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Willkommen in Ithilien, Wanderer!
Dies war ein Rollenspiel rund um die Bewohner von Gondor
drei Jahre vor dem Ringkrieg.

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Dieses Thema hat 53 Antworten
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 Archiv - Valanya, 26 Nárië 3016 DZ
Seiten 1 | 2 | 3
Arvellon Offline

Adliger des Südens


Beiträge: 455

28.03.2008 00:31
#26 Schankstube »Zum fliegenden Adler« — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten
Arvellon war dem Blick Donars gefolgt, als dieser die beiden neu eingetroffenen begutachtete. In seinen Augen waren die beiden ein Paar, vielleicht eines, dass sich frisch verliebt heimlich traf. Im Grunde genommen nichts was seine Aufmerksamkeit großartig binden konnte. Die beiden Fremden schienen Donar zu kennen, doch während das Mädchen eher freundlich gesinnt war schien der junge Mann doch eher zornig über das erblicken des Bergmenschen.

Unmerklich zuckte der Waldläufer mit den Schultern und lehnte sich leicht zurück, erneut dem Blick Donars folgend, welcher nun aus dem Fenster ging, wo der Mann den er zuvor entwaffnet hatte mit einigen anderen stand. Der eben eingetretene junge Mann hatte gerade gefragt, ob es zu einer Schlägerei gekommen war, als zum zweiten Mal inner der letzten Minute, die Tür auf ging und der betrunkene Pöbler wieder eintrat.

Dass dieser kein Interesse daran hatte freundlich mit Arvellon und Donar zu sprechen, erkannte Arvellon bereits bevor der Fremde einen Fuß in die Schänke gesetzt hatte. Tatsächlich steuerte der Betrunkene sofort wieder auf ihren Tisch zu und hatte auch ziemlich schnell wieder ein Messer in der Hand, welches er sich irgendwo besorgt haben musste, da das Messer von vorhin noch immer vor Arvellon auf dem Tisch lag, neben dessen eigenem.

Ihr scheint meine Warnung nicht ernst genommen zu haben!, stellte er bedrohlich leise fest, während er mit großem Bedenken die Reaktion seines ehemaligen Gesprächspartners beobachtete. Wollt ihr nicht lieber doch die Schänke verlassen?

Provokant wie er in solchen Situationen werden konnte, nahm Arvellon sein Messer, schob es in die passende Scheide und nahm dann seelenruhig das eben entwendete auf, während der Betrunkene sich auf Donar stürzte.

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Donar Offline

Anführer der Bergmenschen


Beiträge: 492

28.03.2008 01:16
#27 Schankstube »Zum fliegenden Adler« — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten
Donar bemerkte, dass auch Arvellon das Wiedererscheinen des Betrunkenen nicht gut hieß. Der Waldläufer versuchte den Pöbler zwar mit Worten zu Verschwinden zu drängen, doch dieser wich selbst dann nicht zurück, als Arvellon ein Messer zog.

Plötzlich stürzte sich der Unruhestifter auf Donar und versuchte sein Messer in den Bergmenschen zu rammen. Offensichtlich konnte selbst die Anwesenheit einer Stadtwache den Betrunkenen nicht von weiteren Gesetzesverstößen abhalten. Zwar wurde Donar bei der Attacke des Pöblers leicht verletzt, doch schnell konnte er sein Messer ziehen und hielt dieses seinen Angreifer, welcher auf ihm lag an die Kehle.

Arvellon stand einen Augenblick ratlos neben den Kämpfenden, doch plötzlich stürmten einige der Freunde des Pöblers vor und verwickelten den Waldläufer in einem Kampf. Donar stieß den Betrunkenen auf den Boden, wo dieser bewusstlos durch einen Schlag auf dem Kopf liegen blieb und wollte den Waldläufer zu Hilfe eilen, als weitere mit Messern bewaffnete Bandenmitglieder den Kampf mit ihm aufnahmen.

Sowohl Arvellon, als auch Donar mussten mit drei Angreifern klar kommen, während der Wirt und weitere Schänkenbesucher in einem Hinterraum oder nach draußen eilten. Die Stadtwache stand ratlos in der Schänke, entschloss sich dann aber einzuschreiten und die Heilerin versteckte sich hinter der Theke und beobachtete den Kampf.
Hador Offline

Wache der Veste


Beiträge: 796

28.03.2008 04:53
#28 Schankstube »Zum fliegenden Adler« — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten
Keiner antwortete Hador. Doch es sah so aus. Deswegen ging er einen Schritt vor, um die Sache zu überprüfen. Doch in diesem Moment kam ein Betrunkener, wohl der Unruhestifter, zur Tür hinein. Ein anderer Mann und dieser komische Mensch, den Hador schon einmal in der Stadt gesehen hatte, sprachen den Betrunkenen an. Doch dieser zog ein Messer, und weiter Betrunkene kamen zur Tür herein.

»Bleibt hinter der Theke!«, schrie Hador zu Adriana. Dann ging er auf einen der Bande los, packte seinen Arm und schubste ihn auf den Boden. Dann entwaffnete er ihn und nahm sein Messer.

»Aufhören!«, schrie er in den Raum und für eine kurze Zeit war es ruhig. Doch dann nahm ein Nahangreifer eine Flasche und warf sie an die Theke, in der Nähe wo Adriana war. Sofort kämpften alle weiter. Hador wurde zorniger als zuvor. Doch er wusste nicht genau was er tun sollte.

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Hier gelobe ich Lehnstreue und Dienst für Gondor und für den Herrn und Truchsess des Reiches, zu sprechen und zu schweigen, zu tun und geschehen zu lassen, zu kommen und zu gehen, in der Not und in guten Zeiten, im Frieden oder Krieg, im Leben oder Sterben, von dieser Stunde an, bis mein Herr mich freigibt oder der Tod mich nimmt oder die Welt endet. So sage ich, Hador, Húrins Sohn, aus Gondor.

Adriana Offline

Angehende Heilerin


Beiträge: 692

28.03.2008 23:28
#29 Schankstube »Zum fliegenden Adler« — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten
Hatte sich Adriana anfangs nur auf den Wirt konzentriert, wurde sie mit einem Mal von einem Mann abgelenkt, der offensichtlich nur auf Ärger aus war. Schnell begriff sie Situation und noch ehe die junge Frau etwas tun konnte, war auch schon eine Schlägerei mit dem Pöbler und dessen Freunden im Gange.

Sie zögere kurz. Aber was konnte sie schon ausrichten? So verschanzte sie sich hinter dem Tresen und der Wirt tat es ihr gleich. Das Einzige, was Adriana wahrnahm, waren die Rufe der Schläger und Verteidiger. Vorsichtig lugte sie um die Seite der Theke, sodass die Heilerin jetzt immerhin einen kleinen Teil der Szene sehen konnte.

Der Fremde Krieger musste gleich drei Schläger auf einmal aushalten, doch schon im gleichen Augenblick bemerkte Adriana, dass es seinem Tischnachbar da nicht anders erging. Ihr Blick fiel auf Hador, der ihr zurief, hinter der Theke zu bleiben. Trotzdem wagte sie es, sich halb aufzurichten, was sich jedoch sofort als großer Fehler herausstellte, da plötzlich eine Flasche auf sie zu geflogen kam!

Zwar verfehlte diese ihr Ziel, aber Adriana hatte sich dennoch erschrocken. Einige Splitter des Geschosses flogen durch die Gegend und sie bemerkte mit einem Mal, dass sie beinahe inmitten der Scherben saß.

Die Heilerin überlegte krampfhaft, ohne auf das Glas zu achten. Dann hörte sie Hador etwas eine Drohung rufen und erst jetzt bekam sie es mit der Angst zu tun. Wo sollte das denn noch enden? Unsicher warf sie einen Blick zu dem Wirt, der neben ihr zusammengekauert hinter dem Tresen hockte. Noch immer hielt er sich seine Nase, Adriana konnte es kaum fassen! Da zerlegten irgentwelche Schläger gerade sein gesamtes Kapital und er saß da und wimmerte!
Arvellon Offline

Adliger des Südens


Beiträge: 455

29.03.2008 07:41
#30 Schankstube »Zum fliegenden Adler« — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten
[OT: Danke euch fürs editieren :bussi:]

Arvellon wusste gar nicht wie ihm geschah, als plötzlich rechts neben ihm ein Fremder seinen Arm packte, während er von der anderen Seite ebenfalls einen Mann kommen sah. Mit einem schnellen Blick vergewisserte er sich, dass Donar außerhalb seiner Reichweite war, wand sich aus dem Griff des Fremden und stieß ihm mit die linke Handfläche ins Gesicht, wobei er darauf bedacht war, dass seine Finger dem Angreifer in die Augen stachen, dann drehte er sich um und sprang über den Tisch hinweg um ein wenig Luft zu bekommen.
Der Mann dem er gerade zeitweise das Augenlicht genommen hatte, hielt sich nun seinerseits beide Hände vors Gesicht und stammelte: »Ich bin blind, ich bin blind!«

Arvellon wandte sich dem nächsten Mann zu, einen, den Donar gerade von sich gestoßen hatte, und verpasste diesem einen Boxhieb in die Magengegend, doch als er erneut ausholen wollte, wurde er plötzlich mit einem Ruck nach hinten von den Beinen gerissen. Der Mann, den er eben bereits aus dem Augenwinkel gesehen hatte, hatte sich nun erneut von schräg hinten an ihn herangeschlichen. Etwas benommen rollte sich Arvellon zur Seite und zog die Füße so an seinen Körper heran, dass er mit einem ähnlich katzenartigen Satz wie vor kaum einer halben Stunde, seinen neuen Gegner schlichtweg umriss und ihn dabei unsanft auf den Boden knallen ließ, dass der Fremde regungslos liegen blieb.

Ein kleines Rinnsal Blut lief Arvelloin über die Schläfe, als er sich wieder hinstellte. Mittlerweile war nur noch ein Mann neben ihm, Donar und der Wache kampffähig, doch wurde der Mann von letzterer festgehalten.

Etwas angewidert sah sich der Waldläufer um. Jetzt hatten sie nahezu das komplette Gasthaus verwüstet, wobei man nicht wirklich von verwüstet sprechen konnte … Das eine oder andere war zu Bruch gegangen, Tische und Stühle flogen in einem heillosen Durcheinander durch den Raum und zwischen ihnen lagen drei bewusstlose Männer. Hinter der Theke schaute die junge Frau hervor, die eben mit der Stadtwache hereingekommen war, neben ihr konnte man den Wirt sehen. Andere Gäste waren nun nicht mehr hier.

Und jetzt? Wenn das nicht noch Ärger gibt …
Mit einem flüchtigen Blick bedachte Arvellon Donar, der, relativ schwer atmend neben ihm stand, aber eigentlich nicht verletzt wirkte.

Alles in Ordnung?, fragte er vorsichtig nach und blickte in die Runde. Von den sieben Angreifern waren nur noch fünf da, und sofort konnte Arvellon sagen, dass wenigstens der Mann, dem er die Finger in die Augen gestochen hatte, nicht mehr da war. Vermutlich hatte ein anderer der Bande ihn aufgelesen und mit ihm das Weite gesucht. Hoffentlich würde das nicht ein Nachspiel mit sich bringen.

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Donar Offline

Anführer der Bergmenschen


Beiträge: 492

29.03.2008 12:53
#31 Schankstube »Zum fliegenden Adler« — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Abend Zitat · Antworten
In der Schänke herrschte nun ein heilloses Durcheinander und schließlich schritt die Wache in das Kampfgeschehen ein. So wandte sich einer von Donars Gegnern von ihm ab und schritt auf den gondorianischen Soldaten zu, welcher verzweifelt versuchte die Lage zu schlichten. Also standen dem Bergmenschen noch zwei Schläger gegenüber und beide hatten ein Messer in der Hand und umkreisten den Stammesführer drohend.

Donar zog daraufhin ebenfalls seinen Dolch, welcher länger und schärfer war als die Waffen seiner Gegner. Plötzlich verspürte Donar Schmerz am Rücken. Ein Schläger der hinter ihm stand hatte ihm das Messer in den Rücken gerammt. Der Bergmensch merkte wie Blut aus seiner Wunde rann, doch ignorierte er diese und stürzte sich auf den anderen Gegner. Dieser geriet ins Straucheln und fiel auf einen Holzsplitter, der auf dem Boden lag. Schnell stand der Mann auf und rannte aus der Schänke, schreiend vor Schmerz.

Doch Donar sah dies nicht, denn er hatte sich bereits zu dem Mann umgedreht, welcher ihn das Messer in den Rücken gerammt hatte, wo dieses noch immer steckte. Ein Faustschlag traf diesen ins Gesicht und er sank zu Boden. Donar trat ihn ins Gesicht und der Mann hatte nun eine hässliche Platzwunde am Kopf. Auch er rannte aus der Schänke und wagte es seitdem nicht wieder sich auf eine Messerstecherei einzulassen.

Die anderen Schläger waren unterdessen auch außer Gefecht gesetzt und geflohen, nur drei von ihnen blieben bewusstlos liegen. Arvellon blutete ebenfalls, doch bei der Stadtwache schien alles in Ordnung. Schließlich fragte der Waldläufer, ob alles in Ordnung wäre und erst jetzt merkte Donar die Schmerzen in seinem Rücken.

»Abgesehen von starken Schmerzen am Rücken, geht es mir gut. Solch eine Schlägerei habe ich schon lange nicht mehr gesehen! … Wo ist eigentlich der Wirt?«

Der Stammesfürst schaute sich um. Die Schänke glich einem Schlachtfeld und mit den bewusstlosen Pöblern, die noch immer auf dem Boden lagen war dies auch eine treffende Bezeichnung. Zerbrochenes Geschirr und zerstörte Einrichtungsteile lagen überall verstreut. Einzig der Thekenbereich war einigermaßen heil geblieben und dort stand noch immer die Heilerin, welche entsetzt den Kampfplatz betrachtete. Die Wache stand unterdessen in der Mitte des Raumes und betrachtete ebenfalls die Schäden innerhalb der Schänke. Arvellon musterte vor allem die verbliebenen Gegner, doch schien er nicht minder überrascht von der Heftigkeit des Kampfes.

›Minas Tirith ist anscheinennd keine sichere Stadt. Wenn das hier die Tagesordnung ist, dann haben die Schänkenbesitzer viel aufzuräumen! Die Brutalität der Schläger überrascht mich jedoch, in Angmar werden Prügeleien weniger intensiv geführt.‹
Arvellon Offline

Adliger des Südens


Beiträge: 455

30.03.2008 05:11
#32 Schankstube »Zum fliegenden Adler« — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Später Abend Zitat · Antworten
Arvellon zog eine Augenbraue hoch, als er das Messer in Donars Rücken erblickte, und wartete darauf, daß der Bergmensch das Bewußtsein verlor. Er wußte, wie eine solche Verletzung sich nach dem ersten Schmerzschock auswirkte.

Vermutlich würde er sich nun keine Gedanken mehr darüber machen müssen, was der Bergmensch eventuell über ihr Zusammentreffen zu sagen haben könnte. Die Heiler von Gondor standen nicht in demselben guten Ruf wie die Elben in Bruchtal. Wenn eine solche Wunde nicht sofort tödlich war, mußte ein Kämpfer befürchten, daß ihn während des langen Heilungsprozesses eine Infekion dahinraffte.
Nicht zu beneiden, der Bergmensch. Fast könnte er mir leid tun.

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Adriana Offline

Angehende Heilerin


Beiträge: 692

30.03.2008 08:09
#33 Schankstube »Zum fliegenden Adler« — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Später Abend Zitat · Antworten
Nachdem der Kampf beendet schien, kam auch Adriana hinter dem Tresen hervor. Das, was sie jedoch anschließend sah, ließ sie innerlich aufstöhnen. Ein paar der Schläger lagen ohne Bewusstsein auf dem Boden und der große Fremde, mit dem der Krieger an einem Tisch gesessen hatte, blutete an der Schläfe. Hador schien dagegen unverletzt zu sein. Erst auf dem zweiten Blick sah sie das Messer, das im Rücken des Kriegers steckte.

Die Heilerin zog scharf die Luft ein. Wie sollte sie nur so viele Kranke auf einmal verarzten? Jetzt galt es systematisch vorzugehen. Wichtig war zu aller Erst, der Krieger mit dem Messer. Adriana wandte sich an den Wirt, der fassungslos auf seine verwüstete Einrichtung starrte: »Ich brauche Wasser. Und so viele saubere Tücher, wie Ihr aufbringen könnt.« Auf seinen verwirrten Blick hin erklärte sie ihren beruflichen Status, woraufhin der Mann endlich aus seiner Starre erwachte und sich um das Gebetene zu kümmern.

Nur wenige Augenblicke später kam er wieder. Die junge Frau sah sich um, bevor sie Hador eine Wasserschüssel reichte.

»Bitte kümmert Euch um die Bewusstlosen«, bat sie ihn.

Anschließend bat sie den Krieger sich auf einen Tisch zu setzten. »Ich werde euch nun das Messer aus dem Rücken ziehen. Das wird sehr schmerzlich ... Doch ich werde mich bemühen.«

Sie zeigte auf den Berg der Geschirrtücher und bat den Wirt, einige davon zu zerreißen, was dieser auch sofort tat.

Er schien mit den Nerven völlig am Ende zu sein und Adriana konnte ihn gut verstehen. Trotzdem überraschte es sie ein bisschen, dass er einfach alles ohne Widerrede tat, offensichtlich hatte er einen großen Schock erlitten. Die Heilerin griff nach den zerrissenen Tüchern, bevor sie sich an den Fremden wandte:

»Bitte haltet ihn an den Schultern so fest, wie ihr könnt. Bitte lasst ihn auf keinen Fall los. Ich ziehe das Messer jetzt heraus.«

Adriana atmete noch einmal tief durch, ehe sie nach dem Griff der Klinge griff. Es gab ein hässliches Geräusch und der Krieger stöhnte laut auf. Nach mehreren angespannten, qualvollen Sekunden war allerdings alles geschehen und die Heilerin verständigte sich erleichtert mit einem Blick mit dem Fremden. Die tiefe Wunde blutete nun aber heftig, schon war die gesamte Kleidung des Kriegers bedeckt. Doch Adriana handelte schnell: Hastig griff sie nach den Tüchern und begann mit diesen die Verletzung zu verbinden.

Zwar war es nur ein notdürftiger Verband, aber die junge Frau hoffte inständig, dass er für den Augenblick reichen würde. Allerdings befürchtete sie, der Krieger könnte ohnmächtig werden und so entschied sie: »Wir dürfen nicht zögern! Er muss auf schnellstem Wege in die Häuser der Heilung. Ansonsten befürchte ich das Schlimmste. Ich werde jedoch hier bleiben müssen …«

Adriana sah zu Hador hinüber, der sich um einen der Bewusstlosen kümmerte. Nein, sie konnte diese Leute nicht alleine lassen. Die Heilerin warf einen kurzen Blick auf den Fremden. »Mein Herr, würdet ihr gehen und ihn begleiten? In diesem Zustand darf er auf keinen Fall allein gelassen werden! Außerdem solltet ihr diese Wunde auch besser dort behandeln lassen …« Bittend wartete sie auf die Antwort des Fremden.
Arvellon Offline

Adliger des Südens


Beiträge: 455

30.03.2008 09:20
#34 Schankstube »Zum fliegenden Adler« — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Später Abend Zitat · Antworten
Ihr habt recht, was die Schwere der Verletzung Donars betrifft, doch muss ich euch widersprechen, was euren Plan angeht, ihn irgendwohin zu bringen. Wie Ihr eventuell sehen könnt, wird er verbluten, wenn wir jetzt beginnen, quer durch die Stadt zu laufen. Mir scheint eine Schlagader verletzt zu sein, die Farbe des Blutes und die Stärke der Blutung deuten darauf hin.

Mit zwei schnellen Schritten war er bei dem Bergmenschen, der sich mittlerweile auf einen Stuhl gesetzt hatte. Zeit für das weitere Austragen längst verjährter Volksverfeindungen war nun nicht mehr. Hier ging es nun um Sekunden, spätestens nachdem das Mädchen das Messer herausgezogen hatte, welches die Schlagader bis zu jenem Zeitpunkt verschlossen hatte. Viele Männer, die er kannte, hatten auf diese Weise ihr Leben verloren, da es ein unkalkulierbares Risiko war, ein Messer herauszuziehen.

Seine eigene Verletzung beachtete er gar nicht erst, geschweige denn, dass er sie als so wichtig einstufte, dass sie überhaupt einer Behandlung bedurfte. Nur ein Kratzer.

Ich fürchte, wir werden die Wunde veröden müssen. Das bedeutet, das ich die Arterie verschließe, indem ich sie mit einem heißen Metall zusammenbrenne. Dann hättet ihr eventuell eine Überlebenschance.

Die Heilerin ignorierte der Waldläufer zunächst völlig, er hatte keine Zeit für irgendwelche fachspezifische Unterredungen mit einer jungen Frau ,die kaum halb so alt war wie er selbst und vermutlich noch nie bei Elben gewesen war, welche er nun schmerzlich vermisste. Er gab sich Mühe alles, was er beigebracht bekommen hatte und nun benötigte, zusammen zu suchen.
Heilkräuter. Er würde Heilkräuter brauchen.
Vor seinem inneren Auge flogen Bilder von verschiedenen Pflanzen vorbei, doch wusste er nicht, an welche von diesen er schnell drankommen konnte.

Wirt, bringt mir den hochprozentigsten Alkohol, den Ihr finden könnt, und beeilt Euch!

Er dachte weiter nach. Was konnte man in einem Gasthaus finden, was eventuell zur Heilung einer schweren Verletzung beitragen konnte?
Gewürze! Natürlich!
Warum hatte er nicht gleich daran gedacht? Viele der Gewürzpflanzen hatten, ohne dass die Menschen es wussten, heilende Wirkungen.
Thymian, Rosmarin, Majoran, Lorbeeren, Safran, Zimt …
Die Liste der Gewürze, die Arvellon nun in sekundenschnelle durchging war nahezu endlos, doch blieben seine Gedanken schließlich an zwei Pflanzen hängen.

Sucht mir in den Gewürzschränken des Wirtes Ingwer und Ringelblumen! Das könnte ihm eventuell helfen.
Als das Mädchen sich nicht bewegte wurde Arvellon etwas unwirscher.
Steht nicht herum, ihr solltet eigentlich sehen, dass der Mann verbluten wird, wenn wir nicht handeln.
Und zu Donar gewandt fragte er nun:

Noch könnt Ihr selbst entscheiden, ob ich es versuchen soll, Eure Wunde zu behandeln, wenn Ihr euch weigert, könnt Ihr davon ausgehen, dass Ihr in wenigen Minuten das Bewusstsein verliert und ich Euch gegen Euren Willen behandeln werde. Ihr seht, eine Wahl habt Ihr nicht mehr.

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Donar Offline

Anführer der Bergmenschen


Beiträge: 492

30.03.2008 10:32
#35 Schankstube »Zum fliegenden Adler« — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Später Abend Zitat · Antworten
Die Worte des Waldläufers klangen einleuchtend. Donar spürte, wie stetig mehr Blut aus der Wunde rann. Hatte Arvellon recht, hatte der Bergmensch in der Tat nicht mehr viel Zeit. ›Kann ich einem Waldläufer trauen? Die Frau dort ist eine Heilerin. Sie wird wissen was sie tut. Nein ich werde mich den Rat einer Heilerin nicht wiedersetzen! Zumal dieser Arvellon mich vielleicht nur aus dem Weg schaffen will …‹

Plötzlich wurde dem Bergmenschen schwindelig. Er drohte in Ohnmacht zu fallen. Das musste an dem stetigen Blutverlust liegen … »Ich bin einverstanden! … Doch ich hoffe Ihr wisst, was Ihr tut!«

Inzwischen war Arvellon bereits mit einer Alkohol enthaltenden Flasche am Werkeln und auch die bestellten Gewürze wurden von dem Wirt schnell gebracht.

Der Waldläufer gab Donar einen Holzscheit, auf dem dieser darauf beißen konnte und begann die freigelegte Arterie zu verschließen. Die Heilerin stand unterdessen im Raum und schaute der Heilungsmethode des Waldläufers interessiert zu. Offensichtlich war sie skeptisch.

Der Schmerz in Donars Rücken nahm schlagartig zu, als Arvellon anfing die Wunde zu verarzten. Krampfhaft bis der Stammesführer auf den Holzscheit, doch der Schmerz nahm immer stetig zu. Schließlich wurde Donar schwarz vor Augen. Er hörte die Stimmen der Schänkenbesucher, doch sie klangen weit entfernt. Dann verlor der Bergmensch das Bewußtsein.
Arvellon Offline

Adliger des Südens


Beiträge: 455

30.03.2008 21:26
#36 Schankstube »Zum fliegenden Adler« — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Später Abend Zitat · Antworten
Arvellon hatte auf die Worte des Bergmenschen hin nur knapp genickt, ihm einige Schluck des Alkohols eingeflösst, welchen der Wirt ihm gebracht hatte, ihn auf den Bauch gedreht und mit einigen schnellen Bewegungen seine Kleidung zerschnitten, um an die Wunde zu kommen. Mit einer weiteren schnellen Bewegung hatte er dem Mann ein Stück Stuhlbein zwischen die Zähne geschoben und sich dann mit fliegenden Bewegungen an die Arbeit gemacht.

Arvellon hielt das Messer in die Flamme der Kerze, welche er sich vorsorglich mitgebracht hatte und beobachtete wie sich dieses verfärbte. Inzwischen war auch die junge Heilerin wieder zurückgekommen und hatte ihm ein Sammelsurium an Gewürzen hingelegt, scheinbar hatte sie nicht mehr die Nerven gehabt wirklich das rauszusuchen, was er brauchte. Nun gut.

Als das Messer durch seine Farbe zeigte, dass es die richtige Temperatur hatte, goss der Dúnadan einen guten Schluck des vermutlich teuersten Rums der Schänke auf die Verletzung und drückte anschließend das Messer in die noch immer stark blutende Wunde. Mit einem Zischen verzogen sich Muskelfasern, Gefäße und Haut, sodass die Arterie wieder zu einem Teil des Blutkreislaufes Donars wurde, durch welches das Blut ungehindert fließen konnte.
Der beißende Geruch von verbranntem Fleisch stieg Arvellon in die Nase, als er den Wirt anwies, ihm heißes Wasser zu bringen, während er selbst die Gewürze durchschaute.

»Athelas. Erstaunlich!« Er hatte mit einigem gerechnet, allerdings nicht damit, dass er das *Königskraut finden würde. Aber um so besser, auch wenn er kein König war. In den Händen eines Königs mochte Athelas nahezu alles heilen, doch auch als einfacher Mensch konnte man sich seiner heilenden Wirkung bedienen.

Der Wirt kam gerade wieder in den Schankraum herein und stellte einen Kessel mit heißem Wasser und ein paar kleine Schalen neben den Dúnadan. Vermutlich war dies der Rest des Wassers, welches eigentlich für den Tee am Nachmittag über der Feuerstelle gehangen hatte. Viel war nicht mehr übrig, doch sollte es reichen. Er goss das Wasser in eine der Schalen und warf den kompletten Inhalt der kleinen Dose mit dem Königskraut darüber. Auch dies war nicht mehr wirklich viel. Das Aufstöhnen des Wirtes, als er seine Gewürzvorräte schwinden sah, ignorierte er, da er bereits damit beschäftigt war, aufzuspringen und hinter dem Tresen nach einigermaßen sauberen Tüchern zu suchen. Der sollte lieber froh sein, dass ich nur das Athelas nutze.



[*Anmerkung des Schreibers: http://www.kraeuter-heilkunde.de/heilkra...gskraut-neu.htm ]

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Adriana Offline

Angehende Heilerin


Beiträge: 692

31.03.2008 09:01
#37 Schankstube »Zum fliegenden Adler« — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Später Abend Zitat · Antworten
Verwirrt beobachtete Adriana den Fremden, der mittlerweile völlig das Kommando übernommen hatte. Sie war völlig überrumpelt. Sie hatte einen Fehler gemacht! Fassungslos starrte sie auf die geübten Handgriffe, mit denen der Krieger verarztet wurde. Wie hatte die Heilerin nur einen solchen Fehler begehen können! Und dabei hatte sie das alles doch schon so oft erklärt bekommen ... Einmal sogar vom Kräutermeister persönlich.

Ihr wurde schwindelig und sie stützte sich an einer Stuhllehene ab. So einen groben Fehler hatte sie noch nie begangen! Womöglich würde der Mann sterben ... Und sie wäre Schuld. Wie würde die Heilerin darstehen? Schon jetzt mussten die anderen sie als unerfahrenes Ding sehen! Und ihre Vorgesetzten erst! Ihr war sofort klar, dass sie ihren Arbeitsplatz verlieren würde, wenn der Krieger stürbe. Völlig geschockt obgleich der Situation rasten ihre Gedanken. Was sollte sie machen?

Wie aus weiter Ferne beobachtete Adriana das Geschehen. Sie musste sich beruhigen. Noch lebte der Krieger schließlich ... Und vielleicht konnte sie sogar dem Fremden zur Hand gehen. Eventuell wären die Folgen für sie dann nicht so schlimm. Denn das sich sie sich bei jemandem verantworten musste, war Adriana klar. So schluckte sie die aufkommende Verzweiflung hinunter und trat zu den zwei Männern.

"Verzeihung ..." Ihre Stimmme zitterte ein wenig, "Bitte entschuldigt mein ... Mein stümperhaftes Verhalten. Nie hätte ich diesen Fehler machen dürfen. Ich weiß selbst nicht wie das passiert ist, ich muss abgelenkt gewesen sein." stammelte die junge Frau, wobei sie zu Hador hinüberschielte. Sofort fing sie sich und richtete ihre vollständige Aufmerksamkeit auf den Fremden: "Bitte sagt mir womit ich helfen kann ... Damit es nicht noch schlimmer wird." Hatte sie den ersten Satz sehr deutlich hervorgebracht, war der letztere sehr leise gesprochen, sodass ihn kaum jemand der Anwesenden gehört haben konnte.
Hador Offline

Wache der Veste


Beiträge: 796

01.04.2008 07:48
#38 Schankstube »Zum fliegenden Adler« — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Später Abend Zitat · Antworten
Hador sollte sich um die Bewusstlosen kümmern.

›Oje. Aber auch nur weil es Adriana ist …‹, dachte er und dann fing er an die zum Teil bewusstlos Geschlagenen zu verarzten. Die meisten bluteten noch aus der Nase, aber auch Platzwunden von Leuten, die auf einen Stuhl oder Tisch gefallen waren, waren dort. Er schleifte alle in eine Ecke und fing an:

Er schüttete jedem ein wenig Wasser über den Kopf und hoffte das sie aufwachten.
»Aufwachen!«, sagte er zu jedem, und manche wachten auch auf.

Er wusste nicht, was er mit ihnen machen sollte und drehte sich zu Adriana um.

»Hast du ein Stück Seil, Ad …?«, wollte er noch den Satz beenden, aber er hörte und sah, das Adriana in einer misslichen Lage steckte. Er wusste es zwar nicht ganz genau was es war und wie es passiert ist, aber er wollte sie trotzdem "befreien" und ging schnell in ihre Richtung.

»Kommt bitte mal mit!«, sagte er zu Adriana, und sie folgte ihm und sah froh aus, dass sie jetzt etwas weiter weg stand. Beide gingen zu den Bewusstlosen.
»So jetzt … jetzt hast du Glück im Unglück gehabt, Adriana. Eigentlich wollte ich dich ja was fragen. Soll ich die aufgewachten fesseln?«

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Arvellon Offline

Adliger des Südens


Beiträge: 455

01.04.2008 08:16
#39 Schankstube »Zum fliegenden Adler« — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Später Abend Zitat · Antworten
Arvellon hatte einige Tücher gefunden, die er zur Wundabdecken nutzen konnte und ging wieder zurück zu seinem Patienten. Die junge Heilerin war auf den ersten Blick aus seinem Bild verschwunden, doch erblickte er sie relativ schnell bei dieser Wache und einem Bewusstlosen.

Könnte irgendjemand von Euch zu den Häusern der Heilung gehen, damit wir Donar dorthin schaffen können? Wir benötigen eine Trage oder etwas ähnliches, am besten sofort wenn ich mit der ersten Wundversorgung fertig bin!

Er tränkte eines der Tücher in dem eben aufgesetzten Sud und legte diese anschließend auf die von ihm herbeigeführte Brandverletzung. Die Wunde war durchaus sauber und auch relativ klein, dafür, dass zuerst ein Messer in ihr gesteckt hatte und anschließend die Verbrennungen hinzugefügt worden waren. Vermutlich wären die Heiler zufrieden damit, doch würde dies Fragen aufwerfen, die er nicht gebrauchen konnte …

Er dachte darüber nach, ob er vielleicht seinen Wohnsitz inner Minas Tirith wechseln oder ganz aus der Stadt verschwinden sollte, doch entschied er sich schließlich dagegen. Wenn jemand ihn suchen und nicht finden würde, würde dies nur weitere unangenehme Fragen aufwerfen. Er konnte ja mal eine Lehre als Heiler gemacht haben, in gewisser Weise war dies ja sogar die Wahrheit, ob sein Lehrmeister nun elbischer oder menschlicher Herkunft gewesen war, war hierbei ja vollkommen irrelevant und musste nicht weiter ausgeführt werden, zumindest hoffte der Dúnadan das.

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Beiträge: 3.383

02.04.2008 00:05
#40 Schankstube »Zum fliegenden Adler« — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Später Abend Zitat · Antworten
Bardos Palast



Bardos hatte tatsächlich die Weinflasche an die Wand geworfen, wo der Wein nun einen großen dunkelroten Fleck hinterließ und langsam zum Boden herabfloss. Der alte Diener kam herein, doch Bardos gab ihm keine Erklärungen. Stattdessen murmelte er nur, dass er noch weggehen würde. Er brauchte nun dringend Bier und vielleicht hatte er auch gute Chancen auf die eine oder andere Prügelei.

Bardos besuchte die verschiedensten Lokale der Stadt, doch die Wirte gaben ihm nicht mehr als einen Becher Wein zu trinken. Er war schon zu bekannt und alle fürchteten sich vor einer Prügelei. Obwohl die meisten Männer sich danach wieder vertrugen und umso mehr Met tranken.

Doch heute hatte scheinbar keiner Lust auf eine Prügelei und Bardos Stimmung verschlimmerte sich dadurch. Bei einer Schlägerei hätte er seine Wut abbauen können. Doch nun blieb ihm nur die Möglichkeit sie zu ersäufen doch mit einem Becher Wein pro Wirtshaus, war das nicht möglich.

Bardos kam zu Wirtshaus »Zum fliegenden Adler«. Draußen standen einige Leute herum, doch im inneren war nicht viel los. Scheinbar hatte es eine Prügelei gegeben, doch Bardos kam zu spät. Hier war schon alles zertrümmert. Doch vielleicht hatte er die Möglichkeit, wenigstens noch zu trinken.

Zielstrebig schwankte er zum Tresen. Er war keineswegs betrunken, aber so zu laufen, gab ihm das Gefühl dem Betrunkensein schon näher zu sein. Außerdem schätzten ihn so seine Gegner immer schwächer ein.

»Hey Wirt!«, rief er laut in den Raum. »Ich will was zu trinken. Rotwein.«

Der Wirt kam herbei geeilt, noch immer recht weiß um die Nase und sagte: »Ich verkaufe heute nichts mehr. Ihr seht doch, wie es hier aussieht. Diese ewigen Schlägereien. Alles ist kaputt …«

Bardos blickte den Wirt mit seinem wütenden und abschätzenden Blick an: »Ich bin nicht gekommen, um mir dein Geheule anzuhören. Ich will Wein.« Seine dunkle Stimme klang sehr entschlossen. Dann machte er eine Geste in den Wirtsraum uns sagte: »Wie es ausschaut, könntest du auch Geld gebrauchen. Warum willst du auf morgen warten, wenn du heute schon etwas verdienen kannst?«

Bardos holte sein Säckchen mit Geld hervor, das immer gut gefüllt war und warf dem Wirt ein paar Kupferpfennige auf den Tresen. »Und nun der Wein, mein Guter.« Er bedachte den Wirt mit einem seiner selten gewordenen Lächeln. Doch das Lächeln galt nur dem Wein, den der Wirt ihm in einen Becher goss. Dann eilte der Wirt wieder davon.

Bardos nahm den Becher in die Hand und trank einen tiefen Schluck. Der Wein war nicht der beste, aber immerhin trocken und er hatte einen beerigen Nachgeschmack. Der junge Mann dachte an den Abend zurück und wieder hörte er die letzten Worte des Truchsessen in seinem Kopf: »Ein Glück, dass deine Schwester nicht mit ansehen muss, wie du ebenso am Leben scheiterst, wie sie es getan hat.«

Bardos wurde wütend. »Du weißt doch gar nichts, Truchsess«. Leise sprach Bardos zu seinem imaginären Gegenüber. »Du sitzt da oben in deinem Turm und bestimmst alles so, wie du es gern hättest. Alles muss nach deinem Kopf gehen. Ob es nun richtig ist oder nicht.«

Bardos hob seinen Becher und rief laut: »Ein Tost auf Denethor, den Truchsess. Möge dein Leben kurz sein und dein Tod um so länger!« Er drehte sich zu den anderen herum, doch diese starrten ihn nur an. Sie hatten auch keine Becher, um mit anzustoßen. Deshalb drehte sich Bardos wieder um und trank allein auf seinen Trinkspruch.

Bardos Becher war leer und ihm verlangte nach mehr Wein. Er wollte endlich in den Zustand des Vergessens gelangen. Doch der Wirt war nicht da. Also schenkte sich der junge Mann selbst ein und drehte sich dann zu den Leuten um.

Endlich betrachtete er sie genauer: In der Ecke war ein junger Mann, der Bardos bekannt vor kam. ›Ob ich mich mit ihm auch schon einmal geschlagen habe?‹, überlegte er. Auszuschließen war das nicht, doch der Soldat beschäftigte sich gerade mit irgendwelchen Männern, die auf dem Boden lagen. Dabei war auch eine junge Frau. Doch Bardos interessierte sich nicht für sie.

Interessanter schien der Mann zu sein, der scheinbar einen Bewusstlosen, verband. Bardos erkannte sofort, dass dieser Mann ein tapferer Mann war und bestimmt gut mit Waffen umgehen konnte. Er war wohl auch ein Adliger, doch das war Bardos egal. Adlige waren auch nicht schlauer, als Bettler, nur reicher.

Der andere Mann auf dem Tisch war nur schwer zu erkennen. Was er für eine Verletzung hatte, konnte Bardos nicht ausmachen. ›Na immerhin hat es ihn umgehauen‹, und er trank im Stillen auf den bewusstlosen Mann.

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Adriana Offline

Angehende Heilerin


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02.04.2008 07:57
#41 Schankstube »Zum fliegenden Adler« — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Später Abend Zitat · Antworten
Froh darüber, dass Hador auf sie zu kam, folgte sie ihm mit einem entschuldigendem Blick auf den Fremden, der durch das Auftreten des Soldaten noch zu keiner Antwort gekommen war. Das er die junge Frau jedoch dutzte, versetzte ihr einen kleinen wohlwollenden Schock. Damit hatte sie zwar nicht gerechnet, aber es freute sie insgeheim.

Sie musste lächeln, denn offensichtlich hatte Hador bisher kaum Erfolg beim Verarzten der Männer gehabt. Sogleich kniete sie sich hin. "Ich weiß nicht ... Ihr seit, ich meine du bist doch ein Gesetzeshüter. Was sagst du dazu? Ich für meinen Teil würde warten. Noch einmal werden diese Schläger keine Prügelei anfangen. Aber vielleicht wäre es am Besten, ihnen diese Messer abzunehmen, ehe sie nicht noch mehr Schaden anrichten." Adriana deutete auf den Griff eines, wie es schien, Küchenmessers, der aus dem Gürtel eines Mannes herausragte.

Anschließend griff sie nach der Wasserschüssel und einigen übergebliebenen Küchentüchern. Einer
der Pöbler stöhnte leise auf, er war wieder bei Bewusstsein. Ein großer blutiger Fleck auf seiner Stirn zeugte von der Prügelei. Behutsam fuhr sie mit dem Wasser darüber, um das getrocknete Blut zu entfernen. "Leider habe ich hier keine Salbe, oder eine Tinktur, zur Hand die hier helfen könnte," sprach die Heilerin ihn leise an, nachdem er sich unter ächzen aufgesetzt hatte, "Aber habt keine Sorge, diese Stelle wird sich jediglich grün und blau verfärben und dann verschwinden."

Gerade wollte sie sich dem nächsten vornehemen, der ziemlich heftig aus der Nase blutete, als der Fremde etwas zu ihr herüberrief. Adriana zögerte kurz. Natürlich war die Verleetzung des Kriegers, Donar, vorderrangig am Schlimmsten. Und immerhin trug Adriana die Schuld daran. Doch da waren noch die restlichen, angeschlagenen Männer. Gewiss, sie waren Schläger, aber auch sie verdienten eine gerechte Behandlung ... Zumindest war das ihre Meinung.

Angestrengt überlegte sie, bevor sie sich an Hador wandte. "Bitte gehe du. Ich würde zwar selbst gerne mit dem Kräutermeister sprechen, aber ... Nun ja, diese Männer hier ..." die Heilerin zeigte auf die Pöbler und hoffte, der Soldat würde verstehen. Die Nase des einen Pöblers blutete immer stärker, sodass schon sein halbes Gesicht verschmiert war. Zwar hatte er die Augen halb geöffnet, doch in Gedanken schien er weit abwesend zu sein. Mit einem entschuldigenden Blick auf den Heiler, begann sie das Gesicht des Mannes zu reinigen, bevor sie dessen Kopf vorsichtig auf einem Stuhl ablegte, sodass er nun nach hinten gebeugt war. Zum Glück stellte sie fest, dass das Organ nicht gebrochen war.

Adriana sah noch einmal zu Hador auf: "Bitte gehe auf schnellstem Wege zum Heilwart ... Oder wenn der verhindert ist, in das Büro des Kräutermeisters. Dort berichtest du, es gäbe einen dringenden Ernstfall in der Schänke "Zum fliegendem Adler" und es würde sofort eine Trage benötigt. Wenn möglich auch eine Salbe aus Ringelblume, oder Kamille. Es tut mir Leid, ich würde gerne selbst gehen. Doch unter diesen Umständen wäre das unklug."

Mit einigen Gewissensbissen wandte sich die Heilerin einem weiterem Schläger zu. Hier sah die Sache schon schlimmer aus. Sie dignastostizierte eine gebrochene Rippe, wogegen sie hier, unter diesen Umständen nicht viel tun konnte. Der Pöbler schien noch nicht wieder bei Bewusstsein zu sein und so entschloss sich die junge Frau, den Mann erst wieder zur Besinnung zu bringen. Nachdem sie allerdings mit Wasser nichts ausrichten konnte, verpasste sie ihm einige grobe, doch wirksame Ohrfeigen. Leise sprach sie ihn an und als er antwortete, erklärte sie ihm beruhigend seine Situation.

Er versuchte aufzustehen, versagte jedoch schon beim ersten versuch. Offensichtlich war neben der Rippe auch sein linker Fuß in Mitleidenschaft gezogen worden. "Er ist verstaucht. Wartet, ich helfe Euch, Euch auf einen Stuhl zu setzen." Der Mann war schwer. Adriana brauchte ihre gesamte Kraft, um ihn stützen zu können. Nachdem diese Prozedur jedoch erst mal bestanden war, verband sie den Knöchel fachmännisch mit einem weiteren Tuch, wie sie es gelernt hatte.

Mit den verbliebenen Männern hatte sie leichtes Spiel. Sie waren nicht größer verletzt, würden wohl jediglich ein paar Schürfwunden und ein blaues Auge davontragen. Dafür bat sie den Wirt um ein Stück rohes Fleisch, der sogleich emsig davon eilte, um das Gewünschte zu besorgen. Erst jetzt fiel ihr auf, dass ein Mann den Raum betreten hatte. Sie ahtete nicht auf ihn, ihre Patienten gingen jetzt vor. Zufrieden beobachtete Adriana, wie die halbwegs unverlezten ohne einen Ton zu sagen die Schänke verließen. Seufzend wischte sie sich über die Stirn, bevor ihr zufällig ein abgebrochens Tischbein ins Auge fiel.

Adriana überlegt kurz. Die Länge des Holzes musste ungefähr passen. Wenn man das spitze, abgebrochene Ende nach unten nehmen würde, könnte man sich sicher oben aufstützen. Eine gute Stütze für den Pöbler mit dem verstauchtem Fuß. Lächelnd stellte sie das Tischbein neben seinen Stuhl. Sie überdachte noch einmal kurz die Lage. Eigentlich hatte sie alles getan, was in ihrer Macht stand.
Arvellon Offline

Adliger des Südens


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04.04.2008 08:53
#42 Schankstube »Zum fliegenden Adler« — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Später Abend Zitat · Antworten
Arvellon sah kaum auf, als ein weiterer Betrunkener den Raum betrat, doch legte er das angekokelte Messer bereits wieder so, dass er einen möglichen Angreifer abwehren konnte, während er mit halbem Ohr zuhörte, was die junge Heilerin zu der Wache sagte. Gut, wenn die Wache mit dem Oberheiler zurückkommen würde, wäre er bereits weg. Er musste nur dem Wirt einschärfen, dass dieser nicht unbedingt erzählen sollte, dass er ein Bewohner seines Hauses war.

Mit einem leichten Anflug von Erschrecken sah Arvellon, dass der Pöbler plötzlich ein abgebrochenes Stuhlbein oder ähnliches in der Hand hatte. Der wollte doch wohl nicht etwa NOCH EINMAL Schläge kassieren? Doch erkannte er kaum einen Augenblick später, dass das Holzstück eine behelfsmäßige Krücke darstellen sollte.

Für Donar hatte er nun alles getan, was in seiner Macht stand. Die Blutung war gestoppt, die Verletzung gesäubert und behelfsmäßig verbunden. Langsam erhob sich der Waldläufer und ging auf die Frau zu.

"Ich danke euch, dass ihr jemanden losgeschickt habt, um Donar in die Häuser der Heilung zu bringen. Ja, der Name dieses Bergmenschen ist Donar, er ist hier, da er eine Audienz bei Herr Denethor hat. Ich denke, dass ihr mit diesen Informationen seine Gefährten finden werdet. Er sagte, er habe 22 Gefährten. Ich habe getan was ich konnte. Ich sehe, Ihr seid mit der Versorgung der anderen Verletzten soweit fertig, also kann ich Donars Geschick in Eure Hände legen. Ich habe an sich nicht beabsichtigt, meinen Aufenthalt in dieser Schänke so lange auszudehnen. Anderweitige Verpflichtungen erfordern meine Anwesenheit. Ich möchte mich daher jetzt empfehlen und wünsche Euch, dass auf Eurer Arbeit Segen liegen möge. Lebt wohl."
Ohne auf ihren erstaunten Blick weiter zu achten, wandte Arvellon sich um und begab sich an die Theke, um ein Wort mit dem Wirt zu wechseln. Er bat diesen aus dem Gastraum in die dahinter liegende Küche.

"Wirt, ich danke Euch für die Einladung; allerdings hatte ich nicht vermutet, daß diese mir einen so kurzweiligen Abend bescheren würde. Darauf hätte ich gern verzichtet. Ich habe kein Interesse daran, Aufmerksamkeit auf mich zu ziehen oder in Schwierigkeiten zu geraten. Leider fürchte ich, daß ich bereits mehr Beachtung gefunden habe, als mir lieb sein kann. Wie Ihr bereits wißt, schätze ich ein eher zurückgezogenes Leben. Da ich Euch nun diese Situation verdanke, erwarte ich von Euch, daß Ihr wenigstens für Euch behaltet, daß ich hier wohne. Wenn es dabei bleiben soll, setze ich auf Eure Diskretion, sonst suche ich mir eine Bleibe, in der ich die Ruhe finden kann, an der mir gelegen ist." Beflissen beeilte der Wirt sich, ihm in allem zuzustimmen.Mehr konnte Arvellon nicht tun, und so ging er zurück zur Schänke und wandte er sich endgültig zum Gehen. Er kannte den Hintereingang des Gasthauses, also hatte er die Möglichkeit sich vorne aus dem Gebäude zu stehlen und dann hinten wieder hineinzukommen.

Hatte er Donar erzählt, wo er lebte? Er hoffte das nicht getan zu haben, doch nahm er sich vor am folgenden Tag einen Krankenbesuch bei seinem neuen Bekannten zu machen, in der Hoffnung, dass er diesen dann bei Bewusstsein antreffen würde.

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Hador Offline

Wache der Veste


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04.04.2008 21:43
#43 Schankstube »Zum fliegenden Adler« — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Später Abend Zitat · Antworten
Hador sollte von Adriana einen Mann zu den Häusern der Heilung bringen.

›Tolle Nacht‹,dachte er und ging sehr schnell los. Er hatte eigentlich die Lust mit Adriana in eine Schänke zu gehen, in der es nicht viele Schlägereien gab. Aber diese war wohl die falsche. Er stöhnte auf, als er draußen war.

Ihn interessierte nichts mehr, er wollte nur noch in die Häuser der Heilung.

Häuser der Heilung

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Hier gelobe ich Lehnstreue und Dienst für Gondor und für den Herrn und Truchsess des Reiches, zu sprechen und zu schweigen, zu tun und geschehen zu lassen, zu kommen und zu gehen, in der Not und in guten Zeiten, im Frieden oder Krieg, im Leben oder Sterben, von dieser Stunde an, bis mein Herr mich freigibt oder der Tod mich nimmt oder die Welt endet. So sage ich, Hador, Húrins Sohn, aus Gondor.

Adriana Offline

Angehende Heilerin


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05.04.2008 09:45
#44 Schankstube »Zum fliegenden Adler« — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Später Abend Zitat · Antworten
Kaum dass Adriana dem Schläger das Tischbein gereicht hatte, kam der Fremde unerwartet auf sie zu. Schon wollte sie ihm antworten, doch er hatte sich bereits abgewandt. Unmerklich die Schultern zuckend beschloss sich die junge Frau also, sich um den Krieger zu kümmern, bis Hador hoffentlich mit Hilfe eintreffen würde.

Was hatte die Heilerin da nur angerichtet? Zum Glück hatte der Unbekannte durch sein schnelles Handeln die Situation halbwegs retten können. Sie beugte sich zu dem bewusstlosen Donar hinunter. Sein ganzer Rücken war durch seine aufgerissene Kleidung blutverschmiert und verbrannt. Sie würde sich in den Häusern der Heilung ausführlich um ihn kümmern ... Wenn der Kräutermeister sie denn ließe!

In diesem Augenblick wurde Adriana aus ihren Gedanken gerissen, denn der Fremde hatte den Schankraum wieder betreten. Mit schnellen Schritten war sie bei ihm. "Auch ich möchte mich bei Euch bedanken. Nun hoffe ich, dass wir ihn auf schnellstem Wege versorgen können. Ich werde veranlassen, dass Donars Gefährten von seinem Schicksal erfahren, womöglich werde ich sie selbst aufsuchen. Erst vor Kurzem hatte ich die Aufgabe, einen von ihnen zu verarzten ... Doch, bitte sagt, woher wisst ihr all diese Dinge? Ihr seit gewiss kein Heiler, oder?"

Ohne überhaupt darüber nachzudenken, ob der Angesprochene ihre Worte unter Umständen als unhöflich auffasssen könnte, hatte die junge Frau sie auch schon ausgesprochen. Neugierig wartete sie auf eine Antwort. Auf jeden Fall kam er nicht aus Minas Tirith, zumindest vermutete sie das. Vielleicht war er ein Reisender, der hier jediglich einen kurzen Auftrag zu erfüllen hatte?
Arvellon Offline

Adliger des Südens


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05.04.2008 10:02
#45 Schankstube »Zum fliegenden Adler« — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Später Abend Zitat · Antworten
Arvellon hielt in der Bewegung inne und wandte sich schließlich nocheinmal der jungen Frau zu, die ihn gerade angesprochen hatte.

"Nun, ich hatte gute Lehrmeister.", antwortete er schlicht und hob eine Augenbraue. Welcher Herkunft seine Lehrmeister gewesen waren, hatte das Mädchen schließlich nicht gefragt.

"Doch habt ihr Recht: Ich bin kein Heiler, weit davon entfernt. Was ich kann, sind die einfachen Wundversorgungen. Und vielleicht auch die etwas schwierigeren...

Er dachte kurz nach, ob er die Unterhaltung weiterführen wollte und entschied sich dafür.

"Eurem Handeln und euren Worten entnehme ich, dass ihr sehr wohl eine angehende Heilerin seid. Und eine nicht schlechte, wenngleich ihr einen Fehler gemacht habt. Ich hoffe, dass ihr euch diesen nicht zusehr zu Herzen nehmt und daraus gelernt habt..

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Adriana Offline

Angehende Heilerin


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06.04.2008 07:02
#46 Schankstube »Zum fliegenden Adler« — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Später Abend Zitat · Antworten
Unangenehm berührt scharrte die junge Frau mit einem Fuß auf dem Boden herum. Innerlich hatte sie zwar gehofft, sich nicht mehr zu Donars Verletzung äußern zu müssen, doch nun ließ es sich natürlich nicht mehr vermeiden. So setzte sie ein geübtes Lächeln auf, als sie antwortete:

»Natürlich lerne ich aus diesem Fehler. Im Grunde ist mir mein Verhalten noch immer unerklärlich, denn ich habe eigentlich schon viel zu oft das richtige Handeln bei solchen Verletzungen im Unterricht durch genommen … Dafür, dass ihr angebt lediglich die einfache Wundversorgung beherrschen zu können, scheint Ihr Euch allerdings sehr gut aus zu kennen, mein Herr! Ich für meinen Teil kenne sehr viele Leute hier in der Stadt, die nicht einmal die Grundkenntnisse wissen. Sie befassen sich schlichtweg nicht damit. Das ist manchmal ein großes Problem, denn durch schnelles Handeln lassen sich ja viel mehr Unfälle verhindern, als wenn erst nach Hilfe geschickt wird.«

Die Heilerin beendete ihren Redeschwall und atmete durch. Ihre Gedanken glitten abrupt von der Wundversorgung hinüber zu Hador. Hoffentlich würde er bald mit Hilfe wiederkommen! Ungeduldig ward sie einen Blick in Richtung der Tür.
Arvellon Offline

Adliger des Südens


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06.04.2008 08:27
#47 Schankstube »Zum fliegenden Adler« — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Später Abend Zitat · Antworten
Arvellon lächelte ob der schnell gesprochenen Worte der jungen Frau. Sie war also eine Heilerin in der Ausbildung, wie er es vermutet hatte. Sein Blick folgte ihrem zur Tür. Jeden Moment konnte die Wache zurückkehren, die das Mädchen begleitet hatte. Das würde vermutlich zu unangenehmen Fragen führen.

»Ich denke, dass ich morgen am Vormittag in die Häuser der Heilung kommen werde, um kurz nach Donar zu sehen. Wenn es sich vermeiden lässt würde ich euch bitten, meine Taten nicht zu lobpreisen. Es war wirklich keine große Sache.« ›...zumindest wäre sie dies nicht für einen der elbischen Heiler. Wie die Heilungskünstler der Stadt dies wohl sehen würden?‹

Er nahm sich vor, sich mal irgendwann beizeiten in die Häuser der Heilung einzuschleusen, um ein wenig über die Wundversorgung, wie sie in Minas Tirith praktiziert wurde, herauszufinden. Den Grundstein für ein solches Unterfangen hatte er ja gerade schon gelegt.

Ihm fiel ein, dass er Athelas genutzt hatte, um die Verletzung zu versorgen. Ob die Kräutermeister das Kraut wohl erkennen würden? Na, vermutlich eher nicht und wenn doch, dann würden sie dies wohl als eine dumme Handlung eines Stümpers einschätzen, unwissend wie sie waren.

»Nun, ich denke ich werde nun gehen, vielleicht sehen wir uns noch ein anderes Mal, hoffentlich unter einem besseren Stern als heute.«

Damit wandte er sich nun, die Kapuze wieder über seinen Kopf ziehend und dem Wirt und dem anderen Gast in der Schänke zunickend zum Ausgang.

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Adriana Offline

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07.04.2008 06:53
#48 Schankstube »Zum fliegenden Adler« — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Später Abend Zitat · Antworten
Adriana merkte, dass dem Fremden offensichtlich nicht noch groß daran gelegen war, sich auszutauschen. So lächelte sie ihm ein letztes Mal zu, bevor sie sich nach kurzem Überdenken den übrig gebliebenen Verletzten zuwandte,

Der Mann mit der blutenden Nase war inzwischen auch aufgewacht und hatte sich aufrecht hingesetzt. Die junge Frau reichte ihm den Rest eines zerrisenen Geschirrtuchs damit er sich das schon wieder verschmierte Gesicht abwischen konnte.
Er murmelte einige Worte des Dankes, die sie nicht verstand und schritt unsicheren Schrittes auf die Tür zu, wo er stehen blieb. Drängend schaute er zu seinem Kameraden mit der gebrochenen Rippe, der sich unsicheren Fußes aufrichtete. Die Heilerin bot ihm spontane Hilfe an, doch sein Freund war bereits herbeigeeilt.

Nachdem die zwei die Schänke endgültig verlaßen hatten, sah sie sich um. Nun waren jediglich, sie, Donar, der Wirt und der neuangekommene Gast übrig. Verdammt, wo blieb nur Hilfe? Zwar war der Krieger soweit versorgt, aber man konnte ja nie wissen ...

Ob der Fremde Donar wirklich besuchen würde? Vielleicht hätten die zwei dann noch Gelegenheit sich zu unterhalten. Vorrausgesetzt, sie durfte sich um den Krieger kümmern ... Nach diesem Fehler! Ungeduldig setzte sie sich auf einen heilen Stuhl, jetzt wollte sie nicht mehr daran denken.

In diesem Moment wurde mit einem Mal die Tür aufgerissen, bevor der Soldat entrat. Adriana atmete innerlich auf: Endlich! Noch erleichterter war sie, als sie gleich zwei ihrer Kollegen erkannte. »Den Valar sei Dank!« stieß sie hervor. Dann zeigte sie auf Donar, der noch bewusstlos auf seinem Platz hing. Er sah ziemlich blass aus, fast alle Farbe war aus seinem Gesicht gewichen.
Mit fachmännischen Griffen und vereinten Kräften hievten die Heiler den schweren Mann auf die mitgebrachte Trage. Adriana zögerte, weshalb sie auch kein Wort sprach. Was hatte Hador ihnen alles erzählt? Bestimmt auch diese Sache mit dem Messer! Ihr wurde leicht schwindelig ... Was würden ihre Kollegen jetzt über sie denken?

Sie arbeiteten schnell. Nachdem der Krieger verarztete war hoben die beiden Heiler das Gestell unter ein paar Bemerkungen hoch, sodass sie den Verletzten transportieren konnten. Draußen, vor dem Gebäude wandte sich einer von ihnen an Adriana. Auf die Frage, ob sie nicht mitkommen wolle, zögerte sie.

»Nein, ich ... Ich komme morgen gleich in der Früh`. Ich habe ohnehin wichtige Dinge zu beschicken. Doch hoffe ich inständig, der Mann wird die Nacht überstehen ... Bitte kündigt mich dem Kräutermeister an, ich habe wichtige Dinge mit ihm zu besprechen.«Adriana war während des Sprechens immer roter geworden. Die Heiler beäugten sie neugierig, wohl ahnten sie, dass etwas nicht stimmte. Dennoch machten sie sich nach ein paar Floskeln auf den Weg. Die junge Frau konnte sie deutlich tuscheln hören, was ihren inneren Konflikt noch verschlimmerte.

Trotzdem schloss sie nun nach einem Gruß an den Wirt die Tür hinter sich und drehte sich zu ihrem Begleiter um. »Nun ja ... Das war wohl nichts mit dem Essen ...«, sie lächelte schwach, »Dennoch danke ich für die Einladung.«
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08.04.2008 02:01
#49 Schankstube »Zum fliegenden Adler« — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Später Abend Zitat · Antworten


In der Schankstube

Bardos beobachtete den weiteren Hergang in der Schänke. Er bedauerte es, dass er keine Gesellschaft zum Trinken hatte und von den hier Anwesenden würde nicht mehr viel zu erwarten sein.

Dieser Fremde, der Adlige, benahm sich seltsam, wenn nicht gar verdächtig. Er schien sich schnell aus dem Staub machen zu wollen. ›Irgendetwas hat der Mann zu verbergen‹, dachte Bardos, als der Mann mit dem Wirt aus der Schankstube verschwand. Aber noch etwas anderes beschäftigte den jungen Mann. Der Verletzte auf dem Tisch war anscheinend der Mann, den er auf Denethors Wunsch bespitzeln sollte.

›Das Leben besteht aus lauter Zufällen‹, sagte sich Bardos. Er war noch immer nicht gewillt den Auftrag des Truchsess auszuführen, doch gegen die Gedanken, die sich Bardos unwillkürlich machte, konnte er nichts tun. Sie kreisten um den Verletzten und warfen mehr Fragen auf, als ihm darauf Antworten einfielen.

Doch nun wandte sich seine Aufmerksamkeit wieder dem anderen Mann zu, der aus der Küche kam und mit der jungen Frau, die ein offensichtlich schlechtes Gewissen hatte, zu reden. Die junge Frau fragte ihn über seine Heilkünste aus und Bardos bemerkte sehr wohl, dass dieser Mann nicht alles sagte.

›Vielleicht sollte Denethor lieber den bespitzeln lassen‹, sagte sich Bardos und nahm noch einen großen Schluck aus seinem Becher. Der Fremde ging und dann kamen Träger, die den Verletzten wegbrachten. Die Schänke war leer und Bardos begutachtete das große Durcheinander. Der Wirt versuchte mit großen Jammerreden das Chaos zu beseitigen, doch hob er nur hier und da etwas auf und brach dann schluchzend an einem der Tische zusammen.

Bardos konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Doch er war kein bösartiger Mann, deshalb ging er hinter den Tresen und holte eine Flasche Hochprozentigen und zwei Becher. Er goss sich einen kleinen Schluck ein und dem Wirt einen großen. Dann torkelte er hinüber zum Wirt und drückte diesem den Becher in die Hand. Dann stieß er mit seinem an und hob den Becher zum Mund.

Der Wirt starrte ihn verdutzt an, doch dann ergab er sich dem Schicksal. Seiner Meinung nach, hatte er den Schnaps auch redlich verdient. Wie sollte er die ganze Sache nur seiner Frau erklären, die in vier Tagen von einer Reise aufs Land zurückkommen wollte?

Die Männer tranken eine Weile, doch während Bardos nur kleine Schlucke nahm, trank der Wirt umso mehr. Bardos war kein Freund von Schnaps. Außerdem vernebelte er einem zu schnell den Kopf und am nächsten Morgen war ein gewaltiger Kater die folge.

›Ob ich ihn jetzt schon ausfrage?‹, überlegte Bardos. ›Wahrscheinlich erzählt er mir jetzt mehr als morgen … ‹

So brachte er das Gespräch auf die Schlägerei und der Wirt schüttete ihm sofort sein Herz aus. Diese bösen Männer, die einfach her kamen und seine Einrichtung zerstörten. Nein – die Männer in der Schankstuben haben sich nur verteidigt. Sie trifft keine Schuld. Na gut, der eine kriegerische hat gleich bei der Prügelei mitgemacht. Ach vielleicht sollte er lieber auf seine Frau hören und ein Wirtshaus aus der Schänke machen, wo man gesittet essen könne und wo die Strauchdiebe nicht hereinkommen. Oh was würde sie nur sagen, wenn sie das ganze Durcheinander sehen würde. Sie würde ihm die Hölle heiß machen. Nie wieder würde sie ihn allein lassen. Er war ein Versager.

Bardos gingen die weinerlichen Reden ziemlich auf die Nerven. Und vor allen Dingen wusste er noch nichts über diesen Adligen. Deshalb brachte er die Sprache auf ihn.

Doch der Wirt erinnerte sich an Arvellons Worte und wollte ihn nicht als Gast verlieren. Schließlich brachte ihm dieser Dauergast eine Menge ein. So sagte er Bardos, dass er ihn nicht kenne. War wohl zum ersten mal da und schien ein ruhiger Mann zu sein. Warum er mit in die Küche wollte? Nun … tja … weil … er wollte ihm Geld geben, weil er ja mit zu diesem Durcheinander beigetragen hatte. Ein ganz feiner Mann, dieser Arvellon. Das würde nicht jeder machen …

Der Wirt redete noch eine Weile weiter und hatte gar nicht bemerkt, dass er den Namen des Mannes preisgegeben hatte, den er eigentlich gar nicht zu kennen meinte. Aufmerksam musterte Bardos den Wirt. Er hatte die Wahrheit gesagt – soviel war sicher. Doch was bedeutete das? Der Wirt kannte den Mann also doch. Vielleicht kam dieser öfter hier her? Nun das würde Bardos herausfinden.

Doch heute Nacht nicht mehr. Der Wirt wimmerte wieder über die Ungerechtigkeit der Welt und Bardos hatte keine Lust ihm noch länger zuzuhören. Er trat vor die Schankstube und zog tief die Luft ein. Zwar war die Nacht nicht befriedigend in Bezug auf den ausreichenden Alkoholgenuss und eine gesittete Schlägerei gewesen, doch er hatte Interesse an einer Sache gefunden. Torkelnd und ein Lied lallend ging er zu seinem Hause.


tbc: Öffentliche Plätze und Gebäude

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Arvellon Offline

Adliger des Südens


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08.04.2008 07:14
#50 Schankstube »Zum fliegenden Adler« — Menelya, 24 Nárië 3016 DZ — Später Abend Zitat · Antworten
Ausserhalb der Schänke

Arvellon verließ mit schnellen Schritten die Schänke und bog um die nächste Ecke, erstmal weg von der Schänke. Er lief relativ zügig um weitere Hausecken, ehe er schließlich in einer dunklen Gasse war, in der niemand mehr unterwegs war um diese Uhrzeit. Er sah sich flüchtig um, ob ihm eventuell jemand gefolgt war, doch stellte er schnell erleichtert fest, dass er, von der einen oder andren Katze oder Maus abgesehen, alleine war. Er seufzte. Das war nun wahrlich zu viel Aufsehen um seine Person gewesen. Im Übrigen... Hatte er sich eben wirklich so dumm verhalten, dass er die junge Heilerin darauf hingewiesen hatte, wann er Donar besuchen würde? Dies würde sein Vorhaben, mit dem Bergmenschen unter vier Augen zu sprechen, in Gefahr bringen. Andererseits hatte er sich so die Möglichkeit offen gehalten, noch einmal mit der jungen Frau einige Sätze zu wechseln.

Wieder in der Schänke

Erneut seufzte er und machte sich nun langsam auf zurück zu der Schänke zu kommen. Er war müde und hatte nicht mehr die größte Lust sich damit zu beschäftigen, was am vergangenen Tag gelaufen war. Als er nur noch wenige Meter von der Schänke entfernt war, verhielt er noch einmal hinter einer Hausecke, um nachzusehen, ob das Gasthaus nun leer war. Als er sich sicher war, dass dies der Fall war, schlich er zum Hintereingang und durchquerte den Flur zu seinem Zimmer ungesehen mit wenigen Schritten.

Er schloss die Tür auf und ging mit einer fließenden Bewegung hinein, um im selben Moment die Tür wieder zu schließen und aufzuatmen. Geschafft. Wenigstens hier konnte er nun sicher sein, dass er nichts von irgendwelchen Betrunkenen zu befürchten hatte.

Eine rasche Bewegung aus den Augenwinkeln, und im selben Moment spürte Arvellon eine Klinge an der Kehle und erstarrte in seiner Bewegung. Doch eine Falle! Einer der Bergmenschen? Erneut der betrunkene Pöbler?

Er vernahm ein Flüstern an seinem Ohr. »Waldläufer, das Leben in der Stadt hat Dich weich, langsam und achtlos gemacht. Wäre ich ein Feind, so wärst Du jetzt nur noch Fleisch.«

Arvellon entspannte sich. Diese Stimme kannte er. Wo hatte die Besitzerin der Stimme sich in seinem Zimmer verborgen? Nun, nicht wahrgenommen zu werden war eine besondere Kunst dieser Frau. Der Druck an seiner Kehle ließ nach. Dafür schlangen sich zwei Arme um ihn und drückten ihn umso fester. Ein breites Lächeln überzog das Gesicht des Waldläufers, er wandte sich um und nahm das Mädchen fest in seine Arme. »Also Du warst der Bote! Ist das eine Wohltat, Dich wiederzusehen, nach so langer Zeit. Laß Dich ansehen.« Er schob sie auf Armeslänge von sich. Was seine Augen sahen, war eine hochgewachsene, doch zierliche Person mit schulterlang gestutzten dunklen Haaren, glattem Gesicht und blauen Augen, mit einem Boten-Umhang, die Kapuze zurückgeschlagen. Kaum erwachsen sah sie aus nach den Begriffen der kurzlebigen Menschen von Gondor, wenig älter nur als damals in Eriador.

»Wie hast Du es geschafft, als Mann durchzugehen?« Das Mädchen lachte leise. »Die Menschen sehen, was sie sehen wollen. In mir sehen sie einen sehr jungen Mann, sie erwarten keine Frau als Boten in Männerkleidung. Aber es besteht Eile, ich kann nicht lange bleiben. Die Botschaft steht nicht in dem Brief, ich hätte sie keinem Papier anvertraut. Die Botschaft stammt von Aragorn, Arathorns Sohn.« In aller Kürze umriß sie das Problem. Aragorn hatte eine Suche aufgenommen. Er bat Arvellon, in Gondor die Augen offenzuhalten, auch betreffend alter Gerüchte, aber auch neuer Spuren. Die Suche galt einem Geschöpf ähnlich einem Halbling, doch wie ein Zerrbild. Ein Geschöpf, verstohlen wie die Nacht, und vielleicht aus Mordor kommend. Sollte eine ernsthafte Spur sich andeuten, hätte Arvellon zu entscheiden, die Spur aufzunehmen und Nachricht zu senden oder selbst in den Norden zu reisen, um die Botschaft zu überbringen. Es sei wichtig, des Geschöpfes lebend habhaft zu werden, oder aber Gewißheit zu finden, daß es bereits zuvor der Tod ereilt habe.

»Ich reise gleich morgen früh ab, Arveldir, wenn Du Nachricht senden willst, schicke einen Boten nach Edoras. Ich reite nach Rohan weiter und eine Botschaft wird mich erreichen, wenn sie den Reiter Éofar benennt. Wenn Du aber willst, bleibe ich so lange hier. Ich brauche etwas zu essen, ein Bett und etwas Schlaf, aber Deine Gesellschaft ist mir angenehm. Ich werde auch diese hässliche Kopfwunde verarzten, die Du Dir da eingefangen hast. Kein Wunder, Deine Achtlosigkeit muss ja Folgen haben. Sieht nach einer Prügelei aus. «

Arvellon berichtete, was vorgefallen war, unter anderem auch von dem Bergmenschen, der vorhatte eine Handlungsbeziehung mit Gondor beabsichtigte. So blieb ihm die Entscheidung erspart, ob er Botschaft senden sollte oder nicht.
Er war nun froh, daß er etwas Essbares eingekauft hatte, bevor er die Einladung des Wirtes bekommen hatte.

Am nächsten Morgen, als er mit den ersten Sonnenstrahlen erwachte, war das Mädchen, das sich nun Éofar nannte, bereits fort und hatte keine Spur hinterlassen, außer der Wärme in Arvellons Herz.





[Mit freundlicher Unterstützung meiner Chefin geschrieben ^.^]

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O Elbereth! Gilthoniel!
We still remember, we who dwell
In this far land beneath the trees,
The starlight on the Western Seas

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