Als er ankam begrüßte in Madref:"Hallo Hador. Du willst doch sicher trainieren? Auf Platz 2 ist einer der Stadtwachen, der kämpft gegen eine Puppe, zu dem kannst du gehen!"
"In Ordnung, danke", meinte er und ging dorthin.
Auf Platz zwei
Er sah den Soldaten schon sehen, und ging schnell zu ihm herüber.
"Wollt Ihr mit mir Trainieren? Ich würde mich freuen!"
"OK. Ich freue mich auch! Ich bin Wildor. Wie ist Euer Name?", sagte er und hob sein Schwert.
"Ich bin Hador, Húrins Sohn, ich bin Wache der Veste von Beruf. Wie ich sehe seit Ihr einer von den Stadtwachen, oder irre ich mich?", fragte er und begann im reden das Schwert gegen das von Wildor zu drücken.
"Wache der Veste? Ich beneide Euch! Und ja, ich bin eine Stadtwache." Er drückte dagegen, lenkte das Schwert von Hador zur Seite und schlug sofort an die Hüfte von ihm. Er stoppte knapp vor der Rüstung.
"Ihr könnt wohl sehr gut kämpfen! Seit wann seit Ihr im Dienst?", fragte er und begann sofort den Gegenangriff. Er täuschte einen Schlag rechts vor, schlug aber links. So trainierten die beiden noch weiter bis zum Nachmittag.
Nachmittag
"So, jetzt gehe ich noch einmal Bogenschießen, ich wünsche Euch einen schönen Tag!", sagte Hador und ging zum Bogenschießen.
Er traf oft und übte noch in den Abend hinein. Dann ging er nach Hause.
------------------------------------------------ Hier gelobe ich Lehnstreue und Dienst für Gondor und für den Herrn und Truchsess des Reiches, zu sprechen und zu schweigen, zu tun und geschehen zu lassen, zu kommen und zu gehen, in der Not und in guten Zeiten, im Frieden oder Krieg, im Leben oder Sterben, von dieser Stunde an, bis mein Herr mich freigibt oder der Tod mich nimmt oder die Welt endet. So sage ich, Hador, Húrins Sohn, aus Gondor.
Nachdem die jungen Soldaten sich auf dem Truppenübungsplatz aufgereiht hatten, machte Thelion Meldung bei Falborn:
"Hauptmann, ich melde: Ausbildungskompanie ist wie befohlen, angetreten!"
"Danke, Unteroffizier" sagte Falborn und wandte sich dann an die Soldaten:
"Männer, wir haben heute folgenden Zeitplan: Zunächst beginnen wir mit einigen Schwertkampfübungen, dann marschieren wir mit vollem Gepäck einen Berg hinauf - und zwar den Berg, auf dem sich die Stadt befindet, sprich: Wir marschieren durch Minas Tirith hinauf bis zum Eingang der Veste. Dann kehren wir in die Unterkünfte zurück und machen Mittagspause.
Am Nachmittag folgt ein Marsch (aber diesmal ohne viel Gepäck) über die Pelennor-Felder zu einem Schießstand, wo ihr eure Fertigkeiten mit Pfeil und Bogen verfeinern werdet."
Es gab einiges Gemurmel, aber Falborn fuhr fort:
"Ruhe, Männer! Nehmt eure Übungsschwerter auf und sucht euch einen Gegner!" Dann wandte er sich an Gwaenas:"Der Erfahrenste darf sich mit mir messen!" Er reichte dem jungen Krieger ein Holzschwert und nahm seinerseits ein weiteres in die rechte Hand und sagte:
"So Junge, jetzt greife mich mal an - so wie du vor drei Tagen die Orks angegriffen hast!"
Gwaenas eilte mit langen Schritten zum Speisesaal der Soldaten, wo er hastig zwei Butterbrote verschlang und mit einem Becher Wasser nachspülte. Die meisten Männer hatten den Saal schon verlassen, da sie ihr Frühstück beendet hatten.
Der junge Waldläufer war noch ziemlich durcheinander nach dem ungewollten und überstürzten Erwachen. Doch konnte er seinem Ärger keinen Raum lassen, da er genau aufpassen musste, wohin die Rekruten gingen. ' Oweh, das beginnt ja schon wieder so chaotisch! Hoffentlich bekomme ich keine Beschwerden, so wie ich die Brote verschlingen musste! Jetzt muss ich aber sehen, wo die Anderen alle hingehen, damit ich nicht auch noch da verspätet ankomme!'
Er holte seine neuen Kameraden aber schon bald ein, die zu einem größeren Platz gingen und dort auf Befehle warteten. Gwaenas fühlte sich angesichts der fremden Umgebung ziemlich unwohl. Meowés fehlte ihm sehr! Er reihte sich ein und beobachtete seinen neuen Ausbilder, der mit einem Unteroffizier vor ihnen trat. Falborn gab ihnen den Tagesplan an, wobei es einiges Gemurmel gab.
Gwaenas sah sich vorsichtig um: die Rekruten waren kaum älter als er, einige schienen in Meowés Alter zu sein. ' Ah, das ist schon mal beruhigend! Hoffentlich sind die Jungs auch so annehmbar!' Falborns Stimme ließ die Männer wieder verstummen. ' Nun ja ... Schwertkampf ist schon ok., und marschieren mit Gepäck habe ich mehr als genug gelernt! Immerhin sehe ich so gleich etwas von der Stadt. Aber vor dem Bogenschießen graut mir jetzt schon!'
Nun sollte sie mit ihren Übungsschwertern einen Kampf üben. Gwaenas schaute sich nach jemanden in seiner Größe um und war überrascht, als Falborn ihn ansprach. ' Oha! Gestern hat er mir noch zugesehen, heute will er mit mir kämpfen! Da darf ich mich nicht blamieren!' Nervös packte er das Holzschwert, an das er sich wohl nicht gewöhnen würde. ' Das hier mit Holzschwertern geübt wird ! Sind wir denn kleine Bubies?'
Falborn überraschte den jungen Mann, als er ihn aufforderte so zu kämpfen, wie er es gegen die Orks getan hatte. ' Er weiß es! Das stand bestimmt auch in der Schriftrolle!' Doch es war keine Zeit, länger darüber nachzudenken, da er sich seinem Ausbilder gegenüber stellte und konzentrierte.
In leicht geduckter Angriffshaltung taxierte er den Älteren und schätzte ihn ab. Gwaenas wusste, dass er gegen seinen Ausbilder keine Chancen hatte, denn er beherrschte den Kampfstil, der üblicherweise gehandhabt wurde nur in einer gewissen Weise. Er hatte sich einen eigenen Kampfstil angeeignet, der schon manchen Gegner überrascht hatte. Er hoffte darauf, auch diesen erfahrenen Soldaten damit zu verblüffen. Die letzten Worte Falborns machten ihn Mut und so sprang er beherzt mit gezücktem Schwert auf diesen zu.
Wie befohlen griff Gwaenas Falborn an. Der Hauptmann parierte die Schläge des jungen Soldaten geschickt und schlug ihm schließlich mit einer schwungvollen Bewegung das Schwert aus der Hand.
"Nicht schlecht für den Anfang", meinte Falborn. "Man merkt, dass du schon eine gewisse Erfahrung mit dem Schwert hast. Aber versuche beim nächsten Mal mehr, mich zu treffen statt mein Schwert."
Nachdem Gwaenas das Schwert aufgehoben hatte, griff er erneut an. Diesmal fiel es Falborn nicht mehr ganz so leicht, die Angriffe zu parieren. Schließlich duckte er sich geschickt unter einem Streich von Gwaenas weg und versetzte ihm einen Schlag auf den Schwertarm, so dass Gwaenas erneut sein Holzschwert aus der Hand glitt.
"Mein Respekt, Gwaenas", sagte Falborn und schnaufte einmal durch. "Du hast zweifellos Talent für den Umgang mit dem Schwert..."
Ehe er weitersprechen konnte, wurde er von einem Schrei unterbrochen. Thelion hatte seinem Gegner, einem schmächtigen Rekruten namens Órin, einen harten Schlag auf die Hand verpasst. Der junge Bursche war mit schmerzverzerrtem Gesicht in die Knie gegangen.
"Thelion zu mir!" befahl Falborn. Die anderen Soldaten blickten sich kurz um, aber der Hauptmann befahl ihnen, weiterzumachen.
Nachdem der Unteroffizier zu ihm gekommen war, sagte Falborn leise zu ihm:
"Übertreibe es nicht! Würden wir mit echten Waffen üben, hättest du dem armen Kerl die Hand abgeschlagen!"
"Verzeiht, Hauptmann, aber nachdem Ihr befohlen habt, mit Holzschwertern zu üben, sah ich keinen Grund, mich zurückzuhalten."
"Auch mit Holzschwertern kann man Verletzungen zufügen!" mahnte Falborn. "Aber gut, da ich mich um Órin kümmern werde, machst du erstmal mit Gwaenas weiter."
Falborn wandte sich an Gwaenas: "Zeige Unteroffizier Thelion, wie gut du mit dem Schwert umgehen kannst!"
Kaum hatte Falborn den Befehl ausgesprochen, sprang Thelion mit erhobenem Schwert auf Gwaenas zu.
Gwaenas war vorsichtig und konzentrierte sich bei den ersten Schlägen auf das Schwert seines Ausbilders. Er wusste nicht, inwieweit er aus sich herausgehen konnte und wie er den erfahrenen Mann einschätzen sollte. So war es ganz klar, dass ihm sein Übungsschwert bald aus der Hand geschlagen wurde. ' Das war wohl nicht so gut!' dachte er und blickte seinen Gegner unsicher an.
Der junge Mann hatte erwartet, jetzt für seine Kampfweise angeschrieen zu werden und war überrascht, als er stattdessen aufgefordert wurde, richtig los zu legen. ' Das hat mir schon lange keiner gesagt! Wenn das so ist ... !' Erfreut und ermutigt zog er sich rasch die Hemdsärmel hoch und nahm eine aufrechte Haltung ein. Ohne dass es ihm bewusst wurde, wirkte er jetzt wesentlich entschlossener. Mit ausgestreckten Schwertarm griff er mutig und klar an, versuchte einige Schlagvarianten und bewegte sich flüssig. ' Wenn ich nur ein richtiges Schwert hätte!' dachte Gwaenas bedauernd und diesen winzigen Augenblick der Unachtsamkeit nutze Falborn aus. Der junge Mann konnte nicht mehr blocken und wurde auf den Arm getroffen, so dass das Holzschwert abermals im Sand landete. Der Schlag war zwar schmerzhaft, aber er ließ sich nichts anmerken. ' Das wars dann wohl ... '
Der junge Waldläufer erwartete nun eine Strafrede und das Ende des Übungskampfes. Schwitzend und tief Atem holend wagte er es gar nicht, seinen Ausbilder anzublicken. Deshalb bückte er sich nach seinem Schwert und konnte seinen Ohren kaum trauen, als Falborn ihn lobte! Erstaunt sah er den Älteren an, der durch den Kampf ebenfalls ins schwitzen geraten war. " Danke!"murmelte Gwaenas.
Doch unterbrach sich sein Ausbilder, als ein Rekrut vor Schmerz aufschrie. Gwaenas beobachtete , wie sein Ausbilder reagierte. ' Ich merke schon: hier herrscht ein anderer Ton! Der Ausbilder scheint gar nicht schlecht zu sein!' Anerkennend schaute der junge Mann ihm hinterher, als dieser ging, um sich um den Verletzten zu kümmern.
' Anscheinend gehen die Übengskämpfe noch weiter ... das hätte ich nicht gedacht. Dieser Thelion ist anscheinend etwas heißblütig ... ' Der Waldläufer schätzte den Unteroffizier ab und konzentrierte sich. Plötzlich fielen ihm die Anweisungen seines Vaters ein: "Denke an die fünf grundlegenden Schlagarten, die sich zu immer schwierigeren Abfolgen kombinieren lassen!" Er parierte den ersten Schlag Thelions mit einem Block und griff nun seinerseits an. Sogleich merkte Gwaenas, dass sein neuer Gegner einen anderen Kampfstil hatte als sein Ausbilder. Beherzt führte er die Schlagvarianten aus, die er bei seinem Vater gelernt hatte. Thelion wollte es dem Neuen zeigen und verschärfte seine Angriffe. Natürlich merkte Gwaenas, was sein Gegner vorhatte. ' Der will mich bloßstellen ... na warte!'
Seine Kampfeslust war entfacht. Er vergaß alles um sich herum und konzentrierte sich nur auf seinen Gegner. Hätte ihn nun jemand aus seiner früheren Truppe gesehen, so hätte er seinen Augen nicht getraut. Die Schlagabfolgen wurden immer schwieriger und die Beine bewegten sich immer schneller, während sich Beide im Kampfe übten.
Körperlich war Gwaenas von der Statur weniger muskulös als Thelion, was diesen gewiss täuschte. Doch waren seine Angriffe weit ausholender und mit mehr Bewegung ausgeführt um sich so den nötigen Schwung zu holen den er brauchte um mit Thelions Kraft mitzuhalten.
Der junge Waldläufer hatte keine Ahnung, wie lange sie schon kämpften, doch merkte er, wie anstrengend es mit der Zeit wurde. Thelion schnaufte genauso wie er und schwitzte ebenso. Anscheinend verschleierte der Schweiß seinen Blick und als dieser sich mit dem Unterarm über die Augenbraue wischte, sprang Gwaenas auf seinen Gegner zu und stach ihm in den Bauch. Sofort sackte dieser mit erstauntem Gesichtsausdruck in die Knie und erst das Raunen der Rekruten brachte ihn wieder in die Gegenwart.
Voller Panik schaute er in die entsetzten Gesichter seiner Kameraden, blickte dann wieder verwirrt zu dem knieenden Thelion, der seine Hände auf den Bauch presste und arg keuchte und lief dann verzweifelt zu ihm. " Ich ... ich wollte dich nicht töten !"' Das ist das Ende ... jetzt kann ich sofort heim gehen!'
Völlig verzweifelt und konfuss ließ er sich ebenfalls vor dem anscheinend tödlich getroffenen Kameraden auf die Knie sinken. Dabei fiel ihm gar nicht auf, dass sein Holzschwert ohne eine Blutspur etwas entfernt im Sand lag. Tränen schossen aus seinen Augen. ' Jetzt komme ich in den Kerker!' Gwaenas war am Ende.
Falborn achtete zunächst nicht auf den Kampf zwischen Thelion und Gwaenas, sondern kümmerte sich um Órin.
"Kannst du deine Hand normal bewegen? Ja? Das ist gut, dann ist sie wohl nicht ernstlich verletzt. Gehe in die Unterkunft und kühle deine Hand. Danach solltest du am Marsch teilnehmen können. Falls du aber eine Schwellung bemerkst oder immer noch Schmerzen hast, sage mir Bescheid!"
Der schmächtige Bursche nickte und ging in die Unterkünfte. Indes hatte Falborn ohnehin vor, sich dessen Hand später nochmal anzuschauen. Er hatte schon einige Male erlebt, dass junge Soldaten Verletzungen verheimlicht hatten, weil sie "harte Männer" sein wollten. Für derart unvernünftiges Verhalten hatte der Hauptmann keinerlei Verständnis.
Er widmete sich nun wieder den Schwertkampfübungen. Da er nun keinen Kampfpartner hatte, beobachtete er und merkte sich, welche Soldaten sich besonders hervor taten. Schließlich ließen bei immer mehr Rekruten die Kräfte nach und sie beendeten ihre Zweikämpfe. Aber Gwaenas und Thelion machten unverdrossen weiter und schienen nicht zu bemerken, dass die anderen Krieger um sie herum nicht mehr kämpften, sondern ihnen zuschauten.
Als Gwaenas Thelion am Bauch traf und der Unteroffizier in die Knie ging, raunten die Männer anerkennend und erstaunt. Plötzlich ging auch Gwaenas in die Knie. Falborn eilte sofort herbei und fragte:
"Alles in Ordnung?"
"Alles in Ordnung, Hauptmann!" antwortete Thelion, stand auf und gab Gwaenas einen freundlichen Klaps auf die Schulter. "Sehr gut, Soldat! Dieser Kampf hat richtig Spaß gemacht!" Er wandte sich an Falborn:
"Zum Glück habt Ihr den Einsatz von Übungsschwertern befohlen! Dieser Mann ist ein hervorragender Kämpfer!"
"Ich habe selbst schon bemerkt, dass er Talent hat", sagte Falborn und schaute auf Gwaenas, der immer noch mit entgeistertem Gesicht am Boden kniete. "Ist bei dir auch alles in Ordnung?"
Gwaenas war völlig verwirrt, denn sein Gegner zwinkerte ihm zu! Rasch wischte sich der junge Mann die Tränen aus den Augen und nahm erst jetzt seine Umgebung richtig wahr. ' Oh nein, was für ein Dussel bin ich doch! Das waren doch nur Holzschwerter!' Er schnaufte tief durch und versuchte sich zu beruhigen.
Seine neuen Kameraden hatten ihren Kampf beobachtet und waren durch Falborn abgelenkt, der zu ihnen kam. ' Anscheinend hat keiner meine Tränen gesehen ...', schöpfte Gwaenas Hoffnung. Thelion klopfte ihm freundlich auf die Schulter und lobte ihn! Als nun auch der Hauptmann vor allen Männern sein Talent lobte, wurde Gwaenas knallrot. Verlegen stand er endlich linkisch auf und antwortete : " Ja Hauptmann. "' Sowas ist mir ja noch nie passiert! Vor so einer großen Menge! '
Für den junge Waldläufer war es völlig neu, wegen seiner Leistungen im Mittelpunkt zu stehen und nicht wegen seiner Tollpatschigkeit. So mischte er sich rasch unter die Rekruten, um sich zu sammeln. Sein Atem wurde nun ruhiger und er strich sich die verschwitzten Haarsträhnen aus der Stirn. ' Vater - wenn du das eben erlebt hättest, würdest du eine andere Meinung von mir haben!' Automatisch suchte seine Hand die Muschel aus Andrast , die er immer bei sich trug und drückte sie kurz an sein Herz.
Gwaenas beobachtete zwei Burschen, die die Übungsschwerter einsammelten. ' Es hat also seinen Grund, dass mit Holzschwertern geübt wird - Thelion hätte ich sonst wirklich schwer verletzt. Der eine Rekrut vorhin hatte wohl eine Verletzung gehabt, sonst wäre Falborn ja nicht zu ihm gegangen. Bei Faramir gab es keine Übungsschwerter; wir haben gelernt, die Klingen nur leicht zu treffen und Schläge abzustoppen - so wie es mir mein Vater auch beigebracht hatte. ' Automatisch suchte sein Blick Falborn, der nun vor die Männer trat.
' Wie alt mag er wohl sein? So alt wie Vater? Aber ich wage es nicht, mehr mit ihm zu sprechen - wer weiß, was Astaldo ihm alles über mich geschrieben hat! ' Die Schamröte war nun wieder aus seinem Gesicht gewichen und er konzentrierte sich auf den Hauptmann, der den Anschein machte, den Rekruten Anweisungen für den Marsch durch die Stadt zu geben. ' Was hatte er vorhin gesagt? Mit vollem Gepäck den Berg hoch marschieren, auf dem sich die Stadt befindet? Wie gut, dass ich in einem bergigen Land aufgewachsen bin! Ich bin mal gespannt, was wir so alles mitnehmen sollen!'
Während Gwaenas auf Falborns Frage aufstand und antwortete, lief er knallrot an.
"Etwas ist seltsam an diesem Burschen", dachte Falborn als er dies sah. Auch wenn er den jungen Krieger nun als begabten Schwertkämpfer einschätzte, hatte er doch nicht die Botschaften Faramirs und Astaldos vergessen.
Doch nun wandten sich seine Gedanken dem weiteren Tagesplan zu. Er sprach kurz mit Thelion über die Einzelheiten des Marsches durch die Stadt und befahl dem Unteroffizier, die Zusammensetzung des Marschgepäcks an die Soldaten weiterzugeben.
"Soldaten!" rief Thelion. "In einer halben Stunde müsst ihr abmarschbereit vor der Unterkunft stehen!
Dabei müsst ihr folgende Waffen mitnehmen: Speer, Schwert und Messer.
Außerdem müsst ihr folgendes Marschgepäck mitnehmen: Eine Decke, Nahrungsproviant, den ihr verpackt in der Unterkunft erhaltet, eine gefüllte Wasserflasche, Geschirr und Besteck, Verbandszeug und ein Seil. Zurück zur Unterkunft!"
Bei den Waffen hatte Falborn Pfeile und Bogen weggelassen, da ein Marsch mit diesen Waffen erst für den Nachmittag vorgesehen war.
Während sie zurück zur Unterkunft gingen, kam ihnen der andere Unteroffizier Randir entgegen und meldete, dass nun ein Heiler eingetroffen sei und Meowés untersuchen würde.
"Es schadet sicher nichts, wenn der Heiler sich auch Órins Hand anschaut", bemerkte Falborn und betrat die Unterkünfte.
Bei den Gedanken an seine bergige Heimat drückte Gwaenas noch einmal seine Muschel aus Andrast an sich, ehe er sie wieder sorgfältig zurück steckte.
Falborn gab ihnen nun Anweisungen, wieviel Zeit sie hatten um das Gepäck zu holen und was sie alles einpacken sollten. ' Ob die Zeit dazu ausreicht?' fragte sich der junge Mann und folgte seinen Kameraden in die Unterkünfte.
' Mal sehen, wie es Meowés inzwischen so geht!' Gwaenas bemerkte, dass auch Falborn mit einem Soldaten die Unterkünfte betrat.