Auf dem Hof

›Spar die deine Lehren Opa!‹, dachte Serek und verdrehte die Augen, folgte dem Bauern jeodch ins Haus.

Im Haus

Sie traten in eine kleine, schmutzige Küche und Serek nahm auf Bitten das Mannes auf einer Holzbank platz.
Der Mann kramte ein wenig in einer Truhe und breitete dann stolz ein Tuch mit einigen Brotlaiben vor Serek aus, die, das musste man dem Bauern eingestehen, wirklich sehr gut aussahen.

»Ich danke euch vielmals, guter Mann! Dieses Brot ist seinen Preis auf jeden Fall wert, wirklich.«

Serek öffnete den Beutel und holte den Betrag hervor, den er dem Mann in die Hand drückte.
Er wollte sich gerade erheben, als der Mann ihm seine Bitte stellte.

›Verdammt, dieser penetrante Kerl. Ich werde mir etwas ausdenken müssen...‹

Er ließ sich wieder auf der Bank nieder und setze eine fröhliche Miene auf.
»Gern erzähle ich euch etwas, guter Mann, doch ist meine Geschichte leider nicht sonderlich spannend und ich möchte euch nicht langweilen. Also möchte ich mich kurz fassen.«, sagte er, um etwas Zeit zu gewinnen.

Der Bauer hatte sich nun ebenfalls auf einem Stuhl, ihm gegenüber, niedergelassen und meinte:
»Nun, ich bin ein guter Zuhörer. Erzählen sie nur, es wird kaum langweiliger sein als der Alltag auf dem Feld.«

›Du bist wohl nicht leicht abzuschütteln, was? Dann sollst du eben deinen Willen haben.‹, dachte Serek und erzählte: »Wie ihr vielleicht schon erkannt habt, komme ich nicht von hier, sondern aus dem Süden. Ich wohne mit meiner Frau in einem Dorf, südlich von Pelagir, beinahe an der Grenze zu Harondor. Ich habe einen Freund, der vor ein paar Jahren nach Minas Tirith gezogen ist und ich wollte ihn mit meiner Frau besuchen kommen. Doch leider war sie in letzter Zeit gesundheitlich etwas angeschlagen und blieb zu Hause.«
Er einen leisen Seufzer aus.

Er erhob die Stimme, um weiter zu erzählen, als er merkte, wie der Bauer erstaunt auf den Messergriff blickte, der aus dem Mantel des Assasinen blickte.
»Oh...äh... ja das ist ein Dolch.«, beeilte er sich zu sagen, »Nicht, dass ich damit umgehen könnte, aber es sind unruhie Zeit, wisst ihr. Man weiß ja nie, was einen hinter der nächsten Kurve erwartet, deshalb dachte ich, ich nehm ihn zur Vorsicht mit. Da fällt mir ein... Ich habe in der Nähe Rauch aufsteigen sehen! Wisst ihr, was es damit auf sich hat? Es ist doch hoffentlich kein Unglück passiert!«

Er blickte den Bauern mit gespielter Sorge an, froh, das Reden für eine Weile ihm überlassen zu können.
›Das wird mir hier langsam unangenehm, ich sollte schauen, dass ich hier wegkomme.‹

NPC Kast

Während der Fremde erzählte, wurde Kast immer argwöhnischer. Dass er nicht aus der Nähe stammte, war Kast klar gewesen, doch von Menschen aus Harondor hatte er schon vieles gehört, besonders über Gruppen fahrenden Volkes, die sich in Dörfern breitmachten und Dinge stahlen.

Dann bemerkte er außerdem, dass der Fremde einen Dolch trug, der ihm aus dem Mantel ragte. Er runzelte die Stirn. Solche Dolche trug kein Bauer, dazu war die Verarbeitung zu edel und hochwertig.

Er hielt es für besser, ihn loszuwerden und so stand er langsam auf, um ihn vehement vom Hof zu bitten. Sein Brot hatte er ja bekommen. Doch als der Fremde von Rauch sprach, den Mann sehen konnte, griff Kast eilig nach seinem Stock und humpelte so schnell er konnte aus der Tür, wobei er keinen weiteren Blick mehr für den Mann übrig hatte.

Sein Herz klopfte, weil er befürchtete, dass Adlinn auf der Reise etwas passiert war. Als er den Himmel absuchte, atmete er auf, denn der Rauch, den er sehen konnte, kam nicht ganz aus der Richtung, in die die Straße führte, die Adlinn genommen hatte. Er atmete auf.

Die Erwähnung des Rauchs schien nicht Das zu bewirken, was Serek beabsichtigt hatte.
Stattdessen sprang der ohnehin schon misstrauisch blickende Bauer auf und lief nach draussen.

›Verflucht! Ist der verdammte Kerl mir auf die Schliche gekommen? Verdächtigt er mich, einer der Abtrünnigen zu ein?‹
Serek blieb stehen, unschlüssig, ob er sich einfach davon machen sollte oder weiter den Unschuldigen spielen und dem Bauern nach draussen zu folgen.
›Was, wenn er Alarm schlägt? Ich werde ihn töten müssen!‹

Er folgte dem Mann nach draussen, bereit, dessen Lebe zu beenden.
Doch als er auf den Hof trat, stieß der Mann gerade einen Seufzer der Erleichterung aus, als wäre etwas außeronrdentlich Beruhigendes geschehen.
Also entschloss sich Serek, wieder in das Unschuldskostüm zu schlüpfen.

»Mein Herr, ich hoffe doch ich habe euch nicht verärgert oder erschreckt!«, sagte er und mimte den Erschrockenen, »Ihr scheint so in Sorge! ist etwas passiert?«

NPC Kast

Kast drehte sich wieder zu dem Fremden um, innerlich beruhigt. Dennoch misstraute er dem Fremden nun, der einen so edlen Dolch bei sich trug und seltsam sprach.

»Wir leben alle hier in Angst vor den Mördern, die die Dörfer überfallen und alle niederstechen. Die Hälfte des Dorfes ist bereits geflohen!«

»Und deshalb«, sprach er weiter, während er ins Haus humpelte und die Brote alle zusammen in ein großes Tuch band, »deshalb sind wir alle Fremden gegenüber mehr als misstrauisch!«

Er reichte dem Fremden den Sack und wies dann zur Tür. »Deshalb wäre ich Euch dankbar, wenn Ihr jetzt geht und meinen Hof verlassen würdet. «

›Ausnahmsweise ziehen wir wohl diesmal am selben Strang, wie?‹, dachte der Serek, der nun auch schleunigst weg kommen wollte.

»Die Dörfer werden überfallen?? Jetzt verstehe ich, was euch bedrückt. Natürlich habt ihr Recht, man kann nie wissen, an wen wann gerät! Umso mehr danke ich euch, dass ihr mir so freundlich geholfen habt. Und nun will ich selbst sehen, dass ich von hier fortkomme - wenn ich das gewusst hätte.«

Er schwang sich auf den Rücken seines Pferdes und hob die Hang zum Gruß.
»Vielen Dank, guter Mann, und viel Glück!«, rief er und verließ schleunigst das Dorf.

tbc: Straße zwischen Gurtanar und der Südstrasse