Undaria ist ein kleines Dorf am Erui, das am 26 Narie 3016 DZ von Minalcar und seinen Männern überfallen wird. Die Kampfszenen werden hier beschrieben.
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Bitte schreibt auch hier den Hof dazu, den ihr überfallt und verlinkt die Originalposts. Aber nur hier und nicht im "normalen" Thread. Danke!
Elúrin dringt mit Belecthor in Borons Haus ein und tötet dort die schlaftrunkene Familie …Originalpost
Elúrin
Im Hause Borons
Elúrin packte die junge Frau und zerrte sie aus dem Bett. Sie schrie und wehrte sich. Am Rande bekam Elúrin mit, dass Belecthor den schlaftrunkenen Bauer mit seinem Schwert tötete. Er selbst schnitt der Frau die Kehle durch. Blut spritzte.
Dann nahm er sich die Kinder vor. Mit ihnen ging es genauso schnell. Binnen kürzester Zeit war die ganze Familie tot. Elúrin kicherte leise, als er sah, dass Belecthor ganz blass geworden war.
Herumor gemeinsam mit Ulfast und Lundor bei Doler und Nithiel auf der Wiese auf Eldacars Hof. Originalpost
NPC Herumor
Auf Eldacars Hof/Wiese
Herumor zog beim Gehen einen seiner Dolche aus dem Grütel und als er bei dem Paar ankam, schnitt er dem jungen Mann, der nun auf dem Mädchen lag, kurzerhand die Sehnen in den Kniekehlen durch. Ungeachtet der entsetzlichen Schreie des jungen Mannes, zog er diesen von dem Mädchen und schleifte ihn ein paar Schritte weg. Dann packte er Dolers Kinn und zischte ihm böse ins Gesicht: »Jetzt werde ich dir mal zeigen, wie man eine Frau nehmen muss!«
Mit einem bösen Grinsen stand er auf und ging zu Nithiel hinüber.
Nithiel genoss mit geschlossenen Augen, wie Doler sie zärtlich berührte. Es war aufregend und neu für sie. Ihr Kleid war bereits über beide Schultern gerutscht und gerade, als Doler es noch weiter herunterziehen wollte, erstarrte er und fing dann plötzlich wie ein Wahnsinniger an zu schreien.
"Doler?", fragte Nithiel entsetzt.
Dann sah sie das viele Blut und diesen brutal aussehenden Mann, der sich grinsend über Doler beugte. Er zerrte diesen von ihr herunter und schleifte ihn weg. Dann sagte er ihm etwas, was sie nicht genau verstand. Sofort versuchte sie, ihr Kleid wieder hochzuziehen und rappelte sich auf. Vielleicht war noch eine Flucht möglich. Doch dann sah sie noch einen anderen Schurken kommen. Er hielt einen Gefangenen fest und presste ihm den Mund zu. Der Gefangene kam Nithiel irgendwie bekannt vor.
Lundor hatte keine Zeit mehr irgendetwas zu erwidern, denn im nächsten Augenblick packte Ulfast den Körper des jungen Mannes mit eiserner Härte und presste ihm dann auch noch die Hand auf den Mund, so dass Lundor keinen Ton mehr sagen konnte. Die Hand roch nach Schweiß, Blut und Dreck. Gerade wäre es Lundor wirklich schlecht geworden, da zerrte ihn Ulfast mit sich, denn Herumor war schon ein ganzes Stück vorgelaufen.
Er bewegte sich schnell und lautlos in die Richtung des jungen Paares. Dieses küsste sich noch immer leidenschaftlich. Nithiel lag auf dem Rücken und Doler lehnte sich über seine Angebetete. Weiter waren sie noch nicht gekommen. Vielleicht wollten sie auch noch bis zur Hochzeitsnacht warten ...
Plötzlich preschte Herumor vorwärts, den großen Dolch fest umklammert. Bevor Lundor überhaupt wahrnahm was passierte, vernahm er Dolers Schreie. Der junge Mann fasste sich wimmernd an beide Kniekehlen, während zwischen seinen Fingern Blut hervorquoll. Herumor hatte die dicken Sehnen durchtrennte und schleifte Doler nun ein Stück von Nithiel weg, bevor er er ernste Worte mit ihm Sprach, welche Lundor aber nicht verstehen konnte.
Lundor hatte begonnen sich leicht gegen Ulfast zur Wehr zu setzen. Er musste den beiden doch helfen! Unverständliche Worte schrie er in Ulfast Hand, während er auf Doler blickte. Ihre Blicke trafen sich und Lundor erkannte Angst, Verzweiflung, Panik und Unglauben in Dolers Augen. Er hatte Lundor erkannt. Doch musste er doch auch sehen, dass der Bauernsohn nicht freiwillig hier war.
Doler liebkoste noch immer Nithiels blanke, weiche Schulter. Sie bot sich ihm an, schürte seine Lust. Durfte er soweit gehen? Sie waren hier allein und Nithiel schien alle Bedenken beiseite geworfen zu haben. Sie würden in nicht mal drei Wochen heiraten. Die paar Tage hin oder her ... selbst wenn Nithiel heute ihre fruchtbaren Tage hätte, würde es keinen Unterschied mehr machen. Und Doler wollte unbedingt Vater werden. Fast schon spielerisch glitt die Hand des jungen Mannes nach unten zu Nithiels Brüsten, welche er, noch von Stoff bedeckt, massierte und streichelte. Das war ein tolles Gefühl. Er konnte kaum glauben, dass dieser Körper ganz und gar ihm gehörte.
Doler küsste Nithiel nun stürmischer, aber nicht weniger leidenschaftlich. Er ließ sich gehen, vergaß alles um sich herum und ... wurde von einem höllischen Schmerz zurück in die Realität geholt. Reflexartig griff er nach unten zu seinen Knien, die Luft anhaltend. Dann sah er einen groß gewachsenen, ungewaschenen und irre blickenden Mann. Er kannte ihn nicht, wusste aber dass dies nichts Gutes bedeutete.
Doler schrie vor Schmerz und kurzzeitig wurde ihm schwarz vor Augen, als der fremde Mann ihn ein Stück von Nithiel wegschleifte. Als er dann aber dessen Worte vernahm und den Griff an seinem Kiefer spürte, verstummte er kurzzeitig. „Nein!“ Der Fremde hatte sich wieder entfernt und Doler versuchte auf die Beine zu kommen, doch seine Beinmuskeln hatten ohne Halt keine Möglichkeit mehr sich zu kontrahieren. Immer wieder gaben sie bei Dolers Bemühungen nach und der Bauernsohn kam nicht zum Knien oder gar zum Stehen. Wobei die Versuche schon kaum aushaltbare Schmerzen erzeugten.
„Nithiel! Lauf! Lauf!“ rief Doler seiner Verlobten panisch zu. Dann richtete er kurz seinen Blick auf die anderen beiden Männer, denn er hatte bemerkt, dass dieser Kerl nicht allein gekommen war. Sein Blick traf den des jüngeren. Lundor? ... ungläubig und mit vor Schmerzen verzogenem Gesicht blickte er den jungen Mann aus Anthara an. Von überall aus dem Dorf waren nun Schreie zu hören. Sie wurden überfallen ... und niemand hatte sie gewarnt. Doch was machte Lundor hier?
Herumor drehte sich noch einmal um und schaute sich für einen Moment mit einem bösen Grinsen die vergeblichen Versuche Dolers an, aufzustehen. Dann packte er Nithiel am Arm, die aufgesprungen war und versuchte gerade wegzulaufen.
»Das ist aber unhöflich, Püppchen!«, rief Herumor mit garstiger Stimme. Mit Genugtuung sah Herumor, wie die junge Frau erstarrte und sich nicht mehr rührte. Herumors dreckige Hände wanderte zum Ausschnitt ihres Kleides und mit zwei kräftigen Rucken waren sowohl ihr schönes Kleid, als auch das Unterkleid von oben bis unten zerrissen. Es nützte dem Mädchen nicht, dass es versuchte ihre Blöße zu bedecken. Herumor ließ es nicht zu, sondern streifte ihr die Stofffetzen ganz vom Leib.
Ohne auf die Worte des Geliebten der Frau zu achten oder auch auf Ulfast, der Mühe hatte den Knaben festzuhalten, auf den aber Verlass war.
Herumors Finger strichen erst sanft über Nithiels nackten Körper, bis er brutal mit dem Finger in sie eindrang. Ihr Aufschrei, ließ ihn laut auflachen. Er zog seinen Finger wieder heraus und hielt ihn triumphierend hoch. Er drehte sich lachend zu Ulfast herum.
»Eine Jungfrau, Ulfast!«, rief er fast fanatisch. »Unser Freund hier war aber sehr enthaltsam … Sein Fehler!«
Herumor knöpfte seine Hose auf und fiel über die arme junge Frau her. Für ihn gab es kein Halten mehr und sie hatte kaum die Möglichkeit sich zu wehren. Brutal und unbarmherzig drang er immer wieder in sie ein und befriedigte sich. Als er sich seinem Höhepunkt näherte, holte er packte er seinen Dolch, den er auf dem Boden gelegt hatte, den die Frau aber nicht erreichen konnte. Mit einem lauten Stöhnen, stach er die junge Frau in ihren Hals und traf auch die Halsschlagader. Er war geschickt in seiner Kunst Menschen zu foltern und so würde sie langsam an diesem Schnitt verbluten, wenn sie nicht auf andere Weise sterben würde.
Mit jedem Herzschlag sicktere ein großer Schwall aus ihrem Hals und da ihr Herz sehr schnell schlug, spritzte das Blut nur so heraus. Als Herumor nun seine Befriedigung fand, beugte er sich über ihren Hals und trank einen großen Schluck ihres Blutes.
Danach stand er auf und zog sich wieder an. Es bestand keine Gefahr, dass das Mädchen noch weglaufen würde. Einen Moment weidete er sich noch an ihrem angsterfüllten Augen, dann ging Herumor hinüber zu Ulfast und Lundor. Dass sein Gesicht blutverschmiert war, störte ihn nicht …
Er packte Lundor, der sich vor Angst auch gleich versteifte und sagte lachend zu Ulfast: »Sie ist dein, Ulfast.«
Ulfast ließ sich das nicht zweimal sagen und fiel nun seinerseits über die junge Frau her. Doch im Gegensatz zu Herumor ließ er anders seine Gewalt an ihr aus. Mit jedem Stoß, den er ihr versetzte, rammter er ihr sein Messer in den Körper, so dass sie vielleicht schon tot war, als auch Ulfast befriedigt war.
Mit Lundor bei Doler
Herumor zerrte Lundor mithinüber zu Doler. Er warf ihn neben Doler zu Boden, bückte sich dann so, dass er Lundor jederzeit packen und festhalten konnte. Dann drückte er Lundor einen seiner Dolche in die Hand.
»Der ist deiner, Knabe! Töte ihn!«, sagte er zu Lundor und meinte damit, dass Lundor Doler töten sollte.
Als sich dieser garstige Kerl zu Nithiel umdrehte, blieb sie wie erstarrt stehen. Das war ein großer Fehler, denn ehe sie sich versah, hatte er ihr das Kleid samt Unterkleid vom Leibe gerissen. Nithiel schrie entsetzt auf und versuchte sich noch zu wehren. Doch ihre Faustschläge schien der bullige Mann gar nicht zu spüren. Er lachte nur und begriffelte ihren Körper. Es war schrecklich für sie. Sie weinte und schrie aus Leibeskräften, doch es half nichts. Doler konnte ihr nicht helfen. Er lag hilflos am Boden und musste schluchzend zusehen, was Herumor mit ihr tat. Plötzlich drang der Kerl mit dem Finger in ihr ein. Sie spürte einen kurzen Stich und schrie erneut auf. Was hatte er jetzt vor?
Als sie sah, dass er seine Hose aufknüpfte, stolperte sie entsetzt rückwärts und fiel zu Boden. Der brutale Kerl drückte sie hinunter und drang in sie ein. Furchtbare Schmerzen durchzuckten den Körper der jungen Frau. Sie brüllte wie am Spieß. Der Kerl hatte auch noch Spaß daran, denn er stöhnte lustvoll.
Dann spürte Nithiel einen entsetzlichen Schmerz am Hals. Sie spürte warme Flüssigkeit auf ihre Haut spritzen. Es war Blut. Ihr Blut! Sie wollte wieder aufschreien, doch sie brachte nur noch einen gurgelnden Ton hervor. Sie merkte, dass sie verblutete, und zwar ziemlich schnell. Doler jammerte und weinte laut. In ihren letzten Augenblicken dachte Nitihiel daran, dass sie nun niemals mehr heiraten würde. Ihre Augen brachen und ihr Kopf sank zur Seite. Sie war tot.
Schnell lief das Mädchen, ohne auf den Weg zu achten. Sie sah sich nicht um. Lindórië wollte nicht sehen, wie ihr Vater getötet wurde. Sie wollte gar nichts mehr vom Tod sehen. Plötzlich ging ihr auf, wo sie war: Sie hatte die Grenze zu Eldacars Grundstück übertreten und lief nun auf dessen Haus zu. Doch ehe sie auch nur nah genug war, blieb sie wie erstarrt stehen.
Dort war eine Gruppe von Menschen und Lindórië brauchte einen Moment, um zu realisieren, wer da war. Da war ein sehr vernarbter Mann, der sich gerade die Hose zuknöpfte. Zu seinen Füßen … Lindórië riss die Augen weit auf: Da lag Nithiel in einer riesigen Blutlache. Ihre Augen waren geöffnet, doch sie sahen nichts mehr.
Lindórië hielt sich beide Hände vor den Mund, um den Schrei, der sich in ihr frei machen wollte, zu unterdrücken. ›Nithiel ist auch tot!‹, sagte sie sich panisch und nun bereute sie jedes böse Wort, welches sie über die junge eingebildete Frau gesagt hatte.
Die Aufmerksamkeit wurde nun aber auf drei weitere Männer gelenkt. Sie waren alle irgendwie gebückt und krochen fast auf dem Boden. Der eine schien sich unter Schmerzen zu krümmen und wollte Abstand nehmen. Das Mädchen erkannte in ihm Doler, der scheinbar an den Beinen verletzt war. Doch die zwei anderen Männer ließen ihn nicht gehen. Der eine war ein großer, ungewaschener Mann mit strähnigem Haar an den Seiten und einer Halbglatze. Und der andere? Lindórië konnte nicht fassen, was sie da sah: Das war doch Lundor! Lundor, Arendors Sohn!
Lindórië war wie erstarrt und konnte ihren Blick nicht von dem Geschehen abwenden. Noch hatte man sie nicht entdeckt, aber wer wusste schon, wie lange das noch so blieb?
Mit Herumor, Ulfast und Nithiel (Lindórië unbemerkt hinzukommend)
Der Junge konnte diesen Anblick nicht ertragen. Die verzweifelten Schrei Dolers, welcher versuchte am Boden liegend zu Nithiel zu robben und der grausame Herumor, welcher die junge Frau nun erreicht hatte. Nithiel, welche etwa in Lundors Alter war, versuchte sich zu wehren, doch sie hatte noch weniger Muskelmasse als Lundor und konnte so gegen ihren Peiniger nicht das geringste ausrichten. Als Herumor ihr die Kleider vom Leib riss, warf Lundor, noch immer mit einer Hand geknebelt, ihrem Verlobten einen entschuldigenden Blick zu. Doch dieser war nur noch auf die Szene vor ihm fixiert. Es war so grausam.
Dann ging alles recht schnell. Herumor überprüfte mit seinen dreckigen, ungewaschenen, wulstigen Fingern ihre Jungfräulichkeit, bevor er sich gierig auf sie stürzte und sich an Nithiel verging. Lundor wurde ganz schlecht bei den Schreien und dem Anblick. Als Herumor ihr in den Hals stach und das Blut schwallweiße hervorschoss, drehte Lundor den Kopf weg und schloss die Augen. Doch Ulfast, welcher ihn fest gepackt hielt, zwang den den jungen Mann weiter zu zu sehen.
So etwas hatte keiner verdient. Es waren alles unschuldige Bewohner. Lundor sah in diesen Menschen nun schon lange nicht mehr nette Bürger, nein ... Minalcar und seine Männer waren Bestien. Er hätte sie niemals beobachten, sondern schnell das wWite suchen sollen. Aber jetzt war es zu spät. Jetzt konnte Lundor nur hoffen, dass ihm irgendwann die Möglichkeit zu einer Flucht offen stand. Aber wahrscheinlich würde er eher vorher sterben.
Irgendwann hörte man Herumor laut aufstöhnen, als er zu seinem Höhepunkt kam und anschließend die fast schon verblutete Nithiel verließ. Doch das sollte es noch lange nicht gewesen sein. Der Mann kam auf Lundor und Ulfast zu, packte Lundor und schickte den anderen zu Nithiel, damit dieser sich auch noch ein wenig mit der Sterbenden vergnügen konnte.
Lundor hörte Doler wimmern, klagen und als Herumor den Burschen zu ihm zog, sah Lundor auch in sein mit Tränen und Blut verschmiertes Gesicht. Wahrscheinlich war er sich mit der Hand, an welcher Blut klebte, über das Gesicht gefahren. Für ihn war es furchtbar hilflos mit anzusehen, was man mit seiner geliebten Nithiel getan hatte. „Du Schwein!“ Doler war verzweifelt. Er hatte seine Verlobte geschändet, vor seinen Augen und sie getötet.
Herumor zwang den Jungen neben Doler auf das Gras und drückte ihm ein Messer in die Hand. Und dann sprach der Mann das aus, was Lundor schon geahnt hatte. Er sollte Doler töten ... Dieser hatte vor Angst geweidete Augen. Er hatte erkannt, dass seine Verlobte, welche gerade auf bestialische Weise genommen wurde, schon tot war. Nun war er an der Reihe.
Schwer wog das Messer in Lundors Hand. Vielleicht wäre es ihm ein leichtes gewesen die Waffe einfach in Herumors Leib zu rammen. Aber da war auch noch Ulfast ... er hatte einfach keine Chance. Lundor weinte nicht mehr. Er starrte nur vor sich hin, in Dolers Gesicht, welcher einen halben Meter wegrutschte.
„Das ... kannst du nicht von mir verlangen!“ meinte Lundor zu Herumor, jedoch ohne sich zu ihm um zu drehen. Dabei schüttelte Lundor den Kopf und sah Doler eindringlich an. Er war doch kein Monster. Doch er wusste auch, dass es ihm schlecht ergehen würde, wenn er sich Herumors Anweisungen widersetzte. Und Doler würde trotzdem sterben ...
Der junge Mann vor ihm schien schon gar nicht mehr in dieser Welt. Er starrte auf den Leichnam seiner geliebten Nithiel. „Tu es ...“ , meinte Doler plötzlich. „Es gibt ... es gibt hier nichts mehr für mich. Tu es, Lundor!“ Schließlich schaute er dem Bauernsohn direkt in die Augen. Lundor jedoch verstand nicht und schüttelte den Kopf. „Nein!“
Doch Doler hatte mit seiner Hand seinen Arm gepackt. „Tu es, Lundor! ... Ich will zu ihr!“ Was blieb Doler denn noch auf dieser Welt? Seine Verlobte war tot, wahrscheinlich auch einige seiner anderen Verwandten und Angehörigen. Sie würden alles verlieren. Und er? Er würde wahrscheinlich ein Leben lang ein Krüppel bleiben. Wer wollte denn einen solchen schon? „TU ES!“ schrie Doler Lundor nun laut und mit hallender Stimme, welche sofort in Tränen erstickt wurde, an.
Herumor hatte seinen Spaß an Lundors Abscheu diesen Bauern zu töten. Eigentlich war es ja nur eine Erlösung von dessen Leiden, aber das sah der Junge natürlich nicht. Er wollte auf keinen Fall töten!
»Mach schon!«, rief Herumor drohend. Dass der Bauer nun nach seinem Tod verlangte, trübte ihm nur wenig die Freude. Schießlich wollte er vor allen Dingen Lundor quälen und sein gutes Wesen brechen und ihn seelisch verstümmeln.
Nun packte er Lundors Genick und drückte ihn dort schmerzhaft. »Töte ihn!«
Er hörte Ulfast ganz in der Nähe stöhnen, aber er nahm auch ein anderes Geräusch wahr. Suchend blickte er sich um. Vom Haus kam niemand heran, was ihn schon etwas verwunderte … Dann wanderte sein Blick in die andere Richtung und da stand ein vollkommen erstarrtes junges Ding, das sich die Hände auf den Mund gepresst hatte.
Herumor grinste erfreut: Noch ein Mädchen war ganz nach seinem Geschmack. Vielleicht könnte er Lundor auch davon überzeugen, dass so was unglaublich befriedigend war.
Der Blick Herumors schien das Mädchen zu aktivieren. In sie kam Leben und sie wollte fliehen. Das konnte Herumor unmöglich zulassen. Er ließ von Lundor ab und lief ein paar Schritte auf das Mädchen zu. Dann hielt er inne, unschlüssig, was er tun sollte. Minalcar würde ihn bestrafen, wenn Lundor fliehen würde. Herumor drehte sich zu Ulfast um, doch dieser war in Richtung Haus gerannt, von wo nun ein verzweifeltes Ehepaar mit einer Mistgabel und einer Bratpfanne kam. Diese würde Ulfast ohne Mühe erledigen, doch er konnte so nicht auf Lundor achten.
Das Mädchen starrte wie gebannt auf Lundor. Zuerst verstand sie nicht, was dieser da tat. Aber als Doler zu schreien anfing, ging dem Mädchen auf, dass Lundor Doler töten sollte. Lindórië war ganz geschockt. Wie konnte Doler das von Lundor verlangen? Und wie kam Lundor überhaupt hierher? Arendor hatte doch gesagt, dass er weg war …
Ihr Herz schlug immer schneller und sie starrte nur auf die Männer, weil sie wissen wollte und musste, wie Lundor handeln würde. Das hielt sie auf und sie dachte gar nicht daran weiter zu laufen. Doch auf einmal bemerkte der Mann mit der Halbglatze sie. Lindóriës Blut schien in ihren Adern zu gefrieren und sie wusste, dass sie weg musste, wenn sie nicht wie Nithiel enden wollte.
Langsam schienen ihre Beine sich wieder bewegen zu können, doch als der Böse auf sie zu kam, wurde sie wieder langsamer vor Schreck. Dann hielt er inne und Lindórië tat es ihm unerklärlicherweise nach.
Lundor war noch immer wie erstarrt. Die ganze Situation war einfach zu viel für ihn. Das konnte doch nicht Dolers ernst sein. Er kannte diesen jungen Mann seit seiner Kindheit an, auch wenn er mit dem älteren nie gespielt hatte. Und jetzt sollte er ihn töten? Doler schrie ihn sogar an es zu tun. Und schon spürte Lundor Herumors kräftige Hand in seinem Nacken. Der Bauernsohn verzog das Gesicht wegen des schmerzhaften Griffs.
Der junge Mann merkte aber auch, wie Herumor abgelenkt wurde. Und so folgte er dessen Blick und sah ... Lind ... schoss es ihm durch den Kopf. Das junge Mädchen, mit dem unbändigen Haar, welches so ein freundliches, helles Lachen hatte. Und mit der er vor ein paar Wochen eine wunderschöne Nacht verbracht hatte. Lundors Herz fing wie wild an zu schlagen. Warum lief sie nicht? Warum brachte sich das Mädchen nicht in Sicherheit?
Herumor war aufgestanden und von Lundor weggetreten. Doler brachte Lundor heißer wieder in den momentanen Augenblick zurück. „Tu es endlich! Bitte! Ich will kann so nicht leben! Ich bin ein Krüppel Lundor und meine geliebte Nithiel ...“ Dolers Stimme brach, während ihm Tränen über die Wange liefen. Herumor ging auf Lind zu ... Lundor musste handeln! Zum Glück hatte sich mittlerweile Ulfast aus den Staub gemacht.
Lundor umklammerte den Dolch in seiner Hand. Sein Herz schlug schnell. „Es tut mir leid ...“, nach diesen Worten ging alles sehr schnell. Lundors Hand schnellte nach vorn und schnitt Dolers Kehle mit nur einem Schnitt auf. Der Mann war sofort tot, während Lundor von dessen Blut nur so vollgespritzt wurde. Es war ein schneller Tod ... Herumor hätte es sicher anders getan. Aber Lundor hatte auch noch ein Herz.
Geschockt erhob sich Lundor, immer noch auf Dolers nun toten Körper starrend. Mögen die Valar dir beistehen ... Dann drehte sich der junge Mann ruckartig um und fixierte Herumor, welcher Lindórië viel zu nahe gekommen war. „Lind, lauf! Lauf doch endlich!“ Mit einem wütenden Schrei und dem Messer erhoben in der Hand, rannte Lundor wie ein Berserker auf Herumor zu.
Herumor schaute fasziniert zu Lundor und den Bauern. Dieser wollte noch immer sterben und flehte Lundor an. Schließlich entschloss sich der Junge zu handeln und tatsächlich, er schnitt seinem Landsmann die Kehle durch. Herumor musste lachen. Böse und grausam war dieses Lachen. Die Kehle durchzuschneiden war nicht die Art des Tötens, die er Lundor zugetraut hätte. Schließlich war das eine sehr blutige Angelegenheit. Er hätte eher einen Stoß ins Herz vermutet. Aber so gefiel es ihm besser, vor allen Dingen, weil Lundor so mit dem Blut des Bauern bespritzt wurde.
Nun fiel ihm das Mädchen wieder ein. Das könnte Lundor auch töten! Schon lief er auf das Mädchen zu, dass noch immer nicht weglief. Da hörte er Lundor rufen und er drehte sich um, gerade noch rechtzeitig, um Lundors Angriff abzuwehren. Das Messer streifte Herumors Arm, hinterließ aber nicht viel mehr als einen ungefährlichen Schnitt. Doch Herumor wurde sehr wütend. Gerade, als seine Faust ausholte, um Lundor den Kopf von seinem Körper zu schlagen, bemerkte er, wie Ulfast in Bedrängnis geriet. Denn nun waren plötzlich noch mehr Menschen auf den Hof. Scheinbar flohen die Menschen von den anderen Höfen auf diesem Wege.
»Alles Luschen«, knurrte Herumor und meinte damit Minalcars Männer. Dann schlug er Lundor hart in die Magengegend, so dass dieser zusammensackte, aber nicht ohnmächtig wurde. Für den Moment konnte er jedoch nicht sofort weglaufen Mit gezogenem Schwert rannte er ein paar Meter auf Ulfast zu und ließ sein Schwert durch die Luft sausen. Alle, die in seine Nähe kamen, bezahlten mit dem Tod: Ob Männer, Frauen oder Kinder.
Lundor behielt er jedoch so weit es ging im Auge und war bereit ihm hinterher zu laufen, sollte dieser fliehen wollen. Überrascht nahm er wahr, dass das Mädchen immer noch nicht geflohen war.
Entsetzt sah Lindórië, wie Lundor Doler tötete. Gewiss, dieser hatte es verlangt, aber das Mädchen war trotzdem geschockt, dass Lundor so etwas tun konnte. Es hätte bestimmt einen anderen Weg gegeben …
Doch lange konnte sie nicht darüber nachdenken, weil dieser Mann auf sie zugelaufen kam. Aber auch Lundor stand auf und kam auf sie beide zugelaufen und rief ihr zu, zu fliehen. Lindórië Füße wollten sich aber nicht in Bewegung setzen. Sie starrte auf die beiden Männer und auf Lundors vergeblichen Versuch diesen Bösen zu töten. Als dieser sich dann abwandte und begann andere Bewohner des Dorfes zu töten, kam wieder Leben in das Mädchen.
Sie lief zurück zu Lundor, fiel auf die Knie und schüttelte ihn leicht. »Komm Lundor!«, sagte sie leise, als befürchtete sie, dass Herumor sie hören könnte. »Lass uns fliehen. Schnell. Er ist abgelenkt.« Dann plötzlich fiel es ihr wieder ein und sie fügte hinzu: »Vinya ist tot … Ein Speer …« Nun stiegen ihr Tränen in die Augen und sie wünschte sich, von Lundor in den Arm genommen zu werden. Sie mochte aus dieser grausamen Realität fliehen!
Einen Augenblick hatte Lundor wirklich gedacht er hätte eine Chance gegen diesen, nun von dem jungen Mädchen sehr eingenommen, Mann. Doch weit gefehlt. Das Messer streifte zwar Herumors Arm, aber hinterließ nur einen Art Kratzer. Aprubt stehen bleibend, wollte Lundor erneut zum Angriff übergehen, als ihn Herumors Faust hart im Magen traf. Dem jungen Mann blieb die Luft weg und er ging zu Boden, wo er sich krümmte. Herumor schien nämlich nun andere Pläne zu haben, denn er lief mit hoch erhobenen Schwert zu Ulfast.
Lundor war ganz schwinlig und er realisierte erst gar nicht, dass es nun vielleicht eine Möglichkeit zur Flucht gab. Erst als Lind plötzlich neben ihm auftauchte, holte sie den jungen Mann wieder zurück in die Gegenwart, mit leichtem Schütteln und eindringlichen Worten. Ja, Flucht ... der einzige Weg ...
Von oben bis unten mit Blut bespritzt, Lind sah auch nicht besser aus, richtete sich Lundor völlig mit den Nerven am Ende, mit zusammengebissenen Zähnen auf und hielt sich dabei die Hand an den Bauch gepresst. Doch als er nun die leisen Worte von Lind hörte und in ihre verweinten Augen sah, hielt der junge Mann inne. „Vinya? ...“ Sie war tot? Das nette, kleine Mädchen, mit welchem Lundor so gern getanzt hatte? Sofort schloss er seine arme um Lind, versuchte ihr so Trost zu spenden.
Doch plötzlich hörte Lundor hinter sich Lärm. Ein bis dato vom Namen unbekannter Mann aus Minalcars Gruppe näherte sich ihnen mit ungeheuerer Schnelligkeit. „Lauf Lind, lauf! Ich werde ihn aufhalten!“ Der Mann hatte es wohl auch auf die sechzehnjährige abgesehen. Doch Lundor schubste das Mädchen zur Seite und stellte sich, immer noch nach Luft ringend und unter Schmerzen, dem Mann in den Weg. Herumors Messer fest im Griff. „Bitte, bring dich in Sicherheit, Lind!“
Lindóriës Körper durchflutete der Trost, den Lundor ihr spendete. Seine Nähe gab ihr Kraft. Hatte sie noch vor einer Stunde gedacht, dass Lundor sie gar nicht mehr mochte, so zeigte ihr der junge Mann nun in den wenigen Minuten, dass sie sich geirrt hatte.
Doch lange währte die Zweisamkeit nicht, konnte sie nicht währen. Einer aus der Räuberbande kam herangestürmt, um sich auf Lindórië zu stürzen. Lundor schob sie weg und zwang sie zur Flucht. Das Mädchen war schon einige Meter weggerannt, als sie sich noch einmal umdrehte und Lundor zurief: »Pass auf dich auf Lundor. Bitte. Ich … Ich bin schwanger!«
Doch nun hatte der Mann Lundor erreicht und Lindórië konnte keine Reaktion mehr erwarten. Vielleicht konnte er den Mann auch nicht lange aufhalten. Das Mädchen floh so schnell sie konnte Richtung dem Weideland im Süden. Dort weideten Kühe, Lindórië öffnete das Gatter und in ihrer Not kletterte Lindórië auf den Rücken einer Kuh und trieb sie an. Sie war schon als Kind auf Kühen geritten, denn sie konnten sich kein Pferd leisten. Lindórië lenkte die Kuh Richtung Brunerui und die anderen Kühe folgten ihr …
Herumor kämpfte wie ein Besessener und schon langen einige Tote und Verletzte zu seinen Füßen. Auf einmal sah Herumor, wie einer von Minalcars Männern zu Lundor sprintete. Er hatte es wohl auf das Mädchen abgesehen. Ganz sicher war sich Herumor nicht. Bei manchen Männern wusste man nie, was in ihren Köpfen vorging. Lundor durfte nicht sterben, sonst würde Herumor dafür bei Minalcar gerade stehen müssen.
So ließ Herumor von den Dorfbewohnern ab, so dass doch noch einige entkommen konnten und wandte sich dem Mann zu, der nun gegen Lundor kämpfte - beide nur mit einem Messer bewaffnet.
Nach vier langen Schritten war Herumor bei den beiden: »Lass ihn in Ruhe!«, herrschte Herumor Lundors Gegner an. »Er gehört zu uns!«
Zuerst wollte der andere nicht aufgeben, doch nach einer Drohung von Seiten Herumors ließ er endlich von Lundor ab. Nun verbreitete sich Brandgeruch. Jemand hatte den Hof angezündet. Herumor hoffte, dass Ulfast wenigstens irgendetwas Essbares aufgetrieben hatte. Herumor selbst war nicht dazu gekommen.
»Los jetzt!«, fauchte Herumor Lundor an. »Jetzt geht es zurück zu Minalcar!«
Lundor sah wie Lind davon stolperte und hörte dann ihre Worte. „Schw...“ Doch da hatte ihn der Mann aus Minalcars Gruppe schon erreicht und stürzte sich auf Lundor. Schwanger? ... von ihm? Lundor war von diesem Gedanken so abgelenkt, dass er sich von dem Mann einfach hatte überrumpeln lassen. Zum Glück hatte er auch nicht mehr als ein Messer in der Hand. Und so rangen die beiden eine Weile auf dem Boden. Kurz bevor Lundors Kräfte ihn gänzlich zu verlassen drohten, kam Herumor wütend heran geschritten und er scheuchte den Mann weg. Lundor kam mühevoll auf die Beine und sah Lind hinterher. Sie hatte es geschafft ... Schwanger? ... ging es Lundor wieder durch den Kopf. Er wurde Vater? Er? Das war so nicht geplant gewesen. Jetzt hoffte er nur, dass Lind nichts passierte. Es war schlimm genug was ihrer kleinen Schwester zugestoßen war. Lundor konnte es noch immer nicht fassen.
Doch nun galt seine Aufmerksamkeit Herumor, welcher ihn weiter scheuchen wollte. Zurück zu Minalcar. Lundor sah, dass das Messer an dessen Arm vorhin wirklich eine kleine Spur hinterlassen hatte. Ein wenig Genugtuung für den Jungen. „Ich habe getan was ihr verlangt habt! Ich habe das Dorf mit überfallen! Ich habe einen Menschen getötet!“ Lundor deutete mit gestreckter Hand auf den Leichnam Dolers. „Jetzt lasst mich gehen! Ich habe getan, was ihr verlangt habt!“ Lundor flehte und schrie Herumor gleichzeitig an. Noch immer mit dem Messer in den Hand stand er vor dem großen Mann. Bereit zuzustechen, falls dieser ihn auch nur anfassen wollte.