Faramir ging zum Verbotenen Weiher und nickte kurz Maradir zu, der dort Wache hielt und das Nicken erwiderte. Der Heermeister sprach dabei kein Wort, denn er war tief in Gedanken, während er weiter zur Lichtung ging. Er ärgerte sich über Erchirion, aber auch über sich selbst.
Warum musste Erchirion ausgerechnet DAS ansprechen? Und warum habe ich die Beherrschung verloren?
Es stimmte ja, dass er keine leichte Jugend hatte, denn Denethor hatte wenig Liebe für ihn übrig gehabt und das hatte sich auch nicht geändert. Nur selten hatte sein Vater ihm Anerkennung gezollt, so zum Beispiel, als er ihn zum Heermeister ernannte.
Aber Erchirion irrt sich, wenn er meint, ich sei nur deswegen ein guter Soldat, weil mein Vater mir wenig Liebe geschenkt hat. Für Boromir hat er sehr viel Liebe und mein Bruder ist ein besserer Soldat als ich. Mein Vater ist ein edler Mensch und ein starker Herrscher, aber er verteilt seine Liebe unter seinen Söhnen sehr ungleich. Zum Glück hat mir Boromir stets geholfen, wenn ich ihn gebraucht habe.
Faramir fragte sich mal wieder, was er tun müsste, um die Anerkennung und Liebe seines Vaters zu erringen. Er tat seine Pflichten als Heermeister nach bestem Wissen und Gewissen, doch das reichte wohl nicht. Bei seinen Männern und im Volke war er beliebt - warum nicht bei seinem Vater? Was musste er denn noch tun? Würde er die Gelegenheit bekommen, zu zeigen, was er wert ist, wenn es zu einem Krieg käme? Dass ein großer Angriff drohte, hielt Faramir für nicht unwahrscheinlich, doch er hoffte, dass es nicht so käme, denn er wünschte sich aus ganzem Herzen Frieden. Statt als Heermeister die Grenzen zu schützen, würde er lieber in Minas Tirith die alten Überlieferungen studieren oder musizieren oder durch die Lande wandern, um die Schönheit der Natur und der jungen Frauen zu bewundern. Er seufzte.
Mir bleibt nichts anderes übrig, als das Richtige zu tun - oder das, was ich für das Richtige halte.
Er lenkte seine Gedanken wieder auf seine Pflichten und blickte auf Astaldo und Gwaenas. Da er hinter ihnen herankam, hatten sie sein Kommen noch nicht bemerkt.
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
Aber Gwaenas wusste natürlich, wie wichtig das Bogenschießen für ihn war. Wieder legte er den Pfeil an die Sehne, aber diesmal vorsichtiger. Er schloss die Augen um sich zu konzentrieren.
Je eher Du das schaffst, desto schneller ist es vorbei!
Er begann zu atmen, allerdings wurde er schneller. Schließlich ließ er den Pfeil von der Sehne, allerdings schoss er geradewegs nach oben, wo er zufällig einen vorbeifliegenden Habicht traf.
Wenigstens etwas zu essen, dachte er lakonisch, doch als er Astaldos Gesicht sah, das vor Zorn gerötet war, musste er heftig schlucken.
Verdammt, der Heermeister wird mich aufhängen: Er hasst es doch, wenn wir Tiere unnötig töten. Mutlos sank er zu Boden.
Curon grübelte über Erchirion nach während er ging, aber was auf der kleinen Lichtung sah riss ihm aus seinen Gedanken. Es schien wohl nicht alles so glatt zu laufen wie beim Training mit Meowés und das Faramir, das auch ncoh mit angesehen hatte, machte es noch peinlicher für die Beiden.
" Verzeiht, Heermeister, könnte ich kurz mit euch sprechen?"Und so das nur Faramir es hören konnte, setzte er hinzu. " Außerdem, trainieren die beiden besser, ohne das du zuschaust."
Er schenkte Gwaenas über Faramirs Rücken hinweg, ein aufmunterndes Lächeln.
Als Faramir sah, wie Gwaenas den Habicht erschoss, wusste er nicht so recht, ob er lachen oder verärgert sein sollte. Dass Astaldo jetzt wütend wurde, konnte er allerdings verstehen. Doch bevor er etwas zu den beiden sagte konnte, sprach ihn Curon an.
Ach je, mein anderer Vetter, was will der denn jetzt?
"Einen Moment, Curon!" sagte Faramir und wandte sich an Astaldo und Gwaenas. "Astaldo, habe etwas Geduld mit dem Jungen und zeige ihm nochmal, wie man es richtig macht. Und du, Gwaenas, wenn du hier schon den Vogel abschießt, dann musst du ihn auch essen. Wir töten niemals Tiere nur einfach so. Ich bin gleich wieder bei euch. Weitermachen!"
Der Heermeister wandte sich wieder an Curon und sagte:
"Also gut, ich habe kurz Zeit. Aber nur für dienstliches, denn ich bin gerade nicht in Stimmung für irgendwelche Familienangelegenheiten."
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
Astaldo war nicht gerade begeistert, gleich zwei Beobachter zu haben. Er mochte es nicht, wenn ihm auf die Finger geschaut wurde, auch wenn er Faramir irgendwie verstehen konnte.
"Los, hol dir den Vogel!" befahl er Gwaenas unwirsch und zeigte auf den Habicht. "Wenn du ihn lange genug über dem Feuer grillst und ihn gut würzst, ist er vielleicht sogar genießbar. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass wir schon aufhören. Wir üben noch bis Sonnenuntergang weiter."
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Wenn du wissen willst, wie groß du wirklich bist, dann darfst du dich nicht mit einer Messlatte messen, die kleiner ist als du!
" Ich werde bestimmt nicht über deinen Vater reden, dazu kenn ich den Truchsess zu gut und das weißt du.
Nein, es geht um Meowés und Gwaenas, ich bin der gleichen Meinung Erchirion, die beiden sind noch nicht bereit für die Aufgaben eine Waldläufers. Dennoch bin ich froh das wir sie nach Osgiliath mitnehmen, aber ... Curon stockte. Nun, sprich es schon aus.
"... die beiden sollten von dort aus nach Minas Tirith gehen, dort sind sie sicher und es würde ihrer Ausbildung förderlich sein. Gwaenas hat Talent zum Kämpfen, aber seine Unsicherheit steht ihm im Weg und Meowés kann sehr gut mit dem Schwert umgehen, geht es aber darum jemanden zu töten schreckt er zurück. Momentan sind sie eine Gefahr für ihre Kameraden und vor allem für sich selbst."
Er hatte leise genug gesprochen, das die beiden Trainierenden ihn nicht hatten verstehen können. Es würde Gwaenas enttäuschen, wenn er davon wüsste. Er schaute zu dem Jungen hinüber der sich abmühte, alles richtig zu machen und sich damit selbst im Weg stand.
"Du hast Recht, Curon", antwortete Faramir leise "für einen ernsthaften Einsatz sind die beiden noch nicht reif. Ob es allerdings richtig wäre, sie nach Minas Tirith zu senden, vermag ich jetzt noch nicht zu entscheiden. Aber das hat Zeit, bis wir in Osgiliath sind."
Faramir hielt inne und blickte kurz nach Westen, wo die Sonne sich allmählich über das Weiße Gebirge senkte.
Es wird bald Abend. Ich werde die Bogenschützen jetzt doch nicht weiter inspizieren, denn das wäre gerade jetzt nicht hilfreich.
Der Heermeister wandte sich an die beiden und rief:
"Astaldo! Ich komme jetzt doch nicht zu euch, denn die Sonne geht bald unter. Macht noch zehn Minuten weiter und kommt dann in die Höhlen zurück!"
Dann sagte er zu Curon:
"Also, zurück in die Höhlen! Es wird Zeit für das Abendessen."
Er wandte sich von der Lichtung ab und ging in Richtung des Eingangs.
Thenar trat tief in Gedanken versunken zum Weiher und wusch sich gründlich den Schmutz und das Blut der erlegten Tiere ab. Das kalte Wasser erfrischte ihn und riss ihn aus seinen Gedanken. Er sah den Heermeister mit Curon im Gespräch vertieft und Astaldo mit Gwaenas bei Bogenschießübungen. Da Astaldo offensichtlich unzufrieden war und schimpfte, blieb er einen Augenblick stehen und beobachtete kurz die Szene. Gwaenas entfernte sich sich hängenden Kopf .
Anscheinend läuft es nicht so gut bei dem Jungen, dachte er. Dabei fiel ihm Erchirion ein, wie er heute vormittag mit dem anderen Jungen, Maewés geredet hat. Er schüttelte leicht den Kopf und trat den Rückweg an. Ja, das müssen wir mal klären....
Astaldo nickte Faramir zu und wandte sich wieder an Gwaenas.
"Jetzt leg dich nochmal richtig ins Zeug, Junge, und zeig, dass du was drauf hast", spornte er Gwaenas an. "Wir sind auch dann gleich fertig für heute."
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Wenn du wissen willst, wie groß du wirklich bist, dann darfst du dich nicht mit einer Messlatte messen, die kleiner ist als du!
Meowés kam heraus und ging sogleich zum Weiher. Meowés wusch seine Haare und seinen Kopf und die Hände.
Er sah aus der Nähe wie Gwaenas mit Pfeil und Bogen schoss. Leider sah er nicht ob Gwaenas traf oder nicht.
Es wendet sich dem Abend zu. Ich werde mich bald schlafen legen nach dem wir gegessen haben. Morgen werden wir sehr lange laufen.
Er freute sich auf den Marsch und auf die Ankunft in Osgiliath.
Meowés ging erneut zur Feuerstelle um zu sehen wie es mit dem Essen aussieht. Er war schon mächtig Hunger und freute sich wie am vergangenen morgen auf seine Mahlzeit
Gwaenas fühlte ein Ziehen in den Schultern, als Astaldo ihn hochgerissen hatte, aber biss fest die Zähne zusammen. Es machte ihm nichts aus, dass er den Vogel vermutlich essen musste, aber dass er sich vor seinem Heermeister blamiert hatte, hingegen schon.
Auf Astaldos Aufforderung nickte er seufzend und legte den Pfeil erneut an die Sehne. Fest schloss er wieder einmal die Augen.
Denke daran, Du vermalledeiter Tollpatsch: Durch die Jagd hast Du ein halbes Jahr lang überlebt, dann wirst Du einen Baum doch wohl in die Mitte treffen!
Sein Atem wurde ganz ruhig und er entspannte sich endlich, während er die Sehne immer weiter nach hinten zog, bis es nicht mehr ging. Dann ließ er den Pfeil los, fühlte den kühlen Luftzug durch die Befiederung an seiner Hand, dann einen halb dumpfen, halb hellen Laut. Er öffnete die Augen und konnte es kaum fassen: er hatte getroffen!
Vor Freude sprang er in die Luft und hätte Astalod gerne in seiner Überschwenglichkeit umarmt, aber dies hätte der ältere Waldläufer vermutlich niemals durchgehen lassen. Er schien zu unnahbar, aber Gwaenas strahlte über das ganze Gesicht.
Astaldo beobachtete Gwaenas' gelungenen Schuss mit unbewegter Miene. Natürlich freute er sich innerlich, dass das stundenlange Üben nun doch noch gefruchtet hatte. Innerlich keimte in ihm wieder die Hoffnung, dass aus dem Jungen doch mal was Brauchbares wurde. Allerdings geizte er mit Lob.
"Los, pack deine Sachen zusammen, und vergiß auch den Habicht nicht", brummte er dem Jungen zu. "Ich will mal sehen, was uns die Kameraden an der Feuerstelle leckeres zum Abendbrot brutzeln."
Er selbst wischte die Kreide mit einem Grasbüschel vom Baum, packte seinen Bogen und machte sich auf den Weg zur Feuerstelle.
Gwaenas grinste flegelhaft, als Astaldo sich umwandte. Wenn der ehemalige Unterhauptmannder Turmwache nichts sagte, war das eher ein Lob, als wenn er etwas sagte.
Eifrig lief er zu dem Habicht, der etwas verloren im Gras lag. Sofort stieg ihm ein recht unangenehmer geruch in die Nase.
" Höchste Zeit, dass wir die kochen, mein Guter," murmelte der junge Waldläufer und zog den Pfeil mit angewiederter Miene aus dem braunen Gefieder.
Dann ging er noch rasch zum verbotenen Weiher, um den Pfeil zu säubern. Schließlich machte er sich auf den weg zur Feuerstelle, um den Habicht so zu präparieren, damit er ihn essen konnte.
Am Höhlenausgang blieb Faramir stehen und sprach kurz mit Ciryaher, der mit seinem Trupp Henneth Annûn bewachen würde. Nachdem einigen letzte Absprachen verabschiedete sich Faramir von Ciryaher und ging hinaus.
Wie befohlen, sammelten sich achtzig Waldläufer nach und nach auf der Lichtung am Verbotenen Weiher. Einige der jüngeren Männer wirkten dabei etwas gehetzt. Doch der Heermeister ließ sich nicht aus der Ruhe bringen. Er blickte nach Osten und sah, dass die ersten Strahlen der aufgehenden Sonne über dem Schattengebirge zu sehen waren.
Gut, es wird Zeit, Aufstellung zu nehmen.
Er wandte sich an seine Offiziere.
"Astaldo" sagte Faramir, "Sorge dafür, dass sich die Männer in Reih und Glied aufstellen. Wenn sie aufgestellt sind, erfolgt die Inspektion der Ausrüstung auf Vollständigkeit. Anborn inspiziert die hinteren Reihen, Astaldo die vorderen - einschließlich der jüngeren Waldläufer. Achte bei ihnen besonders darauf, dass sie auch ihre Vorräte dabei haben! Leerer Bauch marschiert nicht gerne."
-------------------------------------------- "Ich bin Faramir, Heermeister von Gondor."
Beim Weiher angekommen, wusch sich der Waldläufer erst einmal ausgiebig und fühlte sich danach gleich viel frischer. Auch die anderen Waldläufer kamen nach und nach, um sich zu erfrischen. Gemächlich ging Thenar zur Höhle zurück, holte seine Waffen und sein Frühstück und setzte sich an einem Baum gelehnt auf die Erde.
Während er aß, hörte er den Heermeister von seinem Platz aus mit Astaldo reden. Ein leises Kribbeln machte sich in seinem Nacken bemerkbar. Bald brechen wir auf...vielleicht gibt es Neuigkeiten in Osgiliath....
Gwaenas und Meówes machten sich auch auf den Weg zum Weiher, gerade als Faramir über die jungen Waldläufer sprach. Der Heermeister denkt auch an Alles! ging ihm anerkennend durch den Kopf.
Curon wusch sich gründlich, es hatte keinen Zweck sich zu eilen. Er kaute noch an einem Stück Brot als er sich zu den anderen begab, was ihm eine Entschuldigung gab mit niemanden zu sprechen, wozu er auch noch keine Lust hatte. Die beiden jungen gingen ihm nicht aus dem Kopf und Curon fragte sich, wie Faramir sich wohl entscheiden würde. Wenn sie Glück hatten würden sie in Osgiliath auf Boromir treffen. Er mochte seinen älteren Vetter wie einen großen Bruder und er bewunderte ihn als Soldat.
Astaldo hatte sich gerade fertig gewaschen, als er sah, dass fast alle Waldläufer am Weiher eingetroffen waren. Sie begann sich hinzustellen und ihre Blicke richteten sich erwartungsvoll auf Faramir.
Astaldo ging hinüber zu den Männer: er vernahm Faramirs Befehl und daraufhin gab er den Männern einen Wink. Einige von ihnen standen etwas zu lässig da, aber ein finsterer Blick von ihm genügte und sie nahmen Haltung an.
Ja, so ist es schon besser, dachte er zufrieden und begann die vordere Reihe der Waldläufer und besonders die jungen Leute zu inspizieren.
Es gab nicht wenige, die in der Eile ihren Proviantbeutel oder gar einen Teil ihrer Waffen vergessen hatten. Sofort schickte sie Astaldo zu den Höhlen mit einem fauchenden Befehl zurück. Man durfte diese Jungen nicht zu sanft anpacken, sonst wurden sie wirklich zu nachlässig.
tbc. Die Wälder
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Wenn du wissen willst, wie groß du wirklich bist, dann darfst du dich nicht mit einer Messlatte messen, die kleiner ist als du!
Gwaenas war froh darüber, dass er wenigstens einmal in seinem Leben geistesgegenwärtig gehandelt hatte und noch etwas zu essen mitgenommen hatte, das er in einem Beutel an der Seite trug: 3 Äpfel und ein Stück Brot. Seinen Durst würde er an den klaren Flüssen in Ithilien löschen können.
Trotzdem musste er schlucken, als Astaldo auf ihn und die anderen Jüngeren zukam. Der Mann hörte nie auf, ihm ehrfurcht einzuflößen.
Meowés kam verspätet an.Er ging schnell zum Weiher um sich zu waschen.Die anderen Waldläufer waren versammelt,bis auf Gwaenas der richtung Höhlen rannte. Meowés freute sich auf den Tag, und auf Osgiliath obwohl er noch nicht wusste was ihn dort erwartet.
Hoffentlich gehen wir bald los. dachte er.
Jetzt sah er das einige richtung Faramir gingen und Haltung anahmen. Schnell ging der junge Waldläufer zu den anderen und stellte sich auch zu den anderen.
Thenar stellte sich in der Mitte des Zuges auf und blickte Astaldo gelassen entgegen, der nun an der Reihe der Waldläufer entlang ging und sich jeden Einzelnen genau ansah.
Ich habe mich nie für einen höheren Posten interessiert....aber solche Leute muss es ja auch geben.... dachte er, als sich Astaldo und er kurz in die Augen schauten.
Das leise Kribbeln in seinem Nacken war immer noch da und langsam fühlte er Unruhe in sich aufsteigen. Hoffentlich geht es bald los!
Curon ließ die Musterung stoisch über sich ergehen, auch wenn ihm Anborns penible Art hin und wieder nervte, war dieser doch kaum älter als Curon selbst. Er hatte gelernt alle Sachen bei sich zu tragen, die er benötigte, denn Dergolad hatte ihnen beigebracht was es hieß ohne Zunderbüchse oder zusätzlichen Proviant auszukommen, wenn man sie vergessen hatte. Curons Laune war, an diesem Morgen, mürrisch und schweigsam. Er glaubte nicht, das nur Faramirs untypischer Weckruf daran schuld war und es war ihm auch herzlich egal, er wollte momentan nur in ruhe gelassen werden. Anborn musste das gespürt haben, denn er machte nicht einmal den Versuch Curon anzusprechen, sondern nickte nur und wendete sich dem Nächsten zu.
Faramir sah ruhig dabei zu, wie die beiden Offiziere seinen Befehl ausführten und gelegentlich mal einen jungen Waldläufer zurück in die Höhle schickten, um fehlende Teile der Ausrüstung zu holen.
Die beiden nehmen es ziemlich genau. Und das ist auch richtig!
Noch einmal blickte der Heermeister nach Osten. Die Sonne ging gerade über den Bergen auf.
Es wird allmählich Zeit.
Mittlerweile war die Inspektion beendet und die Waldläufer marschbereit. Faramir gab nun das Zeichen zum Aufbruch und die achtzig Männer setzten sich in Bewegung. Der Heermeister ging mit seinen beiden Leibwächtern Mablung und Damrod voran und führte die Schar gen Süden in die Wälder.
Erchirion kontrollierte sich selbst noch einmal, ob er auch wirklich alles dabei hatte. Aber nach seiner Meinung war dies so. Normalerweise bemerkte man sowieso erst, dass etwas fehlte, wenn man es dringend in der Wildniss benötigte. Aber sein Schwert, sein Bogen und sein Köcher waren vorhanden und das war erstmal das wichtigste.
Mittlerweile hatten sich die Ranger schon alle versammelt und waren bereit aufzubrechen. Erchirion war wirklich einer der letzten gewesen.
Der Ranger nahm in der hintersten Reihe Aufstellung. Später würde er sich einmal nach vorn durchschlagen, um ein paar Worte mit Faramir zu wechseln. Aber das hatte noch Zeit. Jetzt mussten sie erst einmal Henneth Annun möglichst schnell hinter sich zu lassen. Gefolgt von den Blicken der Hinterbliebenen entfernten sie sich von ihrem Stützpunkt in Ithilien.
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