatte seit Tagen keinen Tropfen mehr angerührt. Und prügeln musste er sich nur notgedrungen, als er mit Arvellon überfallen worden war kurz bevor er Miléndra kennengelernt hatte.

›Miléndra‹, dachte er plötzlich und auf seinem Gesicht nahm ein sanfter und liebevoller Gesichtsausdruck Platz. ›Bald sehen wir uns wieder!‹

Miléndras schönes Antlitz verwandelte sich in das von Adlinn. Ihre letzten Worte klangen ihm noch in den Ohren. Nun zog Bardos die Augenbrauen hoch und fragte: »Aha. Und Ihr wollt mich dann beschützen auf dem weiten Weg nach Minas Tirith?«

Endlich trat er ein, zwei Schritte zurück und ließ mehr Platz zwischen ihnen beiden. »Ihr mögt ja zwei tollkühne Hunde haben, aber ich kann sehr wohl auf mich und meine Schwester aufpassen. Glaubt mir, ich trage das Schwert nicht umsonst. Aber sehr freundlich für das Angebot«, fügte er grinsend hinzu und ging Richtung dem Gebäude, hinter dem er die Scheune vermutete. Er war schließlich ein Adliger und kein Bauer.

Nach ein paar Schritten drehte er sich noch einmal um und fragte: »Oder braucht Ihr einen Beschützer? Mir scheint, dass Ihr selbst in Eurer Familie die Rolle des starken Mannes übernommen habt. Glaubt mir, in diesen schweren und unsicheren Zeiten, solltet Ihr das besser Eurem Mann überlassen. Selbst wenn er nur ein Bauer ist, hat er einfach mehr Muskelkraft, um Euch gegen jedweden Feind zu verteidigen. Kümmert Ihr Euch lieber um Euren Sohn!«

Plötzlich verstummte Bardos und schalt sich innerlich, was er hier sagte. Warum gab er einer wildfremden Frau gutgemeinte Hinweise? Sie würde das schon alles selbst schaffen. Und wenn nicht, was ging es ihn an?


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Nur wer seine Rechnungen nicht bezahlt, darf hoffen, im Gedächtnis der Kaufleute weiterzuleben.
(Oscar Wilde)

Adlinn Offline

Wollhändlerin


Beiträge: 365

11.09.2009 01:05
#53 Undars Hof / Adlinns Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

Adlinn blieb auf dem Weg vom Hof stehen und sah dem jungen Mann hinterher. Sie ärgerte sich über seine Worte, aber er hatte eigentlich reicht. Das ärgerte sie noch mehr.
»Als ob jede Frau heute den Luxus eines starken Mannes an ihrer Seite hat!«, rief sie ihm hinter. »Manche müssen eben auf sich selbst aufpassen können! «Sie wusste, dass sie es jedoch leider selbst nicht konnte und auch die Hunde im Notfall eines Angriffs nur eine kleine Hilfe waren. Sie waren schnell von Schwertern in Stücke zerlegt. Dies hatte sowohl ihr als auch ihrem Bruder und Vater schon große Sorge bereitet, doch es gab nunmal niemanden, der sie und Bardos auf der Reise begleiten und beschützen konnte.
›Verdammt nochmal‹, dachte sie wütend. ›Und ich kann wohl auf uns selbst aufpassen, solche Typen brauche ich NICHT!‹ Sie stampfte wütend mit dem Fuß auf und verließ den Hof.

Als sie allerdings wieder vom dem Wagen stand, den sie heute Morgen eingeladen hatte und ihrem Söhnchen Ban zulächelte, der immer noch im Matsch spielte und auch entsprechend aussah, war sie sich da garnicht mehr so sicher. Der Zweifel nagte doch sehr an ihr.

Sie wollte gerne ihren Vater um Rat fragen, doch der war nach seinem Mittagessen aufs Feld gegangen, um dem Bruder zu helfen. Verabschiedet hatten sie sich bereits heute Morgen, und ihrer Reise - ob alleine oder nicht - stand nichts mehr im Wege.

Adlinn seufzte und kniete sich neben Ban. Er blubberte Spuckeblasen aus seinem Mund und kiekste fröhlich.
›Wenn ich selbst zu stolz bin, um den Mann um Schutz zu bitten, so sollte ich doch an ihn denken‹, überlegte sie und kitzelte Ban am rundlichen Bauch. ›Ihm könnte etwas passieren, das ich nicht verhindern kann, und dann gehe ich zugrunde vor Kummer.‹

Die Hunde streunten in ihrer Nähe umher. Anscheinend hatten sie weniger abbekommen als Puck. Sie überließ Ban der Obhut der Hütehunde und ging zum Wagen. Als sie ihn jedoch links liegen ließ und merkte, dass sie wieder zu Undars Hof steuerte, gestand sie sich ein, dass sie eine Entscheidung getroffen hatte. Wenn sich schon ein Beschützer anbot - und er war einer, sonst hätte er nicht die Schwester gerettet und ihr Hilfe angeboten - dann wollte sie dankend annehmen. Aber seinen Namen wollte sie wenigstens wissen.

Schnurstracks passierte sie Undars Hoftor und ging hinter das Gebäude, wo der Mann verschwunden war. Irgendwie war ihr mulmig, um Hilfe bat sie selten.

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Bardos Offline




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11.09.2009 07:04
#54 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

Einige Momente schaute Bardos die junge Frau an. Sie hatte tatsächlich Mut, das musste er ihr zugestehen. Auch wenn er es ziemlich leichtsinnig fand. Bald jedoch wandte sie sich zum Gehen und der junge Mann zuckte nur die Schultern über ihren Ausruf. Er vermutete, dass der Mann der Frau ein ziemlicher Schwächling war …

Hinter der Scheune

Hinter der Scheune stand tatsächlich ein Wagen, der recht neu aussah. Im Stall fand Bardos zwei Pferde, die gut genährt waren. »Wahrscheinlich habt ihr mehr zu fressen bekommen, als Brunderei«, murmelte Bardos und begann die Pferde hinaus zu führen und einzuspannen. Als er gerade damit fertig war, bemerkte er, dass die junge Frau zurückgekommen war. Das irritierte ihn, denn er hatte geglaubt nun endlich alle ihre Fragen beantwortet zu haben.

Bardos ging auf sie zu und fragte sie: »Glaubt Ihr mir immer noch nicht, dass ich Brund… Ellena nichts böses will?« Ihm fiel es noch ungemein schwer, sich an den neuen Namen seiner Schwester zu gewöhnen. »Seid versichert, ich tue ihr nichts. Und auch sonst niemandem in diesem Dorf. Das einzige, was ich will, ist schnell genug nach Minas Tirith zu kommen. Ihr solltet auch nicht säumen. Wer weiß, wann dieses Dorf überfallen wird! Scheinbar ist sich hier keiner der Gefahr bewusst … Leichtsinniges Bauernvolk …«

Er schüttelte den Kopf, denn er ahnte, was hier geschah. Auch hatte er in der vergangenen Nacht die Rauchschwaden hinter dem Wald nicht übersehen. Zwar schien das noch einige Meilen entfernt zu sein, aber die Entfernung konnte er nicht genau abschätzen. Warum flohen die Menschen hier nicht? Glaubten sie tatsächlich, dass sie den Männern etwas entgegen zu setzen hatten? Oder hofften sie, dass die Söhne des Truchsess ihnen bereits den Gar ausgemacht hatten?

›Was geht mich das an‹, schob Bardos die Gedanken zur Seite. ›Ich bin nicht mehr Soldat und nur mehr für mich und Brunderei verantwortlich.‹


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Adlinn Offline

Wollhändlerin


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11.09.2009 08:52
#55 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

»Wir sind nicht leichtsinnig,« antwortete Adlinn ihm. »Aber wir hängen an unseren Höfen. Niemand kann einen alten Bauern bewegen, sich selbst zu retten und den Hof ungeschützt zurück zu lassen.« Sie dachte dabei an ihren Vater, den starsinnigen alten Mann. »Aber sie schicken ihre Lieben in die Sicherheit,« fuhr sie fort.

Dann schob sie das Thema mit einem kurzen Schütteln des Kopfes fort und sah dem Mann direkt ins Gesicht. Er gefiel ihr eigentlich gut, und sie hatte beschlossen, sich nicht vor einer falschen Einschätzung seiner Person zu fürchten. Was wahrscheinlich kommen würde, wenn sie hier nicht rechtzeitig fortkam aus dem Dorf, war viel schlimmer.

»Ich kenne Euch nicht gut - und ich mag den Hang zur Gewalt nicht, mit dem Ihr Undar zusammengeschlagen habt - aber ich schätze Euren Mut und glaube an Eure Rechtschaffenheit, denn Ihr habt Eure Schwester gerettet und gerächt.« Sie pausierte kurz und schöpfte Atem. »Ich nehme also Euer Angebot als Beschützer an und reise mit Euch, denn mein Mann ist tot und ich stehe ohne Schutz da. Und ja...«, sie zögerte, »...ich kann mich und mein Söhnchen nicht alleine beschützen, so sehr ich es auch möchte. «

Sie neigte den Kopf und vemied seinen Blick. »Bitte seid so freundlich und nehmt uns mit. Ich kann auch Eure Schwester unterstützen, wenn ihr in der nächsten Zeit mit der Schwangerschaft alles schwerer fällt«, sagte sie leise. »Aber Euren Namen will ich schon noch wissen!«, ergänzte sie dann und sah ihm trotzig ins Gesicht, hoffend, dass er ihre Bitte nicht abschlagen würde und erkennen würde, wie sehr sie über ihren Stolz hinausgewachsen war, als sie einen Fremden um Hilfe bat.

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Bardos Offline




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11.09.2009 09:40
#56 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

Bardos graulte mit den Fingern in der Mähne des Rappen, während er der jungen Frau zuhörte. Er wusste nicht so richtig, wie er sie einschätzen sollte. Ob er ihre Anwesenheit als unangenehm empfand oder ob ihn nur ihre forsche Art irritierte. Plötzlich erkor sie ihn zu ihrem Beschützer aus und er wusste gar nicht, wann er ihr dieses Angebot gemacht hatte. Bardos war völlig sprachlos, was sonst eher selten vorkam. Doch die Frau redete zum Glück schon weiter und brachte Gründe an, die Bardos überzeugten, dass eine Fahrgemeinschaft auch für ihn bzw. seine Schwester lohnenswert wäre.

»Wenn Ihr mich schon so nett ›bittet‹
, meinte der junge Mann und kam einen Schritt näher. Er hielt ihr seine Hand hin und sagte: »Mein Name ist Bardos, Barados Sohn.« Er drückte ihre kleine Hand und spürte, dass sie eine hart arbeitende Frau war.

Dann wies er mit seiner Hand auf den Wagen. »Habt Ihr einen eigenen Wagen oder wollt Ihr hier mitfahren, …? Es wäre wohl ganz klug, wenn ich auch Euren Namen wüsste.«

Mit einem Lächeln drehte er sich wieder zu der kleinen blonden Frau.


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Adlinn Offline

Wollhändlerin


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11.09.2009 09:53
#57 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

Er hielt ihr die Hand hin und lächelte. Adlinn war sichtlich erleichtert: »Bardos - es freut mich sehr, Euch kennenzulernen, trotz der widrigen Umstände hier. Mein Name ist Adlinn, ich bin die Tochter von Kast, hier vom Nachbarhof. «

Als sie seine Hand schüttelte, schämte sie sich kurz für die Schwielen an ihrer Hand, aber das kam vom Spinnen und war nicht zu ändern. Hoffentlich merkte er nicht, dass sie nicht die Hände einer feinen Dame hatte.

›Sei nicht unsinnig, Mädchen!‹, schalt sie sich selbst. ›Er ist ein feiner Herr und ein Reisebegleiter. Es spielt keine Rolle, was er von deinen Händen denkt!‹
Aber sie kam nicht umhin zu bemerken, dass sie seinen Geruch auch gerne mochte. Schnell ließ sie die Hand los und trat einen Schritt zurück.

»Der Wagen ist recht groß,« meinte sie dann und musterte das Gefährt. In Gedanken schätzte sie den Laderaum ab. Er war besser für die Reise geeignet als ihr kleiner Eselskarren. »Was haltet Ihr davon, wenn ich meinen Wagen hole und umlade? Mein Esel wäre wesentlich langsamer als ein Pferdegespann, und wie es scheint, ist Geschwindigkeit heute von großer Bedeutung.«

Sie blickte zum Abort, wo Ellena, so hieß die junge Frau wohl, noch immer weilte. Hoffentlich war nichts mit dem Kind.

Sie wartete auf Bardos Antwort und lud im Geiste schon den Wageninhalt um. Er würde bestimmt kurz bereit sein, Ban auf den Arm zu nehmen, damit er nicht zu Schaden kam, zum Beispiel durch Puck, das elende Hundevieh.

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Bardos Offline




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11.09.2009 10:09
#58 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

»Adlinn«, wiederholte Bardos. »Ich hoffe, ich kann mir den Namen merken. Ich bin nicht so gut im Namen behalten. Und leider hat sich meine Schwester einen neuen Namen zugelegt.«

Bardos stieg auf den Kutschbock. »Gut, holt Ihr Euren Eselskarren, Adlinn und ich fahre den Wagen hier auf den Hof. Das Umladen wird ja nicht so lange dauern.«

Der junge Mann meinte, dass die Frau ja kaum mehr als ein paar Bündel Kleidung und etwas zu essen dabei haben würde. »Ach ja«, rief Bardos ihr hinterher. »Habt Ihr vielleicht noch etwas zu essen? Ich würde es natürlich bezahlen … Hm, aber eigentlich müsste in dem Haus hier auch etwas sein. Vergesst es. Ich schaue mich einmal im Haus um.«

Dann schnalzte er mit der Zunge und fuhr den Wagen auf den Hof. Da beide Frauen für den Moment verschwunden waren, ging Bardos ins Haus. Der Bauer lag noch immer bewusstlos da, doch Bardos kümmerte sich nicht um ihn. In der Küche fand er ein sauberes Tuch. Darin wickelte er einen Laib Brot, Käse, Wurst, ein Stück Butter. Dazu ein paar Möhren und Schoten.

Er hörte den anderen Wagen auf den Hof fahren. Schnell packte Bardos alles zusammen und trat aus dem Haus. Als er den Wagen sah, rief er überrascht aus: »Müsst Ihr denn alle Eure Möbel mitnehmen? In Minas Tirith gibt es auch Schreiner!«


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Adlinn Offline

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11.09.2009 10:23
#59 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

»Nun seid mal nicht so zimperlich,« rief ihm Adlinn zu und stieg vom Kutschbock, Ban auf dem Arm.» Eurer Essensbündel wird nicht ewig reichen und wenn wir unterwegs essen wollen, müssen wir etwas verkaufen. Wollwaren finden immer Absatz! «

Sie trat an ihn heran und reichte ihm Ban, so dass er zwangsläufig das Kind halten musste. »Würdet Ihr mal kurz...?« Ban hatte heute einen freundlichen Tag und brach bei dem Wechsel der Träger und beim Anblick von Bardos in ein breites zahnloses Lächeln aus, wobei ihm ein Speicheltropfen aus dem Mundwinkel lief.
Adlinn lächelte, weil Bardos Griff nicht so aussah, als hielte er oft kleine Kinder im Arm. Sicher war es ihm nicht so wohl dabei.

Sie drehte sich um und klappte den Eselskarren hinten auf. Mit geübtem Griff zog sie den zerlegten Webrahmen heraus, der ohnehin überstand, und trug ihn zum großen Wagen. Dort hievte sie ihn auf die Ladefläche, kletterte dann hinten auf, wobei ihr Rock sehr hinderlich war und schob den Rahmen ganz nach vorne.
Als sie wieder von der Ladefläche heruntersprang, lächelte sie Ban zu, der immer noch grinste.

Dann hob sie einen Jutesack vom Eselskarren, der Rohwolle enthielt. Einen weiteren stellte sie daneben auf den Boden und zog den ersten, der ein wenig leichter war, zum neuen Wagen. Die Höhe der Ladefläche war dort höher und bereitete ihr doch erhebliche Probleme.

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Bardos Offline




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12.09.2009 02:24
#60 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

Überrascht starrte Bardos die junge Frau an, dann musste er doch laut lachen. Sie wollte etwas weben, um etwas essen kaufen zu können. »Und wie lange werden wir auf diese Weise bis nach Minas Tirith brauchen?«, grinste er die junge Frau an und blickte ihr in die grünen Augen. »Ich hatte eigentlich nicht vor so lange unterwegs zu sein bis ihr ein Hemd fertig gewebt habt! Ich werde mir einfach etwas kaufen, wenn ich Hunger habe«, meinte Bardos und klopfte auf seinen gut gefüllten Geldbeutel, der am Gürtel baumelte. »Wenn Ihr nett zu mir seid, werde ich auch Euch etwas kaufen.« Abermals grinste er die junge Frau an, doch diese drückte ihm nur ihren Sohn in die Hand.

›Was zum Henker …?‹ Die Frau war ihm nicht ganz geheuer. Nun packte sie ihre Sachen auf den Wagen des Bauern und er hielt das Kind. Etwas unbeholfen schaute Bardos den Kleinen an, doch er schien ihn zu mögen und lachte ihn ungeniert an.

»Du hast eine komische Mutter«, flüsterte Bardos dem Kleinen zu, während er zusah, wie diese immer mehr Sachen auf den anderen Wagen hob - keine leichte Aufgabe für eine kleine Frau. »Ist sie immer so?«

Der Kleine gluckste nur und schaute mit einem Mal sehr konzentriert. Bardos war ganz fasziniert und überlegte, was der Kleine nun dachte. Doch dann spürte er, wie etwas in die Windel ging und der Kleine schaute plötzlich sehr erleichtert. Der Adlige verzog sein Gesicht und schaute sich ganz instinktiv seine Hand an, doch die Windel hatte zum Glück dicht gehalten. ›Wer weiß, wie lange noch‹, dachte sich Bardos und trug Ban, dessen Namen er noch nicht kannte, mit weitausgestreckten Armen zu seiner Mutter.

»Nehmt Ihr ihn lieber wieder! Lasst mich die Männerarbeit machen! Ihr solltet Euch daran gewöhnen, dass Ihr einen Mann auch seine Arbeit machen lasst und sie nicht selbst übernehmt. Genießt es doch die zwei, drei Tage, in denen wir zusammen reisen, Euch von einem Mann verwöhnen zu lassen!«

Bardos packte den Jutesack ohne Schwierigkeiten auf die Ladefläche und drehte sich noch einmal zu Adlinn um. »Im Übrigen: Ich glaube, er hat in die Hose gemacht, der Kleine! Das solltet Ihr vor der Abreise vielleicht noch … ändern.«

Dann packte Bardos noch ein großes Spinnrad und eine große Truhe auf den Wagen. »Sie will tatsächlich umziehen«, stöhnte Bardos geschafft, denn allein war die Truhe äußerst unhandlich. Mit einem feinen Taschentuch, das das Tengwar »b« trug, wischte er sich den Schweiß vom Gesicht. »Hoffentlich hat Brunderei nicht auch so viele Sachen«, sprach er weiter vor sich hin. »Wo bleibt sie eigentlich?«

Sein Blick wanderte zum Abbort, wo sich Brunderei immernoch befand. Zögernd stand er da. Eigentlich sollte er sie holen. Doch der Abbort war ein sehr privater Bereich … Und er hatte lange Zeit nicht mit seiner Schwester zu tun gehabt. Vielleicht war es ihr unangenehm, wenn er sie dort störte.


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Adlinn Offline

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12.09.2009 09:51
#61 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

›So, ich soll mich also verwöhnen lassen - welch ein netter Gedanke!‹

Adlinn schmunzelte, nahm Bardos ihr Söhnchen ab und sah ihm zu, wie er scheinbar mühelos die schwere Kiste und das Spinnrad verlud. Und er hatte recht, dachte sie, als sie an Ban schnüffelte. Er hatte tatsächlich die Zeit genutzt, um sich einzunässen.
»Mein Sohn heißt übrigens Ban,« erklärte sie, als sie - Ban von sich gestreckt, an Bardos vorbeiging und Ban auf eine Holzbank legte, die in der Nähe stand. Aus der Tasche an ihrem Gürtel zog sie ein neues Windeltuch, schälte Ban aus seiner alten Windel und säuberte ihn. »Und meine Hunde, nur damit ihr damit alle Namen kennt, heißen Gul und Rugul,« ergänzte sie, ohne ihn anzusehen.

Während sie Ban geübt in seine neue Windel wickelte, überlegte sie, wie sie den Zwispalt lösen könnte, denn der junge Mann in ihre Reiseplanung gebracht hatte. Er hatte Geld, ganz offensichtlich, was sie in der Ansicht bestärkte, dass er nicht zu den Gaunern gehörte, die die Dörfer überfielen. Und er wollte schnell reisen, nur ein paar Tage plante er bis zur Hauptstadt. Sie selbst hatte viel länger berechnet und hatte in den Dörfern verkaufen wollen um sich mit Proviant zu versorgen und auch ein wenig Gewinn zu machen.

Andererseits war eine schnelle Reise natürlich auch sinnvoll, weil die marodierenden Banditen wahrscheinlich irgendwo in der Nähe waren. Da wollte man nicht am falschen Ort sein, nur weil man eine Stricksocke verkaufen wollte. Aber aushalten lassen wollte sie sich auch nicht!

Als sie Ban fertig gewickelt hatte, schien auch Bardos ihre Habseligkeiten verstaut zu haben. Sie ging wieder auf ihn zu und sah, dass er einen Blick zur Latrine warf. Ellena war noch nicht wieder zum Vorschein gekommen.
»Keine Sorge, «sagte sie, als sie neben ihm stand und Ban auf dem Arm schaukelte, »manchmal brauchen die Dinge in der Schwangerschaft ihre Zeit.« Sie schmunzelte.

»Ihr habt recht mt der Männerarbeit«, sagte sie dann. »Ich werde Euch nicht mehr reinpfuschen und mich ein wenig... verwöhnen zu lassen.« Zwei kleine Grübchen stahlen sich auf ihre Wangen. »Aber für mich bezahlen braucht ihr nicht, nur, damit ich nett zu Euch bin. Ich habe selbst ein wenig Geld dabei.«

Eine kurze Gesprächspause trat ein, und Adlinn nutzte die Zeit, um über Bardos nachzudenken.

Um mehr über ihn zu erfahren, könnte sie nach Frau und Kind fragen, aber sie beschloss, den Bogen erst über ein unauffälliges Thema zu schlagen: »Habt Ihr auch Hunde, dort, wo Ihr lebt?« ›Und wo ist das, bitteschön? Und habt ihr eine Frau, die Ihr liebt?,‹ ergänzte sie im Stillen.

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Bardos Offline




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12.09.2009 10:15
#62 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

Adlinn beruhigte den unerfahrenen Mann in Bezug auf seine schwangere Schwester. Unbekümmert schob er die Sorge um seine Schwester hinfort und wandte sich wieder der kleinen Frau zu, welche beim Lächeln zwei niedliche Grübchen auf den Wangen hatte.

»Ich würde Euch nicht bezahlen, weil Ihr nett zu mir seid«, lächelte er und lehnte sich an den Wagen. »Ich will nur nicht länger unterwegs sein, als nötig. Die Straßen von Minas Tirith sind kein Ort für eine schwangere Frau.«

Bardos begann etwas Dreck von seiner schwarzen Weste abzuwischen, die aus feinstem Garn gewebt worden war. »Hunde habe ich schon lange nicht mehr. Als kleiner Junge hatte ich mal einen. Aber der ist schon lange tot …«

Auch wenn ihn der Tod seines Hundes damals sehr getroffen hatte, war heute keine Trauer mehr übrig. Zu lange war die Geschichte her. »Vertragen sich denn Gul und … hm … na der andere mit Eurem Sohn?«


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12.09.2009 10:26
#63 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

»Manchmal mehr, als man es gerne möchte«, erwiderte Adlinn und lächelte, weil sie an die häufigen Szenen dachte, die zwischen dem Kind und den Hunden stattfanden.
»Ban lernt gerade laufen und manchmal packt es ihn, dann rennt er los. Aber bremsen kann er noch nicht, deshalb sucht er gezielt einen der Hunde und klatscht im vollen Lauf gegen sie, um zum Stehen zu kommen. «

Sie kniff ihr Bübchen in die Wange und sah zu Bardos hoch. »Die beiden Hunde sind ja als Hütehunde erzogen worden und manchmal, wenn ich den Raum verlasse und Ban auf dem Boden sitzen lassen, versuchen sie ihn hinter mir her zu hüten. Üblicherweise verzweifeln sie dann und jaulen, weil Ban sich nicht interessiert und die Hunde nur am Schwanz zieht...« Sie lachte.
»Nein, im Ernst: Ich kann mich immer darauf verlassen, dass Ban nichts geschieht, wenn ich gerade mal nicht hinsehe. Das ist schon sehr praktisch. Ich würde die Hunde nicht eintauschen wollen.«

Sie seufzte und lupfte Ban auf den anderen Arm, weil er zu schwer wurde. Er hatte in der letzten Zeit gut an Gewicht zugelegt, und sie würde froh sein, wenn sie ihn auf den Wagen setzen konnte.

»Ich denke auch, dass wir zügig unterwegs sein sollten. Ich weiß nicht, wie weit Eure Schwester schon ist, aber ein Kind auf der Straße zu kriegen - oder in einem schmierigen Gasthaus - das wünscht sich dann doch niemand. Wie lange hattet ihr sie schon nicht gesehen?«

Nebenbei beobachtete sie, wie Bardos versuchte, einen Fleck von seiner Weste zu wischen. Sie wollte ihm schon ein Tuch reichen, konnte sich aber noch bremen. ›Bemutter ihn nicht‹, dachte sie. ›Er ist weiß Gott Mann genug, um sich selbst zu kümmern.‹

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Bardos Offline




Beiträge: 711

13.09.2009 00:40
#64 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

Den Fleck hatte Bardos schnell vergessen. Adlinn erzählte ihm etwas und er fand es unhöflich, sie dabei nicht anzusehen. Kinder interessierten ihn eher weniger, doch ganz automatisch dachte er daran, dass er nun selbst bald ein kleines Kind in seiner näheren Umgebung hatte. Diese Feststellung machte ihn etwas besorgt. So ein kleiner Mensch würde sein Leben ganz schön auf den Kopf stellen. Er würde schreien und Dreck machen. Mit dem schönen Ausschlafen am Morgen wäre es dann vorbei.

Bardos Augenbrauen zogen sich bei diesen Vorstellungen mehr und mehr kritisch zusammen. ›Dabei ist es nicht einmal mein eigenes Kind …‹, murrte er innerlich. Aber dann nahm er sich vor, seiner Schwester deswegen vorerst keine Vorhaltungen zu machen. Schließlich war es ja nicht ihr Wunsch gewesen ein Kind zu bekommen. Anders als damals vielleicht …

Angespannt schaute er Adlinn an. Sie berührte ein Thema, welches ihm sehr nahe ging und welches sein Leben vollkommen verändert hatte. Nichts, über das man mit einer Fremden sprach.

»Brund… Ellena und ich haben uns zwei, nein … zweieinhalb, fast drei Jahre nicht gesehen … Es …«, so recht wusste Bardos nicht, wie er weiter machen sollte. Er wollte darüber nicht sprechen. Zum Glück knarrte nun eine Tür und beide drehten sich in Richtung des Geräusches. Ellena kam recht blass aus dem Toilettenhäuschen.

Bei Ellena

»Ihr entschuldigt mich«, sagte Bardos rasch und ging zu seiner Schwester hinüber. Liebevoll strich er ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht uns sagte: »Alles in Ordnung Brund… Ellena? Kann ich dir helfen?«

In ihren dunklen Augen suchte er nach einer ehrlichen Antwort. Insgeheim hoffte er, dass sie wieder einander so zugetan werden würden, wie sie es als Kinder gewesen waren. Er liebte seine Schwester und war entschlossen sie nie wieder im Stich zu lassen.


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(Oscar Wilde)

Ellena Offline




Beiträge: 546

13.09.2009 09:08
#65 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

Ellena brauchte eine ganze Weile in der Latrine. Natürlich konnte man die Tür nicht verriegeln. Doch sie vertraute darauf, dass sie ungestört sein würde. Irgendwie war dies alles gerade zu viel. Als sie heute Morgen aus dem traumlosen Schlaf erwachte, war sie sich ziemlich sicher, dass dieser Tag sein würde wie jeder andere. Dass sie schuften musste und ihr keine Freizeit vergönnt war. Denn die Hoffnung auf Hilfe hatte das junge Mädchen eigentlich schon längst aufgegeben.

Doch nun war alles anders gekommen. Bardos war hier. Ihr großer Bruder war gekommen um sie aus den Fängen dieses Mannes und seiner Familie zu befreien. Doch wie würde das Verhältnis zwischen Bruder und Schwester aussehen? Als Kinder waren sie unzertrennlich. Doch dann veränderte sich alles. Bardos trat in den Soldatendienst ein und dann starben die Eltern. Man konnte den Lauf der Dinge eben nicht aufhalten.

Durch die ganze Aufregung war Ellenas Kreislauf noch mehr in Mitleidenschaft gezogen und hatte sich kurz in den Keller verabschiedet. Doch nachdem sich die junge Frau übergeben hatte, ging es ihr ein wenig besser. Zwar drehte sich immer noch alles ein wenig, aber auch das unangenehme Wärmegefühl klamm ab. Sie wischte sich mit Tüchern den Mund ab und lehnte sich dann noch eine zeitlang an die geschlossene Tür um ein wenig zur Ruhe zu kommen. Doch Ellena wusste auch, dass es nichts half ewig hier drin zu verweilen. Bardos würde warten und sie sollte dies hier ein für alle mal hinter sich lassen.

Auf dem Hof bei Bardos

Und so trat Ellena wieder ins Freie, wo ihr Bruder sogleich auf sie zukam. Natürlich war er besorgt und fragte gleich nach ihrem befinden. Ellena schüttelte leicht den Kopf. „Es geht schon wieder. Mir ist nur ein wenig unwohl. Ich denke ich möchte ein wenig trinken.“ Normalerweise half ihr dies bei Kreislaufproblemen.

Schließlich fiel Ellenas Blick auf den voll beladenen Wagen auf dem Hof. Es war Undars Wagen und Undars Pferde. Doch die Ladefläche war voll gestellt mit allerlei Gepäck, welches Ellena nicht kannte. Genauso verwirrte es sie, dass die Frau vom Nachbarhof noch immer anwesend war. Auch wenn sie nun ein kleines Kind auf dem Arm hatte.
„Willst du das alles mitnehmen?“ fragte Ellena nun ihren Bruder ungläubig und nickte zum Wagen.

Bardos Offline




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13.09.2009 09:28
#66 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

Bei Ellena

Ein Grinsen konnte sich Bardos nicht verwehren, als er Ellenas ungläubigen Blick sah. »Ja schon …«, sagte er gedehnt, aber leise zu seiner Schwester. »Wir nehmen Adlinn mit. Und ihren Sohn. Sie hat mich mehr oder minder überrumpelt. Aber es kann ganz gut sein. Weil sie doch eine Frau ist und eher weiß, wie … Naja, sie war auch schwanger, nicht wahr?«

So recht wusste sich Bardos nicht auszudrücken und drugste mit seinen Worten herum. Dann zog er plötzlich seine Schwester in seine Arme und drückte sie an sich. Sein Gesicht vergrub er in ihrem dunklen Haar. »Ich bin so froh, dass ich dich gefunden habe. So sehr froh!« Seine Stimme zitterte, doch er konnte seine Tränen unterdrücken, die aufzusteigen drohten, indem er seine Schwester noch ein wenig näher an sich drückte. »Ich hatte schon alle Hoffnung verloren … Ich liebe dich, Brunderei. Ich liebe dich!«


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Nur wer seine Rechnungen nicht bezahlt, darf hoffen, im Gedächtnis der Kaufleute weiterzuleben.
(Oscar Wilde)

Adlinn Offline

Wollhändlerin


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13.09.2009 09:38
#67 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

Adlinn sah Bardos hinterher, als er auf seine Schwester zutrat. Sie sah immer noch sehr blass aus und verwahrlos war sie auch, geradzu riesig wirkte der hochschwangere Bauch.
Die beiden unterhielten sich, und Adlinn war froh, dass Bardos sich ihrer annahm. Sicher war es zwar manchmal hilfreich für eine Frau, sich bei spezifischen Problemen an eine andere Frau zu wenden, aber die emotionale Beziehung zu einem Geschwisterkind war bestimmt wichtiger, gerade nach so einer langen Trennung.

Sie prüfte nochnmal die Ladung, griff nach Bans Körbchen und stellte es oben auf den Kutschbock. Mit einem Band schnürte sie es an der seitlichen Halterung fest, so dass sie sicher sitzen konnte und Ban im Korb liegen und nicht fallen würde. Sie prüfte die Zügel und die Deichsel, denn sicherlich würde sie die Zügel führen, weil ein Babybauch dabei ziemlich im Weg war. Außerdem brauchte man schonmal gut Kraft für die Pferde, und die junge Frau sah nicht so aus, als könnte sie gerade irgendetwas heben oder ziehen. Im Notfall war sie sicherlich bereit, Ban kurz zu halten, falls Adlinn ihre Kraft woanders brauchte.

Dann setzte sie Ban in seinen Korb und band ihn fest. Mit Schwung drehte sie sich dann zum Eselskarren um, womit sie den Esel erschreckte, der schon ein paar Schritte in die richtige Richtung ging und es Adlinn leichter machte, ihn auf den Hof ihres Vaters zurückzuführen. Anschließend kehrte sie wieder auf Undars Hof zurück, bereit zum Aufbruch. Es würde wirklich gut sein, wenn sie sich sputeten. Wer weiß, wo die Brandschatzenden sich gerade sammelten.

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[URL=http://141220.homepagemodules.de/g3p30-Adlinn-Sig.html][IMG]http://files.homepagemodules.de/b141220/pictures_u30_62166f.jpg[/IMG][/URL] [/center]

Ellena Offline




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13.09.2009 09:56
#68 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

Bei Bardos

Sie nahmen die Frau mit? Damit hatte Ellena nicht gerechnet. Es war schon ein ziemlicher Zufall, dass diese wohl gerade jetzt ebenfalls aufbrechen wollte. Vielleicht fühlte sich Bardos selbst sicherer, wenn noch jemand da war, der ihn begleitete. Vielleicht hatte er Angst mit Ellena alleine zu sein. Wer wusste schon wie gespannt die emotionale Bindung zwischen den beiden auf der Fahrt sein würde.

Ellena nickte, als er ihr von seinem Vorhaben erzählte. Was hätte sie auch anderes tun sollen. Sie war sich selbst nicht sicher, ob sie es für gut befinden sollte, dass die Fremde mitkam. Schließlich kannte sie diese Frau gar nicht. Nur ab und an hatte sie einen Blick auf jene erhascht und sie für ihr einfaches Leben dort drüben auf dem Hof beneidet.

So schnell konnte Ellena gar nicht reagieren, da hatte Bardos sie in die Arme gezogen und fest an sich gedrückt. Ellenas Kopf ruhte auf der Brust des ehemaligen Soldaten, während dieser sichtlich um Worte rang. Jene trieben ihr jedoch die Tränen in die Augen und Ellena selbst gelang es nicht, diese zurück zu halten. Und so war Bardos Hemd schon bald von Tränen durchweicht.

Ellena sah darüber hinweg, dass er sie wieder Brunderei nannte, auch wenn es ihr natürlich aufgefallen war. Doch jetzt war nicht der richtige Augenblick um ihn daran zu erinnern. Dieser Moment war zu kostbar. Ellena wusste, dass es ihre Schuld war. Sie hätte damals nicht alleine weglaufen dürfen. Damit hatte sie ihm weg getan. Aber hatte er sie nicht auch verletzt? Mit seiner ständigen Abwesenheit als Soldat, während sie ihn so sehr gebraucht hatte?
Ellena schwieg, denn sie wusste nicht was sie auf Bardos Worten erwidern sollte. Es genügte ihr sich einfach an ihm festzuhalten. Schon Ewigkeiten hatte sie niemand mehr im Arm gehalten.

Bardos Offline




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13.09.2009 10:12
#69 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

Bei Ellena

Bardos streichelte über den Rücken seiner Schwester, als er ihre Tränen durch sein Hemd spürte. Er genoss die Nähe seiner Schwester, die er so vermisst hatte und wegen welcher er zum Mörder geworden war. »Alles wird gut, Liebes. Ich passe nun auf dich auf. Dir wird nie wieder etwas geschehen!« Dann gab er seiner Schwester wieder frei und blickte ihr liebevoll in die tränenschweren Augen. Er küsste sie sanft auf ihre Wange.

»Wir sollten aufbrechen«, sagte er aufmunternd. »Ich denke, Adlinn kann den Wagen fahren. Ich werde auf meinem Pferd reiten. Dann kann ich schneller handeln, falls wir auf diese Räuber treffen … Aber mach dir keine Sorgen. Dir wird nichts geschehen!«

Damit führte er sie zum Wagen, wo schon Adlinn wartete. Zu ihr sagte er: »Könntet Ihr den Wagen fahren und etwas auf meine Schwester … Ellena achten? Ich werde nebenher reiten.«

Nachdem er Adlinns Zustimmung erhalten hatte, half er Ellena auf den Kutschbock. Dann ging er mit langen Schritten raus vor das Tor zu seinem Pferd. Thalion stand ruhig da und wartete geduldig auf seinen Herrn.

»Ich habe sie gefunden, mein Freund«, sagte er leise zu seinem Pferd und band ihn los. Dann schwang er sich mühe los in den Sattel und wartete, dass Adlinn den Wagen herausfahren würde.

tbc: Straße zur Südstraße


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(Oscar Wilde)

Adlinn Offline

Wollhändlerin


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13.09.2009 10:20
#70 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

Adlinn griff nach den Zügeln, als Ellena sicher neben ihr auf dem Kutschbock saß.

»Dann machen wir uns mal auf,« meinte sie bewusst munter, »schauen wir nach vorn und besseren Zeiten entgegen. « Sie selber sah diesen Zeiten für Ban entgegen, ›und Ellena konnte nur noch eine bessere Zukunft vor sich haben‹, dachte sie.
»Ich bin Adlinn,« erklärte sie Ellena dann, »und du bist Ellena, nicht wahr? Ich habe dich schon mal gelegentlich gesehen und freue mich, dich kennenzulernen. Ich bin sicher, es wird sich als nützlich erweisen, dass wir zusammen reisen. Magst du einen Karamellkeks? Ich habe hier im Beutel noch welche, sind allerdings von Gestern, falls es dich nicht stört.«

Sie schnalzte mit der Zunge und die beiden Pferde drehten bei und zogen an.
»Das wird schon alles werden«, plauderte Adlinn, während sie wiederholt prüfte, dass Ellena sicher saß und Ban im Korb angebunden war. »Halte dich lieber fest, falls es ruckelt!«

Sie passierten das Hoftor und schlossen zu Bardos auf.

Adlinn atmete tief ein und blickte ein letztes Mal zum Hof ihres Vaters. Sie wünschte ihm und dem Bruder insgeheim allen Schutz der Welt und hoffte, dass sie sie nicht das letzte Mal im Leben gesehen hatte.

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[URL=http://141220.homepagemodules.de/g3p30-Adlinn-Sig.html][IMG]http://files.homepagemodules.de/b141220/pictures_u30_62166f.jpg[/IMG][/URL] [/center]

Ellena Offline




Beiträge: 546

14.09.2009 01:16
#71 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

Bardos Nähe tat so unheimlich gut. Ellena hätte nie gedacht, dass sie ihn jemals wieder so nah an sich heran lassen würde. Doch sie brauchte jemanden zum Festhalten, jemand der ihr sagte, dass alles gut werden würde. Und Bardos war eben dieser Mensch, welcher ihr nun dies alles gab. Doch Ellena selbst sah pessimistisch in die Zukunft und sah dort für sich selbst nichts. Sie brauchte niemanden, niemand brauchte sie. Dabei dachte sie gar nicht an das Kind, welches in ihr heran wuchs. Denn Ellena hatte noch keine wirkliche emotionale Beziehung zu dem Baby aufgebaut. Viel mehr war es ein Parasit, welcher dort hauste.

Zum Glück half ihr Bardos auf den Wagen. Irgendwie hätte sie es auch alleine geschafft, doch so war es um einiges besser. Der Bauch behinderte nur und wirklich bei Kräften war die junge Frau auch nicht. Als Ellena auf dem Kutschbock saß, versuchte sie ihren Bruder ein Lächeln zu schenken, als dieser voraus eilte um sein Pferd zu holen.

Kurz blickte Ellena zu Adlinn, welche nun neben ihr munter zu plaudern begann. Sie stellte sich selbst als Adlinn vor und Ellena nickte, als die Fremde nach ihrem Namen fragte. Das wird schon alles werden ... nein, nichts würde werden! Als man ihr nun einen Keks anbot, schüttelte Ellena den Kopf. „Danke ... später vielleicht.“ Sie hatte wirklich keinen Hunger, auch wenn sie als Kind Süßes wirklich geliebt hatte.

Hinter dem Kutschbock hatte Bardos eine Wasserflasche platziert, nach welcher Ellena griff, während der Wagen anrollte. Es fühlte sich gut an, wie das kühle Nass ihre Kehle herunterlief und auch der eklige Geschmack aus ihrem Mund verschwand. Noch ein letztes mal drehte sich Ellena um und sah auf den reglosen Körper Undars, welcher immer noch auf dem Hof lag. Die Zukunft des Vaters ihres Kindes war ungewiss. Doch Ellena sollte es nicht mehr kümmern.

„Ist das dein Kind?“ fragte Ellena leise mit dem Blick auf den kleinen Ban, welcher in seinem Körbchen saß und mit einem Bändel der Kordel welche ihn hielt, spielte. Neben dem Wagen liefen die zwei großen grauen Hunde der junge Frau. Die Pferde waren dies durch Puck gewöhnt und blieben ruhig.

tbc: Straße zwischen Gurtanar und der Südstraße

Serek Offline




Beiträge: 197

10.11.2009 06:17
#72 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

cf: Dunthara

Serek passierte den Waldrand und erblickte ein kleines Dorf, umgeben von Äckern.
Er zog die Kapuze tiefer ins Gesicht, um seine dunkle Haut zu verbergen, denn man war hier bestimmt nicht gut auf Leute aus dem Süden zu sprechen.

Er ritt einen kleine Feldweg entlang, Leute begegneten ihm keine, nur etwas weiter entfernt arbeitete eine Frau auf dem Feld, die ihn jedoch nicht bemerkte.
Er erreichte das Dorf, das aus ein paar recht ärmlichen Stein- und Fachwerkgebäuden bestand.

Serek betrat einen der Höfe und erblickte einen alten Mann, der auf einer Bank saß und etwas Bort aß.
Der Assasine steig ab und schritt auf den Bauern zu.

Er zog die Kapuze zurück und deutete eine leichte Verbeugung an.
»Entschuldigen sie, guter Mann. Kann man hier etwas Brot für gutes Geld erwerben?«
Als ersprach, war der starke Akzent deutlich heraus zu hören, auch wenn er sich bemühte, ihn zu verbergen.

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NPC Offline




Beiträge: 3.383

11.11.2009 10:58
#73 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

NPC Kast (Adlinns Vater)

Kast kaute gerade ein hartes Stück Brot und ließ den Blick über die Felder streifen, die er von der Bank vor seinem Haus sehen konnte.
Noch waren die Männer nicht erschienen, die alle Flüchtlinge erwartet hatten, und wenn er sich an diesem schönen Tag umsah, konnte er auch garnicht fassen, dass eine lauernde Gefahr über ihnen allen lag.

Dann ritt ein Mann mit Kapuze den Hof und stieg ab.
Als er nach Brot fragte, kniff Kast die Augen zusammen und musterte ihn.

Er sah nicht so aus, als käme er hier aus der Gegend, und Kast selbst hatte ihn noch nie gesehen. Früher wäre er neugierig gewesen, woher der Fremde stammte, hätte ihn vielleicht auf einen Eintopf und ein Bier eingeladen und sich seine Geschichten angehört.
Doch heute war er nicht mehr so leichtsinnig.

Langsam kaute er sein Brot fertig und ließ den Mann warten.

»Ihr seid nicht von hier«, stellte er er dann laut fest und sah ihn an. »Aber wenn Ihr bezahlen könnt, so kann ich Euch Brot mitgeben.«

Er sah zwar seltsam aus, mit seiner Kapuze und dem Kleidung, aber offensichtlich war er keiner der mordenden Männer. Vielleicht ein Flüchtender.

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Der Chara für alle Fälle …

Ihr benötigt den Nebencharakter (NPC)? Wendet euch bitte an einen Mod.

Liste aller NPCs

Serek Offline




Beiträge: 197

12.11.2009 06:42
#74 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Mittag Zitat · Antworten

Serek musterte das Gesicht des alten Mannes, der ihn Ruhe sein Brot zu Ende kaute.
›Lass dir nur Zeit, alter Mann! Vielleicht hast du nicht mehr viel davon.‹, dachte Serek, wahrte aber den Schein des freundlichen Reisenden.

Der Bauer war fertig und musterte nun seinerseits den Assasinen, kam aber wohl zu dem Schluss, dass dieser nichts im Schilde führte.
›Und Ausnahmsweise hast du sogar recht.‹

Wieder deutete er eine Verbeugung an uns sagte: »Ihr habt Recht, guter Mann. In diesen Zeiten muss man vorsichtig sein.«.
Er zog sein Geld hervor und gab den Großzügigen: »Für das Brot habt ihr sicher hart gearbeitet und ein Reisender wie ich mag den Preis nicht zu schätzen. Sowohl scheint mir, ihr seid ein ehrlicher Mann, so ist euer Preis der Meine.«

Serek sprach zwar einigermaßen gut Westron, war sich allerdings nicht ganz sicher, mit welcher Höflichkeitsform er den Bauern anzusprechen hatte.

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NPC Offline




Beiträge: 3.383

12.11.2009 09:46
#75 Undars Hof — Isilya, 29 Nárië 3016 — Nachmittag Zitat · Antworten

NPC Kast (Adlinns Vater)


Der Fremde hatte eine Kapuze heruntergezogen und verbeugte sich.
Als er mit seiner Geldbörse wedelte, stand Kast auf und griff nach seinem handgeschnitzten Stock, der neben der Bank im Schatten gestanden hatte.

»Packt Eure Börse wieder ein, Fremder«, antwortete und winkte ab. »Je mehr man sein Geld nach außen zeigt, desto weniger bleibt zum Schluss davon übrig. «

Er drehte sich um und ging mit steifen Bewegungen ins Haus hinein. Während er die Türschwelle überquerte, winkte er dem Fremden, ihm zu folgen.

Drinnen befand sich eine kleine, aber gemütliche Wohnküche. Kast nötigte den Mann, sich auf eine urige Holzbank zu setzen und öffnete dann eine große Truhe, die in der Ecke stand. Darin befanden sich die bevorrateten Lebensmittel.
Nach und nach hob er Leibe Brot hervor, ordentlich eingewickelt in linnene Tücher, damit sie keinen Dreck abbekamen. Fünf Laibe trug Kast dann zum Tisch.

»Soviel kann ich Euch geben, junger Mann. Mehr kann ich nicht entbehren, denn mein Sohn findet nur selten Zeit zum Backen und meine Tochter hat uns verlassen. Gebt mir 25 Kupferpfennige dafür, dann kostet es Euch soviel wie fünf Biere und bleibt auf eine Geschichte. Was hat Euch nach Gurtanar geführt?«

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Der Chara für alle Fälle …

Ihr benötigt den Nebencharakter (NPC)? Wendet euch bitte an einen Mod.

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