Wie gewöhnlich waren Falborn und Rían früh aufgestanden. Nachdem sie sich frisch gemacht und die Kinder geweckt hatten, trug Rían das Frühstück auf. Die drei Kinder gähnten noch, als sie sich an den Tisch setzten. Auf Falborns Zeichen stand die ganze Familie auf und blickte kurz nach Westen. Dann setzten sie sich und begannen zu essen.
Als sich das Frühstück dem Ende zuneigte, wagte Faragon, Falborn eine Frage zu stellen:
"Vater, warum schickst du mich in eine Schule, in der ich sowas wie alte Überlieferungen und die Sprache der Elben gelehrt werden? Braucht ein Krieger so etwas? Sollte ich nicht noch mehr mit dem Schwert üben?"
"Geduld, mein Sohn!" antwortete Falborn. "Die Zeit, die Fertigkeit der Waffen zu üben, wird für dich schon noch kommen. Doch auch ein Krieger sollte mehr Fähigkeiten und Wissen besitzen als das - sagt Heermeister Faramir! Und Sindarin musst du lernen, weil du ein Dúnadan bist und weil du diese Sprache beherrschen musst, wenn du ein Waldläufer werden möchtest. Bedenke außerdem, dass nicht jeder Knabe in deinem Alter das Vorrecht hat, eine Schule zu besuchen!"
Faragon nickte und schwieg. So ganz überzeugt war er nicht, aber immerhin hatte er einen Ansporn erhalten, noch fleißiger die Elbensprache zu üben. Ein weiterer Ansporn war, dass auch Gildis gerade angefangen hatte, Sindarin zu lernen und dabei sehr eifrig war. Natürlich konnte Faragon nicht zulassen, dass seine Schwester ihn in irgendetwas übertraf!
Das Frühstück war beendet. Falborn umarmte seine Kinder und verabschiedete sich von Rían mit einem Kuss, ehe er das Haus verließ und zu den Unterkünften der Soldaten ging.