Das Wirtshaus »Zum lustigen Waldschrat« befindet sich in der Nähe der Südstraße. Dort wurde vor fast 300 Jahren ein Wirtshaus errichtet, das bis heute besteht. Während das Dorf mit der Zeit ausgestorben war und die Menschen eher in den umliegenden Dörfern Zuflucht nahmen, blieb das Wirtshaus bestehen und lockte die Reisenden auf der großen Südstraße an. Auch die Bewohner der nahen Dörfer (ca. 5 Meilen) kommen oft dahin.
Lundor war nur noch wenige hundert Meter gelaufen, als er einen kleinen Weg kreuzte und zu seiner rechten eine kleine Rauchschwade aufsteigen sah, welche auf ein Dorf oder ähnliches hinwies. Erst zögerte der junge Mann, hatte er doch so schlechte Erfahrungen mit den Bewohnern des letzten Dorfes gemacht. Aber es war seine eigenen Schuld gewesen und wenn er sich nun benahm, durfte ihm keine Gefahr drohen.
Vielleicht gab es dort eine Schänke, ein Wirtshaus in welches er einkehren konnte. Sich ein bisschen erholen, eine gekochte Mahlzeit zu sich nehmen. Er war heute schnell voran gekommen und wollte sich nun diese Kleinigkeit gönnen. Geld hatte er ja noch zu genüge.
Und so schlug Lundor den Weg Richtung Dorf ein. Als er näher kam sah er, dass es kaum ein Dorf war. Eigentlich bestand das ganze aus einem einzigen Gebäude und einer kleinen Scheune. Und zu seinem Glück war dieses Gebäude ein Wirtshaus für Durchreisende. So etwas gab es ab und an und war bei Reisenden sehr beliebt, da man dort meist auch übernachten konnte.
Es wirkte von außen zumindest sehr einladend. Lundor holte sein Hemd wieder aus dem Rucksack hervor um es überzustreifen. Dabei zuckte er zusammen, denn er hatte sich den Oberkörper durch die kräftig scheinende Sonne verbrannt, was ihm beim Laufen gar nicht bewusst wurde. Lundor grummelte in sich hinein und knöpfte das Hemd zu. Er war ja selbst Schuld, da er einfach nie nachdachte bevor er handelte. Etwas, dass ihm von seiner Familie immer vorgehalten wurde.
Als der junge Mann die Tür zur Schänke aufstieß, kam ihm eine angenehme Atmosphäre entgegen. Der Raum war hell und freundlich. Ein paar Gäste saßen an Tischen und unterhielten sich lautstark. Ein Lächeln kam auf Lundors Lippen, denn die Menschen hier sahen viel netter aus als der Händler im letzten Dorf.
Lundor suchte sich einen freien Tisch und ließ sich auf einen der Stühle nieder. Varda war unter den Tisch verschwunden und er hörte, wie sich der Hund seufzend ausstreckte.
Nicht lange und eine gut aussehende junge Dame kam zu ihm. Sie lächelte freundlich und Lundor nickte ihr zu. "Wein, Wasser und das Tagesgericht bitte," bestellte der junge Mann frei heraus, bevor sie ihm etwas anbot. "Und eine Schüssel Wasser und Fleisch für meinen Hund, wenn möglich." Ja, hier fühlte er sich erst einmal wohl. Ein, zwei Stunden Pause, dann würde er seine Reise fortsetzen.
Doch dann kam ihm wieder in den Sinn, dass er sich selbst noch vor zwei Tagen versprochen hatte, nie wieder Alkohol anzurühren. Die Erfahrung des letzten Konsums steckten ihm noch zu sehr in den Gliedern. "Ähm ... bitte den Wein doch weg lassen. Nur Wasser ..."
Nun betrachtete er sich die junge Dame etwas näher. Sie war wirklich liebreizend, aber sein Blick wurde eher von ihren Brüsten angezogen, welche den Anschein machten, bald aus ihren Körbchen springen zu müssen. Selten hatte er solch prachtvolle und pralle Exemplare gesehen. Und sie wusste diese auch zu präsentieren.
Talmária, die junge Wirtstochter, blickte den Neuankömmling forschend an. Ihrer Meinung nach war er zu jung und sie erwartete regelrecht, dass der Vater oder ein anderer erwachsener Mann gleich noch hereinkommen würde.
»Guten Tag, der Herr«, sagte Talmária mit ihrer dunklen und verführerischen Stimme. Doch das »Herr« sprach sie leicht spöttisch aus.
Geübt wischte sie den Tisch ab, doch nicht rasch, sondern sie ließ sich ausreichend Zeit, damit der junge Mann genau das begutachten konnte, was sie ihm so deutlich vor die Nase hielt: Ihre Brüste. Talmária fand daran rein gar nichts. Schauen tat niemandem etwas weh und wenn für sie etwas Trinkgeld heraus sprang - und das tat es immer - so war sie bereit den Männern das zu zeigen, was sie sehen wollten.
»Heute gibt es Fisch«, sprach sie nebenbei weiter. »Frisch gefangen. Heute morgen eingetroffen. Euren Hund müsst Ihr leider vor der Tür lassen. Denn da gab es schon mehr als oft Streitereien deswegen. Futter könnt Ihr natürlich haben.«
Dann kam sie um den Tisch herum und beugte sich nah an Lundor über den Tisch, um die Kerze auf dem Tisch zurecht zurücken. Dabei drehte Talmária ihren Kopf zu Lundor und fragte fast schnurrend: »Wollt Ihr wirklich keinen Wein? Ihr seid doch gewiss schon alt genug, oder?« Dabei verengte sie kurz ihre Augen, um sie dann rasch aufblitzen zu lassen. Ihre Lippen kräuselten sich sanft zu einem Lächeln.
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Diese Frau konnte sich wirklich präsentieren. Lundor hatte ja schon viel gesehen, aber so etwas ... wundervolles. Er wollte nicht gaffen, aber die Dame schien ihn genau dazu inspirieren zu wollen. "Fisch klingt sehr gut," meinte er schließlich. Fisch hatten er wirklich schon lange nicht mehr. Natürlich gab es auch ab und an in Anthara dieses Gericht, aber nicht all zu oft. Als die Gastwirtin ihn bat den Hund vor die Tür zu bringen, schaute er jedoch etwas verdrießlich drein. "Der Hund tut keinem was. ... Na schön, ich bring sie raus." Varda hatte es sich bereits unter dem Tisch bequem gemacht und knurrte leicht, als Lundor sich runter beugte um sie zum Aufstehen zu bewegen.
Vor der Tür suchte sie sich den erst besten Schattenplatz und legte sich dort wieder nieder. "Dir bringt sicher gleich jemand was zum Fressen. Und bleib schön in der Nähe." Er streichelte ihr noch einmal über den Kopf, bevor er das Wirtshaus von neuem betrat.
Die Schönheit hatte ihn gefragt, ob er nicht doch Wein trinken wollte. "Aber natürlich bin ich alt genug!" Es war schon fast beleidigend. Aber er war es ja gewöhnt ... leider. "Aber ich muss bei klarem Verstand bleiben. Ich bin auf dem Weg nach Minas Tirith. Als Soldat Gondors gebe ich nicht viel auf Alkohol." Oh Junge ... zum Glück konnte ihn seine Familie nicht hören. Nun, das war sein neues Leben. Und es fing gerade an ihm zu gefallen.
Die junge Frau blickte den Jüngling wohlwollend an.
»Ein Soldat seid Ihr!«, rief sie erstaunt, aber durchaus mit Begeisterung. »Ich gebe zu, dass ich Euch für jünger gehalten habe. Doch wenn Ihr ein Soldat seid …«
Vertrauensvoll kam Talmária noch ein wenig näher und ihre Brüste waren nun kaum mehr zwanzig Zentimeter von Lundors Gesicht entfernt. Sie beugte sich mit dem Kopf zu Lundors Ohr hinab und hauchte: »Ich habe für Soldaten sehr viel übrig! Sie sind so stark und … standhaft.«
Sie richtete sich wieder auf und blickte auf den jungen Soldaten hinab. Zufrieden stellte sie fest, dass ihre Reize auf ihn wirkten: Die weit aufgerissenen Augen, die ihre Brüste gerade zu verschlangen, die Zunge, die hungrig über die Lippen fuhr und die Hände, die sich nervös über seinem Schoß verkrampften, obwohl sie viel lieber ihren Körper berührt hätten.
»Ich werde in die Küche eilen, damit Ihr eine besonders große und gute Portion bekommt. Ihr braucht schließlich Kraft!« Talmária entließ den jungen Mann, auf dessen sonnenverbrannter Stirn sich schon kleine Schweißperlen bildeten, aus ihren Bann.
»Doch ehe ich gehe … Verratet Ihr mir noch Euren Namen?« Talmária legte den Kopf leicht schief und lächelte den Gast mit ihren grauen Augen fast etwas schüchtern an. Im Zusammenhang mit ihrem reizvollen Äußeren, ergab das eine Konstellation, der kaum ein Mann widerstehen konnte.
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Der junge Mann wusste gar nicht wie ihm geschah. Vor zwei Tagen noch fühlte er sich gefangen, gefangen gehalten von Menschen, welche ihn nicht verstanden, die ihn nicht verstehen wollten. Natürlich liebte er sie. Doch die letzte Zeit hatte er sich wie in einem Käfig gefühlt, nicht frei die Dinge zu tun, welche seine Träume ein Stück näher brachten.
Und nun saß er hier. Weit ab von Zuhause in einem Wirtshaus und eine junge Frau verdrehte ihm den Kopf. Und das tat sie wahrlich. Schon lange, sehr lange hatte er nicht mehr solch ein Verlangen gespürt in Gegenwart einer Frau. Aber für so etwas war er nicht hier ... schließlich war er auf dem Weg nach Minas Tirith.
Warum schenkte ihm die Lady überhaupt Beachtung? Sie hatte viel für Soldaten übrig? War es das? Nur die falsche Tatsache, dass er Soldat sein könnte? Im Dorf hatten ihn viele der Mädchen nur müde belächelt. Aber er hatte mehr zu bieten als man ihm ansah.
Ich muss stärker werden, muskulöser, ich muss mir einen Bart stehen lassen ... Wie Leyron! Genau, das ist es, darauf stehen die Frauen ...
Aber dieser jungen Dame vor ihm schien es vollkommen egal zu sein. Und schlecht sah er ja nun für Wahr nicht aus. Lundor versuchte ihr Alter zu schätzen. Sie war sicher einige Jahre älter als sie. Aber so genau konnte er es nicht sagen. Was mochte das für ein Leben sein? So weit ab von den Dörfern? Schmiss sie sich jedem vorbeikommenden Wanderer an den Hals oder nur ihm?
Der junge Bauernsohn versuchte Worte zu finden, doch kamen sie nur stammelnd hervor. Sie war endlich wieder ein wenig von ihm weggerückt. Gerade rechtzeitig, sonst hätte er wohl die Beherrschung verloren. Zumindest fühlte es sich so an. "Ähm ... Ich ... also ..." Sollte er seinen wahren Namen Preis geben? Warum nicht, schließlich war er weit weg von seines Vaters Hof und hier kam sicher niemand von ihnen vorbei.
"Mein Name ist Lundor, Arendors Sohn. Bevor ich mich entschloss ein Soldat und Krieger Gondors zu werden, um den Land mit meinem Leben zu dienen, lebte ich in Anthara, weiter östlich." Ja, das war immerhin die Wahrheit. "Und wie darf ich ich Euch, werte Lady, nennen?" fragte er, wieder nach mehr Fassung ringend.
»Lundor«, antwortete Talmária versonnen. »Das ist ein schöner Name! … Mein Name ist Talmária. Nicht unbedingt der beste Name, finde ich. Wenn ihr also einen schöneren kennt, dann nennt mich doch bitte so.«
Die Männer, welche sie »näher« kennenlernte gaben ihr meist einen anderen Namen. Talmária gefiel das. Es machte die ganze Sache etwas aufregender.
Noch einmal lächelte sie Lundor an und dann verschwand sie in der Küche, um der alten Jandura die Bestellung zu sagen. Jandura war die Köchin des Wirtshauses. Sie kochte nicht außergewöhnlich gut, aber sehr nahrhaft und die Portionen sagten den Reisenden immer sehr zu.
Bis das Essen fertig war, bediente Talmária noch die anderen Gäste. Doch immer wieder ließ sie ihren Blick zu Lundor schweifen. Er war heute das ersehnte Objekt ihrer Begierde.
Als sie die Bachforelle mit frischen Kartoffeln brachte, stellte sie wieder ihre Reize Lundor zur Schau. Da die anderen Gäste auch gerade bedient waren, setzte sie sich einen Moment an Lundors Tisch und beobachte ihn, wie er aß. Doch er starrte mehr sie an, als sich auf sein Essen zu konzentrieren. Talmária musste grinsen.
»Ich störe Euch doch nicht, wenn ich mich etwas zu Euch setze?«, fragte sie. »Ich würde nur zu gern mehr über Euch erfahren.«
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"Was gefällt Euch denn an Eurem Namen nicht? Ich denke eure Eltern haben ihn damals weise und nicht ohne Grund gewählt. Ihr solltet den Namen in Ehren halten. Schließlich ist er ein Teil von euch." Welche weise Worte. Sein kleiner Bruder hätte ihn wahrscheinlich ausgelacht, wenn er Lundors geschwollenes Gerede vernommen hätte. Irgendwie fehlte ihm Lendil jetzt schon ...
Talmária machte sich auf um die Bestellung in der Küche abzugeben und die anderen Gäste noch zu bedienen. Lundor saß schweigend an seinem Tisch und beobachtete die anderen Reisenden. Doch immer wieder blieb sein Blick an der Dame und ihren Rundungen hängen. Er schüttelte kurz den Kopf und versuchte sich auf andere Gedanken zu bringen.
Sein Blick fiel auf den Rucksack, an welchem noch immer das gestohlene Huhn baumelte. Das hatte er ja total vergessen ... Schnell stellte er die Tasche unter die Sitzbank um so nicht neugierige Blicke auf sich zu lenken. Das muss ich heut Abend unbedingt noch essen. Sonst wird es schlecht und die ganze Mühe und Aufregung war umsonst ...
Plötzlich vernahm er den Duft von frisch gebratenem Fisch und ehe er sich versah hatte er eine große Portion Forelle mit Kartoffeln vor sich auf dem Tisch stehen. Er jetzt spürte er wie groß sein Hunger eigentlich war. Aufgrund der Nachwehen des übermäßigen Alkoholkonsums hatte er in den letzten Tagen nicht wirklich viel zu sich genommen.
Jetzt würde er aber ordentlich zu langen. Wer wusste schon wann er das nächste mal das Vergnügen hatte eine so anständige Mahlzeit vorzufinden. Doch nachdem sich Talmária zu ihm gesetzt hatte, wurde das Essen immer schwerer und er musste sich konzentrieren mit der Holzgabel seinen Mund zu treffen und nicht alles einzusauen. Die Damen lenkte ihn ganz schön ab.
"Ich ... nein ... Ihr könnt natürlich hier bleiben. Wenn Ihr nicht arbeiten müsst. Sagt mir, gehört Eurem Vater das Gasthaus hier? Oder geht Ihr hier nur eurer Arbeit nach?" Neugierig sah er ihr in die wunderschönen Augen und versuchte seinen Blick nicht weiter nach unten wandern zu lassen.
"Was würdet Ihr denn gerne noch erfahren?" sprach er mit halb vollem Mund.
»Meinem Vater gehört der lustige Waldschrat. Seit dem Tod meiner Mutter sind wir hier allein. Bis auf unsere Köchin Jandura.«
Talmária schaute Lundor beim Essen zu. Dieser hatte merklich Hunger, doch ihre Anwesenheit schien ihn doch aus dem Konzept zu bringen.
»Erzählt mir doch etwas mehr von Eurem Leben. Wo wart ihr bisher stationiert? Im Osten? Habt Ihr gegen Orks gekämpft? Ich stelle mir das sehr gefährlich vor. Die sollen ja überhaupt keine Gnade kennen. Doch die Corsaren und die Menschen aus Harad sind wohl auch nicht besser. Aber immerhin sehen die besser aus, nicht wahr?«
Die junge Frau zwinkerte Lundor zu. Hoffentlich wusste der junge Mann schöne Heldentaten zu erzählen. Dann würde das, was Talmária noch mit Lundor vor hatte um so mehr Spaß machen.
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Lundor hörte ihr schweigend zu und nickte ab und an, während sie berichtete, dass der Waldschrat ihrem Vater gehörte und ihre Mutter vor einiger Zeit gestorben war. Schlimmes Schicksal, wie Lundor fand. Er war froh noch beide Elternteile zu haben. Nirion zum Beispiel hatte seine Eltern verloren. Aber er hatte auf Arendors Hof eine neue Familie gegründet.
Eigentlich wollte er Talmária nicht belügen, aber jetzt hatte sie schon so tolle Vorstellungen von ihm, dass sie ihn nicht enttäuschen wollte. Wenn er ihr die Wahrheit sagte, würde sie ihm bestimmt keine Beachtung mehr schenken.
"Bis jetzt war ich hauptsächlich in Osgiliath stationiert. Es ist eine sehr wichtiger Stützpunkt." Zumindest hatte er das einmal gehört. "Immer wieder gibt es Angriffe, schlimme Angriffe. Einmal musste ich fünf Orks auf einem nieder machen. Das war ganz schön gefährlich. Aber am Schluss habe ich gesiegt, wenn auch etwas angeschlagen. Aber so ist das nunmal, wenn man Soldat ist ... man muss mit allem rechnen." Als wenn Lundor Erfahrungen im Kampf hätte. Aber Talmária schien es zu gefallen.
"Ich hatte eben gerade Heimaturlaub, deswegen komm ich aus Richtung Anthara. Jetzt ist es aber an der Zeit meinen Dienst in Osgiliath wieder aufzunehmen. Das Land muss beschützt werden. Von Männern wie mir."
Talmária öffnete staunend den Mund. Natürlich wusste sie, dass Männer oft und gerade in ihrer Anwesenheit schamlos übertrieben, doch dieser junge Mann schien so freundlich und ehrlich zu sein. Wenn, hätte er doch ausführlich die Geschichte mit den Orks ausgebaut.
»Lundor«, sagte die Wirtstochter mit einem bewundernden Tonfall. »Ihr dürfte Eure Heldentaten nicht so herunter spielen. Gondor braucht solche mutigen Männer. Und der Truchsess ist bestimmt stolz darauf, Euch in seinen Reihen zu haben.«
Während sich Lundor wieder seinem Essen widmete, sprach Talmária weiter.
»Hier waren schon einige Soldaten aus Osgiliath, wenn sie auf Heimaturlaub sind. Vielleicht kennt ihr jemanden davon: Hirdanion, Rundan und Kerlaf.« Überlegend saß Talmária da. »Berdil … Nein, der war aus Minas Tirith. Diros und Eteras … Kennt Ihr sie vielleicht?«
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Als Talmária von den Heldentaten sprach, konnte Lundor es nicht vermeiden, dass sein Kopf leicht rot wurde. Zum einem war es ein bisschen stolz, auch wenn er das nicht verdient hatte, zum anderen die Tatsache, dass er die junge Frau hier nach Strich und Faden anlog und ihr zu damit das zu geben, was sie wollte. Nämlich einen Krieger, welcher vor ihr saß und den sie anhimmeln konnte. Und das tat sie gekonnt. Allerdings wusste Lundor nicht wie viel davon reine Schauspielerei war, um an mehr Trinkgeld zu kommen.
Lundor hatte sein Essen nun beendet. Den ganzen Teller hatte er geleert, nur die Gräten des Fisches lagen noch auf jenem. Er schob den Teller ein wenig zur Seite und betrachtete die junge Frau, welche ihm nun ein paar Namen nannte und neugierig fragte, ob er jemanden davon kannte.
Beim vorletzten Namen wurde er hellhörig. "Diros kenne ich. Er ist mein Schwager." Diros kam hier her? Davon wusste er gar nichts. Nie hatte er davon etwas erzählt. "Ähm ... ist Diros oft hier? Ich meine, er hat noch nie von diesem Wirtshaus hier erzählt. Dabei ist es doch wirklich toll hier." Vielleicht meinte sie ja auch einen ganz anderen Mann. Und Lundor konnte sich nicht vorstellen, dass sich Diros in der wenig freien Zeit, welche er als Soldat zur Verfügung hatte, sich lieber hier aufhielt als bei seiner Frau und seinen Kindern zu Hause.
Doch da viel Lundor ein, dass er ja noch etwas wichtiges vergessen hatte. "Hat mein Hund schon Wasser und was zu Fressen bekommen?" Er wollte nicht, dass sie dort draußen in der Hitze ohne die nötige Verpflegung ausharren musste. Denn sowas hatte der treue Weggefährte nun wirklich nicht verdient.
»Natürlich habe ich Euren schönen Hund schon versorgt. Er hat sogar vor Euch zu essen bekommen.«
Dann überlegte sie, wie sie auf die Nachricht, dass Diros Lundors Schwager war, reagieren sollte. In Anbetracht dessen, was sie noch vorhatte, war es wohl besser vorzugeben, dass sie einen anderen Diros kannte. Sie war sie sowieso nicht sicher, ob es der selbe Diros war. Obwohl dieser auch gesagt hatte, dass er verheiratet war …
»Um noch einmal auf Diros zurückzukommen. Ihr meintet, dass er Euer Schwager sein sei. Er war nicht oft hier. Leider. Er hat ja so schöne braune Augen. Sie erinnern mich immer an einen Hund. Und sie wirken so außergewöhnlich zu seinem für einen Gondorianer sehr hellem Haar.«
Talmária beugte sich nun aber wieder über den Tisch, wobei ihre Brüste auf dem Tisch auflagen und noch weiter nach oben gepresst wurden.
»Was haltet Ihr von einem Nachtisch?«, fragte sie leise und fuhr sich mit der Zunge leicht über die Lippen. »In der Küche stehen noch ein paar frische Erdbeeren. Sie sind zu wenig, um sie allen anzupreisen, aber für Euch werden sie bestimmt reichen. Was meint Ihr? Hättet Ihr Appetit?«
Erwartungsvoll blickte die schöne, junge Frau in Lundors grau-blaue Augen, die angestrengt versuchten, ihr nur ins Gesicht zu blicken. Dass sie nicht nur die Erdbeeren im Sinn hatte, konnte sich der junge Mann bestimmt denken — und wenn nicht, so würde ihn Talmária eben überraschen …
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Diros erinnerte sie an einen Hund? Das musste er ihm unbedingt erzählen, sollte er ihn in Minas Tirith antreffen. So ein Kompliment bekam man schließlich nicht alle Tage. Nun, Lundor wusste ja nicht mal, wo sein Schwager momentan stationiert war. Dass er bald mit einigen Männern nach Süd-Gondor aufbrechen würde, war ihm nicht bekannt. "Erdbeeren klingen gut," meinte er schließlich. "Aber seit Ihr sicher, dass es den anderen Gästen gegenüber nicht ungerecht ist? Ich meine, wenn ihr mir die Erdbeeren zukommen lasst und ihnen nicht." Lundor war naiv wie immer. Er dachte wirklich an Erdbeeren. Naja, wenn er diese bezahlte, war es den anderen Männern gegenüber ja nicht wirklich unrecht. Nur sie standen eben nicht auf der Speisekarte.
Lundor leerte seinen Becher voll Wasser und machte dann Anstalten aufzustehen, um der jungen Dame in die Küche zu folgen, wo sie das Obst wohl aufbewahrte. Anschließend musste er sich aber wirklich weiter auf den Weg machen. Denn er hatte vor heute noch ein gutes Stück hinter sich zu bringen.
Sein Blick fiel wieder auf ihre Brüste, dann auf ihre Hüften, welche sie gekonnt mit Schwung beim Gehen einsetzte. Sie war wirklich ein Weib wie es im Buche stand. Kein Wunder, dass so viele Gäste hier vorbeikamen, wenn sie auf der Durchreise waren.
Talmária musste sich ein Grinsen über Lundors Einwände sehr verkneifen. Er ahnte wohl wirklich nicht, was die schöne Frau von ihm wollte. Das würde wohl um so lustiger werden. Talmária hoffte nur, dass Lundor schon einmal das getan hatte, was sie von ihm verlangen würde. Sie befürchtete fast, dass Lundor weglaufen könnte. Doch dann dachte sie wieder an die Blicke, die er ihr - oder ihrem Körper - zugeworfen hatte …
›Das wird sehr schön werden …‹
Die junge Frau führte Lundor an den Tischen der anderen Gäste vorbei in die Küche. Lundor konnte ihren zufriedenen und vorfreudigen Blick nicht sehen, aber die anderen Gäste und kaum einer blieb im Unklaren, was die Wirtstochter vorhatte.
Talmária führte Lundor zwar in die Küche, schnappte sich jedoch nur die Schüssel Erdbeeren und lockte Lundor durch eine Tür hinaus ins Freie. Sie ging voran zu einer Öffnung zwischen zwei Sträuchern. Dort setzte sie sich in die von der Natur geschaffenen grünen Höhle und wartete bis Lundor sich gesetzt hatte.
»Nun«, sagte sie mit ihrer dunklen und verführerischen Stimme. »Kostet die süßen Erdbeeren.« Damit nahm sie eine Erdbeere aus der kleinen Schüssel und hielt sie Lundor an den Mund.
tbc: Over 18
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Der Rucksack lag noch unter der Bank, als Lundor von der jungen Dame an der Hand genommen wurde, um aus der Schankstube geführt zu werden. Er hätte ihn gerne mitgenommen, denn schließlich befand sich alles was er im Moment besaß darin. Und an Geld war es nicht gerade wenig. Aber er würde ja wieder kommen, sobald er den Nachtisch gegessen hatte.
Talmária führte ihn quer durch den Raum, vorbei an den anderen Gästen, welche ihn angrinsten. Lundor starrte zurück in die Gesichter der Männer. Ahnten sie etwas? Ahnten sie etwa, dass er Erdbeeren bekam und sie nicht? Vielleicht sollte ich mit ihnen teilen ... nicht dass ich ihren Unmut auf mich ziehe. Er wollte nicht schon wieder ein Dorf in Unmut und Feindschaft hinter sich lassen. Aber wegen Obst? Nein, soweit ging kein Mann. Das wäre ja lächerlich gewesen. Aber warum sahen sie ihn so an?
Der junge Mann folgte der Frau in die Küche. Sie schnappte sich eine Schüssel voll Erdbeeren und Lundor wollte sie ihr schon abnehmen und sich bedanken, als sie ihn weiter zog. Sie waren nun im Freien und Talmária ließ seine Hand los und verschwand in den Büschen. Lundor folgte ihr und begann langsam zu ahnen, dass sie mehr wollte als ihm nur Erdbeeren zukommen zu lassen.
Langsam ließ er sich neben sie im Gras nieder, umgeben von Sträuchern. "Talmária, ich ... was machen wir hier draußen?" Da hielt sie ihm schon eine Erdbeere vor den Mund und meinte er solle kosten. Und das tat er auch, während seine Lippen dabei sachte ihre Finger berührten. "Ich weiß nicht ob wir das ... tun sollten." Hatte er etwa Angst? Es wäre ja nicht das erste mal gewesen. Er hatte schon früher mit Frauen das Bett geteilt. Aber das waren alles Mädchen gewesen, welche genauso wenig Erfahrung hatten wie er. Hier vor ihm saß eine reife Dame ...
»Es war … schön«, sagte sie und lächelte Lundor an. Sie strich ihm die Haare aus dem Gesicht und gab ihm einen sanften Kuss. Dann gab sie Lundor das Zeichen, dass er sich von ihr herunterdrehen sollte, was er auch tat.
Ohne ein weiteres Wort zu verlieren, zog Talmária ihre Sachen an. Das alles ging bedeutend schneller, als das Ausziehen. Bald war ihr Körper wieder eingepackt und nur ein Teil ihrer Brüste schaute aus der Bluse, um die Männer im Wirtshaus anzuregen.
Talmária wollte gerade aus der Höhle herauskriechen, als Lundor sie am Handgelenk festhielt.
»Ich muss in die Wirtsstube«, sagte Talmária hastig und ohne verführerischen Unterton. »Ich muss arbeiten.«
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Schwer atmend gönnte sich Lundor einen Moment der Ruhe, bevor er sich von Talmária herunter rollte und noch kurz auf dem Rücken liegen blieb. Es war grandios gewesen. So musste sich der siebte Himmel anfühlen. Diese erfahrene Frau hatte wirklich alles aus ihm heraus geholt und er fühlte sich nun so leicht ... auf Grund der Erleichterung. "Oh das war einfach ..." wollte er gerade ansetzen, als Talmária schon ihre Kleidung wieder anzog um zu verschwinden. Lundor konnte ihre plötzliche Aufbruchsstimmung nicht deuten. Hatte er etwas falsch gemacht? Sachte hielt er sie am Handgelenk fest, als sie sich gerade auf den Weg machen wollte. "Talmária ... warum gehst du schon? Hab ich dir weh getan?" Doch sie entfernte seine Hand von der ihren und meinte nur, dass sie weiter arbeiten müsste.
Das soll es jetzt also gewesen sein? Sie wollte sich nur schnell mit ihm Vergnügen. Und irgendwie schien sie enttäuscht, sehr enttäuscht. Lundor runzelte die Stirn, als er ihr nachschaute. Langsam kramte er seine Hose und sein Hemd zusammen und zog sich langsam an. Er hatte noch immer ihren Duft in der Nase. Diesen lieblichen Duft ...
Plötzlich hörte er ein Rascheln hinter sich und Lundor drehte sich erschrocken um. Da sah er Varda in ihre treuen Augen, welche ihren Kopf durch das Gebüsch streckte. "Ich hoffe schwer für dich, dass du nicht schon länger da stehst ..." Meinte er halb lachend, bevor er das Gebüsch verließ um zurück zur Schankstube zu gehen. Schließlich hatte er noch nicht gezahlt und sein Rucksack lag auch noch unter der Bank. "Ich komm gleich, Mädchen, und dann geht es weiter," meinte er noch an die Hündin gewandt, auch wenn diese kein Wort davon verstand.
An einem Brunnen vor dem Gebäude wusch er sich Gesicht und Nacken, denn er war stark verschwitzt und wollte die anderen Gaststätten-Besucher nicht verschrecken.
Im Gasthaus
In der Schankstube grinsten ihn die Gäste immer noch an, als er an ihnen vorbei ging und jetzt wusste er auch den Grund. Sie hatten es geahnt. Nein, sie hatten es gewusst! Es schockierte Lundor ein wenig. Anscheinend war er nicht de einzige Mann, den sie hier bereits verführt hatte.
An seinem Platz angekommen trank er die letzten paar Schlücke aus seinem Glas. Er war wirklich sehr durstig, nach dieser Anstrengung. Dann holte er seinen Rucksack hervor und wühlte nach der Ledergeldbörse. Erst jetzt dachte er daran wie unklug es gewesen war sie hier liegen zu lassen. Nun wartete der junge Mann geduldig auf Talmária, damit er zahlen konnte.
Talmária ging rasch in die Küche und machte sich vor dem Spiegel wieder zurecht. In Gedanken war sie noch immer bei Lundor, der sie gefragt hatte, ob er ihr weh getan hat. Das hatte er natürlich nicht. Aber Talmária fand es sehr nett von ihm, dass er gefragt hatte. Die meisten Männer kümmerten sich einen Dreck darum, wie es Talmária ging und was sie gefühlt hatte. Doch sie ließ ihnen auch kaum Zeit, irgendetwas zu ihr zu sagen, wenn sie mit ihrer Zweisamkeit fertig waren.
Die Wirtstochter wischte den Gedanken an Lundor zur Seite. Er würde bald gehen und sich vermutlich nie wieder hier blicken lassen. Und wenn, dann nur aus dem einzigen Grund, dass er wieder mit ihr in den Büschen verschwinden wollte. Soviel stand für Talmária fest.
Die Gäste waren zum Teil von ihrem Vater bedient worden, doch kaum trat Talmária in die Wirtsstube, zog er sich zurück. Sie ging lächelnd zu den Menschen und brachte ihnen, wonach sie verlangten. Als Lundor eintrat und ihre Blicke sich trafen, lächelte sie ihn an.
Seltsamerweise versuchte Talmária die Abreise Lundors soweit wie möglich hinauszuziehen. Sie wusste nicht genau warum, denn schließlich hatte sie der Mann nicht so glücklich gemacht, wie sie es sich erhofft hatte. Doch irgendwann war kein Gast mehr da, den sie bedienen konnte und so musste sie wohl unter Übel zu Lundor gehen.
»Nun, Soldat«, sagte Talmária und schaute Lundor freundlich lächelnd an. »Was darf ich Euch noch bringen? Ein Met oder ein Bier? Ach nein, ich vergaß … Ihr wollt ja lieber keinen Alkohol … Dann noch einmal ein Wasser?«
Hoffnungsvoll schaute die Wirtstochter in Lundors Augen.
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Talmária ließ sich wirklich viel Zeit bis sie endlich wieder an Lundors Tisch trat. Dabei wollte er doch unbedingt aufbrechen und keine Zeit mehr vertrödeln. Als dann Schließlich die anderen Gäste gegangen waren, bequemte sie sich dann doch noch zu ihm. War sie böse auf ihn? Hatte er etwas falsch gemacht?
Auf ihre Frage hatte er nur eine Knappe Antwort. „Ich will nur zahlen … und das schon seit geraumer Zeit.“ Die Börse in der Hand wartete er darauf wie viel sie für das Essen haben wollte. „Das war einmal Fisch, dann ein Glas Wasser und dann noch das Fleisch für den Hund“, zählte der junge Mann auf und vermied es dabei der Gastwirtin erneut auf die Brüste zu starren.
„Ähm, Pferde verkauft ihr nicht zufällig, oder? Du hast dich sicher schon gewundert, warum ich als Soldat zu Fuß unterwegs bin. Nun ja, mein Pferd hat gelahmt und ich musste es im letzten Dorf zurück lassen. Seitdem bin ich so auf meinem Weg.“ Lundor sah sie fragend und mit in Falten gelegter Stirn an. Ein Pferd würde ihm seine Reise deutlich erleichtern.
Talmária schaute Lundor leicht traurig an. Er würde also bald aufbrechen … Talmária fand es seltsam, warum es ihr missfiel, dass gerade dieser junge Mann, der ihr nicht einmal das geben konnte, was sie verlangte, schon wieder aus ihrem Leben verschwinden würde. Doch sie hatte keine Zeit darüber nachzudenken, denn schon rief ein anderer Mann nach ihr.
»Ich hoffe, dass Euch das Essen geschmeckt hat. Ihr schuldet mir zwölf Kupferpfennige«, antwortete Talmária hastig. Der andere Gast war sehr ungeduldig. Er kam öfter in das Wirtshaus und konnte auch grob werden, wenn man ihn nicht schnell genug bediente.
»Pferde haben wir nicht«, fügte die Wirtstochter knapp hinzu und blickte immer wieder zu dem anderen, während Lundor das Geld herausholte. »Entschuldigt mich einen Moment«, sagte sie dann und lief weg, um den Mann, der schon rot anlief, zu bedienen. Mit einem zuckersüßen Lächeln und dem Gewährenlassen, dass der Mann ihren Po anfassen durfte, besänftigte Talmária gekonnt den Gast. Flick entwand sie sich aus seinen Armen und entging so seinen Händen, die nun weiter ihren Körper abtasten wollten.
»Verzeiht mir«, lächelte Talmária Lundor — doch mit ernstem Blick — an, »Ich wollte Euch nicht noch länger aufhalten. Doch dieser Mann … Es ist besser manche Gäste sofort zu bedienen.«
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Noch immer schien Talmária schwer beschäftigt. Sie nannte ihm den Preis, nur um kurz darauf wieder zu verschwinden. Sie schien hier nicht glücklich. Lundor konnte da in ihren wunderschönen Augen lesen, welche einen leicht traurigen Schein hatten. Mürrisch beobachtete, wie sie ein anderer Mann anfasste, was sie scheinbar nicht wollte. Lundor warf dem Mann einen bösen Blick zu, bevor er sich wieder abwandte.
12 Kupferpfennige wollte sie für das Essen. Doch Lundort holte einen ganzen Silberpfennig hervor. Dies war viel Geld, vor allem für einen Bauern. Doch Lundor hatte nie wirklich gelernt mit Geld umzugehen. Und er wollte jungen Frau helfen. Und als sie nun wieder zu ihm trat, stand der junge Mann auf und drückte ihr die Münze in die Hand Dann kam er ihrem Ohr ganz nah und flüsterte kaum hörbar: "Dies ist kein Leben für dich. du bist hier nicht glücklich. Ich rate dir dein Leben zu ändern. Ändere das was dir nicht passt. Lebe dein eigenes Leben, lasse hinter dir was dir nicht gefällt!" Sachte strich er der jungen Frau eine Haarsträhne aus dem Gesicht, gab ihr einen Kuss auf die Stirn. "Lebe dein Leben! Ich habe diese Entscheidung auch getroffen und seitdem geht es mir um einiges besser. Als wäre ein Felsen, welcher mich zu erdrücken versuchte, von mir genommen worden ..."
Lundor schnappte sich seinen Rucksack, schulterte diesen und ging Richtung Schänkenausgang.
Talmária hörte Lundors Worte und hob überrascht über die Naivität des jungen Mannes die Augenbrauen. Sie war vollkommen verblüfft und nahm die zärtliche, liebevolle Geste des Soldaten ohne ein Wort der Erwiderung hin. Sie blieb auch noch stehen, als er seinen Rucksack über seinen Rücken schwang und dachte über Lundors Worte nach.
»Lass hinter dir, was dir nicht gefällt. Was denkt sich dieser … Soldat … eigentlich? Wie soll ich … eine Wirtstochter … wie soll ich aus diesem Leben herauskommen?«
Talmária war überrascht, wie unwissend Lundor zu sein schien. Ein Soldat musste doch das Leben kennen! Er musste verstanden haben, dass Frauen einfach keine Möglichkeit hatten, ihr Leben so zu leben, wie sie es gern wollten. Keine Frau kam auf diese Idee. Es schien fast ein Naturgesetz zu sein, dass Frauen immer nach dem gleichen Prinzip leben mussten: Der Mann kann tun und lassen, was er will. Die Frau tut das, was der Mann will.
Die Wirtstochter öffnete ihre Hand und schaute auf den Silberpfennig. Es war viel Geld, auch wenn Soldaten gut bezahlt wurden. Warum hatte er ihr nur so viel Trinkgeld gegeben? So gut war ihre Zweisamkeit nicht gewesen. Zumindest aus Talmárias Sicht. Sie hatte mit nicht mehr als fünf Kupferpfennigen Trinkgeld gerechnet. Wollte er vor ihr angeben, dass er soviel Geld hat? Danach sah er eigentlich nicht aus. So edel waren seine Sachen nicht.
›Meint er es am Ende ernst?‹
Talmária setzte sich endlich in Bewegung. Sie war neugierig und wollte erfahren, was Lundor wirklich dachte. Das Geld wollte sie natürlich trotzdem behalten. Sie könnte sich davon endlich wieder ein paar neue Kleider von fahrenden Händlern kaufen. Eilig steckte sie den Silberpfennig in eine kleine Börse an ihrer Seite.
»Wartet«, rief die Wirtstochter Lundor nach. Dieser war inzwischen hinausgetreten und stand auf kleinen Veranda. Talmária legte den Kopf schief und sah Lundor forschend an. »Wie habt Ihr das gemeint?«
_________________________________________ Der Chara für alle Fälle …
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Der junge Mann war noch nicht ganz aus der Tür hinaus getreten, als ihm die Wirtstochter folgte. Die Frage, welche sie ihm stellte ließ ihn inne halten. Doch war er schon Mitten im Aufbruch. Varda kam schwanzwedelnd angelaufen. Der Hund lief geradewegs zu Talmária und schleckte der jungen Frau mir seiner rauen Zunge über die Hand und wollte an ihr hochspringen. "Varda!" rief Lundor die Hündin streng zu sich. Diese stürmische Begrüßung von fremden Personen musste sich der junge Hund unbedingt abgewöhnen. Nicht jeder Mensch reagierte auf so etwas positiv und gelassen.
Dann trat er wieder einen Schritt auf Talmária zu, streichelte ihr sanft über den Arm. Hätten sie sich nicht eben zusammen im Gebüsch vergnügt, hätte er sich diese Geste wohl nicht erlaubt. "Wie ich was meinte?" fragend sah er sie mit seinen großen blauen Augen an. Doch er wusste bereits was sie meinte. Seine Gegenfrage war rein rhetorischer Natur. "Meine Familie ... sie war immer dagegen, dass ich mich als Soldat in den Dienst von Gondor stelle. Nur irgendwann habe ich nichts mehr auf ihre Worte gegeben. Denn es ist mein Leben!" Der junge Mann machte eine kurze Pause und wischte sich eine Haarsträhne aus dem Gesicht, welche sich dorthin verlaufen hatte.
"Und mir scheint du bist hier nicht glücklich. Auch wenn du versuchst das zu verstecken. Ist das ein Leben für dich? Hier Tag ein Tag aus und soweit weg von allem ...? Hier und dort mal ein neuer Reisender ... Fremde Männer, welche du verführst. Was ist, wenn einer mal nicht so nett zu dir ist? Was wenn du durch den Leichtsinn mal an den falschen gerätst?" Das waren wahrscheinlich die überlegtesten Worte, welche Lundor in den letzten Jahren von sich gegeben hatte.
Talmária staunte über Lundors Worte. Weniger, über den Inhalt, sondern darüber, wie … lieb … und besorgt jemand um ihr Wohl war. Zwar hatten ihr schon manche Menschen gesagt, dass sie für etwas besseres als dieses Leben geboren wäre, aber niemand hatte es dermaßen ernst gemeint. Niemand brachte ihr je diese Wärme und Freundlichkeit entgegen, wie dieser junge Mann. Und er war wenigstens nicht so grausam und fragte sie, ob sie nicht seine Frau werden wollte, damit sie aus ihrem jetzigen Leben wegkommen konnte.
»Lundor«, antwortete Talmária sanft, aber doch eher belehrend, wie eine Erwachsene. »Lundor. Das hier ist mein Leben und so wird es bleiben, bis ich sterbe. Wohin soll ich gehen? Womit soll ich mein Geld verdienen? Soll ich irgendeinen Mann heiraten, der meinen Körper begehrt, bloß um von hier wegzukommen? Mein Leben würde dann auch nicht besser werden! Mein Leben hier ist gut genug für mich.
Du vergisst wohl: Ich bin eine Frau und Frauen können ihr Leben nicht einfach so gestalten, wie sie es gern hätten. Sie sind immer abhängig von Männern.«
In Talmárias Stimme schlich sich ein Hauch von Verbitterung.
»Und was die falschen Männer betrifft … Gerät man je an den richtigen? Ich habe gelernt, die Männer einzuschätzen und ich wehre mich, wenn es einer wagt …« Talmária brach ab. In ihren Erinnerungen gab es Szenen mit eben solchen falschen Männern und die Gefühle, die sie dabei hatte, hatte sie noch gut im Gedächtnis. Sie sprach nicht darüber, doch sie hatte gelernt …
»Verachte mich nicht dafür, weil ich hier und da einen Gast verführe. Seid ihr Männer nicht genauso? Bist du mir nicht auch sofort gefolgt — ohne darüber nachzudenken, ob es schicklich ist? Und hattest du nicht ebenso Freude daran?«
Ohne auf Lundors Antwort zu warten, fügte die Wirtstochter noch hinzu: »Und noch etwas. Auch wenn deine Familie, wie du sagst, immer gegen dich war, so muss sie trotzdem ein liebevoller und freundlicher Ort sein. Denn genauso bist du, Lundor, Soldat Gondors! … Es tut gut einen solchen Menschen zu treffen, deshalb vergiss nicht, was deine Familie dir mit gegeben hat, obwohl du es vielleicht nicht so begehrtest, wie Soldat zu werden. …«
Talmária dachte an ihre eigene Familie. Ihre Mutter war tot und zu ihrem Vater hatte sie kein inniges Verhältnis. Es war eher so, dass er der Wirt war, und sie für ihn die Gäste bediente. Keine Vertrautheit. Kein liebes Wort. Nichts.
_________________________________________ Der Chara für alle Fälle …
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