Leyron rührte sich nicht und schwieg erstmal, als Aeluin zu Ende gesprochen hatte. Zufrieden stellte er jedoch fest, dass ihr Ton nicht mehr schnippisch war und drehte sich dann langsam auf den Rücken.
»Es gibt Situationen, in denen musst du stark sein Luin – das streite ich nicht ab. Aber vor mir brauchst du deinen Schutzschild nicht. Ich habe nicht vor, eine Bedrohung für dich darzustellen und mir sind klare Worte lieber als unterschwellige Unterstellungen und Vermutungen. Frag mich, wenn du unsicher bist … Aber versuch nicht, wie ein trotziges Kind um dich zutreten.«
Noch immer blickte er zur Decke, doch nun da er geendete hatte, drehte er seinen Kopf leicht zu ihr.
»Du bist zu schön und zu aufgeweckt, um dich so verhärmt zu geben. Du kannst mutig und stark sein, ohne dich hinter einer selbst errichteten Mauer verstecken zu müssen.«
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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.
»Vielleicht habe ich dich einfach für sensibler gehalten, dass du selbst darauf kommen könntest, warum ich dir nicht die Nähe schenke, die ich die heute den ganzen Tag über gegeben habe …«
Aeluin seufzte. Nun musste sie mutig sein. Anders mutig, als bei der Gefahr mit dem Luchs. Aber Leyrons Antwort könnte für sie bedeuten, dass ihre Beziehung nicht möglich sei …
»Ich weiß, dass ich nichts besonders bin. Ein Bauernmädchen, das du überall in Gondor finden kannst … Und du magst es vielleicht als eingebildet deuten … Aber ich möchte …« Wie sollte sie es nur ausdrücken? »Wenn mir ein Mann gefällt, dann … und er mir das Gefühl gibt, dass auch ich ihm gefalle … Warum … Ich meine … Ich möchte nicht eine von vielen Frauen sein … Es tut mir leid … Aber ich fühle mich trotz all meiner Fehler und Unzulänglichkeiten als gut genug, um alle Bedürfnisse eines Mannes zu erfüllen …«
Aeluin verstummte. Sie hatte Leyron nicht angesehen, sondern seinen Oberarm betrachtet. Nun fragte sie sich, ob sie nicht etwas falsches gesagt oder getan hatte.
Leyron lauschte ihren Worten und wandte seinen Blick nicht von Aeluin ab. ›Schade, dass sie mich nicht ansieht‹, dachte er bei ihren ersten Worten, doch dann wurde ihm klar, warum sie einem direkten Blickkontakt auswich. Er lächelte und drehte sich dann vom Rücken wieder auf die linke Seite, um ihr gegenüber zu liegen. Es trennte sie in etwa eine Elle, nicht mehr.
Sie war ehrlich gewesen, mutig und nun war es an ihm, ihr etwas zu erwidern. Er hatte einen Moment gebraucht, um zu verstehen, dass ihre Unterkühltheit an diesem Abend, Eifersucht war. Sie war eifersüchtig auf die Frau, die nun bei ihrem Bruder lag und die sie wohl in dieser Nacht in seinen Armen erwartet hatte.
Er lächelte. Vermutlich hätte er diese Nacht bei Talmária verbracht … Wenn … ja wenn sie, Aeluin, nicht gewesen wäre. Für einen Augenblick schloss Leyron die Augen. Wenn er ehrlich zu sich selber war, dann hatte er nicht einen Moment an diesem Abend wirklich zu der Wirtstochter gewollt. Nicht einmal jetzt, wo er sich sicher war, dass Aeluin und er in dieser Nacht und vielleicht auch in den folgenden Nächten einander nicht näher kommen würden, als sie es bisher gewesen waren.
»Glaubst du denn nicht«, begann er leise und mit all der Wärme in seinen Worten zu der er stimmlich fähig war, »dass dich vielleicht gerade diese Gedanken, diese ehrlichen Worte, zu etwas Besonderem machen?«
Mit einer feinfühligen Bewegung legte er seine Hand an ihr Kinn und drängte sie so leicht, ihn anzusehen.
»Ich bin mir sicher, dass du alle Bedürfnisse eines Mannes erfüllen kannst, Luin und viel mehr noch erkenne ich in dir, dass du eine Frau bist, die es wert ist, dass ein Mann ihr alles gibt, wozu er fähig ist.«
Sanft berührte sein Daumen ihre Lippen und strich federleicht darüber.
»Glaubst du, ich würde jetzt neben dir liegen, wenn du nicht auch für mich etwas Besonderes wärst?«
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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.
Aeluin blickte in Leyrons Augen, die sie erkennen konnte, weil keiner von beiden die Kerze ausgeblasen hatte. Seine Worte taten gut, aber sie antworteten nicht auf ihre Frage. Sie musste sie einfach stellen. Sie musste wissen, ob sie nur eine von vielen Frauen für ihn war.
»Weil sie mir ein Angebot gemacht hat, das ich, wie du dir inzwischen vielleicht denken kannst, abgelehnt habe und ihr stattdessen einen anderen Gefährte für diese Nacht nahe gelegt habe. Du kannst dich nicht mit Talmária vergleichen, Aeluin und du solltest es auch nicht. Sie führt ein ganz anderes Leben als du und auch wenn ich nicht glaube, dass sie dieses Leben ungern führt, so denke ich doch, dass es Stunden gibt, in denen sie sich ein Leben wie das deine wünscht.«
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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.
Aeluin blickte ihn mit großen, traurigen Augen an. »Wird dir überall, wo wir hinkommen werden so ein Angebot gemacht werden? Werden sich dafür alle schönen oder üppigen Frauen an dich heran machen? Und wirst du es geschehen lassen, weil es dir gefällt? … Weil dir meine Nähe nicht ausreicht?«
Leyron beugte sich zu Aeluin und drückte ihr einen zärtlichen Kuss auf den Mund. Dann aber zog er sich gleich wieder auf gleiche Entfernung wie zuvor zurück, um ihr eine Antwort zu geben.
»Ich kann dir nicht sagen, was uns auf unserem weiteren Weg widerfährt. Ich weiß nicht, auf wen wir treffen und wie auf uns, auf mich reagiert wird. Aber ich kann dir sagen, dass es bisher viel interessanter ist, um dich zu werben, als auf ein schnelles Angebot einzugehen. Und vielleicht beruhigt es dich zu wissen, dass ich nicht überall, wo ich hinkomme gleich einen Schlafplatz für die Nacht angeboten bekomme.«
Er schenkte ihr sein typisches Grinsen.
»Ich hätte nicht gedacht, dass du wirklich eifersüchtig auf das bisschen Geschäker gewesen bist.«
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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.
Leyrons Kuss genoss Aeluin sehr. Sie wünschte sich seine Nähe, doch war sie sich nicht sicher, ob Leyron das selbe wollte. Und seine Worte konnten ihr nicht die Sicherheit geben, die sie sich wünschte. Sie ließen immer ein Hintertürchen offen.
Aeluin blickte Leyron lange an, dann kam sie plötzlich näher und schmiegte sich an seine Brust. Leyron machte sie kurz frei, um seinen Arm um sie zu legen. Sie sog seinen Duft tief ein. Dann legte sie ihren Kopf auf seine Brust und hörte seinen Herzschlag. Ihre Finger strichen unbewusst über seine Brust.
»Du musst das verstehen …«, begann Luin. Sie wusste, dass Eifersucht etwas war, was Männer abschreckte. »Ich … Ich bin mir bewusst, dass wir nur eine kurze Zeit zusammen verbringen werden … Bald wirst du wieder weiter ziehen …« Aeluin küsste Leyrons warme Haut, denn die Vorstellung, dass er bald wieder aus ihrem Leben verschwunden wäre, tat ihr weh.
»Ich will dich in dieser kurzen Zeit nicht auch noch teilen müssen …«
Wieder küsste sie seine Brust und fuhr dann mit ihrer Hand über die Rippen zu Leyrons Rücken und schmiegte sich ganz nah an ihn, als befürchtete sie, dass er schon jetzt gehen könnte.
Ihre warmen, weichen Lippen auf seiner Brust, ihr blumiger Duft in seiner Nase und ihre Nähe, nur getrennt durch das Laken, ließen ihn für einen intensiven Augenblick die Augen schließen. Er wollte sie … oh ja … er wollte sie noch näher … ganz nah … er wollte sie schmecken, sie erzittern sehen, ihr Erbeben spüren … aber er wusste, dass sie dazu noch nicht bereit war.
Leyron öffnete seine Lippen, um ihr zu antworten, hielt dann jedoch noch einen Wimpernschlag inne und sog noch einmal den Duft ihres offenen Haares ein. »Ob und wann ich weiterziehe … Ich möchte dir nichts versprechen, was ich nicht absehen kann, Sternchen. Aber solange ich bleibe …« Er verstummte ein Dutzend Herzschläge lang und ließ für diese Zeit nur seine Finger in ihrem Haar spielen »… werde ich ganz dir gehören.«
Leyron drehte sich so, dass nun Aeluin auf dem Rücken lag. Einen Moment hielt er inne und schaute sie liebevoll an, bis er sich sicher war, dass sie wusste, dass er alles was er sagte und tat genauso liebevoll meinte.
Dann beugte er sich über sie und küsste sie erst sanft, dann leidenschaftlich.
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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.
Sie erwiderte seinen Kuss und seine Berührungen in gleicher Weise. Während sie eine Hand um seinen Nacken wandern ließ, lag ihre andere zwischen ihrer und seiner Brust auf seinem Herzen.
Wollte er mit seinen Liebkosungen innehalten, so forderte sie ihn immer wieder dazu auf, nicht damit aufzuhören und drängte sich wieder an ihn. Lagen seine Lippen nicht mehr auf den ihren, begann sie mit ihnen sein Gesicht, seinen Hals und seine Schulter zu liebkosen, während ihre Hände das selbe mit seinem Oberkörper machten. Ihre Finger zeichneten bestimmte Stellen nach und hielten sich fest, wenn eine Welle der Leidenschaft sie erfasste.
Ihre Gedanken waren abgeschaltet und ihr Körper, ihr Herz nahmen sich das, was sie brauchte zum glücklich sein. Als ihr Durst nach Zärtlichkeit und Leidenschaft gestillt war, wurde sie ruhiger und sanfter. Sie genoss nur noch Leyrons Berührungen und begnügte sich mit Streicheleinheiten, die sie Leyron schenkte.
Schließlich wurden auch seine Berührungen langsamer und zärtlicher. Er suchte nun oft wieder ihren Augenkontakt und küsste zärtlich verschiedene Stellen ihres Kopfes, glücklich über den Ausdruck ihres Gesichtes. Langsam schlossen sich ihre Augen, doch ein Lächeln war noch immer auf ihrem Gesicht.
»Schlaf gut, Sternchen«, sagte Leyron und legte sich auf den Rücken, während sich Aeluin einen Moment später wieder in seine Arme kuschelte.
»Krieger«, sagte sie leise und schon sehr müde. »Glaub ja nicht, dass mich jetzt schon erobert hast! Du hast die Tür zu meiner Festung nur einen Spalt weit aufgestoßen!«
Aeluin grinste und richtete sich trotz ihrer Müdigkeit noch einmal auf, um Leyron anzusehen. »Aber ich bin gespannt, wie du starker Krieger morgen versuchst, von neuem meine Mauern zu durchbrechen!« Sie küsste sein Schlüsselbein und murmelte: »Sehr sogar!«
Dann legte sie sich zurück auf Leyrons Brust und schlief glücklich ein.
Leyron lauschte ihren gleichmäßigen Atemzügen, während sein Blick aus dem Fenster hinaus schweifte und den Mond fixierte. Er musste sich mit anderen Gedanken befassen, um seinen Körper wieder unter Kontrolle zu bekommen, aber er war zufrieden … und glücklich. All die Worte, die er zuvor zu Aeluin gesagt hatte, waren ehrlich gemeint gewesen. Sie war wirklich etwas Besonderes. Er würde auf sie warten.
Die Zeit verstrich und mit ihr bekam Leyron seine Erregung wieder unter Kontrolle, so dass er sie wieder ansehen konnte. Die Kerze war beinahe abgebrannt, so dass er nicht mehr aufstehen musste, um die kleine Flamme zu ersticken.
Bezaubert von ihrem vom Mondlicht beschienen Körper, von dem das Laken immer mehr freigab, ließ er seinen Blick über sie schweifen und lächelte entspannt. Er fragte sich, wie viel Erfahrung Aeluin bisher gesammelt hatte und welcher Art sie waren. War der Grund ihrer scheinbaren Unsicherheit, Unerfahrenheit oder schlechte Erfahrung? Wusste sie um die sinnlichen Freunde, die er ihr schenken konnte oder verband sie eher unangenehme Erinnerungen an intime Nähe? Er würde ihr zeigen, wieviel ein Mann in der Lage war, einer Frau zu schenken.
Etwa eine Stunde verging, in der Leyron Aeluins Schlaf beobachtete und ihre Nähe genoss, ehe auch ihm die Augen schwer wurden und er in einen erholsamen Schlaf fiel.
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Wer zum Schwert greift, wird durch das Schwert umkommen.
Plötzlich war um sie herum überall Wasser. Wasser soweit das Auge blickte. Aeluin drehte sie um und sah Leyron mit nacktem Oberkörper am Strand stehen. Er hatte ein Bein auf einen großen Stein abgestellt und grinste sie von oben herab an.
»Bitte … hilf … mir«, flehte Aeluin.
Leyron lachte. »Du kannst herkommen, Sternchen. Aber du musst dich darauf einstellen, dass ich nicht viel Zeit für dich haben werde …«
Wieder lachte Leyron und Aeluin sah plötzlich überall auf der Insel mehr oder minder bekleidete Frauen, eine schöner als die andere.
Aeluin riss die Augen auf und war enttäuscht und angeekelt von Leyrons ausgiebiger Frauensucht. Doch was gab es für Alternativen? Nur den Tod. Aeluin wandte den Blick von Leyron ab und starrte auf das Meer. [/style]
›Du kannst hier sterben, Luin‹, dachte sie, ein Wunsch den sie manchmal verspürte, wenn die Vergangenheit sie zu heftig beutelte. Aber sie hatte zu große Angst davor zu sterben. Sie meinte, sie wäre zu feige zum Loslassen vom Leben. Andere hätten wohl gesagt, dass sie einfach großen Lebensmut besaß und nicht einfach klein beigab.
Diesmal konnte sie sich wieder nicht zum Sterben durchringen und sie wandte sich zu Leyron um, der ihr die Hand hinhielt.
»Gib mir ein Boot«, sagte Aeluin.
Leyron schüttelte den Kopf. »Das ist die einzige Insel hier. Entscheide dich Sternchen. Ich habe noch zu tun!« In der Nähe kicherte eine Frau kokett und begab sich dann vorfreudig in die Mitte der Insel, wo Leyron ihr einen Besuch abstatten würde.
Aeluin blieb nichts anderes übrig, als Leyrons Hilfe anzunehmen, doch sie war sehr unglücklich und enttäuscht, als sie nun am Sandstrand stand. Leyron, von dem sie dachte, dass er sie so gut verstand, lachte nur und zeigte sich wie ein Mann, der schon wieder eine erfolgreiche Eroberung gemacht hatte. Er küsste Aeluin besitzergreifend, doch merkte nicht einmal, dass sie seinen Kuss nicht erwiderte. Dann drehte er sich um und ging ohne ein weiteres Wort zu der Frau.
…
Aeluin ging nun von Inneren der Insel an einen anderen Teil des Strandes. Sie kam an vielen Frauen vorbei, die es gar nicht störte, dass sie nur eine von vielen waren und dass Leyron jede von ihnen beglückte – die eine mehr, die andere weniger.
Aeluin jedoch konnte sich noch immer nicht damit abfinden und ging zu einem einsamen Stück Strand. Dort setzte sie sich nieder und versuchte eine Lösung zu finden, doch alles was sie fühlte war Verlassenheit und der Wunsch, dass Leyron sie nicht zu sich beorderte. Doch gleichzeitig sehnte sie sich nach ihm und seiner Nähe.
Unglücklich saß sie da, die Beine eng an sich gezogen und die Arme um sie geschlungen. Plötzlich nahmen ihre Augen einige Seemeilen entfernt eine andere Insel wahr. Aeluin war ganz überrascht, denn Leyron hatte ja gesagt, dass es keine andere Insel gab.
Leyron saß plötzlich hinter ihr und umarmte sie von hinten. Er liebkoste ihren Hals und Aeluin, die zwischen seinen Beinen saß, zeigte auf die Insel. »Ja«, antwortete Leyron, während er weiterhin zärtlich zu ihr war. »Da ist eine Insel. Sie ist ganz einsam. Niemand lebt da. Dorthin hättest du gehen können.« »Aber du hast gesagt, es gäbe keine Insel!«, erwiderte Aeluin.
»Warum bist du nicht dahin gegangen?«, fragte Leyron ohne Aeluins Worte zu beachten. »Weißt du nicht wie reizvoll das gewesen wäre? Du dort ganz allein auf der Insel? Ich hätte alles getan, um da hin zu gelangen und dich zu erobern! Aber du bist nur so wie die anderen. Du hast mich enttäuscht!«
Aeluin liefen Tränen über die Wangen und sie wollte Leyron erklären, ihn bitten … doch er war schon wieder verschwunden. Todtraurig begann Aeluin zu schluchzen. Alles erschien ihr nun auswegslos und sinnlos.
Doch dann kam ihr eine Idee: Sie würde auf die andere Insel kommen, komme was da wolle. Sie wollte weg von dieser Insel. Weg von Leyron und seinen vielen Frauen.
So begann sie ein Boot zu bauen. Das richtige Werkzeug hatte sie, genauso wie sie instinktiv wusste, wie man ein Boot baute. Außerdem schien es überhaupt kein Problem zu sein, diese schwere Arbeit zu verrichten. Im Traum ist eben alles möglich …
Das Boot wurde schön und groß. Es war eher ein Schiff, als ein Boot. Schließlich war es fertig und alle Frauen, auch Leyron, wollten es sich anschauen. Aeluin hatte nichts dagegen. Während alle sich das Schiff ansahen, ergriff Aeluin plötzlich Leyrons Hand und zog ihn vom Schiff herunter. Am Strand ließ sie seine Hand los und versuchte das große Schiff vom Strand in das Wasser zu schieben. Allein gelang es ihr jedoch nicht.
Sie blickte zu Leyron, der sie mit einem seltsamen Gesichtsausdruck beobachte. »Hilf mir!«, sagte sie und stemmte weiter. Leyron kam ihrer Bitte nach und so schafften sie es ohne Mühe, das Schiff ins Wasser zu schubsen.
Nun waren nur noch Aeluin und Leyron am Strand. Auf Leyrons Gesicht stahl sich wieder dieser liebevolle Blick, mit dem er sie schon öfter angesehen hatte. Er strich mit seinen Händen ihre schwarzen Haare nach hinten und umfasste ihren Kopf. Aeluin schloss die Augen, um seine zärtliche Berührung noch ein wenig mehr zu genießen. Dann küsste er ihre Schläfe … ihren Wangenknochen … ihre Wange … und schließlich ihren Mund.
»Ich wusste, dass du etwas ganz besonderes bist, Sternchen«, raunte er. »Du bist gerissen …«
Aeluin öffnete die Augen und lächelte glücklich. Leyron begann wieder sie zu liebkosen.
»Ich musste einfach die einzige sein«, sagte Aeluin und legte ihre Arme um seinen Rücken. »Ich will, dass du nur mich liebst!«
Leyron hielt mit seinen zärtlichen Küssen inne und schaute Aeluin lange an. Er sagte nichts mit Worten, doch Aeluin las in seinen Augen. Sie las »Ich liebe dich!«
Aeluin strahlte und schmiegte sich näher an Leyron. Mit dem kleinen Wörtchen »Sternchen«, bedeckte er ihre Lippen mit seinem Mund und küsste sie leidenschaftlich.