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Willkommen in Ithilien, Wanderer!
Dies war ein Rollenspiel rund um die Bewohner von Gondor
drei Jahre vor dem Ringkrieg.

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Dieses Thema hat 15 Antworten
und wurde 321 mal aufgerufen
 29. Nárie 3016 DZ Anthara
Denethor Offline

Truchsess von Gondor


Beiträge: 2.312

28.06.2009 00:45
Anthara - Arendors Wohnhaus Zitat · Antworten

Isilya, 29 Nárië 3016 DZ

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Arendor Offline

Gutshofbesitzer in Anthara


Beiträge: 369

19.07.2009 04:08
#2 Arendors Schlafzimmer — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Früher Morgen Zitat · Antworten

Nach nur wenigen Stunden Schlaf, wachte Arendor gerädert auf. Er befürchtete, dass heute Anthara angegriffen werden würde. Wann, konnte er nicht sagen. Aber hatte er vor Tagen noch gedacht, sie würden nur bei Nacht angreifen, so brannten die umliegenden Dörfer auch schon am Nachmittag. Es hatte den Anschein, als stellte sich niemand diesen Männern in den Weg.

›Wo bleiben nur die Soldaten?‹, fragte sich Arendor. ›Denethor müsste doch inzwischen informiert sein. Gewiss würde er die Bauern nicht ihrem Schicksal überlassen …‹

Doch Arendor wusste auch, dass es für den Truchsess andere Orte gab, die aus besseren Gründen verteidigt werden mussten. Gondor musste um jeden Preis gegen Mordor verteidigt werden. Auch wenn diese Männer äußerst brutal waren, würden Orks weit schlimmer handeln.

Mit einem Ruck sprang Arendor aus dem Bett. Er nahm das Hemd, dass er auf Aelandras Bettseite gelegt hatte und zog es sich über den Kopf. Dann zog er seine festen Stiefel an. Er zog ein Lederwams über und verschnürte es gut. Anschließend legte er die Beinschienen seiner Rüstung an. Nachdem er ein leichtes Kettenhemd angelegt hatte, zwängte er sich in seinen Brustpanzer.

Seufzend blieb er in der Mitte des Zimmers stehen. Jemand würde ihm helfen müssen. Aber Arendor fühlte sich unwohl. Er mochte nicht mehr kämpfen. Zu viele Menschen hatte er getötet …

Mit seinen Armschienen und Schulterplatten ging er hinunter. Sein Schwert hatte er schon umgebunden. Unten saß Gari am Tisch tief in Gedanken versunken.

»Ist es so weit?«, fragte er, als Arendor hereintrat.

»Nein«, beruhigte Arendor den jungen Mann. »Aber heute können sie kommen. Sehr wahrscheinlich werden sie heute kommen …«

Gari nickte nur stumm und blickte wieder auf die Tischplatte. Arendor ging hinaus zur Scheune.

tbc: Arendors Scheune


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Arendor Offline

Gutshofbesitzer in Anthara


Beiträge: 369

13.08.2009 09:44
#3 Küche — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Morgen Zitat · Antworten

cf: Platz vor Arendors Haus

Mit den Schultern zuckend ging Arendor ins Haus. Ob der Truchsess etwas unternahm oder nicht, das konnten sie beide nicht wissen. Minas Tirith war weit weg und niemand schickte ihnen Nachricht. Wortlos erreichte Arendor die Küche und holte dort frischgebackenes Brot heraus, das er gestern Abend noch gebacken hatte. Was blieb ihm anderes übrig, wenn sie nicht verhungern wollten? Er hatte auch schon Teig für neue Brote geknetet und ließ den Teig ruhen. Ob ihm oder jemand anderem Zeit blieb, das Brot zu backen, war ungewiss.

Gemeinsam mit Nirion deckte er den Tisch. Nach und nach kamen die Männer herein, die weder Wache hatten, noch ihren Schlaf nachholten und setzten sich an den großen Tisch, der aber nun zu klein war. Denn hier waren nun auch Flüchtlinge aus Brunerui, die geblieben waren, während ihre Frauen nach Fandasaf gefahren waren.

Die Stimmung war bedrückt, während Arendor das Wort ergriff. »Lasst uns danken für das Brot, die Früchte der Erde und die Gaben der Tiere, die uns in dieser schweren Zeit stärken. Unsere Gedanken sind bei unseren Frauen und Kindern, die hoffentlich wohlauf sind. Lasst uns nun essen. Nehmt, was da ist! Ich bitte Euch!«

Das Mahl war bei weitem nicht karg, doch gewiss auch nicht so reichlich, wie die Bauern es sonst gewohnt waren. Arendor hatte viele Vorräte, von denen sie nun zehrten. Doch viel lieber wäre es ihm gewesen, wenn Aelandra hier gewesen wäre. Ein Lächeln von ihr hätte seinen Hunger mehr gestillt, als ein Topf mit Eintopf.


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NPC Offline




Beiträge: 3.383

15.08.2009 01:21
#4 Küche — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Morgen Zitat · Antworten

cf: Platz vor Arendors Haus

Nirion



Nirion war seinem Schwiegervater stumm in die Küche gefolgt. Auch einige andere Männer waren hier, um sich für den stark zu stärken. Einige kamen von der Nachtwache und sahen sehr müde aus. Dieses Männern war nach dem Mahl erstmal ein wenig Schlaf gegönnt.

Nirion setze sich neben Gari und seinen Schwiegervater und alle warteten mit dem Essen, bis der Hofbesitzer und Dorfvorsteher ein paar dankende Worte gesprochen hatte. Natürlich musste auch Nirion an seine Frau und seine Kinder denken, welche weit fort waren. Bei dem Gedanken, dass ihnen etwas passieren könnte, verspürte der junge Mann wieder einen Kloß im Hals und kurz traten ihm die Tränen in die Augen.

Er wollte sich nichts anmerken lassen und griff sich so schnell eine Scheibe Brot und ein wenig Fleisch. Doch so wirklich Hunger hatte er nicht. Trotzdem zwang er sich auf zu essen und nicht nüchtern den Tag zu beginnen.

„Arendor? Wie sieht die Einteilung der Wachen heute aus?“ wollte er schließlich wissen. Da er selbst die Nacht über geruht hatte, war er nun an der Reihe, genauso wie Lendil und Gari. Aber wer genau wo stationiert sein würde, das war ihnen noch nicht klar. Da kam Nirion wieder in den Sinn, dass er gar kein Schwert besaß, so etwas noch nicht einmal in der Hand gehabt hatte. Vielleicht würde er eine Mistgabel mit sich nehmen oder dergleichen. Irgendetwas womit er sich und andere verteidigen konnte.

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Arendor Offline

Gutshofbesitzer in Anthara


Beiträge: 369

21.08.2009 23:50
#5 Küche — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Vormittag Zitat · Antworten

Arendor aß schweigend und starrte mehr, als dass er etwas zu sich nahm. Der Gedanke an Lundor nahm ihn ganz gefangen, aber es gab keine Lösung, kein Schlupfloch. Scheinbar konnte er nichts für seinen Sohn tun. Es war zum Verzweifeln.

Nirion musste einmal nachfragen, dann zuckte Arendor zusammen und blickte seinen Schwiegersohn verständnislos an. Doch dann kam er wieder zu sich und erklärte ein weiteres Mal, wo alle sich postieren sollten. Gerade wollte er Nirion und Lendil an einem seiner Meinung nach guten und weitaus ungefährlicheren Punkt einteilen, der eine leichtere Fluchtmöglichkeit offen ließ, als Nimrods mittlerer Sohn angelaufen kam.

»Arendor«, japste er, denn er war sehr schnell gerannt. »Soldaten. Fünf Stück. Auf dem Marktplatz!«

Arendor sprang auf und einige taten es ihnen gleich. Zuerst war Stille, dann redeten alle Männer durcheinander. In ihren Gesichtern stand Hoffnung. Die Hoffnung, dass sie nun gerettet waren und sie nicht mehr kämpfen mussten, was sie eigentlich auch gar nicht konnten.

Ohne auf eine der vielen Fragen zu antworten, auf die er selbst keine plausible Antwort hatte, machte sich Arendor auf den Weg zum Marktplatz. Er war noch immer in seiner Rüstung und kam sich seltsam lächerlich darin vor, denn die anderen Bauern waren in ihren einfachen Leder- oder Stoffhosen und hatten keinen Schutz.

»Bleibt auf Euren Posten«
, rief Anrendor den Männern zu, die ihm folgen wollten. »Wir wissen nicht, ob die Gefahr schon vorbei ist!«

Widerstrebend liefen die Bauern zurück. Arendor ging so zügig er mit der Rüstung laufen konnte, die er nicht mehr gewohnt war. Doch sie war noch immer leicht und hatte keine rostigen Stellen. Das Gold, dass er damals dafür bezahlt hatte, war nicht umsonst gewesen.

tbc: Marktplatz


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Arendor Offline

Gutshofbesitzer in Anthara


Beiträge: 369

27.08.2009 10:19
#6 Küche — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Vormittag Zitat · Antworten

cf: Marktplatz

Mit Diros und Boromir auf dem Weg

Gemeinsam gingen die drei Männern Schritten zu Arendors Hof, der der etwa sieben Minuten zu Fuß vom Marktplatz entfernt war, wenn man zügig lief. Der Weg führte durch einen schmalen Streifen Wald und zu beiden Seiten des breiten Weges, auf welchem auch Pferdewagen fahren konnten, befanden sich lustige Trampelpfade durch Sträucher und Bäume.

»Ich freue mich, dass Ihr mitkommt, Herr Boromir«, hatte Arendor noch gesagt, bevor sie sich auf den Weg machten.

Während Arendor Denethors Sohn den Weg wies, sagte er abwehrend zu Diros: »Meine Rüstung? Das ist eine lange Geschichte … Ich dachte nicht, dass ich sie jemals wieder anziehen würde.« Damit war das Thema für ihn vorerst erledigt. Schließlich barg seine Vergangenheit auch immer noch eine Gefahr. Er war desertiert und darauf stand eine hohe Strafe.

»Hätten wir etwas mehr Zeit«, wandte sich Arendor an Boromir, »dann würde ich Euch fragen, warum Ihr meinem Schwiegersohn so wenig Urlaub zugesteht. Es ist lange her, dass er hier bei seiner Frau und seinen Söhnen war.«

Die Antwort des Heermeisters war sehr bestimmt. Es war wohl nicht leicht, der Leibwächter Boromirs zu sein. Viel Urlaub stand Diros wohl nicht zu.

Bald kamen sie aus dem Waldstück und traten auf den großen Hof vor Arendors Haus. Neugierig starrten sie die anderen Männer an, darunter auch sein anderer Schwiegersohn Nirion und sein jüngster Sohn Lendil.

In der Küche

»Kommt nur herein«
, sagte Arendor einladend zu Boromir. Er ging voran in die Küche und deckte den Tisch rasch mit ein paar Lebensmitteln und Wein.

Als sich alle gesetzt hatten, blickte Arendor Boromir ernst an.

»Ihr wollt sicher wissen, was in den letzten Tagen vorgefallen ist«, begann er. »Vor sechs Tagen, am Abend, bemerkte Nirion, das ist mein anderer Schwiegersohn, dass sich hier im Dorf zwei Fremde herumschlichen. Er folgte ihnen und sah, dass sie über den Erui schwammen. Da ich an diesem Tage davon gehört hatte, dass auf der nördlichen Seite Dörfer angezündet wurden, war ich sofort alarmiert. Ich schickte Frauen und Kinder nach Fandasaf, das ist ein Wald, der gute zwanzig Meilen von hier entfernt ist. Die dagebliebenen Männer teilte ich auf drei Höfe ein, um unser Dorf zu retten. Einen schickte ich nach Erui, um bei den Soldaten Alarm zu schlagen. Doch niemand kam, um uns zu überfallen. Wir warteten zwei Tage. Scheinbar hatten wir uns geirrt und waren vom Schicksal verschont geblieben.

Vor drei Tagen dann, fuhr ich abends mit Nirion und meiner Enkelin Nenia nach Undaria. Das Dorf war völlig friedlich. Leider konnte ich Nanduron, den Dorfvorsteler nicht wirklich überreden, Schutzmaßnahmen zu treffen. Er wollte nicht einmal Wachen aufstellen. Auf dem Rückweg. Wir waren kaum in der Nähe von Brunerui, bemerkten wir das Feuer. Ein Mädchen kam uns entgegengerannt. Sie erzählte uns die schauerlichsten Sachen. Diese Räuber waren brutal und erbarmungslos. Sie töteten alle, die ihnen vor die Waffen kamen …«


Arendor hielt einen Moment inne. Dann fuhr er fort. »Ich selbst schlich mich ins Dorf zurück. Doch ich fand nur drei Überlebende und wenige Tote. Die anderen hatten sie alle verbrannt. Wäre nicht Elran so schwer verletzt und zwei Kinder, nein drei dabei gewesen, so hätte ich ihre Spur verfolgt …«

Man sah es Arendor an, dass es ihm sehr schwer gefallen war, bei den Verletzten zu bleiben. »Ich warnte die Menschen aus Brunerui. Sie machten sofort alles bereit und flohen nach Anthara. Die Männer behielt ich hier, doch die Frauen und Kinder schickte ich wieder nach Fandasaf. Ich fürchtete, dass sie nun Anthara angreifen würden, doch scheinbar haben sie sich nach Dunthara gewandt, welches ich leider nicht warnen konnte. Ich hoffe, sie haben die Rauchschwaden bemerkt und haben ihr Dorf verlassen.«

Arendor hielt inne und blickte Boromir an. »Sagt mir. Woher kommt Ihr? Wisst Ihr näheres? Wird unser Dorf überfallen werden?«


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NPC Offline




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29.08.2009 07:53
#7 Küche — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Vormittag Zitat · Antworten

Nirion



Als Arendor nach der Nachricht des jungen Soldaten aus dem Haus gestürmt war, hatte auch Nirion seinen Teller beiseite geschoben. Seit die Situation so angespannt und die Frauen und Kindern das Dorf verlassen hatte, wollte auch der Hunger nicht so wie früher ... Aber das würde sich wieder legen, sobald Ruhe und der Alltag wieder einkehrten. Schließlich war Nirion ein Mann, der auch gerne mal die Teller der Kinder von den Resten befreite, wenn diese irgendwann streikten.

Zusammen mit Lendil und ein paar anderen Männern war er auf den Hof getreten und wartete auf Arendors Rückkehr. Es dauerte auch nicht lange, da kehrte der Hofbesitzer mit drei Soldaten zurück. Die Männer staunten nicht schlecht. Da der Hauptmann den Helm abgenommen hatte, konnte Nirion in diesem den Heermeister Boromir erkennen. Und sofort wurde das Staunen noch größer. Er hatte den Mann vor ein paar Jahren in Minas Tirith gesehen und sich sein Gesicht eingeprägt. „Das ist Boromir, der Truchsess-Sohn!“, raunte er Lendil zu, während er dem Jungen neben sich leicht mit dem Ellenbogen in die Rippen stieß, um dessen Aufmerksamkeit zu erlangen.

Doch was Nirion gerade noch mehr faszinierte ... Diros ..., schoss es dem Mann durch den Kopf. Nirion konnte nicht sagen, dass er in dem letzten Jahr nicht öfters an den Mann seiner Schwägerin gedacht. Denn er verstand es nicht, warum sich dieser seit fast zwei Jahren nicht hatte Blicken lassen. Wäre er gefallen, hätten sie Nachricht erhalten. Doch da war nichts. Diros war verschollen geblieben und seine Kinder wuchsen ohne Vater auf.

Diros nickte ihnen zu, während er Arendor und Boromir in das Haus folgte. Nirion selbst trat einen Schritt nach vorn und hielt Diros am Arm zurück. „Wo bist du gewesen?“ fragte er scharf. Er hatte Diros immer respektiert, doch die besten Freunde waren die Männer nie gewesen. Und jetzt, da er seine Familie im Stich ließ ... Nirion hatte irgendwie immer ein wenig versucht für Damrod und Diranion eine Art Vaterrolle zu übernehmen, doch musste er auch einsehen, dass dies nicht ging. Denn es waren nicht seine Kinder und Lugreda nicht seine Frau.

Nun sah Nirion aber ein, dass Diros seinem Hauptmann in das Innere des Hauses folgen musste. Schließlich war der Mann im Dienst. Deshalb traten auch Nirion und Lendil hinter den Soldaten in das Haus ein und begaben sich in die Küche.

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Boromir Offline

Oberheermeister von Gondor


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29.08.2009 08:54
#8 Küche — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Vormittag Zitat · Antworten

cf: Marktplatz

Auf dem Weg zu Arendors Hof

Sie brauchten ein paar Minuten bis sie Arendors Haus erreichten. Auf dem Weg dorthin betrachtete sich Boromir ein wenig die Landschaft und die Vegetation. Hier wirkte alles so friedlich, so ländlich. Diese Bauern hatten es einfach verdient weiter ihr ruhiges Leben führen zu können. Denn ohne die harte Arbeit der Feldbauern, würden sie es auch in den Städten nicht so gut haben.

Als Arendor den Heermeister nun wegen des Urlaubs seines Schwiegersohns fragte, runzelte Boromir die Stirn und warf kurz einen fragenden Seitenblick zu Diros. Denn dieser Mann hatte nicht mehr und nicht weniger Urlaub als alle anderen Soldaten im Dienste Gondors. Doch Boromir verschaffte sich keinen Überblick darüber, was seine Männer während ihrer freien Tage unternahmen. Die meisten besuchten natürlich ihre Familien. Hatte Diros seine Zeit mit anderen Dingen verbracht? Doch im Grunde ging Boromir das Privatleben dieses jungen Mannes nichts an.
„Ich versichere Euch, Arendor, dass jeder Soldat den Urlaub erhält, der ihm zusteht. So auch euer Schwiegersohn Diros.“ Damit war dieses Thema für Boromir abgehakt.


Auf Arendors Hof / In der Küche

Auf dem Hof des Bauern standen einige Männer versammelt und betrachteten die Soldaten mit großen Augen. Boromir nickte ihnen nur kurz zu, bevor er Arendor in sein Haus folgte, wo er sofort in die Küche gelotst wurde. Dort ließ er sich an dem Tisch nieder, welcher mit ein paar Speisen und Wein gedeckt worden war. Man bot ihnen an sich zu bedienen und die drei Soldaten ließen sich dies nicht zweimal sagen.

Während Boromir von einem Stück Braten biss und sein Brot in den Wein tunkte, hörte er die Ausführung des Hofbesitzers schweigend an. Diese Männer hier haben Ängste auszustehen, die man sich gar nicht vorstellen möchte. Es wurde wirklich Zeit, dass sie diesen Abtrünnigen das Handwerk legten.

„Wir haben vor einigen Tagen von den Unruhen gehört. So schnell es uns möglich war, sind wir aufgebrochen. In Erui haben wir einen Fischer befragt, welcher selbst ein Augenzeuge ist. Und seitdem folgen wir ihrer Spur. Wir sind auch auf einige abgebrannte Dörfer gestoßen. Leichen ... Es ist grauenhaft.“ Kurz hielt Boromir inne und musterte den Mann vor sich.
„Zuletzt waren wir in Brunerui. Auch dieses Dorf ist betroffen. Doch ich kann euch beruhigen. Die Spuren führen sich nach Anthara, sondern nach Westen. Wenn ihr Glück habt, bleibt Anthara verschont. Doch ich kann es Euch nicht versprechen. Wir werden alles in unserer Macht stehende tun um schlimmeres zu verhindern. Es ist gut, dass ihr die Frauen und Kinder bereits evakuiert habt. Doch ... ich rate Euch das Dorf vollständig zu räumen. Ihr habt keine Chance gegen diese Männer. Egal wieviele tapfere Bauern Ihr seit. Verlasst das Dorf und geht zu Euren Frauen. Das ist was ich Euch rate ...!“

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NPC Offline




Beiträge: 3.383

29.08.2009 23:27
#9 Küche — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Vormittag Zitat · Antworten

cf: Marktplatz



NPC: Diros

Auf dem Weg zu Arendors Hof

Schlauer wurde Diros durch die Antwort Arendors zu seiner Rüstung auch nicht. ›War er etwa einmal Soldat gewesen?‹, fragte sich der junge Mann. Doch das wollte ihm nicht in den Kopf. Schließlich fragte Arendor Boromir nach den Urlaubszeiten von Diros. Dem jungen Soldaten wurde ganz heiß. Was, wenn Boromir etwas falsches sagte? Sollte Diros Geheimnis jetzt und hier ans Licht kommen? Noch gewährte ihm das Schicksal eine Galgenfrist.

Bis sie auf dem Hof waren, sagte Diros besser nichts mehr.


Auf dem Hof/In der Küche

Es war ein seltsames Gefühl wieder auf dem Hof zu sein. Fast glaubte er, dass Aelandra jeden Moment aus dem Haus treten müsste, um ihm ein Stück leckeren Kuchen anzubieten. Oder, dass Aeluin mit ihren leuchtenden Augen die kleine Nenia auf dem Arm hätte. ›Aeluin‹, dachte Diros sehnsuchtsvoll.

Statt der Frauen sah er nur Lendil und Nirion. Sein Blick schweifte umher, aber er konnte Lundor und Areros nicht ausmachen. ›Er wird doch Lundor nicht weggeschickt haben?‹, fragte sich Diros. ›Aber Lendil ist ja auch hier und er ist noch jünger.‹

Er grinste die beiden Männer an. Sein Lächeln verschwand jedoch, als er Nirions scharfe Frage vernahm. »In Minas Tirith, Osgiliath und Ithilien«, zischte Diros dem Mann seiner Schwägerin zu. »Falls du es vergessen hast: Ich bin Soldat Gondors!«

Zum Glück musste er aber Boromir folgen. Während er etwas Brot aß und die leckere selbstgemachte Wurst, fühlte er sich so wohl wie lange nicht mehr. Das war ein Stück Heimat, die er in Minas Tirith so nicht gefunden hatte. Gespannt lauschte er dann Arendors Worten. Auch wenn er Arendor als umsichtigen Mann kannte, so war er überrascht, wie der Mann gehandelt hatte. Die Frauen und Kinder wegzuschicken war eine Sache, aber die Männer auf den Höfen zu verteilen, damit sie die Abtrünnigen in ihre Schranken weisen konnten, war eine andere.

Als Boromir gesprochen hatte, meldete sich auch Diros zu Wort: »Der Heermeister hat Recht, Arendor. Das hier sind doch nur Bauern und keine Soldaten. So wie diese Männer in den Dörfern gewütet haben, habt ihr keine Chance gegen sie. Rettet lieber Euer Leben als dieses Dorf. Ich liebe Anthara, das weißt du. Aber nicht um den Preis, irgendeinen dieser liebenswerten Dorfbewohner mit dem Leben bezahlen zu lassen.«

Ernst blickte Diros seinen Schwiegervater in dessen hellblauen Augen.

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Arendor Offline

Gutshofbesitzer in Anthara


Beiträge: 369

31.08.2009 06:54
#10 Küche — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Vormittag Zitat · Antworten

Mit gerunzelter Stirn hörte Arendor Boromirs und Diros Worte. Im Kopf ging er die Gegend durch und überlegte, was die Räuber nun vor hatten.

»Dass die Banditen nach Westen gegangen sind, hat nichts zu sagen. Die Straße führt von da nach Dunthara, denn es gibt keinen direkten Weg zwischen Brunerui und Dunthara. Es kann also sein, dass sie schon auf dem Weg hierher nach Anthara sind«, seufzte Arendor. »Von Dunthara aus können sie sich nach Osten wenden, wenn sie Anthara überfallen wollen. Ansonsten führen Wege nach Pen Anaith und Gurtanar.«

Der Gutsbesitzer schickte Lendil ins Wohnzimmer, damit dieser die Landkarte holte, die Areros seinerzeit gezeichnet hatte. Dort zeigte er Boromir die entsprechenden Dörfer. Er wies auch auf den Wald Fandasaf im Süden, wo die Frauen und Kinder waren.

»Scheinbar haben sie keinen rechten Plan. Ihnen geht es nur um sinnloses Morden und Zerstören«
, fuhr Arendor fort. »Wenn man nur wüsste, aus welchen Gründen sie handeln. Ob … ob der Dunkle Herrscher seine Finger im Spiel hat?«, fragte er in den Raum hinein, ohne eine Antwort zu erwarten.

»Wahrscheinlich sollten wir das Dorf tatsächlich verlassen. Wir sind zwar nur Bauern, aber wir hängen sehr an unserer Heimat. Und wohin sollen wir überlebenden gehen, wenn unsere Dörfer zerstört sind? Würde Anthara immerhin stehen, dann könnten wir die Menschen aus Brunerui und den umliegenden Dörfern aufnehmen …«

Arendor beugte sich vor und blickte nun noch ernster. »Es gibt aber noch eine Sache, wo ich Euch um Rat fragen möchte. Seit zwei Tagen grüble ich und ich weiß mir keinen Rat … Als ich in Undaria war, kam uns ein Mädchen entgegengelaufen, welche gerade mitansehen musste, wie ihre kleine Schwester getötet wurde. Sie sagte mir …«, Anrendor hielt einen Moment inne und schluckte. »Sie sagte mir, dass mein Sohn Lundor in Undaria war und dort ebenfalls getötet hat … Und zwar Doler einen harmlosen jungen Mann, der heiraten wollte.«

»Niemals«, rief Diros aus.

Arendor sah den kritischen Blick des Heermeisters und hob abwehrend die Hände. »Nein, nein. Es ist nicht so, wie Ihr denkt. Lundor würde niemals etwas Böses tun. Ihr könnt Diros fragen. Lundor ist der harmloseste Mensch auf der Welt. Nur leider ist er etwas … naiv. Es ist möglich, dass er in die Hände dieser Bande gefallen ist und sie ihn nun zwingen ihre Schandtaten mitzumachen. Anders kann ich mir das ganze nicht zusammenreimen.«

»Aber warum? Wie ist denn Lundor nach Undaria gekommen?«, Diros konnte sich das alles nicht erklären. Das passte gar nicht zu Lundor.

»Nun. Ich habe ihn beim ersten Mal mit den Frauen nach Fandasaf geschickt. Ich wollte nicht, dass er hier kämpft …«, meinte Arendor und sein Blick war traurig. »Von da ist er weggelaufen. Ich dachte, dass er nach Minas Tirith auf ist … Er will gern … gern Soldat werden.«

Nun war Arendors Blick noch trauriger als vorher.


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NPC Offline




Beiträge: 3.383

31.08.2009 10:12
#11 Küche — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Vormittag Zitat · Antworten

Nirion



Ziemlich unwirsch war Nirion von Diros abserviert worden, bevor dieser seinem Heermeister in das innere des Hauses folgte. Doch Nirion blieb ihm dicht auf den Fersen und flüsterte noch einige Worte an den Jüngeren. „Verkauf mich nicht für dumm! Du brauchst uns nicht weiß machen, dass man dir seit seit fast zwei Jahren keinen Urlaub mehr gewehrt hat ...“, raunte Nirion hinter ihm. Natürlich hätte er den Mann anders empfangen und willkommen heißen können. Doch schon seit einiger Zeit machte sich Nirion über dessen Verbleib Gedanken. Und das Verhalten, welches Diros seiner Ehefrau und seinen Kindern wohl an den Tag legte, ging ihm mächtig gegen den Strich.

Doch als nun Arendor und die Soldaten am Tisch in der Küche saßen und Speisen zu sich nahmen, blieb Nirion schweigend stehen, während er sich mit dem Gesäß an eine der Arbeitsplatten lehnte und die Arme vor dem Körper verschränkte. Still lauschte er dem Gesprochenen. Es war gut, dass die Soldaten endlich hier waren, um diesen Männern Einhalt zu gebieten. Hoffentlich würden sie sie bald aufspüren. Dann konnte endlich wieder ein ruhiges Leben in diese Gegend einkehren.

Als die Sprache auch noch auf Lundor zu sprechen kam, sah Nirion von einem zum anderen. Diros konnte gar nicht glauben was er da hörte. Irgendwie war dies nur zu verständlich, wenn man Lundor privat kannte. Der Junge konnte wirklich keiner Fliege was zu leide tun. Als kleiner Junge hatte er alle möglichen verletzten Tiere, ob Vögel oder Reptilien mit nach Hause gebracht und versucht diese Gesund zu pflegen, auch wenn es meist ein aussichtsloses Unterfangen war. Nein, Lundor war kein Mensch, der wahrlos tötete nur um des Tötens Willen.

„Ich möchte Anthara auch nicht im Stich lassen ... doch bin ich wirklich kein Kämpfer. Ich möchte nur meine Frau und meine Kinder beschützen. Vielleicht können wir das doch eher, wenn wir in Fandasaf bei ihnen sind, Arendor“, warf Nirion nun als weiteren Gedankenpunkt ein.

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Boromir Offline

Oberheermeister von Gondor


Beiträge: 1.699

01.09.2009 08:13
#12 Küche — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Vormittag Zitat · Antworten

Während Boromir aß lauschte er weiterhin den Worten des Bauern und Dorfvorstehers. Er spürte förmlich die Anspannung in dem Mann, welcher nicht wusste, wie er mit der ganzen Situation umzugehen hatte. Sollte er sein Dorf verlassen, um seine Familie im Wald zu beschützen oder sollte er sein Dorf beschützen, um später etwaige Flüchtlinge aufnehmen zu können. Boromir konnte und wollte ihm diese Entscheidung nicht abnehmen. Doch einen Rat erteilen, das konnte der Heermeister von Gondor.

"Natürlich habt Ihr recht. Es ist immer noch möglich, dass Euer Dorf angegriffen wird. Doch jetzt sind wir hier ... die Soldaten Gondors. Und wir sind ihnen dicht auf den Fersen. Wenn alles gut geht, werden wir diese Männer heute dingfest machen"
, verkündigte Boromir. "Ich verspreche Euch, solltet Ihr Euer Dorf verlassen und es danach zerstört wieder finden, verspreche ich Euch, dass Ihr Unterstützung erlangen werdet. Denn wir möchten die Überlebenden nicht Ihrem Schicksal überlassen.“ Ja, sie würden den Bauern finanziell unter die Arme greifen müssen, um den Schaden möglichst gering zu halten. Gegen die menschlichen Verluste konnten sie natürlich nichts ausrichten.

Nun fing der Bauer an über seinen Sohn zu sprechen, welcher sich womöglich bei diesen Männern aufhielt. Und er wollte seinen Rat einholen. Doch hatte Boromir bisher noch keine Frage hierzu gehört.
„Was soll ich Euch raten, Arendor? Ob Ihr ihn suchen gehen sollt? Davon würde ich Euch abraten. Es ist zu spät. Nun sind wir hier und werden uns um diese Angelegenheit kümmern. Doch ich kann Euch beruhigen. Mein Befehl ist es diese Männer lebend gefangen zu nehmen. Und solange wir nicht angegriffen werden ... Doch kann ich Euch auch kein Versprechen geben.“ Boromir musterte den Mann eindringlich. Er konnte ja verstehen, dass sich der Bauer Sorgen machte.

„Wie alt ist Euer Sohn und könnt Ihr ihn mir beschreiben? Ich werde mein möglichstes tun, damit er unbeschadet aus dieser Sache heraus kommt“, gab der Heermeister an und biss von seinem Brot. Doch Boromir wusste auch, dass er nicht auf einen einzelnen Mann Rücksicht nehmen durfte, wenn das ganze Land bedroht wurde. Das durfte er sich in seiner Position nicht erlauben.

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Arendor Offline

Gutshofbesitzer in Anthara


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02.09.2009 09:08
#13 Küche — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Vormittag Zitat · Antworten

Arendor beachtete Nirions Einwurf nicht. Was hatte er heute schon anderes gesagt als: Bleib bei den Bauern. Dein Platz ist da. Auch der Heermeister konnte ihm nicht recht weiter helfen.

»Es ist gut zu wissen, dass der Truchsess uns nicht mit unserer Not allein lässt. Gewiss werden wir auch so unser möglichstes versuchen, aber es wird einige Zeit dauern, bis wir die Häuser in Brunerui und Dunthara aufgebaut haben …«

Über die finanzielle und materielle Hilfe konnte man später noch verhandeln. Nun kam Arendor wieder auf Lundor zurück.

»Wenn ich die Bauern hier nach Fandasaf schicken soll, dann werde ich bei Ihnen nicht mehr benötigt. Denn bis zum Wald finden sie allein und dort sind sie nicht mehr in Gefahr. Ich werde nur hier in Anthara gebraucht, sollten wir bleiben.«

Einen Augenblick hielt Arendor inne. »Mein Sohn und sein Leben liegt mir sehr am Herzen. Wenn Ihr erlaubt, so werde ich ihn suchen. Ich kann es nicht ertragen, wenn ihm etwas geschieht, während ich nutzlos in Fandasaf herumlungere. Seid gewiss, dass ich mit dem Schwert umgehen kann. Auch wenn ich es seid mehr als dreißig Jahren nicht mehr geschwungen habe.«

Sein Blick war grimmig geworden. »Ich fürchte jedoch, dass ich mit diesen … Mistkerlen nicht so sanft umgehen kann, wie der Truchsess es befohlen hat. Sollten sie meinem Sohn auch nur ein Haar gekrümmt haben, so werde ich ihn rächen.«

Wie um seine Worte zu unterstreichen, zerdrückte Arendor mit seinen beiden Händen einen Tonkrug. Das Wasser lief unbeachtet über den Tisch.

»Solltet Ihr zuerst auf Lundor treffen, so fragt Diros, ob es sich um Lundor handelt. Er kennt ihn ja. Lundor ist zwar schon 19 Jahre, aber sein Aussehen gleicht eher dem eines Jungen, der gerade zum Mann wird.«


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Boromir Offline

Oberheermeister von Gondor


Beiträge: 1.699

04.09.2009 07:52
#14 Küche — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Vormittag Zitat · Antworten

Wenn dieser Mann wirklich losziehen wollte um seinen Sohn zu suchen, dann konnte Boromir ihn nicht aufhalten. Schließlich war das hier ein freies Land. Doch abraten, das konnte er. Denn Arendor war ein Mann, welcher vielleicht, so wie es schien, einmal ein Soldat gewesen ist. Doch die Jahre waren auch an ihm nicht spurlos vorüber gegangen. Sicher sah er keinesfalls schwach und zerbrechlich aus, aber er hatte es hier mit circa vierzig Männern zu tun, welche keine Gnade zu kennen schienen.

„Nun ... sollte euer Sohn wirklich in dieser Sache drin stecken und mit den anderen Männern diese Dörfer überfallen haben, so muss es auch für ihn ein Verfahren geben. So leid mir dies tut. Aber da habe selbst ich keine andere Wahl. Aber sollte dies der Fall sein, so werdet Ihr sofort benachrichtigt, damit Ihr nach Minas Tirith kommen und für Euren Sohn aussagen könnt“, versicherte Boromir. So waren nun einmal die Gesetze dieses Landes. Selbst wenn Lundor ein Opfer sein sollte, seine Unschuld musste erst bewiesen werden.

Boromir trank den Becher aus und stand schließlich von seinem Stuhl aus. „Wir müssen weiter. Unsere Männer warten sicher schon und wie Ihr wisst ist die Lage ernst. Und Ihr ... handelt nach Eurem Gewissen.“ Schließlich sah der Heermeister von Arendor zu Diros und zurück. Er seufzte und wandte sich schließlich wieder an den Bauern. „Sobald diese Sache überstanden ist, schicke ich Diros zurück nach Anthara.“ Er wollte sich nicht noch einmal anhören müssen, dass er seinen Soldaten keinen Urlaub gewährte. Und es schien wohl dringend von Nöten zu sein, dass der junge Mann eine paar Wochen hier verbrachte.

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Arendor Offline

Gutshofbesitzer in Anthara


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06.09.2009 06:54
#15 Küche — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Vormittag Zitat · Antworten

Arendor musste schlucken, als er Boromirs Antwort hörte. Dass Lundor vor Gericht gestellt werden würde, daran hatte er nicht gedacht. Gewiss, er war schon oft wieder in Minas Tirith gewesen, doch er hatte es tunlichst vermieden auch nur in die Nähe des Truchsess zu gelangen. Schließlich konnte ihn Denethor jederzeit bestrafen und die Strafe war nicht gering. Nun würde er der Begegnung mit Denethor nicht mehr aus dem Weg gehen können …

›Ach Lundor‹, seufzte er und bedauerte um so mehr, dass sein Sohn weggelaufen war.

Schließlich stand er auf. »Gewiss Ihr müsst weiter. Entschuldigt bitte, dass ich Euch so lange aufgehalten habe. Ihr werdet Euch nach Dunthara begeben?«

Plötzlich kam ihm eine Idee und ehe er noch darüber nachgedacht hatte, kamen die Worte schon über seine Lippen: »Braucht Ihr denn jemanden, der sich auskennt? Diros war ja immer nur kurze Zeit hier und hat sich nicht sonderlich für die Umgebung interessiert. Aber ich kenne mich hier sehr gut aus, denn zu den umliegenden Dörfern haben wir sehr gute Beziehungen und oft werde ich um Rat gefragt.«

Als die Worte heraus waren, wusste er nicht, ob er sie selbst gut fand. Er wollte doch eigentlich Lundor finden und allein wäre das vielleicht leichter als in einer Truppe Soldaten, die ihren eigenen Weg verfolgte.

tbc: Marktplatz


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Boromir Offline

Oberheermeister von Gondor


Beiträge: 1.699

07.09.2009 07:33
#16 Küche — Isilya, 29 Nárië 3016 DZ — Vormittag Zitat · Antworten

In Arendors Haus

Irgendeine Veränderung ging in dem Bauern vor, als Boromir meinte, es sei am Besten, wenn er wegen seines Sohnes nach Minas Tirith kam, wenn dies hier alles vorbei war und sich die Abtrünnigen in Gewahrsam befanden. Doch deuten konnte Boromir diese Veränderung nicht. Sein Bruder wäre dazu vielleicht besser in der Lage gewesen. Nun, es ging dem Heermeister nichts an, was der Bauer vor ihm dachte.

"Vielen Dank für Eure Gastfreundschaft und die Informationen, mit welchen Ihr uns versorgt habt." Boromir verneigte sich leicht vor dem Dorfvorsteher, obwohl dies in seiner Position nicht von Nöten war. Doch der Heermeister war dem älteren Mann wirklich dankbar. Als er nun dessen Angebot hörte sie zu begleiten und ihnen den Weg zu weisen, konnte Boromir nicht anders als den Kopf zu schütteln.

"Ich weiß Euer Angebot sehr zu schätzen. Und ich weiß wie sehr Ihr uns helfen wollt. Doch es ist eines der obersten Gebote ... man darf keine Zivilisten in Kriegsangelegenheit mit hineinziehen, solange es sich verhindern lässt. Und daran halte ich mich. Ihr mögt vielleicht einmal ein Soldat gewesen sein ... Doch nun seit Ihr leider nur noch ein einfacher Bauer und liebender Familienvater." Entschuldigend aber dennoch stolz und erhaben sah Boromir den Mann an. Er war mutig, das musste man ihm lassen. Doch Boromir konnte in diesem Fall keine Ausnahme machen.

"Ich darf keine Unschuldigen in Gefahr bringen ..." Mit diesen Worten wandte sich Boromir, gefolgt von Diros und Agros, auf den Weg zurück in den Hof. Nach dem kleinen Mahl fühlte er sich gestärkt und war bereit seinem Bruder und den anderen Soldaten zu folgen. Möglicherweise waren sie schon weit gekommen.

Auf dem Marktplatz

Sie wurden von dem Dorfvorsteher, dessen jungen Sohn und Schwiegersohn begleitet, während sie zum Marktplatz gingen. Dort warteten immer noch Curon und Davan mit den Pferden. Die beiden Soldaten hatten sich ebenfalls aus ihrem Proviantvorrat gestärkt, während sie auf der Bank sitzend auf die Rückkehr von Boromir warteten. Boromir ließ sich die Zügel seines Schimmels reiten und saß ohne weitere Verzögerung auf. „Lebt wohl, mögen Euch die Valar in diesen schlimmen Zeiten beistehen und schützen!“

tbc: Dunthara

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